Adresse: Tel: Internet: 60, rue Wiertz, 1047 Brüssel - Belgien + 32 2 284 2226 http://www.epp-ed.eu Przyszłość Europy Nasze Wartości i Wyzwania The Future of Europe Our Values and Challenges Il futuro dell’Europa I nostri valori e le nostre sfide Le futur de l’Europe Nos Valeurs et nos Défis El futuro de Europa Nuestros Valores y nuestros Desafíos EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament Dienststelle Dokumentation-Veröffentlichungen-Forschung Die Zukunft Europas Unsere Werte und Herausforderungen Le futur de l’Europe Nos Valeurs et nos Défis Il futuro dell’Europa I nostri valori e le nostre sfide The Future of Europe Our Values and Challenges El futuro de Europa Nuestros Valores y nuestros Desafíos Die Zukunft Europas Unsere Werte und Herausforderungen Hans-Gert POETTERING Veröffentlicht: Hans-Gert POETTERING Przyszłość Europy Nasze Wartości i Wyzwania Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten im Europäischen Parlament Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats in the European Parliament Groupe du Parti Populaire Européen (Démocrates-Chrétiens) et Démocrates Européens au Parlement Européen Gruppo del Partito Popolare Europeo (Democratici-cristiani) e Democratici Europei al Parlamento Europeo Grupo del Partido Popular Europeo (Demócrata-Cristianos) y de los Demócratas Europeos en el Parlamento Europeo Frakcja Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańscy Demokraci) i Europejskich Demokratów w Parlamencie Europejskim Hans-Gert POETTERING Die Zukunft Europas Unsere Werte und Herausforderungen Ausgewählte Reden The Future of Europe Our Values and Challenges Selection of speeches Page 5 Page 89 Le futur de l’Europe Nos Valeurs et nos Défi Sélection de discours Page 173 Il futuro dell’Europa I nostri valori e le nostre sfide Selezione di discorsi Page 273 El futuro de Europa Nuestros Valores y nuestros Desafíos Selección de discurso Page 361 Przyszłość Europy Nasze Wartości i Wyzwania Wybór wystąpień Page 449 Inhalt 1) Hans-Gert PÖTTERING Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament Die Zukunft Europas Unsere Werte und Herausforderungen Ausgewählte Reden 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Die Zukunft Europas 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 11. Mai 2005 9 Das Europäische Ideen-Netzwerk als politischer «think tank» der EVP-ED-Fraktion Eröffnungsansprache zur vierten EIN-Sommeruniversität, Lissabon, 22. September 2005 13 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 19 Meinungsfreiheit und Respekt gegenüber Glaubensbekenntnissen Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 15. Februar 2006 37 Präsentation der EVP-ED-Fraktion bei Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Ansprache anlässlich der Audienz im Vatikan, Rom, 30. März 2006 41 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 45 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 57 Zur Wiedervereinigung der europäischen Geschichte Ansprache auf der Studientagung der EVP-ED-Fraktion, Brüssel, 8. Juni 2006 67 Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 73 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 81 Ausgewählte Reden 5 Curriculum Vitae Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP geb. am 15. September 1945 in Bersenbrück (Niedersachsen, Deutschland) Jurist Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten (EVP-ED) im Europäischen Parlament Ausbildung Curriculum Vitae > Nach dem Abitur (1966) zwei Jahre Wehrdienst (Reserveoffizier) > Studium der Rechtswissenschaften, Politik und Geschichte an den Universitäten Bonn und Genf sowie an dem dortigen Institut des Hautes Études Internationales (1968-1973) > Studienaufenthalt an der Columbia University in New York (1971) > 1973 Erstes Juristisches Staatsexamen > 1974 Promotion zum Dr. phil. > 1976 Zweites juristisches Staatsexamen Berufstätigkeit > 1976-1979 Wissenschaftlicher Angestellter > 1989 Berufung zum Lehrbeauftragten der Universität Osnabrück > 1995 Berufung zum Honorarprofessor Politische tätigkeiten > Mitglied des Europäischen Parlaments seit der ersten Direktwahl (1979) > Seit 1999 Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament > Stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) > Mitglied im Präsidium und im Bundesvorstand der CDU Deutschlands > Kreisvorsitzender der CDU im Landkreis Osnabrück seit September 1990 > Präsident der Europa-Union Deutschland (1997-1999) > Stellv. Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament (1994-1999) > Vorsitzender des Unterausschusses ‘Sicherheit und Abrüstung’ des Europäischen Parlaments (1984-1994) > Leitung der Arbeitsgruppe ‘Regierungskonferenz 1996’ von EVP und EVP-Fraktion (1994-1996) > Leitung der Arbeitsgruppe ‘Erweiterung der Europäischen Union’ von EVP und EVP-Fraktion (1996-1999) Auszeichnungen > Konsul-Penseler-Preisträger des Artland-Gymnasiums Quakenbrück > Schuman-Medaille der EVP-Fraktion > Großer Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. > Großes Ehrenzeichen der Republik Österreich. > Europäischer Ehrensenator. > ‘Mérite Européen en or’, Luxemburg > «Europa-Abgeordneter des Jahres 2004», Auszeichnung der Zeitung ‘European Voice’. > Ehrendoktorwürde der Babeş-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca (Klausenburg), Rumänien Veröffentlichungen > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering und Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück 1998 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn 2004. Ausgewählte Reden 7 Die Zukunft Europas 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 11. Mai 2005 Die Zukunft Europas 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 11. Mai 2005 Herr Präsident, Herr Präsident des Europäischen Rates, Herr Präsident der Kommission, liebe Kolleginnen und Kollegen! 1945 – vor sechzig Jahren – ist Europa ein Feld von Ruinen. Ein barbarischer Krieg hat über 55 Millionen Menschenleben gefordert. Millionen und Abermillionen Menschen sind entwurzelt, Millionen auf der Flucht oder vertrieben, Eltern ohne Söhne, Frauen ohne Männer, Kinder ohne Väter. Mein Vater wurde als einfacher Soldat Ende März 1945 vermisst. Wie wir erst sehr viel später erfuhren, ist er gefallen; ich habe ihn nie gesehen. 1945 sind viele von Europas Städten verwüstet. Europas Wirtschaft liegt in Trümmern. Weltweit verbreitet der Name „Europa“ Furcht und Schrecken. Über die Verantwortlichkeit für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kann es keinen Zweifel geben: Das nationalsozialistische Unrechtsregime in Deutschland steigerte seinen Rassenwahn und Machtanspruch zu einem Inferno der Aggression gegen alle anderen Völker Europas. Der Holocaust an den Juden Europas wurde sein schlimmstes Verbrechen. Der nationalsozialistische Totalitarismus führte ganz Europa ins Verderben. Am Ende wurde das deutsche Volk selbst zu einem seiner Opfer. Sieger gab es 1945 gleichwohl nur wenige. Eher gab es glückliche und unglückliche Überlebende, die einen im Westen, die anderen in der Mitte und im Osten Europas. Im Westen des Kontinents entstand, mit Weitsicht geleitet von amerikanischer Unterstützung, neues Leben in Freiheit, in Respekt vor der Menschenwürde, mit Demokratie und rechtlich gesicherter Marktwirtschaft. Winston Churchill – daran wurde ja bereits erinnert – zeichnete die Vision der Vereinigten Staaten von Europa, und ich füge hinzu, dass ohne Großbritannien Europa niemals vollständig wäre. Nach 1945 entstand Europa von seinem atlantischen Westrand her neu. Erschöpft, aber im Glück des freien Neubeginns rückten die Völker des europäischen Westens zusammen. Es bleibt auf immer das Verdienst Robert Schumans, auch den Deutschen die Hand zu diesem Neubeginn gereicht zu haben. Ohne Frankreichs Größe wäre Europa wieder nur eine leere Idee geblieben. Inmitten des jetzigen Neubeginns einer Europäischen Union mit einer gemeinsamen Verfassung füge ich hinzu: Auch in Zukunft braucht Europa die konstruktive Mitwirkung Frankreichs mehr denn je. (Beifall) Von der Hoffnung auf einen Neubeginn waren 1945 auch die Völker der Mitte, des Ostens und Südostens Europas erfüllt. Als Menschen des gleichen, des uns allen gemeinsamen europäischen Kulturraumes hofften sie auf eine neue Lebenschance in Freiheit und Frieden. Ausgewählte Reden 9 Die Zukunft Europas 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 11. Mai 2005 Sie mussten bitter erfahren, dass Frieden ohne Freiheit nur eine halbe Befreiung vom Joch des totalitären Unrechts war. Der sowjetische Machtanspruch brach ihre Hoffnungen nieder. 1945 war der nationalsozialistische Totalitarismus besiegt. Aber der stalinistische Totalitarismus führte Europa in die Spaltung hinein und überzog die Völker Mittel-, Ostund Südosteuropas mit seinen Unrechtsregimen. Die Hoffnung aber blieb auch unter den unglücklichen Überlebenden des Zweiten Weltkrieges: die Hoffnung auf ein gemeinsames, geistig-moralisch und politisch erneuertes Europa mit der Perspektive des Wohlstands für alle seine Bürger. Diese Hoffnung haben sie schließlich in einer friedlichen Revolution verwirklicht – und „Solidarność“ ist dafür der Ausdruck. Aber es dauerte Jahrzehnte, bis die Mauer gebrochen wurde. (Beifall) Wenn wir heute – und ich gehöre diesem Parlament seit seiner ersten Direktwahl 1979 an – gemeinsam diese Debatte führen, in Würde und mit dem notwendigen Ernst, ist es für mich eine Stunde des Glücks, dass Europa heute geeint ist und wir gleichberechtigte Kolleginnen und Kollegen auch aus acht Völkern der Mitte Europas unter uns haben. (Beifall) 1989 endete die doppelte Last des Totalitarismus in Europa. 1989 lehrte uns, welche Kraft Europas Werte für uns alle haben und wie sehr wir immer auf das Vorbild der Mutigen angewiesen sind, um in unserer Freiheit zu bestehen. Nach 1989 konnte Europa wieder beginnen, mit beiden Lungen zu atmen, wie es der unvergessliche, große Papst Johannes Paul II. formuliert hat. (Beifall) Die Völker des europäischen Westens haben dazu eine wertvolle, unverzichtbare und bleibende Vorarbeit geleistet. Der Aufbau der Europäischen Union mit gemeinsamen Werten, deren Kern die Menschenwürde ist, der übernationale Zusammenschluss zu einer rechtsverbindlichen Gemeinschaft der Freiheit waren die folgerichtige Antwort auf die Chance des Kriegsendes. Die europäische Einigung ist ein Projekt des Friedens und der Freiheit. Der nun gemeinsame Weg des wiedervereinten Europa ist die Chance und Aufgabe aller Europäer. Jetzt bauen wir gemeinsam ein Europa, das seine Werte für alle seine Bürger verteidigt. Auf Krieg und Totalitarismus kann Europa nur noch eine Antwort geben: den 10 Ausgewählte Reden Weg der gemeinsamen Europäischen Union der Völker und der Staaten beständig, aus innerer Überzeugung und in der Annahme der Vielfalt, die Europas Stärke und Schönheit ausmacht, weiterzugehen. Die derzeitige Debatte über die Europäische Verfassung ist eine große Chance, sich dieser Grundlagen neu zu vergewissern, weil erstmalig in der europäischen Geschichte unsere Werte, unsere Ideale in einer Verfassung niedergeschrieben sind. Europa ist nicht einfach eine Konstruktion der Politik. Europa ist ein geistiger Lebensraum. Deshalb musste die Antwort auf den furchtbaren Krieg – an dessen Ende wir uns heute in Dankbarkeit erinnern – eine sittliche Antwort sein: Nie wieder Unfreiheit, die zu Krieg führt, nie wieder Krieg, der zu Unfreiheit führt! Das ist die Summe des Antriebs, um ein neues Europa zu bauen: ein Europa der Absage an Totalitarismus, der Absage an nationalistische Überheblichkeit, der Absage an egalitäre Menschenfeindlichkeit, ein Europa der Absage an das hegemoniale Streben einzelner seiner Staaten, ein Europa des Bekenntnisses zur unverwechselbaren Würde jedes einzelnen Menschen, zum Interessenausgleich zwischen sozialen Gruppen und Völkern, ein Europa des Respekts und der Vielfalt, ja der Stärke durch diese Vielfalt, ein Europa der Demokratie und des Rechts. Die innere Versöhnung zwischen den Völkern und Staaten Europas ist weit vorangekommen. Wir wollen und wir müssen dieses Werk der inneren Versöhnung vollenden, auch mit dem Volk in Russland und den Menschen in der Russischen Föderation. In der neuen Phase unserer Geschichte wird Europa aber auch mehr denn je den Ausgleich in der Welt und mit der Welt um uns herum suchen müssen. Europas Kriege wurden zu Weltkriegen. Europas Einigung muss zu einem Gewinn für die Welt werden. Wir können dankbar dafür sein, dass Kolleginnen und Kollegen – ich danke hier insbesondere dem Kollegen Elmar Brok – eine Entschließung verfasst haben, die morgen unsere Werte zum Ausdruck bringt. Wir denken in dieser Stunde an alle Opfer des Zweiten Weltkrieges, an alles Leid und an die Zerstörung. Wir denken daran, wie sehr Frieden und Freiheit zusammengehören und wie wir unsere Arbeit in den Dienst der Menschen stellen müssen, auch in den Dienst des Dialogs der Kulturen. Wo uns dieser Dialog mit der Welt gelingt, dort werden wir die Werte verteidigen, die uns in die Zukunft tragen. So kann uns dieser Tag des Erinnerns einen neuen Auftrag geben, an einem Auftrag mitzuwirken, eine bessere, eine friedlichere und freiere Welt zu schaffen. (Starker Beifall) Ausgewählte Reden 11 Das Europäische Ideen-Netzwerk als politischer «think tank» der EVP-ED-Fraktion Eröffnungsansprache zur vierten EIN-Sommeruniversität, Lissabon, 22. September 2005 Vielen Dank, Luís (Marques Mendes) und Wilfried (Martens), für Ihre heutige Anwesenheit und die freundlichen Ausführungen über die Fraktion und das Europäische Ideennetzwerk. Das Europäische Ideen-Netzwerk als politischer «think tank» der EVP-ED-Fraktion Eröffnungsansprache zur vierten EIN-Sommeruniversität, Lissabon, 22. September 2005 Als Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion – der größten Fraktion im Europäischen Parlament – habe ich die angenehme Aufgabe, Sie zu dieser Eröffnungssitzung der Sommeruniversität 2005 unseres Europäischen Ideennetzwerks willkommen zu heißen. Ich freue mich sehr, dass Sie heute Morgen so zahlreich erschienen sind. Dies ist die vierte Sommeruniversität nach Oxford, El Escorial und Berlin. Sicherlich haben einige von Ihnen vor drei Jahren an unserer ersten Zusammenkunft in Oxford teilgenommen, wo sich 150 Menschen aus einem Dutzend Ländern einfanden, um eine interessante und erlebnisreiche Reise anzutreten. An diesem Wochenende werden wir hier in Lissabon über 300 Teilnehmer aus 30 Ländern sein – alle versammelt in dem gemeinsamen Wunsch, mit politischen Freunden über Politik und Ideen zu diskutieren. Das Europäische Ideennetzwerk ist eine wichtige politische Initiative unserer Fraktion. Wir haben uns – ich denke bislang mit Erfolg – bemüht, etwas Einzigartiges aufzubauen: einen Think-Tank in kontinentalem Maßstab; ein Netzwerk, das lebendige Diskussionen und eine neue Sicht auf die wichtigsten Fragen fördern soll, mit denen sich die Länder der Europäischen Union konfrontiert sehen. An der Erweiterung und Vertiefung des Ideennetzwerks zeigt sich, dass Meinungsbildner und politische Entscheidungsträger in Europa – ob aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Think-Tanks oder dem Medienbereich – das Bestreben haben, gemeinsam die großen wirtschaftlichen, sozialen und außenpolitischen Fragen unserer Zeit zu erörtern. Besonders freuen wir uns, die Vertreter von mehr als 40 Think-Tanks aus ganz Europa an unserer Seite zu wissen, die inzwischen mit dem EIN zusammenarbeiten. Im letzten Jahr haben wir diese Freunde in Berlin zum ersten Mal zusammengebracht. Nunmehr wirken sie mit bei der Schaffung einer selbstbewussten Gemeinschaft von Denkern, die sich unmittelbar in den politischen Prozess einbringen kann. Für das Mitte-Rechts-Lager in der europäischen Politik ist das EIN bereits zu einer wichtigen politischen Ideenschmiede geworden. Unsere eigene Fraktion hält seinen Beitrag für äußerst wertvoll. Wie Wilfried Martens angedeutet hat, sind auch die nationalen EVPParteien zunehmend dieser Ansicht. Ausgewählte Reden 13 Das Europäische Ideen-Netzwerk als politischer «think tank» der EVP-ED-Fraktion Eröffnungsansprache zur vierten EIN-Sommeruniversität, Lissabon, 22. September 2005 Im Europäischen Parlament ist Mitte-Rechts heute die dominierende Kraft bei der Politikgestaltung. Wir sind bestrebt, unseren dortigen Einfluss gut und klug zu nutzen. Das EIN ist der Ideenprozess, der uns helfen kann, für Europa die richtige Wahl zu treffen. In den Mitgliedstaaten allerdings ist die Lage weniger eindeutig. Das Ergebnis der Wahlen vom letzten Sonntag in meinem eigenen Land verdeutlicht, mit welcher Zähigkeit die Linke sich dem Wandel widersetzt und eine Koalition der Angst mobilisiert. Angst vor Veränderung. Angst vor der Zukunft. Beim französischen und niederländischen Referendum über die Europäische Verfassung im Mai hatten wir es in vieler Hinsicht mit demselben Phänomen zu tun. Aus Angst vor dem Wirken der Marktkräfte bei der Modernisierung unserer Wirtschaften sagten viele Nein zu einer Verfassung, in der grundlegende Regeln für den Wettbewerb und die Freizügigkeit aufgegriffen wurden, die eigentlich schon vor fast fünfzig Jahren aufgestellt worden waren. Ich bin der Ansicht, dass das Europäische Ideennetzwerk im Kampf der Ideen in Europa jetzt an vorderster Front steht. Es kann und sollte maßgeblich zur Befreiung der Menschen von Zukunftsängsten – Angst vor der Globalisierung und vor einer interdependenten Welt – beitragen und uns allen bei der Erarbeitung praktikabler Lösungen für zahlreiche Herausforderungen von morgen helfen. Die Linke in Europa verfolgt eine Strategie, die mit den Ängsten der Menschen spielt – und sie weiter schürt. Wir hingegen vertreten diejenigen politischen Kräfte, die eine bessere Zukunft bieten wollen, indem sie die Chancen des wirtschaftlichen Wandels nutzen und eine breite Teilhabe an den Vorteilen fördern, um unsere Bürger wohlhabender und unseren Kontinent erfolgreicher zu machen. Dies ist die Art von Fragen, mit denen sich das EIN befasst: Die Globalisierung verstehen und mitgestalten. Dafür sorgen, dass der wirtschaftliche Vormarsch Chinas und Indien zu einer Chance und nicht zu einer Bedrohung wird. Sich die digitale Wirtschaft zu Eigen machen. Den Markt nutzen, um Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen herbeizuführen. 14 Ausgewählte Reden Sich mit den Folgen der Klimaänderung beschäftigen, die entscheidenden Einfluss nicht nur auf die Umweltpolitik, sondern auch auf die Energiepolitik und potenziell auf unsere ganze Lebensweise haben werden. Daraus folgt, dass auch die Frage der Kernkraft neu gestellt werden muss – weil die Energiekrise es erfordert und weil sie umweltfreundlich sein kann. Europa zu einem Vorkämpfer für Freiheit und Wohlstand in der Welt machen – durch Eintreten für die Menschenrechte, Förderung des freien Handels und partnerschaftliche Angebote gegenüber Ländern, die moderne Demokratien werden möchten. Vor allem „Europa in Arbeit bringen“, indem unseren Volkswirtschaften die Freiheit gegeben wird, Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen, um auf diese Weise dem absurden Zustand ein Ende zu bereiten, dass 20 Millionen Menschen arbeitslos sind. Dies gebieten sowohl der demografische Wandel als auch die Rentenkrise. Die Linke ignoriert dies. Wir wollen einen seriösen Kurs für erfolgreiche Wirtschaftsreformen abstecken. Wir wollen Europa in Arbeit bringen – aber wir wollen auch, dass Europa selbst besser arbeitet. Wir waren der Überzeugung, eine Verfassungslösung gefunden zu haben, durch die sich Demokratie und Rechenschaftspflicht in der Europäischen Union verbessern ließen. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass die besten Teile der Verfassung erhalten bleiben. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass Europa wirklich nach dem Motto „weniger, aber besser” handelt und dazu weniger Legislativvorschläge ausarbeitet, sich der Schlüsselprobleme aber auf professionellere Art annimmt. In Ermangelung einer Vertragsänderung müssen wir nach Wegen suchen, die Institutionen stärker zu legitimieren und zu effektivieren – beispielsweise durch Öffentlichkeit der Tagungen des Rates im Rahmen seiner Gesetzgebungsfunktion. Auch die Grenzen der Erweiterung der Union – und ihrer Aufnahmekapazität – sind Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Wir brauchen eine effektive Ostpolitik für die EU, und zwar unabhängig davon, ob die Türkei oder die Ukraine ihr jemals beitreten. Glücklicherweise hat sich das Europäische Ideennetzwerk dieser und vieler anderer zentraler Fragen angenommen. Aus diesem Grunde ist es – wie ich schon einmal sagte – tatsächlich „eine Idee, deren Zeit gekommen ist“. Ausgewählte Reden 15 Das Europäische Ideen-Netzwerk als politischer «think tank» der EVP-ED-Fraktion Eröffnungsansprache zur vierten EIN-Sommeruniversität, Lissabon, 22. September 2005 So ist für uns alle heute die Zeit gekommen, an die Arbeit zu gehen und frisches Denken in Angriff zu nehmen. Für die heutigen Diskussionen wurden zehn Arbeitsgruppen gebildet. Wie Sie sehen werden, haben wir ein starkes Team aus Vorsitzenden, Berichterstattern und Podiumsrednern zusammengestellt, das mithelfen wird, die Diskussionen in den Arbeitsgruppen zu leiten. Etwa sechzig von Ihnen haben sich freundlicherweise bereit erklärt, an den Podien mitzuwirken. Dafür sind wir Ihnen allen sehr dankbar. Beeindruckend ist auch die Liste der Gastredner bei unserer Veranstaltung. Nach dem Mittagessen gibt es eine allgemeine Aussprache über die Zukunft der Mitte-LinksPolitik mit Chris Patten, einem der geistreichsten Denker in Europa. Heute Abend freue ich mich auf unser gemeinsames Abendessen mit José Manuel Barroso, der auf einige Globalisierungsfragen eingehen wird, die so wichtig für unsere Zukunft sind. Morgen Vormittag wird José María Aznar eine Diskussion über transatlantische Beziehungen leiten, ein Thema, das von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg des Abendlandes ist. Am Freitagabend haben wir zum Beginn der „Europäischen Ideenmesse“ die große Ehre, zu unserem Abendessen in Sintra Anibal Cavaco Silva begrüßen zu dürfen, den Mann, der Portugal in die Europäische Union gebracht hat und der bei den Präsidentschaftswahlen im Januar wahrscheinlich als Mitte-Rechts-Kandidat antreten wird. Bei der Ideenmesse selbst haben wir es mit einer Reihe großartiger Gastredner zu tun, darunter Carl Bildt und Bernard-Henri Lévy. Diese Tage versprechen sehr anregend zu werden. Das Anliegen des Ideennetzwerks ist ein freier Gedankenfluss in entspannter Umgebung, bei dem es keine richtigen oder falschen Antworten gibt. Ich war stets der Ansicht, dass „Idealisten die eigentlichen Realisten“ sind. Lassen Sie uns gemeinsam neue Gedanken denken und alte überarbeiten – hier auf diesem einzigartigen internationalen Forum, an dem ich mit großer Freude teilnehme und dessen Ausrichtung für meine Fraktion eine Ehre ist. Vielen Dank. 16 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 17 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 Einleitung Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 St Antony’s College, Oxford University, 25. Januar 2006 Keine Einladung aus britischen Hochschulkreisen könnte für mich verlockender sein als diese Gelegenheit, hier im Zentrum für Europastudien des St Antony’s College, Oxford, die jährliche Adenauer Lecture zu halten. Es ist nicht nur eine große Ehre, in die Fußstapfen so vieler illustrer Vorgänger aus vergangenen Jahren zu treten. Was mich persönlich in besonderem Maße beflügelt, ist die Möglichkeit, in meiner Vorlesung an Konrad Adenauer zu erinnern, an einen der Gründungsväter des heutigen Europas, dem mein Land so viel verdankt, und dazu noch hier im Zentrum für Europastudien einer der renommiertesten Universitäten überhaupt. Der ehemalige Rektor der Universität Oxford, Roy Jenkins, wurde einmal gefragt: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Rede und einer Vorlesung?“ Er erwiderte: „Eine Vorlesung ist ihrem Wesen nach etwas länger als eine Rede, aber nicht unbedingt interessanter!“ Da ich wie Lord Jenkins Politiker bin, weiß ich um die Gefahren, die mit diesem Unterschied verbunden sind, und werde mich bemühen, meine Ausführungen so knapp und interessant wie möglich zu halten, zugleich aber den Anforderungen an eine „Vorlesung“ zu entsprechen. Adenauer und Oxford Als Konrad Adenauer im Dezember 1951 von Winston Churchill zu seinem ersten Besuch Großbritanniens in seiner Eigenschaft als deutscher Bundeskanzler eingeladen wurde, stand auch Oxford auf dem Programm. Seit Heinrich Brüning, der zwanzig Jahre zuvor nach England gereist war, hatte kein deutscher Kanzler mehr das Land besucht. Adenauer wusste nur zu gut, was sich in diesen beiden Jahrzehnten abgespielt hatte. Er war bereit, den Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien zu einem Neubeginn zu verhelfen und entscheidend zu dem beizutragen, was unser Gastgeber Timothy Garton Ash später als „nichthegemoniale Ordnung für ganz Europa“ bezeichnete. Adenauer wollte ein Europa, in dem nie wieder ein Staat die Vorherrschaft anstreben würde. Er hatte Fantasie und Mut bewiesen, als er die supranationale Zusammenlegung der Kohle- und Stahlindustrie in der im April desselben Jahres gegründeten Montanunion befürwortete. Auch den Gedanken einer europäischen Armee war er bereit zu akzeptieren – wie übrigens eine Zeit lang auch Churchill. Ausgewählte Reden 19 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 In seinen Erinnerungen bemerkte Adenauer rückblickend auf den Besuch von 1951, dass beide Länder berufen seien, eine gemeinsame Verantwortung bei der Gestaltung der neuen Ordnung des Westens zu übernehmen. Er erkannte und verstand eine gewisse Zurückhaltung seitens Großbritanniens, mit Kontinentaleuropa eine Schicksalsgemeinschaft einzugehen, was er als Enttäuschung empfunden haben muss, da sich Churchill in den Jahren der Opposition (1945-1951) für die europäische Einigung stark gemacht hatte. In seinen Gesprächen mit Churchill und Außenminister Anthony Eden konzedierte Adenauer, dass ein gewisses Maß an britischer Zurückhaltung und an politischem Realismus in jedem Falle zweckmäßig sei. Deutschland würde seinerseits den Weg der europäischen Integration beschreiten, und zwar mit Augenmaß, „überlegt und ohne Hast, aber beständig und wirkungsvoll“. Adenauers Besuch in Oxford hinterließ bei ihm einen tiefen Eindruck. Er besuchte das Balliol College und sah dort das Verzeichnis der Studenten, die im ersten und zweiten Weltkrieg gefallen waren. Unter ihnen befand sich sein eigener Neffe, Hans Adenauer, der Ende der 20er Jahre an diesem College studiert hatte. Die Schrecknisse des Jahrhunderts und die Aufgabe der Neugestaltung Europas vor Augen, vertrat Adenauer die Auffassung, dass unsere Länder eine „christlich-abendländische Kultur- und Traditionsgemeinschaft“ verbinde. In London fragte Churchill Adenauer, ob jemals wieder gute Beziehungen zwischen Deutschland und Polen denkbar seien. Es ist beeindruckend, ja tief bewegend, dass fünf Jahrzehnte nach dem Besuch Adenauers Deutschland, Großbritannien und Polen der Europäischen Union angehören und damit Teil des freiheitlichen, demokratischen und vereinten Europas unserer Tage sind. Erfolge, Herausforderungen und Krisen Die politische Leistung, die wir in Europa seit den 50er Jahren mit dem Einigungswerk und dem Interessenausgleich gemeinsam vollbracht haben, ist wahrlich staunenswert. Im Westen prägten wir eine neue Kultur der geteilten Souveränität, die sich als sehr wirksam erwies und „Einheit in der Vielfalt“ ermöglichte. Dann ebnete der Zusammenbruch des Kommunismus den Weg für die Wiedervereinigung Europas, die schließlich 2004 besiegelt wurde. Wie Milan Kundera einmal bemerkte, bestand die Geschichte Osteuropas im 20. 20 Ausgewählte Reden Jahrhundert aus einem „Tag und zwei Nächten“, denn auf ein totalitäres Regime folgte ein zweites. Doch dieser Albtraum ist jetzt vorüber. Der Aufbau eines friedlichen, kooperationsbereiten und vereinten Europas wird vielleicht von allen politischen Erfolgen, die in den letzten Jahren weltweit zu verzeichnen waren, am meisten unterschätzt. Er wird kaum gewürdigt, gerade auch (wenn ich dies sagen darf ) hierzulande. Dabei war diese Entwicklung keineswegs unvermeidlich, wie aus den ganz anderen Erfahrungen abzulesen ist, die man seit 1945 mit Ostasien gemacht hat. Der Ausgang sollte also nie für selbstverständlich erachtet werden. Über diesen politischen Erfolg hinaus – zum Teil auch gerade deswegen – ist Europa heute auch wirtschaftlich und sozial, d. h. im Sinne von persönlichem Wohlstand und Freiheit, viel weiter fortgeschritten, als sich Adenauer und Churchill dies bei ihren Gesprächen 1951 vorstellen konnten. Es steckt schon eine gewisse Ironie darin, dass trotz der gewaltigen Fortschritte auf so vielen Gebieten viele unserer europäischen Mitbürger zunehmend in Pessimismus und Angst verfallen und anscheinend viele Entscheidungsträger angesichts der wachsenden Herausforderungen von Mutlosigkeit erfasst werden. Die Zukunft scheinen wir als schwere Bürde zu empfinden. Anzeichen dieses Unbehagens sind allerorten zu beobachten. Dazu gehört die Furcht vor der Globalisierung. Der Widerstand gegen Wirtschaftsreformen ebenfalls. Es besteht eine mangelnde Bereitschaft, über die Folgen nachzudenken, die sich aus dem Bevölkerungsrückgang für die Rentensysteme, das Gesundheitswesen, die Staatsausgaben, die Zuwanderung oder das lebensbegleitende Lernen ergeben. Der Klimawandel erweckt in uns bange Ahnungen, doch umso merkwürdiger erscheint unsere Weigerung, wirklich etwas gegen die globale Erwärmung zu unternehmen. Angesichts steigender Kriminalität und brutalen internationalen Terrors beschleicht uns im In- und Ausland, in alle Lebensbereiche, ein durchdringendes Gefühl der Unsicherheit. Die Liste der Besorgnisse bekommen wir Tag für Tag in den Zeitungen und Fernsehnachrichten vorgesetzt. Oft frage ich mich, wie die großen Persönlichkeiten der Jahrhundertmitte wie Churchill oder Adenauer, Truman oder de Gaulle mit diesen Herausforderungen umgegangen wären. Mein Gefühl sagt mir, dass sie unsere Einstellung als zu zögerlich, ja als defätistisch beurteilt hätten. Die heutigen Debatten wären ihnen wohl zu verengt und anspruchslos vorgekommen. Sie hätten sich wenig beeindruckt von einer politischen Kultur gezeigt, die Ausgewählte Reden 21 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 überall nur die Grenzen und nicht die Chancen sieht. Nach meinem Dafürhalten hätten sie Europa auch als Teil der Lösung für die Probleme unseres Kontinents und nicht als Teil des Problems angesehen. Bei der Beurteilung der Europäischen Union von heute sehen viele nichts als ein System, das in der Krise steckt. Natürlich erkenne ich die Krise, aber ich sehe auch erhebliche Chancen. Professor Ludger Kühnhardt, ein guter Freund von mir, der unter den Zuhörern ist, veranstaltet in diesem Trimester an diesem College eine Seminarreihe mit dem Titel „Europäische Krisen: 1945 - 2005“. Wie schon der Titel verrät, ist es eine Tatsache, dass die Ausgestaltung der Europäischen Union in vielen Etappen ihrer Geschichte mit Krisen einherging. Um mit Timothy Garton Ash zu sprechen: „Das Projekt Europa hat sich schon viele Male gerade wegen und aufgrund von Krisen voranbewegt.“ Seitdem ich 1979 Abgeordneter des Europäischen Parlaments, habe ich die Höhen und Tiefen des Integrationsprozesses aus nächster Nähe verfolgt. Nur selten ging einem wichtigen Durchbruch, ob institutioneller oder politischer Art, keine Periode des Stillstands, des tiefen Pessimismus oder akuten Handlungsbedarfs voraus. Es hat den Anschein, dass eine Krisenstimmung in vielen Fällen eine notwendige, wenn auch keine hinreichende Voraussetzung dafür ist, die Bereitschaft zu Veränderungen zu fördern und Fortschritte zu ermöglichen. Um aus der derzeitigen Krise herauszukommen, müssen wir uns vergegenwärtigen, was Europa eigentlich ist und sein kann; was es vermag und was es tun sollte. Ich möchte Sie heute Abend an einigen meiner Überlegungen dazu teilhaben lassen. Obwohl ich von Hause aus ebenfalls Akademiker bin, spreche ich hier als Vertreter der Praxis, als jemand, der den größten Teil seines Erwachsenendaseins in der europäischen Politik verbracht hat und Tag für Tag Kärrnerarbeit für die praktische Integration leistet. Die institutionelle Herausforderung Zunächst möchte ich auf die institutionelle Herausforderung eingehen, der sich Europa gegenübersieht. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es keinem von uns besser ginge, wenn es die Europäische Union nicht gäbe. Allerdings ginge es uns allen besser, wenn die Union effektiver, demokratischer und transparenter wäre. Und rechenschaftspflichtig. Würde es gelingen, die Funktionsweise der europäischen Institutionen zu verbessern, könnte man 22 Ausgewählte Reden sich direkter um die Probleme und Sorgen der Bürger kümmern und auf diese Weise der Europäischen Union zu größerer Beliebtheit und Legitimität verhelfen. Kaum jemand dürfte leugnen, dass sich die Europäische Union heute im institutionellen Bereich schwer tut, einheitlich zu handeln und einen Konsens zu finden. Die in den bestehenden Verträgen festgeschriebenen konstitutionellen Grundlagen reichen nicht aus, um den Verpflichtungen und Zielen Europas gerecht zu werden. Merkwürdigerweise sträubt sich die Allgemeinheit in einigen Ländern gegen eine Reform dieser Institutionen, und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen, die nur zum Teil etwas mit Europa zu tun haben. Professor Vernon Bogdanor, der an dieser Universität unterrichtet, sprach von einem „dis-connect“, einer Kluft zwischen der Bevölkerung und den europäischen Institutionen. Allzu viele sehen darin einen – wie er es nennt – „entfremdeten Überbau“, dem sie nicht trauen. Das Paradox besteht nun darin, dass sich die Probleme unserer Bürger mit reformierten Institutionen viel leichter bewältigen ließen, ohne Reformen aber wesentlich schwerer zu lösen sind. Zu Recht verlangen die Bürger eine bessere Regelung der europäischen Angelegenheiten in einer Zeit, in der so viele Probleme internationalen Charakter tragen und ein gemeinsames europäisches Vorgehen positiv zu Buche schlagen kann. Aber viele scheuen sich anscheinend, das vorhandene Instrumentarium eben dafür einzusetzen. Kein Programm zur Reform der Institutionen und Verfahren der EU war bisher so transparent oder konsensorientiert wie jenes, das zum Text des Verfassungsvertrags führte. Doch wurde als ein Grund für die mehrheitliche Ablehnung des Textes in Frankreich und den Niederlanden ausgerechnet das Argument ins Feld geführt, das Ergebnis sei nicht demokratisch genug. In Sachen Verfassung kann ich nur für den EVP-Teil der EVP-ED-Fraktion sprechen. Doch bin ich der Meinung, dass die Kernpunkte der Verfassung Europa mehr Effizienz oder Legitimität, vielleicht sogar beides, verleihen würden. Ablesbar ist dies an der größeren Rolle, die den nationalen Parlamenten zugewiesen wird, an der Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens zwischen Europäischem Parlament und Ministerrat und an der vorgesehenen Öffentlichkeit der Sitzungen, die der Rat in gesetzgebender Eigenschaft abhält. Ausgewählte Reden 23 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 Kennzeichnend für den richtigen Ansatz sind die durch die Verfassung bewirkte strukturelle Vereinfachung der europäischen Rechtsetzung, die deutlichere Kompetenzabgrenzung zwischen EU und Mitgliedstaaten, die Straffung der Ratspräsidentschaft, die Einrichtung eines länger amtierenden Präsidenten des Europäischen Rates sowie eines EU-Außenministers und die erstmalige Aufnahme einer europaweiten Bürgerinitiative. Keine dieser Änderungen des institutionellen Gefüges der EU ist wirklich umwälzend, doch weisen sie durchweg in die richtige Richtung. Summa summarum ergeben sie einen besseren Gestaltungsrahmen für die Union. Natürlich lässt sich keine der großen politischen Aufgaben, vor denen die Europäische Union steht, allein durch die Lösung institutioneller Einzelfragen bewältigen. Zusammengenommen können diese Verbesserungen aber die Möglichkeit eröffnen, einen Entscheidungsprozess zu etablieren, der den vor uns stehenden Herausforderungen gerecht wird. Wenn Sie dies bezweifeln, brauchen Sie sich nur die Ungereimtheiten und Widersprüche des Vertrages von Nizza anzuschauen, mit dem wir derzeit arbeiten müssen. Wie geht es nun mit der Verfassung weiter? Der Text ist natürlich entsprechend den jeweiligen konstitutionellen Gepflogenheiten vom Gros der EU-Mitgliedstaaten ratifiziert worden, deren Bevölkerung eine Mehrheit der EU-Bürger ausmacht. Andere Staaten haben sich dafür entschieden, eine endgültige Entscheidung zu vertagen. So gesehen ist das Projekt nicht tot, sondern in der Schwebe. Das Europäische Parlament hat vorgeschlagen, dass wir uns im Zeitraum zwischen 2007 und 2009, also nach der jetzigen „Reflexionsphase“, erneut die Verfassung vornehmen. Die deutsche Bundesregierung plant, im nächsten Jahr während ihrer Präsidentschaft eine ernsthafte Diskussion der Regierungen über die Verfassung zu organisieren. Unter den Regierungen und innerhalb des Europäischen Parlaments gehen die Meinungen darüber auseinander, wie viel vom vorhandenen Text erhalten bleiben sollte. Ich hoffe aber, dass unabhängig von der gewählten Form die wichtigsten darin vorgesehenen Neuerungen schließlich von allen Mitgliedstaaten abgesegnet werden und dass die EU damit ein rationelleres und glaubwürdigeres Fundament für ihr Handeln in der Gemeinschaft und darüber hinaus erhält. Die Herausforderung der Erweiterung Ich möchte mich als nächstes dem Thema Erweiterung zuwenden. Wir haben zu Recht den historischen Erweiterungsprozess eingeleitet, um Europa – wie wir es verstanden haben – wieder zusammenzuführen. Dies war und ist auch weiterhin eine gewaltige Aufgabe. Der Ruf der EU als Hort der Demokratie, der politischen Stabilität und des relativen Wohlstands hat eine immer größere Zahl von Ländern im Osten veranlasst, die Mitgliedschaft anzustreben. Wie Chris Patten seit langem erklärt, ist die Erweiterung das erfolgreichste Kapitel europäischer Außenpolitik. Dadurch wurden Demokratie, Stabilität und marktwirtschaftliche Reformen in die Bewerberländer exportiert. Die Erweiterung ist aber nicht zum Nulltarif zu haben. Die Europäische Union ist keine internationale Organisation wie die UNO oder die OECD. Sie beruht auf der förmlichen Teilung der Souveränität in einer Vielzahl von Politikbereichen. Je größer die Zahl der Mitgliedstaaten, desto größer die Vielfalt der auszugleichenden Interessen und desto komplizierter die zu schließenden Kompromisse. Daraus ergeben sich zum Teil die Beweggründe für eine Reform unserer Institutionen. Gemeinsame Politikgestaltung setzt in erster Linie voraus, dass alle Akteure sich als Mitglieder einer politischen Gemeinschaft sehen. Jetzt aber nähern wir uns erstmalig einer Situation, in der die Grenzen der Europäischen Union nicht mehr dem entsprechen, was viele Europäer unter „Europa“ verstehen. Dies ist eine echte Zäsur. Der in Aussicht genommene Beitritt der Türkei, der im letzten Juni zum Teil für das „Nein“ zur europäischen Verfassung sorgte, hat diese Problematik auf nationaler wie europäischer Ebene schlagartig erhellt. Das Thema Ukraine tat ein Übriges. Wenn schon die Ukraine, warum nicht auch Russland? Es wurde eine lebhafte Debatte darüber entfacht, was eigentlich einen Europäer ausmacht. Was sind unsere Wertvorstellungen, worin besteht unsere Identität? Wollen sich die beitrittswilligen Staaten dazu bekennen? Wie weit müssen sie es, um für eine Mitgliedschaft in Frage zu kommen? Ich meine, wir sollten uns dieser Debatte ehrlich stellen und dürfen sie nicht totschweigen oder so tun, als ob es sie nicht gäbe. Wir haben es nicht mit statischen Verhältnissen zu tun. Die Beitrittsperspektive verändert die Bewerberländer. Wir haben beispielsweise ehrlichen Herzens Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen, die an sich schon das Land verändern werden, mit dem wir 24 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 25 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 es zu tun haben. Niemand kann aber bereits sagen, ob eine sich modernisierende Türkei in einem Jahrzehnt so große Fortschritte gemacht haben wird, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach reif für die Aufnahme in die europäische Völkerfamilie ist. Im Falle der Türkei kommt noch hinzu, dass die Türkei zum Zeitpunkt des Beitritts oder kurz danach der größte EUMitgliedstaat sein würde, zugleich aber einer der ärmsten, wenn nicht gar der ärmste von allen. Sie würde im Ministerrat über die meisten Stimmen verfügen, aber danach streben, zum größten Nettoempfänger von EU-Mitteln zu werden. Damit würde die Situation, die jetzt bei Deutschland besteht, in ihr Gegenteil verkehrt. Die politische Marschroute Europas Themen wie diese werfen die Frage nach der „Aufnahmefähigkeit“ der Union auf. Sie zählt zwar zu den berühmten Kopenhagener Kriterien für den Beitritt, findet aber die geringste Beachtung. Die Fähigkeit zur Aufnahme neuer Mitgliedstaaten wurde durch den Beitritt zehn neuer Länder im Jahre 2004 auf eine harte Probe gestellt. Nach meiner Auffassung werden sich künftige Erweiterungen, die über die bereits beschlossenen hinausgehen, ohne institutionelle Reformen als zunehmend problematisch erweisen. Selbst mit Reformen werden sie sich schwierig gestalten. Wir müssen weiterhin unter Beweis stellen, dass Europa ungeachtet aller Mängel und Ungereimtheiten etwas für seine Bürger tut. Wie Tony Blair im letzten Sommer in einer eindrucksvollen Rede vor dem Europäischen Parlament betonte, kann Europa durch sein Handeln die breite Unterstützung gewinnen, die beispielsweise eine Reform seiner Institutionen ermöglicht. Aus all diesen Faktoren ziehe ich den Schluss, dass wir intensiv nach einer Zwischenlösung suchen sollten, die bestimmte faktische Vorteile der Mitgliedschaft bietet, ohne dass damit der Status einer Vollmitgliedschaft verbunden ist. Dies wäre die „privilegierte Partnerschaft“. In einer zitierenswerten Passage seines neuen Buchs „Not Quite the Diplomat“ argumentiert Chris Patten, dass ebenso wie „die Versöhnung Frankreichs und Deutschlands eine notwendige und bewundernswerte europäische Leistung des 20. Jahrhunderts darstellte“, jetzt „die Versöhnung des Westens und der islamischen Welt mit Europa als Bindeglied eine große Aufgabe des 21. Jahrhunderts ist“. Er spricht sich dann mit Nachdruck für eine türkische Mitgliedschaft in der EU aus. Ich halte Chris Pattens grundlegende Analyse für richtig, aber seine Schlussfolgerung für voreilig. Das „Bindeglied“ einer Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union ist womöglich nicht stark genug, um die Last dieser gewaltigen Aufgabe allein tragen zu können. Erst die Zeit wird dies erweisen. Bis dahin benötigen wir andere Strukturen und Instrumente, wenn wir in Europa die Hauptverantwortung dafür übernehmen sollen, den Westen mit unseren verschiedenen Nachbarn – ob im Osten oder Süden – zu versöhnen. 26 Ausgewählte Reden Die Beschlüsse, die wir zu den EU-Institutionen und zur Erweiterung fassen, werden sich entscheidend auf die künftige Gestalt und Handlungsfähigkeit der Union auswirken. Wenn wir die richtigen Entscheidungen treffen, werden wir deutlich besser imstande sein, die zentralen politischen Aufgaben anzupacken, vor denen Europa heute steht. Da aber klare Entscheidungen bisher fehlen, bleiben die anstehenden Aufgaben praktischer Politik ungelöst und verlangen mit jedem Tag dringender nach einer Lösung. Ein kritischer Aspekt der Krise, mit der sich die Europäische Union konfrontiert sieht, besteht darin, dass sich unser Kontinent auf die neuen Herausforderungen einstellen muss, die das Zeitalter der Globalisierung mit sich bringt. Der schwierige Übergang in eine neue Ära erfordert in ganz Europa ein Umdenken. Er erfordert ein Umdenken seitens der EU und der Mitgliedstaaten. Hier wie dort müssen die Verantwortlichen den politischen Mut aufbringen, die Debatte zu führen, und die Bürger müssen erkennen, dass Chancen mit Risiken verbunden sind und sich Fortschritt nicht auf Gewissheit gründet. Die Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden hatten nicht nur mit dem institutionellen Gefüge der EU, sondern auch mit diesen Herausforderungen zu tun. Nach meiner Überzeugung bietet Europa hervorragende Voraussetzungen, um die Bewährungsprobe der Globalisierung zu bestehen. Eine globalisierte Welt macht immer weniger vor Ländergrenzen Halt. Sie sieht sich mit neuen großen Problemen länderübergreifender Art wie Terrornetzwerken, Wanderungsbewegungen und Klimawandel konfrontiert. Es entsteht ein offener, weltweiter Marktplatz für Güter, Ideen und Kommunikation, ja sogar Menschen. Auf diesem internationalen Marktplatz bildet die schrumpfende europäische Erwerbsbevölkerung einen deutlichen Gegensatz zu den steigenden Bevölkerungszahlen in der Dritten Welt und sogar in den USA. Die Wettbewerbskraft Europas hängt mehr denn je vom Geschick und Können seiner Menschen ab. In Europa und in der ganzen Welt wird Interdependenz zusehends zu einem Wesensmerkmal der Politik. Ausgewählte Reden 27 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 Die Chance für die Europäische Union liegt darin, einen Rahmen zur gemeinsamen Lösung der genannten Fragen anzubieten. Es gilt, durch Zusammenarbeit auf kontinentaler Ebene einen übergreifenden gemeinsamen Lösungsansatz für lokale, regionale und nationale Probleme und Ängste zu finden. Dies gilt für alle Politikfelder von der Außenpolitik und dem Umweltschutz bis hin zur sozialen Sicherheit, medizinischen Versorgung und Altersvorsorge. Zu Ihrer Beruhigung sei gesagt, dass ich heute Abend nicht auf sämtliche Punkte einzugehen gedenke. Vielmehr möchte ich mit Ihrer Erlaubnis drei Themenbereiche streifen: die Außenpolitik, den demographischen Wandel und die Wirtschaftsreformen. Es handelt sich dabei durchweg um Politikfelder, die seit jeher Domäne der nationalen Regierungen sind, doch die Realitäten der vernetzten Welt von heute erfordern immer stärker ein koordiniertes Vorgehen. Die europäische Außenpolitik Zunächst einige Worte zur Außenpolitik. Ungeachtet der Mängel schwacher institutioneller Strukturen und der häufig divergierenden Ansichten der Mitgliedstaaten möchte ich festhalten, dass die im Entstehen begriffene Außenpolitik Europas im Großen und Ganzen keineswegs so substanzlos oder unzureichend ist, wie manche Kritiker dies hinstellen. Die Europäische Union leistet bereits jetzt mit Abstand die meiste Entwicklungshilfe. Sie praktiziert eine intensive biregionale Zusammenarbeit mit Gruppierungen wie ASEAN, Mercosur und in steigendem Maße auch der Afrikanischen Union. Zunehmend kommt die „sanfte Macht“ der EU an den Krisenherden der Welt zum Tragen. Denken Sie nur an den Kimberley-Prozess, der dem Handel mit „Blutdiamanten“ einen Riegel vorschieben soll, ein multilaterales Projekt unter Beteiligung mehrerer Organisationen, bei dem die Europäische Union 2007 den Vorsitz übernehmen soll. Oder denken Sie an Südosteuropa, wo die EU einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung und Integration der Region geleistet hat. Am wichtigsten aber ist das Engagement im Nahen Osten. Sowohl Israel als auch Palästina haben die EU um eine Polizeimission ersucht, die den Grenzschutz an der Übergangsstelle Rafah zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten unterstützen soll. Erstmals wurde die EU von beiden Seiten als ernstzunehmender politischer Faktor bei der Umsetzung der Roadmap des Nahost-Quartetts anerkannt. Ich werte dies als echten Durchbruch. 28 Ausgewählte Reden Auch beim Einsatz militärischer Macht fällt die Bilanz zunehmend positiv aus. Die Europäische Sicherheitsstrategie von 2003 benannte zumindest die richtigen Problemfelder, und zwar parallel zu den USA, nicht gegen sie. Die Schnittstelle zwischen NATO und EU wird systematisch ausgebaut. Es werden ernste Anstrengungen unternommen, um in der EU Doppelaufwand auf verteidigungspolitischem Gebiet zu vermeiden und die Lasten besser zu verteilen. Die neue Europäische Verteidigungsagentur hat gute Voraussetzungen, um das Beschaffungswesen in der EU zu öffnen und die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen. Diese Entwicklung lässt die Hoffnung aufkommen, dass Europa in der Weltpolitik eine größere, geschlossenere und verantwortungsvollere Rolle spielen kann und wird, und zwar im Rahmen einer lebendigen transatlantischen Partnerschaft. Der demographische Wandel in Europa Als nächstes möchte ich einige Bemerkungen zum demographischen Wandel machen. Da die Menschen immer älter werden und immer weniger Kinder zur Welt kommen, hat bereits – absolut wie auch anteilmäßig – ein Rückgang der europäischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter eingesetzt. Die Zahl der 15- bis 64-Jährigen in der EU wird bis 2050 um 48 Millionen abnehmen (was einem Minus von 20 % entspricht), während die Zahl der über 60-Jährigen um 58 Million steigen wird. Damit werden auf einen Rentner nicht mehr vier, sondern nur noch zwei Erwerbstätige entfallen. Die politischen Folgen der alternden und schrumpfenden Bevölkerung Europas sind vielschichtig und schaffen Handlungsbedarf. Ein geringeres Arbeitskräftepotenzial bedeutet weniger Wirtschaftswachstum, vielleicht sogar Deflation. In der Volkswirtschaft sind weniger Produzenten vorhanden, und eine alternde Gesellschaft dürfte mehr sparen und weniger konsumieren. Die Wirtschaftsprobleme, die Japan in den letzten Jahren erlebte, geben bereits einen Vorgeschmack auf „Altersrezessionen“. Unlängst sagte die Europäische Kommission voraus, dass allein aufgrund der genannten Faktoren das Potenzialwachstum in der EU, das derzeit bei über 2,0 % jährlich liegt, bis 2040 auf 1,25 % zurückgehen wird. Wie sich zeigt, sind die Folgen bereits zu spüren. Daniel Gros vom CEPS hat errechnet, dass das Potenzialwachstum des deutschen BIP in den letzten zehn Jahren aufgrund des demographischen Wandels bereits um ein Prozent unter dem Wert lag, der sonst zu erwarten gewesen wäre. Ausgewählte Reden 29 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 Überdies verlangsamt sich das Wachstum bei gleichzeitigem Anstieg der Kosten für die alternde Bevölkerung. Es wird zu einer deutlichen Zunahme der altersbedingten Ausgaben für Renten, medizinische Versorgung und Pflege kommen. Die daraus resultierende zusätzliche Belastung wird auf vier bis acht Prozent des BIP geschätzt, wobei einige Mitgliedstaaten mit noch höheren Steigerungen zu rechnen haben. Daraus ergeben sich viele schwierige Fragen, denen sich die Politik möglichst schnell zuwenden sollte. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen kann die Europäische Union uns allen als Rahmen für gegenseitige Unterstützung und Orientierung und als Forum für gemeinsame Verpflichtungen dienen. Die Fraktion, die ich führe – die EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament –, hat eine intensive Diskussion über die Lösungswege und Strategien angestoßen, die wir beim Umgang mit dem demographischen Wandel zu prüfen haben. Die Ideenschmiede des Mitte-Rechts-Lagers, das Europäische Ideennetzwerk, leistet hervorragende Vorarbeit, wobei eine Arbeitsgruppe von David Willetts, einem Abgeordneten der britischen Konservativen Partei, geleitet wird. Erstens: Sollten höhere Geburtenziffern durch finanzielle Anreize, Erleichterungen für berufstätige Frauen mit Kindern, eine verbesserte Ganztagsbetreuung und Konzepte zur Stärkung des rechtlichen Rahmens und des sozialen Status der Familie gefördert werden und wenn ja, auf welche Weise? Der demographische Wandel wirft eine Vielzahl grundlegender und faszinierender Fragen auf, die faktisch jeden Bereich staatlichen Handelns berühren. Ihre Beantwortung wird für das künftige wirtschaftliche und soziale Wohlergehen unseres Kontinents von zentraler Bedeutung sein. Zweitens: Steigerung der Erwerbsquote, damit ein höherer Anteil der erwachsenen Bevölkerung, insbesondere Frauen und jüngere Arbeitnehmer, einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Wirtschaftsreformen Drittens: Verlängerung des Erwerbslebens durch Anhebung des Rentenalters, Eindämmung der Frühverrentung und Bekämpfung der Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz. Viertens: Verstärkte Altersvorsorge der Erwerbstätigen durch Ausbau der kapitalgedeckten Systeme und/oder der privaten Eigenvorsorge. Fünftens: Sollte die Zuwanderung gefördert werden, und wie stellt man sicher, dass die Zuwanderer über Qualifikationen verfügen, die sich positiv auf die Leistungskraft der Gastländer auswirken? Die Europäische Union ist dabei, sich mit diesen schwierigen Problemen auseinanderzusetzen. Durch den Lissabon-Prozess will sie einen höheren Anteil der Frauen sowie der älteren und jüngeren Menschen an der Erwerbsbevölkerung erreichen. Die bisher erzielten Ergebnisse sind positiv, aber bescheiden. Reformen der Renten- und sozialen Sicherungssysteme werden gefördert. Es ist eine ernsthafte Debatte über eine europäische Migrationspolitik in Gang gekommen, weil den Staaten klar wird, dass ein demographisches Vakuum darauf drängt, gefüllt zu werden, und der Zuwanderungsdruck daher zwangsläufig zunimmt. 30 Ausgewählte Reden Damit komme ich zu einem parallelen Thema, den Wirtschaftsreformen. Die Europäische Union bleibt heute wirtschaftlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, und dies schon seit längerem. Vor allem schafft sie es nicht, ihren Bürgern zu Arbeitsplätzen zu verhelfen. Die Arbeitslosigkeit in den Industrieländern ist seit zwei Jahren vornehmlich ein europäisches Problem. In der EU sind über 20 Millionen Menschen ohne Arbeit. Im letzten Jahrzehnt war das Wirtschaftswachstum in der EU nur halb so hoch wie das der USA und machte nur ein Viertel der Zuwachsraten Chinas und Indiens aus. Der beste Weg zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa besteht darin, die Güter, Dienstleistungs-, Kapital- und Arbeitsmärkte zu liberalisieren – in den einzelnen Volkswirtschaften und EU-weit. Dies bietet die Chance für eine Erneuerung mit dem Ziel, unseren Wohlstand zu bewahren und zu sichern und unsere Gesellschaft mit neuem Leben zu erfüllen, damit sie sich in einer Epoche des ständigen Wandels als integrativ, offen und anpassungsfähig erweist. Der demographische Wandel liefert zusätzliche Argumente für die Notwendigkeit von Wirtschaftsreformen. Wir müssen eine größere Produktivität des vorhandenen Arbeitskräftepotenzials fördern, damit die deflatorischen Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs durch die höhere Leistung ausgeglichen werden. Wir müssen eine Ausgewählte Reden 31 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 größere Flexibilität der Erwerbstätigen fördern, damit wir alle über ein Qualifikationsprofil verfügen, das es uns gestattet, im Verlauf unseres Arbeitslebens leichter in andere Tätigkeitsfelder und Berufe zu wechseln. Die allgemeine und berufliche Bildung wird ebenso wie die Umschulung einen noch höheren Stellenwert erhalten, was mit einem entsprechenden Finanzbedarf verbunden ist. Bei der Liberalisierung der Märkte müssen harte Entscheidungen getroffen werden. Die bevorstehende Dienstleistungsrichtlinie, über die das Europäische Parlament abstimmen wird, ist ein gutes Beispiel. Sie eröffnet uns die Möglichkeit, eine wesentliche Komponente der europäischen Wirtschaft zu liberalisieren und damit die Fortschritte, die bei der Öffnung des Binnenmarkts für Güter und zum Teil auch Kapital erzielt wurden, weiter auszubauen. Es gilt deutlich zu machen, dass Europa trotz der weit verbreiteten Globalisierungsängste in der Lage ist, sich auf Veränderungen einzustellen und diese zu unser aller Wohl zu nutzen. Viele Länder verfolgen schon seit einiger Zeit die richtige Politik. Hier in Großbritannien wurden in den 80er Jahren einige schwierige Weichenstellungen vorgenommen, die sich in den darauf folgenden Jahrzehnten auszahlten. Mein eigenes Land ist jetzt dabei, sich ähnlichen Herausforderungen zu stellen. Im Wettlauf um den Beitritt zur Europäischen Union schlugen auch viele mittel- und osteuropäische Länder den richtigen Kurs ein. Die Lage in Europa ist keineswegs so düster, wie uns manche Leute glauben machen wollen. Selbst die konservative Heritage Foundation in Washington bestätigte in diesem Monat in ihrem World Economic Freedom Index, dass sich über die Hälfte der 25 dynamischsten Volkswirtschaften der Welt in der Europäischen Union befinden. Aber natürlich sollten wir uns nur an den Spitzenreitern orientieren. Schlussbemerkungen Abschließend einige Worte zur europäischen und deutschen Politik, wie sie sich in den letzten Monaten entwickelt hat. Charles Peguy schrieb einmal: „Alles beginnt in der Mystik und endet in der Politik.“ Diese Erscheinung ist der Europäischen Union nicht fremd. In vielen Fällen enden öffentlichkeitswirksame Debatten über die Zukunft Europas früher oder später mit einem Eklat, weil sich die Beteiligten einen erbitterten Kampf um die Finanzmittel oder den 32 Ausgewählte Reden Verteilungsschlüssel liefern. So mancher hielt den Anblick der europäischen Regierungschefs, die sich sechs Monate lang über die künftige Finanzierung der Union stritten – ob im Juni oder im Dezember 2005 –, für wenig erbaulich. Auch ich. Allerdings möchte ich zum Haushaltsstreit und zur europäischen Politik überhaupt drei Anmerkungen machen, und zwar aus meinen Erfahrungen und aus meinem Blickwinkel im Europäischen Parlament. Erstens erkannten die Protagonisten des Haushaltsstreits letzten Endes, dass es in ihrem gemeinsamen Interesse lag, eine Einigung zu erzielen, so sehr sie auch von der optimalen Lösung für das eigene Land oder für Europa insgesamt entfernt war. Der Preis des Scheiterns wäre für die Europäische Union zu hoch gewesen, in die schließlich alle Mitgliedstaaten sehr viel investiert haben. Ich kann hier feststellen, dass Tony Blair ungeachtet aller Kritik, die man an die Adresse der britischen Präsidentschaft richten könnte, in seiner sechsmonatigen Amtszeit als Sachwalter Europas dem Europäischen Parlament immer bewundernswerte Liebenswürdigkeit und Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Wie ich höre, wird er bald Oxford besuchen und über sein Vorgehen im Haushaltsstreit und in anderen Fragen seiner Präsidentschaft sprechen. Da würde ich gern Mäuschen spielen. Zweitens kann die Einigung über die künftige Finanzierung nicht ohne Billigung des Europäischen Parlaments zum Tragen kommen, da die „Finanzielle Vorausschau“ aus dem Rahmen des normalen Haushaltsverfahrens herausfällt. Wir werden jetzt mit dem Rat und der Kommission eine interinstitutionelle Vereinbarung aushandeln und wollen nur zustimmen, wenn bestimmte wesentliche Änderungen erfolgen, die eine größere Effizienz und Verantwortlichkeit in der Ausgabenpraxis der Union sicherstellen. Drittens erwies sich der erste Auftritt der gerade ins Amt gekommenen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf europäischer Bühne als ermutigend und eindrucksvoll. Sie trug wesentlich zur Annäherung des britischen und des französischen Standpunkts bei, was als gutes Omen für die Zukunft zu werten ist. Wir hoffen, dass die Unberechenbarkeit, die wir in letzter Zeit erlebten, mit Frau Merkel ein Ende hat. Nach ihrer Vereidigung als Bundeskanzlerin reiste sie in rascher Folge nach Paris, Brüssel, London und Warschau. Erst vor wenigen Tagen, am 11. Januar, stattete Ausgewählte Reden 33 Die Krise als Chance begreifen: Probleme, Herausforderungen, Grenzen und Perspektiven der Europäischen Union Adenauer Lecture 2006 - St Antony’s College, Oxford, 25. Januar 2006 sie Präsident Bush eine Visite ab. Diese Besuche waren Ausdruck ihres tief empfundenen Wunsches, das Vertrauen in Deutschlands Europa- und Außenpolitik zurückzugewinnen, soweit in den letzten Jahren Zweifel aufgekommen waren. Sie machte deutlich, dass sie in europäischen und transatlantischen Fragen Führungsstärke zu beweisen gedenkt. Deutschland verfolgt dabei natürlich seine eigenen legitimen Interessen, aber es will und kann dies nur, wenn auch die Belange aller anderen Partner, namentlich der kleineren, Berücksichtigung finden. Über viele Jahre hinweg war dies die erfolgreiche Philosophie von Bundeskanzler Helmut Kohl, und ich sehe keinen Grund, warum Bundeskanzlerin Merkel nicht ähnlich erfolgreich sein soll. Die ersten Wochen ihrer Amtszeit haben die Richtigkeit und den Erfolg der traditionellen deutschen Haltung gegenüber Europa untermauert. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren noch mehr Belege für diesen neuen Stil sehen werden, vor allem aber für den Sinngehalt eines vermittelnden, aber zielbewussten Deutschlands. Zudem bin ich davon überzeugt, dass die Europäische Union – so bedeutsam die deutsch-französischen Beziehungen auch sein mögen – nur Erfolg haben kann, wenn Deutschland, Frankreich und Großbritannien gemeinsam mit allen anderen EU-Partnern an einem Strang ziehen. Nur ein derart konstruktiver Geist kann nachhaltige europäische Interessen und eine erfolgreiche europäische Politik hervorbringen. Es ist mein aufrechter Wunsch, dass wir alle in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in diesem Geist der Rückbesinnung auf das Wesentliche zusammenarbeiten können. Der Themenkatalog ist länger denn je zuvor. Ihn abzuarbeiten erfordert Engagement und Realismus, Fleiß und Beständigkeit. Im Rahmen dieses Prozesses ist in Europa eine möglichst dynamische deutsch-britische Zusammenarbeit vonnöten. Dies läge nicht nur im Interesse unserer beiden Länder, sondern wäre das Anerkenntnis unserer gemeinsamen Verpflichtung – und der gemeinsamen Möglichkeit –, Europa besser zum Laufen zu bringen. Die Europäische Union ist kein abgeschlossenes Projekt. Es handelt sich dabei um eine gewaltige Unternehmung von vielleicht unschätzbarem Wert. Wenn wir alles richtig machen, können unseren Bürgern daraus enorme Vorteile erwachsen. Durch die Herausforderungen unserer globalisierten Welt nimmt die Bedeutung Europas nicht etwa ab, vielmehr steigt sie noch. Deshalb lege ich so großen Wert darauf, dass wir alle – die Akademiker, die Geschäftsleute, die Zivilgesellschaft, ja auch die Politiker – zum Wohle Europas zusammenarbeiten, um unserer gemeinsamen Zukunft willen. 34 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 35 Meinungsfreiheit und Respekt gegenüber Glaubensbekenntnissen Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 15. Februar 2006 Herr Präsident, Herr Kommissionspräsident, Herr Ratspräsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Meinungsfreiheit und Respekt gegenüber Glaubensbekenntnissen Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 15. Februar 2006 Die EVP-ED-Fraktion verfolgt die Auseinandersetzungen über die Karikaturen mit großer Sorge. Aber für uns ist eines völlig klar, und davon lassen wir uns leiten. Wir werden die Pressefreiheit verteidigen, und wir werden die Gefühle von Gläubigen und auch die Symbole, die ihnen wichtig sind, gleichgültig welcher Religion, schützen. Wir werden Menschenrechte und die Errungenschaften der Aufklärung verteidigen, und wir werden das Recht auf Glauben, auf Unterschied und Anerkennung schützen. Wir können dies nur gleichzeitig tun, wenn als Erstes Selbstbeherrschung und Besonnenheit auf allen Seiten besteht. Darum bitten wir heute vor allem die Vertreter der Medien in Europa, im Iran, in anderen islamischen Ländern. Wir bitten diejenigen darum, die den Streit um die Karikaturen zu einem politischen Grundsatzstreit hochstilisieren wollen. Wir werden nicht in eine gute Zukunft gehen, wenn wir Polemik mit Polemik, Aggression mit Aggression, Unsensibilität mit Unsensibilität beantworten. Wir wollen eine Ordnung, die die Meinungsfreiheit als eines der höchsten Menschenrechte verteidigt und die zugleich sensibel für ihre Grenzen ist, die sich in der Freiheit und der Würde des anderen befinden. Es muss eine Ordnung sein, die Respekt vor dem Glauben und den religiösen Gefühlen anderer zeigt und die zugleich ein friedliches und konstruktives Gespräch ermöglicht über das, was uns auf den ersten Blick oder auch im tiefen Kern unseres Wesens, unserer Werte, unserer Erfahrungen und Gefühle trennt. Daraus ergibt sich: Gewalt als Mittel der Erregung oder Empörung über andere Meinungen darf niemals akzeptiert werden. Wir verurteilen alle, die die gewaltsamen Reaktionen in verschiedenen Ländern der Erde organisiert haben. Dies war ja keine spontane Reaktion – im Übrigen ist diese Reaktion erst nach Monaten erfolgt –, sondern sie war zum Teil von Regimes organisiert, die nicht auf die Meinungsfreiheit setzen, sondern die Menschen unterdrücken, auch dies müssen wir in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen! (Beifall) Wir wenden uns gegen alle Formen der Gewalt. Nicht nur gegen die Gewalt gegen Menschen, sondern auch gegen Gewalt gegenüber Gegenständen, gegenüber Fahnen oder Gebäuden und wir verurteilen sie aufs Schärfste. Es geht jetzt darum, dass wir auch etwas konkreter werden. Allein den Dialog der Kulturen zu beschwören, reicht nicht aus – wir müssen konkreter werden. Ich möchte – ich weiß, dies alles ist unvollkommen, aber es Ausgewählte Reden 37 Meinungsfreiheit und Respekt gegenüber Glaubensbekenntnissen Rede im Plenum des Europäischen Parlaments, Straßburg, 15. Februar 2006 ist eine Anregung zum Nachdenken – zwei sehr konkrete Vorschläge machen: Erstens sollten wir – weil wir bei den jungen Menschen anfangen müssen – eine Kommission von Schulbuchexperten einsetzen und die Schulbücher in Europa und in der islamischen Welt darauf untersuchen, welche Worte und Werte dort übereinander verbreitet werden. Eine solche Kommission sollte von der Europäischen Union und der Organisation der islamischen Konferenzen gemeinsam getragen werden, am wirkungsvollsten unter Beteiligung des UNO-Generalsekretärs bei der Auswahl der Experten. Wir bzw. die islamische Welt haben uns über einige Karikaturen in einer europäischen – dänischen – und in einigen anderen Zeitungen erregt. Dies ist nur eine Dokumentation von Hunderten – um nicht zu sagen von Tausenden – von Karikaturen, in denen auch unsere Werte, die christlichen Werte, und unsere Überzeugungen in der islamischen Welt karikierend dargestellt werden. Damit muss Schluss sein – bei uns, aber auch in den Ländern der islamischen Welt! Toleranz ist wichtig. Aber sie geht nicht nur in eine Richtung, sondern sie geht in beide Richtungen. Toleranz, Versöhnung, Verständigung muss sich auf die Wahrheit gründen, und dafür treten wir ein. Ich begrüße nachdrücklich, was der Präsident der Kommission gesagt hat. Wer ein Land der Europäischen Union angreift, der greift uns alle an. In einem solchen Sinne sind wir selbstverständlich mit Dänemark solidarisch, und wir sollten von dieser Debatte ein Signal der Toleranz, der Verständigung, allerdings auf der Grundlage der Gegenseitigkeit und der Akzeptierung der Wahrheit senden. Nur dann werden wir in eine gute Zukunft des Dialogs der Kulturen gehen können. (Beifall von rechts und aus des Mitte) (Beifall) Zweitens: Wir waren mit anderen Kollegen in Barcelona bei der Euromediterranen Konferenz. Wir sollten die Euromediterrane Parlamentarische Versammlung nutzen, um Vertreter der gewählten Politik und Vertreter der Zivilgesellschaften aus Europa und aus unseren Partnerländern im Rahmen des Barcelona-Prozesses zu regelmäßigen Gesprächen und zielorientierten Beratungen zusammenzuführen. So könnte die Euromediterrane Versammlung ein entscheidender Ort der Begegnung für den Dialog der Kulturen sein. Gestatten Sie mir eine persönliche Bemerkung: Ich habe seit 1999 bis in dieses Jahr 2006, 16 arabische und islamische Länder besucht. