Simon Mayr Ginevra di Scozia Münchner Rundfunkorchester George Petrou v Besetzung | Cast Simon Mayr (1763 – 1845) Ginevra di Scozia Dramma eroico per musica in zwei Akten Libretto von Gaetano Rossi Uraufführung am 21. April 1801 am Teatro Nuovo in Triest Myrtò Papatanasiu, Ginevra, Tochter des Königs von Schottland Magdalena Hinterdobler, Dalinda, ein Edelfräulein Anna Bonitatibus, Ariodante, ein italienischer Ritter Stefanie Irányi, Lurcanio, Bruder von Ariodante Mario Zefiri, Polinesso, der Oberkommandierende des Reichs Marko Cilic, Vafrino, Knappe von Ariodante Peter Schöne, Der König von Schottland Virgil Mischok, Vorsteher des Templer ordens in Schottland Markus Wolf, Solovioline Männerchor des HeinrichSchützEnsembles Vornbach Einstudierung: Martin Steidler Münchner Rundfunkorchester George Petrou, Hammerlügel und Dirigent 3 CD 1 [01] Sinfonia 05:57 1. Akt [02] Nr. 1 Introduzione (Coro, Re, Lurcanio) 05:15 [03] Recitativo (Re) 00:27 [04] Nr. 2 Coro e Cavatina Ginevra (Coro, Re, Ginevra) 05:41 [05] Recitativo (Re, Ginevra, Dalinda) 02:10 [06] Nr. 3 Scena e Cavatina Polinesso (Polinesso, Dalinda) 07:10 [07] Recitativo (Polinesso, Dalinda) 02:07 [08] Nr. 4 Marcia 00:51 [09] Recitativo (Re, Ginevra, Polinesso) 00:24 [10] Nr. 5 Recitativo con strumenti, Coro e Cavatina Ariodante (Re, Ginevra, Polinesso, Coro, Ariodante) 07:04 [11] Recitativo (Ariodante, Re, Ginevra, Polinesso, Lurcanio) 01:18 [12] Ripresa della Marcia 00:50 [13] Recitativo (Lurcanio, Dalinda) 01:14 [14] Nr. 6 Aria (Lurcanio) 02:51 [15] Recitativo (Ariodante, Polinesso) 01:28 [16] Nr. 7 Recitativo con strumenti e Duetto Ariodante – Polinesso 08:07 [17] Recitativo (Vafrino) 00:22 [18] Nr. 8 Aria (Vafrino) 02:28 total 55:45 4 CD 2 [01] Nr. 9 Finale Primo (Ariodante, Lurcanio, Polinesso, Ginevra, Re, Coro) 32:21 2. Akt [02] Recitativo (Vafrino, Dalinda) 01:35 [03] Nr. 10 Aria (Dalinda) 02:52 [04] Nr. 11 Gran Scena Ariodante (Ariodante, Gran Solitario, Coro) 19:22 [05] Recitativo (Re, Lurcanio) 01:33 [06] Nr. 12 Recitativo con strumenti ed Aria (Re) 03:49 total 61:42 CD 3 [01] Nr. 13 Scena e Rondò Ginevra (Genevra, Re) 14:29 [02] Nr. 14 Coro ed Aria Polinesso (Coro, Polinesso, Re, Ginevra) 12:18 [03] Recitativo (Re, Giinevra, Lurcanio, Polinesso) 00:47 [04] Nr. 15 Scena e Quintetto (Ginevra, Ariodante, Lurcanio, Polinesso, Re) 01:16 [05] Recitativo (Lurcanio, Ariodante, Re, Ginevra, Polinesso) 03:43 [06] Nr. 16 Recitativo con strumenti e Duetto Ginevra – Ariodante 07:24 [07] Nr. 17 Coro a tre cori 04:32 [08] Recitativo (Re, Ginevra, Polinesso, Lurcanio, Ariodante, Vafrino) 03:57 [09] Nr. 18 Finale (Ginevra, Dalinda, Ariodante, Lurcanio, Polinesso, Re, Coro) 04:40 total 53:08 5 Handlung In Sant’ Andrea, der Hauptstadt des Königreichs Schottland, und deren Umgebung. I. AKT Galerie des Königspalasts. Im Krieg gegen Irland steht es schlecht um das schottische Heer. Der König und die Fürsten des Reichs bitten den Himmel um Beistand. Plötzlich er scheint Lurcanio. Er berichtet, Ario dante sei auf dem Schlachtfeld einge troffen und werde die Iren ohne Zwei fel schlagen. Der König beiehlt seiner Tochter Ginevra, Ariodante gebühren den Dank zu erweisen. Ginevra ist gerne bereit dazu: sie liebt Ariodante. Dalinda warnt Ginevra vor dieser nicht standesge mäßen Verbindung. Sie solle besser Polinesso den Vorzug geben. Ginevra aber hat sich fest für Ariodante ent schieden. 6 Königliche Gärten. Polinesso fürchtet, Ginevra an Ario dante zu verlieren. Dalinda berichtet ihm von Ginevras Entschluss. Polines so schwört Rache und verspricht Dalinda, sich wieder ihr zuwenden. Dafür verlangt er einen Gefallen: Dalinda soll sich nachts als Ginevra verkleiden und ihn zu sich einlassen. Dalinda willigt ein, Polinesso freut sich über seinen Racheplan. Terrassen mit Blick auf die königlichen Gärten. Ariodante hält triumphalen Einzug. Das Volk feiert ihn als Retter Schott lands. Ariodante bewegen unterdessen Gedanken an Ginevra. Er verkündet dem König den Sieg über die Iren und präsentiert ihm die Gefangenen. Ginevra schmückt Ariodantes Helm mit einem Lorbeerkranz. Polinesso ist außer sich vor Wut. Der Triumphzug setzt sich wieder in Bewegung. Lurcanio hält Dalinda zurück. Er will wissen, warum sie ihm gegenüber Summary of the Plot The location is Sant’ Andrea, the capital city of the Kingdom of Scotland, and its environs. ACT I Balcony of the royal palace. The Scottish army is having dificulties in its war against Ireland. The king and the princes of the kingdom re quest help from heaven. Lurcanio sud denly appears. He reports that Ari odante has arrived on the battleield and will doubtless defeat the Irish. The king commands his daughter, Ginevra, to express the appropriate gratitude to Ariodante. Ginevra is happy to do this, for she loves Ariodante. Dalinda warns Ginevra regarding this unsuitable rela tionship. She should give preference to Polinesso. Ginevra, however, has already made up her mind in favour of Ariodante. Royal gardens. Polinesso fears that he is losing Ginevra to Ariodante. Dalinda reports Ginevra’s decision to him. Polinesso swears revenge and promises Dalinda to turn to her again. But he demands a favour: Dalinda is to disguise herself as Ginevra at night and allow him to visit her. Dalinda agrees and Polinesso is delighted over his vengeful plan. Terraces with a view onto the royal gardens. Ariodante makes a triumphal entry. The people celebrate him as the saviour of Scotland. Ariodante is meanwhile thinking of Ginevra. He announces the victory over the Irish to the king and presents the prisoners to him. Ginevra adorns Ariodante’s helmet with a laurel wreath. Polinesso is beside himself with rage. The trium phal entry is now resumed. Lurcanio holds back Dalinda. He wants to know why she is so adamant 7 Königliche Gärten. Polinesso sagt Ariodante, Ginevra habe sich von ihm abgewandt und empfange nun im Geheimen ihn, Poli nesso. Ariodante hält ihn für einen Lügner. Polinesso hält ihm entgegen, er werde mit eigenen Augen sehen können, dass er die Wahrheit sage: Ariodante solle sich nachts im Garten vor Ginevras Gemächern eininden. Ariodante, der von Ginevras Treue überzeugt ist, willigt ein. Wenn Poli nesso tatsächlich rechthabe, werde er Ginevra Polinesso überlassen. Auf einem Balkon des Palasts er scheint die verkleidete Dalinda. Sie lässt eine Strickleiter in den Garten hinunter, Polinesso klettert auf den Balkon und verschwindet mit Dalinda im Inneren des Palasts. Ariodante fällt auf die Täuschung herein und glaubt, Dalinda sei Ginevra. Er ist außer sich über diesen vermeintlichen Betrug und will sich töten. Lurcanio gelingt es, ihm das Schwert zu entwenden, doch Ariodante reißt sich los und stürzt sich in den Fluss. Lurcanio ruft Volk und Soldaten herbei, um Ariodantes Tod zu rächen. Die Menge bewegt sich zum Palast. Polinesso stellt sich der Masse entge gen. Als er von Ariodantes Tod erfährt, stimmt er heuchlerisch in die Klagen ein. Mondnacht. Ariodante und Lurcanio verstecken sich im Garten. Polinesso beobachtet das Geschehen und genießt das Vorge fühl seines Triumphs über Ariodante. Im Innern des Palasts. Ginevra und der König werden von dem Tumult aufgeschreckt. Lurcanio fordert Ginevras Tod. Polinesso plich tet ihm bei, der Tod seines Freundes so unerbittlich sei. Sie weist ihn wie der ab. Ihr Herz gehöre einem ande ren. Seinen Namen will sie nicht ver raten, aber er sei in der Lage, Lurcanio fürchten zu machen. 8 towards him. She refuses him again. Her heart belongs to another. She does not want to reveal his name, but says he would be able to make Lurcanio afraid. Royal gardens. Polinesso tells Ariodante that Ginevra has turned away from him and is now secretly receiving him, Polinesso. Ari odante considers him a liar. Polinesso replies that Ariodante will be able to see with his own eyes that he is telling the truth. Ariodante should come, at night, to the garden in front of Ginevra’s royal chambers. Ariodante, who is convinced of Ginevra’s faithful ness, agrees to this. If Polinesso is indeed right, he will leave Ginevra to Polinesso. A moonlit night. Ariodante and Lurcanio hide in the garden. Polinesso observes the goings on and enjoys the anticipation of his triumph over Ariodante. Dalinda, in disguise, appears on a balcony of the palace. She lets a ropeladder down into the garden; Polinesso climbs up the balcony and disappears with Dalinda inside the palace. Ariodante is taken in by the deception and believes that Dalinda is Ginevra. He is beside himself over this ostensible cheating and wants to kill himself. Lurcanio manages to wrest the sword from him, but Ariodante breaks away and jumps into the river. Lurcanio summons soldiers and the general populace to avenge Ariodante’s death. The crowd heads for the palace. Polinesso is up against the masses. When he inds out about Ariodante’s death, he hypocritically joins in the lamenting. Inside the palace. Ginevra and the king are startled by the tumult. Lurcanio demands Ginevra’s death. Polinesso agrees with him that the death of his friend Ariodante must be avenged: Ginevra 9 Ariodante müsse gerächt werden: Ginevra soll auf dem Scheiterhaufen sterben. Ginevra beteuert ihre Un schuld, doch auch das Volk wendet sich gegen sie. II. AKT Außerhalb der Stadt. Vafrino hat im Meer vergeblich nach Ariodante gesucht, als plötzlich Dalin da erscheint, von Schergen verfolgt. Vafrino vertreibt die Mörder. Dalinda spricht von einem schrecklichen Betrug und will Vafrino alles erklären. Vor einer Burg schottischer Einsiedler. Dichter Wald. Ariodante ist verletzt und verstört. Die Einsiedler beklagen Ginevras Schick sal. Ariodante, den die Einsiedler nicht erkennen, erfährt, dass Ginevra noch heute sterben soll, weil Lurcanio sie der Schuld an Ariodantes Tod be zichtigt. Ariodante wird aufgefordert, sich an der Verteidigung Ginevras zu beteiligen. 