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem sehr engagierten, glaubwürdigen hohen Vertreter der Geistlichkeit in Saudi-Arabien. Es war alles in allem ein wunderbares Gespräch. Diese Persönlichkeit hat mich dann gefragt, wie werden Moslems in Europa behandelt. Ich habe geantwortet, wir würden uns oftmals eine bessere Integration der Menschen wünschen, aber sie könnten ihren Glauben leben. Ich habe dann die Gegenfrage gestellt: Ist es wahr, dass nach dem Gesetz in Saudi-Arabien eine Moslemin, ein Moslem, wenn er oder sie Christin oder Christ werden möchte, nach dem Gesetz mit dem Tode bestraft wird? Eine Antwort darauf habe ich nicht bekommen. 38 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 39 Präsentation der EVP-ED-Fraktion bei Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Ansprache anlässlich der Audienz im Vatikan, Rom, 30. März 2006 Heiliger Vater, es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Präsentation der EVP-ED-Fraktion bei Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Im Namen der EVP-ED-Fraktion grüße ich Eure Heiligkeit sehr herzlich. Ansprache anlässlich der Audienz im Vatikan, Die Fraktion hat sich für einen Gottesbezug in der europäischen Verfassung eingesetzt. Und auch wenn uns dies nicht gelungen ist, erfüllt es uns doch mit Stolz, den Versuch unternommen zu haben. Der endgültige Verfassungstext enthält jedoch grundlegende christliche Werte. Die EVP-ED-Fraktion ist als Verteidigerin der jüdisch-christlichen Werte fest entschlossen, für die geistige und moralische Dimension des europäischen Vorhabens einzutreten, gleich, wie das Ergebnis aussehen wird. Die Unterstützung Eurer Heiligkeit bei diesem Ziel ist für unsere Fraktion höchst wichtig! Europa steht vor großen Aufgaben, vielleicht auch vor einer Krise, Eure Heiligkeit hat im vergangenen Jahr in Subiaco darüber gesprochen. Aber für uns Christen sind Hoffnung und Optimismus die Grundlage unserer Arbeit. Rom, 30. März 2006 Unsere Fraktion hat sich in ihrem Programm der Würde des Menschen verpflichtet, und die transzendente Dimension steht dabei im Zentrum ihrer Arbeit. In unserer Fraktion sind Katholiken, Protestanten, Anglikaner, Presbyterianer, Methodisten, orthodoxe Christen, Moslems und Juden vereinigt. Die Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten ist wahrhaft ökumenisch. Die Fraktion ist entschlossen, die religiöse Dimension Europas in die Auseinandersetzung über die Kulturkrise einzubeziehen, von der alle unsere Völker betroffen sind. Diese Entschlossenheit zeigte sich in dem Erfolg der Fraktion, für die Weltjugendtage in Köln 2005 die Unterstützung der Europäischen Union zu erhalten. Überdies versucht die Fraktion durch einen jährlichen Dialog mit der orthodoxen Kirche, die Spaltung der Christenheit Europas zu überwinden. Ausgewählte Reden 41 Präsentation der EVP-ED-Fraktion bei Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Ansprache anlässlich der Audienz im Vatikan, Rom, 30. März 2006 Durch Initiativen mit Staaten der Organisation der Islamischen Konferenz strebt die Fraktion neue Beziehungen an, bei denen Christen und Moslems als Gläubige privilegierte Partner sein können. Uns begleitet heute ein Gast aus Arabien. Das ist ein Zeichen für die bahnbrechende Arbeit, die Moslems und Christdemokraten für eine stärker ethisch ausgerichtete Weltordnung leisten, in deren Zentrum Gott steht. Wir glauben nicht an den „Konflikt der Kulturen“, wir glauben an Zusammenarbeit, Verständnis und Partnerschaft, wenn möglich Freundschaft, zwischen Kulturen und Religionen. Seit mehr als 25 Jahren koordiniert die Fraktion die ökumenische Gebetsgruppe im Europäischen Parlament, die Christen aller politischen Familien offen steht. Zum Abschluss der EVP-ED-Studientage in Rom habe ich nun im Namen der Fraktionsmitglieder die Ehre, Sie um den Segen für ihr Leben und ihre Bemühungen um Frieden und Wohlstand in Europa zu bitten, und für die Hilfe, die sie den Völkern in der Welt bei der Lösung der Probleme leisten möchten, die das Leben stellt. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. 42 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 43 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 Sehr geehrter Pater Mateos, liebe Studentinnen und Studenten, Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 für mich ist es eine große Ehre und Freude, heute an dieser historischen Stätte, am Königlichen Universitätszentrum Escorial Maria Cristina, einen Vortrag halten und mit jungen Menschen diskutieren zu können. Ich danke Ihnen, Herr Direktor Mateos, sehr herzlich für die Einladung. Meine Damen und Herren, zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat der Europäische Einigungsprozess einen Stand erreicht, den vor zwanzig Jahren, als Spanien Mitglied der damaligen EG wurde, kaum jemand hätte vorhersagen können: Wir leben heute in einer Union ohne Grenzen mit einem gemeinsamen Binnenmarkt und einer gemeinsamen europäischen Währung. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren fand die bislang größte Erweiterungsrunde statt: Seit dem 1. Mai 2004 umfasst die Europäische Union 25 Mitgliedstaaten mit über 450 Millionen Menschen - mehr als die USA und Russland zusammen -, die weltweit ein Viertel des Bruttosozialprodukts erwirtschaften. Die Europäische Union ist damit ein historisch einzigartiger, auf gemeinsamen Werten beruhender Staatenverbund, der für alle Mitgliedstaaten von unschätzbarem Vorteil ist, auch wenn er im Gegenzug Verpflichtungen mit sich bringt. Europas Reichtum liegt in seiner kulturellen Eigenheit und Vielfalt. Dieses Erbe wollen wir nicht nur schützen, sondern als Vorteil wahrnehmen und fördern. Unser Ziel ist eine starke, schlank gebaute Europäische Union, in der die Nationalstaaten, aber ebenso die Regionen und auch die Städte und Gemeinden eigenständig ihre Aufgaben erfüllen. Alle diese vier Ebenen sind Ausdruck und zugleich Forum unserer Europäischen Kultur. Wir dürfen diese verschiedenen Ebenen nicht als Konkurrenten verstehen, sondern als gleichberechtigte Elemente unserer europäischen Identität. Im Juni 2004 haben die europäischen Wählerinnen und Wähler unsere EVP–ED–Fraktion erneut zur stärksten politischen Kraft im Europäischen Parlament gemacht. Wir stellen heute 264 (oder 36 Prozent) der 732 Abgeordneten. Diese 264 Abgeordneten stammen aus 45 nationalen Parteien. Unsere Fraktion vereint als einzige Abgeordnete aus allen 25 Ausgewählte Reden 45 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Dies wird auch nach dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens so bleiben, denn vierzehn Abgeordnete aus diesen beiden Ländern sind bereits jetzt als Beobachter in unserer Fraktion tätig. Das christliche Menschenbild stellt für unsere Fraktion ein wichtiges Leitmotiv dar. Christliche Werte achten wir als wesentlichen Bestandteil unserer abendländischen Kultur. Bei unserer Arbeit legen wir aber auch einen Schwerpunkt auf den Dialog mit anderen Religionen und Kulturen. Damit leistet die EVP–ED–Fraktion - der unter anderem Katholiken, Protestanten, Anglikaner, Presbyterianer, Methodisten, orthodoxe Christen, Juden und Moslems angehören - ihren Beitrag sowohl zur Verständigung innerhalb Europas als auch mit unseren Nachbarn südlich des Mittelmeers und im arabischen Raum. Es geht darum, das Verständnis füreinander zu erhöhen und gemeinsame Ansätze für die Lösung von Problemen zu finden. Eines dieser Probleme ist der internationale Terrorismus, der spätestens mit den Attentaten in Madrid am 11. März 2004 Europa erreicht hat. Dieser Anschlag war nicht nur ein Angriff gegen Spanien, sondern gegen uns alle - gegen die Menschenrechte, die Würde des Menschen und die Freiheit des Einzelnen. Diese Anschläge waren gerichtet gegen unsere Ideale von Demokratie und Frieden. Wir müssen eine Antwort auf die Frage finden, wie wir die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus und den religiösen Fundamentalismus durch eine Politik der Verständigung der Kulturen im Keim ersticken können. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass es zu einem Konflikt der Religionen und einem « clash of civilisations» kommt. Gerade den Mittelmeerländern und ihren Nachbarn kommt bei dieser Aufgabe eine besondere Bedeutung zu. Diese Region, die wie kaum eine andere in der Geschichte Zentrum der Kulturen und Religionen und ihrer Auseinandersetzungen war, ist prädestiniert für eine friedliche Auseinandersetzung im Zeichen gegenseitiger Toleranz und Völkerverständigung. Wir brauchen Verständnis füreinander, um Respekt zu gewinnen und Respekt voreinander, um Vertrauen zu finden. Dazu bedarf es konkreter Maßnahmen, zum Beispiel im Rahmen des von der Europäischen Union initiierten Barcelona-Prozesses. Ich habe es mir in meiner Amtszeit als Fraktionsvorsitzender selbst zur Aufgabe gemacht, auch einen Beitrag zu diesem Dialog zu leisten und habe daher in den vergangenen Jahren 16 islamische arabische Länder bereist, um dort viele informelle politische Gespräche zu führen. 46 Ausgewählte Reden Werte Europa ist eine historisch gewachsene Wertegemeinschaft mit unterschiedlichsten Einflüssen. Das europäische Abendland ist geprägt von altgriechischem Gedankengut, von römischem Recht und von christlichem Glauben. Humanismus, Renaissance und Reformation haben ebenso zu dem Bild des christlichen Abendlandes beigetragen wie später die Aufklärung und die moderne Wissenschaft. Einen zentralen Bestandteil der europäischen Identität und der europäischen Wertegemeinschaft stellt die Bindung an das Christentum dar. Wer sich in der Politik dem Anspruch des Christlichen verbunden weiß, hat damit eine Entscheidung für ein bestimmtes Menschenbild - das christliche Menschenbild - getroffen. Das Gesicht Europas wird durch das Christentum wesentlich mitgeprägt. Der europäische Kontinent ist überzogen von Symbolen christlicher Präsenz, von Kathedralen und Klöstern, Schulen und Hospitälern, Wegkreuzen und Kapellen. Auch der Rhythmus der Zeit trägt eine christliche Gestalt, von der Sieben-Tage-Woche bis zum liturgischen Kalender, der unseren Jahresablauf bestimmt. Wir begreifen den Menschen als Schöpfung Gottes. Daraus leitet sich die Überzeugung ab, dass jeder Mensch mit einer unverletzlichen Würde ausgestattet ist. Der Mensch ist ein Wert an sich, ohne weitere Begründung und ohne Rücksicht auf seine physische, intellektuelle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Dieser Grundsatz ist besonders in der Diskussion über die Bioethik von Bedeutung. Wenn jeder Mensch einmalig ist, dann dürfen wir ihn nicht reproduzieren. Wenn menschliches Leben ein Wert an sich ist, dann dürfen wir nicht menschliches Leben schaffen, um es dann wieder zu töten. Ein Wertekanon «made in Europe» ist als Fundament für ein stabiles Europa unabdingbar. Durch die Einbeziehung der Grundrechtscharta in die europäische Verfassung würde das christliche Menschenbild zu einer wichtigen und verbindlichen Grundlage unseres Gemeinwesens. In der Grundrechtscharta sind die Würde des Menschen und das Recht auf Unversehrtheit der Person verankert. ‘Person’ bedeutet Verantwortung für das Individuum - sich selbst - und die Gemeinschaft. Unser Verständnis ist es, dass ein Verbot des reproduktiven Klonens von Menschen erwirkt werden muss. Der Schutz von Familie, Kindern und älteren Menschen sowie das Recht, eine Ehe einzugehen und eine Familie zu gründen werden dort ausdrücklich postuliert. Ausgewählte Reden 47 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 Unsere Fraktion hat sich stets für einen Gottesbezug in der Europäischen Verfassung eingesetzt sowie für eine ausdrückliche Bezugnahme auf das christlich-jüdische Erbe, das die Geschichte Europas maßgeblich geprägt hat. Dieses Anliegen wurde leider nicht von allen Vertretern im Konvent und nicht von der Mehrheit der Abgeordneten im Parlament mitgetragen. Indirekt nimmt die Verfassung jedoch auf das christliche Erbe Europas Bezug, da sie in der Präambel ausdrücklich auf die religiösen Überlieferungen Europas verweist. Darüber hinaus wird im ersten Teil der Verfassung explizit der Status der Kirchen und weltanschaulichen Gemeinschaften anerkannt. Auch mit der Aufnahme einer Solidaritätsklausel in der Verfassung wird Gedankengut der christlichen Soziallehre übernommen. Für die europäische Politik hat das Gebot der Demokratie und der Christlichkeit weit reichende Konsequenzen, insbesondere für die Menschenrechtspolitik. Im Vertrag über die Europäische Union und im Verfassungstext wird ausdrücklich festgestellt, dass die Menschenrechte zu den Grundsätzen gehören, die allen Mitgliedstaaten der Union gemeinsam sind und auf denen die Union beruht. Eine konsequente europäische Außenpolitik muss daher die Menschenrechte der bedrängten Christen im Sudan oder der moslemischen Zivilbevölkerung in Tschetschenien ebenso verteidigen wie die durch den Terrorismus herausgeforderte westliche Gesellschaft, sei es auf dem amerikanischen oder auf dem europäischen Kontinent. Wir setzten uns weltweit für die Menschenrechte ein – auch in China oder in Osteuropa. Die Würde eines Palästinensers ist die gleiche wie die eines Israelis. Um dieses Engagement zu unterstreichen, verleiht das Europäische Parlament seit 1988 den Sacharow-Preis für geistige Freiheit, der in den letzten Jahren unter anderem an eine nigerianische Rechtsanwältin, an eine Frauenorganisation in Weißrussland und an die internationale Organisation «Reporter ohne Grenzen» ging. Zur Würdigung ihres Engagements gegen das Regime des kubanischen Diktators Fidel Castro hat auch schon die Bürgerrechtsorganisation „Frauen in Weiß“ diese Auszeichnung erhalten. Wir setzen uns dafür ein, dass Europa eine abgestimmte gemeinsame Außenpolitik unter Leitung eines europäischen Außenministers erhält. Es ist wichtig, dass Europa endlich mit einer Stimme sprechen kann, um künftig imageschädigende Vielstimmigkeit wie z.B. in der Irak-Frage zu unterbinden und in einem von Konsens geprägten Klima zu kooperieren. Nur gemeinsam sind wir Europäer stark, um auch im transatlantischem Verhältnis zu unseren amerikanischen Freunden selbstbewusst auf gleicher Augenhöhe als «Global-Player» verhandeln zu können und uns nicht wieder mittels einer «divide et impera»- Strategie in ein neues und altes Europa spalten zu lassen. 48 Ausgewählte Reden Mit Sorge erfüllt uns die Entwicklung in Russland und in einigen der ehemaligen Sowjetrepubliken. Wir müssen verhindern, dass Diktaturen wie in Weißrussland unter Alexander Lukashenko Unterstützung von außen erfahren. Die USA sind für die Europäische Union sowohl Partner als auch Freund. Dennoch gibt es Meinungsunterschiede - z.B. bei der Behandlung von CIA-Gefangenen oder in Bezug auf das Lager Guantánamo Bay - die wir offen ansprechen. Politik Es waren mutige, visionäre Christdemokraten, die den Grundstein für unser europäisches Haus gelegt haben. Seit Beginn der europäischen Einigung waren sie die prägende politische Kraft in Europa. Männer wie Konrad Adenauer, Robert Schuman oder Alcide de Gasperi haben auf dem durch Krieg zerstörten und durch die Nachkriegsordnung geteilten Kontinent Wege beschritten, die bis dahin niemand gegangen war. Mit einer Vision von dauerhaftem Frieden und gemeinsamer Entwicklung, Stabilität und Wohlstand für alle Bürger auf unserem Kontinent haben sie begonnen, Politiken über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg gemeinsam zu definieren und gemeinsam umzusetzen. Die Vision der Gründerväter hat sich erfüllt. Noch viel mehr, sie hat sich in der Auseinandersetzung der Systeme zwischen Freiheit und Demokratie auf der einen und kommunistischer Diktatur auf der anderen Seite als stärker und erfolgreicher erwiesen. Mit der Verwirklichung dieser Vision wurde die künstliche Teilung Europas durch die Aufnahme Polens, Ungarns, der Tschechischen Republik, Sloweniens, der Slowakei und der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen in die Europäische Union überwunden. Ohne den Freiheitswillen der Menschen in diesen Ländern wäre auch die Einheit Deutschlands am 3. Oktober 1990 nicht möglich gewesen. Ich möchte auch daran erinnern, dass ohne die große geistige Kraft des polnischen Papstes Johannes Paul II, der seinen Landsleuten in den 80er Jahren zugerufen hat: “Habt keine Angst”, diese Entwicklung sicher nicht möglich gewesen wäre. Die Einbindung dieser Staaten, die das Europäische Parlament seit jeher befürwortet hat, war ein historisch-moralisches Gebot. Diese Länder haben in einer bewundernswerten friedlichen Revolution den Kommunismus besiegt und sich mit großem Erfolg für Demokratie und Selbstbestimmung eingesetzt. Die neuen Mitgliedstaaten sind immer nach Westen ausgerichtete Länder geblieben, die ein halbes Jahrhundert lang Opfer der Ausgewählte Reden 49 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 gewalttätigsten und menschenverachtendsten Ideologien des 20. Jahrhunderts waren, des Nationalsozialismus und des Kommunismus. Sie haben zu Recht den Anspruch erhoben, ein für allemal zur Familie der europäischen Demokratien zu gehören. Höchstmaß an Kooperation in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ermöglicht. Unser Europäisches Haus soll von Nachbarn umgeben sein, einem «Ring von Freunden», der uns wohl gesonnen ist. Doch diese Erweiterung war nicht nur ein historisch-moralisches Gebot, sondern liegt auch in unserem politisch-strategischen Interesse, den ganzen Raum zwischen Ostsee und Schwarzem Meer dauerhaft zu stabilisieren. Mit dem Zerbrechen der sowjetisch-dominierten Regime in der Mitte Europas entstand ein politisches Vakuum, das durchaus das Risiko neuer Instabilitäten in sich barg. Stabilität in diesem Raum musste die oberste Leitschnur jedes Handelns für die Europäer sein, weil Unfrieden in einem Teil Europas zwangsläufig ganz Europa betrifft. Dass wir Europäer seit 2004 alle fünf Jahre ein gemeinsames Parlament wählen, ist vielleicht das eindrucksvollste Zeichen der Versöhnung, dass die Länder, die sich im vergangenen Jahrhundert auf das Heftigste bekriegt haben, setzen konnten. Nach der Erweiterung der Europäischen Union brauchen wir dringend eine Reform der vertraglichen Grundlagen, insbesondere des institutionellen Rahmens. Die Europäische Verfassung stellt eine solide Grundlage für den Ausgleich von Interessen in der EU und die Regelung von Konflikten dar. Nur diese Verfassung kann es der Europäischen Union ermöglichen, den Herausforderungen der zunehmenden Globalisierung erfolgreich zu begegnen. Ich bedauere die Diskussion über die mögliche Bildung eines Kerneuropas als Alternativvorschlag zur Verfassung. Das stellt für mich keine erstrebenswerte Lösung dar. Wir wollen kein Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten, sondern einen gemeinsamen Fortschritt bei der politischen Vertiefung. Auch dank unseres Einsatzes und der Unterstützung des Europäischen Parlaments ist es gelungen, die künstliche Spaltung des Kontinents zu überwinden und Europa zu vereinen. Besonnen und scharfsichtig reagierte es auf die Herausforderungen des historischen Umwälzungsprozesses in Europa. Um mit der Metapher Michail Gorbatschows zu sprechen - der mit seiner Politik „Perestroika“ und „Glasnost“ ab Mitte der achtziger Jahre freien Lauf gelassen und so den Fall des Eisernen Vorhangs mit ermöglichte, kann man heute sagen, dass das Europäische Haus fast vollständig bewohnt ist. Bulgarien und Rumänien stehen direkt vor der Haustür, und mit Kroatien haben die Verhandlungen begonnen. Die Europäische Union muss verantwortlich sein für die Sicherung der Grundrechte. Dementsprechend ist es anzustreben, dass die bereits erwähnte Grundrechtscharta - wie es die europäische Verfassung vorsieht - integraler und verbindlicher Bestandteil der vertraglichen Grundlagen der EU wird. Damit würde unterstrichen, dass die Europäische Union eine Wertegemeinschaft ist, die die Achtung der Menschenrechte, der Toleranz, der Subsidiarität und der Solidarität in den Mittelpunkt stellt. Auch die Türkei strebt in die Europäische Union. Die Türkei hat in den letzten Jahren enorme Reformanstrengungen unternommen. Aber allein der Wille, der Europäischen Union anzugehören, reicht für eine Mitgliedschaft nicht aus. Es stellt sich vielmehr die Frage, ob die Aufnahme der Türkei nicht die Gefahr hervorrufen würde, dass unsere Union an mangelnder innerer Homogenität und an äußerer geographischer Überdehnung zerbricht. Ich bin persönlich der Meinung, dass ein Beitritt der Türkei die Europäische Union kulturell, politisch, finanziell und geographisch überfordern würde. In der Europäischen Union muss ein ausreichend hohes Maß an Gemeinsamkeit bestehen. Wir dürfen nicht nur die Aufnahmefähigkeit von Beitrittsstaaten überprüfen, sondern müssen auch die Erweiterungsfähigkeit der Europäischen Union selbst genau analysieren. Wie stark ist das Fundament unseres europäischen Hauses? Wir müssen das Thema «Beitritt» mit der Türkei offen und ehrlich erörtern und dabei eine andere, neue Art der Zusammenarbeit finden, eine «privilegierte Partnerschaft», die unterhalb der Schwelle der Mitgliedschaft ein 50 Ausgewählte Reden Wie es die Verfassung vorsieht, sollte die EU im Sinne des Subsidiaritätsprinzips nur dort zuständig sein und handeln, wo die Aufgaben auf nationaler Ebene nicht sachgerecht wahrgenommen werden können. Die Politikbereiche, die zu den gewachsenen Traditionen der Zivilisation und zur kulturellen Vielfalt Europas gehören, sollten in der Verantwortung der Einzelstaaten verbleiben. Daher sieht die Verfassung Einspruchs- und Klagerechte der nationalen Parlamente bei vermuteten Verstößen gegen das Subsidiaritätsprinzip vor. Es gilt, die Gemeinschaftsinstitutionen zu stärken und eine klare Gewaltenteilung zu verwirklichen. Das Europäische Parlament muss zu einem dem Rat gleichgestellten Gesetzgebungsorgan werden. Dies schließt das Mitentscheidungsrecht des Europäischen Parlaments in allen Fragen europäischer Gesetzgebung ebenso ein wie die volle Mitbestimmung über sämtliche Haushaltsangelegenheiten. Die Vermischung zwischen legislativen und exekutiven Kompetenzen muss abgebaut werden, um eine transparentere Union zu schaffen, die die grundlegenden demokratischen Ausgewählte Reden 51 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 Prinzipien respektiert. Die Bürger müssen stärker als bisher in der Lage sein, nachzuvollziehen, welche Ebene für welche Entscheidungen verantwortlich ist. Daher sollten im Rahmen einer Kompetenzordnung die Zuständigkeiten so klar wie möglich geregelt sein. Von besonderer Bedeutung ist für uns die Gemeinschaftsmethode, das heißt: das Handeln der Gemeinschaftsorgane – Europäisches Parlament, Ministerrat und Europäische Kommission – auf der Basis von Mehrheitsentscheidungen. Nur gemeinsam ist Europa stark, den heutigen Herausforderungen einer globalisierten Welt standzuhalten, die der allein agierende Nationalstaat nicht mehr bewältigen kann, denn Probleme machen nicht vor den Staatsgrenzen halt. Die Globalisierung und ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen befremden und entwurzeln viele Menschen, so dass ein optimaler Nährboden für Renationalisierungstendenzen und Xenophobien geschaffen wird. Einer solchen fatalen Entwicklung müssen wir gemeinsam entgegentreten. Das negative Votum bei den Referenden in Frankreich und in den Niederlanden - zwei Gründungsländern der Europäischen Gemeinschaft -, hat die bereits erfolgte Zustimmung anderer Mitgliedstaaten zur europäischen Verfassung überschattet. Zu diesen anderen Ländern zähle ich ausdrücklich auch Spanien, wo ein Referendum schon sehr früh und mit starker Wählerbeteiligung erfolgreich durchgeführt worden ist. Viele haben den Verfassungsvertrag seither für tot erklärt. Damit ignorieren sie den Willen und die Entscheidung einer Mehrheit der Mitgliedstaaten, die nach demokratischen Verfahren die Verfassung bereits ratifiziert haben. Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte des europäischen Aufbauwerkes, dass ein europäischer Vertrag durch Referendum abgelehnt wird. 1992 sagten die Dänen «Nein» zum Vertrag von Maastricht, der den Startschuss für das Projekt der gemeinsamen Währung gab. Im Jahre 2001 sagten die Iren «No» zum Vertrag von Nizza über die Reform der EU-Institutionen als Vorstufe für die künftige Erweiterung Europas. Für diese beiden Länder gab es spezifische Punkte in den Verträgen, die sie ablehnten. Nach einigen Veränderungen durch die Beifügung von Protokollen siegte in beiden Fällen das «Ja» nach einem zweiten Referendum. Nach den Referenden in Frankreich und den Niederlanden hat der Europäische Rat eine „Zeit des Nachdenkens“ angesetzt. Die Resultate dieser «Denkpause» wollen die Staats- und Regierungschefs einer Bilanz zum Ratifizierungsprozess unterziehen. Wir müssen diese Zeit nutzen, um die Verfassung den Bürgern vertrauter zu machen. Wir müssen die Bürger informieren, aber ihnen auch zuhören und ihrer Meinung Rechnung 52 Ausgewählte Reden tragen. Wir müssen erläutern, mit welchen Auswirkungen die politischen Entscheidungen der EU im Alltag verbunden sind. Wir müssen neben den Informationen der MassenMedien aber auch die persönlichen Kontakte zu den Bürgerinnen und Bürgern auf lokaler Ebene herstellen und ihnen die Verfassung in einer Sprache erläutern, die sie verstehen. Wirtschaft Wie in den bisherigen Ausführungen deutlich wurde, dürfen wir den europäischen Integrationsprozess nicht auf die wirtschaftliche Dimension beschränken. Die Europäische Union ist mehr als ein Zweckbündnis zur Mehrung des Wohlstands ihrer Mitglieder. Die europäische Identität lässt sich nicht allein durch wirtschaftliche Interessen und nicht allein durch politische Institutionen bestimmen. In ihrem Kern ist die Europäische Union vor allem eine Wertegemeinschaft, deren Mitglieder - bei aller bewahrenswerten Vielfalt verbunden sind durch gemeinsame Vorstellungen der politischen und wirtschaftlichen Ordnung ihres Gemeinwesens. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Globalisierung muss Europa aber seinen Bürgern den Nachweis erbringen, dass es auch künftig für wirtschaftlichen Fortschritt und soziale Sicherheit steht. Für die Mitgliedstaaten ist es unerlässlich, die entscheidende Rolle der EU innerhalb dieser Entwicklung zu erkennen und auszubauen. Wettbewerbsfähigkeit ist der Schlüssel für wirtschaftliche Leistung. Damit Europa im globalen Wettbewerb bestehen und seine sozialen, wirtschaftlichen und umweltpolitischen Ziele erreichen kann, brauchen wir eine zukunftsorientierte europäische Wirtschaft und einen «Binnenmarkt für Wissen und Forschung». Die Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung in Europa sind heute im weltweiten Maßstab zu niedrig, um die Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Arbeit wirtschaftlich optimal umzusetzen. Um diese Schwäche abzulegen, benötigt Europa mehr Innovation und eine höhere Mobilität von Menschen und Ideen, um die Beschäftigungschancen und die Zukunft unserer jungen Generation zu sichern. Die junge Generation darf aber nicht unter der Last der demografischen Struktur zusammenbrechen. Unsere alternde Bevölkerungsstruktur stellt unsere und die nachfolgenden Generationen vor erhebliche Herausforderungen. In den Renten- und Gesundheitssystemen kommen steigende Kosten auf uns zu, und das bei einem immer Ausgewählte Reden 53 Die Europäische Union: Werte - Politik - Wirtschaft Rede im Königlichen Universitätszentrum Maria Cristina, El Escorial, 4. Mai 2006 kleiner werdenden Arbeitskräftepotenzial. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts wird die Zahl der Europäer im Alter von 15 bis 65 Jahren um fast 50 Millionen zurückgehen, während die Zahl der Rentner um fast 60 Millionen ansteigt. Die Konsequenz daraus könnte ein deutlicher Rückgang des durchschnittlichen Wirtschaftswachstums in der EU sein (von 2 % heute auf 1,3 % bis 2050). Auf diese Probleme muss sich die europäische Politik in Zukunft konzentrieren. Zu den zentralen Aufgaben gehören eine Reform der Rentenund Sozialsysteme, die Steigerung der Produktions- und Beschäftigungsraten sowie eine angepasste Immigrationspolitik. Was wir brauchen sind gezielte Reformen, mehr Flexibilität, mehr Eigenverantwortung und weniger Bürokratie. Dabei müssen wir ein wachstumsorientiertes makro-ökonomisches Umfeld entwickeln, um eine stabile Währung und eine dynamische Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung zu gewährleisten. Die staatliche Verschuldung muss konsequent abgebaut werden. Deswegen kann ich alle Haushalts- und Finanzpolitiker nur ermutigen, den Euro-Stabilitätspakt ernst zu nehmen. Wir müssen aber auch die Chancen nutzen und weiter ausbauen, die der gemeinsame Binnenmarkt uns bietet. Ein wichtiges Element zur Vervollständigung des Binnenmarktes ist die Verbesserung der gegenseitigen Dienstleistungsfreiheit durch die Verabschiedung der Dienstleistungs-Richtlinie, der Parlament und Ministerrat im Frühjahr grundsätzlich zugestimmt haben. Nach erfolgreicher Umsetzung soll diese Richtlinie einen Beitrag dazu leisten, dass der wichtigste Wirtschaftssektor Europas – der Dienstleistungsbereich, der zwei Drittel der Beschäftigung ausmacht - noch wettbewerbsfähiger wird. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft ist aber kein Selbstzweck, sondern eine starke Wirtschaft ist immer die beste Voraussetzung auch für eine gute Sozialpolitik. Wettbewerbsfähigkeit bedeutet für uns, dass wir durch Wachstum und durch bessere Bedingungen für die europäische Wirtschaft mehr Arbeitsplätze in Europa schaffen. Das ist für uns Sozialpolitik im recht verstandenen Sinne. Wir dürfen den Umweltschutz und die Ökologie nicht in Konkurrenz zur Ökonomie bringen, sondern wir brauchen ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen beiden. Darum gilt es, die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten in ihrer «Lissabon-Strategie» zu unterstützen, damit die EU einer der wichtigsten Spieler am Tisch der Weltpolitik sein kann. Die europäische Integration mit einem offenen Binnenmarkt bietet die Möglichkeit, die Globalisierung für unsere Bürgerinnen und Bürger sozialverträglich zu gestalten und dabei 54 Ausgewählte Reden auch ökonomisch zu gewinnen. Entscheidend für Wettbewerb und Wachstum ist, die Globalisierung als Herausforderung anzunehmen und als Chance zu begreifen, um Europa in der Weltwirtschaft eine stabile Position zu schaffen. Schluss Das Europäische Parlament hat in den vergangenen Jahrzehnten - unter entscheidender Beteiligung unserer Fraktion - unermüdlich dafür gekämpft, der Europäischen Union ein demokratisches Antlitz zu geben. Viele Meilensteine auf dem Weg dorthin tragen die Handschrift der Christdemokraten: die Wirtschafts- und Währungsunion, der gemeinsame Binnenmarkt, die Entwicklung der Grundrechtscharta und später der Verfassungsentwurf sowie die Vereinigung Europas in Frieden und Freiheit. Zu unserem großen Verdienst gehört es auch, dass Europa im Laufe der Geschichte den Schritt von der wirtschaftlich ausgerichteten Integration zur politischen Integration vollzogen hat. Die Gemeinschaftsmethode hat uns der Vision näher gebracht, die Robert Schumans Zitat treffend charakterisiert: «Wir bilden keine Koalition von Staaten, sondern eine Einheit der Völker.» Dieses Europa ist heute eine Friedensinstitution, weil bei uns in der Europäischen Union das Recht gilt, und nicht das Recht des Stärkeren! Meine Damen und Herren, für Ihre Generation ist Frieden in Europa selbstverständlich und keine alleinige Rechtfertigung mehr für die europäische Einigung. Wir müssen daher stärker die Bedeutung unserer Werte in den Vordergrund stellen. Hinzu kommen die wesentlichen Stützpfeiler unserer Politik - Mut, Grundsatztreue, Solidarität und Kompromissfähigkeit -, auf die wir auch in der Frage der Verfassungsdebatte bauen werden. Ich vertraue auf die traditionelle Kompromissfähigkeit, die Europa immer ausgezeichnet hat und die man als den vielleicht wichtigsten Baustein unseres europäischen Hauses bezeichnen kann. Auf dem Fundament dieses europäischen Hauses konnte schließlich die einzigartige Erfolgsgeschichte Europas aufgebaut und manch unüberwindlich scheinende Hürde genommen werden. Wir werden uns auch in Zukunft - mit Leidenschaft und Geduld - dafür einsetzen, dass das Europäische Parlament seinen Beitrag dazu leistet, Europa im Sinne der Bürgerinnen und Bürger demokratisch und solidarisch zu gestalten. Ich bitte Sie, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen – zum Wohle Spaniens und ganz Europas. Ausgewählte Reden 55 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 Einleitung Lieber Wim van Velzen, liebe Freunde! Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 Robert Schuman ist als herausragender Staatsmann und Visionär Europas bis heute eine Leitfigur für die europäische Integration. Es ist nur folgerichtig und hat eine besondere Symbolik, dass wir uns hier in Budapest versammeln, um dem Gründervater Europas anlässlich seines 120. Geburtstages die Ehre zu erweisen. Gleichzeitig feiern wir auch den 15. Geburtstag des Robert Schuman Instituts, das sich seit seiner Gründung 1991 mit herausragendem Einsatz und zahlreichen Aktivitäten um die Europäische Idee verdient gemacht hat. Das Robert Schuman Institut wurde nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 gegründet. Es legt den Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den demokratischen Parteien Mittel- und Osteuropas und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Visionen Robert Schumans. Herzlichen Dank für die EVP-ED-Fraktion, aber auch persönlich, möchte ich Wim van Velzen sagen, dem früheren stellvertretenden EVP-ED-Fraktionsvorsitzenden und Träger der Robert-Schuman-Medaille, für seine engagierte und überzeugende Arbeit als Vorsitzender des Robert Schuman Instituts. Danken möchte ich aber auch dem Direktor des Instituts, Erhard von der Bank, seiner Vorgängerin Martha Szalay und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mein herzlicher Glückwunsch gilt Camiel Eurlings, dem neuen Vorsitzenden des Robert Schuman Instituts. Die Persönlichkeiten am Vorstandstisch symbolisieren die Geschichte der EVP und ihrer Fraktion im Europäischen Parlament: Egon Klepsch, der länger als jeder andere die Fraktion geführt hat und Robert Schuman noch persönlich gekannt hat, Wilfried Martens, Vorsitzender der EVP und früherer Fraktionsvorsitzender, Jacques Santer, früherer Präsident der Europäischen Kommission und ehemaliger Ministerpräsident Luxemburgs und früherer EVP-Vorsitzender sowie Wim van Velzen. Meine Damen und Herren, erst vor kurzem – am Europatag – haben wir der historischen Erklärung Robert Schumans vom 9. Mai 1950 zur Neuordnung Europas gedacht. Sie war der erste entscheidende Schritt zum Aufbau Europas. Durch ihr persönliches Engagement haben Robert Schuman und seine Weggefährten Jean Monnet, Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi Europa als Friedensgemeinschaft überhaupt erst möglich gemacht. Dafür können wir heute gar nicht Ausgewählte Reden 57 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 dankbar genug sein. Bei der fünfzigsten Wiederkehr des Jahrestages der Erklärung von Robert Schuman im Jahre 2000 hat sich die EVP-ED-Fraktion in einer beeindruckenden Veranstaltung in unserem Fraktionssaal in Brüssel nicht nur an die Prinzipien Robert Schumans erinnert, sondern sich verpflichtet, sich an diesen Prinzipien auch in der Zukunft zu orientieren. Robert Schuman steht für die christlichen Wurzeln Europas. Seine Werte, Visionen und Ideen prägen daher auch heute die Politik, die wir in der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten im Europäischen Parlament vertreten. Schuman und Europa Schon vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges erkannte Robert Schuman, dass die Zukunft im Miteinander liegt und nicht im Gegeneinander, wie folgendes Zitat zeigt: «Nach dem Schweigen der Waffen werden wir unseren Feinden von gestern die Hand zur Versöhnung reichen und mit ihnen gemeinsam das neue Europa aufbauen. Frieden als Grundlage einer lebenswerten Zukunft kann nur gedeihen, wenn sich unsere Völker gegenseitig verzeihen, verstehen lernen und versöhnen.» Als französischer Außenminister schuf er die Grundlagen der Montanunion. Er schlug vor, die für die Rüstungsindustrie notwendigen Rohstoffe Kohle und Stahl einer gemeinsamen Behörde zu unterstellen. Damit legte er den Grundstein für die europäische Staatengemeinschaft und für eine in der Welt einzigartige Erfolgsgeschichte. Aus der Montanunion entwickelte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft von 1957. In den Jahrzehnten danach folgten die Einführung des Binnenmarktes und der gemeinsamen Währung. Die Europäische Union zählt heute 25 Mitglieder und wird bald auf 27 Mitgliedstaaten anwachsen. «Das wichtigste Wort aber ist der Frieden», so formulierte es Robert Schuman schon 1950. Auch wenn heute der Friedensgedanke nicht als einzige Begründung für die europäische Einigung gelten kann, so bleibt er doch der wichtigste. Heute zeigt sich deutlich, wie Recht Robert Schuman hatte: Die Nationalstaaten alleine sind immer weniger imstande, Wohlstand, innere Sicherheit und Frieden zu garantieren. Als Rechts- und Wertegemeinschaft sichert die Europäische Union Frieden, verstärkt den Zusammenhalt zwischen den Staaten und schafft die Bedingungen für das Gemeinwohl und den Wohlstand. 58 Ausgewählte Reden Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die Vereinigung Europas im Zuge der großen Erweiterung der Europäischen Union vom 1. Mai 2004. Bereits zu Beginn der sechziger Jahre hat Robert Schuman bei einem Gespräch mit jungen Abgeordneten, wie der frühere EVP-Fraktionsvorsitzende Hans-August Lücker berichtete, darauf hingewiesen, dass eines Tages auch die Freunde Mittel- und Osteuropas die Freiheit erleben werden und beim Werk der Einheit unseres Kontinents mitwirken werden. Mit der Aufnahme Ungarns, Polens, der Tschechischen Republik, Sloweniens, der Slowakei und der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ist der EU ein historischer Schritt gelungen. Diese Länder haben den Kommunismus überwunden und erfolgreich Demokratie und Selbstbestimmung durchgesetzt. Das Europäische Parlament, allen voran die EVP-ED-Fraktion, hat mit Überzeugung die Einbindung der ost- und mitteleuropäischen Staaten in die Europäische Union befürwortet. Es war unsere Fraktion, die vorgeschlagen hat, Beitrittsverhandlungen mit allen acht mitteleuropäischen Staaten zu führen und nicht nur mit einer Gruppe von ihnen. Ich erinnere mich gut daran, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Staffan Burenstam Linder den Gedanken von «intensiven Verhandlungen» mit den Ländern, die weiter fortgeschritten waren und «Verhandlungen» mit den weniger fortgeschrittenen entwickelte und mir als dem für Fragen der Erweiterung zuständigen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden dieses im schwedischen Reichstag mitteilte. Wilfried Martens war Fraktionsvorsitzender (1994-1999). Ich war damit völlig einverstanden und habe diese Überlegungen in einem kleinen Zimmer des Hotels ‘Nelson’ in Stockholm in einem Antrag für unsere Fraktion formuliert. In einer Fraktionssitzung am 1. Oktober 1998, die ausnahmsweise statt um 9 Uhr bereits um 8 Uhr begann, hat die Fraktion diese Überlegungen einstimmig gebilligt. Das Europäische Parlament, die Kommission und die Mitgliedstaaten haben sich dieser Auffassung angeschlossen, so dass alle genannten Länder am 1. Mai 2004 der EU beitreten konnten. Es freut mich ganz besonders, dass wir uns anlässlich der Ehrung Robert Schumans in Budapest, der Hauptstadt Ungarns, versammelt haben, in dem Land, das sich vor genau 50 Jahren, nämlich 1956, so mutig den sowjetischen Panzern widersetzt hat. Das vereinigte Europa stellt eine Bereicherung und eine Herausforderung dar. Wir alle müssen bereit sein, einander zuzuhören, uns auszutauschen, voneinander zu lernen und Kompromissbereitschaft zu zeigen. Bei der Arbeit in unserer Fraktion praktizieren wir dieses täglich - mit 263 Mitgliedern sind wir (seit 1999) die größte Fraktion im Europäischen Ausgewählte Reden 59 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 Parlament und als einzige Fraktion stellen wir Abgeordnete aus allen 25 EU-Mitgliedsländern sowie «Beobachter» aus den Beitrittsstaaten Rumänien und Bulgarien. Europa als Wertegemeinschaft Meine Damen und Herren, liebe Freunde, die Europäische Union ist kein wirtschaftliches Zweck- oder Interessenbündnis. Sie ist im Sinne Robert Schumans eine auf dem christlichen Menschenbild basierende Wertegemeinschaft, die auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und Toleranz beruht. Der Mensch ist als «Person», sich selbst und der Gemeinschaft verantwortlich. Das kulturelle Selbstverständnis der EU basiert auf christlicher Tradition. Dafür setzt sich die EVP-ED-Fraktion mit Nachdruck und Leidenschaft ein. Ohne grundlegende europäische Werte und den gemeinsamen Willen, die Zukunft zum Wohle aller zu gestalten, wären wir heute nicht da, wo wir sind. Ich wage sogar zu sagen, dass anders die politische Integration unserer Europäischen Gemeinschaft gar nicht möglich gewesen wäre. Wir sind längst nicht am Ende der Aufgaben in Europa angekommen: Das europäische Projekt wirft immer wieder neue Fragen auf. Schon Robert Schuman wusste, dass man Europa «nicht mit einem Schlage herstellen» kann. Durch die Dynamik der heutigen Zeit verändern sich beständig die konkreten politischen Gegebenheiten. Veränderungen bringen Herausforderungen mit sich. Nehmen wir diese Herausforderungen an, ergeben sich neue Möglichkeiten und neue Horizonte. Die Wertegemeinschaft selbst hingegen bleibt bestehen und bildet einen klaren Handlungsrahmen: zur Entscheidung zwischen dem, was beibehalten werden soll, was verbessert werden soll, was vermieden und bekämpft werden soll. Die Europäische Union muss ihr ordnungspolitisches Konzept flexibel an die Herausforderungen der Zukunft anpassen, die europäischen Grundwerte aber bilden das verlässliche Fundament. Aber auch Stabilität und Dialog mit den Nachbarn Europas muss uns ein wichtiges Anliegen im Sinne der auf Verständigung ausgerichteten Überzeugungen Robert Schumans sein. Die islamische und arabische Welt, von Marokko bis zum Iran, ist Europas nächster und wichtigster Nachbar. Ihr kultureller Reichtum, ihr politisches und wirtschaftliches Potential ebenso wie die inneren Konflikte stellen diese Region auch aus europäischer Sicht vor eine langfristige und herausragende Gestaltungsaufgabe. Sie gewinnt eine zusätzliche Dimension durch die wachsende Präsenz des Islam in den europäischen Gesellschaften. Der kulturelle 60 Ausgewählte Reden Dialog mit dem Islam ist daher von größter Bedeutung für Frieden und Toleranz innerhalb unserer Völker wie auch für gute partnerschaftliche Nachbarschaft zwischen ihnen und den islamischen Völkern. Dieser Dialog muss sich gründen auf die Wahrheit. Seit 1989 habe ich 16 arabische bzw. islamische Länder besucht. Bei einem Besuch Riads, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, fragte mich der Vorsitzende des Schura-Rates, ein angenehmer, gebildeter hoher moslemischer Geistlicher, wie die Moslems in Deutschland und Europa behandelt würden. Ich antwortete, sie könnten in ihren Moscheen beten und hätten alle religiösen Rechte, obwohl die Moslems in Europa nicht immer hinreichend in die Gesellschaft integriert seien. Meine Gegenfrage lautete, ob es zutreffe, dass wenn eine Muslima oder ein Muslim Christin oder Christ werden wolle, dieses nach dem Gesetz mit dem Tode bestraft werde. Eine Antwort habe ich nicht erhalten, was einer Bestätigung gleichkam. Der mich begleitende deutsche Botschafter bemerkte später, eine solche Frage zu stellen habe bisher niemand gewagt. Ich habe meine Frage nicht für besonders mutig gehalten, doch bin ich fest davon überzeugt, dass der notwendige Dialog mit dem Islam nur erfolgreich sein wird, wenn er sich auf Wahrheit und gegenseitige Toleranz gründet. Mehr Zugang zum europäischen Markt und mehr Hilfe, vor allem bei der Entwicklung demokratischer und marktwirtschaftlicher Strukturen, sind weitere wesentliche Elemente auf dem Weg zu diesem Ziel. Die Euromediterrane Versammlung, die aus Abgeordneten des Europäischen Parlaments, der EU-Mitgliedsländer und der nicht der EU angehörenden Mittelmeer-Staaten besteht, kann in diesem Prozess des Dialogs und der Kooperation eine wichtige Rolle spielen. Europa heute und morgen Was wir in Europa seit der Vision Robert Schumans geschaffen haben, ist einzigartig: Über 450 Millionen Menschen sind trotz nationaler Grenzen und dank gemeinsamer europäischer Werte miteinander in der Europäischen Union verbunden. Der europäische Binnenmarkt ist der größte Wirtschaftsraum der Erde. Unsere politische Familie hat diese Errungenschaften maßgeblich mitgestaltet. Der europäischen Integration verdanken wir Frieden, Freiheit und zunehmenden Wohlstand. Die EU steht heute für die längste Friedensperiode in der Geschichte West- und Mitteleuropas. Im nächsten Jahr werden wir das 50-jährige Jubiläum der Römischen Verträge vom 25. März 1957 feiern. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und setzt alle politischen Akteure in die Verantwortung, die Zukunft der Europäischen Union nachhaltig zu sichern. Ausgewählte Reden 61 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 Nationale und kulturelle Vielfalt ist dabei seit Anbeginn ein wesentlicher Charakterzug der Europäischen Union. Diese Tatsache sollte als Vorteil wahrgenommen und als solcher gestärkt werden. Dazu gehört die konsequente Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips. Bei der Entwicklung gemeinschaftlicher Ziele und der Definition von Kernkompetenzen sollte der Leitspruch «In Vielfalt geeint» ständig präsent sein. Die Europäische Verfassung Das Europäische Parlament, in vorderster Front die EVP-ED-Fraktion, setzt sich für die Europäische Verfassung ein. Es war unsere Fraktion, die im Januar 2001 für den EVP-Kongress in Berlin einen Antrag eingebracht hat mit dem Ziel, eine Konferenz zur Erarbeitung einer Verfassung einzuberufen, weil wir der Auffassung waren und sind, dass der Vertrag von Nizza den Herausforderungen der Europäischen Union für die Zukunft nicht gerecht wird. Der Verfassungsvertrag würde der Europäischen Union mehr Demokratie, Legitimität und Transparenz ermöglichen. Wir brauchen diese Reformen. Sie sind unabdingbar für eine handlungs- und zukunftsfähige EU. Wir brauchen die effizienteren Entscheidungsprozesse zwischen den europäischen Institutionen und klarere Kompetenzaufteilungen. Die Bürger müssen wissen, wer für was in Europa verantwortlich ist. Wir brauchen die weitere Aufwertung des Europäischen Parlaments durch die Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens, das heißt: Handeln der Gemeinschaftsorgane – Europäisches Parlament, Ministerrat und Europäische Kommission – auf gleicher Augenhöhe. Unsere EVP-ED-Fraktion bekennt sich klar zur Gemeinschaftsmethode, zum gemeinschaftlichen Handeln, das zurückzuführen ist auf die wahrlich revolutionären Vorschläge von Robert Schuman vom 9. Mai 1950. Bereits heute ist das Europäische Parlament an über 70 % der europäischen Gesetzgebung gleichberechtigt mit dem Ministerrat beteiligt. Die Verfassung sieht das Amt eines europäischen Außenministers vor. Dies würde wesentlich dazu beitragen, die Außenvertretung der EU zu stärken. Die europäischen Nationalstaaten haben nur im Zusammenschluss die Möglichkeit, sich in der Weltpolitik Gehör zu verschaffen. Nicht nur in China und Indien entwickeln sich neue wirtschaftliche und politische Kraftfelder, auf die sich Europa vorbereiten muss. Die bessere Koordinierung und Repräsentanz der gemeinsamen Außenpolitik ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft der EU als «Global-Player» zu stärken. Im Fokus außenpolitischer Einflussnahme steht die Bekämpfung weltweit agierender Terroristen, die Garantie äußerer 62 Ausgewählte Reden und innerer Sicherheit sowie die Abrüstung und Förderung der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Dazu brauchen wir auch nach wie vor das transatlantische Bündnis mit unseren amerikanischen Freunden. Das schließt Kritik am amerikanischen Gefangenenlager in Guantánamo auf Kuba oder an der Todesstrafe in den USA nicht aus. Die europäischen Christdemokraten haben sich immer für die Einbindung der Grundrechtscharta in unsere Vertragsgrundlagen eingesetzt, um dem Bürger Freiheits- und Grundrechte verbindlich zu garantieren. Damit würde hervorgehoben, dass die Europäische Union eine Wertegemeinschaft ist, welche die Achtung der Menschenrechte, der Toleranz, der Subsidiarität und der Solidarität in den Mittelpunkt stellt. Wir stehen damit in der Tradition der Wertvorstellungen Robert Schumans und der anderen Gründungsväter der europäischen Einigung. Ich bin sicher, Robert Schuman hätte sich auch für den Gottesbezug und die Erwähnung des christlich-jüdischen Erbes eingesetzt, was bedauerlicherweise auch an der Haltung der Regierung des Landes, aus dem er kam, scheiterte. Ein Hauptanliegen im Verfassungskonvent war es, die EU bürgernäher zu gestalten. Paradoxerweise hat uns gerade die Ablehnung der Verfassung in Frankreich und den Niederlanden - vor genau einem Jahr - diese Notwendigkeit mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt. Der Europäische Rat hat daraufhin eine „Phase des Nachdenkens“ angesetzt. Die Resultate dieser «Phase der Reflektion» wollen die Staats- und Regierungschefs einer Bilanz zum Ratifizierungsprozess unterziehen. Wir gehen heute davon aus, dass der Gipfel im Juni eine Verlängerung der Reflektionsphase beschließen wird. Wir müssen die Zeit nutzen, um die Verfassung den Bürgern vertrauter zu machen. Wir müssen vermitteln, dass Europa die Voraussetzung für die Lösung der fundamentalen Probleme ist, denen sich unsere Nationen stellen müssen. Nur mit Europa können wir die Globalisierung nach unseren Wertvorstellungen gestalten. Wir müssen deutlich machen, dass Europa für die Verbindung wirtschaftlicher Dynamik mit sozialer Verantwortung steht. Die Verfassung in der jetzigen Phase für «tot» zu erklären, ist falsch. Die EU braucht die Reformsubstanz des Verfassungsvertrags. Mittlerweile hat eine Mehrheit von 15 Staaten den Verfassungsvertrag ratifiziert, zuletzt auch Estland. Finnland wird folgen. Diese Länder stehen für mehr als die Hälfte der 450 Millionen EU-Bewohner. Das ist eine Tatsache, um die auch Verfassungsskeptiker nicht herumkommen. Der Ratifizierungsprozess sollte fortgesetzt werden. Je mehr Länder ratifizieren, umso größer ist die Chance, die Prinzipien und die Substanz des Verfassungsprozesses zu erhalten. Ausgewählte Reden 63 Der Einfluss von Robert Schumans Visionen auf das heutige Europa Rede an der Andrássy Universität, Budapest, 30. Mai 2006 Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte des europäischen Aufbauwerkes, dass ein europäischer Vertrag durch ein Referendum abgelehnt wird. In der Integrationsgeschichte der Gemeinschaft hat es von Beginn an immer wieder Rückschläge gegeben, die überwunden werden mussten und damit auch Voraussetzung der europäischen Erfolgsgeschichte wurden. Wenn die Europäische Union sich derzeit in einer schwierigen Situation befindet, bedeutet das nicht, dass sie daraus nicht gestärkt hervorgehen kann. Die Dänen lehnten 1992 den Vertrag von Maastricht ab, der den Grundstein für das Projekt der gemeinsamen Währung legen sollte. Die Iren zeigten im Jahre 2001 dem Vertrag von Nizza die rote Karte. Doch auch in diesen beiden Fällen siegte schließlich das «Ja» nach einem zweiten Referendum. Meine Erfahrung lehrt: Wo ein politischer Wille ist, gibt es auch einen Weg. Die Europäische Kommission hat vor zwei Wochen eine «Bürgeragenda» als ihren Beitrag zur Verfassungsdebatte präsentiert. Darin wird eine politische Verpflichtungserklärung der Staats- und Regierungschefs, des Europäischen Parlaments und der Kommission zu den Zielen Europas zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge 2007 gefordert. Diesen Vorschlag begrüßte ich ausdrücklich. Die Möglichkeiten der bestehenden Verträge sollen besser ausgeschöpft werden. Aber ich sage auch deutlich: Bei diesem Strategiepapier vermisse ich das klare Bekenntnis zur Europäischen Verfassung und den Willen, dafür zu kämpfen. Klar ist: Die entscheidenden institutionellen Reformen können ohne die substanziellen Inhalte des Verfassungsvertrages nicht umgesetzt werden. Erweiterung und Vertiefung Europäisches Identitätsgefühl und Integration verlangen nach Grenzen, konkreten Zielvorstellungen und handfesten Erfolgen. Die Frage der künftigen Erweiterung der Europäischen Union ist deshalb ein Thema von entscheidender Bedeutung. Voraussetzung für weitere Beitritte ist aber eine ausreichende Basis an kulturellen, politischen und finanziellen Gemeinsamkeiten. Die Kommission hat Mitte Mai den Fortschrittsbericht zu den Vorbereitungen Rumäniens und Bulgariens für ihren EU-Beitritt vorgestellt. Die Leistung Rumäniens und Bulgariens, nach 45 Jahren kommunistischer Misswirtschaft einen funktionierenden Staat und eine demokratische Gesellschaft zu schaffen, ist anerkennenswert. Der Reformprozess in diesen beiden Ländern muss intensiv fortgesetzt werden. Der Vorschlag der Kommission hinsichtlich der Fortschritte Rumäniens und Bulgariens geht daher in die richtige Richtung. 64 Ausgewählte Reden Wir wollen gemeinsam den Beitritt dieser Länder zur Europäischen Union zu einem Erfolg machen. Es geht also nicht darum, Daten in Frage zu stellen, sondern die notwendigen Reformen so auf den Weg zu bringen, dass im Herbst der Beschluss für einen Beitritt gefasst werden kann. Künftigen Erweiterungsrunden - und dabei möchte ich Kroatien ausdrücklich ausnehmen müssen wir jedoch zurückhaltend gegenüberstehen. Die Aufnahmefähigkeit der EU selbst muss bei Beitrittsverhandlungen zukünftig stärker berücksichtigt werden. Bei der Eröffnung von Beitrittsverhandlungen sollte deshalb nicht von vornherein die Vollmitgliedschaft als Endergebnis feststehen. Wir müssen den Ländern des Balkans eine klare europäische Perspektive eröffnen, ihnen jedoch auch deutlich machen, dass mit dem Weg in die Europäische Union ein langfristiger Prozess verbunden ist. Wir müssen uns fragen, wie stark die Grundfesten unseres Europäischen Hauses sind. Das Europäische Parlament hat kürzlich in einem Bericht zur Erweiterungsstrategie gefordert, bei der Erweiterung auf die Bremse zu treten: Die EU kann ihre Aufnahmekapazitäten derzeit nicht erhöhen. Das Europäische Parlament fordert deshalb mit Nachdruck die Umsetzung der Reformen der Europäischen Verfassung – damit auch in Zukunft die Handlungs- und Funktionsfähigkeit der EU durch Reform ihrer Organe, Verfahren und Tätigkeitsfelder gesichert ist. Schluss Die Gesellschaft von heute muss die Chancen für kommende Generationen sicherstellen. Dafür brauchen wir ein einiges Europa. Die EVP-ED-Fraktion setzt sich im Sinne der politischen Ideen und Werte der Gründerväter – allen voran Robert Schuman– für das Europa von morgen ein. Mit vollem Engagement und der Kraft unserer politischen Überzeugung leisten wir unseren Beitrag zu dem, was uns allen am Herzen liegt: ein einiges Europa für uns alle und als ein Angebot für die Welt. Eine Europäische Union, die geprägt ist von Freiheit und Verantwortung, von Solidarität und Subsidiarität, vom friedlichen Zusammenleben der Völker unseres Kontinents. So können wir auf der Grundlage unserer Werte, die auch die Werte Robert Schumans waren, seinem Vermächtnis gerecht werden. Wir ehren Robert Schuman, in dem wir seinen Idealen treu bleiben und sie in die Zukunft führen. Damit leisten wir einen Dienst für uns, die gegenwärtige Generation und die Generationen, die uns nachfolgen. Ausgewählte Reden 65 Zur Wiedervereinigung der europäischen Geschichte Ansprache auf der Studientagung der EVP-ED-Fraktion, Brüssel, 8. Juni 2006 Vielen Dank, Christopher Beazley, für diese einführenden Worte. Ich möchte Ihnen danken, ich möchte auch den anderen Organisatoren, Tunne Kelam, Vytautas Landsbergis und Aldis Kušķis dafür danken, dass Sie die heutige Veranstaltung vorbereitet haben. Ich denke, dass Sie eine sehr gute Arbeit geleistet haben. Es ist angebracht, so meine ich, unserer gemeinsamen europäischen Geschichte die Ehre zu erweisen. Zur Wiedervereinigung der europäischen Geschichte Ansprache auf der Studientagung der EVP-ED-Fraktion, Brüssel, 8. Juni 2006 Liebe Freunde, ich möchte Ihnen nochmals dafür danken, dass Sie den heutigen Studientag organisiert haben. Wir leben in einer Zeit schneller Veränderungen. Das Tagesgeschehen prasselt auf uns ein, und man könnte schon den Überblick verlieren, wenn man nicht von Zeit zu Zeit innehalten würde, um sich zu fragen, woher wir eigentlich kommen. Den Weg, der uns in die Zukunft führt, können wir nur beschreiten, wenn wir wissen, woher wir kommen. Deshalb sind die Auseinandersetzung mit der Geschichte und das Ziehen von Lehren aus ihr notwendige geistige Prozesse, denn die Zukunft meistern kann nur, wer seine Vergangenheit kennt. Und dabei geht es sowohl um die guten als auch die schlechten Seiten der Vergangenheit. Dieser heutige Studientag ist ein Tag des Nachdenkens. Es ist ein bedeutender Tag in geistiger und moralischer Hinsicht, da uns dieser Studientag ins Gedächtnis rufen soll, was an Schrecklichem in Europa und der Welt geschehen ist. Er soll es uns ermöglichen, aus all dem Lehren für unseren alten, dauernd in Erneuerung begriffenen Kontinent zu ziehen. Beginnen möchte ich mit dem, was ich gestern Abend im deutschen Fernsehen gesehen habe. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat gestern seine neue Präsidentin gewählt, da der vorherige Präsident, Paul Spiegel, vor einigen Wochen verstorben ist. Gewählt wurde Charlotte Knobloch, die 73 Jahre alt ist. Manche werden sagen, dass das schon ein fortgeschrittenes Alter sei. Ich habe meinen Mitarbeiter gebeten, Frau Knobloch unsere Glückwünsche zu übermitteln und dabei gesagt, dass sie genauso alt ist wie der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer, der 73 war, als er Kanzler wurde. 73 Jahre – das ist noch kein Alter. Warum komme ich auf Charlotte Knobloch zu sprechen? Sie ist Ausgewählte Reden 67 Zur Wiedervereinigung der europäischen Geschichte Ansprache auf der Studientagung der EVP-ED-Fraktion, Brüssel, 8. Juni 2006 eine Frau mit einer besonderen Geschichte. In der Zeit, als man die deutschen Juden in die Vernichtungslager deportierte, war sie ein kleines Kind, und dieses kleine Mädchen wurde von katholischen Bauern versteckt. Sie wurde als uneheliches Kind ausgegeben und verbrachte den gesamten Zweiten Weltkrieg auf diesem Bauernhof. Dort überlebte sie, während viele ihrer Familienmitglieder ermordet wurden. Gestatten Sie mir den Hinweis, und das sage ich als Deutscher, dass es den Deutschen weitgehend gelungen ist, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, für die Untaten der Nationalsozialisten einzustehen und die damit verbundene Schuld auf sich zu nehmen. Eine Schuld, von der wir weitgehend frei sind, die wir aber tragen müssen, weil die Nationalsozialisten eine auf dem Rassenkonzept basierende Ideologie vertraten. Nur durch einen geistigen und moralischen Prozess der Aufarbeitung und der Beschäftigung mit der Vergangenheit, wie er von Deutschland geleistet wurde, kann man sich der Zukunft zuwenden. Was Deutschland zur Aufarbeitung seiner Geschichte geleistet hat, muss auch mit der Geschichte des totalitären Kommunismus und seiner Untaten getan werden. Ganz eindeutig ist herauszustellen, dass der Nationalsozialismus und der Kommunismus die gleichen teuflischen Auswirkungen hatten und dass Hannah Arendt, die große jüdische Politologin, fünf Kriterien genannt hat, die sich auf die diabolische Herrschaft des totalitären Kommunismus und die diabolische Herrschaft des Nationalsozialismus anwenden lassen. Beides sind Ideologien, und Ideologie bedeutet, dass der ganze Mensch einbezogen und ihm kein Platz mehr für persönliche Verantwortung gelassen wird. Der Mensch, das menschliche Wesen wird für ein angeblich höheres Ziel benutzt: Bei den Nationalsozialisten war es die Rasse, bei den Kommunisten die Klasse. Beides ist verwerflich. Die große Chance unserer Epoche, das Wunder unserer Epoche besteht darin, dass unsere Eltern den Zusammenbruch des Nationalsozialismus erlebt haben und dass wir später 1989 - den Zusammenbruch des Kommunismus erleben durften. Seit 1979 gehöre ich dem Europäischen Parlament an und bin einer der sechs aus dieser Zeit verbliebenen Abgeordneten. Wenn man mir 1979 gesagt hätte, dass drei Nationen, die von der Sowjetunion besetzt worden waren - Estland, Lettland und Litauen - zur Wertegemeinschaft der Europäischen Union gehören würden und dass die ehemaligen Mitglieder des Warschauer Pakts - Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien - zur Wertegemeinschaft der Europäischen Gemeinschaft gehören würden, so 68 Ausgewählte Reden hätte ich es nicht geglaubt. Das ist das Wunder unserer Epoche, und deshalb dürfen wir nie aufhören, dankbar dafür zu sein, dass diese Nationen am 1. Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten sind. Wir haben allen Grund dafür, uns von ganzem Herzen darüber zu freuen. Liebe Freunde, ich denke, dass dies einen Applaus wert ist. Ich schätze Ihre Zurückhaltung, denke aber, dass wir die gleiche Freude teilen. Worum geht es heute? Vor einigen Jahren wurde der Wunsch geäußert, dass der russische Präsident vor dem Europäischen Parlament sprechen solle. Die EVP-ED-Fraktion war allerdings der Meinung, dass zuerst der amerikanische Präsident eingeladen werden müsse, da wir Amerika viel verdanken, was Freiheit, Europa und die Welt angeht. Natürlich sind auch die Amerikaner nicht ohne Fehler. Es kam zum Irak-Krieg, und als Folge wurde Präsident Bush nicht in das Europäische Parlament eingeladen; Präsident Putin übrigens auch nicht. Was ich Ihnen sagen möchte, betrifft Russland. Russland hat über seine kommunistische Vergangenheit, seine totalitäre Vergangenheit noch nicht nachgedacht. Die sterblichen Überreste von Lenin, dem Vorgänger Stalins, sind noch immer am Roten Platz aufgebahrt und sie sind weiterhin ein Pilgerort für die Russen. Deshalb müssen wir fordern, dass Russland, so wie Deutschland, seine Vergangenheit aufarbeitet, dass auch Russland diese geistige und moralische Anstrengung unternimmt. Eine Gesellschaft kann nur dann eine tragfähige Zukunft haben, wenn sie ihre Vergangenheit kennt und die Fehler und Verbrechen der Vergangenheit anerkennt. Erst wenn ein neues Kapitel aufgeschlagen ist und Lehren aus der eigenen Vergangenheit gezogen sind, ist ein Voranschreiten möglich. Dies gilt in gleicher Weise für die Volksrepublik China. Mao Tse-Tung war, wie Hitler und Stalin, ein Massenmörder. Die Vergangenheit des kommunistischen China wurde noch nicht aufgearbeitet. Es ist falsch zu behaupten, dass es lediglich Phasen gab, in denen vom richtigen Weg abgewichen wurde. Der totalitäre Kommunismus muss als das gesehen werden, was er wirklich war in der Volksrepublik China und in Russland, so wie das für den Nationalsozialismus in Deutschland geschehen ist. Ausgewählte Reden 69 Zur Wiedervereinigung der europäischen Geschichte Ansprache auf der Studientagung der EVP-ED-Fraktion, Brüssel, 8. Juni 2006 Tag für Tag werden wir mit Informationen überschüttet: Informationen über die Europäische Union, die Defizite der Europäischen Union, über das Übermaß an Bürokratie. Es gibt zu viel Bürokratie, aber nicht nur in Brüssel, sondern auch in den Hauptstädten der Mitgliedstaaten und sogar in den Regionen und Gemeinden. Trotz aller berechtigter Kritik, die man an der Europäischen Union üben kann - wir alle sind menschliche Wesen und machen alle Fehler - trotz aller Kritik also dürfen wir nicht die großen Leistungen der Europäischen Union vergessen, die heute eine Gemeinschaft ist, die auf der Würde des Menschen, der Demokratie, dem Recht und ganz besonders auf dem friedlichen Zusammenleben der Völker fußt. Seitdem am 1. Mai 2004 zehn neue Völker Mitglied der EU geworden sind - neben den Völkern Mitteleuropas auch Malta und Zypern – haben wir es nun mit 25 Nationen zu tun, die der Europäischen Union angehören. Damit kommen wir auf 455 Millionen Einwohner, d. h. mehr als die USA und Russland zusammen. Dies verdeutlicht, wo der komplizierte Charakter Europas liegt, und Europa ist ein äußerst komplizierter Kontinent. Da dem so ist, da wir auf Grund unserer gemeinsamen Werte eine Gemeinschaft bilden, müssen wir miteinander Geduld haben, müssen wir einander zuhören, lernen und uns verstehen, und nur durch gegenseitiges Verständnis ist es möglich, gemeinsame Lösungen für diesen Kontinent zu entwickeln. Eine letzte Bemerkung: Dass Sie sich heute mit der Geschichte beschäftigen, dass Sie sich heute mit den Schrecken des Nationalsozialismus befassen und mit dem ebenso schrecklichen totalitären Kommunismus, kann nicht hoch genug bewertet werden. Bei Ihren Überlegungen werden Sie sich auf die Geschichte stützen, und genau dieses Herangehen erlaubt es, die Zukunft unseres Kontinents auf der Grundlage von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Frieden aufzubauen. Ich wünsche Ihnen eine exzellente Tagung. Ich grüße Sie im Namen der EVP-ED-Fraktion. Ich heiße Sie in meinen eigenen Namen herzlich willkommen. Ich wünsche Ihnen allen alles erdenkliche Glück für Ihre Länder in Europa und Amerika, da wir auch amerikanische Gäste unter uns haben. Da wir zwei Esten unter uns haben, möchte ich ihnen meinen Dank dafür aussprechen, dass sie den Verfassungsvertrag angenommen haben. Sie wissen, dass wir nach dem Nein in Frankreich und den Niederlanden die Verfassung nicht in ihrer anfänglichen Form bekommen werden. Wir werden sie nicht zu 100 % bekommen, aber je mehr Länder sie ratifizieren, desto wahrscheinlicher wird es, dass wir die Grundsätze und den Geist der Verfassung bewahren können, wodurch wir über ein Instrument verfügen, mit dem wir unsere Konflikte auf friedlichem Wege lösen können. Konflikte zwischen uns wird es immer geben. Das ist ein soziales Phänomen, entscheidend ist jedoch, dass wir sie mit demokratischen und parlamentarischen Mitteln beilegen können. Genau dies ist die Grundlage des Friedens, und die Europäische Union wird nur dann eine wirklich tragfähige Zukunft haben, wenn sie sich auf Werte gründet, und diese Werte finden sich im Verfassungsvertrag. Deshalb also sollten wir zusammen um Stimmen und Mittel werben, um dem Geist und den Werten der Europäischen Verfassung Gestalt zu verleihen, so dass Menschenwürde und Recht ein stabiles Fundament für die Zukunft der Europäische Union bilden. 70 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 71 Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Andrei Marga, Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Nicolae Bocsan, Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Ladislau Gyemant, Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 als mir vor einigen Monaten die Frage nach einer Ehrendoktorwürde gestellt wurde, war mir klar: Keine grössere akademische Ehre könnte mir in Rumänien zuteil werden als ein Ehrendoktortitel der Babes-Bolyai Universität in Klausenburg (Cluj-Napoca). Diese Universität ist nicht nur das wichtigste geistige Zentrum Ihres Landes. Es ist eine Universität von hohem europäischen Rang. Vor allem aber ist Ihre Universität das weithin sichtbare Beispiel und Vorbild des nicht nur friedlichen, sondern sich geistig wechselseitig befruchtenden Zusammenlebens und Zusammenarbeitens in diesem Raum Europas. Keine andere Universität hat sich seit der europäischen Wende Anfang der neunziger Jahre so nachhaltig damit profiliert, zugleich rumänische, ungarische und deutsche Studiengänge anzubieten. Was dieses vor dem Hintergrund der Geschichte Siebenbürgens bedeutet, ist mir sehr bewusst. Ich kann nur sagen: Es ist eine grosse Leistung einer erneuerten und zukunftsfähigen europäischen Identität, vor der ich höchsten Respekt habe. Vielleicht interessiert es Sie - vor allem Sie, liebe Studierende - wenn ich Ihnen sage, welche Assoziation mir heute und hier in Cluj zu der Universität meiner eigenen Heimatregion kommt. An der Universität Osnabrück habe ich doziert und bin dort trotz meiner vielfältigen politischen Aufgaben als Honorarprofessor kooptiert. Die Universität Osnabrück entstand 1631, also später als die 1581 als Jesuitenkolleg entstandene Universität in Cluj. Doch schon zwei Jahre nach ihrer Gründung wurde die Universität Osnabrück durch schwedische Truppen geschlossen. Es dauerte bis 1974 zu ihrer Neugründung. Osnabrück ist stolz, mit Münster die Stadt des Westfälischen Friedens zu sein. Bis zur Säkularisation 1803 wurde in Osnabrück der Grundsatz des Religionsfriedens zwischen Katholiken und Protestanten - cuius regio, eius religio – in einer sehr eigenen Weise praktiziert: Nach dem Tod des jeweiligen Osnabrücker Fürstbischofs wechselte mit dem neuen Amtsinhaber immer die Konfession. Starb also ein katholischer Fürstbischof, so folgte ihm ein protestantischer – und so weiter. Ausgewählte Reden 73 Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 Ich will überhaupt nicht sagen, dass diese eine Idee wäre, die für die Besetzung des Amtes des Universitätspräsidenten Ihrer Universität irgendeine Anregung sein soll. Ich will etwas ganz anderes mit diesen Bezügen zu meiner Heimat zum Ausdruck bringen: Wir alle in Europa sind verbunden in einer Geschichte von Spannungen und Konflikten, die sich aus unseren unterschiedlichen Identitäten, Religionen, Sprachen, Kulturen ergeben. Und wir sind verbunden in der Einsicht, dass das Ringen um Ausgleich und Miteinander am Ende für alle Beteiligten die bessere, richtige und nutzbringende Antwort auf die Vielfalt unseres Kontinents ist. Das Recht steht über der Macht. Es schützt die Schwachen und es garantiert Verlässlichkeit in den sozialen und politischen Beziehungen. Von diesem Grundsatz sind wir im heutigen Europa der freien Völker gemeinsam überzeugt. Es ist ein Grundsatz, der uns miteinander bis in die römische Zeit zurückweist als das Rechtsdenken seinen Anfang nahm, das zu Europas konstitutiven Elementen gehört. Wieder kommt mir eine Parallele in den Sinn: Mark Aurel erhob Cluj zur römischen Kolonie. In der Region von Osnabrück endete die römische Ausdehnung nach Nordosten durch den Sieg der Germanen über die Legionen des Varus im Jahre 9 n. Chr. Cluj und Osnabrück waren einst Teil der Peripherie des römischen Imperiums. Heute sind unsere beiden Städte im Herzen des zusammenwachsenden Europa, in dem germanische, slawische und romanische Völker, in dem Rumänen, Ungarn und Deutsche zusammengehören. In wenigen Wochen werden Rumänien und Bulgarien der Europäischen Union beitreten. Diesem Beitritt zur Europäischen Union fiebern Ihr Volk und die Bulgaren seit Jahren entgegen. Dem Beitritt ist ein intensiver Prozess der Erneuerung vorausgegangen. Dieser wird mit dem Tag des Beitritts in die Europäische Union nicht abgeschlossen sein und nicht abgeschlossen sein können. Meine Fraktion im Europäischen Parlament hat die Mitgliedschaft Rumäniens und Bulgariens in der Europäischen Union stets befürwortet und ihre Verwirklichung zum 1. Januar 2007 immer unterstützt. Wir haben immer gesagt, dass Rumänien und Bulgarien zur gemeinsamen europäischen Kultur gehören. Wir haben auch immer gesagt, dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union nicht nur eine Einbahnstrasse ist. 74 Ausgewählte Reden Sie entspricht den Interessen Ihres Landes und Bulgariens. Sie entspricht aber ebenso den Interessen der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Die Einsicht in diese wechselseitige Interessenübereinkunft kann überall nur dann gelingen, wenn wir miteinander in voller Anerkennung des gemeinschaftlich erarbeiteten Standards in der EU zusammenfinden. Man nennt diesen Standard den acquis communautaire. Der acquis communautaire ist das gemeinschaftlich verbriefte Recht in der EU. Die Europäische Union ist in allererster Linie eine Gemeinschaft, die sich gemeinsames und alle bindendes Recht gegeben hat. Daran haben sich alle Mitglieder der EU zu halten. Es gibt keine Kategorien von Mitgliedern erster und Mitgliedern zweiter Ordnung. Es gibt nur eine Mitgliedschaft in der EU: Die Mitgliedschaft von Ländern und Völkern, die sich als gleichberechtigt anerkennen und die miteinander dem gemeinsam verabschiedeten Recht unterworfen sind. Deshalb muss die EU – vor der Mitgliedschaft und nach der Aufnahme eines neuen Mitgliedes – genau darauf achten, dass alle Regeln eingehalten werden, die wir uns gemeinsam gegeben haben. Nur dann macht die europäische Integration Sinn und nur dann führt sie zu guten Zielen. Deshalb wird die Europäische Union auch nach der Aufnahme von Rumänien und Bulgarien genau beobachten, welchen Weg die Strukturen und Wirklichkeiten in beiden Ländern nehmen. Die EU tut dies genauso gegenüber den so genannten alten Mitgliedstaaten. So hat sich mein eigenes Heimatland Deutschland wegen der Nichteinhaltung der Kriterien des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes verschiedentlich in den letzten Jahren einem Vertragsverletzungsverfahren gegenüber gesehen. So wie das Recht den Schwachen schützt, so schützt die Einhaltung und strikte Anwendung des EU–Rechts den Nutzen der EU-Mitgliedschaft für alle. Deshalb werden Rumänien und Bulgarien nicht weniger freundlich in der EU willkommen geheißen. Aber Sie müssen wissen, dass der Tag der Aufnahme in die EU nicht das Ende der großen Transformation sein wird, der mit der Abschüttelung des totalitären Kommunismus begann. Die europäische Integration selbst ist ein dauerhafter Vorgang der Transformation: Er verändert die Strukturen und Inhalte der europäischen Integration und der Institutionen, die sie verkörpern. Und er verändert die Strukturen der Mitgliedstaaten und wirkt auf das Ausgewählte Reden 75 Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 Leben der Unionsbürger ein. So war es von Anfang an gewollt und so erleben es heute längst viele in der EU. Die europäische Integration führt wesentliche Elemente unserer jeweiligen nationalen Souveränität zusammen. Weil wir alleine zu schwach sind, um unsere Interessen in der Welt durchzusetzen. Weil wir im Kompromiss und Ausgleich viel mehr füreinander von Nutzen sind als im ständigen Konflikt miteinander. Weil wir in einer Gemeinschaft des Rechts, der Demokratie und der Freiheit am besten unsere Beiträge zum Frieden in der Welt leisten können. Dass wir unsere nationale Souveränität zusammenführen, ist nicht einfach so dahergesagt. Es ist keine Formel, sondern ein Prozess. Dieser Prozess ist schon weit gediehen. Die Währungssouveränität liegt heute für alle EUMitglieder bei der Europäischen Zentralbank, auch für diejenigen, die den Euro noch nicht eingeführt haben. Im Bereich der inneren Sicherheit und im Bereich der Aussenund Verteidigungspolitik wachsen der europäischen Ebene immer mehr Elemente an Souveränität zu, die bisher in der autonomen Entscheidung der einzelnen Mitgliedstaaten gelegen haben. Dies stärkt Europa, aber es verändert zugleich die einzelnen Mitgliedstaaten und ihre Gesellschaften. Sie werden rasch hineinwachsen in diese neuen europäischen Wirklichkeiten. Wir werden miteinander zu einem neuen Europa aufbrechen. Vor allem für Sie, liebe Studierende der Babes-Bolyai-Universität, ist dies eine große, eine einzigartige Lebenschance. Als ich so alt war wie Sie, stand das europäische Einigungswerk ganz am Anfang. Kaum jemand wollte damals glauben, dass wir erreichen würden, was heute vor uns steht: Vor allem, dass der Kommunismus weitgehend gewaltfrei untergehen würde, dass Europa in Freiheit wiedervereinigt sein würde, dass wir eine gemeinsame Währung haben und unterdessen europäische Friedensmissionen in mehr als einem Dutzend Orten rund um den Globus stationiert haben. Sie, die Jugend Rumäniens, wird in den nächsten Jahrzehnten das neue Europa mitprägen. Es wird immer mehr Ihr Europa werden. Das ist doch eine wunderbare, eine abenteuerliche Perspektive, in die Sie mit Mut, Verantwortungswillen und Leidenschaft eintreten können. Die Aufnahme Rumäniens in die Europäische Union ist ein historischer Tag für Ihr Volk und für das bulgarische Volk. Es ist ein großer Tag für uns alle in der Europäischen Union. 76 Ausgewählte Reden Denn die Wiedervereinigung Europas ist ein Gewinn für alle Europäer. Es ist ein Gewinn an Sicherheit, es ist ein Gewinn für die Freiheit, es ist ein Gewinn im gemeinsamen Markt. Und vor allem ist es ein geistiger Gewinn, ein Zugewinn an europäischer Identität. Ihr bedeutender Präsident des Akademischen Rates der Babes-Bolyai Universität, Prof. Andrei Marga, hat in einer wichtigen Veröffentlichung des in Bonn ansässigen „Zentrum für Europäische Integrationsforschung“ über “Transformationserfahrungen“ vor einigen Jahren über die Entwicklung der politischen Kultur in den EU-Kandidatenländern geschrieben: „Man gehört der europäischen Kultur an, wenn die Rechtskultur das Individuum als Gegenstand der Rechtsregelungen bezeichnet und die Souveränität und Allgemeingültigkeit der Gesetze fördert.“ Es ist übrigens bemerkenswert, dass dieses Buch, in dem Prof. Marga publiziert hat, von einem ungarischen Historiker, Gabor Erdödy, herausgegeben wurde. Prof. Marga hat sehr recht mit seiner These, dass für die Modernisierung Rumäniens und aller anderen Transformationsgesellschaften das Wertesystem noch wichtiger ist als die wirtschaftliche Erneuerung. Im Kern des Wertesystems, das uns heute in Europa verbindet, steht die Würde des Menschen. Die Einzigartigkeit und Gleichheit aller Menschen und ihre Würde zu achten und zu wahren - das ist unser wichtigster Auftrag in der Europäischen Union. Wir benötigen dazu mehr als nur eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, so wichtig diese ist. Wir brauchen ebenso sehr und noch mehr die Beiträge der Universitäten, die Beiträge des geistigen Lebens in Europa. János Bolyai, der grosse ungarische Mathematiker, der einer der Namensgeber Ihrer Universität ist, hat sich in einem Brief mit Vorschlägen für eine gerechte neue Finanzordnung im damaligen Österreich-Ungarn an Kaiser Franz Josef gewandt. Er hat den Elfenbeinturm seiner nichteuklidischen Geometrie verlassen und damit auch Ihnen, den heutigen Studierenden dieser Universität, ein Beispiel gegeben. In der nächsten Zeit geht es in der Europäischen Union auch um eine neue Finanzverfassung. Diese Debatte ist vermutlich noch komplizierter als diejenige über die europäische Verfassung. Sie wird leichter gelingen, wenn wir in den verantwortlichen politischen Gremien auf gute Analysen und entscheidungsfähige Vorschläge aus der Wissenschaft zurückgreifen können. Wir wären für einen zeitgenössischen János Bolyai mehr als dankbar, um die schwierigen Probleme der europäischen Finanzordnung zu meistern. Ausgewählte Reden 77 Rumänien und Bulgarien auf dem Weg in die Europäische Union Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5.Oktober 2006 Wir könnten auch gut mehr Akademiker und Politiker gebrauchen, die über den Horizont ihres unmittelbaren Arbeitsgebietes so hinausblicken, wie dies Victor Babes, der andere grosse Namensgeber Ihrer Universität, getan hat. Dass ein Professor für Pathologie und Bakteriologie ein Buch zum Thema „Glaube und Wissenschaft“ verfasst hat, finde ich bemerkenswert und ermutigend für die heute erforderliche Erneuerung der Universität in ganz Europa. Dazu gehört auch, dass wir uns neu über bestimmte Pathologien verständigen. Dabei meine ich Pathologie nicht nur in dem Sinne, die das Arbeitsgebiet von Victor Babes betrifft. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Katholik. Daher sind mir die Ausführungen von Papst Benedikt XVI. besonders präsent. Der Papst sprach bei seinem kürzlichen Besuch in Bayern von den Pathologien der Religion. Er meinte damit Formen der Religion, die auf Gewalt und Radikalität in der Religionsausübung zurückgreifen. Wir alle verabscheuen Gewalt, gerade wenn sie im Namen einer Religion begründet wird. Wir alle wissen, dass Frieden nur unter dem Recht möglich ist. Wir müssen daher mehr denn je den Dialog der Kulturen und der Religionen voranbringen. Wir müssen erreichen, dass er das rechtsstaatliche Prinzip der Reziprozität zum Ziel hat: den wechselseitigen Schutz der Religionsausübung aller in Achtung voreinander. Sie verkörpern in Ihrer Universität die Kraft des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Sprache, Kultur und Religion. Ihre Charta von 2005 bekräftigt, dass an der Babes-Bolyai-Universität das Studium „unter gleichen Bedingungen“ in rumänisch, ungarisch und deutsch abgehalten wird. Europa kann von Ihnen lernen. Wir alle hören genau hin, was in der Babes-Bolyai-Universität gedacht, gelehrt und geforscht wird. Diese Universität ist ein Ort, der mit seiner Arbeit der Wahrheit zustrebt. Die Universität lässt sich von der Wahrheit anrufen. Das ist das Ethos der Universität seit ihren Anfängen. Das ist ihr Auftrag auch im Europa des 21.Jahrhunderts. Es ist Ihr ganz persönlicher Beitrag zu einem erneuerten Europa, die Sie an der Babes-Bolyai-Universität lernen, lehren und forschen. Dieser Absatz in Rumänisch: Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Dieser Absatz in Ungarisch: Dieser Dialog ist von allergrößter Bedeutung für die geistige Zukunft unseres Kontinents und für den Frieden in der Welt. Er ist es zwischen den unterschiedlichen christlichen Konfessionen und er ist es zwischen Christen, Juden und Muslimen. Dabei muss dieser Dialog immer ehrlich und substantiell sein. Wer könnte bessere Beiträge zu diesem so wichtigen Thema der europäischen Identität leisten als Wissenschaftler in einem Milieu, das von verschiedenen Kulturen so geprägt wird wie die Babes-BolyaiUniversität? Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában.Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mich mit der heutigen hohen Auszeichnung zu einem der Ihren machen. Es geht darum, dass wir in Achtung und Respekt vor dem Glauben anderer und der Andersartigkeit der Kulturen, die es nun einmal zwischen den Menschen und Völkern gibt, das Gemeinsame suchen, das Trennende ehrlich markieren und jede Radikalität und Würdelosigkeit im Umgang miteinander verhindern. Dies ist geradezu eine Existenzfrage in Europa und weit über unseren Kontinent hinaus. Ich wünsche mir sehr, dass sich auch die großen Gelehrten und engagierten Studierenden der Babes-Bolyai-Universität des Dialogs der Kulturen annehmen. 78 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 79 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 Mit großer Freude habe ich die freundliche Einladung in die John F. Kennedy School of Government angenommen. Sie ist das Zentrum des Dialogs der Harvard-Universität mit Politik und Verwaltungswissenschaften. Ich beneide all diejenigen von Ihnen, die das Glück haben, hier in einem der führenden Wissenschaftszentren und in sehr regelmäßigem Austausch mit der praktischen Politik und der öffentlichen Verwaltung zu studieren. Natürlich kann die Welt eines Tages von Ihnen wohl auch mehr erwarten als von vielen anderen auf der Erde, denn Ihnen wurde so viel mehr gegeben als anderen. Ich beglückwünsche all diejenigen unter Ihnen, die hier unterrichten und ihre berufliche Erfahrung weiter geben. Oscar Wilde schrieb einmal: „Ich mag keine Prinzipien. Ich bevorzuge Vorurteile“. Die John F. Kennedy School of Government ist zweifellos der Ort, der beweist, dass Vorurteile kurzsichtig sind, sie ist der Ort, an dem Prinzipien in die Praxis umgesetzt werden. Ich möchte Ihnen einige meiner Gedanken zu unseren gemeinsamen transatlantischen Prinzipien und den Vorurteilen vortragen, die wir gemeinsam bekämpfen müssen. Ich tue dies als deutscher Europäer. Mir ist bewusst, dass es für einige in den Vereinigten Staaten etwas Anderes sein kann, einem Deutschen zuzuhören. Die politischen Streitigkeiten über den Irak sind dank unserer sehr tüchtigen und transatlantisch denkenden Bundeskanzlerin Angela Merkel überwunden. Doch unsere Sprache bleibt. Mark Twain schrieb einmal: „Wenn der Deutsche in einen Satz eintaucht, sieht man erst einmal nichts mehr von ihm, bis er schließlich auf der anderen Seite des Atlantik mit dem Verb im Mund wieder auftaucht.“ Deshalb werde ich Englisch sprechen, denn ich bin auch Europäer. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Europäische Union in den Vereinigten Staaten immer noch als ein seltsames Tier angesehen wird, seltsamer als alles andere, das aus Europa kommt. Ich weiß, dass dieses Vorurteil in Harvard nicht geteilt wird. Daher begrüße ich es um so mehr, zu Ihnen über die Rolle der Europäischen Union in der Welt und über unsere gemeinsame transatlantische Verantwortung zu sprechen. Ich werde unsere Mängel und Schwächen nicht leugnen. Wir bemühen uns darum, dass die einzigartige und erfolgreiche Idee einer politischen Union der demokratischen europäischen Nationen und Staaten wieder Anerkennung bei ihren Bürgern findet. Vor dieser Herausforderung steht jede Demokratie in der Welt. Und um so mehr die Europäische Union als eine im Entstehen begriffene Demokratie. Politologen haben die Europäische Union klug als den Ausdruck einer „multi-level governance“, einer „mehrstufigen Regierungsführung” zwischen der lokalen, regionalen, nationalen und europäischen Ebene beschrieben. Ich bin Mitglied des Europäischen Parlaments seit den ersten direkten Wahlen im Jahr 1979, ein Mitglied von nur sechs, auf die das zutrifft. Wir haben einen weiten Weg Ausgewählte Reden 81 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 zurückgelegt. Das Europäische Parlament entscheidet mittlerweile praktisch gemeinsam mit dem Ministerrat – der Vertretung der Regierungen der Mitgliedstaaten – bei allen wichtigen Rechtsvorschriften der Europäischen Union. Wir haben viel erreicht und auf europäischer Ebene ein akzeptables Maß an Gewaltenteilung durchgesetzt. Dies reicht jedoch noch nicht aus, damit sie so demokratisch, effizient und transparent arbeiten kann, wie wir dies wollen. Deshalb unterstützt das Europäische Parlament die europäische Verfassung. Wir wollen ihre wichtigsten Grundsätze so rasch wie möglich umsetzen. Wir wollen dies nicht allein, um die derzeitige Krise der Ratifizierung im Anschluss an die verlorenen Referenden in Frankreich und den Niederlanden im Jahr 2005 zu überwinden. Wir wollen, dass der wesentliche Kern der Verfassung europäische Realität wird, weil wir überzeugt sind, dass dies wesentliche Änderungen unserer Verfahren und unserer Politik ermöglicht, die äußerst wichtig sind, um die großen Aufgabenstellungen unserer Zeit zu meistern. In unseren Augen hat die Umsetzung der Kernstücke der europäischen Verfassung entscheidende Bedeutung dafür, dass die EU das Vertrauen ihrer Bürger gewinnt oder wieder gewinnt. Wir kämpfen dafür, ein Gleichgewicht zwischen den alten und den neuen EU-Mitgliedstaaten herzustellen. Wir kämpfen, weil es unterschiedliche Erfahrungen, Ansätze und Prinzipien gibt. Viele der alten Mitgliedstaaten sind prinzipiell vorsichtig bei der Reform ihrer wohlfahrtsstaatlichen Strukturen. Sie sind besorgt über den Wettbewerb aus Mittel- und Osteuropa, während viele ihrer Bürger gleichzeitig die Auswirkungen der Globalisierung mit Skepsis betrachten. Es wäre zu simpel, zu sagen, die Globalisierung sei in den USA eine Chance und in Europa eine Herausforderung. Aber es gibt hierbei einen Unterschied in der politischen Kultur. Viele der neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union wollen möglichst dynamisch sein, da sie wissen, dass sie das Wohlstandsniveau nur erreichen können, wenn sie doppelt so schnell sind wie die anderen und einen Schritt weitergehen. Die Europäische Union als Ganzes ist sich bewusst, dass das Bildungswesen, die Grundlage unserer Wettbewerbsfähigkeit, gestärkt werden muss, und sie sich einerseits mit der Überalterung ihrer Bevölkerung und andererseits damit auseinandersetzen muss, dass ein Großteil der EU mehr als jemals zuvor Ziel legaler und illegaler Einwanderer aus den angrenzenden Ländern geworden ist. Dies ist nicht nur eine Frage der Verjüngung der Wirtschaft, sondern auch eine des wirtschaftlichen Wettbewerbs. Und, insbesondere, soweit dies muslimische Einwanderer aus dem Süden – der arabischen Welt und des subsaharischen Afrika – anbelangt, auch eine Angelegenheit, die ganz grundsätzlich das Thema der Integration und der Notwendigkeit eines ehrlichen Dialogs der Kulturen betrifft. 82 Ausgewählte Reden In all diesen Bereichen ist die Europäische Union nicht vollkommen. Sie hat, im Gegenteil, viele Mängel, wie das bei jeder demokratischen Ordnung der Fall ist. Die europäische Integration ist etwa ein halbes Jahrhundert alt. Am 25. März 2007 werden wir den fünfzigsten Jahrestag des Abschlusses der Römischen Verträge feiern. Das wird der Moment sein, Bilanz zu ziehen, das Erreichte zu feiern und gewissenhaft zu untersuchen, was bisher noch fehlt. Sie werden mir zustimmen, dass zu den größten Erfolgen der europäischen Integration Folgendes gehört: > Die europäische Integration hat es ermöglicht, die jahrhundertlangen Konflikte zwischen den europäischen Staaten in eine Gemeinschaft des Rechts, der Demokratie und der gemeinsamen Interessen zu verwandeln. > Die europäische Integration hat dabei geholfen, die Teilung Europas zu überwinden und zu einer Wiedervereinigung eines Europas beigetragen, das auf Demokratie, Rechtsstaat, Achtung der Minderheiten und der Marktwirtschaft gründet. > Die europäische Integration ist die Grundlage für ein gänzlich neues Verhältnis Europas zu vielen Teilen der Welt, nicht zuletzt zu den ehemaligen europäischen Kolonien. Wir haben das Erbe des Kolonialismus überwunden, und wir haben eine neue Ära der Partnerschaft erreicht, weil wir uns selbst gegenüber der Welt als ein neues, kompromissbereites Europa im Geiste der Partnerschaft darstellen. > Die europäische Integration wurde von vielen Menschen und Regionen in der Welt als Vorbild für eine friedliche Beilegung von Konflikten und die neue Organisation von Ordnung und „Regionalität“ anerkannt. In der ganzen Welt gibt es regionale Gruppierungen, denen die EU als Modell bei ihrem eigenen Streben nach regionaler Integration dient. Die Europäische Union unterstützt gezielt die Verbreitung regionaler Integration weltweit. Die Europäische Union ist heute die größte Geberin von Entwicklungshilfe in der Welt. Die europäischen Friedenssicherungseinsätze und politischen Missionen an mehr als einem Dutzend Orten weltweit sind ein Zeugnis der Bereitschaft der EU, an der globalen Bewältigung regionaler Konflikte mitzuwirken. Wir kennen unsere Grenzen und wir wissen um unsere Schwächen. Vor allem aber sind wir uns bewusst, dass wir nur Seite an Seite mit den Vereinigten Staaten bei der Bewältigung der großen Konflikte und Aufgaben unserer Zeit erfolgreich sein können. Zur strategischen Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten gibt es für uns in Europa keine Alternative. Und ich nehme an, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen in der jüngsten Zeit auch in den USA gewachsen ist. Ausgewählte Reden 83 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 Ich möchte die Gelegenheit dieses Vortrags nutzen, um auf einige der Grundsätze einzugehen, die uns, so glaube ich, auf beiden Seiten des Atlantik gemeinsam sind. Diese Grundsätze sind meines Erachtens wesentlich, wenn wir die Vorurteile gegenüber der westlichen Welt entkräften wollen – und im Übrigen auch die Auffassung Oscar Wildes von Prinzipien und Vorurteilen. 1. Unser öffentliches Leben gründet sich auf unsere Verpflichtung gegenüber der Würde des Menschen. Dies ist die Grundlage unserer atlantischen Zivilisation. Es ist die Grundlage unserer Demokratie. Und die Grundlage unseres Verständnisses vom Rechtsstaat. Alle Menschen haben die gleiche Würde und sind vor dem Gesetz gleich. Zu unterstellen, die westlichen Demokratien hätten einen anderen Leitsatz, wäre falsch. Das Rechtsstaatsprinzip schützt den Schwachen und kann niemals um der Macht willen aufgegeben werden. Dies war und ist unser gemeinsamer Grundsatz, seitdem die Wasser der demokratischen Ordnung beide Ufer des atlantischen Ozeans miteinander verbinden. Daher ist es für viele, ich wage zu sagen, die meisten Europäer, nicht hinnehmbar, das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit im Namen der Bekämpfung des islamischen Terrorismus außer Acht zu lassen. Wir teilen die wichtigsten Überzeugungen der Bekämpfung des Terrorismus. Wir bekämpfen den islamischen Terrorismus, der seinen Ursprung in einer totalitären Ideologie hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich der Islam als eine ehrwürdige Weltreligion in seiner Struktur von islamistischen Ideologien unterscheidet, die Gewalt als Teil ihres Kampfes billigen oder sogar predigen. Wir verurteilen alle Formen politischer Gewalt, und wir sind auf der Seite aller Opfer barbarischer Akte des Terrorismus. Am 11. September waren wir alle in Europa Amerikaner, wie „Le Monde“ damals schrieb. Aber mit der gleichen Entschlossenheit müssen wir sagen: Wir sollten im Kampf gegen den Terror niemals Teile unserer Prinzipien und der Rechtsstaatlichkeit aufgeben. Daher betrachten die meisten von uns die Inhaftierung von Gefangenen ohne Gerichtsverfahren in Guantanamo als nicht mit den Rechtsnormen der westlichen Demokratie vereinbar. Das Gleiche gilt für die geheimen CIA-Gefängnisse. Folter in jeglicher Form ist unvertretbar und kann von niemandem erlaubt werden. Wir sollten nicht in die Hände derer spielen, die ihren Hass auf uns auf die Vorurteile gegenüber dem Westen gründen. Wir sind wiederum alle Amerikaner, wenn wir die Mechanismen der Rechtsstaatlichkeit gegenüber allen, auch unseren Feinden, achten. 84 Ausgewählte Reden 2. Ich habe das Problem angesprochen, die Erwartungen der europäischen Bürger und die Leistung der Institutionen der Europäischen Union wieder miteinander zu verbinden. Ich habe gesagt, dass diese Situation eine typische Herausforderung für jede Demokratie ist. Es ist eine Herausforderung der Legitimität. Nur wenn wir selbstkritisch sind, können wir die richtigen Wege finden, um die Legitimität unserer demokratischen Institutionen und des demokratischen Prozesses zu stärken. Vor dem Ausbruch des Irak-Kriegs gehörte ich zu denen, die glaubten, was uns gesagt wurde. Die Bedrohung durch einen Irak, der Massenvernichtungswaffen besitzt, erschien real und unmittelbar. Heute müssen wir schmerzlich eingestehen, dass wir in die Irre geführt wurden. Darüber sollten all diejenigen, die der derzeitigen US-Regierung ablehnend gegenüberstehen, jedoch nicht froh sein. Hier geht es nicht um „Das habe ich doch gleich gesagt.“ Es ist eine Frage, die Vorurteile gegenüber der westlichen Demokratie nährt, und dies nicht nur in der arabischen Welt. Wir müssen daher alle unsere Grundsätze neu abstimmen. Stark sind wir immer dann, wenn unsere Worte glaubhaft sind, und wir keine opportunistischen Argumente verwenden, die später als „Lügen“ bezeichnet werden. Dies ist eine grundlegende Frage des Prinzips im öffentlichen Leben. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind für die Glaubwürdigkeit der atlantischen Zivilisation von entscheidender Bedeutung. Wir wissen, dass Lügen zu höheren Zwecken zum Gedankengut des Machiavellismus gehörten. Manche Kritiker sagen, der radikale Islam sei nicht frei von dieser Tendenz, um seine endgültigen Ziele zu erreichen. Ich bin nicht hier, um auf all diese Fragen einzugehen. Ich kann lediglich sagen: Wir, die gewählten Vertreter der westlichen Demokratien, sollten es immer und unter allen Umständen als eine Frage der Selbstachtung und eine Pflicht betrachten, die wir unserer eigenen Würde und der Würde all derer schulden, für die wir verantwortlich sind, niemals in die Lügenfalle zu tappen, da dies nur denen nutzt, die sich freuen, bei ihren Vorurteilen uns gegenüber Unterstützung zu bekommen. 3. Im Mittelpunkt unserer westlichen Werte steht die Würde des Menschen. Auf dieser Grundlage müssen wir die wichtigste intellektuelle Herausforderung unserer Zeit bewältigen: den Dialog der Kulturen und Zivilisationen. Er wird nur Erfolg haben, wenn wir uns gegenüber ehrlich und offen gegenüber allen anderen sind und uns nicht hinter allen möglichen Tabus verstecken, wenn wir vereint den Willen haben, gemeinsam für das Gemeinwohl der Menschen zu arbeiten. Wir könnten die Worte John F. Kennedys umformulieren und sagen: „Frage nicht, was deine Kultur für dich tun kann, frage, was du gemeinsam mit den Kulturen anderer tun kannst.“ Die Liste der Themen für einen aufrichtigen Dialog zwischen den Kulturen ist lang. Jeder von Ihnen wird gut zu begründende Ausgewählte Reden 85 Die Rolle der Europäischen Union in der Welt - unsere transatlantische Verantwortung Rede an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. Oktober 2006 Prioritäten haben. Wir werden uns vielleicht nicht auf viele Interpretationen und auch Wahrnehmungen voneinander einigen. Aber wir müssen uns auf den Dialog zwischen den Kulturen einlassen, wenn wir unsere Verpflichtungen als Bürger der Welt erfüllen wollen. Die Beziehungen zwischen der jüdisch-christlichen Welt und der Welt des Islam sind der wichtigste Tagesordnungspunkt des Dialogs der Kulturen. Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir uns nur auf den Grundsatz der Toleranz berufen, so wichtig er auch ist. Wir werden mit Toleranz nur Erfolg haben, wenn wir achten, was jedem von uns teuer ist, wenn wir besser verstehen, was im Zentrum einer jeder unserer Kulturen steht, und wenn wir bereit sind, uns auf ein vernünftiges Gespräch über die Prinzipien und Vorurteile einzulassen, die uns leiten. Dies ist ein großes Projekt, daher dürfen wir keinen Augenblick zögern, es zu beginnen. Nichts in der Welt kann ohne Einigkeit zwischen den USA und der EU wirklich langfristig gelingen. Vieles – und viel mehr als bisher – kann durch ein abgestimmtes Vorgehen der atlantischen Gemeinschaft bei der Verbesserung der Lebensbedingungen des Menschen und der Weltordnungspolitik dauerhaft gelingen. Wir müssen neu beginnen und damit anfangen, unsere Prinzipien und die Art ihrer Umsetzung zu überdenken. Die Zeit ist gekommen, so glaube ich, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten durch eine neue atlantische Partnerschaft zu verbinden. Wir stehen nicht länger im Mittelpunkt unserer gegenseitigen Anliegen und Sorgen. Wir haben die Herausforderung der Sicherheit im 20. Jahrhundert gemeistert, und es ist uns gelungen, starke Demokratien zu werden. Wir sind die Stützpfeiler der freien Welt und der wohlhabenden Welt. Als solche können wir nicht auf zwei Inseln der Glückseligkeit leben, die von Elend, Armut und Radikalismus umgeben sind. Wir müssen die Mechanismen unserer transatlantischen Gemeinschaft stärken, um einen besseren Beitrag zu den Herausforderungen der Krisenbewältigung und Verwaltung in der ganzen Welt leisten zu können. Das ist unsere Bestimmung im 21. Jahrhundert. Die Agenda der Weltordnungspolitik ist lang. Sie kennen die meisten Themen besser als ich. Es gibt wohl kaum einen geeigneteren Ort, sie zu untersuchen und theoretische Antworten für ihre Lösung zu finden als die John F. Kennedy School of Government. Um Ihre Ideen jedoch in die Wirklichkeit umzusetzen, müssen sie mit der Welt des politischen Handels verbunden werden. Die transatlantische Gemeinschaft braucht frische Ideen und einen starken Willen für einen Neuanfang. Je stärker wir uns über unsere Grundsätze einigen und sie praktizieren, desto weniger geben wir Anlass zu Vorurteilen gegen uns. Und je stärker wir uns auf Grundsätze einigen, desto mehr werden wir uns bewusst, dass es zu unserem Schaden wäre, zu glauben, die transatlantischen Beziehungen hätten lediglich theoretischen Wert. Sie sind die absolut wichtigste Voraussetzung für den Erfolg eines jeden von uns. 86 Ausgewählte Reden Ausgewählte Reden 87 Hans-Gert POETTERING Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament The future of Europe Our Values and Challenges Selection of speeches Contents 1) The future of Europe sixty years after the Second World War Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 11 May 2005 95 2) The European Ideas Network, political think-tank of the EPP-ED Group Opening session of the fourth EIN Summer University, Lisbon, 22 September 2005 99 3) Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 105 Right to freedom of expression and respect for religious beliefs Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 15 February 2006 121 Presentation of the EPP-ED Group to His Holiness Pope Benedict XVI Address given at the audience in the Vatican in Rome, 30 March 2006 125 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 129 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 141 Reunification of European history Address at the Study Day of the EPP-ED Group, Brussels, 8 June 2006 151 Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 157 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 165 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Selection of speeches 91 Curriculum Vitae Hans-Gert Poettering, MEP Born on 15 September 1945, in Bersenbrück (Lower Saxony, Germany) Lawyer Chairman of the Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats (EPP-ED) in the European Parliament Education Curriculum Vitae > Two years’ military service (as a Reserve Officer) following the school-leaving examination (1966) > Studied law, political science and history at the universities of Bonn, Geneva and the Institut des Hautes Études Internationales in Geneva (1968-1973) > Studied at Columbia University, New York (1971) > First State Law Examination (1973) > Ph.D. (1974) > Second State Law Examination (1976) Professional activities > Research assistant (1976 - 1979) > Appointed lecturer at the University of Osnabrück (1989) > Appointed honorary professor (1995) Political activities > Member of the European Parliament since the first direct elections in 1979 > Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament (since 1999) > Vice-Chairman of the European People’s Party (EPP) > Member of the CDU Presidency > Chairman of the CDU district Osnabrück–Land (since 1990) > President of the ‘Europa-Union Deutschland’ (1997 - 1999) > Vice-Chairman of the Group of the European People’s Party (Christian Democrats) in the European Parliament (1994 - 1999) > Chairman of the European Parliament’s Sub-committee on ‘Security and Disarmament’ (1984 - 1994) > Chairman of the Working Group ‘Intergovernmental Conference 1996’ of the EPP Party and the EPP Parliamentary Group (1994 - 1996) > Chairman of the Working Group on ‘Enlargement of the European Union’ of the EPP Party and the EPP Parliamentary Group (1996 - 1999) Awards > Consul Penseler laureate, Artland-Gymnasium, Quakenbrück > Robert Schuman Medal of the EPP-Group > Grand Order of Merit, Germany > Grand Decoration of the Republic of Austria > Gold Medal of ‘Mérite européen’, Luxembourg > European Honorary Senator > ‘European Parliamentarian of the Year 2004’, award by European Voice > Doctorate h.c., Babeş-Bolyai University, Cluj-Napoca, Romania Publications > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering und Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück 1998 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn 2004. Selection of speeches 93 The future of Europe sixty years after the Second World War Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 11 May 2005 The future of Europe sixty years after the Second World War Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 11 May 2005 Mr President, Mr President-in-Office of the European Council, Mr President of the Commission, ladies and gentlemen, in 1945 – 60 years ago – Europe was a ruined battlefield. A barbaric war had claimed the lives of over 55 million people, millions more – untold millions – were uprooted, millions were made refugees or driven away from their homes; parents lost sons, wives lost husbands, children lost fathers. By the end of March 1945, my own father, a private in the Army, was missing. It was only a very long time later that we learned that he was among the dead. I never saw him. In 1945, many of Europe’s cities were laid waste; its economy was in ruins. In the world at large, the mention of the name of Europe brought fear and dread. Where responsibility for the outbreak of the Second World War lay is not a matter of doubt: the illicit National Socialist regime in Germany whipped up its racial delusions and claims to power into an inferno of aggression against all the other peoples of Europe. The attempted extermination of the Jews was to be the worst of its crimes. National Socialist totalitarianism led the whole of Europe into ruination. When the end came in 1945, the German people themselves were among its victims, at a time when victors were thin on the ground. Instead of victors, there were survivors, some fortunate, some unfortunate; the former in the West, the latter in Central and Eastern Europe. Far-sighted American support made it possible for new life to resume in the west of the continent, enjoying freedom, respect for human dignity, democracy and a market economy founded upon the law. It was Winston Churchill, as we have just been reminded, who sketched out the vision of a United States of Europe – and let me add that Europe could never be complete without Great Britain. After 1945, starting with its Atlantic coast, Europe was resurrected; its peoples, exhausted but rejoicing that they could start again in freedom, drew together. Robert Schuman will always be remembered and honoured for reaching out to the Germans and inviting them to join in this new beginning. Without French magnanimity, Europe would again have remained no more than an insubstantial idea – and let me add that, now that the European Union is making another new beginning with a single constitution, Europe in future, too, will need France, more than ever, to be constructively involved. (Applause) In 1945 the peoples of Central, Eastern and South-Eastern Europe, too, were filled with the hope of a new beginning, of having, as those who belonged to the same European culture in which we all share, a new chance of life in freedom and peace. They had to learn from bitter Selection of speeches 95 The future of Europe sixty years after the Second World War Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 11 May 2005 experience that peace without freedom amounts to only partial liberation from the yoke of totalitarian injustice. Their hopes were crushed by the Soviet seizure of power. Although National Socialist totalitarianism was vanquished in 1945, Stalinist totalitarianism divided Europe and imposed its unjust rule on the peoples of Central, Eastern and South-Eastern Europe. Hope, though, did not desert the less happy survivors of the Second World War – the hope of a shared Europe, intellectually, morally and politically renewed, with the prospect of prosperity for all its citizens. To this hope they eventually gave shape in a peaceful revolution, the watchword for which was Solidarność. It would take decades for the wall to be broken down. (Applause) Having been a member of this House ever since the first direct elections to it in 1979, I see our debate today – a debate that we are holding together in a dignified fashion, and with the gravity it deserves – as a time to rejoice that Europe is now united, a time of rejoicing, too, in the presence among us of Members from eight Central European countries, who enjoy the same rights as we do. (Applause) It was in 1989 that the double burden of totalitarianism was lifted from Europe. What 1989 taught us was what power Europe’s values have for all of us and how much, if we want to retain our freedom, we rely upon the example of courageous men and women. After 1989, Europe could again begin to breathe with both lungs, to quote the words used by that great Pope of immortal memory, John Paul II. (Applause) The peoples of Western Europe had done valuable, indispensable, work in preparation for that day, and what they did will last. The establishment of the European Union with common values centred upon human dignity, the supranational union in a free community with its own binding laws were the consequent response to the opportunity presented by the end of the war. European unification is a project of peace and freedom. All Europeans now have the chance, and the duty, to go down the road presented by a reunited Europe. We are now, together, engaged in building a Europe that defends its values for the sake of all its citizens. Europe can now give one single response to warfare 96 Selection of speeches and totalitarianism, by pressing on along the road of the one European Union of peoples and states, with perseverance, inner conviction and an acceptance of the diversity that is Europe’s strength and splendour. The current debate on the European Constitution is a great opportunity for us to remind ourselves of these fundamental things, because, for the first time in European history, our values and ideals are set down in a constitution. Europe is not merely a political construction, but an intellectual living space. It is for that reason that the response to the terrible war, whose end we today commemorate with gratitude, had to be a moral one, a ‘never again’ to the unfreedom that leads to war, a ‘never again’ to the war that robs men of their freedom. That sums up the motivation behind building a new Europe, a Europe that repudiates totalitarianism, nationalist arrogance, and egalitarian inhumanity, a Europe that refuses to allow any one of its states to dominate the others, a Europe that affirms the unmistakeable dignity of every individual human being, the balancing of the interests of social groups and peoples, a Europe of respect and diversity, from which diversity, indeed, it derives its strength, a Europe of democracy and law. A great deal of progress has been made in terms of internal reconciliation – reconciling the peoples and states of Europe with one another. We want – as we must – to complete this work of internal reconciliation, as we also wish to be reconciled with the people of Russia and the peoples in the Russian Federation. In the period of our history that is now beginning, Europe, though, will have to seek reconciliation in the world and with the world around us to a greater extent than ever before. Europe’s wars became world wars. Europe’s unification must benefit the world. We can be grateful to the Members of this House – and I wish to thank my colleague Elmar Brok in particular – who have drafted a resolution that will, tomorrow, express our values. In this hour, we remember all the victims of the Second World War, and all the suffering and destruction. We recall how much peace and freedom belong together and the need for our work to serve mankind, not least in promoting dialogue between cultures. Where this dialogue with the world bears fruit, we will defend the values that sustain us on our way into the future. It is thus that this day of remembrance can give us a new mission, bidding us work together to build a better world – a world more at peace, and a freer world. (Vigorous applause) Selection of speeches 97 The European Ideas Network, political think-tank of the EPP-ED Group Opening session of the fourth EIN Summer University, Lisbon, 22 September 2005 Thank you very much, Luís (Marques Mendes) and Wilfried (Martens) for being here today and for your kind remarks about the Group and the European Ideas Network. The European Ideas Network, political think-tank of the EPP-ED Group Opening session of the fourth EIN Summer University, Lisbon, 22 September 2005 As leader of the EPP-ED Group - the largest political group in the European Parliament - it is my pleasure to welcome you to this opening session of our European Ideas Network summer university for 2005. I am delighted to see so many of you here with us this morning. This is our fourth summer university - after Oxford, El Escorial and Berlin. Some of you will have been at our first gathering in Oxford three years ago - when 150 people from a dozen countries - came together at the start of an interesting and exciting journey. This weekend, here in Lisbon, we will be over 300 people, from 30 countries - all brought together by our common desire to discuss policy and ideas among political friends. The European Ideas Network has been an important political initiative by our Group. We have been attempting to build - I think successfully to date - something unique: a network think tank on a continental scale. A network designed to promote lively discussion and new thinking about the key issues facing the countries of the European Union. The widening and deepening of the Ideas Network reflects the fact that opinion-shapers and policy-makers in Europe - whether from the worlds of politics, business, academia, think tanks, or the media - want to come together to discuss the big economic, social and foreignpolicy questions of our time. We are particularly delighted to be joined by the representatives over 40 think tanks - now working with the EIN across Europe. In Berlin last year, we brought these friends together for the first time. Now they are helping to build a self-confident community of thinkers who can in-put directly into the policy process. For the centre-right in European politics, the EIN has already become an important generator of policy ideas. Our own group is finding its contribution very valuable. Increasingly, as Wilfried Martens has hinted, the EPP parties nationally find the same. In the European Parliament, the centre-right is now the dominant force in shaping policy outcomes. The power that we enjoy there we want - and try - to use well and wisely. The EIN is the think tank process that can help us make the right choices for Europe. Selection of speeches 99 The European Ideas Network, political think-tank of the EPP-ED Group Opening session of the fourth EIN Summer University, Lisbon, 22 September 2005 In the member states, however, the situation is less certain. The disappointing result of the elections in my own country last Sunday highlights the resilience of the left in resisting change and mobilising a constituency of fear. Fear of change. Fear of the future. In the French and Dutch referenda on the European Constitution in May, we witnessed, in many ways, the same phenomenon. Fear of market forces in modernising our economies led many to say ‘no’ to a constitution that reiterated basic competition and free-movement rules that had in fact been established almost fifty years ago. In my view, the European Ideas Network is now at the cutting edge of the battle of ideas in Europe. It can and should play a key role in freeing people from the fears of the future - of globalisation and an interdependent world - and help us all in identifying workable solutions to many of the challenges of tomorrow. The left in Europe has a strategy of playing on people’s fears - and making them worse. We represent the political forces that want to offer a better future, by embracing the possibilities of economic change and spreading the benefits widely, to make all our citizens richer and our continent more successful. These are the kind of issues the EIN has been addressing. Understanding globalisation and harnessing it positively. Trying to ensure that the economic advance of China and India becomes an opportunity, not a threat. Embracing the digital economy. Using the market to generate better education and healthcare. Addressing the consequences of climate charge, which will shape not just environment policy, but energy policy, and potentially our whole way of life. This involves revisiting the issue of nuclear power - because the energy crisis requires it, and because it can be environmentally friendly. Making Europe a force for freedom and prosperity in the world - by promoting human rights, advancing free trade, and offering a hand of partnership to countries that want to become modern democracies. 100 Selection of speeches Above all, «putting Europe to work» - so that we can end the absurdity of 20 million unemployed, by freeing our economies to generate jobs and wealth. Demographic change and the pensions crisis require it. The left ignore it. We want to chart a serious route map for successful economic reform. We want to put Europe to work - but we also want Europe to work better itself. We thought we had found a constitutional settlement that could improve democracy and accountability in the European Union. Now we must ensure that the best parts of the constitution are saved. But we must also ensure that Europe really does «less but better», with fewer legislative proposals addressing the key problems in a more professional way. We must look at ways of making the institutions function in a more legitimate and a more effective manner - for example, through opening up law-making in the Council, in the absence of treaty change. The limits to enlargement of the Union - and its capacity to absorb new members - are similar issues that we will need to address. We need an effective Eastern policy for the EU, whether or not Turkey or the Ukraine ever join. Fortunately, the European Ideas Network is looking at these, and many other, key questions. That’s why - as I have said before - it is genuinely «an idea whose time has come». So now, for us all today, the time has come to start work - and begin the task of thinking afresh. Today’s discussions are structured around ten working groups. As you will see, we have put together a strong cast of chairmen, rapporteurs and panellists to help lead the discussion in the working groups. Around sixty of you have kindly agreed to serve on panels in some ways. We are all very grateful to you. The cast list of guest speakers at our event is also impressive. After lunch today, we will have a general discussion on the future of centre-right politics with Chris Patten, one of the most stimulating thinkers in Europe. This evening, I am delighted that we will be joined over dinner by José Manuel Barroso, who will be exploring some of the globalisation issues so important to our future. Tomorrow morning, José María Aznar will lead a discussion on transatlantic relations, a subject critical to the success of the West. And so it goes on. Selection of speeches 101 The European Ideas Network, political think-tank of the EPP-ED Group Opening session of the fourth EIN Summer University, Lisbon, 22 September 2005 On Friday evening, at the start of the ‘European Ideas Fair’, we are very privileged to welcome over dinner in Sintra, Anibal Cavaco Silva, the man who brought Portugal into the European Union and is likely to be the centre-right candidate in January’s presidential election. The Ideas Fair itself then has a terrific line-up of outside speakers, including Carl Bildt and Bernard-Henri Lévy. These promise to be very stimulating days. The Ideas Network is all about the free flow of ideas in a relaxed setting, with no right or wrong answers. I have always believed that the «idealists are the true realists». Let us think new thoughts - and refine old ones - together, in this unique international forum that it is such a pleasure for me to attend and a privilege for my group to sponsor. Thank you very much. 102 Selection of speeches Selection of speeches 103 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 Introduction Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 No other invitation in British academic life could attract me more than the opportunity to deliver the annual Adenauer Lecture at the European Studies Centre, here at St Antony’s College, Oxford. It is not just that it is a great honour to follow in the footsteps of so many distinguished predecessors, over many years. It is that - for me personally - it is especially inspiring to give a talk dedicated to the memory of Konrad Adenauer - one of the founding fathers of today’s Europe, to whom my country owes so much - and one delivered here in the European studies centre of one of the leading universities in the world. The former Chancellor of Oxford University, Roy Jenkins, was once asked: «What is the difference between a speech and a lecture?» He replied: «A lecture is characteristically a little longer than a speech, but not necessarily more interesting!» As a professional politician, like Lord Jenkins, I understand the perils of that distinction, and will try to keep what I say as succinct and interesting as possible, consistent with its rubric of it being a «lecture». Adenauer and Oxford When Konrad Adenauer was invited by Winston Churchill on his first visit to Britain as German Chancellor, in December 1951, Oxford formed part of his programme. No Chancellor had been in this country since Heinrich Brüning twenty years before. Adenauer knew too well what had happened in the decades in between. He was ready to help forge a new beginning in relations between Germany and Britain, and to play a decisive part in developing what our host this evening, Timothy Garton Ash, has since described as «a nonhegemonic order for the whole of Europe». Adenauer looked to a Europe in which never again would any one country aspire to dominance. He had shown imagination and courage by supporting the supranational pooling of the coal and steel industries, in the ECSC created in April that year. He was ready to accept the concept of a European army too, as indeed at one stage was Churchill. Reflecting in his memoirs on the 1951 visit, Adenauer wrote that both countries were called upon to take common responsibility in shaping the new order of the West. He recognised and understood a certain reserve on the part of Britain in forging a common destiny with continental Europe - an instinct he must have found disappointing given Churchill’s strong promotion of European unity in Opposition (from 1945 to 1951). Selection of speeches 105 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 In his conversations with Churchill and Foreign Secretary Anthony Eden, Adenauer acknowledged that a certain dose of British restraint and political realism would always be useful. For its part, Germany would pursue the path of European integration, in a measured way, “reflected and without haste, but steady and effective”, as he put it. in 1951. Yet, the irony is that, despite dramatic progress in so many spheres, many of our fellow citizens in Europe today are increasingly consumed in pessimism and fear, and many decision-makers seem overcome by inertia in the face of mounting challenges. The future seems to weigh heavily over us. Adenauer’s visit to Oxford left a deep impression upon him. He visited Balliol College where he saw the lists of students who had died in the First and Second World War. Among them was his own nephew, Hans Adenauer, who had been studying at the college in the late 1920s. Confronted with the horrors of history and the challenge to build a new Europe, Adenauer felt that “a community of Western, Christian culture and tradition” united our countries. We can see the symptoms of this malaise on many fronts. Fear of globalisation is one. Resistance to economic reform is another. There is a reluctance to think clearly about the challenges of our shrinking populations – whether for pensions, or healthcare, or public spending, or immigration or life-long learning. We experience a deep foreboding about climate change, matched by a strange refusal to take tough decisions on global warming. There is a pervasive sense of insecurity at home and abroad, as we confront rising domestic crime and the advent of brutal international terror. The list of concerns is written for us every day in the newspapers we read and on the news programmes we watch. In London, Churchill asked Adenauer whether good relations might ever be possible between Germany and Poland. It is impressive, indeed moving, to note that, five decades after Adenauer’s visit, Germany, Britain and Poland are all members of the European Union - part of the free, democratic and united Europe of today. Achievements, Challenges and Crises The political achievement of unity and common interest that we have forged together in Europe since the 1950s is truly remarkable. In the West, we defined a new culture of sovereignty-sharing that has proved highly effective in allowing ‘unity in diversity’. Then the collapse of Communism permitted the re-unification of Europe, finally brought to fruition in 2004. As Milan Kundera observed, Eastern European history for most of the twentieth century was a “day with two nights”, as one totalitarian regime replaced another. That nightmare is now over. Building a peaceful, cooperative, united Europe is perhaps the most seriously under-rated political achievement witnessed in recent years anywhere in the world. It gets scant recognition as such, not least (if I may be permitted to say so) in this country. Such an outcome was far from inevitable, as the contrasting experience of East Asia since 1945 testifies. It should, as a result, never be taken for granted. In addition to this political success – and indeed in part because of it - today’s Europe is also more advanced economically and socially - in terms of personal prosperity and freedom than anything Adenauer and Churchill might have expected or hoped for when they talked 106 Selection of speeches I often wonder how the great mid-century leaders, such as Churchill or Adenauer, or Truman or de Gaulle, would have looked at these challenges. My instinct is that they would have found our prevailing attitudes too cautious, even defeatist. They would have found today’s debates too constricting and lacking in ambition. They would have been unimpressed, I think, by a political culture that too often sees limits, rather than possibilities, at every turn. I believe that they would also have seen Europe as part of the solution to the problems facing our continent, rather than part of the problem itself. Looking at today’s European Union, many see a system simply in crisis. I recognise crisis, of course, but I see significant opportunities too. Professor Ludger Kuehnhardt, a good friend of mine who is also here in the audience today, is organising - in this very college, this term - a seminar series entitled “European Crises: 1945-2005”. As that title recognises, the reality is that the European Union has been built in response to crisis at many stages in its history. As Timothy Garton Ash has written, “the European project has many times moved precisely through and out of crisis”. In my own time as a Member of the European Parliament since 1979, I have witnessed the peaks and troughs of the integration process at first hand. Rarely has any major breakthrough - whether in terms of institutions or policies - not been preceded by some period of impasse, or of deep pessimism, or of obvious need for action that is unforthcoming. It would seem that often the very perception of crisis is a necessary condition, not of course a sufficient condition, to mobilise the will for change and to allow progress to happen. Selection of speeches 107 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 In order to break free of the current crisis, it is important to think clearly about what Europe is and has the potential to be; what it can and what it should do. I would like to share some of my thoughts with you this evening. Although I was once an academic, these are the reflections of a practitioner, of someone who has spent most of his adult life in European politics, working at the coal-face of practical integration on a daily basis. The Institutional Challenge Let me deal first with Europe’s institutional challenge. I believe very deeply that none of us would be better off if there were no European Union today. Equally, all of us would be better off if the Union were more effective, democratic, transparent. And accountable. If Europe could be made to work better institutionally, this would help address more directly the problems and concerns of the citizens, and through that process, help make the European Union itself more popular and legitimate. Institutionally, few could deny that the European Union today is facing difficulties in acting coherently and in carrying consent. The constitutional arrangements set down in the existing treaties are inadequate to meet Europe’s obligations and ambitions. Yet ironically the public in some countries is reluctant to reform those institutions, for a whole diversity of reasons, only some of which have to do with Europe. Professor Vernon Bogdanor of this university has spoken of a “dis-connect” between the people and Europe’s institutions. For too many, the latter seem to be (what he calls) an “alienated superstructure” that they do not trust. The paradox, however, is that with reformed institutions, the problems which our citizens face would be much easier to confront, and that without them, they are correspondingly more difficult to solve. People rightly demand a better management of Europe’s affairs in an age when so many problems have an international character - and where common European action can make a positive difference; yet many seem reluctant to use the means to precisely that end. No programme for reforming the EU’s institutions and procedures has ever been as transparent or consensual as the one which led to the text of the Constitutional Treaty. Yet ironically one of many reasons why the text was rejected by majorities in France and the Netherlands was because people felt that the product was not democratic enough. 