10 Königliche Gärten. Lurcanio verlangt vom König, der Scheiterhaufen solle errichtet werden. Der König erklärt sich bereit, die Ge setze zu befolgen, die den Tod seiner Tochter Ginevra vorschreiben. Lurca nio vertraut darauf, dass Ariodantes Tod nun gerächt wird. Ginevras Gemächer. Ginevra bittet ihren Vater, ihr ein Schwert auszuhändigen. Der Tod soll sie mit Ariodante vereinen. Prächtiger Platz im Palast. Polinesso soll die Hinrichtung Ginev ras ausführen. Er beklagt heuchlerisch ihr Schicksal und freut sich heimlich über seine Rache. Ginevra wiederholt ihre Bitte um eine Waffe oder Gift. Lurcanio beiehlt, sie zum Scheiter haufen zu führen. Ariodante erscheint in schwarzer Rüstung mit geschlossenem Visier. Er sei gekommen, um Ginevra zu vertei digen. Auch Ginevra gegenüber ent should be burned at the stake. Ginevra maintains her innocence, but the people also turn against her. ACT II Outside the city. Vafrino has been searching for Ari odante in the sea in vain; Dalinda sud denly appears, pursued by henchmen. Vafrino drives away the murderers. Dalinda speaks of a horrible deception and wants to explain everything to Vafrino. In front of a fortress of Scottish hermits. Dense forest. Ariodante is hurt and distraught. The hermits lament Ginevra’s fate. Ari odante, whom the hermits do not rec ognise, inds out that Ginevra is to die today because Lurcanio accuses her of being responsible for Ariodante’s death. Ariodante is called upon to par ticipate in Ginevra’s defence. Royal gardens. Lurcanio requests from the king that the stake should be set up. The king states that he is prepared to follow the laws that stipulate the death of his daughter, Ginevra. Lurcanio trusts that Ariodante’s death will now be avenged. Ginevra’s chambers. Ginevra asks her father to hand over a sword to her. She will be united with Ariodante in death. A magnificent square in the palace. Polinesso is to carry out the execution of Ginevra. He hypocritically laments her fate and is secretly delighted over his revenge. Ginevra repeats her request for a weapon or poison. Lur canio commands that she be led to the stake. Ariodante appears in black armour with a closed visor. He has come to defend Ginevra, not even revealing his true identity to her. Ariodante throws 11 hüllt er nicht seine wahre Identität. Ariodante wirft Lurcanio den Fehde handschuh hin, den dieser aufhebt. Ariodante und Ginevra bleiben allein zurück. Ginevra beteuert ihre Unschuld. Ariodante solle für seine Hilfe reich belohnt werden, ihre Liebe aber werde er nicht gewinnen. Ario dante mutmaßt insgeheim, der Grund dafür sei ihre Liebe zu Polinesso. Auf seine Frage, wer Ginevras Geliebter sei, antwortet sie: Ariodante. Nach dem er sie gerettet habe, solle er, der unbekannte Soldat, sie töten. Ariodan te zweifelt, ob Ginevra die Wahrheit sagt. Ginevra beteuert, sie habe immer nur Ariodante geliebt. Ariodante scheint für einen kurzen Moment die Fassung zu verlieren. Ginevra wundert sich über die Ergriffenheit des Frem den. Sie will sein Gesicht sehen. Als Ariodante sein Visier öffnen will, ruft eine Fanfare zum Duell. Ariodante eilt davon. 12 Hauptplatz der Stadt. Die Vorbereitungen zum Zweikampf werden getroffen. Vafrino verkündet, Ginevra sei unschuldig, Polinesso sei der Verräter. Er ruft Dalinda als Zeu gin herbei, die Polinessos Intrige ent hüllt. Ariodante geht mit dem Schwert auf Polinesso los und entwaffnet ihn. Polinesso gesteht: Ehrgeiz, Liebe und Eifersucht hätten ihn zum Verräter gemacht. Ginevra ist entlastet und will den Rest ihres Lebens in Einsamkeit um Ariodante trauern. Ariodante öffnet das Visier und gibt sich zu er kennen. Alles bricht in Jubel aus – Ariodante und Ginevra sind vereint. Oliver Jacob (G. Ricordi & Co. Bühnen- und Musikverlag, München) down the gauntlet to Lurcanio, who picks it up. Ariodante and Ginevra remain there, alone. Ginevra proclaims her innocence. Ariodante is to be richly rewarded for his help, but he will not win her love. Ariodante secretly as sumes that the reason for this is her love for Polinesso. In response to the question of who Ginevra’s lover is, she replies: Ariodante. After he has saved her, he, the unknown soldier, is to kill her. Ariodante doubts whether Ginevra is telling the truth. Ginevra states that she has only ever loved Ariodante. Ariodante appears to lose his poise for a moment. Ginevra is astonished over the stranger’s emo tion, and wishes to see his face. When Ariodante wants to open his visor, a fanfare calls for the duel. Ariodante hurries away. Main square of the city. Preparations for the duel have been made. Vafrino announces that Gi nevra is innocent and that Polinesso is the betrayer. He summons Dalinda as a witness, who reveals Polinesso’s in trigue. Ariodante charges at Polinesso with the sword and disarms him. Poli nesso confesses that ambition, love and jealousy have made a traitor out of him. Ginevra is relieved and wants to spend the rest of her life in solitude, mourning Ariodante. Ariodante opens the visor and is recognised. Everyone rejoices – Ariodante and Ginevra have been united. Oliver Jacob (G. Ricordi & Co. Bühnen- und Musikverlag, München) 13 Dirigent George Petrou George Petrou ist in Griechenland ge boren. Er studierte Klavier am Athe ner Konservatorium sowie am Royal College und an der Royal Academy of Music in London. Obwohl seine Lauf bahn als Konzertpianist sehr erfolg reich war, wandte er sich mehr und mehr dem Dirigieren zu, was rasch Beachtung fand und ihm eine große internationale Karriere einbrachte. George Petrou ist künstlerischer Leiter des renommierten Orchesters Armonia Atenea, mit dem er häuig auf Tournee geht und schon viele Aufnahmen veröffentlicht hat, wobei sowohl historische als auch moderne Instrumente zum Einsatz kommen. Neben seiner Arbeit an einer brei ten Palette von Orchesterwerken hat er sich auch als Operndirigent einen Namen gemacht. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der historisch infor mierten Aufführungspraxis, und zwar nicht nur bei Barockmusik, sondern auch bei späteren Werken. 14 Zu seinen jüngsten Engagements gehören neue Produktionen am Brüs seler Opernhaus La Monnaie, an der Königlich Schwedischen Nationaloper, der Königlichen Oper von Versailles, der Opéra National du Rhin in Straß burg, der Oper Leipzig, dem Megaro Mousikis in Athen, dem Staatstheater Wiesbaden, der Opéra Vichy, dem Theater an der Wien, bei den Mozart Festspielen Schwetzingen, an der Oper Nizza, dem Stadttheater Bern und der Griechischen Nationaloper sowie Auftritte in großen Häusern wie dem Concertgebouw Amsterdam, dem Salle Pleyel, dem Arsenal in Metz, dem Prinzregententheater und der Oper Monte Carlo. George Petrou hat eine sehr um fangreiche Diskograie vorzuweisen. Er hat Händels Oreste, Arianna in Creta, Alessandro Severo, Tamerlano und Giulio Cesare für MDG sowie Mayrs Lodoiska für OehmsClassics ein gespielt. Viele dieser Aufnahmen wur den von der internationalen Presse Conductor George Petrou George Petrou was born in Greece. He studied piano at the Athens Con servatoire, at the Royal College and at the Royal Academy of Music in Lon don. He enjoyed a successful career as a concert pianist but gradually turned to conducting, gaining attention quick ly and establishing a lourishing inter national career. George Petrou is the artistic director of the renowned Armonia Atenea orchestra, with which he tours and records extensively, performing both on period or modern instruments. Aside from conducting a wide range of symphonic music he has made a name for himself as an operatic con ductor, with emphasis on the histo rically informed practices, not only in baroque music but also in later reper toire. Recent engagements include new