108 Selection of speeches When it comes to constitutional questions, I can only speak on behalf of the EPP part of the EPP-ED Group. But I believe that the key elements of the Constitution would make Europe either more efficient or more legitimate, or both. You can see these features in the strengthened role it envisages for national parliaments, in the greater use of co-decision between the European Parliament and the Council of Ministers, and in the opening-up of the Council so that it would legislate in public. You can see the right approach in the simplification which the Constitution would introduce into the structure of European legislation, in the clearer delineation it would give to the respective competences of the EU and member states, in its streamlining of the Presidency of the Council of Ministers, in its creation of a more permanent President of the European Council, as well as of an EU foreign minister, and in its provision for the first time of a form of Europe-wide popular initiative. None of these changes in Europe’s institutional design is revolutionary, but they all point in the right direction. Cumulatively they add up to a better system of governance for the Union. Of course, no institutional improvement can on its own suddenly resolve any one of the key policy challenges facing the European Union. But together they can offer the chance of putting in place a decision-making process that is on a par with the challenges we face. If you doubt that, you only need to take a look at the illogicalities and contradictions of the existing Nice Treaty, with which we are currently condemned to work. What next for the Constitution? The text has, of course, been ratified by a majority of EU member states, whose populations constitute a majority of EU citizens, in accordance with their own constitutional practices. Others have decided to defer taking a final decision. In that sense, the document is currently in limbo, rather than dead. The European Parliament has proposed that we look again at the Constitution during the period between 2007 and 2009, after the ‘period of reflection’ that is now taking place. The German government plans to hold a serious discussion among governments about the Constitution during its Presidency next year. There are different views, among governments and within the European Parliament, about exactly how much of the existing text should be retained. My own hope is that, whatever the precise form, the key innovations it foresees can eventually be ratified by all member states, and the EU be given a more rational and credible foundation for action at home and in the wider world. Selection of speeches 109 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 The Challenge of Enlargement Let me turn next to the question of enlargement. We have rightly undertaken the historic process of enlargement, to re-unite Europe as we understood it. This has been, and continues to be, a huge undertaking. The EU’s status as a beacon of democracy, political stability and relative prosperity has made membership the goal of an increasingly large number of countries to our east. As Chris Patten has long argued, enlargement has been Europe’s most successful foreign policy. It has exported democracy, stability and market-based reform to candidate countries. Issues such as these pose the question of what in the jargon is called ‘the absorption capacity’ of the Union - the least noticed of the famous Copenhagen criteria for enlargement. The capacity to absorb new member states was severely tested by the admission of ten new countries in 2004. My own view is that further enlargements - beyond those already imminent - will become increasingly problematic without institutional reform. And even with reform, they will still be difficult. Enlargement, however, comes at a price. The European Union is not an international organisation like the United Nations or the OECD. It involves formal sovereignty-sharing across a large range of policy areas. The larger the number of member states, the greater the diversity of interests to be brokered, the more complex the compromises to be struck. Hence in part the rationale for reforming our institutions. Putting all these factors together, my conclusion is that we should very actively consider inventing some new intermediate option, which offers some of the de facto benefits of membership without the formal status of full membership as such. This is the so-called ‘privileged partnership’ concept. Governing together depends crucially on the participants in the process believing themselves to be members of the same political community. We are now approaching - for the first time - a situation where the boundaries of the European Union might no longer correspond to what many Europeans consider to be ‘Europe’. This is an important moment. In a memorable passage in his new book, “Not Quite the Diplomat”, Chris Patten argues that, just as the “reconciliation of France and Germany was the necessary and admirable European accomplishment of the twentieth century,” so “reconciling the West and the Islamic world, with Europe acting as a hinge between the two, is a major task for the twenty-first.” He goes on to argue strongly for Turkish membership of the EU. The prospective enlargement to Turkey, which played a part in generating the ‘no’ votes on the European Constitution last June, has brought this issue into sharp relief, at both national and European levels. The question of the Ukraine has done likewise. If Ukraine, why not Russia? A lively debate has been sparked on what it is to be a European. What are our values and identity? Do those who want to join share them? How far must they share them as a precondition of membership? I think that we have to be honest in facing this debate, rather than attempt to conceal it or pretend it does not exist. I think that Chris Patten’s basic analysis is correct, but that the conclusion he draws is over hasty. The “hinge” of full membership of the European Union may simply not be strong enough to bear the weight of this huge role on its own. Only time will tell. In the interim, other structures and instruments must be available, if we in Europe are to carry prime responsibility for reconciling the West with our diverse neighbours, whether to our east or south. This is not a static scene. The prospect of enlargement changes the very countries which aspire to it. We have started, in good faith, an enlargement negotiation with Turkey, for example, which will in itself change the very country we are dealing with. No-one can tell yet whether a modernising Turkey a decade or so from now will have progressed sufficiently far and fast to look likely to be able to take its place in the European family. In Turkey’s case, the problem is compounded by the fact that by - or soon after - the time of entry, Turkey would be the largest EU member state whilst also being one of its poorest, if not the 110 poorest. It would have the most votes in the Council of Ministers, whilst also aspiring to be the largest net recipient of EU funds. This would be the opposite of the current situation with Germany. Selection of speeches Europe’s Policy Agenda The decisions we take on EU institutions and on enlargement will decisively affect the shape and capacity of the Union in the years ahead. If we make the right choices on those questions, we will be in a significantly stronger position to tackle the central policy challenges facing Europe today. But, in the absence of clear decisions to date, the practical policy agenda to be tackled does not go away; indeed it gets more pressing by the day. Selection of speeches 111 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 We must continue to show that, whatever its shortcomings or ambiguities, Europe can deliver for the citizen. As Tony Blair argued, in an impressive speech to the European Parliament last summer, Europe can, through its actions, build the popular support which would make it possible to reform its institutions, for example. A critical part of the crisis which the European Union is facing is one of adapting our continent to the new challenges posed in an age of globalisation. The difficult birth of a new era requires change all across Europe. It requires change on the part both of the EU and the member states. At both levels, it requires leaders to find the political courage to lead the debate and citizens to recognise that opportunity involves risk and that progress cannot be built on certainty. The French and Dutch referenda were as much about these challenges as about the EU institutional structure. Europe is, I believe, a powerful potential vehicle for confronting the challenges of globalisation. A global world respects fewer and fewer national boundaries. A global world is one with big new international problems, like terror networks, migratory flows and climate change. It is creating an open, porous world-wide market-place for goods, ideas, communication and even people. In this international market-place, Europe’s shrinking working-age population will stand in marked contrast to rising populations in the third world and even in the United States. Europe’s competitiveness will depend more than ever on the skills and aptitude of its people. Inter-dependence will become an increasing hallmark of politics in Europe and worldwide. The opportunity for the European Union lies in offering a framework in which to develop common answers to these questions. One capable of turning local, regional and national problems and fears into a bigger common solution, by working together on a continental scale. This prospect will affect every area of policy, from foreign policy and the environment to social security, healthcare and pensions. European Foreign Policy Let me deal first with foreign policy. Here, despite the shortcomings of weak institutional structures, and often divergent perspectives among the member states to date, it is important to note that Europe’s emerging foreign policy is in general nowhere near as flimsy or inadequate as some critics like to claim. The European Union is already by far the biggest donor of development aid across the world. It is heavily engaged in bi-regional cooperation with groupings such as ASEAN, Mercosur and increasingly the African Union. EU soft power is increasingly being put to hard use in the world’s trouble-spots. Take the Kimberley Process to eliminate the trade in ‘conflict diamonds’, a multilateral and multi-organisational effort to be chaired by the European Union in 2007. Take the work in South Eastern Europe, where the EU has done much to stabilise and integrate the region. Most importantly, take the Middle East. Both Israel and the Palestine have requested a police mission of the EU to monitor the border crossing in Rafah between the Gaza Strip and Egypt. For the first time, the EU has been recognised by both sides as a serious political factor in delivering the Road Map of the Quartet. I consider this a major breakthrough. In the ‘hard power’ field too, the score-card is increasingly positive. The European Security Strategy of 2003 identified at least the right issues, working in parallel with the United States, not against it. The interface between NATO and the EU is being systematically strengthened. A serious effort is being made to identify how duplication among EU national defences could be reduced and more effective burden-sharing undertaken. The new European Defence Agency has the potential to open up procurement in the EU and enhance defence capabilities. These developments offer hope that Europe can and will play a bigger, more coherent, more responsible role in world affairs, in the context of a vibrant transatlantic partnership. You will be relieved to hear that I will not deal with all such dimensions this evening, but I will, if I may, briefly allude to three of them: foreign policy, demographic change and economic reform. All of these policy fields have traditionally been the preserve of national governments, but the realities of today’s inter-dependent world dictate the need for greater and greater common action. 112 Selection of speeches Selection of speeches 113 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 Demographic Change in Europe Let me say a word next about demographic change. As a result of people living longer and having fewer babies, the working-age population across Europe has already begun to fall, both in absolute terms and as a proportion of the whole. The number of people aged 15 to 64 in the EU will decline by 48 million between now and 2050 (a drop of some 20 per cent), and the number over 65 will rise by 58 million. Europe will move from having four people of working age for every elderly citizen, to a ratio of only two to one. The policy implications of the ageing and shrinking of populations in Europe are multi-faceted and serious, and will need to be addressed. A smaller workforce will result in lower economic growth, and possibly even deflation. There will be fewer producers in the economy and an ageing society is likely to save more and consume less. Japan’s economic difficulties in recent years have already heralded the prospect of «ageing recessions». The European Commission recently predicted that such factors alone will reduce potential growth in the EU from over 2.0 per cent per annum today to 1.25 per cent by 2040. Indeed this process is already having an effect. Daniel Gros of CEPS has calculated that over the last ten years, Germany’s GDP potential growth rate has already been one per cent lower than it would otherwise have been, because of demographic change. Moreover, lower growth will happen just as the costs of an ageing population rise. There will be a significant increase in age-related spending on pensions, health and long-term care. The likely increase in the burden of such items is estimated to be between four and eight per cent of GDP, with some member states facing even higher increases. As a result, there are many difficult questions which policy-makers have to focus on with some urgency. First: whether and how to encourage higher birth rates - through financial incentives, measures to make it easier for working women to raise children, enhanced day-care provision, and approaches that strengthen the legal framework and social status of families. Second: raising the labour-force participation rate, so increasing the percentage of the adult population engaged in employment, especially women and younger workers. 114 Selection of speeches Third: extending the length of working life, by raising retirement and pensionable ages, discouraging early retirement, and combating ‘ageism’ in the workplace. Fourth: increasing the financial provision made by those in work towards their pensions, through higher contributions to funded pension schemes and/or greater personal savings. Fifth: whether to promote immigration, and how to ensure that immigrants admitted possess skills that add to the productive potential of the host countries. The European Union is beginning to grapple with these difficult problems. Through the Lisbon process, it is attempting to increase the percentage of women and of both older and younger citizens who participate in the workforce. Progress so far has been positive, but modest. Pensions and social-security reform are being encouraged. A serious debate has opened up about a European migration policy, as countries realise that demography abhors a vacuum, and that inward population pressures are therefore bound to grow. The European Union can provide a framework of mutual support and encouragement and a forum for common commitments - as we all struggle with these challenges. The political group which I chair – the EPP-ED Group in the European Parliament - has begun an intensive discussion about the options and strategies we need to consider as we address demographic change. Our centre-right think tank, the European Ideas Network, is doing excellent work in preparing the ground, with a working group chaired by David Willetts, the Conservative MP here in Britain. Demographic change raises a crucial and fascinating nexus of issues that affect virtually every policy area of government. Addressing it will be central to the future economic and social health of our continent. Economic Reform This brings me to the parallel issue of economic reform. The European Union today is under-performing economically and has been doing so for some time. It is failing, in particular, to deliver jobs for its citizens. Unemployment in the industrialised countries has for two decades now been largely a European problem. We have more than 20 million Selection of speeches 115 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 people unemployed in the Union. During the past decade, the EU has enjoyed only half of the economic growth rate of the US and only one quarter of the growth rates of China and India. The best way to create jobs in Europe is to free markets in goods, services, capital and labour – in national economies and across the EU as a whole. It offers the chance of renewal in order to safeguard and underpin our prosperity and to revitalise our societies so they can be inclusive, open and adaptable in an era of continuous change. Demographic change makes the case for economic reform, already strong, even more compelling. We will need to promote the greater productivity of existing workers, so that increased output offsets the deflationary effects of falling populations. We will need to encourage the greater adaptability of workers, so that we all possess skill sets that enable us to move more easily between jobs and professions during the course of working life. Education, training and re-training will all become even more important, and will need to be funded accordingly. Hard choices have to be made on liberalising markets. The up-coming Services directive, to be voted on in the European Parliament, is a case in point. It offers us a chance to liberalise a key component of the European economy, complementing the progress made in openingup the single market in goods, and to a lesser extent capital. It is important that we send a powerful signal that, notwithstanding the fear of globalisation on the part of many, Europe is capable of embracing change and using it for our collective prosperity. Many countries have been pushing the right policies for some time. Here in Britain some difficult decisions were made in the 1980s that have paid off in subsequent decades. My own country is now beginning to face up to the same sort of challenges. In the race to get into the European Union, many Central and Eastern European countries locked on to the right path. The situation in Europe is nowhere near as dire as some people like to claim. Even the conservative Heritage Foundation in Washington confirmed in its World Economic Freedom Index this month that of the world’s 25 most dynamic economies, over half are in the European Union. But the standard we should be comparing ourselves with is the very best. 116 Selection of speeches Final Reflections Finally, let me say something about European and German politics as they have developed in recent months. Charles Peguy once wrote that “everything begins in mysticism and ends in politics”. That tendency is not unknown in the European Union. Big-picture debates about the future of Europe have a tendency, sooner or later, to come crashing to a halt in some intense battle about financial resources or distributional politics. Many found the sight of European heads of government squabbling over the future financing of the Union over the last six months - whether in June or December 2005 - a pretty unedifying spectacle. I agree. However, I would make three observations about this budget dispute - and European politics more generally - from my experience and perspective in the European Parliament. First, the protagonists in the budget dispute ultimately realised that they had a common interest in reaching a deal, however much that deal fell short of what might have been optimal for them individually - or for Europe as a whole. The price of failure would have been too high for the European Union, in which all member states have a huge amount invested. I can say that Tony Blair, whatever criticisms might be levelled against the British Presidency, behaved with admirable courtesy and attentiveness towards the European Parliament throughout his six months at Europe’s helm. I understand that he will soon be visiting Oxford and will speak about his handling of the budget dispute and other aspects of his Presidency. I would be fascinated to be a fly on the wall. Second, as the so-called ‘financial perspectives’ fall outside the normal budgetary procedure, the future-financing deal cannot be implemented without the approval of the European Parliament. We will now negotiate an Inter-Institutional Agreement with the Council and Commission, and intend only to agree it if certain important changes are made to the efficiency and accountability of the way money is spent in the Union. Third, the debut of the new German Chancellor, Angela Merkel, in European politics proved to be encouragingly impressive. She played a crucial role in bringing the British and French positions closer together, a performance that bodes well for the future. Selection of speeches 117 Crisis as opportunity: problems, challenges, frontiers and prospects for the European Union Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 January 2006 With Mrs Merkel, we hope that the unpredictable days of the recent past are over. Her first visit after being sworn in as German Chancellor took her in quick succession to Paris, Brussels, London and Warsaw. She visited President Bush only a few days ago, on 11 January. These visits were an expression of her deeply felt desire to regain confidence for Germany’s European and international policies wherever there have been doubts in past years. She demonstrated that she will exercise strong leadership on European and transatlantic matters. In this approach, Germany is following its own legitimate interests, of course, but wants and can do so only if the interests of all other partners, and notably the smaller ones, are also met. This was the successful philosophy of Chancellor Helmut Kohl for many years and I cannot see why Chancellor Merkel should not be less successful. Her first weeks in office have underlined the rightfulness and success of this traditional German attitude towards Europe. I am confident that we will see more of this new style, and more importantly, the substance of a mediating, yet resolute Germany in the years ahead. I am also confident that no matter how important German-French relations are, the European Union can only succeed if Germany, France and Britain work together in cooperation with each other and all other EU partners. Only such a constructive spirit can generate sustainable European interests and successful European policies. It is my sincere wish that, in this spirit of reinvigorated focus, we can all work together in the years and decades ahead. The agenda is bigger than ever. It requires commitment and realism, steadfastness and application. As part of that process, it requires the most vital possible German-British cooperation in Europe. This would serve not only the interests of both of our two countries, it would recognize our common obligation - and the common potential we can realise - to make Europe work better. The European Union is work in progress. It is a huge and potentially invaluable undertaking. Getting it right can bring enormous benefits for our citizens. The challenges of our globalised world will make Europe more, not less, important. That is why I believe it is vital that all of us - academics, business-people, civil society, even indeed politicians - work together to help Europe succeed, for our common future. 118 Selection of speeches Selection of speeches 119 Right to freedom of expression and respect for religious beliefs Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 15 February 2006 Mr President, Mr President of the Commission, Mr President-in-Office of the Council, ladies and gentlemen. Right to freedom of expression and respect for religious beliefs Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 15 February 2006 The Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats is following the controversy over the caricatures with great concern. One thing is crystal clear to us, however, and this forms our guiding principle. We shall defend freedom of the press, and we shall protect the feelings of believers, irrespective of their religion, and also the symbols that are important to them. We shall defend human rights and the achievements of the Enlightenment, and we shall uphold the right to profess one’s faith, to be different and to be respected. It is only possible to achieve all this at the same time if all parties first remain calm and level-headed. Therefore, our plea today goes out, in particular, to representatives of the media in Europe, in Iran, in other Islamic countries; it goes out to those who seek to inflate the caricature row to a matter of political principle. Meeting polemic with polemic, aggression with aggression, and insensitivity with insensitivity, is not the way to a good future. We want an order that defends freedom of expression as one of the supreme human rights, whilst also being aware of its limits, which are to be found in the freedom and dignity of others. This order must show respect for the beliefs and religious sensitivities of others, whilst at the same time enabling a peaceful, constructive dialogue on the things that divide us both superficially and deep down at the heart of our being, of our values, experiences and feelings. It follows from this that violence as a means of agitating or inciting outrage at differing opinions can never be accepted. We condemn all the instigators of the violent reactions in various countries across the world, for this was no spontaneous reaction – it did not take place until several months after the event – but was organised in part by regimes that do not value freedom of expression, but rather repress their people. This, too, must be made quite clear. (Applause) We oppose all forms of violence, not only against people, but also against objects – flags or buildings – and we condemn them in the strongest terms. It is important to now add to this a rather more specific approach, as merely pledging ourselves to dialogue between cultures is not sufficient. I should like to make two very specific proposals; imperfect ones, admittedly, but food for thought nevertheless. Firstly, because we need to start with the young people, we should set up a committee of experts to examine school books in Europe and in the Selection of speeches 121 Right to freedom of expression and respect for religious beliefs Debate in plenary session of the European Parliament, Strasbourg, 15 February 2006 Islamic world to see the kind of words and values that are being attributed to each other and disseminated by this means. This committee should be under the joint auspices of the EU and the Organization of the Islamic Conference and, to make it most effective, the UN Secretary-General should be involved in the choice of experts. We, or rather the Islamic world, have become agitated over a number of caricatures in a European – Danish – newspaper and other newspapers; but this is only one instance of hundreds – not to say thousands – of caricatures, including those in the Islamic world making fun of our – Christian – values and our convictions. This has to stop: both here and in the countries of the Islamic world. (Applause) Secondly, I was among those Members who participated in the Euro-Mediterranean Conference in Barcelona. We should use the Euro-Mediterranean Parliamentary Assembly to bring together elected politicians and representatives of civil society from Europe and our partner countries for regular dialogue and targeted discussions within the framework of the Barcelona process. The Euro-Mediterranean Parliamentary Assembly could thus be a pivotal forum for the dialogue between cultures. Allow me to make one personal remark. From 1999 to this year, 2006, I have visited 16 Arab and Islamic countries. I recall a conversation with a very committed, credible senior cleric in Saudi Arabia, which was, all in all, a wonderful conversation. He then asked me how Muslims were treated in Europe. I replied that we should often like to see better integration, but that Muslims could practise their faith freely. I then asked a question in return: is it true that, in Saudi Arabia, the law requires that any Muslim wishing to convert to Christianity be punished with death? I did not receive an answer. Tolerance is important; but it is a two-way process. Tolerance, reconciliation and understanding must be based on the truth, and that is what we advocate. I emphatically welcome what the President of the Commission said: an attack on one Member State is an attack on us all. In this sense, we of course stand in solidarity with Denmark, and this debate should send out a signal of tolerance and understanding, albeit based on reciprocity and recognition of the truth. Only then will we be on the path towards a good future based on dialogue between cultures. (Applause from the right and the centre) 122 Selection of speeches Selection of speeches 123 Presentation of the EPP-ED Group to His Holiness Pope Benedict XVI Address given at the audience in the Vatican in Rome, 30 March 2006 Heiliger Vater, Holy Father! Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und Europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Presentation of the EPP-ED Group to His Holiness Pope Benedict XVI Address given at the audience in the Vatican in Rome, 30 March 2006 It is a great honour to present to Your Holiness my colleagues in the Parliamentary Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats in the European Parliament, their guests and the staff of the Group Secretariat. On behalf of the EPP-ED Group, I greet Your Holiness with great affection. In our programme, the Group is committed to the dignity of the human being, the human person, in the transcendent dimension being at the very heart of its work. The Group fought for a reference to God in the European Constitution. Although we were not successful, we are proud of having done so. The final text does embody essential Christian values. Whatever the outcome, the EPP-ED Group, as an advocate of JudaeoChristian values, is determined about the spiritual and moral dimension of the European project. Encouragement by your Holiness for this aim is vitally important for our Group! Europe is facing challenges, perhaps crisis, about which your Holiness spoke at Subiaco last year. But as Christians, hope and optimism are the basis of our work and activities. In our Group, Catholics, Protestants, Anglicans, Presbyterians, Methodists, Orthodox, Muslims and Jews are united. The Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats is truly ecumenical. The Group is determined to work on the religious dimension of Europe in addressing the crisis of culture, which affects all our peoples. This determination was shown by the Group’s successful initiative to obtain support from the European Union for the World Youth Days in Cologne in 2005. Further, through annual dialogue with the Orthodox Church, the Group seeks healing in the Christian division of Europe. Selection of speeches 125 Presentation of the EPP-ED Group to His Holiness Pope Benedict XVI Address given at the audience in the Vatican in Rome, 30 March 2006 Through initiatives with states of the Organisation of the Islamic Conference, the Group aims for new relationships, for which Christians and Muslims can be privileged partners as believers. We are joined by a guest from Arabia, a sign of the pioneering work which Muslim and Christian Democrats are doing for a God centred more ethical world order. We do not believe in the «clash of civilisations», we believe in cooperation, understanding and partnership, if possible friendship, between cultures and religions. For more than twenty five years, the Group has coordinated the Ecumenical Prayer Group in the European Parliament, open to Christians of all political families. Now at the end of the Group’s Study Days in Rome, I have the honour on their behalf to ask for your blessing on their lives and their labours for peace and prosperity in Europe, and for reaching out to peoples throughout the world, in solving the problems of life. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. Holy Father, we thank you for the spiritual community which unites us, and we ask the Lord for his blessing for you and all of us, for a peaceful and democratic Europe which is both strong and humane. 126 Selection of speeches Selection of speeches 127 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 Father Mateos, Ladies and gentlemen, It is a great honour and pleasure to be able to address and talk with young people today in this historic place, the Escorial Maria Cristina Royal University Centre. I am very grateful to the director, Father Mateos, for the invitation. The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 Today, at the beginning of the twenty-first century, the process of European unification has reached a stage that few could have foreseen 20 years ago, 1986, when Spain became a member of what was then the EC. We now live in a Union without borders, with a common internal market and a common European currency. The largest round of enlargement to date came almost two years ago to the day: since 1 May 2004 the European Union has encompassed 25 Member States and more than 450 million inhabitants – more than the US and Russia together – and its economy now accounts for a quarter of global GNP. That means the European Union is a historically unique association of states based on common values, which offers all its Member States incalculable benefits, while entailing obligations in return. Europe’s richness lies in its cultural individuality and diversity. That is a legacy we want not just to protect, but also to use to our advantage and to promote. Our aim is a strong, slimline European Union, in which the nation states, and also regions, towns and municipalities, carry out their tasks independently. All those four levels both express and serve as the forum of our European culture. We must not look at the different levels as competitors but see them as playing an equal part in shaping our European identity. In June 2004 the European voters once again made our EPP-ED Group the strongest political force in the European Parliament. Today we make up 264 (or 36%) of the 732 MEPs. These 264 MEPs come from 45 national parties. Our Group is the only one to include MEPs from all 25 Member States of the European Union. That will not change with the accession of Romania and Bulgaria, since 14 parliamentarians from those two countries are already active in our Group as observers. Our Group regards the Christian image of man as an important leitmotif. We respect Christian values as a fundamental component of our Western culture. At the same time, in our activities we place emphasis on dialogue with other religions and cultures. In that way the EPP-ED Group – which includes, among others, Catholics, Protestants, Anglicans, Selection of speeches 129 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 Presbyterians, Methodists, Orthodox Christians, Jews and Muslims – contributes to a spirit of understanding, both within Europe and with our neighbours south of the Mediterranean and in the Arab world. The aim is to enhance mutual understanding and find common approaches to resolving problems. One of those problems is international terrorism, which struck Europe with the Madrid bombings of 11 March 2004. Those attacks were directed not only against Spain but also against all of us – against human rights, human dignity and the freedom of the individual. They were directed against our ideals of democracy and peace. We must find a way to neutralise the threat of international terrorism and religious fundamentalism at its source, through a policy of promoting understanding among cultures. We must do our utmost to forestall a conflict between religions or ‘clash of civilisations’. The Mediterranean countries and their neighbours have a very significant role to play here. That region, which has played an almost unique role in history as a focus of cultures and religions and of conflicts between them, is destined to become the site of peaceful settlement in a spirit of mutual tolerance and understanding among its people. We have to understand one another if we are to gain respect, and we have to respect one another if we are to gain trust. That calls for practical measures, for instance in the context of the Barcelona Process initiated by the European Union. During my term of office as Group Chairman, since July 1999, I have made it my business to contribute to that dialogue, and over the past years I have visited 16 Islamic Arab countries and last year Iran, where I have held a great many informal political talks. Values In the course of history, Europe has evolved into a community of values that draws on a wide variety of influences. Western Europe was shaped by Ancient Greek thought, Roman law and the Christian faith. Humanism, the Renaissance and the Reformation contributed as much to the image of the Christian West as the Enlightenment and modern science were to do later. 130 Selection of speeches The commitment to Christianity is a central component of the European identity and European community of values. Politicians committed to Christian standards will, therefore, opt for a specific image of man - the Christian image of man. The face of Europe is also deeply marked by Christianity. It is covered in symbols of Christianity, from cathedrals and monasteries, and San Lorenzo is a beautiful example, to schools and hospitals, wayside crosses and chapels. The way we mark the passage of time also reflects Christianity, from the seven-day week to the liturgical calendar that determines the dates of our annual festivals. We perceive man as God’s creation. Hence we are convinced that every human being is endowed with an inviolable dignity. Man is a value in itself, with no need for further justification and regardless of physical, intellectual or economic capacity. That principle is particularly important when we discuss bio-ethics. If each person is unique, we may not reproduce them. If human life is a value in itself, we may not create human life in order then to go on and kill it. A ‘made in Europe’ value standard is an indispensable foundation for a stable Europe. Incorporating the Charter of Fundamental Rights in the European Constitution would make the Christian image of man an important and binding foundation of our community. The Charter of Fundamental Rights enshrines human dignity and the right to the integrity of the person. And ‘person’ means responsibility for the individual - himself and herself - and at the same time responsibility for the society. Our understanding is that we must prohibit the reproductive cloning of human beings. It contains specific provisions on protection of the family, children and the elderly, as it does in respect of the right to marry and found a family. Our Group has always urged the inclusion of a reference to God in the European Constitution, together with an explicit reference to the Judaeo-Christian heritage that has had such a decisive influence on the history of Europe. Unfortunately, not all Convention members nor the majority of MEPs - supported that proposal. The Constitution does, however, refer indirectly to Europe’s Christian heritage, given that the Preamble refers explicitly to the religious inheritance of Europe. Moreover, Part I of the Constitution recognises the status of churches as well as philosophical and non-confessional organisations. The inclusion in the Constitution of a solidarity clause also reflects the incorporation of the views of Christian social doctrine. Selection of speeches 131 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 The principles of democracy and Christianity have far-reaching implications for European policy, especially for human rights policy. The Treaty on European Union and the text of the Constitution specify human rights as one of the principles common to all EU Member States and on which the EU is founded. That means that a consistent European foreign policy must defend the human rights of oppressed Christians in Sudan and the Muslim civilian population in Chechnya, just as it defends Western society challenged by terrorism, both in America and in Europe. We support human rights worldwide – and this includes China and Eastern Europe. Palestinians have the same dignity as Israelis. As a way of underlining that commitment, since 1988 the European Parliament has awarded the Sakharov Prize for freedom of thought, which in recent years went amongst others to a Nigerian lawyer, a women’s organisation in Belarus and the international organisation Reporters Without Borders. The civil rights organisation Women in White has also been awarded that prize, in honour of its commitment to oppose the regime of the Cuban dictator Fidel Castro. We urge Europe to formulate a coordinated common foreign policy under a European foreign minister. It is important to ensure that Europe can finally speak with a single voice, so that in future we can prevent the kinds of differences of view that tarnish its image, as for example on the issue of Iraq, and can cooperate in a climate of consensus. The only way we Europeans can be strong is if we take a common approach, so that we can negotiate confidently, on an equal footing, as a global player, in our transatlantic relations with our American friends too, and not be split into an old and a new Europe again by any ‘divide and rule’ strategy. We are deeply concerned at developments in Russia and some of the former Soviet republics. We must ensure that dictatorships, such as Alexander Lukashenko’s in Belarus, do not receive outside support. The US is both a partner and a friend of the EU. Yet we have our differences – as on the treatment of CIA prisoners or on Guantanamo Bay – which we address openly. Policies went where no man had gone before, in a continent ravaged by war and divided by the post-war system. Inspired by their vision of a lasting peace and the common development, stability and well-being of all the people of our continent, they began jointly to define and jointly to implement policies that reached beyond the borders of the nation state. The founding fathers’ vision has become reality. Even more, it has proved its strength and success in the conflict between a system of freedom and democracy on the one side and Communist dictatorship on the other. As that vision became reality, it brought an end to the artificial division of Europe, with the accession of Poland, Hungary, the Czech Republic, Slovenia, Slovakia and the three Baltic states of Estonia, Latvia and Lithuania to the European Union. Nor could Germany have been united on 3 October 1990 had the people of those countries not resolutely chosen freedom. Let me also remind you that this event would certainly not have been possible without the great spiritual power of the Polish Pope John Paul II, who called on his compatriots in the 1980s: «Don’t be afraid!». The inclusion of those states, which the European Parliament always supported, was a historical and moral imperative. In an admirable peaceful revolution, they defeated Communism and stood up very successfully for democracy and self-determination. The new Member States have always remained pro-Western, after spending 50 years as victims of the most brutal and inhumane ideologies of the twentieth century: National Socialism and Communism. The central European countries rightly demanded to become members of the family of European democracies once and for all. Yet that enlargement was not only a historical and moral imperative; it is also in our own political and strategic interest to stabilise the entire region between the Baltic and the Black Sea for the long term. With the collapse of the Soviet-dominated regime in central Europe, a political vacuum emerged, which certainly posed a risk of further instability. Stability in that region had to be the top priority of all European action, because dissatisfaction in one part of Europe is bound to affect Europe as a whole. The fact that since 2004 we Europeans will elect a common Parliament every five years is, perhaps, one of the most impressive signs of reconciliation that countries that waged such bitter wars on one another in the last century could offer. Courageous and visionary Christian Democrats laid the foundations of our European house. Since the inception of European integration, they have been the formative political force in Europe. Men such as Konrad Adenauer, Robert Schuman and Alcide De Gasperi 132 Selection of speeches Selection of speeches 133 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 It is also due in part to our efforts and to the support of the European Parliament that it proved possible to overcome the artificial division of the continent and to unite Europe. Europe reacted calmly and clear-sightedly to the challenges of the historic process of radical change in Europe. To borrow a metaphor used by Mikhail Gorbachev, who gave free rein to his policy of ‘Perestroika’ and ‘Glasnost’ in the mid-1980s, and was thus partly responsible for the fall of the Iron Curtain, today we can say that the European house is almost fully inhabited. Bulgaria and Romania are standing at the door and negotiations have begun with Croatia. Turkey also aspires to join the European Union. In recent years it has made enormous reform efforts. Yet the will to join is not enough to secure membership. The main question is whether Turkish accession might create a risk of our Union disintegrating, because of too little inner homogeneity and too much outer geographical expansion. I personally believe that Turkey’s accession would prove too much of a cultural, political, financial and geographical burden for the EU. The members of the European Union need to have enough in common. We must not just check our capacity to take in candidate states but must also check carefully whether the European Union itself is capable of enlargement. How strong are the foundations of our European house? We must discuss the issue of ‘accession’ very openly and honestly with Turkey and meanwhile find another, new kind of cooperation, a ‘privileged partnership’, which is not quite membership but provides for a very high level of cooperation in the fields of politics, economics and civil society. Our European house should be surrounded by neighbours - by a circle of friends who feel well-disposed towards us. Following the enlargement of the European Union, we urgently need to reform the bases of the Treaties, especially the institutional framework. The European Constitution offers a solid basis for balancing interests in the EU and settling conflicts. Only the Constitution can enable the European Union successfully to meet the challenges of increasing globalisation. I am sorry to see a proposal being discussed to form a core Europe as an alternative to the Constitution. In my view that is not the kind of solution we should seek. We do not want a multi-speed Europe; we want to make common progress towards deepening Europe politically. 134 Selection of speeches The European Union must be responsible for protecting fundamental rights. Accordingly, it must seek to ensure that the Charter of Fundamental Rights becomes an integral and binding component of the contractual foundations of the EU, as provided for in the European Constitution. That would underline the fact that the European Union is a community of values, which attaches central importance to respect for human rights, tolerance, subsidiarity and solidarity. As provided in the Constitution, under the subsidiarity principle, the Union should be responsible and act only where the objectives in question cannot be achieved properly at national level. The policy areas that form part of the established traditions of the civilisation and cultural diversity of Europe should remain the responsibility of the individual Member States. That is why the Constitution provides that national parliaments have the right to institute proceedings and appeal against alleged infringements of the subsidiarity principle. The aim is to strengthen the Community institutions and establish a clear distribution of powers. The European Parliament must become a legislative body on the same footing as the Council. That means giving it a right of co-decision on all European legislative issues, together with full co-determination on all budgetary matters. The Parliament is co-deciding now about 75 % of European legislation. We must sort out the confusion between legislative and executive powers and create a more transparent Union, which respects the fundamental principles of democracy. People must find it easier to understand which level is responsible for which decisions. That is why the allocation of responsibilities needs to be set out as clearly as possible in the framework of the distribution of powers. We attach special importance to the Community method, namely that the Community institutions – the European Parliament, Council of Ministers and European Commission – act on the basis of majority decisions. Only if it takes common action can Europe be strong enough to withstand the challenges of today’s globalised world, which nation states going it alone can no longer tackle, because problems do not stop at national borders. Globalisation and its economic and social impact alienate and uproot many people, creating fertile ground for the trend towards re-nationalisation and xenophobia. Together we must oppose that kind of dire trend. Selection of speeches 135 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 The ‘no’ vote to the European Constitution in the referendums in France and the Netherlands – two founding members of the European Community – has already overshadowed the earlier ‘yes’ vote of other Member States. Those others include, in particular, Spain, which successfully held a referendum very early on, with a high voter approval. Against the background of the challenges of globalisation, however, Europe must prove to its citizens that in future too it will continue to stand for economic progress and social protection. It is vital for Member States to recognise and further extend the decisive role the EU plays within that development. Many people have since declared the Constitutional Treaty dead. In so doing they are ignoring the will and decision of a majority of Member States that have already ratified the Constitution according to democratic procedures. This is not the first time in the history of European integration that a European treaty has been rejected by referendum. In 1992 the Danes said ‘no’ to the Maastricht Treaty that pointed the way to the project for a common currency. In 2001 the Irish said ‘no’ to the Nice Treaty on the reform of the EU institutions in preparation for the future enlargement of Europe. Both countries were opposed to specific provisions of those treaties. After some changes set out in additional protocols, following a second referendum, the ‘yes’ votes won in both cases. Since the referenda in France and the Netherlands, the European Council has provided for ‘time for reflection’. The heads of state and government intend to take stock of the outcome of that period of reflection in terms of the ratification process. Competitiveness is the key to economic productivity. If Europe is to hold its own in global competition and achieve its social, economic and environmental aims, we will need a forward-looking European economy and a knowledge- and research-based internal market. At present, overall expenditure on research and development in Europe is too low, on a global scale, to allow the results of our research work to be translated into optimal economic results. If Europe is to overcome that weakness, it will need more innovation and greater mobility of people and ideas, in order to safeguard the employment opportunities and future of our younger generation. We must use that time to make people more familiar with the Constitution. We must inform them, but also listen to them and take account of their views. We must explain the everyday implications of the EU’s political decisions. Apart from communicating with the mass media, we must also redouble personal contacts with citizens at local level and explain the Constitution to them in terms which are comprehensible. Economy As I have already made clear, we must not confine the process of European integration to its economic aspects. The European Union is more than an association set up for the express purpose of increasing the prosperity of its members. The European identity cannot be defined solely by economic interests or solely by political institutions. In essence, the European Union is primarily a community of values, whose members – for all their diversity, which deserves to be preserved – are united by a common vision of the political and economic order governing their collective life. 136 Selection of speeches At the same time, the younger generation must not collapse under the burden of the demographic structure. Our ageing population structure is posing serious challenges for this generation and coming ones. We face rising costs in our pension and health systems, while the potential labour force is constantly falling. By the mid-21st century, the number of Europeans aged between 15 and 65 will fall by nearly 50 million, while the number of pensioners will rise by nearly 60 million. That could result in a marked decline in average economic growth in the EU (from 2% today to 1.3% by 2050). In future, European policy will have to concentrate on these problems. Central tasks include reforming the pension and social systems, increasing production and employment rates and an appropriate immigration policy. What we need is targeted reforms, more flexibility, more personal responsibility and less red tape. At the same time we must create a growth-oriented macro-economic environment, in order to ensure a stable currency, dynamic economy and thriving labour-market. The national debt must be reduced consistently. That is why I can only encourage all politicians responsible for budgetary and financial matters to take the European Stability Pact seriously. At the same time, we must take advantage of and further expand the opportunities which the single market offers us. One important means of completing the internal market is to improve the mutual freedom to provide services, by adopting the services directive, which Parliament and the Council of Ministers endorsed in principle in spring of this year. Once Selection of speeches 137 The European Union: values - politics - economy Speech given at the Escorial - María Cristina Royal University Centre, 4 May 2006 it has been transposed successfully, that directive should contribute to ensuring that the most important economic sector in Europe, the services sector that accounts for two-thirds of employment, becomes even more competitive. A competitive European economy is not, however, an end in itself; a strong economy is always the best precondition for a good social policy. For us, competitiveness means creating more jobs in Europe, by boosting growth and establishing better European economic conditions. That is what we mean by social policy in the real sense of the word. We must not set environmental protection and ecology in competition with the economy; we need a sensible balance between the two. It is, therefore, important to support the European Commission and the Member States in their Lisbon Strategy, so that the EU can become one of the most important players on the global political stage. adherence to principle, solidarity and a spirit of compromise – on which we will also build during the debate on the Constitution. I trust in the traditional willingness to compromise that has always marked Europe and that can be described as perhaps the most important building-block of our European house. In the final analysis, Europe’s unique success story is built on the foundations of that European house, which enabled us to overcome a number of apparently insuperable obstacles. We will continue to work fervently and patiently towards ensuring that the European Parliament makes its contribution towards building a Europe of democracy and solidarity for the benefit of its citizens. I ask you to join us on that journey – for the sake of Spain and Europe as a whole. European integration, together with an open internal market, offer a means of ensuring that globalisation assumes a socially acceptable form for our people, while at the same time bringing real economic advantages. It is of decisive importance to competition and growth that we see globalisation as a challenge - and perceive it as an opportunity to give Europe a stable position in the global economy. Conclusion Over the past decades, the European Parliament – with decisive input from our Group – has fought tirelessly to give the European Union a democratic face. Many of the milestones along that road bear the mark of the Christian Democrats: Economic and Monetary Union, the single market, the formulation of the Charter of Fundamental Rights and, later, the draft Constitution and the unification of Europe on a basis of peace and freedom. It is also largely thanks to us that, in the course of time, Europe moved on from economic integration to political integration. The Community method has brought us closer to the vision Robert Schuman described in such striking terms: ‘We are not creating a coalition of States, we are uniting people.’ Today this Europe is an institution of peace because our European Union applies the law of justice and not the law of the jungle. Ladies and gentlemen, for your generation peace in Europe is taken for granted and is no longer the sole justification for European integration. That is why we must place more emphasis on the significance of our values, as also on the main pillars of our policy – courage, 138 Selection of speeches Selection of speeches 139 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 Introduction Wim van Velzen, Friends, The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 As an outstanding European statesman and visionary, Robert Schuman has been a leading figure in European integration. It is simply logical and particularly symbolic that we meet here in Budapest to pay our respects to Europe’s founding father on the occasion of his 120th birthday. At the same time we also celebrate the 15th anniversary of the Robert Schuman Institute, which has rendered outstanding service through exceptional commitment and numerous activities based on the European idea since its inception in 1991. The Robert Schuman Institute was established after the fall of the Berlin Wall and the collapse of the Soviet Union in 1991. It emphasises cooperation with the democratic parties of Central and Eastern Europe and therefore makes an important contribution to the implementation of Robert Schuman’s ideas. I would like to thank the EPP-ED Group sincerely, but would also personally like to thank Wim van Velzen, former Vice-Chairman of the EPP-ED Group and holder of the Robert Schuman Medal, for his dedicated, cogent work as President of the Robert Schuman Institute. In addition I would like to thank the Director of the Institute, Erhard von der Bank, his predecessor Márta Szalay and all their colleagues. Many congratulations to Camiel Eurlings, the new President of the Robert Schuman Institute. The figures at the table symbolise the history of the EPP and its Group in the European Parliament: Egon Klepsch, who led the Group for longer than anyone else and who knew Robert Schuman personally; Wilfried Martens, President of the EPP and former Chairman of the Group; Jacques Santer, former President of the European Commission, former Prime Minister of Luxembourg and former President of the EPP; and Wim van Velzen. Ladies and Gentlemen, Only a short time ago – on Europe Day – we commemorated Robert Schuman’s historic declaration of 9 May 1950 on the reorganisation of Europe. This was the first decisive step towards the integration of Europe. It was the political commitment of Robert Schuman and his companions Jean Monnet, Konrad Adenauer and Alcide De Gasperi that first made it possible for Europe to be a community of peace-loving nations. Today we cannot be grateful enough for this. At an impressive event in our Group hall in Brussels on the 50th Selection of speeches 141 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 anniversary of Robert Schuman’s declaration in the year 2000, the EPP-ED Group not only looked back on Robert Schuman’s principles, but also undertook to be guided by them in the future. during a discussion with young Members of Parliament, Robert Schuman had alluded to the fact that one day friends in Central and Eastern Europe would experience freedom and would play a part in the task of uniting our continent. Robert Schuman represents Europe’s Christian roots. His values, vision and ideas therefore mould the politics we also represent today in the Group of the European People’s Party (Christian Democrats) and European Democrats in the European Parliament With the accession of Hungary, Poland, the Czech Republic, Slovenia, Slovakia and the three Baltic states of Estonia, Latvia and Lithuania, the EU has taken a historic step. These countries have conquered Communism and successfully implemented democracy and selfdetermination. The European Parliament, with the EPP-ED Group at the forefront, has been persuasively advocating the integration of the Central and Eastern European states into the European Union. It was our Group that proposed conducting accession negotiations with all eight Central European states and not just with one group of them. Schuman and Europe Even before the end of the Second World War, Robert Schuman recognised that the future lay in cooperation rather than conflict, as the following quotation shows: ’When the guns fall silent, we shall extend the hand of reconciliation to our former enemies and, together with them, build a new Europe. Peace as the bedrock of a worthwhile future can prosper only if our peoples forgive, learn to understand and become reconciled to one another’. As French Foreign Minister, he created the foundations of the European Coal and Steel Community. He proposed subjecting the coal and steel needed for the arms industry to a common authority, thereby laying the foundations for the European community of states and one of the world’s unique success stories. Out of the European Coal and Steel Community emerged the European Economic Community of 1957. In the decades thereafter came the introduction of the Internal Market and the common currency. The European Union currently has 25 Member States and will soon be enlarged to include 27 Member States. The most important word, however, is peace, as Robert Schuman put it in 1950. Even if the concept of peace today cannot be considered as the only justification for European unification, it nevertheless remains the most important. Today it is clear how right Robert Schuman was: the nation states by themselves are increasingly unable to guarantee prosperity, internal security and peace. As a community based on the rule of law and common values, the European Union ensures peace, increases cohesion between the states and creates the conditions for public welfare and prosperity. I well remember how the Group’s Vice-Chairman Staffan Burenstam Linder developed the concept of ‘intensive negotiations’ with the countries that had made more progress and ‘negotiations’ with those that had made less progress, and communicated this to me as the Group’s Vice-Chairman responsible for enlargement issues in the Swedish Parliament. Wilfried Martens was Group Chairman (1994-1999). I was in complete agreement with him and expressed these thoughts in a small room at the Lord Nelson Hotel in Stockholm in a proposal for our Group. At a Group meeting on 1 October 1998, which exceptionally started at 8 a.m. instead of 9 a.m., the Group unanimously approved these deliberations. The European Parliament, Commission and Member States assented to this opinion in order that all the countries listed could join the EU on 1 May 2004. I am particularly pleased that we have gathered together to pay tribute to Robert Schuman in Budapest, the capital city of Hungary, in the country that so bravely resisted the Soviet tanks exactly 50 years ago to the day in 1956. A united Europe represents both an enrichment and a challenge. We must all be willing to listen to one another, to exchange ideas, to learn from one another and to show a willingness to compromise. We put this into practice on a daily basis when working in our Group. With 263 members we are (and have been since 1999) the largest Group in the European Parliament and as a single Group, we have representatives from all 25 EU Member States as well as observers from the accession countries of Romania and Bulgaria. I would particularly like to point out in this context the unification of Europe as part of the major enlargement of the European Union on 1 May 2004. The former EPP Group Chairman Hans-August Lücker reported that even as far back as the beginning of the 1960s, 142 Selection of speeches Selection of speeches 143 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 Europe as a community of values Ladies and Gentlemen, friends, the European Union is not an economic confederation of aims and interests. It is, in Robert Schuman’s terms, a community of values based on the Christian image of humanity, on democracy, the rule of law, solidarity and tolerance. Human beings are ‘people’, responsible for themselves and for society. The EU’s cultural perception of itself is based on Christian tradition. The EPP-ED Group is energetically and passionately committed to it. Without the underlying European values and the common will to shape the future for the common good, we would not be where we are today. I would even venture to say that the political integration of our European Community would not otherwise even have been possible. We have not nearly reached the end of our duties and responsibilities in Europe. The European project is constantly raising new issues. Robert Schuman was already aware that Europe could ‘not be made all at once’. Tangible political realities are constantly changing with today’s tensions. Changes bring challenges. If we accept these challenges, new opportunities and new horizons are created. The community of values persists and forms a clear-cut framework for negotiation, for deciding between what should be kept, what should be improved and what should be avoided and combated. The European Union must be flexible in adjusting its concept of regulatory policy to the challenges of the future, but European fundamental values form the authoritative foundation. Stability and dialogue with Europe’s neighbours, however, must also be an important concern in the spirit of Robert Schuman’s convictions aimed at understanding. The Islamic and Arab world, from Morocco to Iran, is Europe’s nearest and most important neighbour. From a European point of view, its cultural wealth and political and economic potential, just as much as its internal conflicts, set this region an outstanding long-term organisational task. It gains an extra dimension owing to the growing presence of Islam in European societies. The cultural dialogue with Islam is therefore of the greatest significance for peace and tolerance within our populations as well as for good neighbourhood partnerships between them and the Islamic populations. This dialogue must be based on truth. able to pray in their mosques and had full religious rights, although Muslims in Europe were not always sufficiently integrated into society. I countered by asking whether it was the case that if a Muslim wanted to become a Christian, this would be punishable by death according to the law. I did not receive an answer, which amounted to a confirmation. The German Ambassador accompanying me later remarked that nobody had so far dared to ask such a question. I did not regard my question as particularly brave, but I am of the firm conviction that the necessary dialogue with Islam will be a success only if it is based on truth and mutual tolerance. Greater access to the European market and more help, above all in developing democratic and market-economy structures, are other essential elements linked to achieving this goal. The Euro-Mediterranean Partnership, which consists of MEPs, the EU Member States and the Mediterranean countries that do not belong to the EU, is able to play an important part in this process of dialogue and cooperation. Europe today and tomorrow What we have created in Europe since Robert Schuman’s vision is unique: over 450 million people are united with one another in the European Union despite national boundaries and thanks to common European values. The European internal market is the largest economic area in the world. Our political family has helped considerably to shape these achievements. We owe our peace, freedom and growing prosperity to European integration. The EU today represents the longest period of peace in the history of Western and Central Europe. Next year we shall be celebrating the 50th anniversary of the signing of the Treaty of Rome on 25 March 1957. This is not a matter of course and makes all the political players responsible for safeguarding the future of the European Union. National and cultural diversity has been an essential feature of the European Union from the outset. This fact should be perceived as an advantage and reinforced as such. Consistent compliance with the principle of subsidiarity is part of this. When developing community targets and defining core skills, the ‘United in diversity’ maxim should always be present. I have visited 16 Arab and Islamic countries since 1989. On a visit to Riyadh, the Saudi Arabian capital, the Chairman of the Shura Council, a pleasant, educated senior Muslim cleric, asked me how Muslims were treated in Germany and Europe. I replied that they were 144 Selection of speeches Selection of speeches 145 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 The European Constitution The European Parliament, with the EPP-ED Group at the forefront, champions the European Constitution. It was our Group that introduced a proposal for the EPP Congress in Berlin in January 2001 with the aim of calling a conference to draw up a constitution because we were and are of the opinion that the Treaty of Nice did not embrace the European Union’s challenges for the future. The Constitutional Treaty would make it possible for the European Union to be more democratic, legitimate and transparent. We need these reforms. They are indispensable for a sustainable EU capable of action. European Christian Democrats have always campaigned for the Charter of Fundamental Rights to be integrated into the basis of the Constitutional Treaty in order to guarantee citizens’ freedom and fundamental rights with binding effect. This would emphasise the fact that the European Union is a community of values, which focuses attention on human rights, tolerance, subsidiarity and solidarity. For this reason we are part of the tradition of the moral concepts of Robert Schuman and the other founding fathers of European unification. I am sure that Robert Schuman would also have campaigned for the reference to God and the mention of the Judaeo-Christian heritage, which also regrettably foundered on the mindset of the country from which he came. We need more efficient decision-making processes between the European institutions and clearer divisions of responsibility. Citizens need to know who is responsible for what in Europe. One of the Constitutional Treaty’s main objectives was to bring the EU closer to its citizens. Paradoxically, the rejection of the Constitution in France and the Netherlands exactly one year ago has shown us very clearly the need for this. A further enhanced role for the European Parliament is required owing to the extension of the joint decision-making process, that is, action by the bodies of the European Union (European Parliament, Council of Ministers and European Commission) at the same level. The EPP-ED Group clearly acknowledges a Community method and Community action that can be attributed to the truly revolutionary proposals made by Robert Schuman on 9 May 1950. Today the European Parliament has joint decision-making powers in over 70% of European legislation on an equal footing with the Council of Ministers. The European Council has provided for a ‘period of reflection’. The Heads of State or Government intend to take stock of its outcome in terms of the ratification process. We assume that the June Summit will decide to extend the period of reflection. We must use the time to make citizens more familiar with the Constitution. We must get across the fact that Europe is the prerequisite for solving the fundamental problems our nations have to confront. Only with Europe can we mould globalisation according to our moral concepts. We must make it clear that Europe represents the alliance of an economic driving force with social responsibility. The Constitution provides for the office of a European Minister for Foreign Affairs. This would basically help to strengthen the EU’s foreign representation. Europe’s nation states are able to make their voice heard in world politics only when they act together. It is not only in China and India that new economic and political fields of force are growing, for which Europe must prepare. Better coordination and representation of common foreign policy is therefore of crucial importance in building up the EU’s future as a ‘global player’. At the centre of influence exerted on foreign policy is the fight against terrorists active on a worldwide level, the guarantee of external and internal security and disarmament and the promotion of the non-proliferation of weapons of mass destruction. For this we continue to need the transatlantic alliance with our American friends. However, this does not bar criticism of American prison camps in Cuba’s Guantanamo Bay or of the death penalty in the USA. 146 Selection of speeches It is wrong to declare the Constitution ‘dead’ at this stage. The EU needs to reform the substance of the Constitutional Treaty. A majority of 15 Member States have now ratified the Constitutional Treaty, most recently Estonia. Finland will follow. These countries account for more than half the 450 million inhabitants of the EU. This is a fact which not even sceptics of the Constitution can deny. The ratification process should continue. The more countries that ratify it, the greater the opportunity of maintaining the principles and substance of the Constitutional process. It is not the first time in the history of European integration that a European treaty has been rejected by referendum. In the Community’s history of integration there have always been set-backs, which had to be overcome and therefore also became a precondition of the European success story. If the European Union currently finds itself in a difficult situation, this does not mean that it cannot emerge from it strengthened. In 1992 the Danes rejected Selection of speeches 147 The effects of Robert Schuman’s ideas in today’s Europe Speech given at Andrássy University, Budapest, 30 May 2006 the Maastricht Treaty that laid the foundation stone for the common currency project. In 2001 the Irish showed the red card to the Treaty of Nice. However, the ‘yes’ vote finally won in both cases after a second referendum. My experience teaches me that where there is a political will there is a way. Two weeks ago the European Commission introduced a ‘Citizens’ Agenda’ as its contribution to the debate on the Constitution. It calls for a political pledge of commitment to Europe’s aims from the Heads of State or Government, the European Parliament and the Commission on the 50th anniversary of the Treaty of Rome in 2007. I particularly welcome this proposal. The possibilities of the existing contracts should be better utilised. But I would also definitely say that in this strategy document I can see no clear commitment to a European Constitution or the will to fight for it. It is clear that crucial institutional reforms cannot be implemented without the substance of the Constitutional Treaty. Enlargement and absorption capacity A European sense of identity and integration require borders, concrete objectives and tangible successes. The issue of the future enlargement of the European Union is therefore a subject of crucial importance. The prerequisite for further accessions, however, is an adequate basis in cultural, political and financial common interests. In mid-May, the Commission introduced the progress report on Romania’s and Bulgaria’s preparations for joining the EU. These countries’ achievement in creating a functioning state and a democratic society after 45 years of Communist mismanagement is commendable. The process of reform in both these countries must be continued and intensified. The Commission’s proposal regarding progress made by Romania and Bulgaria is therefore heading in the right direction. full membership should therefore not be regarded as a certainty from the outset. We must establish a definite European prospect for the Balkan states, but also make it clear to them that entry into the European Union is a long-term process. We have to ask ourselves how strong the foundations of our European house are. The European Parliament, in a report on enlargement strategy, recently asked for the brakes to be applied on enlargement. The EU is currently unable to increase its absorption capacity. The European Parliament is therefore emphatically demanding that the reforms of the European Constitution be implemented so that in future the EU’s capacity to act and function is guaranteed through reform of its bodies, practices and fields of activity. Conclusion Today’s society must provide opportunities for future generations. For this we need a united Europe. The EPP-ED Group campaigns for tomorrow’s Europe on the political ideas and values of the founding fathers, primarily Robert Schuman. With total commitment and the strength of our political conviction, we contribute to what is close to all our hearts: a united Europe for us all and as an offering to the world; a European Union moulded by freedom and responsibility, solidarity and subsidiarity and by the peaceful cohabitation of our continent’s peoples. In this way we can do justice to Robert Schuman’s legacy on the basis of our values, which were also his values. We pay tribute to Robert Schuman, while remaining true to his ideals and taking them into the future. We are thereby rendering a service to ourselves, the present generation, and succeeding generations. Together we want to make the entry of these countries into the European Union a success. This does not mean arguing about dates, but rather launching the necessary reforms so that the decision to join can be made in the autumn. We must, however, reluctantly face up to future enlargement rounds (and here I would expressly exclude Croatia). Greater allowance must be made for the absorption capacity of the EU itself during future accession negotiations. When embarking on accession negotiations, 148 Selection of speeches Selection of speeches 149 Reunification of European history Address at the Study Day of the EPP-ED Group, Brussels, 8 June 2006 Thank you, Christopher Beazley, for that opening address. I would like to thank you, and I would like to thank the other organisers, Tunne Kelam, Vytautas Landsbergis and Aldis Kušķis, for having arranged this meeting today. I think that you have done very good work. I think our common European history should be honoured. Reunification of European history Address at the Study Day of the EPP-ED Group, Brussels, 8 June 2006 Dear friends, I would like to thank you once again for having organised this study day today. We live in an era of rapid change. We are bombarded with events day after day and if we did not stop to reflect from time to time and to ask ourselves where we have come from we could lose our way a little. We will only be able to travel the path that leads us to the future if we know where we come from. That is why taking account of history and drawing lessons from history are absolutely necessary spiritual processes because only by being aware of our past can we move towards the future in the right way. The good aspects of the past as well as the bad. Today’s study day is a day of reflection. It is an important day on a spiritual and moral level because this study day should remind us about all the terrible things that have happened in Europe and the world. It should enable us to draw conclusions for our old continent which is in constant renewal. Let me first of all start with something I saw on German TV last night. Yesterday, the Central Council of Jews in Germany elected a new President following the death of previous President Paul Spiegel a few weeks ago. Seventy-three-year-old Charlotte Knobloch was elected. No doubt some would say that that is already quite an age. I asked my colleague to send our congratulations to Mrs Knobloch mentioning that she was the same age as the first German Chancellor, Konrad Adenauer, who was 73 when he became Chancellor. Seventy-three is still young. So why have I mentioned Charlotte Knobloch? She is a very interesting woman. When she was a small child, at the time when German Jews were being taken to the death camps, this little girl was hidden by Catholic farmers. They passed her off as their illegitimate child and she was therefore able to spend the whole period of the Second World War on this farm where she survived, while many members of her family were exterminated. Selection of speeches 151 Reunification of European history Address at the Study Day of the EPP-ED Group, Brussels, 8 June 2006 So, let me say – and I am German – that I believe the Germans have by and large managed to work through their past and come to terms with the evils of National Socialism as well as the guilt that this entails. It was a guilt from which we are to a large degree exempt but a guilt that is imposed on us by the fact that the National Socialists had an ideology that was based on race. However, just as Germany had to re-examine and work through its past, this is a spiritual and moral process, and it is only by doing this that we can approach the future. Just like Germany has done, the history of totalitarian Communism and its evils must also be revisited. It has to be clearly stated that National Socialism and Communism had the same diabolical consequences. Hannah Arendt, the great Jewish political philosopher, put forward five characteristics that can be applied to the diabolical totalitarian Communist regime and the diabolical National Socialist regime. The two were ideologies and ideology means that mankind is seen as a whole and is left no room for personal responsibility. Mankind – human beings – is used for an allegedly higher purpose. Race for the National Socialists and class for the Communists, all of which is reprehensible. The great possibility that presents itself in our time, the miracle of our time is that we had parents who saw the fall of National Socialism and that later, in 1989, we were able to witness the fall of Communism. Now, I have been a member of the EP since 1979, I am one of six members remaining from that time. If someone had said to me in 1979 that three nations that had been occupied by the Soviet Union – Estonia, Latvia and Lithuania – would be part of the community of values of the European Union, that the former Warsaw Pact states – Poland, the Czech Republic, Slovakia, Hungary and Slovenia – would be part of the community of values of the European Union..… This is the miracle of our time and we should never forget the gratitude we owe to the fact that these nations joined the European Union on 1 May 2004. We have every reason to rejoice over it with all our hearts. Dear friends, I think that deserves some applause. I admire your restraint but I think that the joy that we feel is a shared one. What is happening today? A few years ago, there was a desire for the Russian President to speak to the European Parliament. The EPP-ED Group believed, at the time, that the American President should first be invited because we owe a lot to America for the freedom of Europe and the world. And, of course, the Americans are not without fault either. There was the war in Iraq and the consequence of it was that President Bush was not invited to the European Parliament, and neither was President Putin for that matter. What I would like to say to you concerns Russia. Russia has not yet reflected on its Communist past, on its totalitarian past. The mortal remains of Lenin, Stalin’s predecessor, are still on display in Red Square and it is still a place of pilgrimage for Russians. This is why we must demand that Russia, like Germany, should work through its past. That Russia should also do this spiritual and moral work because a society can only have a legitimate future if it is aware of its past and acknowledges its past mistakes and crimes. It is only once the page has been turned and positive conclusions have been drawn that it is possible to move forward. This also applies in the same way to the People’s Republic of China. Mao Tse-Tung, like Hitler and Stalin, was a mass murderer. China’s Communist past has not yet been dealt with. It cannot simply be said that there were times when evolution took a detour. Totalitarian Communism should also be seen for what it was in the People’s Republic of China and in Russia, as has occurred in Germany with National Socialism. Every day, we are inundated with a plethora of information. A lot of information on the European Union, on the failures of the European Union, on the extreme bureaucracy. There is excessive bureaucracy, but not only in Brussels. It is also the case in national capitals and even in regions and towns. In spite of all the justified criticisms that can be made about the European Union –since we are all human, we all make mistakes – let us not forget the great achievements of the European Union which today is a community based on human dignity, on democracy, on the law, and in particular on the peaceful coexistence of its peoples. 152 Selection of speeches Selection of speeches 153 Reunification of European history Address at the Study Day of the EPP-ED Group, Brussels, 8 June 2006 Since, on 1 May 2004, ten new nations became members of the EU – Malta and Cyprus as well as the countries of Central Europe – we now have 25 nations which are part of the European Union. This represents 455 million inhabitants, that is, more than in the United States and Russia. This shows how complex Europe is – Europe is an extremely complex continent. Since this is the case, since owing to our common values we are a unit, we must show patience towards one another, we must listen to each other, learn, understand each other and it is only by understanding each other that we can reach common solutions on this continent. Since we have two Estonians among us, I would like to say that I thank them for adopting the Constitutional Treaty. You will be aware that following the French and Dutch «no», we will not have the Constitution as it was presented in the beginning. We will not have the whole thing but the more countries we have ratifying it, the more likely it will be that we will be able to get acceptance of the principles and the basis of this Constitution and that will allow us to have an instrument to resolve in a peaceful way the disputes that divide us. We will always have disputes; it is a social phenomenon, but what is important is that we are able to resolve them by resorting to democratic and parliamentary means. This is the basis of peace and the European Union will only have a legitimate and sustainable future if it bases itself on values and you will find these values in the Constitutional Treaty. For this reason, we must together look for ways and means enabling us to achieve the fundamentals and values of this European Constitution so that the European Union has a real future based on the dignity of mankind and the law. A final observation. Spending today looking into history, looking into the appalling National Socialism and the equally appalling totalitarian Communism, all of that is extremely praiseworthy. Today your reflections will be based on history and that will allow us to build our continent’s future on the basis of democracy, the rule of law and peace. I wish you an excellent meeting. I pass on to you the greetings of the EPP-ED Group. I myself wish you a warm welcome. I wish all of you all the best for your European and also American countries because we have some American guests among us. 154 Selection of speeches Selection of speeches 155 Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 Professor Marga, Professor Bocşan, Professor Gyemant, Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 When I was asked a few months ago whether I would accept an honorary doctorate, I knew that I could be given no greater academic honour in Romania than an honorary doctorate from Babeş-Bolyai University in Cluj-Napoca. This university is not just the most important intellectual centre in your country, it is a university that is highly ranked in Europe. Above all, however, your university is a shining example of how we can live and work together in Europe not just in peace, but in a way that is mutually intellectually stimulating. No other university has, since the huge upheavals in Europe in the early 1990s, made such a lasting impression by offering courses in Romanian, Hungarian and German. I am well aware of what this means in the context of Transylvania’s history. I can only say that it is a huge achievement to have carved out a new European identity for the future, and it is one for which I have the greatest respect. Perhaps you would find it interesting – particularly the students – if I told you about the parallel that I can see here today in Cluj with the university in the area where I come from. I lectured at Osnabrück University and am an honorary professor there in spite of my many political duties. Osnabrück University was founded in 1631, later than the university in Cluj, which was founded as a Jesuit college in 1581. But just two years after it was founded Osnabrück University was closed down by Swedish troops. It took until 1974 for it to be refounded. Osnabrück is proud to be, along with Münster, the city where the Peace of Westphalia was signed. Until secularisation in 1803 the principle of religious freedom between Catholics and Protestants – cuius regio, eius religio – was practised in Osnabrück in a very particular way. Whenever a prince-bishop of Osnabrück died, the new incumbent was always of the other denomination, so if a Catholic prince-bishop died, he was succeeded by a Protestant, and so on. Selection of speeches 157 Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 I am certainly not suggesting that this might be an idea for filling the post of vice-chancellor of your university. What I am trying to say, in telling you this about my homeland, is something quite different: All of us in Europe are bound together by a history of tensions and conflicts that have arisen from our different identities, religions, languages and cultures. And we are bound together by the realisation that striving for compromise and cooperation is ultimately a better response, and one that is right and beneficial for everyone involved, to our continent’s diversity. The law is greater than power. It protects the weak and guarantees reliability in social and political relations. We in today’s Europe of free nations are convinced of this principle. It is a principle that dates back for all of us to Roman times, when the legal thinking first began which was later to become one of the constituent components of Europe. Another parallel occurs to me here: Marcus Aurelius made Cluj a Roman colony. In the area around Osnabrück Roman expansion to the north-east was ended when the Germans defeated Varus’ legions in 9 AD. Cluj and Osnabrück were both once on the edge of the Roman empire. People everywhere will only understand that membership is in our mutual interest if we all fully accept the standards that have been jointly developed in the EU. We call these standards the acquis communautaire. The acquis communautaire is enshrined in the EU’s jointly adopted legislation. The European Union is first and foremost a community that has endowed itself with common, universally binding law. All members of the EU must abide by that law. There are no first-class or second-class members. There is only one membership in the EU: the membership of countries and peoples which acknowledge that they are all equal and are all subject to the commonly enacted legislation. This is why the EU, both before and after receiving a new member, must make sure that all the rules that we have set ourselves are obeyed. Only then does European integration make sense, and only then can it achieve worthwhile objectives. This is why the European Union will continue to keep a close eye, even after Romania and Bulgaria have joined, on the progress made in both countries’ structures and situations in reality. The EU does exactly the same thing with its ‘old’ Member States. Today both our cities lie at the heart of an ever-closer Europe in which Germanic, Slav and Romance peoples, Romanians, Hungarians and Germans, belong together. My own country, Germany, for instance, has on several occasions in recent years faced infringement proceedings for failing to meet the criteria of the European Stability and Growth Pact. In a few weeks Romania and Bulgaria will join the European Union. Romanians and Bulgarians have been eagerly looking forward to this for years. Accession has been preceded by an intensive process of renewal. Just as the law protects the weak, compliance with and the strict application of EU law protects the benefits of EU membership for everyone. This is why Romania and Bulgaria will receive a friendly welcome in the EU. That process will not be complete on the day when the countries join the EU, nor can it be. My Group in the European Parliament has always advocated Romania’s and Bulgaria’s membership of the European Union, and has always supported the idea that they should join on 1 January 2007. We have always said that Romania and Bulgaria belong to Europe’s shared culture. We have also always said that membership of the European Union is not just a one-way street. I have to tell you, however, that the day you join the EU will not be the end of the great transformation that began when you shook off totalitarian Communism. European integration itself is an ongoing process of transformation, changing its own structures and substance and changing the institutions that embody it. It also changes structures in the Member States and affects the lives of the EU’s citizens. This was how it was intended to be from the very start, and this is how many people in the EU have experienced it for a long time now. It is in your country’s interests and Bulgaria’s, but it is also in the interests of the EU and its Member States. 158 Selection of speeches Selection of speeches 159 Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 European integration brings fundamental elements of our national sovereignty together. Because we are too weak to assert our interests in the world on our own. Because in reaching compromise and agreement we are far more useful to each other than by being in permanent conflict. Because we are in the best position to contribute towards world peace in a community based on law, democracy and freedom. When I say that our national sovereignty is coming together it is not just idle talk or a form of words, it is an actual process. of political culture in the EU candidate countries: ‘Belonging to the European political culture implies that the legal culture classifies the individual as subject to rules of law and promotes the sovereignty and universal applicability of legislation’. It is also notable that the book to which Prof. Marga contributed was published by a Hungarian historian, Gábor Erdödy. Prof. Marga is quite right to argue that having a system of values is even more important than economic renewal for the modernisation of Romania and all other societies in transition. This process is already far advanced. Sovereignty for currency now lies with the European Central Bank for all EU members, even those that have not yet adopted the euro. Europe is gaining greater sovereignty in areas of internal security and foreign and defence policy that were previously decided by the individual Member States independently. This is strengthening Europe, but it is also changing the individual Member States and their societies. At the heart of the system of values that binds us together in Europe today is human dignity. Respecting and protecting the uniqueness, equality and dignity of all human beings is the most important task we face in the European Union. For this we need more than just a competitive economy, important though that is. What we need just as much, and even more, is contributions from universities, contributions from the academic world in Europe. János Bolyai, the great Hungarian mathematician after whom your university was named, sent a letter to the Emperor Franz Josef putting forward proposals for a fair new financial system in what was then Austria-Hungary. He came down from the ivory tower of his non-Euclidean geometry and set an example for you, today’s students at this university. The European Union too will shortly be thinking about a new financial system, and the debate here will probably be even more complicated than on the European Constitution. You will quickly find your feet in this new European reality. Together we will blossom into a new Europe. For you students at Babeş-Bolyai University in particular this is a huge, once-in-a-lifetime opportunity. When I was your age, the work of uniting Europe was in its very infancy. Scarcely anyone then could really believe that we would achieve what we have today, and above all that Communism would collapse largely peacefully, that Europe would be reunited in freedom, that we would have a common currency, and that we would now have European peace missions in over a dozen places around the globe. You, the young people of Romania, will put your stamp on the new Europe in coming decades. It will increasingly become your Europe. This is a wonderful prospect, an adventure, that you can embark on with courage, a sense of responsibility and passion. Romania’s accession to the European Union is an historic day for your people and for the Bulgarian people. It is a great day for all of us in the European Union. All Europeans gain from the reunification of Europe. There are benefits in terms of security, freedom and the common market, and above all there are spiritual benefits that come from having a shared European identity. A few years ago, in an important publication by the Centre for European Integration Studies in Bonn entitled ‘Experiences of Transformation’, the distinguished President of your university’s Academic Council, Prof. Andrei Marga, wrote about the development 160 Selection of speeches It will be easier to reach a solution if the relevant political bodies can rely on accurate analyses and reasonable proposals from academics. We would be more than grateful for a contemporary János Bolyai to solve the thorny problems of Europe’s financial system. We could also do with more academics and politicians who look beyond the horizon of their immediate field of work, as Victor Babeş, the other great man after whom your university is named, did. The fact that a professor of pathology and bacteriology wrote a book on ‘Faith and science’ seems to me both remarkable and encouraging for the renewal of universities throughout Europe that we need today. This will also involve reaching a new understanding about certain pathologies, and by this I don’t just mean pathologies in the sense of what Victor Babeş worked on. As you may know, I am a Catholic, which is why I am particularly conscious of what Pope Benedict XVI says. During his visit to Bavaria recently the Pope spoke about the pathologies associated with religion. Selection of speeches 161 Romania and Bulgaria: the road to the European Union Acceptance speech on the occasion of the award of an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, 5 October 2006 What he meant was forms of religion whose adherents resort to violence and radicalism. We all abhor violence, particularly when it is carried out in the name of a religion. We all know that peace is only possible under the rule of law. We therefore need more than ever to make progress with dialogue between cultures and religions. We must ensure that such dialogue aims to achieve the principle of reciprocity under the rule of law: the reciprocal protection of everyone’s right to worship and respect for each other. The last paragraph in Romanian: Such dialogue is of the utmost importance for the spiritual future of our continent and for peace in the world. That applies both between different Christian denominations and between Christians, Jews and Muslims. The last paragraph in Hungarian: The dialogue must always be honest and deal with material issues. Who could make a better contribution on this vital question of European identity than academics in an environment like Babeş-Bolyai University, which combines so many different cultures? What we need to do is to look for what we have in common, be honest in identifying what divides us and prevent any radicalism and lack of dignity in our dealings with each other, while respecting other people’s beliefs and cultural differences between people and nations. This is virtually a matter of life and death in Europe and far beyond our continent. I very much hope that the great scholars and committed students of Babeş-Bolyai University will engage with this dialogue between cultures. Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában.Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Thank you for giving me this honour today and for making me one of you. At your university you embody the power of a community of people of different languages, cultures and religions. Your 2005 Charter confirms that at Babeş-Bolyai University courses are taught ‘under the same conditions’ in Romanian, Hungarian and German. Europe can learn from you. We are all listening very closely to what is being thought, taught and studied at Babeş-Bolyai University. This is a university that is using its work to find the truth. Your university is tuned in to the truth. That has been its ethos from the beginning, and that is your task in 21st-century Europe. What you are learning, teaching and studying at Babeş-Bolyai University is your very own contribution to a new Europe. 162 Selection of speeches Selection of speeches 163 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 With great pleasure I have accepted the kind invitation to come to the John F. Kennedy School of Government. This is the heart of Harvard’s interactions with politics and the study of government. I envy all those of you who have the chance to study here at the edge of academia and in very regular interaction with practical politics and public service. Of course, the world may also expect more from you one day than from many others around the globe because you have been given so much more than others. I congratulate all those of you teaching here and sharing your professional experience. Oscar Wilde once wrote: “I don’t like principles. I prefer prejudices”. The John F. Kennedy School of Government clearly is the place which proves that prejudices are short-sighted and it is the place where principles are applied to practicality. Let me share some of my thoughts with you concerning our common transatlantic principles and about the prejudices we have to fight together. I do this as a German European. I am aware that for some in the United States, to listen to a German may be different. The political disputes over Iraq have disappeared thanks to our very able and transatlantic Chancellor Angela Merkel. But then, our language remains. Mark Twain once wrote: “Whenever the literary German dives into a sentence that is the last you are going to see of him till he emerges on the other side of the Atlantic with his verb in his mouth.” Therefore, I will speak in English, because I am also European. Sometimes, I sense that the European Union is still perceived in the US as an animal stranger than anything else coming from Europe. I know that this prejudice is not shared at Harvard. I am all the more pleased to talk to you about the role of the European Union in the world and our common transatlantic responsibility. I will not deny our deficits and shortcomings. We are engaged in re-connecting the unique and successful idea of a political union among the democratic European nations and states with the recognition of it among its citizens. This is a continuous challenge for any democracy in the world. All the more it is a challenge for the European Union as an emerging democracy. Political scientists have ably described the European Union as an expression of “multi-level governance” between the local, the regional, the national and the European level. I am a member (or one of only six) of the European parliament since its first direct election in 1979. We have gone a long way. Since then, the European Parliament is practically co-deciding with the Council of Ministers - the representation of the member state governments- on all relevant legislation of the European Union. We have achieved a lot in order to install an acceptable degree of separation of powers on the EU level. However, this is not sufficient yet in order to be democratic, efficient and transparent in a way we would like to see it. Therefore, the European Parliament supports the European Constitution. Selection of speeches 165 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 We would like to implement its main principles as soon as possible. We do not want this merely to overcome the current crisis of ratification following the negative referenda in France and in the Netherlands in 2005. We want the substance of the Constitution to become European reality because we are convinced that it includes substantial changes to our procedures and policies that are essential to cope with the main challenges of our time. In our view, the implementation of the key elements of the European Constitution is a vital element for the EU to gain or regain confidence among EU citizens. We are struggling to find a balance between old and new EU member states. We struggle because of different experiences, approaches and principles. Many of the old member states are, in principle, cautious in reforming their welfare mechanisms. They are worried about competition from Central and Eastern Europe while at the same time many of their citizens are uneasy about the effects of globalization. It would be too simplistic to say that globalization is an opportunity in the US and a challenge in Europe. But there is something to this difference, which is a difference in political culture. Many of the new member states of the European Union want to be as dynamic as possible, knowing that they can only catch up with the levels of affluence if they are twice as fast as the others and run the extra mile, too. The European Union as a whole is aware of the need to strengthen the education systems, the basis of our competitiveness and cope with the combination of an ageing population and the fact that most of the EU has become home for legal and illegal migrants from our peripheries more than ever before. This is not only a matter of economic re-juvenation, it is also a matter of economic competition. And, particularly as far as Muslim migrants from our South – the Arab world and sub-Saharan Africa – is concerned, it is also a matter deeply affecting issues of integration and rising the need for a sincere dialogue of cultures. In all these fields, the European Union is not perfect. It is in fact full of flaws as every democratic order will be. European integration is about half a century old. On March 25, 2007 we will celebrate the fiftieth birthday of the founding Treaties of Rome. This will be the moment to take stock, to celebrate what has been achieved and to be honest in analysing what has been missing so far. Among the main success stories of European integration, you will agree to say, are: > European integration has made it possible to transform centuries-long conflicts among European states into a community of law, democracy and common interests. > European integration has helped to overcome the division of Europe and it has contributed to a re-unification of Europe based on democracy, rule of law, respect for minorities and market economy. 166 Selection of speeches > European integration has become the basis for a fundamentally new encounter of Europe with many parts of the world, not the least among former European colonies. We have overcome the legacy of colonialism and we have embarked on a new era of partnership because we present ourselves to the world as a new Europe, together, ready to compromise and in the spirit of partnership. > European integration has been recognized among several people and regions in the world as a role model for a peaceful transformation of conflicts and the new organization of order and «region-ness». Around the world, you can find regional groupings which look at the EU as a model for their own aspiration of regional integration. The European Union is pro-actively supporting the global dissemination of regional integration. The European Union is today the biggest donor of development aid in the world. European peace-keeping and police missions in more than a dozen places around the world give testimony to the readiness of the EU to participate in the global management of regional conflicts. We know our limits and we know our shortcomings. Most importantly, however, we are aware that we can succeed in the global management of the main conflicts and challenges of our time only side by side with the United States. The strategic partnership between the European Union and the United States is without alternative for us in Europe. And I suppose that the awareness of the importance of transatlantic relations has also grown in the US in recent times. Let me use the opportunity of this lecture to share some of the principles with you which, I believe, we share across the ocean. These are the principles which, I believe, are essential if we want to succeed against the prejudices about the Western world – and against Oscar Wilde’s understanding of principles and prejudices, by the way. 1. Our public life is based on our commitment to human dignity. This is the basis of our Atlantic civilization. It is the basis of our democracy. And it is the basis of our understanding of the rule of law. All human beings share the same dignity and they are equal in the face of law. To assume anything else as the guiding star of Western democracies would be a mistake indeed. Rule of law protects the weak and can never be given up for power. This is our joint principle and has ever been so since the waves of democratic rule connect both shores of the Atlantic Ocean. Selection of speeches 167 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 It is therefore unacceptable for many, and I dare say: most Europeans to leave the rule of law aside in the name of fighting Islamic terrorism. We share the principle convictions of fighting terrorism. We fight Islamic terrorism that originates in a totalitarian ideology. We have to bear in mind that Islam as a noble world religion is structurally different from Islamistic ideologies that accept or even preach violence as part of their struggle. We condemn all form of political violence and we are on the side of all victims of barbarian acts of terrorism. On September 11th, all of us in Europe were, as “Le Monde” then wrote, Americans. But with the same determination we must say: We should never give up elements of our own principles and rule of law in fighting terror. This is why most of us consider the prisoners without trial in Guantanamo unacceptable by all standards of Western democracy. The same applies to the secret CIA prisons. Torture, no matter in which form, is not acceptable and cannot be permitted by anybody. We should not play into the hands of those who thrive in their hate against us on the basis of prejudices about the West. We are all Americans again when we fully respect the mechanisms of the rule of law against anybody, including our enemies. circumstances consider it a matter of self-respect and a duty we owe to our own dignity and the dignity of all those we are responsible for, to never fall into the trap of cheating which will only play into the hands of those who are pleased to find support for their prejudices against us. 2. I have alluded to the problems of re-connecting the expectations of European citizens and the performance of the institutions of the European Union. I have said that such a situation is a typical challenge for any democracy. It is a challenge of legitimacy. Only by being self-critical can we find the right ways to strengthen legitimacy in our democratic institutions and in the democratic process as such. Before the outbreak of the war in Iraq, I was one of many who believed in what we were told. The threat of Iraq possessing weapons of mass destruction sounded real and imminent. Today, we must painfully admit that we were misled. This is not something all those should be happy about who are in opposition to the current US Administration anyway. This is not an issue of “I have said so”. It is a matter that nurtures prejudices against Western democracy as such, and not only in the Arab world. We all therefore must re-calibrate our principles. First and foremost, we are strong whenever our words are credible and we do not use opportunistic arguments that later may be labelled “lies”. This is a fundamental matter of principle in public life. Honesty and sincerity are of the essence of the credibility of the Atlantic civilization. The relationship between the Judeo-Christian world and the world of Islam is the most important element on the agenda of the dialogue of cultures. We will not succeed by simply invoking the principle of tolerance, as important as it is. We will succeed with tolerance only if we respect what is dear to each of us, if we better understand what is at the core of each of our cultures and if we are ready to engage in a rational conversation about the principles and prejudices guiding us. This is an extended project, yet we cannot miss any moment in starting it. We know that Machiavellian thoughts included the idea of cheating for higher purposes. Some critics say that radical Islam is not free from the same tendency in order to succeed with its ultimate goals. I am not here to discuss all of this. I can only say: We, the elected representatives of Western democracies, should always and under any 168 Selection of speeches 3. At the core of our Western values stands human dignity. On this basis we must engage in the most important intellectual challenge of our time: the dialogue of cultures and civilizations. It will only succeed if we are honest with ourselves, open with each other without hiding behind taboos of all sorts and if we are united in the willingness to work together for the common human good. We might paraphrase John F. Kennedy by saying: Don’t ask what your culture does for you, ask what you can do together with the cultures of others. The list of topics for an honest dialogue among cultures is long. Each of you will have genuine priorities. We might not agree on many interpretations and, moreover, perceptions of each other. But we must engage in the dialogue among cultures if we want to fulfil our obligations as citizens of the world. Time has come, I believe, to reconnect the European Union and the United States in a new Atlantic partnership. We are no longer the center of our mutual concern or worry. We have succeeded in the security challenge of the 20th century and we have succeeded as strong democracies. We are the pillars of the free world and the affluent world. As such we cannot choose to live on two islands of happiness surrounded by misery, poverty and radicalism. We need to strengthen the mechanisms of our transatlantic community in order to better contribute to the management challenges across the world. That is our destiny in the 21st century. The agenda of global governance is long. You know most of the issues better than I do. There is hardly any better place to study them and to find academic answers for their resolution than at the John F. Kennedy School of Government. But in order to turn into Selection of speeches 169 The role of the European Union in the world - our common transatlantic responsibility Speech to Harvard University, Cambridge, USA, 10 October 2006 reality, your ideas ought to be connected with the world of political action. The transatlantic community needs fresh ideas and a strong will for a new beginning. The more we agree on our principles and practise them, the less we give way to prejudices about us. And the more we agree on principles the more we become aware that it would be to our own detriment to believe that the value of transatlantic relations is only a presumption. It is the single most important precondition for each of us to succeed. Nothing in the world can truly happen with sustainable success without agreement between the US and the EU. Much - and much more than so far - can happen lastingly and successfully in the improvement of human conditions and global governance with more coherent actions of the Atlantic community. We must begin again and we must begin by cleansing our principles and the way we practice them. 170 Selection of speeches Selection of speeches 171 Hans-Gert POETTERING Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen Le Futur de l’Europe Nos Valeurs et nos Défis Sélection de discours Sommaire 1) Le futur de l’Europe soixante ans après la Deuxième Guerre mondiale Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 11 mai 2005 179 2) Le Réseau Européen d’Idées comme laboratoire d’idées politiques du Groupe du PPE-DE Allocution d’ouverture de la 4e Université d’été de l’EIN, Lisbonne, le 22 septembre 2005 185 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 191 La liberté d’expression et le respect des convictions religieuses Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 15 février 2006 209 Présentation du Groupe du PPE-DE à Sa Sainteté le Pape Benoît XVI Allocution lors de l’audience au Vatican, Rome, le 30 mars 2006 213 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 217 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 229 La réunification de l’histoire européenne Allocution lors de la journée d’études du Groupe du PPE-DE, Bruxelles, le 8 juin 2006 239 La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 245 Le rôle de l’Union européenne dans le monde – notre responsabilité transatlantique commune Discours à l’université Harvard, Cambridge (États-Unis), le 10 octobre 2006 253 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Sélection de discours 175 Curriculum Vitae Hans-Gert Poettering, Député Européen Né le 15 septembre 1945 à Bersenbrück (Basse-Saxe, Allemagne) Juriste Président du Groupe du Parti Populaire Européen (Démocrates-Chrétiens) et des Démocrates Européens (PPE-DE) au Parlement européen Formation Curriculum Vitae > Après le baccalauréat (1966), deux années de service militaire (officier de réserve) > Études de droit, de sciences politiques et d’histoire aux universités de Bonn et de Genève et à l’Institut universitaire de hautes études internationales de Genève (1968-1973) > Séjour d’études à l’université Columbia de New York (1971) > Premier examen d’État en droit (1973) > Doctorat (1974) > Deuxième examen d’État en droit (1976) Activités professionnelles > Assistant universitaire (1976-1979) > Chargé de cours à l’université d’Osnabrück (1989) > Professeur honoraire (1995) Activités politiques > Député au Parlement européen depuis les premières élections directes de 1979 > Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen (depuis 1999) > Vice-président du Parti populaire européen (PPE) > Membre du comité directeur et du bureau fédéral de la CDU > Président de la CDU pour l’arrondissement d’Osnabrück (depuis septembre 1990) > Président de la «Europa-Union Deutschland» (1997-1999) > Vice-président du Groupe du Parti Populaire Européen (Démocrates-Chrétiens) au Parlement européen (1994-1999) > Président de la sous-commission «Sécurité et désarmement» du Parlement européen (1984-1994) > Président du groupe de travail «Conférence intergouvernementale de 1996» du PPE et du groupe parlementaire du PPE (1994-1996) > Président du groupe de travail «Élargissement de l’Union européenne» du PPE et du groupe parlementaire du PPE (1996-1999) Distinctions > Lauréat du Consul Penseler, Artland-Gymnasium, Quakenbrück > Médaille Robert Schuman du groupe du PPE > Croix de commandeur de l’Ordre du Mérite de la République fédérale d’Allemagne > Croix de commandeur de l’Ordre du Mérite de la République d’Autriche > Sénateur européen d’honneur > Médaille d’or du «Mérite européen», Luxembourg > Élu député européen de l’année 2004 par le journal «European Voice» > Doctorat h.c., Université de Babeş-Bolyai, Cluj-Napoca, Roumanie Publications > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf, 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering et Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt et Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück, 1998 (Ludger Kühnhardt et Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn, 2004. Sélection de discours 177 Le Futur de l’Europe soixante ans après la Deuxième Guerre Mondiale Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 11 mai 2005 Monsieur le Président, Monsieur le Président en exercice du Conseil européen, Monsieur le Président de la Commission, Mesdames et Messieurs, Le Futur de l’Europe soixante ans après la Deuxième Guerre Mondiale Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 11 mai 2005 En 1945 - il y a soixante ans - l’Europe était un champ de ruines. Une guerre barbare avait fait plus de 55 millions de morts, des millions et des millions de déracinés, de réfugiés ou de déplacés. Des parents ont perdu des enfants, des femmes ont perdu leur mari, des enfants ont perdu des pères. A la fin mars 1945, mon propre père, soldat de deuxième classe dans l’armée de terre, était porté disparu. Ce n’est que bien plus tard que nous avons appris qu’il figurait parmi les morts. Je ne l’ai jamais vu. En 1945, de nombreuses villes européennes étaient dévastées; l’économie européenne était ruinée. Dans le monde, le nom de l’Europe suscitait la crainte et l’effroi. La responsabilité du déclenchement de la Deuxième Guerre mondiale ne fait pas de doute: le régime national-socialiste illicite en Allemagne a attisé ses illusions raciales et ses revendications de pouvoir dans un enfer d’agression contre tous les autres peuples d’Europe. La tentative d’extermination des Juifs devait être le pire de ses crimes. Le totalitarisme national-socialiste a conduit l’Europe toute entière à la ruine. Lorsque la fin est arrivée, en 1945, le peuple allemand figurait lui-même parmi les victimes, au moment où les vainqueurs étaient peu nombreux sur le terrain. Au lieu de vainqueurs, il y avait des survivants, certains chanceux et d’autres malheureux; les premiers à l’Ouest et les autres en Europe centrale et orientale. L’aide prévoyante des Américains a permis à la vie de renaître à l’ouest du continent, avec la liberté, le respect pour la dignité humaine, la démocratie et une économie de marché fondée sur le droit. Comme on vient de nous le rappeler, c’est Winston Churchill qui a esquissé la vision des Etats-Unis d’Europe - et permettez-moi d’ajouter que l’Europe ne serait pas complète sans la Grande-Bretagne. Après 1945, l’Europe est ressuscitée à partir de la côte atlantique. Ses peuples, épuisés mais heureux de pouvoir recommencer dans la liberté, se sont rassemblés. Robert Schuman est passé à la postérité et sera toujours honoré pour avoir tendu la main aux Allemands et les avoir invités à se joindre à ce nouveau commencement. Sans la magnanimité des Français, l’Europe ne serait restée qu’une idée creuse - permettez-moi de dire que, maintenant que l’Union européenne connaît un autre nouveau commencement avec une constitution unique, l’Europe aura besoin que la France soit plus que jamais impliquée de manière constructive à l’avenir. (Applaudissements) Sélection de discours 179 Le Futur de l’Europe soixante ans après la Deuxième Guerre Mondiale Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 11 mai 2005 En 1945, les peuples d’Europe centrale, orientale et du sud-est espéraient, eux aussi, un nouveau commencement. Ils espéraient avoir la chance de vivre en liberté et en paix, comme les peuples qui appartenaient à la même culture européenne. Ils ont fait l’amère expérience que la paix sans la liberté n’apporte qu’une libération partielle du joug de l’injustice totalitaire. Leurs espoirs ont été réduits à néant par la prise de pouvoir des soviétiques. Bien que le totalitarisme du national-socialisme ait été vaincu en 1945, le totalitarisme stalinien a divisé l’Europe et imposé sa loi injuste aux populations d’Europe centrale, orientale et du sud-est. Toutefois, les survivants moins heureux de la Deuxième Guerre mondiale n’ont pas perdu espoir - l’espoir d’une Europe partagée, intellectuellement, moralement et politiquement renouvelée, avec la perspective de la prospérité pour tous ses citoyens. Ils ont finalement donné forme à cet espoir par une révolution pacifique, dont le mot d’ordre a été Solidarność. Il aura fallu des décennies pour abattre le mur. (Applaudissements) Elu à cette Assemblée depuis les premières élections européennes directes en 1979, je vois le débat d’aujourd’hui - que nous tenons en même temps dans la dignité et avec la gravité qui lui sied - comme une occasion de se réjouir de l’unité de l’Europe, une occasion de se réjouir aussi en présence de représentants de huit pays d’Europe centrale, qui jouissent des mêmes droits que nous. (Applaudissements) C’est en 1989 que le double fardeau du totalitarisme a disparu d’Europe. 