productions at la Monnaie Brussels, the Royal Swedish Opera, the Opéra Royal de Versailles, the Opéra Nation al du Rhin Strasbourg, the Oper Leipzig, the Megaron of Athens, the Staatstheater Wiesbaden, the Opéra Vichy, the Theater an der Wien, the Schwetzingen Mozart Festspiele, the Opera of Nice, the Stadtheater Bern, the Greek National opera and appearences in major venues such as the Amsterdam Concertgebouw, the Salle Pleyel, the Arsanal in Metz, the Prinzregententheater, the Monte Carlo Opera. George Petrou has a very busy recording schedule. He has recorded Handel’s Oreste, Arianna in Creta, Alessandro Severo, Tamerlano and Giulio Cesare for MDG, Mayr’s Lodoiska for OehmsClassics. Many of them were received with the highest critical acclaim from the international press (Choc – Monde de la Musique, Gramo phone – Editor’s Choice, Diapason 5, CD of the week – Sunday Times, Recording of the month in Musicweb, Crescendo Bestenliste Platz 1, etc.). Tamerlano received the prestigious 15 16 hochgelobt (»Choc« der Monde de la Musique, Editor’s Choice von Gramo phone, 5 Stimmgabeln von Diapason, CD der Woche der Sunday Times, CD des Monats von Musicweb, Cre scendo Bestenliste Platz 1 usw.). Für Tamerlano erhielt er den namhaften ECHO KLASSIK für die Operneinspie lung des Jahres 2008, und Alessandro wurde bei den International Opera Awards als »Recording of the Year« ausgezeichnet. ECHO KLASSIK 2008 as opera record ing of the year and Alessandro the “Recording of the Year” at the Inter national Opera Awards. George Petrou 17 Münchner Rundfunkorchester Im Jahr 1952 gegründet, hat sich das Münchner Rundfunkorchester im Lauf seiner über 60jährigen Geschich te zu einem Klangkörper mit einem enorm breiten künstlerischen Spek trum entwickelt und sich gerade auf grund seiner Vielseitigkeit in der Münchner Orchesterlandschaft posi tioniert. Konzertante Opernaufführun gen mit herausragenden Sängern im Rahmen der Sonntagskonzerte und die Reihe »Paradisi gloria« mit geist licher Musik des 20./21. Jahrhunderts gehören ebenso zu seinen Aufgaben wie Kinder und Jugendkonzerte mit pädagogischem Begleitprogramm, un terhaltsame Themenabende unter dem Motto »Mittwochs um halb acht« oder auch die Aufführung von Film musik. Dass das Münchner Rund funkorchester am Puls der Zeit ist, be weist es zudem mit Grenzgängen in Richtung UMusik; vielfach hat es z. B. mit Bobby McFerrin und Konstan tin Wecker zusammengearbeitet. 18 Die Riege der Chefdirigenten des Münchner Rundfunkorchesters führt Werner SchmidtBoelcke (1952– 1967) an. Ihm folgten Kurt Eichhorn (1967–1975), Heinz Wallberg (1975– 1981), Lamberto Gardelli (1982–1985), Giuseppe Patané (1988–1989) und Ro berto Abbado (1992–1998). Von 1998 bis 2004 war Marcello Viotti Chefdirigent des Orchesters. Seine besondere Lei denschaft galt dem französischen und italienischen Opernrepertoire, und auch der Erfolg der Konzertreihe »Pa radisi gloria« geht wesentlich auf ihn zurück. Seit September 2006 ist Ulf Schir mer Künstlerischer Leiter des Münch ner Rundfunkorchesters. Mit einem Programm, das u.a. die Uraufführung von Auftragswerken in der Reihe »Paradisi gloria« sowie interessante Wiederentdeckungen im Bereich der Oper und Operette umfasst, setzt er neue inhaltliche Akzente. In der Saison 2006/2007 begann auch die Kooperation des Münchner Rund Munich Radio Orchestra Founded in 1952, the Munich Radio Orchestra developed into an ensem ble with an enormously wide cultural spectrum during the course of its history of over 60 years, establishing its position in Munich’s orchestral landscape precisely because of its versatility. Concertante operatic per formances with outstanding singers during the course of the Sunday Con certs and the “Paradisi gloria” series with sacred music of the 20th/21st centuries are amongst their tasks, just as are children’s and youth con certs with an accompanying peda gogical programme, entertaining theme evenings under the motto of “Wednesdays at SevenThirty” as well as the performance of ilm music. The fact that the Munich Radio Orchestra is in step with our times is borne out by crossovers in the area of entertainment music; there have been frequent collaborations with Bobby McFerrin and Konstantin Wecker, amongst others. The long line of principal conduc tors of the Munich Radio Orchestra be gins with Werner SchmidtBoelcke (1952–1967). He was succeeded by Kurt Eichhorn (1967–1975), Heinz Wallberg (1975–1981), Lamberto Gardelli (1982– 1985), Giuseppe Patané (1988–1989) and Roberto Abbado (1992–1998). From 1998 until 2004, Marcello Viotti was the principal conductor of the or chestra. His special passion was for the French and Italian operatic reper toire, and the success of the “Paradisi gloria” concert series is, in no small measure, due to him. Ulf Schirmer has been the artistic director of the Munich Radio Orches tra since September 2006. He has given new impetus with a programme comprising world premieres of com missioned works in the series “Para disi gloria” as well as interesting redis coveries in the areas of opera and op eretta. The cooperation of the Munich Radio Orchestra with the August Ever 19 20 21 funkorchesters mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding; re gelmäßig wird dabei ein gemeinsames Opernprojekt für die szenische Auf führung im Prinzregententheater erar beitet. Zum Engagement des Orches ters im Bereich der Nachwuchsförde rung gehören auch die Mitwirkung beim Internationalen Musikwettbe werb der ARD und die Durchführung des Internationalen Gesangswettbe werbs »Vokal genial« in memoriam Marcello Viotti in Verbindung mit der Konzertgesellschaft München. Einen großen Raum nimmt schließlich die Kinder und Jugendarbeit ein, die auf einem DreiSäulenModell mit Lehrer fortbildungen, Schulbesuchen durch die Musiker und anschließenden Kon zerten beruht. Ergänzend zu den Verplichtungen an seinem Heimatort tritt das Münch ner Rundfunkorchester regelmäßig bei Gastkonzerten in Erscheinung. Da bei hat es bekannte Künstler wie Edita Gruberova, Andreas Scholl oder Fazıl 22 Say begleitet; bei den Salzburger Fest spielen 2013 hat es für die Aufführun gen von Verdis Giovanna d’Arco mit Anna Netrebko und Plácido Domingo zusammengearbeitet. Seit 2009 gas tiert das Orchester alljährlich bei den CarlOrffFestspielen in Andechs; seit 2010 werden außerdem im Rahmen der Andechser ORFF®Akademie des Münchner Rundfunkorchesters junge Musiker gefördert. Mit seinen CDEinspielungen ist das Münchner Rundfunkorchester kontinuierlich auf dem Tonträger markt präsent. Hervorzuheben sind hier vor allem hochkarätige Sänger porträts mit Künstlern wie Krassimira Stoyanova oder Michael Volle sowie die MusiktheaterGesamtaufnahmen, darunter etwa Stephen Sondheims MusicalThriller Sweeney Todd und Humperdincks Dornröschen unter der Leitung von Ulf Schirmer. Bei BR Klassik erscheinen zudem Schätze aus dem Archiv – z. B. mit Lucia Popp oder Hermann Prey. ding Bavarian Theatre Academy also began during the 2006/2007 season; a joint project is rehearsed for stage performances at the Prince Regent Theatre. Participation at the ARD In ternational Music Competition shows the orchestra’s commitment in the area of encouraging young, upand coming artists, as does the realisation of the “Vocal Genial” International Singing Competition in memory of Marcello Viotti in connection with the Munich Music Association (Konzert gesellschaft). Much space is allotted to work with children and youths, based on a threepillar model with continued teachers’ training, musicians’ visits to the schools and subsequent concerts. To supplement its obligations in its native city, the Munich Radio Orches tra regularly appears at guest con certs. The orchestra has accompanied wellknown artists such as Edita Gruberova, Andreas Scholl and Fazıl Say; there was a collaboration at the 2013 Salzburg Festival for the perfor mances of Verdi’s Giovanna d’Arco with Anna Netrebko and Plácido Domingo. Since 2009 the orchestra has been performing annually at the Carl Orff Festival in Andechs; since 2010, young musicians have been promoted within the framework of the Andechs ORFF ® Academy of the Munich Radio Orchestra. The Munich Radio Orchestra has been a continual presence on the re cording market with its CD recordings. The highquality singer portraits of artists such as Krassimira Stoyanova and Michael Volle must be mentioned in this connection, as well as the com plete recordings of music theatre, in cluding Stephen Sondheim’s musical thriller Sweeney Todd and Humper dinck’s Sleeping Beauty under the direction of Ulf Schirmer. Treasures from the archive have also been is sued by BRKlassik – including artists such as Lucia Popp and Hermann Prey. 23 Libretto CD 1 [01] Sinfonia I. AKT Galerie des Königspalasts, von der verschiedene