1989 nous a appris le pouvoir des valeurs de l’Europe pour nous tous et combien nous devons compter sur l’exemple d’hommes et de femmes courageux pour conserver notre liberté. Après 1989, l’Europe a pu respirer à nouveau avec ses deux poumons, pour reprendre l’expression de ce grand pape dont nous nous souviendrons toujours, Jean-Paul II. (Applaudissements) Les peuples d’Europe occidentale ont accompli un travail précieux, indispensable pour préparer ce jour. Ce qu’ils ont fait durera. La création de l’Union européenne, aux valeurs communes, centrée sur la dignité humaine, l’union supranationale dans une communauté libre avec ses propres lois contraignantes a été la réponse résultant de l’occasion offerte par la fin de la guerre. L’unification européenne est un projet de paix et de liberté. 180 Sélection de discours Tous les Européens ont à présent la chance et le devoir de parcourir le chemin que leur offre une Europe réunifiée. Ensemble, nous sommes aujourd’hui engagés dans la construction d’une Europe qui défend ses valeurs pour le bien de tous ses citoyens. L’Europe peut apporter à présent une seule réponse à la guerre et au totalitarisme, en accélérant le pas vers l’Union européenne des peuples et des Etats, avec persévérance, conviction intérieure et acceptation de la diversité, qui fait la force et la splendeur de l’Europe. Le débat actuel sur la Constitution européenne est une grande occasion pour nous de nous rappeler ces aspects fondamentaux, car, pour la première fois dans l’histoire de l’Europe, nos valeurs et nos idéaux sont inscrits dans une constitution. L’Europe n’est pas une simple construction politique, mais un espace de vie intellectuel. C’est pour cette raison que la réponse à la terrible guerre, dont nous commémorons la fin aujourd’hui avec gratitude, se devait d’être une réponse morale, un «plus jamais ça» contre l’absence de liberté qui conduit à la guerre, un «plus jamais ça» contre la guerre qui prive les hommes de leur liberté. Voilà qui résume la motivation de la construction d’une nouvelle Europe, une Europe qui rejette le totalitarisme, l’arrogance nationaliste et l’inhumanité égalitaire, une Europe qui refuse qu’un de ses Etats domine les autres, une Europe qui affirme la dignité caractéristique de chaque personne, l’équilibre des intérêts des groupes sociaux et des peuples, une Europe du respect et de la diversité, qui tire sa force de cette diversité, une Europe de la démocratie et du droit. La réconciliation intérieure a fortement progressé: réconciliation des peuples et des Etats d’Europe. Nous voulons - et nous devons - achever ce travail de réconciliation interne, comme nous voulons aussi nous réconcilier avec le peuple de Russie et les peuples de la Fédération de Russie. Dans cette période de notre histoire qui commence, l’Europe devra néanmoins chercher la réconciliation dans le monde et avec le monde qui nous entoure plus que par le passé. Les guerres de l’Europe se sont transformées en guerres mondiales. L’unification de l’Europe doit profiter au monde. Nous devons être reconnaissants aux députés de cette Assemblée - et je souhaite remercier mon collègue M. Brok en particulier - qui ont rédigé une résolution qui exprimera, demain, nos valeurs. Nous nous souvenons en ce moment de toutes les victimes de la Deuxième Guerre mondiale, de toutes les souffrances et destructions. Nous rappelons combien la paix et la liberté vont ensemble et que notre travail doit servir à l’humanité, en commençant par la promotion du dialogue interculturel. Sélection de discours 181 Le Futur de l’Europe soixante ans après la Deuxième Guerre Mondiale Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 11 mai 2005 Là où ce dialogue avec le monde donne ses fruits, nous défendrons les valeurs qui nous soutiennent dans notre marche vers l’avenir. C’est en cela que cette journée du souvenir peut nous donner une nouvelle mission, nous faire travailler ensemble pour construire un monde meilleur - un monde plus pacifique et un monde plus libre. (Vifs applaudissements) 182 Sélection de discours Sélection de discours 183 Le Réseau Européen d’Idées comme laboratoire d’idées politiques du Groupe du PPE-DE Allocution d’ouverture de la 4e Université d’été de l’EIN, Lisbonne, le 22 septembre 2005 Merci beaucoup Luís (Marques Mendes) et Wilfried (Martens) d’être parmi nous aujourd’hui et pour vos propos flatteurs à l’égard de notre Groupe politique et du Réseau européen des idées. Le Réseau Européen d’Idées comme laboratoire d’idées politiques du Groupe du PPE-DE Allocution d’ouverture de la 4e Université d’été de l’EIN, Lisbonne, le 22 septembre 2005 En tant que Président du Groupe du PPE-DE – le plus grand groupe politique du Parlement européen – j’ai le grand plaisir de vous souhaiter la bienvenue à la session d’ouverture de la quatrième Université d’été 2005 du Réseau européen des Idées. Je me réjouis de vous voir, ce matin, si nombreux parmi nous. Il s’agit de notre quatrième Université d’été – après Oxford, El Escorial et Berlin. Certains d’entre vous se rappellent sans doute de notre première rencontre à Oxford il y a trois ans de cela; 150 personnes venues d’une douzaine de pays se retrouvaient au début d’une journée des plus intéressantes et passionnantes. Ce week-end, ici à Lisbonne, nous serons plus de 300 personnes venues de 30 pays, toutes rassemblées par notre désir commun de débattre de politique et d’idées entre amis politiques. Le Réseau européen des Idées est une initiative politique importante de notre Groupe. Nous avons tenté de lancer – j’ose croire jusqu’ici avec succès – une initiative unique en son genre: un réseau de réflexion («think tank») à l’échelle de notre continent. Ce réseau se veut promoteur d’un débat d’idées stimulant et de nouveaux concepts sur les problèmes clés auxquels sont confrontés les pays de l’Union européenne. L’élargissement et l’approfondissement du Réseau européen des Idées traduisent la volonté des leaders d’opinion et des décideurs politiques en Europe – qu’ils soient issus des milieux politique, d’affaires, académique, de groupes de réflexion ou des médias – de débattre ensemble des grandes questions de politique économique, sociale ou étrangère de notre temps. Nous sommes particulièrement heureux de voir se joindre à nous des représentants appartenant à plus de 40 groupes de réflexion – qui collaborent désormais avec l’EIN au niveau paneuropéen. L’année dernière, à Berlin, nous avions réuni ces amis pour la première fois. Maintenant, ils contribuent à créer une communauté de penseurs sûrs d’eux, capables d’exercer une influence directe sur le processus politique. Pour la politique européenne de centre-droite, l’EIN est déjà devenu un générateur d’idées politiques important. Notre propre Groupe considère sa contribution comme très utile. Sélection de discours 185 Le Réseau Européen d’Idées comme laboratoire d’idées politiques du Groupe du PPE-DE Allocution d’ouverture de la 4e Université d’été de l’EIN, Lisbonne, le 22 septembre 2005 De plus en plus, comme l’a évoqué Wilfried Martens, les partis du PPE au niveau national partagent eux aussi ce sentiment. Au Parlement européen, le centre-droite est devenu la force dominante dans l’élaboration des politiques. Ce pouvoir dont nous disposons en l’occurrence, nous souhaitons - et nous tentons - de l’utiliser à bon escient. L’EIN constitue un instrument de réflexion qui peut nous aider à effectuer les bons choix pour l’Europe. Dans les Etats membres, la situation est toutefois moins évidente. Les résultats décevants des élections qui se sont déroulées dimanche dernier dans mon propre pays soulignent la résilience de la gauche qui refuse les changements et exploite les peurs. Peur du changement, peur du futur. En mai, lors des referendums français et néerlandais sur la Constitution européenne, nous avons été témoins du même phénomène, et ce, à maints égards. La peur des forces du marché inhérentes à la modernisation de nos économies, a incité de nombreux citoyens à dire «non» à une constitution qui a réitéré des règles de base en matière de concurrence et de libre circulation établies il y a presque déjà cinquante ans de cela. A mon avis, le Réseau européen des Idées se trouve maintenant à la pointe de la bataille des idées en Europe. Il peut et il doit jouer un rôle prépondérant pour libérer les citoyens de leurs peurs de l’avenir - de la mondialisation et d’un monde interdépendant - et nous aider tous à identifier des solutions potentielles pour répondre à nombre de défis futurs. La stratégie de la gauche européenne consiste à exploiter les peurs des citoyens – et à les amplifier. Quant à nous, nous représentons les forces politiques qui s’engagent à offrir un avenir meilleur, en intégrant le potentiel que représentent les changements économiques et en en diffusant largement les avantages, afin d’offrir à tous les citoyens un meilleur niveau de vie et d’améliorer les performances de notre continent. Voilà le genre de questions auxquelles s’est consacré l’EIN. Comprendre la mondialisation et en tirer le meilleur parti. Faire en sorte que le développement économique de la Chine et de l’Inde devienne une opportunité plutôt qu’une menace. Remédier aux problèmes résultant du changement climatique, ce qui aura non seulement un impact sur la formulation de la politique environnementale, mais aussi sur celle de la politique énergétique, et potentiellement sur notre mode de vie dans son ensemble. Dès lors, il sera nécessaire de réexaminer la question de l’énergie nucléaire - car la crise de l’énergie nous y oblige, et parce que le nucléaire peut avoir un impact positif sur l’environnement. Faire de l’Europe une force pour la liberté et la prospérité dans le monde – en s’engageant en faveur des droits de l’Homme, en faisant progresser le libre-échange et en proposant un partenariat aux pays qui aspirent à devenir des démocraties modernes. La priorité absolue est de «remettre l’Europe au travail», afin d’en finir avec l’ineptie des 20 millions de chômeurs grâce à la libéralisation de nos économies pour créer des emplois et accroître la prospérité. L’évolution démocratique et la crise des retraites nous y contraignent. La gauche ne s’en préoccupe pas. Notre objectif est de mettre au point une feuille de route réaliste pour réussir la réforme économique. Nous voulons mettre l’Europe au travail - mais nous voulons aussi un fonctionnement plus efficace de l’Europe elle-même. Nous étions si sûrs d’avoir trouvé un système d’organisation constitutionnelle propre à renforcer la démocratie et la responsabilité dans l’Union européenne. Désormais, nous devons veiller à ce que le meilleur de la Constitution soit conservé. Il est également indispensable de s’assurer que l’Europe fasse «moins mais mieux»; nous préconisons moins de propositions législatives traitant des problèmes clés avec plus de professionnalisme. Nous devons considérer des solutions qui rendent plus légitimes et plus efficaces l’action des institutions – par exemple, en laissant le Conseil légiférer en public, en l’absence de modification des traités. Les limites de l’élargissement de l’Union - et de sa capacité à intégrer de nouveaux membres - sont aussi des questions à aborder. Une politique efficace de l’UE à l’égard de nos voisins à la frontière s’impose, que la Turquie ou l’Ukraine adhèrent ou pas à l’UE. Heureusement, le Réseau européen des Idées se penche sur ces questions, et bien d’autres encore. C’est pourquoi, comme je l’ai déjà dit, il s’agit là véritablement d’«une idée qui vient à propos». Accepter le défi de l’économie numérique. Tirer parti du marché pour générer une meilleure éducation et de meilleurs soins de santé. 186 Sélection de discours Sélection de discours 187 Le Réseau Européen d’Idées comme laboratoire d’idées politiques du Groupe du PPE-DE Allocution d’ouverture de la 4e Université d’été de l’EIN, Lisbonne, le 22 septembre 2005 Alors maintenant, pour nous tous, le temps est venu de nous mettre au travail - et de commencer à penser autrement. Les thèmes prévus pour aujourd’hui seront débattus dans dix différents groupes de travail. Comme vous le constaterez, nous avons réuni d’éminents présidents, rapporteurs et participants pour mener les discussions au sein de ces groupes de travail. Près de soixante d’entre vous ont aimablement accepté d’animer les débats d’une manière ou d’une autre. Nous vous en sommes tous très reconnaissants. La liste des intervenants dans le cadre de cette manifestation est également des plus impressionnantes. Après le déjeuner d’aujourd’hui, il est prévu une discussion générale sur l’avenir de la politique de centre-droite avec Chris Patten, l’un des penseurs les plus stimulants en Europe. Ce soir, José Manuel Barroso nous fera l’honneur de nous rejoindre pour le dîner; il s’exprimera sur certaines questions de la mondialisation si déterminantes pour notre avenir. Demain matin, José María Aznar mènera une discussion sur les relations transatlantiques, une question cruciale au succès de l’Occident. Et ce n’est pas fini. Vendredi soir, au début de la «Foire aux Idées européennes» (European Ideas Fair), nous aurons le grand privilège d’accueillir, dans le cadre de notre dîner à Sintra, Anibal Cavaco Silva, l’homme qui a conduit le Portugal à l’adhésion européenne et qui est le candidat potentiel de centre-droite aux prochaines élections présidentielles de janvier. Nous aurons encore d’éminents intervenants pour notre foire aux Idées à proprement parler, entre autres Carl Bildt et Bernard-Henri Lévy. Ces journées promettent d’être exaltantes. Tout l’objectif du Réseau européen des Idées est de laisser libre cours aux idées dans un cadre informel, sans préjuger des réponses. J’ai toujours pensé que «les idéalistes sont les plus réalistes». Laissez-nous dégager ensemble de nouvelles idées - et peaufiner les anciennes -, dans le cadre de ce forum international unique auquel j’ai le grand plaisir de participer et que mon Groupe a le privilège de parrainer. Merci beaucoup. 188 Sélection de discours Sélection de discours 189 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Introduction Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Aucune invitation du monde universitaire britannique ne saurait me ravir davantage que l’occasion qui m’est donnée ici de m’exprimer dans le cadre de la Adenauer Lecture du European Studies Centre, au St Antony’s College d’Oxford. Ce n’est pas seulement le grand honneur qui m’est fait de m’exprimer après tant d’éminents intervenants qui se sont succédé depuis de nombreuses années. Il se fait que - pour moi personnellement -, il est particulièrement inspirant de prononcer un discours en hommage à Konrad Adenauer l’un des pères fondateurs de l’Europe d’aujourd’hui, à qui mon pays doit tant - et surtout, ici au European Studies Centre, dans l’une des plus grandes universités au monde. Un jour, on a demandé à l’ancien recteur de l’Université d’Oxford, Roy Jenkins: «Quelle est la différence entre un discours et une conférence? Il répondit: «La conférence est un peu plus longue qu’une allocution, mais pas nécessairement plus intéressante!» En tant que professionnel de la politique, à l’instar de Lord Jenkins, je comprends les dangers de cette distinction, et je m’efforcerai donc d’être aussi succinct et intéressant que possible, tout en gardant à l’esprit qu’il s’agit d’une conférence. Adenauer et Oxford Lors de sa première venue en Grande-Bretagne, à l’invitation de Winston Churchill, en tant que chancelier allemand, en décembre 1951, Konrad Adenauer fit étape à Oxford. Aucun chancelier n’avait plus foulé le sol anglais depuis la visite d’Heinrich Brüning, vingt ans plus tôt. Adenauer ne savait que trop bien ce qui s’était produit au cours de ces deux décennies. Il était disposé à contribuer au renouveau des relations entre l’Allemagne et la Grande-Bretagne, et à s’engager résolument dans le développement de ce que notre hôte de ce soir, Timothy Garton Ash, décrira plus tard comme «un ordre non hégémonique pour toute l’Europe». Adenauer préconisait une Europe dans laquelle jamais plus une nation n’aspirerait à dominer. Il a fait preuve d’imagination et de courage en soutenant la mise en commun supranationale des industries du charbon et de l’acier, avec la création, en avril de cette année là, de la CECA. Il était prêt, lui aussi, à accepter l’idée d’une armée européenne, comme a pu l’être Churchill à un moment donné. Sélection de discours 191 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Relatant sa visite de 1951 dans ses mémoires, Adenauer explique que les deux pays avaient été sollicités pour assumer la responsabilité commune de façonner un nouvel ordre en Occident. Il sentit et comprit une certaine réserve du côté de la Grande-Bretagne, à l’idée de bâtir une destinée commune avec l’Europe continentale - une réaction instinctive qu’il a dû trouver décevante, compte tenu de l’attitude de Churchill, qui s’était fait le grand défenseur de l’unité européenne dans l’opposition (de 1945 à 1951). Dans les conversations qu’il a eues avec Churchill et le ministre des affaires étrangères, Anthony Eden, Adenauer avait reconnu qu’une pointe de retenue britannique et de réalisme politique serait toujours utile. Pour sa part, l’Allemagne continuerait dans la voie de l’intégration européenne, avec mesure, «d’une manière réfléchie et sans précipitation, mais avec persévérance et efficacité», avait il précisé. Son passage à Oxford l’a fortement marqué. Il se rendit au Balliol College, où il eut l’occasion de consulter les listes des étudiants qui avaient succombé durant la Première et la Seconde guerre mondiale. Parmi eux, son propre neveu, Hans Adenauer, qui avait poursuivi ses études là-bas à la fin des années 1920. Confronté aux horreurs de l’histoire et au défi de bâtir une nouvelle Europe, Adenauer avait le sentiment qu’«une communauté de culture et de tradition occidentale et chrétienne» unissait nos pays. A Londres, Churchill a demandé à Adenauer s’il pensait que des relations satisfaisantes entre l’Allemagne et la Pologne étaient envisageables un jour. Il est remarquable, même émouvant, de noter que cinq décennies après la visite d’Adenauer, l’Allemagne, la GrandeBretagne et la Pologne sont toutes trois membres de l’Union européenne, et font partie de l’Europe libre, démocratique et unifiée d’aujourd’hui. Réalisations, défis et crises La réalisation politique de l’unité et de l’intérêt commun que nous avons forgée ensemble en Europe depuis les années 1950 est vraiment extraordinaire. En Europe occidentale, nous avons défini une nouvelle culture de partage de la souveraineté qui s’est révélée des plus efficaces, en ce qu’elle permet «l’unité dans la diversité». Ensuite, l’effondrement du communisme a permis la réunification de l’Europe, finalement concrétisée en 2004. Comme l’a observé Milan Kundera, l’histoire de l’Europe de l’Est a été pour la plus grande partie du XXe siècle «un jour et deux nuits», un régime totalitaire venant remplacer l’autre. Maintenant, le cauchemar est derrière nous. 192 Sélection de discours La construction d’une Europe pacifique, coopérative et unie constitue peut-être la réalisation politique la plus sous-estimée de ces dernières années, partout dans le monde. On ne le réalise pas suffisamment, notamment (si je puis me permettre) dans ce pays. Rien n’était moins certain, comme le prouve l’expérience contrastée de l’Asie de l’Est depuis 1945. Il convient dès lors de ne jamais rien tenir pour acquis. Outre cette réussite politique - et évidemment en partie grâce à celle-ci - l’Europe d’aujourd’hui a également progressé aux plans économique et social - en termes de prospérité et de liberté individuelles - comme jamais Adenauer et Churchill n’auraient pu s’y attendre ou ne l’auraient espéré lors de leur rencontre de 1951. Cependant, il est bizarre de constater que, malgré les progrès considérables accomplis dans de nombreux domaines, un grand nombre de nos concitoyens en Europe sont de plus en plus rongés par le pessimisme et la peur, et nombre de décideurs politiques semblent submergés par l’inertie face aux problèmes croissants. L’avenir pèse apparemment lourdement sur nos épaules. Les symptômes de ce malaise sont visibles sur de nombreux fronts. D’abord, la peur de la mondialisation. Ensuite, le refus des réformes économiques. On constate une réticence à considérer de manière résolue les problèmes posés par notre démographie décroissante - qu’il s’agisse des retraites, des soins de santé, des dépenses publiques, de l’immigration et de l’apprentissage tout au long de la vie. Nous traversons une période d’angoisse profonde concernant le changement climatique, et pour toute réponse nous constatons cet étrange refus de prendre des décisions pour remédier au réchauffement de la planète. Il y a un sentiment pernicieux d’insécurité tant au niveau national qu’à l’étranger, alors que nous sommes confrontés à une croissance de la criminalité domestique et à l’apparition du terrorisme international dans sa forme la plus brutale. Tous ces problèmes nous sont présentés au quotidien dans la presse et à la télévision. Je me demande souvent comment les grands dirigeants du milieu du siècle dernier, tels que Churchill ou Adenauer, Truman ou de Gaulle, auraient abordé ces problèmes. Mon instinct me dit qu’ils auraient trouvé les attitudes actuelles trop timorées, voire défaitistes. Ils auraient trouvé les débats d’aujourd’hui trop restreints, manquant d’ambition. Je pense qu’ils n’auraient été marqués par cette culture politique qui, à chaque crise, favorise un raisonnement en termes de limites plutôt qu’en termes d’opportunités. Je pense qu’ils auraient également perçu l’Europe comme une partie de la solution aux problèmes de notre continent et non comme un aspect du problème même. Sélection de discours 193 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Beaucoup voient l’Union européenne comme un système en crise, ni plus ni moins. Pour ma part, je reconnais qu’il y a effectivement une crise, mais je vois aussi des perspectives importantes. Le professeur Ludger Kuehnhardt, un ami, qui est d’ailleurs dans l’assistance aujourd’hui, organise - ici même au cours du trimestre - une série de séminaires intitulée «Crises européennes: 1945-2005» Comme le suggère ce titre, on ne peut nier que l’Union européenne s’est construite en réponse aux crises qui ont souvent ponctué son histoire. Comme l’a écrit Timothy Garton Ash, «le projet européen a souvent traversé des crises pour mieux en sortir». Député du Parlement européen depuis 1979, j’ai été un témoin privilégié des hauts et des bas qu’a connus le processus d’intégration. Il n’était pas rare que les avancées majeures - que se soit au plan institutionnel ou politique - soient précédées d’une période d’impasse ou de pessimisme profond, ou qu’un besoin manifeste d’agir tarde à se concrétiser. Il semblerait que souvent la perception même de la crise soit une condition nécessaire, bien qu’insuffisante, pour stimuler la volonté de changement et nous permettre d’avancer. Afin de rompre avec la crise actuelle, il est important de bien percevoir ce que recouvre l’Europe et son potentiel; ce dont elle est capable et ce qu’elle doit faire. Je souhaiterais partager avec vous, ce soir, certaines de mes réflexions. Bien que j’ai été universitaire, mes réflexions sont celles d’un homme de terrain, de quelqu’un qui s’est consacré, pendant la plus grande partie de sa vie d’adulte, à la politique européenne, ayant travaillé au plus près de l’intégration pratique jour après jour. Le défi institutionnel Je commencerai par traiter le défi institutionnel à relever par l’Europe. Je suis tout à fait convaincu qu’aucun d’entre vous ne mènerait une vie meilleure si l’Union européenne n’existait pas. De la même manière, il est clair que tout le monde serait dans une meilleure situation si l’Union européenne était plus efficace, plus démocratique et plus transparente. Et devait rendre des comptes. Un meilleur fonctionnement institutionnel permettrait à l’Europe d’appréhender plus directement les problèmes et les préoccupations des citoyens, et par la même occasion, d’asseoir la popularité et la légitimité de l’Union européenne même. 194 Sélection de discours Au plan institutionnel, on ne peut nier que l’Union européenne connaît aujourd’hui des difficultés, car son action manque de cohérence et qu’elle ne remporte pas l’adhésion. Les dispositions constitutionnelles fixées dans les traités existants ne permettent pas à l’Europe de répondre à ses obligations ni à ses ambitions. Il s’avère cependant que, bizarrement, la population de certains pays est réticente à une réforme de ces institutions, et ce, pour diverses raisons, dont seules certaines ont un rapport avec l’Europe. Le Professeur Vernon Bogdanor de l’Université a évoqué une «déconnexion» entre les citoyens et les institutions européennes. Nombreux sont ceux pour qui ces institutions apparaissent comme (ce qu’il appelle) une «superstructure étrangère» qui n’a pas leur confiance. Le paradoxe est toutefois qu’une réforme institutionnelle permettrait de faire face beaucoup plus facilement aux problèmes rencontrés par les citoyens, et que si elle n’a pas lieu, ces problèmes seront d’autant plus difficiles à résoudre. C’est à juste titre que les citoyens revendiquent une meilleure gestion des affaires européennes à une époque où tant de problèmes revêtent un caractère international - et où une action européenne commune pourrait justement faire la différence; pourtant, beaucoup semblent réticents à l’idée d’employer les moyens justement prévus à cet effet. Aucun projet de réforme des institutions et des procédures de l’UE n’a été mené de manière aussi transparente et consensuelle que celui ayant débouché sur le texte du traité constitutionnel. Bizarrement, l’une des nombreuses raisons à l’origine du rejet de ce texte en France et aux Pays-Bas, était que les citoyens lui reprochaient de ne pas être suffisamment démocratique. Quant aux questions constitutionnelles, je ne peux parler qu’au nom du PPE, qui fait partie du Groupe du PPE-DE. Toutefois, je pense que les éléments clés de la Constitution sont capables de rendre l’Europe soit plus efficace, soit plus légitime, voire les deux à la fois. Ces caractéristiques se manifestent dans le rôle renforcé qu’elle prévoit pour les parlements nationaux, le recours plus systématique à la procédure de codécision entre le Parlement européen et le Conseil des ministres, et l’obligation pour le Conseil de légiférer en public. L’approche est bonne car la Constitution apporterait une simplification dans l’ordre législatif européen, une délimitation plus claire des compétences respectives de l’UE et des Etats membres, une rationalisation de la présidence du Conseil des ministres, la création d’un poste de président du Conseil européen plus permanent, ainsi que d’un poste de ministre des affaires étrangères de l’UE, et l’introduction, pour la première fois, d’une forme d’initiative Sélection de discours 195 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 populaire paneuropéenne. Il n’y a rien de révolutionnaire dans ces changements apportés au système institutionnel européen, bien qu’ils aillent tous dans la bonne direction. Ensemble, ils confèrent à l’Union européenne un meilleur système de gouvernance. Il est évident qu’aucune amélioration institutionnelle ne saurait à elle seule résoudre du jour au lendemain aucune des grandes questions politiques auxquelles se trouve confrontée l’Union européenne. Mais ensemble, elles peuvent permettre de mettre en place un processus décisionnel à la hauteur des défis à relever. Si vous avez des doutes à ce propos, il suffit de considérer les illogismes et les contradictions contenus dans le traité de Nice avec lequel nous sommes actuellement condamnés à travailler. Quelle suite pour la Constitution? Le texte a évidemment été ratifié par une majorité d’Etats membres de l’UE, qui représentent la majorité des citoyens de l’UE, conformément à leurs dispositions constitutionnelles respectives. D’autres ont décidé de différer leur prise de décision définitive. En ce sens, si le document flotte actuellement dans les limbes, il n’est pas mort pour autant. Le Parlement européen a proposé de réexaminer la Constitution entre 2007 et 2009, au terme de la «période de réflexion» en cours. Le gouvernement allemand projette d’organiser une discussion de fond entre gouvernements sur la Constitution durant sa présidence l’année prochaine. Quant à savoir exactement ce qui mérite d’être conservé ou pas dans le texte existant, les points de vue divergent au sein des gouvernements et du Parlement européen. Pour ma part, j’espère que, quelle que soit la forme précise adoptée, les innovations essentielles qu’il prévoit puissent finalement être ratifiées par tous les Etats membres, et que l’UE dispose de fondations plus rationnelles et crédibles pour mener son action aux plans intérieur et extérieur. Le défi de l’Elargissement Permettez-moi maintenant d’examiner la question de l’Elargissement. Nous avons, à juste titre, entrepris le processus historique d’élargissement afin de réunifier l’Europe telle que nous la concevons. L’entreprise est immense, elle l’a toujours été et elle continue de l’être. Le statut dont jouit l’UE comme modèle de démocratie, de stabilité politique et de relative prospérité fait qu’un nombre croissant de pays situés à l’est aspirent à y adhérer. Chris Patten a toujours défendu l’idée selon laquelle l’élargissement constitue la plus grande réussite de la 196 Sélection de discours politique étrangère européenne. Il a permis d’exporter la démocratie, la stabilité politique et les réformes visant à établir une économie de marché dans les pays candidats. L’Elargissement a toutefois un coût. L’Union européenne n’est pas une organisation internationale comme les Nations unies ou l’OCDE. L’appartenance à l’UE implique un partage formel de la souveraineté dans un large éventail de domaines politiques. Plus il y a d’Etats membres, plus il est difficile de concilier la diversité des intérêts et de trouver des compromis. Voilà en partie ce qui explique la nécessité de réformer nos institutions. La gouvernance commune est surtout fonction du sentiment d’appartenance à une même communauté politique de participants à ce processus. Maintenant, nous allons bientôt nous trouver - pour la première fois - dans une situation où les frontières de l’Union européenne pourraient ne plus correspondre à celles que nombre d’Européens considèrent comme étant celle de l’«Europe». Nous sommes dans une période cruciale. Le futur élargissement à la Turquie, qui a en partie pesé dans le «non» à la Constitution européenne en juin dernier, a mis en relief cette question, tant au niveau national qu’au niveau européen. La question de l’adhésion de l’Ukraine a eu les mêmes effets. Si on dit oui à l’Ukraine, pourquoi pas à la Russie? Un débat passionné s’est engagé sur ce que recouvre la notion d’«Européen». Quelles sont nos valeurs, notre identité? Les pays candidats les partagent-ils? Jusqu’où doivent aller les critères d’adhésion? Je crois que nous devons aborder ce débat honnêtement au lieu d’essayer de nous voiler la face ou de prétendre qu’il n’existe pas. Il ne s’agit pas d’une scène statique. La perspective de l’Elargissement change les pays mêmes qui y aspirent. Nous avons entamé de bonne foi des négociations d’élargissement avec la Turquie, ce qui changera en soi le pays même avec lequel nous négocions. Personne ne peut encore dire si une Turquie en voie de modernisation aura, à plus ou moins dix ans d’ici, progressé suffisamment et assez vite pour prétendre à une place dans la famille européenne. Dans le cas de la Turquie, la situation est d’autant plus complexe que d’ici son entrée - ou juste après - elle serait le plus grand Etat membre de l’UE, mais aussi l’un des plus pauvres, voire le plus pauvre. Elle disposerait ainsi du plus grand nombre de voix au Conseil des ministres, tout en aspirant à être le plus grand bénéficiaire net du budget de l’UE. Cela serait exactement le contraire de la situation que connaît l’Allemagne actuellement. Sélection de discours 197 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Ces problèmes soulèvent la question de ce que l’on appelle dans le jargon européen la «capacité d’absorption» de l’Union - le critère le plus négligé des fameux critères d’élargissement fixés à Copenhague. La capacité d’absorber de nouveaux Etats membres a été mise à rude épreuve avec l’admission de dix nouveaux pays en 2004. A mon avis, d’autres élargissements - audelà de ceux qui sont imminents - vont finir par devenir de plus en plus problématiques si la réforme institutionnelle n’a pas lieu. Et même si réforme il y a, ces élargissements poseront encore des difficultés. Compte tenu de tous ces facteurs, ma conclusion est qu’il nous faut considérer avec tout le dynamisme qui se doit la mise au point d’une nouvelle option intermédiaire offrant de facto certains des avantages liés à l’adhésion sans disposer toutefois du statut officiel de membre à part entière en tant que tel. Il s’agit du concept de «partenariat privilégié». Dans un passage mémorable de son dernier livre, «Not Quite the Diplomat», Chris Patten affirme que tout comme la «réconciliation de la France et de l’Allemagne a été la réalisation européenne la plus indispensable et admirable du XXe siècle», «réconcilier l’Occident et le monde arabe, avec une Europe jouant un rôle de pivot, est la principale mission du XXIe siècle» Il poursuit en prônant avec insistance l’adhésion de la Turquie à l’UE. Sur le fond, j’adhère à l’analyse de Chris Patten, mais je trouve la conclusion qu’il tire trop hâtive. Le «pivot» de l’adhésion à part entière à l’UE risque tout simplement de ne pas être suffisant pour supporter le poids de ce rôle immense. Seul le temps le dira. En attendant, il convient de se doter de nouvelles structures et de nouveaux instruments si l’Europe entend assumer la responsabilité majeure de réconcilier l’Occident avec nos différents voisins, à l’est ou au sud. L’agenda politique de l’Europe Les décisions sur les institutions de l’UE et en matière d’élargissement auront un impact décisif sur les contours et la capacité de l’Union européenne dans les années à venir. A condition d’effectuer les bons choix sur ces questions, nous serons en position de force pour répondre aux défis à relever par l’Europe d’aujourd’hui. Cependant, en l’absence à ce jour de décisions claires, l’agenda politique concret à traiter ne diminue pas; au contraire, l’urgence croît de jour en jour. 198 Sélection de discours Il importe que nous continuions à démontrer que malgré les lacunes et les ambiguïtés, l’Europe tient ses promesses aux citoyens. Comme l’a affirmé Tony Blair dans son impressionnant discours devant le Parlement européen, l’été dernier, l’Europe peut, par exemple, à travers son action gagner le soutien populaire nécessaire à la réalisation d’une réforme institutionnelle. L’un des aspects les plus critiques de la crise que traverse l’Union européenne porte sur l’adaptation de notre continent aux nouveaux défis posés à l’ère de la mondialisation. La naissance difficile d’une nouvelle ère impose des changements à travers toute l’Europe. Ces changements sont essentiels tant au niveau de l’UE qu’au niveau des Etats membres. A ces deux niveaux, les dirigeants sont invités à trouver le courage politique de conduire le débat et aux citoyens de reconnaître que toute opportunité implique des risques et qu’on ne peut appuyer le progrès sur des certitudes. Les référendums tenus en France et aux Pays-Bas portaient autant sur ces défis que sur la structure institutionnelle de l’UE. L’Europe est, je crois, un instrument potentiel puissant pour faire face aux défis de la mondialisation. La mondialisation respecte de moins en moins les frontières nationales. Dans le contexte de la mondialisation, nous sommes confrontés à de nouveaux grands problèmes internationaux tels que les réseaux terroristes, les flux migratoires et le changement climatique. Le monde est devenu un marché mondial, ouvert et perméable de biens, d’idées, de communication et même de personnes. Sur ce marché international, la diminution de la population en âge de travailler en Europe contrastera fortement avec la démographie croissante du tiers monde, voire même avec celle des Etats-Unis. La compétitivité de l’Europe dépendra plus que jamais des compétences et de l’aptitude de ses citoyens. L’interdépendance va marquer de manière croissante la politique au niveau européen et au niveau international. La chance de l’Union européenne réside en ce qu’elle peut offrir un cadre adéquat pour élaborer des réponses communes à ces questions. Il faut une Union capable de donner une réponse commune de plus grande envergure aux appréhensions et aux problèmes aux niveaux local, régional et national, grâce à une collaboration à l’échelle continentale. Cette perspective touchera tous les domaines politiques, allant de la politique extérieure à l’environnement, en passant par la sécurité sociale, les soins de santé et les retraites. Sélection de discours 199 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 Vous serez soulagés d’entendre que je n’aborderai pas toutes ces dimensions ici ce soir, mais je me contenterai d’aborder, si vous le permettez, trois d’entre elles brièvement: la politique étrangère, l’évolution démographique et les réformes économiques. Ces trois domaines politiques ont longtemps relevé de la compétence exclusive des gouvernements nationaux, mais entre-temps, les réalités du monde interdépendant dans lequel nous vivons imposent de plus en plus une action commune. Politique étrangère européenne Prenons d’abord la politique étrangère. En l’occurrence, malgré les défaillances dues à la faiblesse des structures institutionnelles et aux fréquentes divergences de perspective des Etats membres constatées à ce jour, il est important de noter que la politique étrangère européenne émergente n’est pas, en général, aussi inconsistante et inadéquate que d’aucuns détracteurs aiment à le prétendre. L’Union européenne est déjà, et de loin, le plus grand donateur d’aide au développement dans le monde. Elle est très engagée dans la coopération bi régionale avec des forums tels que l’ANASE, Mercosur et de plus en plus l’Union africaine. Ce «pouvoir d’attraction» de l’UE est sans cesse plus déployé dans les régions sensibles du monde. Prenons par exemple le processus de Kimberley qui vise à empêcher le commerce des «diamants sources de conflits», une initiative multilatérale impliquant diverses organisations qui sera présidée en 2007 par l’Union européenne. Prenons aussi le travail réalisé en Europe du Sud-Est, où l’UE a largement contribué à la stabilité et à l’intégration de la région. Et le plus important: le Proche-Orient. Israël et l’Autorité palestinienne ont sollicité une mission de police de l’Union européenne pour surveiller le poste frontière de Rafah entre le bande de Gaza et l’Egypte. C’est la première fois que l’UE a été reconnue dans les deux camps comme un facteur politique fiable dans le cadre de la feuille de route du Quartette. Il s’agit là pour moi d’une percée majeure. Dans le domaine du «pouvoir coercitif» aussi, les résultats sont plus en plus positifs. La stratégie européenne de sécurité de 2003 avait au moins identifié les questions pertinentes, travaillant en parallèle avec les Etats-Unis, et non contre eux. L’accent est mis sur un renforcement systématique de l’interface OTAN-UE. Des efforts notables sont déployés afin de trouver des solutions pour réduire les doubles emplois entre défenses nationales dans 200 Sélection de discours l’UE et de répartir plus efficacement la charge des missions à effectuer. La nouvelle Agence européenne de défense a la capacité d’ouvrir les marchés publics de défense en Europe et d’améliorer les capacités en matière de défense. Cette évolution nous laisse espérer que l’Europe peut jouer et jouera un rôle plus important, plus cohérent et plus responsable dans les affaires du monde, dans le contexte d’un partenariat transatlantique dynamique. L’évolution démographique en Europe Permettez-moi maintenant d’aborder le problème de l’évolution démographique. L’augmentation de l’espérance de vie et la baisse de la natalité ont pour effet que la population en âge de travailler a déjà commencé à baisser dans toute l’Europe, à la fois en termes absolus et par rapport à l’ensemble de la population. Dans l’UE, la population âgée entre 15 et 64 ans va diminuer de 48 millions de personnes entre aujourd’hui et 2050, soit quelque 20 pour cent, alors que la population âgée de plus de 65 ans va, elle, augmenter de 58 millions. Le ratio qui était jusqu’à présent de quatre personnes en âge de travailler pour chaque personne âgée va passer à deux pour un. Il conviendra d’examiner l’impact sur les politiques de ce vieillissement et de cette diminution de la population en Europe, dont le caractère est multidimensionnel et alarmant. Cette diminution de la population active entraînera une croissance économique ralentie, voire une déflation. Les producteurs seront moins nombreux et il est probable qu’une société vieillissante épargne plus qu’elle ne consomme. Les difficultés économiques qu’a connues le Japon au cours de ces dernières années laissent déjà présager d’éventuelles récessions dues au vieillissement. La Commission européenne a récemment annoncé que ces facteurs seraient à eux seuls responsables d’une diminution de la croissance potentielle de l’UE, qui passera de plus de 2 % par an à l’heure actuelle à 1,25 % d’ici 2040. De toute évidence, cette situation apporte déjà son lot d’effets négatifs. D’après Daniel Gros du CEPS, au cours de ces dix dernières années, le taux de croissance potentiel du PIB de l’Allemagne a déjà été inférieur d’un pour cent à ce qu’il aurait du être normalement, et ce, en raison de l’évolution démographique. Sélection de discours 201 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 De plus, une diminution de la croissance se produira à mesure que les coûts engendrés par la population vieillissante augmenteront. On peut s’attendre à une augmentation sensible des dépenses liées à la vieillesse, à savoir les retraites, les soins de santé et des services de soins de longue durée. L’augmentation probable de la charge de ces postes devrait osciller entre quatre et huit pour cent du PIB, certains Etats membres seraient même confrontés à des augmentations plus importantes. En conséquence, il est impératif que les décideurs politiques se concentrent au plus vite sur ces nombreuses questions épineuses. Premièrement: faut-il stimuler ou non les taux de natalité et par quels moyens - grâce à des incitations financières, des mesures permettant aux femmes de mieux concilier vie professionnelle et vie familiale, proposer davantage de services de crèche et des approches qui renforcent le cadre légal et le statut social des familles. Deuxièmement: relever le taux de participation de la population active, en augmentant ainsi le pourcentage de la population adulte qui exerce un emploi, notamment les femmes et les jeunes travailleurs. Troisièmement: rallonger la durée de la vie active en repoussant l’âge de la retraite, dissuader les départs à la retraite anticipée et combattre la «discrimination sur la base de l’âge» sur le lieu de travail. Quatrièmement: accroître la contribution financière des actifs à leurs retraites à travers un recours accru aux systèmes de retraite par capitalisation et/ou de l’épargne personnelle. 202 L’Union européenne peut fournir un cadre de soutien et d’encouragement mutuels - et un forum en vue de définir des engagements communs - puisque nous sommes tous confrontés à ces mêmes défis. Le Groupe politique dont je suis le président - le Groupe du PPE-DE au Parlement européen - a lancé un débat approfondi sur les options et stratégies qu’il nous faut considérer pour remédier aux effets de l’évolution démographique. Notre groupe de réflexion de centre-droite, le Réseau européen des Idées, réalise un excellent travail préparatoire au sein du groupe de travail présidé par David Willetts, député conservateur, ici en Grande-Bretagne. L’évolution démographique soulève un nœud crucial et étonnant de problèmes qui touchent quasiment tous les domaines de la politique publique. Il est donc capital d’y remédier pour garantir la santé économique de notre continent à l’avenir. Réformes économiques Ceci m’amène à la question parallèle des réformes économiques. A l’heure actuelle, l’Union européenne est économiquement sous performante, et cela déjà depuis un certain temps. Elle ne parvient pas, en particulier, à créer des emplois pour ses citoyens. Le chômage qui sévit dans les pays industrialisés est, depuis vingt ans, dans une large mesure un problème spécifiquement européen. Le nombre des chômeurs dans l’Union européenne a dépassé la barre des 20 millions. Au cours de la dernière décennie, l’UE n’a enregistré que la moitié du taux de croissance économique des Etats-Unis et seulement un quart des taux de croissance de la Chine et de l’Inde. Cinquièmement: promouvoir ou non l’immigration, et comment garantir que les immigrants admis possèdent les compétences qui apportent un plus au potentiel de production des pays d’accueil. La meilleure solution pour créer des emplois en Europe est de libérer les marchés des biens, services, capitaux et travailleurs - dans les économies nationales et à travers l’UE prise globalement. Elle offre un potentiel de renouveau, afin de préserver et soutenir notre prospérité, et de revitaliser nos sociétés pour qu’elles soient intégratrices, ouvertes et adaptables dans une ère en perpétuelle évolution. L’Union européenne commence à s’attaquer à ces problèmes épineux. Elle tente, à travers le processus de Lisbonne, d’augmenter le taux d’emploi des femmes et des travailleurs jeunes et moins jeunes. Si la progression est jusqu’à présent positive, elle reste cependant modeste. La réforme des régimes de retraite et de sécurité sociale est encouragée. Un débat approfondi a été lancé sur une politique européenne d’immigration, les pays se rendant compte que la démographie abhorre le vide, et que dès lors, l’immigration est vouée à croître. Cette évolution démographique rend la réforme économique, déjà indispensable, d’autant plus cruciale. Il nous faudra stimuler la productivité des travailleurs, l’accroissement de production devant compenser les effets déflationnistes dus à la baisse démographique. Il sera essentiel d’encourager une plus grande flexibilité des travailleurs, de manière à ce qu’ils possèdent les compétences leur permettant de passer plus facilement d’un emploi à Sélection de discours Sélection de discours 203 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 l’autre, ou d’une profession à l’autre, au cours de leur vie active. L’éducation, la formation et le recyclage deviendront d’autant plus importants et ces domaines devront évidemment obtenir un financement approprié. glorieux le spectacle qu’ont donné d’eux-mêmes les chefs de gouvernement européens se chamaillant sur le financement futur de l’Union européenne au cours de ces six derniers mois - que ce soit en juin ou en décembre 2005. Je leur donne raison. Des choix difficiles sont à faire en matière de libéralisation des marchés. La prochaine directive «services» qui doit être votée par le Parlement européen en est la preuve patente. C’est là l’occasion idéale de libéraliser une composante clé de l’économie européenne, en complément des progrès réalisés dans le cadre du processus d’ouverture du marché unique des biens, et dans une moindre mesure, de celui des capitaux. Il est important d’envoyer un signal fort en dépit des craintes que suscite la mondialisation chez beaucoup, en faisant savoir que l’Europe est capable d’appréhender le changement et d’en tirer parti pour notre prospérité collective. Cependant, trois observations me viennent à l’esprit à propos de cette querelle budgétaire et plus généralement à propos de la politique européenne - fondées sur ma propre expérience au Parlement européen et sur mon point de vue. Nombre de pays se sont concentrés sur des politiques qui vont dans le bon sens depuis un certain temps. Ici, en Grande-Bretagne, des décisions difficiles prises dans les années 1980 se sont révélées payantes les décennies suivantes. Mon propre pays commence à être confronté au même genre de défis. Dans la course à l’adhésion à l’Union européenne, nombre de pays d’Europe centrale et orientale se sont engagés sur la bonne voie. La situation en Europe est loin d’être aussi alarmante que certains le laissent entendre. La Heritage Foundation à Washington, toute conservatrice qu’elle est, a même confirmé dans son Indice de libéralisme économique mondial (World Economic Freedom Index) de ce mois-ci, que parmi les 25 économies les plus dynamiques au monde, plus de la moitié se trouvaient dans l’Union européenne. Cependant, il est essentiel que nous nous comparions aux meilleurs. Réflexions finales 204 Premièrement, les protagonistes de la querelle budgétaire ont finalement compris qu’ils avaient un intérêt commun à trouver un accord, quand bien même cet accord serait moins optimal pour eux individuellement - ou pour l’Europe prise globalement. Le prix de l’échec aurait été trop élevé pour l’Union européenne dans laquelle tous les Etats membres ont considérablement investi. Je dois dire que Tony Blair, quelles que soient les critiques que l’on puisse porter à la présidence britannique, a fait preuve d’une courtoisie et d’une attention admirables à l’égard du Parlement européen tout au long des six mois à la présidence européenne. J’ai entendu dire qu’il serait bientôt à Oxford et qu’il s’exprimera sur la querelle budgétaire et d’autres aspects de sa présidence. Je donnerais cher pour être une petite souris… Deuxièmement, étant donné que les «perspectives financières» ne tombent pas sous le coup de la procédure budgétaire ordinaire, l’accord sur le financement futur ne saurait être mis en œuvre sans l’accord préalable du Parlement européen. Nous allons négocier maintenant un accord interinstitutionnel avec le Conseil et la Commission, et notre intention est de ne l’accepter que s’il prévoit certains changements notables concernant l’efficacité et l’obligation de rendre compte de l’utilisation des fonds de l’Union européenne. En conclusion, permettez-moi d’ajouter un mot sur les politiques européenne et allemande, compte tenu de l’évolution qu’elles ont connue au cours de ces derniers mois. Troisièmement, à ses débuts sur la scène politique européenne en sa qualité de nouvelle chancelière allemande, Angela Merkel a fait forte impression, ce qui est encourageant. Elle a joué un rôle crucial dans le rapprochement des positions française et britannique, une performance qui est de bon augure pour l’avenir. Charles Péguy a écrit un jour que «tout commence en mystique et finit en politique…». Cette tendance n’est pas étrangère à l’Union européenne. Les débats généraux sur l’avenir de l’Europe ont cette fâcheuse tendance, tôt ou tard, à s’achopper à quelque débat houleux à propos de ressources financières ou de la politique distributive. Beaucoup ont jugé peu Nous espérons que grâce à Madame Merkel, les incertitudes que nous avons connues récemment appartiennent désormais au passé. Sa première démarche, après son entrée en fonction au poste de chancelière allemande, aura été de se rendre successivement à Paris, Bruxelles, Londres et Varsovie. Elle a rendu visite au président Bush il y a à peine quelques Sélection de discours Sélection de discours 205 Tirer parti de la crise: problèmes, défis, limites et opportunités pour l’Union européenne Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, le 25 janvier 2006 jours de cela, le 11 janvier. Ces visites étaient l’expression de son désir profond de redonner confiance dans les politiques européenne et internationale de l’Allemagne, là où, ces dernières années, des doutes ont pu peser. Elle a démontré qu’elle a l’intention de mener une action énergique dans les relations européennes et transatlantiques. En adoptant une telle approche, l’Allemagne défend bien entendu ses propres intérêts légitimes, mais elle entend bien veiller à ce que les intérêts de tous ses autres partenaires, et notamment des plus petits, soient également respectés. Telle était d’ailleurs la philosophie adoptée avec succès par le chancelier Helmut Kohl pendant de nombreuses années et je ne vois pas pourquoi la chancelière Merkel ne réussirait pas aussi bien que lui. Ses premières semaines au pouvoir ont souligné le bien-fondé et le succès de l’attitude traditionnelle de l’Allemagne à l’égard de l’Europe. Je suis persuadé que nous aurons l’occasion d’apprécier d’autres facettes de ce nouveau style, et surtout, l’essence d’une Allemagne médiatrice, mais résolue, dans les années à venir. Je suis également sûr, aussi importantes soient les relations franco-allemandes, que le succès de l’Union européenne ne sera au rendez-vous qu’à condition que l’Allemagne, la France et la Grande-Bretagne collaborent entre elles et avec tous les autres partenaires de l’UE. Seul cet esprit constructif est capable de générer des intérêts européens durables et le succès des politiques européennes. C’est mon vœu le plus sincère, dans cet esprit de recentrage des priorités, que nous puissions travailler tous ensemble dans les années et les décennies à venir. L’agenda est plus chargé que jamais. Il nous faut faire preuve d’engagement et de réalisme, de fermeté et d’assiduité. Dans le cadre de ce processus, une coopération entre l’Allemagne et la Grande-Bretagne au niveau européen est cruciale. Il n’en va pas seulement des intérêts de nos deux pays; il s’agit aussi de reconnaître le devoir commun - et le potentiel commun que nous pouvons tirer – d’améliorer le fonctionnement de l’Europe. L’Union européenne est encore en cours de réalisation. L’entreprise est immense et son potentiel inestimable. Si l’on s’y prend bien, elle peut apporter des avantages considérables aux citoyens de l’UE. Les défis à relever dans le contexte de la mondialisation rendront l’Europe plus importante, et non le contraire. C’est pourquoi il me semble crucial, tous autant que nous sommes - universitaires, le monde des affaires, la société civile, et même, bien sûr, les politiques -, que nous œuvrions ensemble au succès de l’Europe, pour notre avenir commun. 206 Sélection de discours Sélection de discours 207 La liberté d’expression et le respect des convictions religieuses Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 15 février 2006 Monsieur le Président, Monsieur le Président de la Commission, Monsieur le Président en exercice du Conseil, Mesdames et Messieurs, La liberté d’expression et le respect des convictions religieuses Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 15 février 2006 Le Groupe du Parti Populaire Européen (Démocrates-Chrétiens) et des Démocrates Européens observe avec une vive inquiétude la controverse entourant les caricatures. Un élément est toutefois limpide à nos yeux, et il constitue notre principe directeur. Nous entendons défendre la liberté de la presse et nous entendons protéger les sentiments des croyants, quelle que soit leur religion, ainsi que les symboles qui sont importants dans leur esprit. Nous entendons défendre les droits de l’Homme et les acquis du siècle des Lumières et nous entendons préserver le droit d’exercer sa foi, d’être différent et d’être respecté. Un tel résultat peut uniquement être atteint dans son intégralité si toutes les parties conservent pour commencer leur calme et leur pondération. C’est pourquoi notre requête s’adresse aujourd’hui en particulier aux représentants des médias en Europe, en Iran et dans les autres pays musulmans, elle s’adresse à ceux qui tentent de gonfler l’affaire des caricatures pour en faire une question de principe politique. Répondre à la polémique par la polémique, à l’agression par l’agression et à l’insensibilité par l’insensibilité ne constitue pas le chemin d’un futur brillant. Nous souhaitons un ordre qui défende la liberté d’expression parmi les droits humains suprêmes, tout en ayant également conscience de ses limitations, qui résident dans la liberté et la dignité d’autrui. Cet ordre doit témoigner de respect pour les croyances et les sensibilités religieuses d’autrui, tout en permettant simultanément un dialogue pacifique et constructif sur les aspects qui nous divisent, tant en surface qu’au plus profond de notre être, de nos valeurs, de nos expériences et de nos sentiments. Il en résulte que la violence en tant qu’instrument d’agitation ou d’incitation à l’indignation à l’égard d’opinions différentes ne peut en aucun cas être tolérée. Nous condamnons tous les instigateurs des réactions violentes dans différents pays à travers le monde dès lors qu’il ne s’agissait pas d’une réaction spontanée - elle s’est seulement produite plusieurs mois après la publication - mais elle a été orchestrée en partie par des régimes qui n’apprécient pas la liberté d’expression et oppriment au contraire le peuple. Il faut également que cela soit dit sans ambiguïté. (Applaudissements) Nous nous opposons à toutes les formes de violence, non seulement contre les personnes, mais également contre les objets - drapeaux ou bâtiments - et nous les condamnons dans les termes les plus forts. Il importe à présent d’adjoindre à cette prise de position une approche Sélection de discours 209 La liberté d’expression et le respect des convictions religieuses Discours en séance plénière du Parlement européen, Strasbourg, le 15 février 2006 plus spécifique, dès lors qu’il n’est pas suffisant de nous engager simplement en faveur d’un dialogue entre les cultures. Je souhaiterais formuler deux propositions extrêmement précises, des propositions peut-être imparfaites, mais qui peuvent néanmoins alimenter les réflexions. Premièrement, étant donné que nous devons débuter avec les jeunes, nous devrions constituer une commission d’experts chargés d’examiner les manuels scolaires en Europe et dans le monde musulman afin de déterminer le type de propos et de valeurs qui sont attribués réciproquement et diffusés par ce biais. Cette commission devrait fonctionner sous les auspices conjoints de l’UE et de l’Organisation de la Conférence islamique et, afin de rehausser autant que faire se peut son efficacité, le Secrétaire général des Nations unies devrait participer à la sélection des experts. La tolérance est fondamentale, mais elle doit aller dans les deux sens. La tolérance, la réconciliation et la compréhension doivent reposer sur la vérité, et c’est pour cela que nous plaidons. Je me réjouis expressément que le président de la Commission ait déclaré qu’une attaque contre un Etat membre est une attaque contre nous tous. En ce sens, nous sommes naturellement solidaires du Danemark et notre débat doit adresser un signal de tolérance et de compréhension, quoique fondé sur la réciprocité et la reconnaissance de la vérité. Dans ces conditions seulement, nous serons sur le chemin d’un bel avenir fondé sur le dialogue entre les cultures. (Applaudissements à droite et au centre) Nous avons, ou plutôt, le monde musulman a été tourmenté par un certain nombre de caricatures dans un journal européen - danois - et d’autres journaux, mais il ne s’agit que d’un exemple parmi des centaines - pour ne pas dire des milliers - de caricatures, en ce compris les caricatures du monde musulman raillant nos valeurs et nos convictions - chrétiennes. Il faut que cela cesse aussi bien ici que dans les pays du monde musulman. (Applaudissements) Deuxièmement, je faisais partie des députés qui ont participé à la Conférence euroméditerranéenne de Barcelone. Nous devrions mettre à profit l’Assemblée parlementaire euro-méditerranéenne pour réunir des politiques élus et des représentants de la société civile dans les pays européens et dans nos pays partenaires aux fins d’un dialogue régulier et de discussions ciblées dans le cadre du processus de Barcelone. L’Assemblée parlementaire euro-méditerranéenne pourrait ainsi constituer une plate-forme pour le dialogue entre les cultures. Je me permets d’émettre une remarque personnelle. Entre 1999 et cette année, 2006, je me suis rendu dans 16 pays arabes et musulmans. Je me rappelle une conversation avec un haut dignitaire religieux crédible, extrêmement engagé, en Arabie saoudite, qui était dans l’ensemble une formidable conversation. Il m’a demandé à un moment comment les musulmans étaient traités en Europe. Je lui ai répondu que nous souhaiterions fréquemment observer une meilleure intégration, mais que les musulmans pouvaient pratiquer leur foi librement. Je lui ai ensuite posé une autre question: est-il exact que la loi, en Arabie saoudite, exige que tout musulman souhaitant se convertir au christianisme soit puni par la mort? Je n’ai pas obtenu de réponse. 210 Sélection de discours Sélection de discours 211 Présentation du Groupe du PPE-DE à Sa Sainteté le Pape Benoît XVI Allocution lors de l’audience au Vatican, Rome, le 30 mars 2006 Heiliger Vater, Très Saint-Père, Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und Europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Présentation du Groupe du PPE-DE à Sa Sainteté le Pape Benoît XVI Allocution lors de l’audience au Vatican, Rome, le 30 mars 2006 C’est pour moi un grand honneur de présenter à Votre Sainteté mes collègues du Groupe parlementaire du Parti Populaire Européen (Démocrates-Chrétiens) et Démocrates Européens au Parlement européen, leurs invités et les membres du secrétariat du Groupe. Au nom du Groupe du PPE-DE, j’adresse à Votre Sainteté nos salutations les plus affectueuses. Dans son programme, notre Groupe s’efforce de défendre ses valeurs fondamentales, la dignité de l’être humain, la personne humaine, la dimension transcendantale jouant un rôle essentiel dans son travail. Le Groupe s’est battu pour intégrer une référence à Dieu dans la Constitution. Même si nous n’y sommes pas parvenus, nous sommes fiers d’avoir essayé. Le texte final véhicule les principales valeurs chrétiennes. Quelle qu’en soit l’issue, le Groupe du PPE-DE, en tant que fervent défenseur des valeurs judéo-chrétiennes, est déterminé à insuffler une dimension spirituelle et morale au projet européen. Les encouragements apportés par Votre Sainteté dans la réalisation de cet objectif revêtent une importance capitale pour notre Groupe. L’Europe fait face à des défis, voire des crises, sur lesquels Votre Sainteté s’est exprimée l’année dernière à Subiaco. Toutefois, en tant que chrétiens, l’espoir et l’optimisme président à notre travail et à nos activités. Notre Groupe réunit catholiques, protestants, anglicans, presbytériens, méthodistes, orthodoxes, musulmans et juifs. Le Groupe du Parti Populaire Européen (DémocratesChrétiens) et Démocrates Européens est profondément œcuménique. Le Groupe est déterminé à œuvrer à la dimension religieuse de l’Europe en s’attaquant à la crise culturelle qui affecte l’ensemble de nos concitoyens. Sélection de discours 213 Présentation du Groupe du PPE-DE à Sa Sainteté le Pape Benoît XVI Allocution lors de l’audience au Vatican, Rome, le 30 mars 2006 Cette détermination s’est manifestée dans l’initiative fructueuse du Groupe visant à obtenir le soutien de l’Union européenne pour les Journées mondiales de la Jeunesse à Cologne en 2005. En outre, grâce au dialogue annuel entretenu avec l’Eglise orthodoxe, le Groupe s’efforce de résorber la division chrétienne de l’Europe. Par le biais d’initiatives menées auprès des Etats de l’Organisation de la conférence islamique, le Groupe vise à établir de nouvelles relations dans lesquelles chrétiens et musulmans peuvent s’inscrire en partenaires privilégiés en tant que croyants. Un invité d’Arabie s’est joint à nous, ce qui témoigne du travail de pionnier effectué par les musulmans et les démocrates chrétiens pour un ordre mondial centré sur Dieu, plus éthique. Nous ne croyons pas au «choc des civilisations», nous croyons à la coopération, à la compréhension et au partenariat, et aspirons à l’amitié entre les cultures et religions. Voilà plus de vingt cinq ans que le Groupe coordonne le Groupe de prière œcuménique au sein du Parlement européen, ouvert aux chrétiens de toutes les familles politiques. Aujourd’hui, au terme des Journées d’étude sur l’Europe à Rome, j’ai l’honneur de vous demander, en leur nom, votre bénédiction pour leur vie et leur travail en faveur de la paix et de la prospérité en Europe, pour leurs efforts afin de toucher les gens dans le monde entier et résoudre les problèmes qui sont le lot de tous. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. Très Saint Père, nous vous remercions pour la communauté spirituelle qui nous unit, et nous demandons au Tout Puissant sa bénédiction pour Sa Sainteté et chacun d’entre nous, pour une Europe pacifique et démocratique à la fois forte et humaine. 214 Sélection de discours Sélection de discours 215 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 Père Mateos, Mesdames et Messieurs, C’est un grand honneur et plaisir de m’exprimer ici devant des jeunes et de discuter avec vous aujourd’hui, en ce lieu chargé d’histoire, le Centre universitaire royal Escorial Maria Cristina. Je remercie très sincèrement le directeur, Père Mateos, de m’avoir invité. L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 Aujourd’hui, à l’entame du XXIe siècle, le processus d’unification européenne a atteint un stade que peu auraient pu prévoir il y a vingt ans, en 1986, l’année où l’Espagne est devenue membre de ce que l’on appelait encore à l’époque la Communauté européenne. Nous vivons maintenant dans une Union sans frontières, dotée d’un marché intérieur commun et d’une monnaie européenne commune. Le plus grand élargissement réalisé jusqu’à présent a eu lieu il y a près de deux ans, à quelques jours près. En effet, depuis le 1er mai 2004, l’Union européenne compte 25 membres et plus de 450 millions d’habitants - plus que les EtatsUnis et la Russie réunis – et son économie représente désormais un quart du PIB mondial. En cela, l’Union européenne est une association unique en son genre dans l’histoire, basée sur des valeurs communes et offrant à tous ses Etats membres des avantages incalculables impliquant des obligations en retour. La richesse de l’Europe réside dans sa singularité et sa diversité culturelles. Cet héritage culturel, il faut certes le protéger, mais il faut aussi pouvoir en tirer profit et le promouvoir. Nous aspirons à une Union européenne forte qui ne pratique pas l’ingérence, dans laquelle les Etats nations, mais aussi les régions, les villes et les communes, accomplissent leurs tâches en toute indépendance. Ces quatre niveaux s’expriment et agissent comme espace de notre culture européenne. Nous ne devons pas considérer ces différents niveaux comme concurrents, mais comme jouant un rôle égal dans la construction de notre identité européenne. En juin 2004, lors des élections européennes, le Groupe du PPE-DE est à nouveau devenu la première force politique du Parlement européen. A l’heure actuelle, notre Groupe compte 264 députés européens (représentant 36%) sur 732. Ces 264 députés européens sont issus de 45 partis nationaux. Notre Groupe est le seul dans lequel tous les Etats membres de l’Union européenne sont représentés. L’adhésion de la Roumanie et de la Bulgarie ne changera pas la donne, 14 parlementaires de ces deux pays sont déjà actifs dans notre Groupe en qualité d’observateurs. Sélection de discours 217 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 L’image chrétienne de l’Homme est un leitmotiv important de notre Groupe. Nous adhérons aux valeurs chrétiennes, qui sont une composante fondamentale de notre culture occidentale. Dans le même temps, dans le cadre de nos activités, nous mettons l’accent sur le dialogue avec d’autres religions et cultures. De cette manière le Groupe du PPE-DE - qui compte, entre autres, des catholiques, des protestants, des anglicans, des presbytériens, des méthodistes, des chrétiens orthodoxes, des juifs et des musulmans - contribue à un esprit d’entente, tant au sein de l’Europe qu’avec ses voisins au sud de la Méditerranée et du monde arabe. L’objectif est d’améliorer la compréhension mutuelle et d’élaborer ensemble des approches communes pour résoudre certains problèmes. Parmi ces problèmes figure le terrorisme international, qui a touché l’Europe avec les attentats de Madrid du 11 mars 2004. Ces attentats étaient dirigés contre l’Espagne, certes, mais aussi contre nous tous - contre les droits de l’Homme, la dignité humaine et la liberté individuelle. Ils étaient dirigés contre nos idéaux de démocratie et de paix. Il est impératif de trouver un moyen de neutraliser le terrorisme international et le fondamentalisme religieux à leur source grâce à une politique qui promeut la compréhension mutuelle entre les cultures. Nous devons tout mettre en œuvre pour désamorcer les conflits entre religions ou les «chocs des civilisations». A cet égard, les pays méditerranéens et leurs voisins ont un rôle très important à jouer. Cette région, qui a joué un rôle quasiment unique dans l’histoire comme carrefour de cultures et de religions, et donc de conflits entre elles, est amenée à devenir un lieu d’implantation de la paix dans un esprit de tolérance et de compréhension mutuelles entre ses peuples. Une compréhension mutuelle s’impose si nous voulons gagner le respect de l’autre, tout comme s’impose le respect mutuel si vous voulons gagner sa confiance. Des mesures concrètes s’imposent, par exemple, dans le contexte du processus de Barcelone initié par l’Union européenne. Au cours de mon mandat de Président de Groupe, depuis juillet 1999, je me suis efforcé de contribuer à ce dialogue, et au cours de ces dernières années, je me suis rendu dans plus de 16 pays arabes islamiques et l’an dernier en Iran, où j’ai tenu de nombreuses discussions politiques informelles. 218 Sélection de discours Valeurs Au cours de l’histoire, l’Europe a évolué pour devenir une communauté de valeurs qui est le fruit d’une grande variété d’influences. L’Europe occidentale a été façonnée par la philosophie grecque ancienne, le droit romain et la foi chrétienne. L’humanisme, la Renaissance et la Réforme ont contribué à cette image du monde occidental chrétien, au même titre que la philosophie des Lumières et la science moderne y ont contribué par la suite. L’attachement à la chrétienté est une composante centrale de l’identité européenne et de la communauté de valeurs européenne. Les hommes et femmes politiques qui adhèrent à ces valeurs chrétiennes ont, par conséquent, une image particulière de l’Homme - l’image chrétienne de l’Homme. Le visage de l’Europe est également profondément marqué par le christianisme. On retrouve des symboles du christianisme un peu partout: des cathédrales et des monastères - San Lorenzo étant l’un des plus beaux exemples -, aux écoles et aux hôpitaux, en passant par les calvaires et les chapelles. La façon dont notre temps est divisé, reflète également la chrétienté, la semaine de sept jours, les jours fériés annuels déterminés par les dates du calendrier liturgique. Nous considérons l’Homme comme la création de Dieu. Nous sommes ainsi convaincus que tout être humain est doté d’une dignité inviolable. L’Homme est une valeur en soi, sans qu’il faille apporter d’autre justification et sans considération de ses capacités physiques, intellectuelles et économiques. Ce principe est particulièrement important dans le cadre du débat sur la bioéthique. Si chaque personne est unique, il ne devrait pas être permis de la reproduire. Si la vie humaine est une valeur en soi, il ne devrait pas être permis de créer la vie humaine pour la poursuivre ensuite et l’éliminer. Un modèle de valeurs estampillé «made in Europe» est un fondement indispensable à une Europe stable. L’incorporation de la Charte des droits fondamentaux dans la Constitution européenne ferait de l’image chrétienne de l’Homme un fondement important et contraignant de notre communauté. La Charte des droits fondamentaux consacre la dignité humaine et le droit à l’intégrité de la personne. Et par «personne», il faut entendre la responsabilité pour l’individu - lui-même ou elle-même - et en même temps la responsabilité pour la société. Nous considérons qu’il est indispensable d’interdire le clonage reproductif d’êtres humains. La Charte comprend des dispositions spécifiques sur la protection de la famille, des enfants et des personnes âgées, de même que concernant le droit de se marier et de fonder une famille. Sélection de discours 219 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 Notre Groupe a toujours préconisé l’inclusion d’une référence à Dieu dans la Constitution européenne associée à une référence explicite à l’héritage judéo-chrétien en raison de son influence déterminante sur l’histoire de l’Europe. Malheureusement, tous les membres de la Convention n’ont pas soutenu cette proposition - ni une majorité de députés européens. La Constitution fait toutefois indirectement référence à l’héritage chrétien de l’Europe puisque l’héritage religieux de l’Europe est explicitement mentionné dans le préambule. De plus, la Partie I de la Constitution reconnaît le statut des églises et des organisations philosophiques et non confessionnelles. L’incorporation dans la Constitution d’une clause de solidarité reflète également la vision de la doctrine sociale chrétienne. La tournure des événements en Russie et dans quelques anciennes républiques soviétiques nous préoccupe au plus haut point. Nous devons faire en sorte que les régimes dictatoriaux tels que celui d’Alexandre Loukachenko au Belarus ne bénéficient plus d’appuis extérieurs. Les Etats-Unis sont à la fois un partenaire et un ami de l’UE. Toutefois, certaines différences subsistent - notamment à propos du traitement des prisonniers de la CIA ou de Guantanamo - que nous abordons ouvertement avec eux. Les principes de la démocratie et du christianisme ont un impact notable sur les politiques européennes, en particulier en matière de droits de l’Homme. Dans le traité sur l’Union européenne et le projet de Constitution, il est stipulé que les droits de l’Homme constituent l’un des principes communs à tous les Etats membres de l’UE sur lequel se fonde l’UE. Cela signifie que toute politique étrangère européenne cohérente doit défendre les droits humains des chrétiens opprimés au Soudan et la population civile musulmane en Tchétchénie, de la même manière qu’elle défend la société occidentale menacée par le terrorisme, tant aux Etats-Unis qu’en Europe. Des Démocrates-Chrétiens courageux et visionnaires ont posé les fondations de la «maison européenne». Depuis les débuts de l’intégration européenne, ils ont constitué la force politique formatrice en Europe. Des personnalités telles que Konrad Adenauer, Robert Schuman et Alcide De Gasperi sont allées là où personne n’avait jamais été, dans un continent ravagé par la guerre et divisé par la guerre froide. Inspirés par leur vision d’une paix durable et d’un développement commun, de la stabilité et du bien-être de toute la population de notre continent, ils se sont mis à définir et à mettre en œuvre conjointement des politiques supranationales. Nous soutenons les droits de l’Homme dans le monde entier – c’est-à-dire aussi en Chine et en Europe de l’Est. Palestiniens et Israéliens sont égaux en dignité. Pour souligner cet engagement, depuis 1988, le Parlement européen décerne le Prix Sakharov de la liberté de pensée, qui a récompensé entre autres un avocat nigérian, une organisation de femmes au Belarus et l’organisation internationale «Reporters Sans Frontières». L’organisation de défense des droits civiques «Las Damas de Blanco» s’est également vue décerner ce prix pour son engagement contre le régime du dictateur cubain Fidel Castro. La vision des pères fondateurs est devenue réalité. J’irai même plus loin, elle a prouvé sa force et son succès dans l’opposition entre un système de liberté et de démocratie d’une part et la dictature communiste d’autre part. Alors que cette vision devenait réalité, elle a pu mettre fin à la division artificielle de l’Europe, consacrée par l’adhésion à l’Union européenne de la Pologne, de la Hongrie, de la République tchèque, de la Slovénie, de la Slovaquie et des trois Etats baltes, à savoir l’Estonie, la Lettonie et la Lituanie. L’Allemagne n’aurait pas non plus été réunifiée le 3 octobre 1990 si les peuples de ces pays n’avaient pas choisi résolument la liberté. Permettez-moi de rappeler que cet événement n’aurait très certainement pas été possible sans l’immense pouvoir spirituel du pape polonais Jean-Paul II qui avait lancé un appel à ses compatriotes dans les années 1980: «N’ayez pas peur!» Nous exhortons l’Europe à formuler une politique étrangère commune coordonnée sous la responsabilité d’un ministre européen des Affaires étrangères. Il est important de s’assurer que l’Europe parvienne enfin à parler d’une seule et même voix, de manière à éviter ces divergences d’opinions qui ternissent son image, comme par exemple sur la question de l’Irak, et à coopérer dans un climat de consensus. La seule solution pour nous, Européens, d’être forts, est d’adopter une approche commune, ce qui nous permettrait de négocier avec assurance, sur un pied d’égalité, en tant qu’acteur mondial, dans le cadre de nos relations transatlantiques avec nos amis américains aussi, et non pas à nouveau divisés entre vieille et nouvelle Europe suite à une nouvelle stratégie du «diviser pour mieux régner». 220 Ausgewählte Reden Les politiques européennes L’intégration de ces Etats, qui a toujours été soutenue par le Parlement européen, a été perçue comme un devoir historique et moral. Ils sont parvenus à venir à bout du communisme grâce à une admirable révolution pacifique et ont lutté avec succès pour la démocratie et l’autodétermination. Les nouveaux Etats membres sont toujours restés pro-occidentaux, après avoir été victimes pendant 50 ans des idéologies les plus brutales et les plus inhumaines Ausgewählte Reden 221 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 du XXe siècle: le national-socialisme et le communisme. Les pays d’Europe centrale ont demandé, à juste titre, à devenir membres de la famille des démocraties européennes, une bonne fois pour toutes. Cependant, il convient de préciser que cet élargissement ne se résumait pas au seul devoir historique et moral; notre propre intérêt politique et stratégique consistait également à stabiliser à long terme toute la région, de la Baltique à la mer Noire. L’effondrement du régime sous influence soviétique en Europe centrale a laissé un vide politique, avec le risque d’une nouvelle instabilité. La stabilité de cette région devait donc devenir une des priorités absolues de toute l’action européenne, car il est clair que tout mécontentement dans une partie de l’Europe affecte nécessairement l’Europe dans sa globalité. Le fait que depuis 2004, les Européens élisent un Parlement européen tous les cinq ans, est peut-être l’un des signes de réconciliation les plus frappants que pouvaient offrir des pays qui se sont livré des guerres sans merci au cours du siècle dernier. Cette réussite est également le fruit de nos efforts et du soutien du Parlement européen; nous avons prouvé qu’il était possible de surmonter la division artificielle du continent et d’unir l’Europe. L’Europe a réagi avec calme et clairvoyance au défi de ce processus historique de changement radical en Europe. Pour emprunter une métaphore à Mikhaïl Gorbatchev, qui a laissé libre cours à sa politique de «perestroïka» et de «glasnost» au milieu des années 1980, et à qui l’on doit en partie l’ouverture du rideau de fer, aujourd’hui on peut dire que la maison européenne est presque entièrement habitée. La Bulgarie et la Roumanie frappent à la porte et les négociations ont débuté avec la Croatie. La Turquie voudrait également rejoindre l’Union européenne. Ces dernières années, elle a déployé des efforts considérables pour réformer le pays. Toutefois, la volonté d’adhérer n’est pas une condition suffisante pour adhérer à l’UE. La principale question qui se pose est: l’adhésion de la Turquie implique-t-elle un risque de désagrégation pour notre Union, faute d’homogénéité interne et en raison d’une trop grande expansion géographique. Pour ma part, je considère que l’adhésion de la Turquie constituerait une charge trop importante pour l’UE aux plans culturel, politique, financier et géographique. Les membres de l’Union européenne doivent avoir un minimum en commun. Nous ne devons pas nous limiter à contrôler notre capacité d’accepter des pays candidats; en effet, il convient d’examiner avec le plus grand soin si l’Union européenne est elle-même capable d’élargissement. Les fondations de la maison européenne sont-elles suffisamment solides? 222 Ausgewählte Reden Nous devons discuter de la question de l’«adhésion» en toute ouverture et honnêteté avec la Turquie et trouver entre-temps un autre type nouveau de coopération, un «partenariat privilégié», qui n’est pas tout à fait comparable à l’adhésion, mais offre un niveau de coopération très avancé dans les domaines politiques, économiques et de la société civile. Notre maison européenne doit être entourée de voisins - d’un cercle d’amis bien disposés à notre égard. A la suite de l’Elargissement de l’Union européenne, il est urgent de réformer les bases des traités, en particulier le cadre institutionnel. La Constitution européenne offre une base solide pour équilibrer les intérêts dans l’UE et régler les conflits. Seule la Constitution peut permettre à l’Union européenne de répondre avec succès aux défis de la mondialisation croissante. Je trouve dommage que l’on discute de la création éventuelle d’un «noyau dur» européen comme alternative à la Constitution. A mon avis, il n’est pas souhaitable de retenir ce type de solution. Notre objectif n’est pas une Europe à plusieurs vitesses; nous voulons avancer ensemble vers un approfondissement de l’Europe politique. Il est essentiel que l’Union européenne assume la défense des droits fondamentaux. Par conséquent, il convient de s’assurer que la Charte des droits fondamentaux deviendra une composante intégrale et contraignante des fondations contractuelles de l’UE, comme le stipule la Constitution européenne. L’accent serait dès lors mis sur l’Union européenne en tant que communauté de valeurs, laquelle attache une importance cruciale au respect des droits de l’Homme, à la tolérance, au principe de subsidiarité et à la solidarité. Comme le stipule la Constitution, en vertu du principe de subsidiarité, l’Union n’est responsable et n’intervient que lorsque les objectifs en question ne peuvent pas être réalisés de manière suffisante au niveau national. Il est souhaitable que les domaines politiques qui font partie des traditions établies de la civilisation et de la diversité culturelle de l’Europe restent de la compétence des différents Etats membres. C’est pourquoi la Constitution confère aux parlements nationaux le droit d’introduire un recours pour violation présumée du principe de subsidiarité. L’objectif est de renforcer les institutions communautaires et d’établir une répartition claire de leurs compétences. Le Parlement européen doit devenir un corps législatif sur un pied d’égalité avec le Conseil. En clair, il importe de lui conférer un droit de codécision sur toutes les questions législatives européennes, de même qu’un droit de codétermination à part entière sur toutes les matières budgétaires. A l’heure actuelle, le Parlement codécide sur près de 75 % de la législation européenne. Ausgewählte Reden 223 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 Il est essentiel de remettre de l’ordre dans la confusion entre pouvoirs législatif et exécutif et de créer une Union plus transparente respectueuse des principes démocratiques fondamentaux. Chacun doit être en mesure de comprendre plus facilement quel est le niveau responsable pour telle ou telle décision, d’où la nécessité de fixer aussi clairement que possible les responsabilités de chacun dans le cadre de la répartition des compétences. Nous attachons une importance particulière à la méthode communautaire, à savoir que les institutions communautaires - le Parlement européen, le Conseil des ministres et la Commission européenne - agissent sur la base de décisions adoptées à la majorité. Seule une action commune peut permettre à l’Europe d’être suffisamment forte pour faire face aux défis à relever dans un contexte de mondialisation, les Etats nations ne pouvant les surmonter seuls, étant donné le caractère transfrontalier des problèmes. Nombreux sont ceux à connaître l’aliénation et le déracinement qui résultent de la mondialisation et de ses effets économiques et sociaux, générant ainsi un terreau fertile qui favorise les tendances au repli nationaliste et à la xénophobie. Ensemble, nous devons combattre ces tendances sombres. Le «non» à la Constitution européenne des référendums français et néerlandais - deux membres fondateurs de la Communauté européenne - a déjà éclipsé les «oui» d’autres Etats membres. Parmi ces autres pays figure notamment l’Espagne, qui avait organisé bien avant son référendum, au cours duquel le «oui» l’a emporté massivement. Depuis lors, nombreux sont ceux à avoir déclaré la mort du traité constitutionnel. Ce faisant, ils ignorent la volonté et la décision de la majorité des Etats membres qui ont déjà ratifié la Constitution selon des procédures démocratiques. Cela n’est pas la première fois dans l’histoire de l’intégration européenne qu’un traité européen est rejeté par référendum. En 1992, les Danois avaient dit «non» au traité de Maastricht qui a ouvert la voie au projet de monnaie commune. En 2001, les Irlandais ont dit «non» au traité de Nice sur la réforme des institutions de l’UE en vue du futur élargissement. Les deux pays étaient opposés à certaines dispositions de ces traités. Après certaines modifications fixées dans des protocoles additionnels, le «oui» l’a emporté dans les deux cas après la tenue d’un nouveau référendum. Depuis les référendums en France et aux Pays-Bas, le Conseil européen a aménagé un «temps de réflexion». Les chefs d’Etat et de gouvernement entendent valoriser les résultats de cette période de réflexion dans le cadre du processus de ratification. 224 Ausgewählte Reden Nous devrions en profiter pour familiariser davantage les citoyens avec la Constitution. Nous devons les informer, mais aussi les écouter et prendre en compte leurs points de vue. Nous devons expliquer l’impact des décisions politiques de l’UE sur leur vie de tous les jours. Outre notre communication avec les médias, nous devons multiplier nos contacts personnels avec les citoyens au niveau local et leur expliquer la Constitution en termes compréhensibles. Economie Comme je l’ai déjà clairement fait entendre, il est important de ne pas confiner le processus d’intégration européenne aux seuls aspects économiques. L’Union européenne n’est pas seulement une association qui s’est expressément fixé pour objectif d’améliorer la prospérité de ses membres. L’identité européenne ne saurait se définir uniquement en termes d’intérêts économiques ou d’institutions politiques. Par essence, l’Union européenne est avant tout une communauté de valeurs dont les membres - dans toute sa diversité, qui mérite d’être préservée - sont unis par une vision commune de l’ordre politique et économique régissant leur vie collective. Dans le contexte des défis de la mondialisation, l’Europe doit néanmoins prouver à ses citoyens qu’à l’avenir aussi, elle continuera de soutenir les progrès économiques et la protection sociale. Il est crucial que les Etats membres reconnaissent et continuent d’étendre encore le rôle déterminant joué par l’UE dans le cadre de cette évolution. La compétitivité joue un rôle décisif dans la productivité économique. Si l’Europe entend résister à la concurrence internationale et atteindre ses objectifs sociaux, économiques et environnementaux, elle devra disposer d’une économie tournée vers l’avenir et d’un marché intérieur basé sur la connaissance et la recherche. Pour l’heure, les ressources budgétaires consacrées à la recherche et au développement en Europe sont trop faibles à l’échelle mondiale pour permettre de traduire les résultats de nos travaux de recherche en résultats économiques optimaux. L’Europe pourra surmonter cette faiblesse grâce à davantage d’innovation et à une plus grande mobilité des personnes et des idées, afin de sauvegarder le potentiel d’emplois et l’avenir de notre jeune génération. En même temps, la jeune génération ne doit pas crouler sous le poids de la structure démographique. Le vieillissement de notre population pose de graves problèmes à cette Ausgewählte Reden 225 L’Union européenne: Valeurs - Politiques - Economie Discours au Centre Universitaire Royal Maria Cristina, El Escorial, le 4 mai 2006 génération et aux générations futures. Les dépenses liées aux régimes de retraite et de santé augmentent, alors que, parallèlement, la population active ne cesse de diminuer. D’ici le milieu du XXIe siècle, le nombre d’Européens âgés entre 15 et 65 ans aura diminué d’environ 50 millions, tandis que le nombre de retraités aura lui augmenté de quelque 60 millions. Il pourrait en découler une baisse notable de la croissance économique dans l’UE (passant de 2 % aujourd’hui à 1,3 % d’ici 2050). A l’avenir, la politique européenne devra se concentrer sur ces problèmes. Il s’agira en particulier de réformer les régimes de pension et de protection sociale, d’augmenter la production et le taux d’emploi et de mener une politique d’immigration adéquate. L’intégration européenne associée à un marché intérieur ouvert permettra de donner à la mondialisation une forme socialement acceptable pour nos citoyens tout en apportant des avantages économiques réels. Il est déterminant pour la compétitivité et la croissance que nous considérions la mondialisation comme un défi - et que nous le percevions comme une opportunité pour l’Europe d’accéder à la stabilité dans le contexte de la mondialisation de l’économie. Ce dont nous avons besoin, ce sont des réformes bien ciblées, plus de flexibilité, une plus grande responsabilisation personnelle et moins de bureaucratie. En même temps, nous devons créer un environnement macroéconomique axé sur la croissance afin de garantir la stabilité de la monnaie, le dynamisme de l’économie et la vigueur du marché du travail. Il convient de réduire la dette publique de manière soutenue. C’est pourquoi, je ne peux qu’encourager tous les politiques chargés des questions budgétaires et financières à prendre avec tout le sérieux qui s’impose le pacte de stabilité européen. Au cours de ces dernières décennies, le Parlement européen - grâce à la contribution déterminante de notre Groupe - s’est engagé sans relâche à donner à l’Union européenne un visage démocratique. Nombre de jalons posés sur cette voie porte la marque des démocrates chrétiens: l’union économique et monétaire, le marché unique, la formulation de la Charte des droits fondamentaux, et ensuite le projet de Constitution et l’unification de l’Europe fondée sur la paix et la liberté. C’est également dans une large mesure grâce à nous, au fil du temps, que l’Europe est passée d’une intégration économique à une intégration politique. La méthode communautaire nous rapproche de cette vision de Robert Schuman, qu’il a décrite en termes si saisissants: «Il ne s’agit pas de créer une coalition d’Etats, mais d’unir des individus». Aujourd’hui, cette Europe est une institution de paix, car notre Union européenne applique la loi de la justice et non pas la loi de la jungle. Parallèlement, nous devons tirer parti des opportunités offertes par le marché unique et les développer encore. Un excellent moyen d’achever le marché intérieur consiste à améliorer la liberté réciproque de fournir des services en adoptant la directive «services» approuvée dans son principe par le Parlement et le Conseil des ministres ce printemps. Une fois qu’elle aura été transposée avec succès, cette directive devrait contribuer à améliorer encore la compétitivité du secteur des services, le plus important en Europe, qui représente deux tiers des emplois. Une économie européenne compétitive ne constitue néanmoins pas une fin en soi; une économie forte est toujours une condition sine qua non à une politique sociale de qualité. Pour nous, compétitivité rime avec création d’emplois en Europe, la croissance doit être stimulée et l’environnement économique européen amélioré. C’est ce que nous entendons par politique sociale, au vrai sens du terme. Nous ne devons pas opposer protection de l’environnement et écologie avec développement économique; il nous faut trouver un juste équilibre entre ces deux impératifs. Il est dès lors important de soutenir la Commission européenne et les Etats membres pour qu’ils mènent leur action dans le sens de la stratégie de Lisbonne, l’UE devant devenir l’un des acteurs clés sur la scène politique internationale. 226 Ausgewählte Reden Conclusion Mesdames et Messieurs, votre génération tient la paix en Europe pour acquise et ne saurait plus justifier à elle seule l’intégration européenne. Il est donc primordial de mettre davantage l’accent sur l’importance de nos valeurs, mais aussi sur les principaux piliers de notre politique - courage, adhésion aux principes, solidarité et esprit de compromis - sur lesquels nous nous appuierons pour débattre de la Constitution. J’ai confiance dans la volonté de compromis traditionnelle et caractéristique de l’Europe, peut-être la pierre angulaire essentielle de notre maison européenne. En dernière analyse, la réussite exceptionnelle de l’Europe s’est construite sur les fondations de la maison européenne qui nous ont permis de surmonter des obstacles qui nous paraissaient infranchissables. Nous poursuivrons notre tâche avec ferveur et patience pour que le Parlement européen contribue à la construction d’une Europe démocratique et solidaire avec ses citoyens. Je compte sur vous pour nous accompagner dans ce périple - dans l’intérêt de l’Espagne et de l’Europe dans sa globalité. Ausgewählte Reden 227 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 Cher Wim van Velzen, Chers Amis, Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 Robert Schuman, homme d’Etat d’exception et visionnaire de l’Europe, est aujourd’hui, encore et toujours, une figure de proue de l’intégration européenne. Il est tout à fait logique et particulièrement symbolique de se trouver réunis ici, à Budapest, pour rendre un hommage au père fondateur de l’Europe, Robert Schuman, à l’occasion de la commémoration du 120ème anniversaire de sa naissance. Nous fêtons parallèlement les 15 ans de l’Institut Robert Schuman, qui, depuis sa création en 1991, a servi l’idée européenne par un engagement exceptionnel et de multiples activités. C’est en 1991 que l’institut Robert Schuman Institut a vu le jour, après la chute du mur et l’effondrement de l’Union soviétique. Son action se concentre sur la coopération avec les partis démocratiques d’Europe centrale et orientale, et il contribue ainsi notablement à la transposition des idées de Robert Schuman. Mes chaleureux remerciements vont au Groupe du PPE-DE, mais aussi personnellement à Wim van Velzen, l’ancien Vice-président du Groupe du PPE-DE et détenteur de la médaille Robert Schuman, pour son travail engagé et décisif de président de l’Institut Robert Schuman. Je remercie également le directeur de l’Institut, Erhard von der Bank, son prédécesseur Martha Szalay et tous les collaborateurs et collaboratrices. Toutes mes félicitations à Camiel Eurlings, le nouveau président de l’Institut Robert Schuman. Les personnalités à la présidence symbolisent l’histoire du PPE et de son Groupe au Parlement européen: Egon Klepsch, qui a présidé le Groupe plus longtemps que personne et qui a encore connu Robert Schuman personnellement, Wilfried Martens, Président du PPE et ancien Vice-président du Groupe, Jacques Santer, ancien Président de la Commission européenne et ancien Ministre-président du Luxembourg et ancien Président du PPE, ainsi que Wim van Velzen. Mesdames et Messieurs, il n’y a pas si longtemps - la Journée de l’Europe - nous avons commémoré la déclaration historique de Robert Schuman du 9 mai 1950 sur le nouvel ordre européen. Il s’agissait là du premier pas décisif dans la voie de la construction européenne. Ce n’est que grâce à son engagement personnel que Robert Schuman et ses compagnons de route Jean Monnet, Konrad Adenauer et Alcide De Gasperi ont pu faire de l’Europe une communauté pacifique. Nous ne leur serons jamais assez reconnaissants de ce qu’ils ont réalisé. En 2000, à l’occasion Ausgewählte Reden 229 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 de la commémoration des cinquante ans de la déclaration de Robert Schuman, le Groupe du PPE-DE ne s’est pas contenté, dans le cadre d’une manifestation impressionnante dans la salle de notre Groupe à Bruxelles, d’évoquer les principes défendus par Robert Schuman, mais il s’est engagé à se laisser guider par ces principes, également à l’avenir. Robert Schuman symbolise les racines chrétiennes de l’Europe. Aujourd’hui encore, la politique que nous défendons au sein du Groupe du Parti Populaire Européen (DémocratesChrétiens) et des Démocrates Européens au Parlement européen reste marquée par les valeurs, les visions et les idées de ce grand homme. Schuman et l’Europe Avant la fin de la Seconde guerre mondiale déjà, Robert Schuman était bien conscient que l’avenir ne se construirait qu’ensemble et non pas les uns contre les autres, comme le laisse entendre cette citation: «Après que les armes se seront tues, nous tendrons la main à nos ennemis d’hier pour nous réconcilier et bâtir ensemble la nouvelle Europe. La paix comme base d’un futur digne d’être vécu ne peut se développer que si nos peuples se pardonnent, apprennent à se comprendre et se réconcilient». En sa qualité de ministre des Affaires étrangères, il a jeté les bases de la Communauté européenne du charbon et de l’acier. Il a proposé de soumettre le charbon et l’acier, matières premières de l’industrie de l’armement, à la supervision d’une structure commune. Ainsi, il posait la première pierre de la communauté européenne d’Etats et d’une réussite sans pareille dans le monde. La Communauté européenne du charbon et de l’acier a donné naissance à la Communauté économique européenne de 1957. Les décennies suivantes verront l’instauration du marché intérieur et de la monnaie unique. L’Union européenne compte aujourd’hui 25 Etats membres, qui seront bientôt 27. «Paix est toutefois le maîtremot», déclarait déjà Robert Schuman en 1950. Même si aujourd’hui l’idée de la paix ne saurait constituer la seule justification à l’union de l’Europe, elle reste déterminante. Aujourd’hui, force est de constater que Robert Schuman avait raison: les Etats nations seuls ne sont plus toujours à même de garantir la prospérité, la sécurité intérieure et la paix. En tant que communauté de droit et de valeurs, l’Union européenne assure la paix, renforce la cohésion entre les Etats et crée les conditions de l’intérêt général et de la prospérité. 230 Ausgewählte Reden Dans ce contexte, je tiens à souligner l’unification de l’Europe à la suite du grand élargissement qu’a connu l’Union européenne le 1er mai 2004. Dès le début des années 1960, Robert Schuman avait indiqué, lors d’un entretien qu’il avait accordé à de jeunes députés, comme l’a rapporté l’ancien Président du PPE, Hans-August Lücker, qu’un jour les amis d’Europe centrale et orientale retrouveraient eux aussi la liberté et contribueraient à œuvrer à l’unité de notre continent. L’adhésion de la Hongrie, de la Pologne, de la République tchèque, de la Slovénie, de la Slovaquie et des trois Etats membres, à savoir l’Estonie, la Lettonie et la Lituanie est une nouvelle étape historique réussie de l’UE. Ces pays ont surmonté le communisme et ont réussi à imposer la démocratie et l’autodétermination. Le Parlement européen, et en tête le Groupe du PPE-DE, a prôné avec conviction l’intégration des Etats d’Europe centrale et orientale dans l’Union européenne. C’est notre Groupe qui a proposé de mener des négociations d’adhésion avec les huit Etats d’Europe centrale et orientale et non pas uniquement avec certains d’entre eux. Je me souviens très bien de quelle manière le Vice-président du Groupe, Staffan Burenstam Linder, a développé les notions de «négociations intensives» avec les pays plus avancés et de «négociations» avec les pays moins avancés, et m’en a fait part au parlement suédois, alors que j’étais Vice-président du Groupe chargé des questions relatives à l’Elargissement. Wilfried Martens était Président du Groupe entre1994 et 1999. J’y adhérais totalement et j’ai formulé ces réflexions dans une petite chambre de l’hôtel Nelson à Stockholm dans une proposition de notre groupe parlementaire. Lors de la session de notre groupe le 1er octobre 1998, qui a déjà débuté exceptionnellement à 8 heures au lieu de 9 heures, le Groupe a approuvé à l’unanimité ces réflexions. Le Parlement européen, la Commission et les Etats membres se sont ralliés à cette position, de sorte que tous les pays mentionnés ont pu adhérer à l’UE le 1er mai 2004. Je me réjouis tout particulièrement qu’à l’occasion de cet hommage rendu à Robert Schuman, nous nous trouvions à Budapest, capitale de la Hongrie, ce pays qui s’est opposé avec tant de bravoure aux chars soviétiques en 1956, il y a tout juste 50 ans. L’Europe unifiée est un enrichissement et un défi. Nous devons tous nous efforcer d’écouter l’autre, de stimuler les échanges, d’apprendre de l’autre et de faire preuve d’une capacité de compromis. Dans le cadre de son travail, notre Groupe pratique cela au quotidien - avec ses 263 députés (depuis 1999), le plus grand Groupe au Parlement européen et le seul Groupe regroupant des députés issus des 25 Etats membres de l’UE, de même que des «observateurs» des pays candidats, à savoir la Roumanie et la Bulgarie. Ausgewählte Reden 231 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 L’Europe: une communauté de valeurs Mesdames et Messieurs, chers Amis, l’Union européenne n’est ni une alliance de circonstance ni une alliance d’intérêts à caractère économique. Il s’agit, selon Robert Schuman, d’une communauté de valeurs fondée sur l’image chrétienne de l’Homme qui repose sur la démocratie, l’Etat de droit, la solidarité et la tolérance. L’être humain est un «individu», responsable pour lui-même et vis-à-vis de la communauté. L’image culturelle que l’UE a d’elle-même est fondée sur la tradition chrétienne. C’est dans ce sens que le Groupe du PPE-DE s’investit avec énergie et élan. S’il n’y avait pas de valeurs européennes fondamentales et la volonté commune de bâtir un avenir pour le bien de tous, nous n’en serions pas là aujourd’hui. Je me risque même à dire qu’autrement, l’intégration politique de notre Communauté européenne n’aurait même jamais été envisageable. Nous sommes loin d’être au bout de nos peines en Europe: le projet européen ne cesse de soulever de nouvelles interrogations. Robert Schuman savait lui aussi pertinemment que l’Europe «ne se fera pas en un jour». La dynamique qui caractérise notre temps modifie constamment les réalités politiques concrètes. Ces changements impliquent de nouveaux défis. Ces défis, à condition de les accepter, sont aussi synonymes de nouvelles possibilités et de nouveaux horizons. En revanche, la communauté de valeurs reste inchangée et forme un cadre de négociations clair: pour décider de ce qui doit être maintenu, amélioré, évité ou combattu. Dès lors, il importe que l’Union européenne adapte avec souplesse sa vision de l’ordre politique aux défis de demain, mais les valeurs fondamentales européennes demeurent les fondations. Cependant, la stabilité et le dialogue avec nos voisins méritent toute notre attention dans le sens des convictions de Robert Schuman, qui sont axées sur l’entente. Le monde islamique et arabe, du Maroc à l’Iran, est notre voisin le plus proche et le plus important. Sa richesse culturelle, son potentiel politique et économique, de même que les conflits internes qu’il connaît, impliquent pour cette région - c’est d’ailleurs aussi ce que considère l’Europe une mission d’organisation de longue haleine et complexe. L’Europe acquiert une nouvelle dimension avec la présence croissante de l’islam dans les sociétés européennes. Le dialogue culturel avec l’islam revêt par conséquent une grande importance pour la paix et la tolérance au sein de nos populations, et aussi pour garantir un bon partenariat de voisinage entre elles et les populations musulmanes. Ce dialogue doit s’appuyer sur la vérité. 232 Ausgewählte Reden Depuis 1989, je me suis rendu dans 16 pays arabes ou musulmans. Lors de ma visite à Riyad, la capitale de l’Arabie saoudite, le président du Conseil de la choura, un religieux musulman de haut rang cultivé et charmant, m’a demandé comment les musulmans étaient traités en Allemagne et en Europe. Je lui ai répondu qu’ils pouvaient prier dans leurs mosquées et qu’ils jouissaient de toute la liberté de culte en lui précisant que les musulmans d’Europe n’étaient pas toujours suffisamment intégrés dans la société. A mon tour, je lui ai demandé s’il était vrai que lorsqu’une musulmane ou un musulman désireux de se convertir au christianisme encouraient, en vertu de la loi, la peine de mort. Je n’ai pas reçu de réponse et j’ai interprété ce silence comme une confirmation. L’ambassadeur allemand qui m’accompagnait m’a révélé plus tard que jusqu’ici personne n’avait jamais osé poser une telle question. Je ne voyais pas en quoi cette question était particulièrement courageuse, mais je suis convaincu que le dialogue nécessaire avec l’islam ne pourra être couronné de succès que s’il est fondé sur la vérité et la tolérance mutuelle. Un meilleur accès au marché européen et un soutien accru, notamment dans la mise en place de structures démocratiques et d’économie de marché, sont autant d’autres éléments essentiels pour atteindre cet objectif. L’Assemblée parlementaire euro-méditerranéenne, qui se compose de députés européens, de députés des Etats membres de l’UE et d’Etats tiers méditerranéens, peut jouer un rôle important dans ce processus de dialogue et de coopération. L’Europe d’aujourd’hui et de demain Ce que nous avons accompli en Europe depuis la vision de Robert Schuman est exceptionnel: plus de 450 millions de personnes sont, malgré les frontières nationales et grâce à des valeurs communes européennes, liées entre eux par l’Union européenne. Le marché intérieur européen est l’espace économique européen le plus important au monde. Notre famille politique a notablement contribué à ces réalisations. Cette paix, cette liberté et cette prospérité croissante, nous la devons à l’intégration européenne. L’UE symbolise la plus longue période de paix de l’histoire de l’Europe occidentale et centrale. L’année prochaine, nous commémorerons les cinquante ans des traités de Rome signés le 25 mars 1957. Rien n’est acquis pour autant et il appartient aux acteurs politiques de garantir durablement l’avenir de l’Union européenne. Ausgewählte Reden 233 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 La diversité nationale et culturelle est à cet égard une caractéristique essentielle de l’Union européenne, et ce, depuis ses débuts. Il est important de percevoir cet aspect comme un avantage et de favoriser son renforcement en tant que tel. Dans ce contexte, il convient de veiller au respect conséquent du principe de subsidiarité. La formulation des objectifs communautaires et la définition des compétences prioritaires devraient être guidées en permanence par la formule «l’unité dans la diversité». La Constitution européenne Le Parlement européen, et en tête le Groupe du PPE-DE, s’engage en faveur de la Constitution européenne. C’est notre Groupe politique qui, en janvier 2001, lors du congrès du PPE à Berlin a lancé une proposition dont l’objectif était de convoquer une conférence chargée d’élaborer une constitution, car nous estimions, et notre opinion n’a pas changé à cet égard, que le traité de Nice ne permettait pas à l’Union européenne de répondre aux défis de demain. Avec un traité constitutionnel, l’Union européenne gagnerait en démocratie, en légitimité et en transparence. Ces réformes sont indispensables, impératives si l’Union européenne entend être capable d’agir et prête à affronter l’avenir. Il convient d’assurer une efficacité maximale des processus décisionnels entre les institutions européennes et une répartition plus claire des compétences. Les citoyens doivent savoir qui est responsable pour quoi en Europe. Un rôle accru du Parlement européen à travers l’extension de la procédure de codécision s’impose: les institutions communautaires – Parlement européen, Conseil des ministres et Commission européenne – agissent sur un pied d’égalité. Le Groupe du PPE-DE affirme clairement son attachement à la méthode communautaire, à l’action communautaire, qui découlent des propositions réellement révolutionnaires présentées le 9 mai 1950 par Robert Schuman. Le Parlement européen légifère sur un pied d’égalité avec le Conseil des ministres sur plus de 70% de la législation européenne. La Constitution prévoit un poste de ministre des Affaires étrangères de l’Union. Cette initiative contribuerait notablement à renforcer la représentation extérieure de l’UE. Ce n’est qu’en s’unissant que les Etats nations européens parviendront à se faire entendre sur la scène politique internationale. En dehors de la Chine et de l’Inde se développent d’autres nouveaux champs de force économiques et politiques auxquels l’Europe doit se préparer. La meilleure coordination et la meilleure représentation de la politique extérieure commune est donc déterminante si l’on entend renforcer l’avenir de l’UE en tant qu’«acteur international». 234 Ausgewählte Reden Au cœur de l’influence de la politique extérieure figure la lutte contre le terrorisme international, la garantie de la sécurité extérieure et intérieure ainsi que l’armement et le soutien à la non-prolifération des armes de destruction massive. A cet égard, il est essentiel de pouvoir s’appuyer également, comme auparavant, sur l’alliance transatlantique avec nos amis américains, ce qui n’exclut pas les critiques à l’égard des Etats-Unis relatives au camp de prisonniers de Guantanamo à Cuba et à la peine de mort. Les démocrates chrétiens européens ont toujours œuvré en faveur de l’incorporation de la Charte des droits fondamentaux dans les principes de base du traité, afin de garantir aux citoyens un caractère contraignant aux libertés et droits fondamentaux. Ainsi, l’accent serait mis sur le fait que l’Union européenne est une communauté de valeurs qui élève au rang de priorités le respect des droits de l’Homme, la tolérance, le principe de subsidiarité et la solidarité. En ce sens, nous nous plaçons dans la tradition des valeurs défendues par Robert Schuman et les autres pères fondateurs de l’union de l’Europe. Il ne fait aucun doute que Robert Schuman aurait préconisé la référence à Dieu et à l’héritage judéo-chrétien, là où nous avons malheureusement échoué, notamment à cause de l’attitude affichée par son pays d’origine. Un objectif prioritaire de la Convention sur l’avenir constitutionnel de l’Europe était de rapprocher les citoyens de l’UE. Paradoxalement, le rejet de la Constitution par la France et les Pays-Bas - il y a tout juste un an - témoigne très clairement de cette nécessité. Ensuite, le Conseil européen a imposé une «période de réflexion». Les chefs d’Etat et de gouvernement veulent soumettre les résultats de cette «phase de réflexion» à un bilan du processus de ratification. Aujourd’hui, nous supposons que cette période de réflexion sera prolongée lors du sommet de juin Nous devons en profiter pour familiariser les citoyens avec cette constitution. Nous devons faire passer le message suivant: l’Europe est la condition pour résoudre les problèmes fondamentaux auxquels doivent faire face nos nations. Seule l’Europe peut nous permettre de façonner la mondialisation selon nos conceptions. Il importe que nous fassions clairement comprendre que l’Europe symbolise le lien entre dynamisme économique et responsabilité sociale. Ce serait une erreur que de «sonner le glas» de la Constitution à l’heure d’aujourd’hui. L’UE a besoin du contenu réformateur du traité constitutionnel. Entre-temps, une majorité d’Etats membres, soit 15 en tout, ont ratifié le traité de constitution, le dernier en date étant l’Estonie. La Finlande devrait suivre. Ces pays représentent plus de la moitié des 450 millions de citoyens de l’UE. Même ceux qui font montre de scepticisme à l’égard de la Ausgewählte Reden 235 Influence des visions de Robert Schuman sur l’Europe d’aujourd’hui Discours à l’université Andrássy, Budapest, le 30 mai 2006 Constitution ne peuvent ignorer cette réalité. Le processus de ratification doit se poursuivre. Plus il y a de pays à la ratifier, plus il y a de chances que les principes et l’essentiel du processus constitutionnel soient conservés. Ce n’est pas la première fois dans l’histoire de la construction européenne qu’un traité est rejeté par référendum. Depuis les débuts de l’histoire de l’intégration de la Communauté, l’Europe a essuyé des revers qu’il a fallu surmonter et qui ont finalement contribué à la réussite européenne. Si l’Union européenne traverse actuellement des difficultés, cela ne signifie pas qu’elle ne peut pas sortir grandie de cette épreuve. En 1992, les Danois avaient rejeté le traité de Maastricht, qui devait constituer la pierre angulaire du projet de monnaie commune. En 2001, les Irlandais ont rejeté le traité de Nice. Pourtant, dans ces deux cas, le «oui» l’a finalement emporté après la tenue d’un second référendum. J’en tire la conclusion que là où il existe une volonté politique, une solution n’est jamais loin. Il y a deux semaines, la Commission européenne a présenté un «projet citoyen», sa contribution au débat sur la Constitution. Ce projet prévoit une déclaration d’engagement politique aux objectifs de l’Europe des chefs d’Etat et de gouvernement, du Parlement européen et de la Commission dans l’optique du 50ème anniversaire des traités de Rome en 2007. J’ai expressément salué cette proposition. Il convient de mieux tirer parti des possibilités offertes par les traités existants. Cependant, je veux aussi clairement dire que dans ce document de stratégie, il manque la reconnaissance claire du bien-fondé de la Constitution européenne et la volonté de lutter en faveur de cet objectif. Il va de soi que les réformes institutionnelles décisives ne verront pas le jour sans les contenus de fond du traité de Constitution. Elargissement et approfondissement Le sentiment d’identité européenne et l’intégration exigent des limites, des objectifs concrets et des succès tangibles. Il est dès lors indispensable d’accorder à la question du futur élargissement de l’UE l’importance qu’elle mérite. D’autres adhésions ne sont envisageables que s’il existe une base commune suffisante aux plans culturel, politique et financier. Mi-mai, la Commission a présenté le rapport de progrès concernant les préparatifs d’adhésion de la Roumanie et de la Bulgarie à l’UE. La capacité de la Roumanie et de la Bulgarie, après 45 ans d’une économie communiste désastreuse, à instaurer un véritable Etat et une société démocratique mérite d’être reconnue. Le processus de réforme de ces deux pays doit se 236 Ausgewählte Reden poursuivre de manière intensive. Par conséquent, la proposition de la Commission en ce qui concerne les progrès de la Roumanie et de la Bulgarie va dans le bon sens. Ensemble, nous voulons faire de l’adhésion de ces deux pays à l’Union européenne un succès. Le propos n’est donc pas ici de remettre en cause des dates d’adhésion, mais d’entamer les réformes indispensables avant de prendre la décision d’adhésion à l’automne. S’agissant des prochains élargissements - et à cet égard, je souhaiterais exclure expressément la Croatie -, nous pensons qu’une certaine modération doit être de mise. La capacité d’intégration de l’UE devra être davantage prise en considération dans le cadre des futures négociations d’adhésion. Lors de l’ouverture des négociations d’adhésion, il serait judicieux de ne pas fixer d’entrée de jeu l’adhésion à part entière comme objectif ultime. Nous devons ouvrir aux pays des Balkans des perspectives européennes claires tout en leur faisant clairement comprendre que la route qui mène vers l’Union européenne suppose un processus de longue haleine. Il faut se demander si les fondements de notre maison européenne sont suffisamment solides. Le Parlement européen a récemment préconisé, dans un rapport sur la stratégie d’élargissement, de mettre le pied sur le frein en matière d’élargissement: à l’heure actuelle, les capacités d’intégration de l’UE sont saturées. Le Parlement européen recommande donc avec insistance la transposition des réformes de la Constitution européenne - afin d’assurer aussi à l’avenir la capacité d’action et de fonctionnement de l’UE grâce à la réforme de ses organes, de ses procédures et de ses domaines d’activité. Conclusion La société d’aujourd’hui doit offrir toutes leurs chances aux générations futures. Pour ce faire, une Europe unie s’impose. Le Groupe du PPE-DE s’investit dans le sens des idées politiques et des valeurs défendues par les pères fondateurs - surtout celles de Robert Schuman - pour l’Europe de demain. Nous contribuons, avec un engagement total et la force de nos convictions politiques, à ce qui nous tient tous à cœur: une Europe unie pour tous et comme modèle pour le monde. Une Union européenne qui se caractérise par la liberté et la responsabilité, la solidarité et la subsidiarité, la coexistence pacifique des peuples de notre continent. C’est ainsi que nous pourrons, sur la base de nos valeurs, qui furent aussi celles de Robert Schuman, honorer son héritage. Nous honorons Robert Schuman en restant fidèles à ses idéaux et en les transmettant à l’avenir. C’est le plus grand service que nous puissions nous rendre, ainsi qu’aux générations actuelles et à celles d’après. Ausgewählte Reden 237 La réunification de l’histoire européenne Allocution lors de la journée d’études du Groupe du PPE-DE, Bruxelles, le 8 juin 2006 Merci, Christopher Beazley, pour cette allocution introductive. J’aimerais vous remercier, j’aimerais remercier les autres organisateurs, Tunne Kelam, Vytautas Landsbergis, Aldis Kušķis pour avoir préparé cette réunion d’aujourd’hui. Je pense que vous avez très bien travaillé. Je pense qu’il est nécessaire d’honorer notre histoire européenne commune. La réunification de l’histoire européenne Allocution lors de la journée d’études du Groupe du PPE-DE, Bruxelles, le 8 juin 2006 Chers amis, je voudrais une fois encore vous remercier d’avoir organisé aujourd’hui cette journée d’étude. Nous vivons dans une époque où le changement est très rapide. Les événements nous assaillent jour après jour, et on pourrait quelque peu perdre le fil si l’on ne s’arrêtait pas pour réfléchir de temps à autre et pour se demander d’où nous venons. Le chemin qui nous mènera à l’avenir, nous ne pourrons le parcourir qu’en sachant d’où nous venons. Voilà pourquoi la prise en compte de l’Histoire et tirer les enseignements de l’Histoire sont des processus spirituels tout à fait nécessaires car on ne peut s’acheminer de façon correcte vers l’avenir qu’en connaissant son passé. Les bons aspects du passé ainsi que les mauvais. Cette journée d’étude d’aujourd’hui est une journée de réflexion. C’est une journée importante au plan spirituel et moral parce que cette journée d’étude doit nous rappeler tout ce qui s’est passé de terrible en Europe et dans le monde. Elle doit nous permettre d’en tirer des conséquences pour notre vieux continent en renouvellement constant. Permettez-moi de commencer tout d’abord par ce que j’ai vu à la télévision allemande hier soir. En Allemagne, le Conseil central des Juifs a élu hier une nouvelle Présidente, Paul Spiegel, l’ex-Président, étant décédé, il y a quelques semaines. Charlotte Knobloch a été élu à 73 ans. Certains diront sans doute que c’est déjà un âge bien avancé. J’ai prié mon collaborateur d’envoyer nos félicitations à Mme Knobloch en disant qu’elle a désormais l’âge du Premier Chancelier fédéral allemand, Konrad Adenauer, qui avait 73 ans lorsqu’il est devenu Chancelier. 73 ans, c’est encore jeune. Alors pourquoi est-ce que je mentionne Charlotte Knobloch ? C’est une femme tout à fait intéressante. Alors qu’elle était encore une enfant, à l’époque où on amenait les Juifs allemands dans les camps de la mort, cette petite fille avait Sélection de discours 239 La réunification de l’histoire européenne Allocution lors de la journée d’études du Groupe du PPE-DE, Bruxelles, le 8 juin 2006 été cachée par des paysans catholiques. On l’a fait passée pour un enfant adultérin et elle a donc pu rester toute la période de la deuxième guerre mondiale dans cette ferme où elle a survécu alors que de nombreux membres de sa famille ont été exterminés. Alors, permettez-moi de vous dire - et je suis Allemand - que je crois que les Allemands ont assez largement réussi à réélaborer leur passé et à assumer les méfaits du Nationalsocialisme ainsi que la culpabilité que cela comporte. C’était une culpabilité dont nous sommes très largement exempt mais c’est une culpabilité qui nous est imposée du fait que les Nationaux socialistes avaient une idéologie fondée sur la race. Mais, comme l’Allemagne a dû réélaborer et réétudier son passé, c’est un processus spirituel et moral, et ce n’est qu’en faisant cela que l’on peut aborder l’avenir. Tout comme l’Allemagne l’a fait, il faut le faire également pour revoir l’histoire du Communisme totalitaire et ses méfaits. Il faut dire très clairement que le National-socialisme et le Communisme ont eu les mêmes conséquences diaboliques et que Hannah Arendt, la grande politologue juive, a évoqué cinq critères que l’on peut appliquer au régime diabolique du Communisme totalitaire et au régime diabolique du National-socialisme. Les deux étaient des idéologies et l’idéologie cela signifie que l’on prend en compte l’Homme tout entier et qu’on ne lui laisse aucune marge de responsabilité personnelle. L’Homme, l’être humain est utilisé pour un objectif prétendument plus élevé. La race chez les Nationalsocialiste, la classe chez les Communistes et tout cela est répréhensible. La grande possibilité qui s’offre à notre époque, le miracle de notre époque c’est que nous ayons eu des parents qui ont vu l’écroulement du National-socialisme et que plus tard nous ayons pu assister, en 1989, à l’écroulement du Communisme. Alors, je fais partie du PE depuis 1979, je suis l’un des six députés restants de cette époque. Si on m’avait dit, en 1979, que trois nations, qui avaient été occupées par l’Union soviétique - l’Estonie, la Lettonie et la Lituanie - fassent partie de la communauté de valeurs de l’Union européenne, que les Etats anciennement du Pacte de Varsovie - la Pologne, la République tchèque, la Slovaquie, la Hongrie, la Slovénie - fassent partie aujourd’hui de la communauté de valeurs de l’Union européenne, c’est le miracle de notre époque et nous ne devrions jamais oublier la gratitude que nous devons au fait que ces nations aient adhéré à l’Union européenne au premier mai 2004. Nous avons toutes les raisons de nous en réjouir de tout cœur. 240 Sélection de discours Chers amis, Je pense que cela mérite des applaudissements. J’apprécie votre retenue mais je pense que la joie que nous ressentons nous est commune. De quoi est-il question aujourd’hui ? Il y a quelques années, il a été souhaité que le Président russe intervienne au Parlement européen. Le Groupe du PPE-DE pensait, à l’époque, qu’il fallait d’abord inviter le Président américain parce que nous devons beaucoup à l’Amérique s’agissant de la liberté, de l’Europe et du monde. Et bien évidemment, les Américains ne sont pas sans défaut non plus. Il y a eu la guerre en Irak et la conséquence en a été que le Président Bush n’a pas été invité au Parlement européen, ni d’ailleurs le Président Poutine. Ce que je voudrais vous dire, concerne la Russie. La Russie n’a pas encore réfléchi à son passé communiste, à son passé totalitaire. La dépouille mortelle de Lenine, le prédécesseur de Staline, est toujours exposée sur la place Rouge et est toujours un lieu de pèlerinage pour les Russes. Voilà pourquoi nous devons revendiquer que la Russie, comme l’Allemagne, réélabore son passé. Que la Russie fasse aussi ce travail spirituel et moral car une société ne peut avoir d’avenir valable que si elle connait son passé et que si elle reconnait ses erreurs et ses crimes passés. Ce n’est qu’une fois que la page est tournée et que l’on en a tiré les conséquences positives que l’on peut avancer. Et cela vaut également, et à l’identique, pour la République populaire de Chine. Mao Tse-Tung, comme Hitler et Staline, était un criminel de masse. Le passé de la Chine communiste n’a pas encore été traité. On ne peut pas dire qu’il y a eu des phases de dévoiement dans l’évolution. Le Communisme totalitaire doit également être vu pour ce qu’il était en République populaire de Chine et en Russie comme on l’a fait en Allemagne pour le National-socialisme. Chaque jour, nous sommes inondés par une pléthore d’informations. Beaucoup d’informations sur l’Union européenne, sur les manquements de l’Union européenne, sur l’excès de bureaucratie. Il y a une bureaucratie pléthorique mais pas qu’à Bruxelles, également dans les capitales nationales, et même dans les régions et les municipalités. En dépit de toutes les critiques justifiées que l’on peut avoir à l’endroit de l’Union européenne, puisque nous sommes tous des êtres humains, nous commettons tous des erreurs, en dépit de toutes les critiques, n’oublions pas les grandes réalisations de l’Union européenne qui est Sélection de discours 241 La réunification de l’histoire européenne Allocution lors de la journée d’études du Groupe du PPE-DE, Bruxelles, le 8 juin 2006 aujourd’hui une communauté fondée sur la dignité humaine, sur la démocratie, sur le droit et en particulier sur la coexistence pacifique des peuples. Si, depuis le 1er mai 2004, dix nouveaux peuples sont membres de l’UE, en plus des peuples d’Europe centrale, Malte et Chypre, nous avons maintenant 25 nations qui font partie de l’Union européenne. Cela représente 455 millions d’habitants c’est-à-dire plus qu’aux Etats-Unis et en Russie. Cela montre à quel point l’Europe est complexe, l’Europe est un continent extrêmement complexe. Puisque tel est le cas, puisque nous sommes un ensemble en raison des valeurs qui nous sont communes, il faut faire preuve de patience les uns avec les autres, il faut que nous nous écoutions, que nous apprenions et que nous nous comprenions et ce n’est qu’en se comprenant que l’on parvient à des solutions communes à ce continent. Je vous souhaite une excellente réunion. Je vous transmets les salutations du Groupe du PPE-DE. Je vous souhaite moi-même une cordiale bienvenue. Je vous souhaite à tous tout le bien possible pour vos pays européens et américains également car nous avons des hôtes américains parmi nous. Puisque nous avons deux Estoniens parmi nous, je voudrais dire que je les remercie parce qu’ils ont adopté le Traité Constitutionnel. Vous savez qu’après le non français et néerlandais, nous n’aurons pas la Constitution telle qu’elle se présentait au départ. Nous ne l’aurons pas à 100% mais plus on aura de pays qui ratifieront, plus il sera probable que nous pourrons en faire passer les principes et le fond de cette Constitution et cela me permettra donc d’avoir un instrument pour régler de façon pacifique les conflits qui nous opposeront. Nous aurons toujours des conflits, c’est un phénomène social mais ce qui est important c’est que nous puissions les régler en recourant à des moyens démocratiques et parlementaires. C’est ça la base même de la paix et l’Union européenne n’aura d’avenir valable et durable que si elle se fonde sur des valeurs et ces valeurs vous les trouver dans le Traité Constitutionnel. Voilà pourquoi, il faudrait que nous cherchions ensemble des voix et moyens nous permettant de réaliser le fonds et les valeurs de cette Constitution européenne pour que l’Union européenne ait un avenir réel basé sur la dignité de l’Homme et du droit. Dernière observation. Que vous vous penchiez aujourd’hui sur l’Histoire, que vous vous penchiez sur le terrible National-socialisme et sur le Communisme totalitaire tout aussi terrible, tout cela est tout à fait méritoire. C’est une réflexion basée sur l’Histoire que vous aurez aujourd’hui et cela me permettra de construire l’avenir de notre continent sur la base de la démocratie, de l’Etat de droit et de la paix. 242 Sélection de discours Sélection de discours 243 La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 Très cher Prof. Dr Andrei Marga, Très cher Prof. Dr Nicolae Bocsan, Très cher Prof. Dr Ladislau Gyemant, La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 Lorsque, il y a quelques mois de cela, il était question de me conférer la dignité de docteur honoris causa, il était on ne peut plus clair pour moi que l’on ne pouvait recevoir d’honneur académique plus prestigieux en Roumanie que le titre de docteur honoris causa de l’université de Babeş-Bolyai de Cluj-Napoca. Il ne s’agit pas seulement du plus important foyer intellectuel du pays. Elle figure également parmi les grandes universités européennes. Mais votre université constitue surtout un exemple et un modèle de coexistence et de coopération incomparables, à la fois pacifiques et d’une grande richesse d’échange intellectuel, dans cette région européenne. Aucune autre université, depuis le tournant européen du début des années 90, ne s’est autant distinguée en proposant des programmes d’études roumains, hongrois et allemands. Je suis bien conscient de ce que cela signifie dans le contexte de l’histoire de l’Ardeal. Je me contenterai de dire qu’il s’agit là d’une grande prouesse d’une identité européenne renouvelée et tournée vers l’avenir, pour laquelle j’ai le plus grand respect. Peut-être serez-vous intéressés – en particulier vous, chers étudiants – par l’association d’idées qui me vient à l’esprit, ici et maintenant, en pensant à Cluj et à l’université de ma région d’origine. J’ai été chargé de cours à l’université d’Osnabrück, et malgré mes responsabilités politiques variées, j’ai été coopté comme professeur honoraire. L’université d’Osnabrück a été fondée en 1631, c’est-à-dire plus tard que l’université de Cluj qui était à l’origine, en 1581, un collège jésuite. Cependant, à peine deux ans après sa fondation, l’université d’Osnabrück a été fermée par les troupes suédoises. I l a fallu attendre jusqu’en 1974 avant qu’elle ne rouvre ses portes. La ville d’Osnabrück est fière d’être avec Münster la ville de la paix de Westphalie. Jusqu’à la laïcisation en 1803, un système très original basé sur le principe de la paix des religions entre catholiques et protestants – cuius regio, eius religio – prévalait à Osnabrück, c’est-à-dire que lorsque le prince-évêque d’Osnabrück décédait, il était remplacé par un membre de l’autre confession; si le prince-évêque décédé était catholique, c’est un protestant qui était nommé à sa succession, et ainsi de suite. Sélection de discours 245 La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 Loin de moi l’idée de suggérer qu’il faille s’inspirer de cet exemple pour alterner les personnes à la fonction de président de votre université. Je veux exprimer toute autre chose avec ces références à ma patrie: nous tous en Europe sommes liés par une histoire de tensions et de conflits qui est le résultat de nos différences identitaires, religieuses, linguistiques et culturels. Et nous sommes liés par la certitude que la lutte aux fins d’équilibre et de coexistence s’avère finalement la réponse là la diversité de notre continent la plus adéquate, la plus sensée et la plus efficace. Le droit prime sur le pouvoir. Il protège les plus faibles et il garantit la fiabilité dans les relations sociales et politiques. Dans l’Europe d’aujourd’hui, celle des peuples libres, nous sommes convaincus de ce principe, lequel nous renvoie à l’ère romaine qui a vu naître la pensée juridique, un des éléments constitutifs de l’Europe. Là aussi, un parallèle me vient à l’esprit: Marc Aurel a érigé Cluj comme colonie romaine. Dans la région d’Osnabrück, l’extension romaine vers le nord-est a été stoppée par la victoire des Germains sur les légions de Varus en l’an 9 après J.C. Ainsi, Cluj et Osnabrück ont autrefois fait partie de la périphérie de l’empire romain. Aujourd’hui, nos deux villes sont au coeur d’une Europe toujours plus imbriquée à laquelle appartiennent des peuples germains, slaves et romains, des Roumains, des Hongrois et des Allemands. D’ici quelques semaines, la Roumanie et la Bulgarie rejoindront l’Union européenne. Cette adhésion à l’Union européenne, votre peuple et les Bulgares l’attendent fiévreusement depuis des années. Un processus intense de renouveau aura précédé l’adhésion. Celui-ci ne sera pas terminé le jour de l’adhésion à l’Union européenne et ne saurait l’être. Mon groupe au Parlement européen a toujours été favorable à l’adhésion à l’UE de la Roumanie et de la Bulgarie et a soutenu sa réalisation au 1er janvier 2007. Nous avons toujours dit que la Roumanie et la Bulgarie font partie de la culture commune européenne. De même nous avons toujours dit que l’adhésion à l’Union européenne n’est pas un processus à sens unique. Elle répond aux intérêts de votre pays et de la Bulgarie. Mais elle répond aussi aux intérêts et de l’UE et de ses États membres. 