Gemächer abgehen. Der König und die Fürsten des Reichs sind alle in verschiedenen Zuständen von Entsetzen, Schrecken und Verzweilung. [02] Nr. 1 Introduktion Chor (zum Himmel gewandt) Deh! Proteggi, o ciel clemente, le nostre armi, il nostro fato: Fa che resti debella to un nemico traditor. Chor Ma qual suono? Qual clamore? Quali voci festose? Dolce speme scende al core, e cessando va il timor. Lurcanio tritt auf, gefolgt von zwei Knappen. Alle umringen ihn, und er nimmt Aufstellung vor dem König. Lurcanio Consolatevi, esultate; di tremar ormai cessate: Col soccorso armato in campo Ariodante è giunto già. König, Chor Ariodante! Oh lieto evento! Ah! Spedito un dio ce l’ha. König Ah! Ci fosse il duce amato! Ei sarebbe vincitor. Lurcanio, Chor Il suo braccio, il suo valor il nemico abbatterà … Chor Ciel, pietade, ciel clemente! Lurcanio, König Consolatevi … Plötzlich hört man freudiges Stimmengewirr und den kriegerischen Klang von Instrumenten. Chor Oh lieto evento … 24 Lurcanio geht mit zwei Knappen ab. [03] Rezitativ König Qual dolce speme! Ah sì! In sì lieto gior no faccia fra noi ritorno la gloria ed il piacer: Lieto e sereno ci torni il core a respirar nel seno. Der König und die Fürsten gehen ab. [04] Nr. 2 Chor und Cavatina Ginevra Chor S’apra alla gioia contento il core, lunge il timore, rida il piacer. Respira l’anima in tal momento: Pace e contento torna a goder. Ah, rieda la gioia, il piacer … In diesem Moment kommt Ginevra aus ihren Gemächern. Ginevra Padre! Signor, t’arresta. Quai liete grida! Quale gioia è questa? Quest’ anima con sola, amato genitore, dividi col mio core il tuo contento. Non mi fate un sol mo mento, caro padre, più penar. König Cara iglia! Ginevra Deh, parla! Chor Esulta! Ginevra Ma, perché? Chor L’eroe! Ginevra Ah, che avvenne? Chor Ariodante al campo venne, ei per noi sta a trionfar. Ginevra Egli venne! (Oh me felice!) Padre! Amiche! (Oh qual diletto/piacere!) (Ti vedrò, mio dolce oggetto, mi verrai a consolar.) König Cara iglia … Ginevra Caro padre … 25 [05] Rezitativ König (zu den Fürsten) Andiamo: Già mi predice il core, ch’il ciel di lui coronerà il valore. (geht ab, begleitet von den Fürsten) Ginevra (mit einem Ausdruck der Zufriedenheit) Amica! Io vedrò dunque oggi Ariodante mio! Di nuove glorie carco ritornerà! Potrò bearmi nel vederlo, nell’udirlo! Ah! In quel momento quanto il mio cor sarà contento! Dalinda Questo garzon straniero ami dunque tu tanto? Ginevra Ah! Sì: L’adoro. Dalinda E che ne speri? Ginevra Un dolce nodo. Dalinda E il padre, credi, v’assentirà? Ginevra Me ne lusingo. 26 Dalinda Ed io ne temo: A un cavalier privato un genitor sovrano mai d’una iglia accor derà la mano. Volgi ad un altro oggetto, che t’adora, ch’è di te degno, il tuo pen sier. Rammenta il grado suo, gli affetti suoi veraci, l’amor, la fé di Polinesso. Ginevra (mit vornehmer Entrüstung) Ah, taci, di lui non mi parlar. Te ’l dissi ancora, aborrevole oggetto Polinesso è per me: Segua pur quello che il ciel di me prescrisse. Il duca sprezzo quanto Ariodante adoro. Amor non cangio: È fermo il pensier mio. Non replicar, già m’intendesti: addio. (geht mit den Edelfräulein in jene Gemächer, aus denen sie kam) Dalinda Già lo previdi: In van pe’l duca amato tentai quel cor, che ad Ariodante è dato. Königliche Gärten. [06] Nr. 3 Szene und Cavatina Polinesso Polinesso Quale m’affanna e opprime smania cru del! Come feroce in petto un geloso ve leno mi serpe e straccia il cor! Sempre felice nell’amor, nella gloria dunque su me trionferà Ariodante? Ginevra! Ogget to del più violento affetto, invano dun que io t’amerò? Spietata! Troppo barba ra pena e un disprezzato ardore tutta la sente, e non vi regge il core. Se pietoso, amor, tu sei, calma, oh dio, gli affanni miei: Per te sol di tante pene l’alma in sen respirerà. Ah! Se m’ama il caro bene, qual per me felicità! Dalinda tritt heraus. [07] Rezitativ Polinesso Dalinda! Dalinda Mio signor! Dalinda Ad Ariodante – Polinesso Basta: T’intendo (fremo: all’arte), ingra ta! Non merta la superba omai né un mio sospir, né un mio pensiero. Dalinda Ah! Che dici, signor? Saria pur vero? Polinesso Sì: Quant’ella mi sprezza, la vò sprezzar: Al nostro antico amore voglio tornar. Dalinda Tu mi consoli il core. Polinesso Ebben? Parlasti? Polinesso Teco sarò nella vicina notte al noto sito; ma da te, se m’ami, un piacere desio. Dalinda Parlai. Dalinda Parla, che brami? Polinesso (ungeduldig) Che ottenesti? Polinesso Conformi a quelle, che Ginevra adopra, spoglie tu dei vestir: Componi il crine eguale al suo; studia imitarla al ine e sembrar dessa. Sul veron te’n vieni in guisa tal: L’usata scala abbassa, io salirò. Ed appieno saran felici i nostri cor nel seno. Dalinda Nulla. Polinesso (überrascht und verärgert) Nulla? Adunque! 27 Dalinda Quale strano desir! Polinesso Servi a una mia folle illusion. Dalinda Ma almen – Polinesso (wild) Resisti? Dalinda Il posso? Polinesso Dunque verrai? Dalinda Verrò. Polinesso Giuralo. Dalinda Il giuro. Weitläuige, prunkvolle ebenerdige Terrassen mit Blick auf die königlichen Gärten, üppig geschmückt für den Siegeszug Ariodantes. [08] Nr. 4 Marsch Die Fürsten des Reichs, Krieger, königliche Wachen, Volk, die festlich dem König vorangehen. Mit ihm kommt Ginevra, gefolgt von Dalinda, die auf einer kostbaren Schale eine Krone aus Lorbeer trägt; außerdem Edelfräulein. Polinesso ist nah beim König. [09] Rezitativ König Figlia, gioisci: Il vincitor fra poco qui a noi verrà. (geht mit Ginevra zum Thron) Ginevra (mit Freude) (Giungesti al in, amabile momento!) Polinesso (Sei nella rete.) Addio. (Oh mia ven detta, questi audaci a punir piomba, e t’affretta.) Polinesso (Cangierà quel piacer presto in tormen to.) Dalinda und Polinesso gehen ab. In diesem Augenblick hört man von fern den kriegerischen Klang von Instrumen- 28 ten, der sich stetig nähert, bis zum Eintreffen Ariodantes. [10] Nr. 5 Szene, Chor und Cavatina Ariodante König Egli già vien: Da lungi odo lieto clamor. Ginevra Suoni marziali rimbombano d’intorno. Die Fürsten, die Heerführer, die Krieger gehen Ariodante entgegen. Ginevra (Come mi balzi mai, tenero core!) Polinesso (Celati in sen, geloso mio furore.) Zum Klang einer lebhaften Kriegsmusik marschieren die schottischen und britannischen Truppen auf. Sie führen die irischen Gefangenen in Ketten mit sich. Dann erscheinen die Fürsten und Knappen auf prächtigen Rössern, die die Fahnen und die erbeuteten Trophäen tragen. Danach erscheint ein Triumphwa- gen, gezogen von irischen Gefangenen, auf dem Ariodante thront. Lurcanio folgt ihm mit den Knappen. Chor Ecco l’eroe, ecco il guerriero, viva il sostegno di quest’impero, viva l’eroe, lui, che la Scozia seppe salvar. Di pace in seno, felice appien, lieta la patria può respirar. Ariodante (Per voi, fra l’armi intrepido la morte cimentai: Di Marte i fulmini, l’ire sidai. Dolce per voi m’è il trionfar.) (steigt vom Wagen herab; Lurcanio hilft ihm dabei.) Chor Viva l’eroe, viva il guerriero, lui che la Scozia seppe salvar. Ariodante (Ma più del trionfo, ma più dell’alloro tu fai, mio tesoro, quest’alma brillar.) Fra l’armi intrepido per voi pugnai … Chor Viva l’eroe … 29 [11] Rezitativ Ariodante (vor dem König Aufstellung nehmend) Sire: Vincemmo. Ecco l’opime spoglie, i prigionieri, i trofei conquistati ecco al tuo piede: Del gran trionfo essi ti faccian fede. König Guerriero eroe, quanto ti debbo, e quanto meco tutta la Scozia! Ginevra E da me questo accetta (né discaro ti sia) nobile dono, il valor colla fede in te corono. Auf ein Zeichen von Ginevra präsentiert Dalinda einen Lorbeerkranz, und Ginevra schlingt ihn um Ariodantes Helm. Polinesso (Il rancor mi divora.) Lurcanio (Oh felice Germano!) Ariodante, der sich niedergekniet hatte, um den Kranz zu empfangen, erhebt sich. Der König erhebt sich und steigt mit Ginevra vom Thron herab. Er geht, von allen außer Polinesso gefolgt, ab. 30 Polinesso (Ah! Ch’io pace non ho, inché l’altero non veggo oppresso, e in questo dì lo spero.) (folgt dem König) [12] Der Marsch erklingt noch einmal. [13] Rezitativ Lurcanio Dunque sempre spietata sarai verso di me, Dalinda ingrata? Dalinda Con eterne querele non m’annoiar, Lurcanio: Un altro oggetto prevenne questo cuore, e in van da me pretende resti amore. Lurcanio E sì franca me’l dici? Dalinda E a che dovrei tacer? Lurcanio Ma dimmi almeno dov’è. Qual’è questo rival felice? Dalinda Nomarlo a me non lice; ma sappi, ch’egli è tale, che ti faria tremare. Lurcanio Far Lurcanio tremar? Chi’l potria fare? Tranne Ariodante, il mio german, non veggo qual possa esser costui. Se pure esiste, lo scoprirò. Vedrem, qualunque ei sia, chi di noi tremerà: Ma tu, crude le! Più del rival tu sei la cagione mag gior de’ mali miei. [14] Nr. 6 Arie Lurcanio Lurcanio Ah! Dov’è quell’alma audace che invo larti a me pretende? Dal furore che m’accende, no, salvarsi non potrà. Ah, se vedesti, quanto io t’amo, che te sol sospiro e bramo, così iera non sare sti, sentiresti almen pietà. [15] Rezitativ Ariodante (empört) Non più: Lasciami, o duca, troppo omai mi cimentasti. Sì: Soffersi assai. Ginevra – Polinesso (entschieden) Ti tradisce. Ariodante E ancor l’ostenti? Polinesso Affascinato amante! Io ti compiango: Non sai, quanto che sei da Ginevra ingannato e quanto che son io da lei riamato! Sie gehen nach verschiedenen Seiten ab. Ariodante Tu? Come? Ah parla! Polinesso Sì: Sappi, che basta ch’io lo voglia, e Ginevra, per non sospetta e solitaria parte, nelle segrete stanze sue m’accoglie. Königliche Gärten, Statuen, Brunnen, Alleen, die Fassade des Palasts usw. Ariodante Ah! Un mentitor tu sei. Polinesso Di’? Allor mi crederai, quando, da te, se dico il ver, vedrai? 31 [16] Nr. 7 Szene und Duett Ariodante, Polinesso Ariodante (Oh dio! Qual gel mi scende al cor! Potrebbe Ginevra! Ah no: Non è capa ce.) Allora sì, allor ti crederò. Polinesso Ebben, fra poco convincerti saprò. Di già la notte s’avvicina: Là, dove su deserta remota via le stanze di Ginevra guardano della reggia al manco lato, recati inosservato. Fra di poche e diroc cate case t’appiatta e osserva. Dimmi? Ci sarai? Ariodante Ci sarò. (Quale ambascia!) Polinesso (Or son contento.) Non mancar! Ariodante Non temer. (Morir mi sento.) Polinesso Vieni: Colà t’attendo. L’inganno tuo ve drai: Appien ravviserai la mia felicità. Ariodante Verrò. Colà m’attendi: Ma per punirti, audace, non è il mio ben capace di tanta infedeltà. Polinesso Ebben, lo vedrai. Ariodante Confuso resterai. Polinesso T’inganni! Ariodante Menti! Polinesso, Ariodante (Quanti mai contrari affetti agitando il cor mi vanno! Vacillando va quest’alma fra lo sdegno e fra l’affanno, e più reggere non sa.) Polinesso Ma verrai? Ariodante Sì, verrò. Polinesso Ti precedo. Ariodante Va, ti seguo. 32 Polinesso Io volo a’ miei contenti! Ariodante Che t’ama? Ginevra tua sarà. Ariodante Misero te, se menti! Ariodante (S’accresce la mia smania, m’opprime il mio tormento. Da mille furie l’anima a lacerar mi sento: Ah, pena sì atroce e barbara! Morire, oh dio, mi fa.) Polinesso È troppo mio quel core. Ariodante T’inganni, mentitore. Polinesso Ah, senti! Ariodante Che brami? Polinesso Ascolta. Ariodante Non t’odo. Polinesso Verrai? Vedrai, t’attendo. Ariodante Taci una volta. Polinesso Ma quando vedrai, che m’ama – Polinesso (S’accresce la sua smania. L’opprime il suo tormento. Prova tu pur nell’anima le furie ch’io vi sento. Che angoscia atroce e barbara penar, oh dio, mi fa!) Io volo a’ miei contenti! Ariodante Menti! Polinesso Vedrai s’è mio quel core. Ariodante Traditore! Polinesso Lo vedrai. Ariodante Mentitore. Polinesso Confuso resterai. 33 Ariodante, Polinesso (S’acresce …) Sie gehen nach verschiedenen Seiten ab. [17] Rezitativ Vafrino Cielo! Come agitato sembrava il mio signor! Ah! Forse, ed io ne temo e pur troppo sarà, tiranno amore fra la gloria e l’onor gli turba il core. [18] Nr. 8 Arie Vafrino Vafrino Tremo confuso, agitato, e peno in sì fatale istante, e combattuto è in seno da mille affetti il cor. Pietà, timore, affanno l’alma straziando vanno, e tutto ingom brar mi sento dal più funesto orror. Tremo confuso e peno, agitato vacillo e peno in sì fatale istante … (ab) Ginevra di Scozia 34 Libretto CD 2 Mondnacht. Ansicht einer Seite des Königspalasts, der auf den unbewohnten Teil der Stadt geht, mit einem begehbaren Balkon. Auf der anderen Seite alte und verfallene Häuser. Eine Brücke über den Fluss, der am Palast entlangführt. Ariodante kommt langsamen Schrittes, in Gedanken; danach Lurcanio. [01] Nr. 9 Finale I Ariodante Già l’ombre sue notte distese. Tace tutto d’intorno. Involta natura è in alta quie te. Odo soltanto sommessa mormorar l’onda vicina, e dell’aure notturne il pesante aleggiar. Sonno e riposo trova il mortal più misero ed abbietto, ed io sol(o) veglio, e ho mille furie in petto. Lurcanio (heraustretend) Germano, ebben! Ariodante Lurcanio, se tu sapessi! Ah, parmi, che avanzi alcun. Vieni, celiamci: In questa volta io m’ascondo; in quella là tu resta. E non escire mai, s’io non ti chiamo. Abbracciami! Lurcanio Ah, german! Molli di pianto son le tue roge! Ariodante (bewegt) No – taci. (O dio.) Celati, va! Lurcanio Caro germano! Ariodante Addio. Sie verstecken sich: Lurcanio in einem entfernteren Gewölbe nahe der Brücke, Ariodante weiter unten, gegenüber dem Balkon. Polinesso Ecco il momento, sacro alla vendetta, all’ira mia. (beobachtend) Fra quelle oscure volte il lunar raggio mostra d’armi incerto splendore. Ei v’è: Egli vede, o almeno i torti suoi veder già crede. Aborrito rival! Fremi! Sì: In breve desolazion t’opprimerà. Io ne godo, ma già s’apre il verone. Sie umarmen sich. 35 (Eine Tür, die auf den Balkon führt, wird geöffnet, und es erscheint Dalinda, gekleidet und frisiert wie Ginevra.) Ecco Dalinda. Vedila, e tutto il suo in fernal veleno ti versi gelosia entro del seno. Lurcanio (auf der Schwelle des Gewölbes, Dalinda erblickend, die er für Ginevra hält) (Giusto ciel! Che vegg’io? Quell’è Ginevra!) Dalinda (leise) Duca, sei tu? Polinesso (laut, damit Ariodante ihn hört) Son io: Non dubitar, ben mio. Dalinda lässt eine Strickleiter herunter, die sie an einem Pfeiler des Balkons befestigt. Lurcanio Germano sventurato! Polinesso (die Leiter erklimmend) Mia vita, eccomi a te. (Son vendicato.) Als Polinesso auf dem Balkon angekommen ist, empfängt ihn Dalinda mit Zärtlichkeiten; sie treten zusammen ein und schließen die Tür. 36 Ariodante (tritt aus seinem Gewölbe heraus; ebenso Lurcanio) Che vidi! Oh dio! Ginevra! Ohimè! La mia Ginevra! Ah, nato cieco foss’io! Oh tormento! La pudica Ginevra! Oh pena! Oh troppo verace indegno duca! (zornig) Ah! Ben sicuro era di lei lo scellerato! (überlegt) Ed io ancor vivrò? Ah! Qual vita! (dann entschlossen) Sì: vendetta! Ma a qual pro? Nel mio stato angoscioso infernale nulla, nulla più vale. Altro consiglio non ho che quel d’un disperato. Ingrata! Femmina rea! Ah, tu la più fallace! Eccoti ancora il sangue mio: Sarai paga, crudel. Er zieht das Schwert, um sich umzubringen; in diesem Moment springt Lurcanio hervor und entwindet ihm das Schwert. Lurcanio Ohimè! German, che fai? Quale insania è la tua? Ariodante (mit Leidenschaft und Empörung) Dammi quel ferro e lasciami morir – vedesti? Lurcanio Vidi, e chi fu il traditor? Ariodante No’l ravvisasti? Lurcanio No: No’l potei. Ariodante Io ne godo: Io solo, meco fra l’ombre, porterò il mio segreto. (entschlossen und kraftvoll) Ah, resta. Ah, se m’ami, se hai pur di me pietà, se ti son caro, dammi, io vo glio morir, dammi l’acciaro. Ah, per chi vivere deggio? Come vivere potrò! Ho perduto l’idol mio, non ho più felicità. Va’: (Ah!) L’inida rivedrai, le dirai, ch’io più non sono. Ah no, dille pur, che io le perdono, ma che a morte sol mi trasse la sua nera infedeltà. Ah, per chi … La vedesti, quell’inida, ah, dammi il ferro, vò morir. Ah, mi lascia, tenti inva no, io vò morir. Che pena, che affanno! A un’alma disperata sol la morte reste rà. (läuft auf die Brücke) Lurcanio Ah! T’arresta. Che fai? Ariodante Addio, germano! (springt in den Fluss) Lurcanio Ah, misero fratello! Genti! Oh dio – (läuft verzweifelt auf die Brücke) Ei forse più non è? Soccorso! Ahimè, germano! (steigt herab, läuft umher und ruft Leute; währenddessen kommen von verschiedenen Seiten Menschen mit erhitzten Gesichtern.) Soccorso! Ah, forse ogni soccorso è vano. Chor Quali voci, quai lamenti, qual rumore, quali grida! Quali voci, qual rumore, quali grida disperate! Lurcanio (mit gequälter Stimme, weinend) Ah, correte! Oh dio! Volate! Chor Ma che avvenne? Lurcanio Amici! Ohimè! Ariodante, ei più non è. 37 Chor Più non è? Lurcanio (überrascht und erschrocken) Alla reggia, la sua morte a vendicar! Chor (während die Männer sich zum Palast aufmachen) Sì: Quest’armi e destre ultrici (sì) lo sapranno vendicar. Polinesso (kommt aus dem Palast und stellt sich den Männern entgegen; mit wildem, feierlichen Tonfall) Olà! Fermate: Ah, quali a quest’ora, in tal luogo tumultuose grida? Qual tra sporto? Indegni! Se periglio sovrasta al mio signore, cimentar pria dovrete il mio valore. Audaci! Io sol m’oppongo al vostro ardir insano, difendo il mio so vrano, e vi farò tremar. Chor Del nostro duce amato gemiam su l’aspra morte. Polinesso (schmerzerfüllt) Come? Che dite? Ah! Misero! Che sento! Chi fu quell’alma perida? (Son paghi i voti miei, son presso a respirar!) 38 Chor Piangi con noi quel misero, e pera, chi ’l fe’ mancar. Polinesso Andiamo: Da noi vendetta quell’ombra cara aspetta. Il mio furor s’accende, si deve vendicar. Alle Pera chi ’l trasse a morte, si deve fulmi nar. Polinesso Son paghi … Alle in Richtung des Palasts ab, angeführt von Lurcanio und Polinesso. Teil des Palasts, der zu den Gemächern führt. Die Fackeln sind entzündet. Der König kommt erregt heraus. Zwei Wachen bleiben im Hintergrund, danach Ginevra in einem einfachen Gewand, mit ungeschmücktem Haupt. König Sgombra, o ciel, dal mio seno questo palpito affannoso: La sua pace, il suo riposo rendi al cor, che oppresso sta! Chor (von drinnen; immer näher) Ah, caso barbaro! König Ah quali voci! E quale gelo m’inonda il petto! Chor Ah, duce misero! Ginevra (im Herauskommen) Ah, padre! Ah, padre mio! Calma il mio core. Chor Vendetta orribile quell’ombra avrà. Ginevra Qual tumulto! Ah, non odi! König Ah, iglia! Ignoro – Ginevra Ahimè. Crescendo va il rumore. König Ognor più avanza. Ginevra Oh ciel! Ah, che ia? König Chi s’inoltra? Polinesso, Lurcanio, Anführer, Krieger, Schildknappen und Volk nähern sich. Ginevra, König Qual terrore! König Che avvenne! Ginevra (sich vor sie hinstellend) Che si vuole? Lurcanio La tua morte. König Come! Parla? Ginevra Oh ciel! Lurcanio Ecco chi trasse il misero Ariodante disperato a morir; è dessa, amici: (auf Ginevra deutend) La perida è costei. Ginevra Ferma. Che dici? Ariodante morì! Oh dio, ma come! Ahimè! Ah, ch’io moro! (stützt sich auf ihren Vater) Ginevra Quai genti! 39 König Misera iglia! Che dite! Polinesso Sire! Quale sciagura? Qual perdita fatal! Per te, impudica! (Ah, desti orror!) Del regno per te l’amor perì, cadde il soste gno, un amico io perdei. Tutto chiede vendetta: Delle leggi l’esecutor son io. D’esse paventa. Tu che onestà, che amor, che fè violasti, la giusta pena tua subir dovrai; e infame e su vil rogo, em pia, morrai. Ginevra Basta, furia infernal. Tu pur t’invola, fuggi dagl’occhi miei. Mostro! Non ero abbastanza infelice senza Ariodante mio, che d’un colpo maggior d’ogni do lore vieni, spietato, a lacerarmi il core? Ginevra rea! Ginevra infame? Ah, tutto, sì, tutto a tollerar pronta son io: Rendi mi, se lo puoi, più triste ancora, sfoga del tuo furor su me le brame; ma rea non mi chiamar, ah, non dirmi infame. Di mia morte s’hai desio, versa tutto il sangue mio; ma rispetta l’innocenza, ma l’onor non m’involar. 40 Chor Non vantare più innocenza, più l’onore non vantar. Ginevra Tu che vedi, ciel clemente, se quest’ani ma è innocente, ah, mi difendi in tal periglio, per pietà non mi lasciar … Polinesso (Al suo duol, a’ suoi lamenti io mi sento consolar. A quegli accenti, que’ lamenti …) König (Al suo duol, a’ suoi lamenti io mi sento lacerar. A quegli accenti, que’ lamenti …) Lurcanio, Chor (Quegli accenti e que’ lamenti mi vorrian pietà destar.) Ginevra Ma voi tutti, ohimè! Tacete! Tutti, oh dio, m’abbandonate! Tutti, oh dio, dunque m’odiate? Padre, almen! König (Che pena amara!) Chor No, signor, non l’ascoltar. Ginevra (zu allen) Dunque a voi non son più cara? Non potrò sperar pietà? Chor No … Ginevra Quello sdegno, quel rigore, mai per me non cesserà? Chor No, non sperar giammai pietà. Ginevra Questo è troppo, avverso cielo! Non resi sto a tante pene; insoffribile mi viene, già la vita orror mi fa. Le mie barbare vicende desteranno un dì pietà. Oh dio, non resisto … Lurcanio, Polinesso, König, Chor Affanno, orrore il core lacerando vanno. Più resistere non sa, ah, più resistere il cor non sa. II. AKT Vor der Stadt gelegener Ort, der auf einer Seite zum Meer, auf der anderen zum Wald der Einsiedler des Templerordens führt. Vafrino kommt traurig von der Meerseite, danach Dalinda. [02] Rezitativ Vafrino Oh me dolente! Ahi, lasso! Dunque del mio signor l’esangue spoglia rinvenir non potrò! Nel iume invano la ricercai. Dall’onde gettata la sperai su queste sponde. Vane lusinghe! Ah! Questo pianto mio la potesse bagnar! Potessi! In diesem Moment hört man von drinnen einen Schrei. Dalinda Oh dio! Vafrino Qual grido! Dalinda Aita! Barbari! Vafrino (beobachtend) Che vegg’io? 41 Dalinda (liehend, mit zerzaustem Haar, verfolgt von zwei Schergen) Pietà! La vita! Vafrino Vili! Contra una donna! (zieht das Schwert, stürzt sich auf die Schergen, die liehen; setzt ihnen nach) Dalinda Io più non reggo. La stanchezza, l’affanno! Ah, perido Polinesso! Vafrino (zurückkehrend) Donna, sei salva. Dalinda (ihn erkennend) Oh ciel! Vafrin! Vafrino (sie erkennend) Dalinda! In quale stato! In qual periglio! Ah, dimmi! Dalinda Se sapessi, Vafrin! Che nero inganno! Che inaudita peridia! Ah, forse tempo resta al riparo ancor: Guidami altrove. Vafrino Ma dimmi prima almen – 42 Dalinda Tutto saprai: Orror ti prenderà, pianger dovrai. [03] Nr. 10 Arie Dalinda Dalinda Tu vedi in me la vittima del più crudele inganno; comprendere l’affanno (ah) non puoi di questo cor. Mi desta orror(e) un perido, mille rimorsi ho in petto: Sono a me stessa oggetto d’ango scia e di terror. Sie gehen gemeinsam ab. Dichtester und verlassener Wald. Ein prächtiger Bau mit Türmen und Fialen, der als Zuluchtsort der schottischen Einsiedler des Templerordens dient. Er ist zum Teil verdeckt von Bäumen. Ariodante kommt aus der Tiefe des Waldes. Alles deutet auf seine düstere, bedrückte Stimmung hin. Langsam, tief in Gedanken versunken, kommt er näher, seufzt, stöhnt. Dann, wie die Stimmung von sich abschüttelnd, sieht er sich um und kommt immer näher. [04] Nr. 11 Große Szene des Ariodante Ariodante Dove son io? Ove m’inoltro! Quali om bre opache diffonde d’ogni intorno la tortuosa selva e asconde il giorno? Che silenzio profondo! Muta qui par natura. Oh! Come tutto qui spira orrore! Come si pasce un cor nel suo dolore! Questo, sì, questo è il luogo, che richiede la mia desolazion. Dell’onde in seno m’avria serbato il ciel da certa morte per soffrir nuove pene? E che mi resta a tollerare ancor? Son giunti omai al colmo i mali miei; che soffrir più non so, tutto perdei. Ah! Che per me non v’è né pace, né pietà. Povero cor! (Ah!) Di te che mai sarà! (stützt sich traurig auf einen Baumstamm) Die Pforte des Gebäudes öffnet sich, die Einsiedler kommen heraus und zerstreuen sich im Wald. Unter ihnen ist der Gran Solitario, der Vorsteher des Templerordens. Sie zeigen großen Schmerz. Chor Quale orror! Che infausto dì! Chi mai non piangerà! Ah! Dovrà perir così senza pietà! Ariodante Quali lebili voci! Qual triste mormorar di mesti accenti! Eco forse risponde a’ miei lamenti? Chor (sich verlierend) Giusto ciel! Calma il rigor a tanto lagrimar: Tanti affanni, (e) tanto orror fa’ cessar! Ariodante Qual sciagura mai! Oh cielo! Non erro. Son io fra i saggi Solitari! Oh! Come son essi immersi in alto duol! Che ia? Vorsteher des Templerordens Oh misera Ginevra! Ariodante (Che sento! Oh dio!) Fermatevi: Qual nome in mezzo a tai sospiri fra voi risuona? Vorsteher des Templerordens Quel della più infelice. Ariodante Ed è? Vorsteher des Templerordens Non sai! Ginevra! 43 Ariodante (äußerst ungeduldig) Ebben! Vorsteher des Templerordens Oggi morrà. Ariodante (äußerst überrascht) Che dici! Come? Parla, perché? (Cielo!) Vorsteher des Templerordens Non è comparso ancora per lei cam pion; e converrà, che mora. Ariodante (Oh mio caro germano, troppo per me pietoso, a lei fatale!) Ariodante Chi l’accusò? Vorsteher des Templerordens Guerriero ignoto, a te: Dal ciel spedito a caso qui non fosti. Eccoti un campo onde eternar su i crini tuoi gli allori. Va’: La sublime impresa imprendi; e l’innocenza e la beltà difendi. Vorsteher des Templerordens Lurcanio. Ariodante (La beltà sì, non l’innocenza.) Ariodante Chi? Lurcanio! Vorsteher des Templerordens Ebben? Guerrier, che pensi? Vorsteher des Templerordens Sì: Un possente guerriero, germano a un prode eroe, la di cui morte che im matura seguì, più della sua, a Ginevra pesò. Ariodante (unentschlossen) (Oh dio!) Vorsteher des Templerordens Accusata è la santa onestà d’aver violata. Ariodante (Perida!) È certo, morir dovrà? 44 Vorsteher des Templerordens Lasciar potrai perir tanta beltà? Ariodante No, non giammai: Non perirà! (Come soffrir potrei, ch’ella per me perisse!) Oh dio! Sarebbe troppa inumanità: Misera! Ancora nel ior degli anni suoi! Tremante, in volto spirante orror, tratta al supplizio. Oh quale immagine ferale! Infame rogo arder le belle membra! Ah sì, si corra: Non si tardi, si voli: Tutto il sangue versar per lei pronto son io. (Per lei che tanto adoro, ch’è l’idol mio.) (zum Chor) Se sapeste chi m’accende tanto ardor e tanto affetto! Se vedeste in questo petto, (ah) vi saprei destar pietà. Ariodante Questo core! Chor D’onor s’accenda. Ariodante Ah! L’amor! Chor La gloria ascolta. Ariodante Ah! Sì, ah, vadasi una volta tante pene, tanti affanni a terminar. Chor Per te rieda un’altra volta questo regno a respirar. Sì, … Ariodante (zum Chor) Mentre fra l’armi sarò a pugnar: Voi sacri carmi fate echeggiar. Dio! Che presiedi alla vittoria: Tu mi concedi valore e gloria, m’assisti e guidami a trionfar. Deh, m’assisti … Chor Vanne! Combatti: Il ciel t’invita. Vanne! Vola, il ciel t’invita a trionfar! Ariodante (Ma s’è rea!) Chor Che più t’arresta? Ariodante (Se cedo!) Chor Il tempo vola. Ariodante (La vedrò!) Chor T’affretta! Ariodante Oh dio. Chi mai provò del mio un destino più crudele! M’ha tradito un’infedele, e scordarla, oh dio, non so. 45 Chor Ma perché t’arresti? Il tempo vola. (Ah!) Per te rieda un’altra volta (sì) questo regno a respirar … Lurcanio Io compiango il tuo stato, ma la tua iglia aborro. Il mio germano per lei perì, chiede vendetta. Ariodante Ah, si vada! Tanti affanni, tante pene a terminar! (geht ab, bis in die Tiefe des Waldes, begleitet von den Einsiedlern, die dann in das Gebäude zurückkehren) König (Oh dio!) Gärten. [05] Rezitativ Lurcanio L’ombra inulta placar su lei degg’io. König Dunque! Lurcanio Fia eretto il rogo. König Qual orrida sciagura piomba sopra di me? La cara iglia, l’unica speme mia, de’ giorni miei il conforto, il piacer, perder dovrei? Ah, dove si trova un padre più infelice, un più misero re? König E sì barbara legge eseguire io dovrò? Lurcanio Sire! Lurcanio Io parlo ad un sovrano. Sacra è la legge; e tu – König Lurcanio! Ah! La presenza tua mi fa gelar. A’ beneizi miei qual barbara mer cé rendi, spietato! 46 Lurcanio Lo devi. König E parli ad un padre in tal guisa? König Taci, inumano! [06] Nr. 12 Szene und Arie des Königs König La legge eseguirò. La cara iglia verrà tratta al suo fato; ma, forse saprà il cie lo, mosso a pietà del mio crudele affan no, l’innocenza salvar, punir l’inganno. Tu mi traiggi, ingrato! M’involi del cor la pace. Non ti credea capace di tanta crudeltà. (Ah, mi vacilla il core, morire, oh dio, mi sento.) Ingrato! Non ti credea … (Ciel! Che crudel momento! Del mio dolor pietà.) Ah, t’invola. Va, ingrato … Der König und Lurcanio gehen ab. Ginevra di Scozia 47 Libretto CD 3 Gemächer Ginevras. Ginevra umgeben von ihren Edelfräulein, die sie bemitleiden. Dann der König mit den Fürsten, Wachen usw. [01] Nr. 13 Szene und Rondò der Ginevra Ginevra Infelice Ginevra! In qual cadesti spaven tevole abisso! In un sol giorno tutto per der così. Che più ti resta per opprimer mi ancor, sorte funesta? König Figlia! Misera iglia! Ginevra Ah! Padre mio! König Vieni, vieni al mio sen. Ginevra Tu piangi? König Oh dio! Come il pianto frenar! Vederti omai presso a morir. 48 Ginevra Ah, che non è la morte, padre, che mi spaventa: ma l’infamia! Ecco l’orrore cui resister non so. Padre, ah, se m’ami, dammi un ferro, un velen. Ah! Non ne garmi questo alla mia salvezza ufizio estremo! König Figlia! Che chiedi? Io raccapriccio e tremo. Ginevra Padre, se ti son cara, tu non devi esitar. De’ giorni miei iniran le mie pene, tor nerò a riveder l’amato bene: Là, tra i fe deli amanti, lieti e felici istanti seco al ine godrò: D’intorno a noi regneranno i contenti, alternerà il piacer: dolci mo menti! Ebbre l’anime nostre del più vi vace ed innocente affetto, ci brilleran soavemente in petto. A goder la bella pace col mio ben m’invita amor. Nel suo sen di tanto orrore ei mi chiama a respirar. Deh! Consola il tuo dolore, frena il pianto, padre amato: Vò a goder la bella pace col mio bene, in grembo a amor. Nel suo sen di tanto orrore ei mi chiama a respirar. Ah, sarai paga, av versa sorte! L’ire tue non temo omai, no. (zum Vater) Palpitar tu sol mi fai nel doverti abban donar. Volo a te, mio caro bene, (ah) le mie pene a consolar. Moro, è ver. Ma sul mio fato, ah, non devi sospirar. Deh, frena il pianto, padre amato … (geht, von ihren Edelfräulein gefolgt, ab) Rezitativ König Crudo cimento! Ah! Tu, pietoso cielo! Che leggi nel mio cuore, deh, muoviti a pietà del mio dolore; e in sì fatal peri glio porgi ad un genitor qualche consi glio. (geht mit den Wachen, den Fürsten usw. ab) Prächtiger Platz im Palast. Verteilte Wachen. Viele Fürsten und Heerführer stehen mit dem Ausdruck der Trauer verstreut; danach Polinesso, schließlich der König mit Ginevra, den Edelfräulen usw. [02] Nr. 14 Chor, Szene und Arie Polinesso Chor Il sole all’occaso s’affretta veloce. Ah, qual scena atroce, allor che tramonta, succeder vedrà! Un raggio di speme più quasi non resta! Di legge funesta subire il rigore (ahi) Ginevra dovrà! Polinesso Piangete, sì, gemete, idi di un triste re, mesti vassalli: Giorno di pianto e di ter ror è questo (ma di gioia per me). Quale funesto spettacolo d’orror, qual scena amara al cuor d’un genitor mai si pre para! Eccolo! Fa pietà. Seco è la rea. Gemo su lor destino. (Di mia vendetta il colmo è già vicino.) König Polinesso, che vuoi? Polinesso Dover crudele mi guida a’ piedi tuoi, sconsolato mio re: Dell’aspra legge l’inviolabil rigor, sire, t’è noto. Geme il mio cuor; ma principessa – 49 Ginevra Ah, taci. E tu dici di amarmi! Al mio de stino m’abbandoni così? Vieni tu stesso a condurmi all’infamia, a ingiusta mor te? Ti commove così, vil, la mia sorte? Polinesso Ah, non sai quanto mi costa; ma del mio grado il dover sacro – König Vanne: Quando giunga l’istante, pronta sarà la iglia. Polinesso Obbedisco, signore: Ah! Se valesse, sire, tutto il mio sangue per vederti contento, il verserei. Se morissi per te, lieto sarei. Come frenare il pianto a tanto tuo dolo re? Misero genitore! (Ah!) Quanto mi fai pietà! Chor Dunque nel campo scendi. Polinesso Che mi chiedete, oh dio! Chor La iglia sua difendi. Polinesso Amici, no ’l poss’io. 50 König Sei tu guerrier! Polinesso Me ’l chiedi? König Vile! E tu tremi? Polinesso Io tremo? No, non temo del cimento: Perigli non pavento. Per te, per voi nel campo, là mi vedresti intrepido la mor te ad incontrar. Chor Dunque speme più non resta, e perir così dovrà? … Polinesso Legge barbara e funesta! Ah, dover di crudeltà! Principessa, sire, amici! In quel barbaro momento il mio cor non reggerà. (Alla in sarò contento: La superba omai cadrà.) Legge barbara e funesta … Ah, sire, principessa, amici! Oh dio! … (ab) Chor Allontana il ier momento, (ah) giusto cielo, per pietà. [03] Rezitativ [04] Nr. 15 Szene und Quintett König Figlia! Ariodante Sì: Vi son io. Ginevra Padre! Ginevra, Ariodante, Lurcanio, Polinesso, König Ah! König Oh momento! Lurcanio Sire, s’appressa l’ora, ed il rogo innalzar non veggo ancora! Che s’attende? König Io manco. Oh iglia! Che pena amara! Polinesso (A disprezzarmi, altera donna, impara.) Lurcanio Non più: Guardie, si tragga d’una giusta vendetta la vittima al supplizio. È già vicino a tramontare il dì, né ancor si vede guerriero, che s’opponga al valor mio e meco osi pugnar. Ariodante erscheint, in schwarzer Rüstung mit geschlossenem Visier. Ariodante Io la difendo. In campo scenda l’accusa tor. Lurcanio, Polinesso Tarda la mia vendetta. S’accresce il mio furor. Ginevra Ah! Che di speme un lampo (ah) torna a brillare ancor! Ariodante (Ah! Che nel sen mi palpita tra mille affetti il cor!) König Figlia! Dal ciel protetta vien l’innocenza ognor. [05] Rezitativ Lurcanio Guerrier, chi sei? 51 Ariodante Son uno che difende Ginevra. Eccoti il segno della disida. (wirft einen Handschuh zu Boden) Lurcanio (ihn aufhebend) Ed io l’accetto. König Oh, generoso eroe! Tu, che ci apporti, quanto che atteso men, tanto più caro, necessario soccorso, lasciati ravvisar. Ginevra Dimmi? Chi sei, pietoso mio liberator? Ariodante No ’l posso. Ginevra Ma almeno – Ariodante Ti basti, o donna, esser difesa. Il mio sembiante e nome dopo la pugna oso scoprir. Lurcanio S’affretti dunque la tenzon. T’attendo. Il vedi? (zu Ariodante, sein Schwert ziehend) Quest’è del mio german l’invitto 52 acciaro. Guerrier, trema al suo lampo! Le sue vendette oggi farà nel campo. (ab) König Duca: Fa che si schiuda lo steccato. Polinesso Vò il cenno ad eseguir: Clemente il cielo alla in ti consoli, e i giorni suoi voglia salvar. (Possa perir costui.) König Giusta il costume, in libertà rimanga colla iglia il campione. Addio, guerrie ro: A te l’afido, e nel tuo braccio io spero. Die Fürsten, die Heerführer, die Hoffräulein und die Wachen gehen ab. Ariodante (Orribile momento!) Ginevra Giacché la mia difesa, con magnanimo cuore, imprendesti, o guerrier, certo sa rai, che innocente son io, ch’oltraggia vil calunnia l’onor mio. Ariodante (Che audacia!) Ginevra Il ciel ch’è giusto vincere ti farà! Chieder poss’io grazia da te? Ariodante Favella. Ginevra Io sono allora conquista tua. Guerrier! Se generoso tanto tu serbi il cor, cedi a’ miei voti, rinunzia al dritto tuo. Ariodante Amante, forse donna, saresti? Ginevra Ah! Sì. Ariodante E questo tuo sì sfortunato amante dov’è? Che fa? Per te non s’arma? Ginevra O dio! Tu mi laceri il core: misero! Ei più non è. Ariodante Che? Ginevra Fu Ariodante. (Nome adorato!) L’amor mio primiero e l’ultimo sarà. Ariodante Ed Ariodante solo amasti? Ginevra Vivo come ognor l’adorai, l’adoro estinto, né sarò d’altri. Ariodante Ingrata! [06] Nr. 16 Szene und Duett Ginevra, Ariodante Ginevra Che dici tu? Ariodante (Cielo! Che dissi! Ah quasi mi tradisce il trasporto: Essa m’incanta; né so, come più a lei mi sforza a prestar fé, che agli occhi miei!) Ginevra Guerrier, ch’hai tu? Cotanto perché fra te ragioni? E quali sguardi vibri dalla vi siera? Perché smanioso tanto così t’aggi ri? Perché celar mi vuoi in quei sospiri? Parla! Ariodante Non più! Mi lascia. 53 Ginevra Lasciarti? Ariodante Sì. Non sai quanto la tua presenza è a me funesta. Ginevra Come? Che dici? (Ohimè!) Senti: T’arre sta. (Qual larva lusinghiera! Ah! Se dall’ombre tornassero gli estinti. Quelle smanie, quei detti!) Oh, mio guerriero! Misero forse sei, come son io? Ariodante Lo son. Ginevra Perché? Ariodante (äußerst erregt) Non sai! Ginevra Spiegati. Ariodante Addio. Ginevra Per pietà! Deh! Non lasciarmi: Calma, o dio, la pena mia. Scopri a me quel volto in pria, e poi vanne a trionfar. 54 Ariodante Questo volto non vedrai, se non cado al suol estinto: Di pallor mortal dipinto ti farà d’orror gelar. Ginevra E così di vincer speri? Ariodante Pugnerò per te da forte. Ginevra E così mi togli a morte? Ariodante Vince solo chi difende la ragion. Ginevra (mit Würde und Kraft) Tu la difendi. Ariodante Ah! Che dici! Io! No! Ah, paventa! Ginevra Non paventa l’innocenza: Questo cor non sa tremar. Ariodante (Come vanta l’innocenza! Cosa deggio, oh dio, pensar?) Ginevra Guardami almeno. Ariodante Deh! Taci! Ginevra In vano. Ginevra Ma vincerai? Ariodante Io sono – Ariodante No ’l so. Ginevra Chi sei? Ginevra, Ariodante Che palpiti atroci nel seno mi sento! Che smanie feroci! Qual nuovo tormen to! Mio povero cuore, (ah) sei nato a penar. Ariodante Eh, trema! Ariodante Ah, si vada. Ginevra Ferma. Ariodante Il debbo. Ginevra Senti. Ariodante Che vuoi? Ginevra Ti svela. Ariodante Paventa. Ginevra Voglio – Ariodante Lo vuoi? Ginevra, sappi – Während er Anstalten macht, das Visier zu öffnen, hört man von drinnen eine Trompete. Ginevra Qual suono! Ariodante Ecco la tromba. Addio. Vado a pugnar, a morir. Ginevra Senti. T’arresta. Oh dio! Ginevra, Ariodante Mi manca l’anima. Che barbaro martir! 55 Ariodante Vado, addio! La tromba mi chiama, io vado a morir … (stürzt davon) Heerführer (kommen mit Lurcanio) Vendica un infelice, pera la traditrice! Armati di valor. Vendica il misero, armati di valor. Ginevra T’arresta, ferma, ah! Che barbaro martir! Chor Eccoci al gran cimento, (ah) tremar mi sento il cor … Edelfräulein und Wachen nähern sich. Ginevra, verzweifelt und durcheinander, geht zwischen den Edelfräulein ab, die Wachen folgen ihr. Hauptplatz der Stadt. In der Mitte ist der Kampfplatz mit Latten abgetrennt. Ein Scheiterhaufen auf der einen Seite, Balkone ringsum, voll mit Volk. Im Vordergrund ein Balkon für den König und die Fürsten. Von der einen Seite kommt Lurcanio, von der anderen Ariodante, beide gefolgt von Knappen, die die Schwerter und Schilde tragen. Danach der König mit Ginevra, gefolgt von den Fürsten, den Edelfräulein usw. [07] Nr. 17 Chor Chor Che giorno di spavento! Che istante di terror! Ah, vicino al gran cimento tre mar mi sento il cor! 56 Fürsten (kommen mit Ariodante) Difendi un’innocente, consola un re dolente, e resti vincitor. Difendi un’op pressa e resti vincitor. Der König nimmt seinen Platz ein, dasselbe tun die Fürsten. Polinesso ist nah beim König, Ariodante und Lurcanio postieren sich auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der Umfriedung; ihre beiden Knappen bleiben nah bei ihnen. Ginevra bleibt neben dem König stehen, inmitten ihrer Edelfräulein. [08] Rezitativ König Popoli! Al gran cimento ecco la iglia del vostro re. S’ella è innocente o rea, il ciel, ch’è giusto, in breve nel valor sco prirà de’ due campioni. Ora sulla ten zon, duce, disponi. Ginevra Cielo! Tu assisti il mio campion! Possa l’onor salvarmi. Polinesso Olà! Squilli la tromba. Eine Trompete bläst das Zeichen zum Beginn. Lurcanio All’armi. Ariodante All’armi. Sie kämpfen. In diesem Moment öffnet sich die Menge, und man sieht Vafrino. Vafrino Fermatevi, guerrieri. (zum König) Consolati, signore, la tua iglia è inno cente. E il traditore, che ordì contro di lei la più vil trama, sire, ti siede appres so. Popoli, inorridite, è Polinesso. Polinesso Come! König Che sento! Ginevra Oh mostro! Ariodante Ah scellerato! Polinesso (Io mi perdo: L’usato ardir mi manca.) Vile scudier, che inventi tu? Vafrino (nach hinten) Vieni, Dalinda: Ti mostra, il traditor confondi. Polinesso (Che veggo! Io son perduto!) Vafrino (zu Polinesso) Or, che rispondi? Dalinda Delle frodi d’un empio, principessa, la complice in me vedi. Io quella sono, che nella scorsa notte comparvi sul veron colle tue spoglie; che nelle stanze mie così l’accolsi. Mi sedusse quel per ido. Io l’amava: Sì iniquo, così vil, no ’l sospettava; e poi l’empio, in mercede, a trucidarmi a’ sgherri suoi mi diede. König Fellon! 57 Lurcanio Oh inganno! Ariodante All’armi. Ginevra Ah furia! Polinesso All’armi. Ariodante Oh! Traditore. Sie kämpfen. Polinesso (Tutto è scoperto: ohimè!) Ma quali fole! Scellerati, ingete! König Iniquo! Polinesso È falso quanto afferman costor. Con questo acciaro le lor menzogne ad ismentir son pronto. Ov’è, chi meco, audaci, si cimenta? Ariodante Vi son io, traditor, vieni, paventa. Polinesso Vengo. (Necessità mi renda ardito.) (kommt herab, nimmt von seinem Knappen den Schild, lässt das Visier herab nd tritt in das Geviert, aus dem Lurcanio heraustritt) 58 Ginevra Il cielo già fulmina la frode. Ariodante entwaffnet Polinesso. Ihn am Boden niederhaltend, hält er ihm das Schwert vors Visier. Ariodante Mori, fellon. Polinesso Ferma, guerrier. Ariodante Confessa il tradimento, o che t’uccido. Polinesso (Oh dio!) Sì: È Ginevra innocente, e il reo son io. König Alzati, sciagurato. (erhebt sich und steigt vom Thron; er eilt, um seine Tochter zu umarmen. Mit ihm zusammen kommen auch die Fürsten herab, mit allen Anzeichen von Jubel.) Ah iglia! Vieni al mio sen: Sei salva. Ginevra Ah! Guerrier generoso, che per me tan to oprasti! Scopri (calma il mio cor) quel tuo sembiante. Ariodante (öffnet das Visier und kniet vor Ginevra nieder) Ginevra! Anima mia! Vedi Ariodante. Ginevra, von Überraschung und Jubel übermannt, fällt ohnmächtig in die Arme ihres Vaters; die Edelfräulein eilen ihr zu Hilfe. [09] Nr. 18 Finale Alle O giocondo e lieto giorno! Dolce ama bile momento! Ah, nel seno appien con tento sempre il cor ci brillerà! Ginevra Caro ben! Tu mio sarai! Dal mio sen non partirai (mai). Ah! Che un’anima felice più di me, no, non si dà! Alle O giocondo e lieto giorno … Polinesso Per voi sempre alterni amore fra piacer contente l’ore. Deh! Scordate i falli miei, e felice il cor sarà. Alle O giocondo e lieto giorno … Ariodante (zu Ginevra) Ah, che a stringerti al mio seno di piacer io vengo meno. Alme belle, voi lo dite, se v’è egual felicità … Alle Ah, nel seno appien contento sempre il cor ci brillerà … Text: Gaetano Rossi Abdruck des Librettos mit freundlicher Genehmigung von G. Ricordi & Co. Bühnen- und Musikverlag GmbH München, 2013 59 Ich lebe nicht für den Gewinn, sondern für den Ruhm, und seien Sie versichert: Wenn es mir gelänge, eine Medea zu schaffen, wäre ich glücklich, danach zu sterben. Gaetano Donizetti an Simon Mayr, Genua, 15. Mai 1828 Giovanni Simone Mayr: Der Vater der italienischen Oper Sämtliche Werke erscheinen als wissenschaftlich-kritische Ausgabe im Verlag G. Ricordi & Co., München. Bereits erschienen: Medea in Corinto Einsiedeln-Messe in c-Moll In Vorbereitung sind weiterhin: Demetrio Fedra La Lodoiska La rosa bianca e la rosa rossa Il ritorno di Ulisse sowie das Oratorium Samuele www.ricordi.de – [email protected] Subskriptionsunterlagen sind beim Verlag erhältlich und stehen zum Download bereit unter: www.ricordi.de/werkausgabe-mayrgiovanni-simone.html Die Konzerte in Ingolstadt und Bergamo wurden gefördert von The concert performances were sponsored by Kooperationspartner | partnership Impressum c 2013 OehmsClassics Musikproduktion GmbH in CoProduction with Bayerischer Rundfunk b 2014 OehmsClassics Musikproduktion GmbH Executive Producer: Dieter Oehms Executive Producer BR: Veronika Weber Live Recording Stadttheater Ingolstadt, June 14th, 2013 Recording Producer, Editing and Mastering: Torsten Schreier Balance Engineer: Kirsten Ermeler Publisher: G. Ricordi & Co. Bühnen und Musikverlag GmbH München Photographs: Museo Donizettiano, Bergamo (cover & bookletcover); Reinhold Weinretter (performance); Ilias Sakalak (G. Petrou); Marek Vogel (orchestra) Translations: David Babcock (text), Editorial: Martin Stastnik Visual Concept: GorbachGestaltung.de Composition: Waltraud Hofbauer www.oehmsclassics.de v Op ern von Simon Mayr bei OehmsClassics Fedra OC 920 – 2 CDs World Premiere Recording Demetrio, Re di Siria OC 958 – 2 CDs Medea in Corinto OC 933 – 2 CDs La Lodoiska OC 954 – 2 CDs Ginevra di Scozia OC 960