246 Sélection de discours La reconnaissance dans cet accommodement des intérêts réciproques n’a des chances d’aboutir qu’à condition de se rassembler dans l’UE, en reconnaissant pleinement les normes élaborées communautairement. Ces normes constituent ce que l’on appelle l’acquis communautaire. L’acquis communautaire constitue le droit communautaire consacré dans l’UE. L’Union européenne est en tout premier lieu une communauté qui s’est dotée d’un droit commun s’appliquant à tous. Il importe que tous les États membres de l’UE s’y conforment. Il n’existe pas d’États membres de première et de deuxième catégories. L’adhésion de pays et de peuples, qui se perçoivent comme égaux en droits et qui, dans leurs relations entre eux, sont soumis à la législation qu’ils ont adoptée ensemble. C’est pourquoi – avant l’adhésion et après l’entrée d’un nouveau membre – il faut scrupuleusement veiller au respect de toutes les règles que nous nous sommes fixées. Et ce n’est qu’à cette condition que l’intégration européenne a un sens et qu’elle nous conduit à des objectifs vertueux. Par conséquent, après l’adhésion de la Roumanie et la Bulgarie, l’Union européenne devra suivre de près la voie prise par les structures et l’évaluation des réalités dans les deux pays. L’UE agit de même vis-à-vis des anciens États membres. En effet, si je prends ma propre patrie par exemple: une procédure de manquement au droit communautaire a été lancée en l’encontre de l’Allemagne à différents titres pour non-respect des critères du pacte européen de stabilité et de croissance au cours de ces dernières années. Comme le droit protège les plus faibles, le respect et la stricte application du droit de l’UE protègent l’intérêt de l’adhésion à l’UE pour tous. La Roumanie et la Bulgarie n’en seront dès lors pas moins bien accueillies dans l’UE. Ces deux pays doivent cependant savoir que le jour de leur entrée dans l’UE ne signifie pas la fin de la grande mutation entamée avec l’effondrement du système communiste totalitaire. L’intégration européenne elle-même est un processus en mutation perpétuelle qui modifie les structures et les contenus de l’intégration européenne et des institutions qui la représentent. Il modifie aussi les structures des États membres et influe sur la vie des citoyens de l’Union. Telle était l’ambition depuis les tous débuts et c’est ainsi que le perçoive beaucoup depuis longtemps de l’UE. Sélection de discours 247 La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 L’intégration européenne va de pair avec un rapprochement d’éléments essentiels relatifs à la souveraineté nationale des différents États membres. Car seuls nous sommes trop faibles pour défendre nos intérêts dans le monde. Car nous avons plus à gagner dans des relations fondées sur la capacité de compromis et la recherche de l’équilibre que dans des conflits perpétuels. Car dans une communauté de droit, de démocratie et de liberté, nous avons les meilleures chances de contribuer à la paix dans le monde. Le rapprochement de nos souverainetés nationales, ce n’est pas une parole en l’air. Une formule non, un processus oui. Ce processus est déjà bien avancé. Aujourd’hui, la souveraineté monétaire, pour tous les États membres de l’UE, est exercée par la Banque centrale européenne, même pour les États membres qui ne font pas encore partie de la zone euro. Dans le domaine de la sécurité intérieure et dans le domaine de la politique extérieure et de défense, un nombre croissant d’éléments relatifs à la souveraineté relève du niveau européen, alors qu’ils relevaient jusqu’à présent de la compétence exclusive des différents États membres. L’Europe en sort renforcée, mais parallèlement cela implique des changements pour les États membres et leurs sociétés. Ils s’adapteront rapidement à ces nouvelles réalités européennes. Ensemble, nous allons ouvrir la voie à une nouvelle Europe. En particulier pour vous, chers étudiants de l’université Babeş-Bolyai, il s’agit là d’une grande chance, d’une chance unique. Lorsque j’avais votre âge, le processus d’intégration européenne n’en était qu’à ses balbutiements. Pratiquement personne à l’époque n’aurait cru que nous puissions réaliser ce qui se présente à nos yeux aujourd’hui: notamment que le communisme disparaîtrait sans violence, que l’Europe serait réunifiée pacifiquement, que nous posséderions une monnaie commune et, qu’entre-temps, nous aurions déployé des missions de paix européennes dans plus de douze endroits aux quatre coins du monde. Vous, la nouvelle génération roumaine, vous allez marquer de votre empreinte la nouvelle Europe dans les décennies à venir. Cette Europe deviendra de plus en plus la vôtre. Quelle perspective à la fois merveilleuse et risquée, dans laquelle vous pouvez vous lancer avec courage, sens des responsabilités et passion! L’adhésion de la Roumanie à l’Union européenne est un jour historique pour votre peuple et pour le peuple bulgare. C’est un grand jour pour nous tous dans l’Union européenne. En effet, la réunification de l’Europe est un atout pour tous les Européens. Elle est un atout pour la sécurité, un atout pour la liberté et un atout sur le marché commun, sans parler d’un atout intellectuel, un gain d’identité européenne. 248 Sélection de discours Votre éminent président du Conseil académique de l’université Babeş-Bolyai, le Prof. Andrei Marga, a contribué, il y a quelques années de cela, à une publication importante du Zentrum für Europäische Integrationsforschung à Bonn, dans laquelle il expliquait l’«expérience de la mutation», à savoir le développement de la culture politique des pays candidats à l’adhésion de l’UE: «On appartient à la culture européenne, dès lors que la culture juridique reconnaît l’individu comme objet des règles de droit et soutient la souveraineté et la portée générale de la loi.» Il est, au demeurant, remarquable que ce livre auquel a contribué le Prof. Marga, ait été publié par une historien hongrois, Gabor Erdödy. J’adhère à la thèse du Prof. Marga qui estime que pour la modernisation de la Roumanie et de toutes les autres sociétés en mutation, le système de valeur joue un rôle encore plus important que le renouveau économique. La dignité de l’homme est au cœur du système de valeurs qui nous lie dans l’Europe d’aujourd’hui. Le caractère unique et l’égalité de tous les hommes, tout comme le respect et la garantie de leur dignité – telle est la mission suprême dans l’Union européenne! Il ne suffit pas de disposer d’une économie compétitive, aussi importante soit-elle. Nous avons tout autant besoin, et encore plus, de la contribution des universités, de la contribution de la vie intellectuelle en Europe. Janos Bolyai, le grand mathématicien hongrois, un de ceux qui a donné son nom à votre université et qui vécut sous l’Empire austro-hongroise, a un jour adressé un courrier à l’Empereur François-Joseph lui soumettant des propositions pour un nouvel ordre financier juste. Il a quitté la tour d’ivoire de sa géométrie non euclidienne et vous donne ainsi, à vous étudiants actuels de l’université, un bon exemple. Dans un proche avenir, une réforme des finances publiques de l’Union européenne s’impose aussi. Ce débat est probablement encore plus compliqué que celui de la Constitution européenne. Il sera facilité, si tant est que les organes politiques responsable puissent s’appuyer sur des analyses de qualité et des propositions viables présentées par des spécialistes des secteurs concernés. Nous serions évidemment plus qu’heureux d’avoir un Janos Bolyai contemporain parmi nous, pour remédier aux problèmes ardus posés par les finances publiques européennes. Nous pourrions aussi avoir besoin de plus d’universitaires et de politiques visionnaires, qui voient plus loin que leur domaine de compétence immédiat, comme ce fut le cas de Victor Babeç, qui a lui aussi donné son nom à votre université. Je trouve extraordinaire et encourageant dans le contexte d’un renouveau nécessaire de l’université dans toute l’Europe, qu’un professeur spécialisé en pathologie et en bactériologie se soit consacré dans Sélection de discours 249 La Roumanie et la Bulgarie sur la voie de l’Union européenne Discours de remerciement à l’occasion de la remise des insignes de Docteur honoris causa à l’université Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, le 5 octobre 2006 un livre au thème de la foi et des sciences. Au surplus, nous devons essayer d’aborder à nouveau ensemble des pathologies particulières. J’entends par «pathologie» pas seulement le domaine de travail de Victor Babeş. Comme vous le savez peut-être, je suis de confession catholique. J’ai donc particulièrement à l’esprit les propos du Pape Bénédicte XVI. Lors de sa brève visite en Bavière, il a parlé des pathologies de la religion. Il entendait par là les formes de religion qui recourent à la violence et à la radicalité dans l’exercice de la foi. Nous tous, nous abhorrons la violence, en particulier lorsqu’elle est soi-disant justifiée au nom de la religion. Nous savons tous que la paix n’est possible qu’en s’appuyant sur le droit. Dès lors, plus que jamais, nous devons promouvoir le dialogue des cultures et des religions. Nous devons faire en sorte que ce dialogue ait comme objectif le principe de réciprocité de la primauté du droit: la protection réciproque de la pratique religieuse de tous dans le respect l’un de l’autre. Ce dialogue est fondamental pour l’avenir spirituel de notre continent et pour la paix dans le monde. Il l’est entre les différentes confessions chrétiennes, de même qu’entre les chrétiens, les juifs et les musulmans. Nous sommes très attentifs à la manière dont on pense, on pratique l’enseignement et la recherche à l’université Babeş-Bolyai. Cette université est un lieu qui, grâce à son travail, s’achemine vers la vérité. La recherche de la vérité est son moteur. Telle est la position éthique que défend l’université depuis ses débuts. Sa mission est la même dans l’Europe du XXIe siècle. Il s’agit là de votre contribution toute personnelle à une Europe renouvelée, telle qu’elle est apprise, enseignée et étudiée à l’université Babeş-Bolyai. Ce passage est en roumain: Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Ce passage est en hongrois: Au surplus, il convient de veiller à ce que ce dialogue soit toujours honnête et riche. Qui d’autres que les spécialistes dans un milieu si marqué par les différentes cultures de l’université de Babeş-Bolyai pourraient mieux contribuer à ce thème si important de l’identité européenne? L’essentiel est que, dans le respect de la foi de l’autre et des différences culturelles qui existent, ne le nions pas, entre les hommes et les peuples, nous cherchions ce que nous avons en commun, que nous identifions honnêtement ce qui nous différencie et que nous empêchions toute forme de radicalité et d’indignité dans la relation aux autres. Il s’agit vraiment d’une question existentielle en Europe, qui dépasse notre continent. Je me réjouirais tant de voir les grands érudits et les étudiants engagés de l’université Babeş-Bolyai jouer eux aussi un rôle dans le dialogue des cultures. Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában.Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Merci de m’accueillir parmi vous en me décernant cette haute distinction avec laquelle vous m’honorez aujourd’hui. Elles incarnent dans votre université la force de la coexistence d’hommes et de femmes de langues, de cultures et de religions différentes. Dans sa Charte de 2005, l’accent est mis sur le fait que les études à l’université Babeş-Bolyai se déroulent «dans les mêmes conditions» en roumain, en hongrois et en allemand. L’Europe peut tirer les leçons de votre expérience. 250 Sélection de discours Sélection de discours 251 Le rôle de l’Union européenne dans le monde - notre responsabilité transatlantique commune Discours à l’université Harvard, Cambridge (États-Unis), le 10 octobre 2006 Le rôle de l’Union européenne dans le monde - notre responsabilité transatlantique commune Discours à l’université Harvard, Cambridge (États-Unis), le 10 octobre 2006 C’est avec grand plaisir que j’ai accepté cette aimable invitation à la John F. Kennedy School of Government, qui est le cœur des interactions de Harvard avec la politique et l’étude du gouvernement. J’envie tous ceux d’entre vous qui ont la chance d’étudier ici, à la frontière de l’université et en interaction très régulière avec la politique et le service public en pratique. Bien sûr, par ailleurs, le monde pourrait un jour attendre davantage de vous que de beaucoup d’autres personnes au monde, parce que vous avez reçu tellement plus que les autres. Je félicite tous ceux d’entre vous qui enseignent ici et partagent leur expérience professionnelle. Oscar Wilde a écrit: «Je n’aime pas les principes. Je préfère les préjugés». Il est évident que la John F. Kennedy School of Government est l’endroit par excellence pour prouver que les préjugés ont l’esprit étroit, et où les principes sont appliqués à la pratique. Laissez-moi vous faire part de quelques-unes de mes idées concernant nos principes transatlantiques communs et les préjudices contre lesquels nous devons lutter ensemble. Je le fais en tant qu’Européen allemand. J’ai conscience que, pour certains Américains, écouter un Allemand peut faire une différence. Les conflits politiques à propos de l’Irak ont disparu grâce à notre très capable et transatlantique chancelière Angela Merkel. Mais notre langue demeure. Mark Twain a écrit: «Lorsqu’un Allemand cultivé plonge dans une phrase, vous ne le revoyez plus jusqu’à ce qu’il réapparaisse de l’autre côté de l’Atlantique, le verbe à la bouche». Je parlerai donc anglais, parce que je suis aussi européen. J’ai parfois l’impression que l’Union européenne est toujours perçue, aux États-Unis, comme l’animal le plus étrange d’Europe. Je sais que ce préjugé n’est pas partagé à Harvard. J’en suis d’autant plus heureux de vous parler du rôle de l’Union européenne dans le monde et de notre responsabilité transatlantique commune. Je ne nierai pas les déficits et lacunes dont nous souffrons. Nous sommes occupés à rétablir le lien entre l’idée unique et réussie d’une union politique entre les nations et États européens démocratiques et la reconnaissance de cette union par ses citoyens. Il s’agit d’un défi perpétuel pour toute démocratie dans le monde. C’est d’autant plus un défi pour l’Union européenne, qui est une démocratie émergente. Des politologues ont décrit à raison l’Union européenne comme une expression de la «gouvernance à plusieurs niveaux», avec les niveaux local, régional, national et européen. Je suis membre du Parlement européen depuis sa première élection directe, en 1979 (nous ne sommes que six dans ce cas). Nous avons parcouru un long chemin. Depuis cette époque, le Parlement européen a obtenu pratiquement la codécision avec le Conseil de ministres, qui est la représentation des gouvernements des États membres, sur toute la législation importante de l’Union européenne. Nous avons accompli beaucoup pour instaurer un degré acceptable de séparation des pouvoirs au niveau Sélection de discours 253 Le rôle de l’Union européenne dans le monde - notre responsabilité transatlantique commune Discours à l’université Harvard, Cambridge (États-Unis), le 10 octobre 2006 de l’UE. Cependant, cela n’est pas encore suffisant pour qu’elle soit démocratique, efficace et transparente autant que nous le voudrions. Le Parlement européen soutient donc la Constitution européenne. Nous voudrions mettre en œuvre ses principes essentiels dès que possible. Nous ne voulons pas cela simplement pour surmonter la crise actuelle liée à la ratification, à la suite des référendums négatifs en France et aux Pays-Bas en 2005. Nous voulons que la substance de la Constitution devienne une réalité européenne parce que nous sommes convaincus qu’elle comporte des changements substantiels de nos procédures et politiques qui sont essentiels pour faire face aux principaux défis de notre époque. Selon nous, la mise en œuvre des éléments clés de la Constitution européenne est un élément vital pour que l’UE gagne ou regagne la confiance de ses citoyens. Nous nous battons pour trouver un équilibre entre anciens et nouveaux États membres de l’UE. Nous nous battons en raison d’expériences, d’approches et de principes différents. Beaucoup des anciens États membres sont, en principe, prudents lorsqu’il s’agit de réformer leurs mécanismes de sécurité sociale. Ils sont inquiets de la concurrence de l’Europe centrale et orientale, tandis que beaucoup de leurs citoyens sont préoccupés par les effets de la mondialisation. Il serait trop simpliste de dire que la mondialisation est une opportunité aux États-Unis et un défi en Europe. Mais il existe une différence de ce genre, une différence de culture politique. Beaucoup des nouveaux États membres de l’Union européenne veulent être aussi dynamiques que possible, sachant qu’ils ne peuvent rattraper le niveau de richesse que s’ils sont deux fois plus rapides que les autres et en font plus. L’Union européenne dans son ensemble est consciente de la nécessité de renforcer les systèmes d’éducation, la base de notre compétitivité, et de faire face à la combinaison d’une population vieillissante et du fait que la plupart des pays de l’UE hébergent désormais, plus que jamais, des migrants légaux et illégaux venant des régions périphériques. Il ne s’agit pas seulement d’une question de rajeunissement économique, mais aussi de concurrence. Et, particulièrement en ce qui concerne les migrants musulmans venant du Sud, c’est-à-dire du monde arabe et d’Afrique sub-saharienne, c’est aussi un sujet qui touche profondément aux questions d’intégration et suscite un besoin de dialogue sincère des cultures. Dans tous ces domaines, l’Union européenne n’est pas parfaite. En fait, elle est pleine de défauts, comme tout ordre démocratique. L’intégration européenne a près d’un demi-siècle. Le 25 mars 2007, nous célébrerons le cinquantième anniversaire des traités fondateurs de Rome. Ce sera le moment de faire le bilan, de célébrer ce qui a été accompli et d’être honnête pour analyser ce qui a manqué jusqu’ici. Vous conviendrez que voici les principaux succès de l’intégration européenne: 254 Sélection de discours > L’intégration européenne a permis de transformer des conflits vieux de plusieurs siècles entre États européens en une communauté de droit, de démocratie et d’intérêts communs. > L’intégration européenne a contribué à surmonter la division de l’Europe et à la réunification de celle-ci, sur la base de la démocratie, de l’État de droit, du respect des minorités et de l’économie de marché. > L’intégration européenne est devenue la base d’une rencontre fondamentalement nouvelle de l’Europe avec de nombreuses régions du monde, notamment parmi les anciennes colonies européennes. Nous avons surmonté l’héritage du colonialisme et nous sommes lancés dans une nouvelle ère de partenariat, parce que nous nous présentons au monde comme une nouvelle Europe, unie, prête à faire des compromis et avec un esprit de partenariat. > L’intégration européenne a été reconnue dans plusieurs peuples et régions du monde comme un modèle de transformation pacifique des conflits et de nouvelle organisation de l’ordre et de la «régionalité». Dans le monde entier, on trouve des groupements régionaux qui considèrent l’UE comme un exemple pour leur propre aspiration à l’intégration régionale. L’Union européenne soutient de manière proactive la diffusion mondiale de cette intégration. L’Union européenne est aujourd’hui le pourvoyeur d’aide au développement le plus important au monde. Les missions de police et de maintien de la paix européennes dans plus d’une dizaine d’endroits dans le monde témoignent de sa volonté de participer à la gestion mondiale des conflits régionaux. Nous connaissons nos limites et nos lacunes. Mais, ce qui est plus important, nous sommes conscients que nous ne pouvons réussir dans la gestion mondiale des principaux conflits et défis de notre temps qu’aux côtés des États-Unis. Le partenariat stratégique entre l’Union européenne et les États-Unis est irremplaçable pour nous. Et je suppose que la conscience de l’importance des relations transatlantiques s’est aussi accrue aux États-Unis ces derniers temps. Permettez-moi de profiter de cette conférence pour partager avec vous certains des principes qui, j’en suis convaincu, sont communs aux deux côtés de l’océan. Ces principes sont, selon moi, essentiels si nous voulons réussir face aux préjugés sur le monde occidental. Et, aussi, face à la notion qu’avait Oscar Wilde des principes et des préjugés. Sélection de discours 255 Le rôle de l’Union européenne dans le monde notre responsabilité transatlantique commune Discours à l’université Harvard, Cambridge (États-Unis), le 10 octobre 2006 1. Notre vie publique est basée sur notre engagement envers la dignité humaine. Il s’agit de la base de notre civilisation atlantique, de la base de notre démocratie. Et de la base de notre conception de l’État de droit. Tous les êtres humains partagent la même dignité et sont égaux devant la loi. Utiliser quoi que ce soit d’autre comme principe directeur des démocraties occidentales serait réellement une erreur. L’État de droit protège les faibles et ne peut jamais être abandonné au profit du pouvoir. C’est notre principe commun, et il l’est depuis que les vagues du règne démocratique relient les deux rivages de l’océan Atlantique. Il est donc inacceptable pour beaucoup et, j’ose l’affirmer, pour la plupart des Européens, de délaisser l’État de droit au nom de la lutte contre le terrorisme islamiste. Nous partageons les convictions de principe de la lutte contre le terrorisme. Nous combattons le terrorisme islamiste qui trouve son origine dans une idéologie totalitaire. Nous devons garder à l’esprit que l’islam, en tant que noble religion mondiale, est structurellement différent des idéologies islamistes qui acceptent ou même prêchent la violence dans le cadre de leur combat. Nous condamnons toute forme de violence politique et sommes du côté de toutes les victimes d’actes de terrorisme barbares. Le 11 septembre, nous étions tous américains, comme l’a écrit alors le journal Le Monde. Mais, avec la même détermination, nous devons dire: il ne faut jamais abandonner des éléments de nos propres principes et de notre État de droit dans la lutte contre la terreur. C’est pourquoi la plupart d’entre nous considèrent les détentions sans jugement à Guantanamo inacceptables selon toutes les normes de la démocratie occidentale. Tout comme les prisons secrètes de la CIA. Quelque forme qu’elle prenne, la torture n’est pas acceptable, et elle ne saurait être approuvée par quiconque. Nous ne devrions pas jouer le jeu de ceux dont la haine contre nous prospère sur la base de préjugés contre l’Occident. Nous sommes tous américains à nouveau lorsque nous respectons pleinement les mécanismes de l’État de droit à l’égard de n’importe qui, notamment de nos ennemis. 2. J’ai fait allusion aux problèmes pour reconnecter les attentes des citoyens européens et les performances des institutions de l’Union européenne. J’ai dit que cette situation était un défi typique pour toute démocratie. C’est un défi de légitimité. Ce n’est qu’en faisant preuve d’autocritique que nous pouvons trouver les bonnes façons de renforcer la légitimité de nos institutions démocratiques et des processus démocratiques en tant que tels. Avant l’éclatement de la guerre en Irak, je faisais partie des nombreuses personnes qui croyaient ce qu’on nous disait. La menace constituée par la détention, par l’Irak, d’armes de destruction massive semblait réelle et imminente. Aujourd’hui, nous devons admettre douloureusement que nous avons été trompés. Mais ce n’est pas quelque chose dont ceux qui sont opposés 256 Sélection de discours à l’administration américaine actuelle devraient être heureux. Ce n’est pas une question de «j’ai dit ça». C’est une question qui alimente les préjugés à l’encontre de la démocratie occidentale en tant que telle, et pas seulement dans le monde arabe. Nous devons donc tous recadrer nos principes. Premièrement, et avant tout, nous sommes forts lorsque nos paroles sont crédibles et que nous n’utilisons pas d’arguments opportunistes qui peuvent par après être qualifiés de «mensonges». C’est une question de principe fondamentale dans la vie publique. L’honnêteté et la sincérité sont l’essence de la crédibilité de la civilisation atlantique. Nous savons que, parmi les pensées machiavéliques, figurait l’idée de tricher à des fins supérieures. Certains critiques affirment que l’islam radical n’est pas exempt de cette même tendance, afin d’atteindre ses objectifs ultimes. Je ne suis pas ici pour débattre de tout cela. Je peux seulement dire: nous, représentants élus des démocraties occidentales, devrions toujours et en toutes circonstances considérer comme une question de respect de soi-même et un devoir envers notre propre dignité, et la dignité de tous ceux dont nous sommes responsables, de ne jamais tomber dans le piège de la tromperie, ce qui ne ferait que jouer le jeu de ceux qui sont heureux de trouver un appui à leurs préjugés contre nous. 3. La dignité humaine se trouve au cœur de nos valeurs occidentales. Sur cette base, nous devons nous engager dans le défi intellectuel le plus important de notre époque: le dialogue des cultures et des civilisations. Il n’aboutira que si nous sommes honnêtes avec nous-mêmes, ouverts les uns aux autres sans nous retrancher derrière des tabous de tourtes sortes, et si nous sommes unis dans la volonté de travailler ensemble au bien commun de l’humanité. Nous pourrions paraphraser John F. Kennedy en disant: ne demandez pas ce que votre culture peut faire pour vous, demandez ce que vous pouvez faire ensemble avec les cultures des autres. La liste des sujets à aborder pour un dialogue honnête entre cultures est longue. Chacun d’entre vous aura de véritables priorités. Nous pourrions ne pas être d’accord avec beaucoup d’interprétations et, plus encore, de perceptions les uns des autres. Mais nous devons nous engager dans le dialogue entre cultures si nous voulons remplir nos obligations de citoyens du monde. La relation entre le monde judéo-chrétien et le monde de l’islam est l’élément le plus important à l’ordre du jour du dialogue des cultures. Nous ne réussirons pas en invoquant simplement le principe de tolérance, aussi important soit-il. Nous réussirons du point de vue de la tolérance seulement si nous respectons ce qui est cher à chacun de nous, si nous Sélection de discours 257 comprenons mieux ce qui est au centre de chacune de nos cultures et si nous sommes prêts à nous engager dans une conversation rationnelle sur les principes et les préjugés qui nous guident. Il s’agit d’un vaste projet, mais nous ne pouvons pas perdre un instant pour le commencer. J’estime que le temps est venu de rapprocher l’Union européenne et les États-Unis dans un nouveau partenariat atlantique. Nous ne sommes plus le centre de nos préoccupations ou inquiétudes mutuelles. Nous avons relevé le défi pour la sécurité du 20e siècle et nous avons réussi en tant que démocraties fortes. Nous sommes les piliers du monde libre et du monde nanti. En tant que tels, nous ne pouvons pas choisir de vivre sur deux îles de bonheur entourées de malheur, de pauvreté et de radicalisme. Il nous faut renforcer les mécanismes de notre communauté transatlantique afin de mieux contribuer aux défis de gestion au niveau mondial. C’est là notre destinée au 21e siècle. Le programme de la gouvernance mondiale est long. Vous connaissez mieux que moi la plupart des points qui le composent. Il n’y a guère de meilleur endroit pour les étudier et trouver des réponses théoriques pour leur résolution que la John F. Kennedy School of Government. Mais, pour devenir réalité, vos idées devraient être reliées au monde de l’action politique. La communauté transatlantique a besoin d’idées neuves et d’une volonté forte pour un nouveau départ. Plus nous sommes d’accord sur nos principes et les mettons en pratique, moins nous laissons d’espace aux préjugés à notre encontre. Et plus nous sommes d’accord sur des principes, plus nous prenons conscience qu’il serait à notre propre détriment de croire que la valeur des relations transatlantiques n’est qu’une présomption. En effet, il s’agit de la condition préalable la plus importante pour que chacun de nous réussisse. Rien au monde ne peut vraiment se dérouler avec un succès durable sans accord entre les ÉtatsUnis et l’UE. Avec des actions plus cohérentes de la communauté atlantique, l’amélioration de la condition humaine et de la gouvernance mondiale peut progresser durablement et avec succès de façon significative, et beaucoup plus qu’elle ne l’a fait jusqu’ici. Nous devons prendre un nouveau départ, et nous devons commencer par assainir nos principes et la façon dont nous les mettons en pratique. 258 Sélection de discours Sélection de discours 259 Ansprache anlässlich der Audienz im Vatikan, Rom, 30.03.2006 Address at the audience in the Vatican,Rome, 30.03.2006 Discours lors de l’audience au Vatican, Rome, 30.03.2006 Discorso in occasione dell’udienza in Vaticano, Roma, 30.03.2006 Alocución con ocasión de la audiencia en el Vaticano, Roma, 30.03.2006 Przemówienie z okazji audiencji w Watykanie, Rzym, 30.03.2006 Sélection de discours 261 262 Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. und Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament. Vatikan, Rom, 30.03.2006 Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament, erhält die Ehrendoktorwürde der Babeş-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, Rumänien, 05.10.2006 His Holiness Pope Benedict XVI and Hans Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament. Vatican, Rome, 30.03.2006 Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament, receives an honorary doctorate at Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, Romania, 05.10.2006 Sa Sainteté le Pape Benoît XVI et Hans-Gert Poettering, député européen et Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen, Vatican, Rome, 30.03.2006 Hans-Gert Poettering, député européen et Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen, est reçu docteur honoris causa de l’université Babeş-Bolyai de Cluj-Napoca, Roumanie, 05.10.2006 Sua Santità Papa Benedetto XVI e l’on. Hans-Gert Poettering, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo. Vaticano, Roma, 30.03.2006 Hans-Gert Poettering, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo, riceve la laurea honoris causa all’università Babeş-Bolyai, Cluj-Napoca, Romania, 05.10.2006 Su Santidad el Papa Benedicto XVI y Hans-Gert Poettering, diputado al Parlamento Europeo, Presidente del Grupo del PPE-DE del Parlamento Europeo. Vaticano, Roma, 30.03.2006 Hans-Gert Poettering, diputado al Parlamento Europeo, Presidente del Grupo del PPE-DE del Parlamento Europeo, recibe el doctorado honoris causa de la Universidad Babeş-Bolyai de Cluj-Napoca, Rumanía, 05.10.2006 Jego świątobliwość papież Benedykt XVI i Hans-Gert Poettering, poseł do PE, przewodniczący grupy politycznej ELP-ED w Parlamencie Europejskim. Watykan, Rzym, 30.03.2006 Hans-Gert Poettering, poseł do PE, przewodniczący grupy politycznej ELP-ED w Parlamencie Europejskim, otrzymuje tytuł doktora honoris causa Uniwersytetu Babeş-Bolyai w Klużu-Napoce, Rumunia, 05.10.2006 Sélection de discours Sélection de discours 263 Wilfried Martens, Präsident der EVP und Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament, sind durch enge und freundschaftliche Zusammenarbeit verbunden. Hier beim 70. Geburtstag von Wilfried Martens. 06.06.2006 Wilfried Martens, EPP President and Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament. A close and friendly cooperation between the EPP and the EPP-ED Group. Celebration of the 70th birthday of Wilfried Martens. 06.06.2006 Wilfried Martens, Président du PPE et Hans-Gert Poettering, MdPE, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen. Une coopération étroite et amicale entre le PPE et le Groupe du PPE-DE. Celebration du 70ème anniversaire de Wilfried Martens. 06.06.2006 Wilfried Martens, Presidente del PPE e Hans-Gert Poettering, MdPE, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo. Una cordiale e stretta collaborazione tra il PPE ed il Gruppo PPE-DE. Celebrazione del 70° compleanno di Wilfried Martens. 06.06.2006 Wilfried Martens, Presidente del PPE y Hans-Gert Poettering, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo. Una estrecha y amistosa cooperación entre el PPE y el Grupo PPE-DE. Celebración del 70° cumpleaños de Wilfried Martens. 06.06.2006 Hans-Gert Pöttering im Gespräch mit Studenten an der Harvard University, Cambridge (USA), 10. 10.2006 Hans-Gert Poettering in conversation with students at Harvard University, Cambridge (USA) 10.10.2006 Hans-Gert Poettering en conversation avec les étudiants de l’université Harvard, Cambridge (USA) 10.10.2006 Hans-Gert Poettering in conversazione con gli studenti dell’università di Harvard, Cambridge (USA), 10.10.2006 Hans-Gert Poettering conversa con estudiantes en la Universidad de Harvard, Cambridge (USA), 10.10.2006 Hans-Gert Poettering rozmawia ze studentami uniwersytetu Harvarda w Cambridge (USA), 10.10.2006 Wilfried Martens, przewodniczący EPL oraz Hans-Gert Poettering, poseł do PE, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim. Wirydarz i przyjacielskie współdziałanie między EPL i EPL-ED Ugrupowują. Celebrowanie 70 urodzin Wilfried Martens. 06.06.2006 264 Sélection de discours Sélection de discours 265 266 Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament, und José Manuel Durão Barroso, Präsident der EU-Kommission, 15.11.2005 Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament, und Seine Heiligkeit Bartholomäus I., Ökumumenischer Patriarch, 20.10.2005 Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament, and José Manuel Durão Barroso, President of the European Commission, 15.11.2005 Hans-Gert Poettering, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament, and His All Holiness Ecumenical Patriarch Bartholomew I, 20.10.2005 Hans-Gert Poettering MdPE, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen, et José Manuel Durão Barroso, Président de la Commission européenne, 15.11.2005 Hans-Gert Poettering, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen, et Sa Sainteté, le Patriarche œcuménique Bartholoméos I, 20.10.2005 Hans-Gert Poettering, Presidente del Gruppo PPE-DE e José Manuel Durão Barroso, Presidente della Commissione europea, 15.11.2005 Hans-Gert Poettering, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo e Sua Santità il Patriarca Ecumenico Bartolomeo I, 20.10.2005 Hans-Gert Poettering, MPE, Presidente del Grupo PPE-DE en el Parlamento Europeo, y José Manuel Durâo Barroso, Presidente de la Comisión Europea, 15.11.2005 Hans-Gert Poettering, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo y Su Santidad Bartolomeo I, Patriarca Ecuménico, 20.10.2005 Hans-Gert Poettering MEP, Przewodniczący EPL-ED Grupy w europejskim Parlamencie i José Manuel Durão Barroso, Prezydent europejskiej Komisji, 15.11.2005 Hans-Gert Poettering, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim z Jego Świątobliwością patriarchą ekumenicznym Bartłomiejem I, 20.10.2005 Sélection de discours Sélection de discours 267 268 Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament, und Amre Moussa, Generalsekretär der Arabischen Liga, 22.02.2006 Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament und Mahmoud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, 16.05.2006 Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament, and Amre Moussa, Secretary-General of the Arab League, 22.02.2006 Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament and Mahmoud Abbas, President of the Palestinian Authority, 16.05.2006 Hans-Gert Poettering, MdPE, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen, et Amre Moussa, Secrétaire général de la Ligue Arabe, 22.02.2006 Hans-Gert Poettering, MdPE, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen et Mahmoud Abbas, Président de l’Autorité palestinienne, 16.05.2006 Hans-Gert Poettering, MdPE, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo ed Amre Moussa, Segretario Generale della Lega Araba, 22.02.2006 Hans-Gert Poettering, MdPE, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo e Mahmoud Abbas, Presidente dell’Autorità palestinese, 16.05.2006 Hans-Gert Poettering, MPE, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo y el Amre Moussa, Secretario General de la Liga Árabe, 22.02.2006 Hans-Gert Poettering, MPE, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo con Mahmoud Abbas, Presidente de la Autoridad Palestina, 16.05.2006 Hans-Gert Poettering, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim z Amre Moussą, sekretarzem generalnym Ligi Arabskiej, 22.02.2006 Hans-Gert Poettering, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim z Mahmoudem Abbasem, prezydentem Autonomii Palestyńskiej, 16.05.2006 Sélection de discours Sélection de discours 269 Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama (Mitte), Hans-Gert Pöttering MdEP, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament (2.v.r.), Graham Watson MdEP, Vorsitzender der ALDE-Fraktion (links), Martin Schulz MdEP, Vorsitzender der Sozialistischen Fraktion, und Monica Frassoni MdEP, Vorsitzende der Fraktion der Grünen, 31.05.2006 20.06.2006. Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament und Alexander Milinkewitsch, Vorsitzender der stärksten weißrussischen Oppositionspartei, Gewinner des Sacharow-Preises 2006 His Holiness the XIVth Dalai Lama (centre), Hans-Gert Poettering MEP, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament (2nd from right), Graham Watson MEP, Chairman of the ALDE Group (on the left), Martin Schulz MEP, Chairman of the Socialist Group, and Monica Frassoni MEP, Chairwoman of the Green Group, 31.05.2006 20.06.2006. Hans-Gert Poettering, Chairman of the EPP-ED Group in the European Parliament and Alyaksandar Milinkevich, leader of the Belarussian opposition,Sakharov Prize Winner 2006 Sa Sainteté le XIVème Dalaï-Lama (centre), Hans-Gert Poettering, MdPE, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen (2ème de droite), Graham Watson, MdPE, Président du Groupe ALDE (à gauche), Martin Schulz, MdPE, Président du Groupe socialiste, et Monica Frassoni, MdPE, Présidente du Groupe des Verts, 31.05.2006 Sua Santità il XIV Dalai Lama (centro), Hans-Gert Poettering, MdPE, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo (secondo da destra), Graham Watson, MdPE, Presidente del Gruppo ALDE (a sinistra), Martin Schulz, MdPE, Presidente del Gruppo PSE e Monica Frassoni, MdPE, Presidente del Gruppo dei Verdi, 31.05.2006 Su Santidad el Dalai Lama XIV (centro), Hans-Gert Poettering, MPE, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo (segundo desde la derecha), Graham Watson MPE, Presidente del Grupo ALDE (en la izquierda), Martin Schulz MPE, Presidente del Grupo Socialista y Monica Frassoni MPE, Presidenta de los Verdes, 31.05.2006 20.06.2006. Hans-Gert Poettering, Président du Groupe du PPE-DE au Parlement européen et Alyaksandar Milinkevich, Chef de l’opposition biélorusse, Prix Zakharov 2006 20.06.2006. Hans-Gert Poettering, Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo e Aljaksandar Milinkevich, leader del maggior partito di opposizione in Bielorussia e vincitore del Premio Sakharov 2006 20.06.2006. Hans-Gert Poettering, MPE, Presidente del Grupo PPE-DE del Parlamento Europeo, con Alyaksandar Milinkevich, líder del principal partido de oposición en Belarus, Ganador de Zacharov 2006 20.06.2006. Hans-Gert Poettering, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim z Aleksandrem Milinkiewiczem, liderem opozycji na Białorusi, laureatem nagrody Sacharowa w 2006 r. Jego Świątobliwość XIV Dalajlama (w środku), Hans-Gert Poettering, poseł do PE, przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim (drugi z prawej), Graham Watson, poseł do PE, przewodniczący Grupy Porozumienia Liberałów i Demokratów na rzecz Europy (z lewej), Martin Schulz, poseł do PE, przewodniczący Grupy Socjalistycznej i Monica Frassoni, poseł do PE, współprzewodnicząca Grupy Zielonych, 31.05.2006 270 Sélection de discours Sélection de discours 271 Hans-Gert POETTERING Presidente del Gruppo PPE-DE al Parlamento europeo Il futuro dell’Europa I nostri valori e le nostre sfide Selezione di discorsi Sommario 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) L’avvenire dell’Europa sessant’anni dopo la Seconda guerra mondiale Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 11 maggio 2005 279 Rete Europea delle Idee – Think tank politico del PPE-DE Discorso di apertura della quarta università estiva EIN, Lisbona, 22 settembre 2005 285 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 291 Diritto alla libertà di espressione e rispetto del credo religioso Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 15 febbraio 2006 309 Presentazione del Gruppo PPE-DE a Sua Santità Papa Benedetto XVI Discorso in occasione dell’udienza in Vaticano, Roma, 30 marzo 2006 313 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 317 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 329 La riunificazione della storia europea Discorso nell’ambito della Giornata Studio del Gruppo PPE-DE, Bruxelles, 8 giugno 2006 339 Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 345 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 353 Selezione di discorsi 275 Curriculum Vitae Hans-Gert Poettering, deputato al Parlamento europeo Nato il 15 settembre 1945 a Bersenbrueck (Bassa Sassonia, Germania) Avvocato Presidente del Gruppo del Partito Popolare Europeo (Democratici-Cristiani) e Democratici Europei (PPE-DE) al Parlamento europeo Istruzione Curriculum Vitae > Dopo la maturità (1966) due anni di servizio militare (ufficiale di riserva) > Studi di giurisprudenza, scienze politiche e storia presso le università di Bonn e Ginevra e presso l’Institut des Hautes Études Internationales di Ginevra (1968-73) > Studi effettuati presso la Columbia University di New York (1971) > Primo esame di Stato quale giurista (1973) > Dottorato di ricerca (1974) > Secondo esame di Stato di giurisprudenza (1976) Attività professionale > Assistente alla ricerca (1976 - 1979) > Docente incaricato presso l’Università di Osnabrück (1989) > Professore onorario (1995) Attività politica > Deputato al Parlamento europeo dalle prime elezioni dirette del 1979 > Presidente del gruppo PPE-DE al Parlamento europeo (dal 1999) > Vicepresidente del Partito popolare europeo (PPE) > Membro dell’ufficio di presidenza della CDU > Presidente della CDU nel circondario di Osnabrueck (dal 1990) > Presidente della «Europa-Union Deutschland» (1997 – 1999) > Vicepresidente del gruppo del Partito Popolare Europeo (Democratici-cristiani) al Parlamento europeo (1994 - 1999) > Presidente della sottocommissione per la sicurezza e la difesa (1984 - 1994) > Presidente del gruppo di lavoro «Conferenza intergovernativa 1996» del partito della PPE e del gruppo parlamentare PPE (1994 - 1996) > Presidente del gruppo di lavoro «Allargamento dell’Unione europea» del Partito PPE e del gruppo parlamentare PPE (1996 - 1999) Onorificenze > Vincitore del premio «Konsul-Penseler», Artland Gymnasium, Quakenbrück > Medaglia Robert Schuman del gruppo PPE > Grande ordine al merito, Germania > Grande onorificenza della Repubblica d’Austria > Medaglia d’oro del «Mérite européen», Lussemburgo > Senatore onorario europeo > «Deputato europeo dell’anno 2004», premio assegnato dal giornale «European Voice» > Dottore honoris causa, Università Babeş-Bolyai, Cluj-Napoca, Romania Pubblicazioni > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering und Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück 1998 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn 2004. Selezione di discorsi 277 L’avvenire dell’Europa sessant’anni dopo la Seconda guerra mondiale Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 11 maggio 2005 L’avvenire dell’Europa sessant’anni dopo la Seconda guerra mondiale Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 11 maggio 2005 Signor Presidente, Signor Presidente in carica del Consiglio europeo, Signor Presidente della Commissione, Onorevoli Colleghi, nel 1945, sessant’anni fa, l’Europa era un campo di battaglia in rovina. Una guerra barbara aveva preteso le vite di oltre 55 milioni di persone, altri milioni – un numero incalcolabile – furono sradicati, milioni furono gli sfollati e le persone costrette a lasciare le loro case; genitori persero figli, mogli persero mariti, figli persero padri. Alla fine di marzo 1945, mio padre, un soldato dell’esercito, scomparve. Solo molto tempo dopo abbiamo saputo che era fra i caduti. Io non l’ho mai visto. Nel 1945, molte delle città d’Europa erano distrutte; l’economia era in rovina. Nel mondo, il nome dell’Europa evocava paura e terrore. Di chi fosse la responsabilità per lo scoppio della Seconda guerra mondiale non è oggetto di dubbio: il regime illegale nazionalsocialista in Germania trasformò le sue manie razziali e la sua sete di potere in un inferno di aggressione contro tutti gli altri popoli d’Europa. Il tentato sterminio degli ebrei era destinato a essere il peggiore dei suoi crimini. Il totalitarismo nazionalsocialista portò alla rovina l’intera Europa. Quando giunse la fine nel 1945, lo stesso popolo tedesco era fra le sue vittime, in un momento in cui i vincitori erano ben pochi. Piuttosto che vincitori, c’erano superstiti, alcuni fortunati, altri no; i primi in Occidente, i secondi nell’Europa centrale e orientale. Il lungimirante appoggio americano rese possibile la rinascita nella parte occidentale del continente, che poteva godere della libertà, del rispetto per la dignità umana, della democrazia e di un’economia di mercato fondata sul diritto. E’ stato Winston Churchill, come ci è stato ricordato poco fa, a delineare la visione degli Stati Uniti d’Europa – e consentitemi di aggiungere che l’Europa non avrebbe mai potuto considerarsi completa senza la Gran Bretagna. Dopo il 1945, a cominciare dalla costa atlantica, l’Europa fu resuscitata; i suoi popoli, esausti ma felici di poter ricominciare in libertà, si ravvicinarono. Robert Schuman sarà sempre ricordato e celebrato per essersi rivolto ai tedeschi e averli invitati a unirsi a questo nuovo inizio. Senza la magnanimità francese, l’Europa sarebbe rimasta di nuovo nulla più di un’idea inconsistente – e consentitemi di aggiungere che, ora che l’Unione europea sta vivendo un altro nuovo inizio con un’unica Costituzione, l’Europa avrà bisogno anche in futuro, più che mai, di una partecipazione costruttiva da parte della Francia. (Applausi) Selezione di discorsi 279 L’avvenire dell’Europa sessant’anni dopo la Seconda guerra mondiale Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 11 maggio 2005 Nel 1945 anche i popoli dell’Europa centrale, orientale e sudorientale erano pieni della speranza di un nuovo inizio, di avere, come quelli che appartenevano alla stessa cultura europea che noi tutti condividiamo, una nuova opportunità di vita nella libertà e nella pace. Hanno dovuto imparare dall’amara esperienza che la pace senza la libertà equivale a una liberazione solo parziale dal giogo dell’ingiustizia totalitaria. Le loro speranze furono schiacciate dalla presa di potere sovietica. Anche se il totalitarismo nazionalsocialista era stato sconfitto nel 1945, il totalitarismo stalinista divise l’Europa e impose il proprio dominio ingiusto ai popoli dell’Europa centrale, orientale e sudorientale. La speranza, tuttavia, non abbandonò i superstiti meno fortunati della Seconda guerra mondiale – la speranza di un’Europa condivisa, intellettualmente, moralmente e politicamente rinnovata, con la prospettiva della prosperità per tutti i suoi cittadini. A questa speranza hanno infine dato forma in una rivoluzione pacifica, la cui parola d’ordine era Solidarność. Ci sono voluti decenni per abbattere il muro. I popoli dell’Europa occidentale avevano compiuto un lavoro prezioso, indispensabile, in preparazione di quel giorno e ciò che hanno fatto perdurerà. La creazione dell’Unione europea con valori comuni incentrati sulla dignità umana, l’unione soprannazionale in una comunità libera con le proprie leggi vincolanti, è stata la risposta conseguente all’opportunità presentata dalla fine della guerra. L’unificazione europea è un progetto di pace e di libertà. Tutti gli europei hanno ora l’opportunità e il dovere di percorrere la strada presentata da un’Europa riunita. Ora siamo impegnati, insieme, a costruire un’Europa che difende i suoi valori nell’interesse di tutti i cittadini. L’Europa ora può dare una sola risposta alla guerra e al totalitarismo, procedendo lungo la strada dell’Unione europea di popoli e di Stati, con perseveranza, con convinzione interiore e con un’accettazione della diversità che è la forza e lo splendore dell’Europa. Il dibattito in corso sulla Costituzione europea è una grande opportunità per ricordare a noi stessi queste cose fondamentali, perché, per la prima volta nella storia europea, i nostri valori e i nostri ideali sono sanciti in una Costituzione. (Applausi) Essendo un deputato al Parlamento europeo sin dalle prime elezioni dirette nel 1979, considero la discussione odierna – una discussione che stiamo svolgendo insieme con la dignità e la solennità che merita – un momento di esultanza per l’Europa ora unita, un momento per rallegrarci anche della presenza fra noi di deputati provenienti da otto paesi dell’Europa centrale, che godono degli stessi diritti di cui godiamo noi. (Applausi) Fu nel 1989 che l’Europa si liberò dal duplice peso del totalitarismo. Il 1989 ci ha insegnato il potere che hanno per tutti noi i valori dell’Europa e quanto contiamo sull’esempio di uomini e donne coraggiosi, se vogliamo mantenere la nostra libertà. Dopo il 1989, l’Europa ha potuto ricominciare a respirare con entrambi i polmoni, per citare le parole usate dal grande Papa di immortale memoria, Giovanni Paolo II. (Applausi) 280 Selezione di discorsi L’Europa non è soltanto una costruzione politica, ma uno spazio vitale intellettuale. Per questa ragione la risposta al terribile conflitto, la cui fine oggi commemoriamo con gratitudine, doveva essere di tipo morale, “mai più” alla mancanza di libertà che conduce alla guerra, “mai più” alla guerra che sottrae agli uomini la loro libertà. Questo riassume la motivazione dietro alla costruzione di una nuova Europa, un’Europa che ripudia il totalitarismo, l’arroganza nazionalista e la disumanità egualitaria, un’Europa che rifiuta qualsiasi aspirazione egemonica dei suoi singoli Stati, un’Europa che afferma la dignità inconfondibile di ogni singolo essere umano, il bilanciamento degli interessi tra gruppi sociali e popoli, un’Europa del rispetto e della diversità origine della sua forza, un’Europa della democrazia e del diritto. Si sono compiuti grandi progressi in termini di riconciliazione interna, tra i popoli e gli Stati d’Europa. Vogliamo – e dobbiamo – completare questo lavoro di riconciliazione interna e desideriamo anche riconciliarci con il popolo della Russia e con i popoli della Federazione russa. Nel periodo della nostra storia che sta ora cominciando, l’Europa dovrà tuttavia perseguire la riconciliazione nel mondo e con il mondo attorno a noi più di quanto abbia mai fatto prima. Le guerre dell’Europa divennero guerre mondiali. L’unificazione dell’Europa deve andare a beneficio del mondo. Possiamo essere grati ai deputati al Parlamento europeo – e desidero ringraziare in particolare l’onorevole collega Elmar Brok – che hanno elaborato una risoluzione che domani esprimerà i nostri valori. Selezione di discorsi 281 L’avvenire dell’Europa sessant’anni dopo la Seconda guerra mondiale Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 11 maggio 2005 In questo momento, ricordiamo tutte le vittime della Seconda guerra mondiale e tutta la sofferenza e la distruzione. Ricordiamo che la pace e la libertà sono strettamente legate e che il nostro lavoro deve essere al servizio dell’umanità, non ultimo nel promuovere il dialogo tra le culture. Dove questo dialogo con il mondo sarà fruttuoso, difenderemo i valori che ci sostengono lungo il nostro cammino verso il futuro. In tal modo questo giorno dedicato al ricordo può darci una nuova missione, invitandoci a lavorare insieme per costruire un mondo migliore – un mondo più pacificato e più libero. (Vivi applausi) 282 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 283 Rete Europea delle Idee - Think tank politico del PPE-DE Discorso di apertura della quarta università estiva EIN, Lisbona, 22 settembre 2005 Ringrazio di cuore Luís (Marques Mendes) e Wilfried (Martens) per la loro presenza e per le gentili parole sul Gruppo e sulla Rete Europea delle Idee (EIN). Come leader del Gruppo PPE-DE, il più numeroso all’interno del Parlamento europeo, ho l’onore di darvi il benvenuto a questa sessione di apertura della nostra università estiva 2005 della Rete Europea delle Idee e mi rallegro di vedervi così numerosi questa mattina. Rete Europea delle Idee Think tank politico del PPE-DE Discorso di apertura della quarta università estiva EIN, Lisbona, 22 settembre 2005 Questa è la nostra quarta università estiva dopo quelle di Oxford, El Escorial e Berlino. Probabilmente alcuni di voi erano presenti al nostro primo raduno che si è tenuto a Oxford tre anni fa quando 150 delegati provenienti da una dozzina di paesi si riunirono per iniziare un viaggio interessante ed entusiasmante. Durante questo weekend qui a Lisbona saremo in più di 300 provenienti da 30 paesi, riuniti dal comune desiderio di discutere di politica e idee tra persone politicamente vicine. La Rete Europea delle Idee costituisce un’importante iniziativa politica del nostro gruppo. Quello che stiamo cercando di costruire, ritengo con successo finora, è qualcosa di unico: un gruppo di riflessione collegato a livello continentale. In altri termini una rete che ha l’obiettivo di promuovere una discussione viva e un nuovo modo di pensare sulle questioni chiave che i paesi dell’Unione europea si trovano ad affrontare. L’allargamento e l’approfondimento di questa Rete delle Idee nascono dal desiderio degli opinion leader e dei responsabili delle varie politiche, nella politica, nel mondo del lavoro, nell’università, nei gruppi di riflessione o nei mezzi di informazione, di riunirsi per discutere le grandi questioni economiche, sociali e di politica estera del nostro tempo. Siamo particolarmente contenti di avere tra noi i rappresentanti di oltre 40 gruppi riflessione che operano in tutta Europa nel contesto dell’EIN. L’anno scorso a Berlino abbiamo riunito questi amici per la prima volta. Ora stanno lavorando per costituire una comunità di pensatori consapevole di sé che possa contribuire direttamente all’elaborazione delle decisioni. Per il centrodestra europeo l’EIN è già un’importante fucina di idee politiche. Il nostro gruppo riconosce la grande validità di questo contributo e lo stesso fanno via via anche i partiti nazionali aderenti al PPE, come ha già accennato Wilfried Martens. Selezione di discorsi 285 Rete Europea delle Idee - Think tank politico del PPE-DE Discorso di apertura della quarta università estiva EIN, Lisbona, 22 settembre 2005 Attualmente all’interno del Parlamento europeo il centrodestra è la forza predominante nell’elaborazione delle decisioni politiche. Questa nostra forza noi vogliamo e cerchiamo di usarla bene e con saggezza. L’EIN è lo strumento di riflessione che può aiutarci a fare le scelte giuste per l’Europa. La situazione all’interno degli Stati membri è tuttavia più incerta. Il deludente risultato elettorale di domenica scorsa nel mio paese mette in luce la resistenza al cambiamento della sinistra e la sua capacità di mobilizzare gli elettori che hanno paura. Paura di cambiare. Paura del futuro. Nei referendum sulla Costituzione europea che si sono tenuti in maggio in Francia e Olanda abbiamo assistito, per molti aspetti, allo stesso fenomeno. La paura che le nostre economie siano modernizzate dalle forze di mercato ha spinto molti a dire ‘no’ ad una Costituzione che ripropone le regole fondamentali sulla concorrenza e la libertà di movimento che in effetti erano già state stabilite quasi cinquant’anni fa. Sono del parere che la Rete europea delle idee si trovi attualmente in prima linea nella guerra delle idee in corso in Europa e che possa e debba svolgere un ruolo primario per liberare i cittadini dai timori del futuro - della globalizzazione e di un mondo interdipendente - aiutando tutti noi ad individuare delle soluzioni praticabili per molte delle sfide di domani. La strategia della sinistra in Europa è quella di far leva sui timori della gente e di acuirli. Noi rappresentiamo le forze politiche che vogliono un futuro migliore, accettando la possibilità di cambiamenti in campo economico e di una diffusione ampia dei vantaggi che essi portano, per dare maggiore ricchezza a tutti i nostri cittadini e rendere il nostro continente più prospero. Queste sono le questioni che l’EIN si trova ad affrontare. Capire la globalizzazione e organizzarla in modo positivo. Far sì che il progresso economico di Cina e India diventi un’opportunità e non una minaccia. 286 Ciò significa rivedere la questione dell’energia nucleare, perché la crisi energetica la impone e perché essa può essere compatibile con l’ambiente. Fare dell’Europa una forza per la libertà e la prosperità in tutto il mondo, promuovendo i diritti umani, favorendo il libero scambio e offrendo ai paesi che vogliono diventare democrazie moderne la possibilità di un’alleanza. E soprattutto “mettere l’Europa al lavoro” così da porre fine all’assurdità costituita da 20 milioni di disoccupati, rendendo più libere le nostre economie in modo che possano creare posti di lavoro e benessere. Lo chiedono il cambiamento demografico e la crisi delle pensioni, che la sinistra ignora. Vogliamo tracciare un percorso serio di riforme economiche positive. Vogliamo mettere al lavoro Europa ma vogliamo anche che l’Europa lavori essa stessa meglio. Pensavamo di aver trovato un accordo sulla Costituzione che potesse migliorare la democrazia e la responsabilità all’interno dell’Unione europea. Ora dobbiamo fare in modo di salvare le parti migliori della Costituzione. Ma dobbiamo anche fare in modo che l’Europa faccia veramente “meno ma meglio”, con un minor numero di proposte legislative che affrontino i problemi fondamentali in modo più efficace. Dobbiamo trovare il modo per far sì che le istituzioni funzionino con una maggiore legittimazione e in modo più efficace, ad esempio dando al Consiglio la possibilità di legiferare senza cambiare i trattati. I limiti per l’allargamento dell’Unione nonché la sua capacità di accogliere nuovi membri costituiscono questioni analoghe a cui dobbiamo rispondere. Occorre una politica comunitaria efficace per quanto riguarda l’Est, indipendentemente dall’adesione di Turchia e Ucraina. Fortunatamente la Rete europea delle idee si sta occupando di queste questioni principali, come di molte altre. Per questo, come ho già detto, è veramente “un’idea per cui sono maturi i tempi”. L’adesione all’economia digitale. Il ricorso al mercato per migliorare l’istruzione e la sanità. Per tutti noi oggi qui riuniti è quindi arrivata l’ora di iniziare a lavorare e di pensare in termini nuovi. Le discussioni di oggi sono organizzate in dieci gruppi di lavoro. Fronteggiare le conseguenze del cambiamento climatico che determinerà non solo la politica ambientale ma anche la politica energetica e virtualmente tutto il nostro modo di vivere. Come vedrete abbiamo costituito un gruppo autorevole di moderatori, relatori e oratori che aiuteranno nella conduzione delle discussioni nei vari gruppi di lavoro. Sono già circa Selezione di discorsi Selezione di discorsi 287 Rete Europea delle Idee - Think tank politico del PPE-DE Discorso di apertura della quarta università estiva EIN, Lisbona, 22 settembre 2005 sessanta quelli che tra di voi hanno gentilmente dato la disponibilità a contribuire in qualche modo alle tavole rotonde. A tutti voi un sentito grazie. L’elenco dei relatori ospiti che interverranno è ragguardevole. Dopo pranzo avremo una discussione generale sul futuro della politica di centrodestra con Chris Patten, uno dei pensatori più interessanti in Europa. Ho il piacere di annunciare la partecipazione alla cena di questa sera di José Manuel Barroso, che affronterà alcune delle questioni della globalizzazione così importanti per il nostro futuro. Domattina, José María Aznar presiederà una discussione sulle relazioni atlantiche, un argomento di importanza cruciale per il futuro dell’Occidente. E poi si continua. Venerdì sera, all’avvio della Fiera europea delle idee, avremo il grande onore di avere alla cena di Sintra, Anibal Cavaco Silva, colui che ha portato il Portogallo nell’Unione europea e il probabile candidato del centrodestra alle elezioni presidenziali di gennaio. La Fiera stessa ha comunque in calendario un programma impressionante di relatori esterni tra cui Carl Bildt e Bernard-Henri Lévy. Queste giornate si preannunciano molto interessanti. La Rete delle idee non è altro che un libero scambio di idee nella massima tranquillità, senza risposte giuste o sbagliate. Ho sempre pensato che “i veri realisti sono gli idealisti”. Vorrei invitare tutti a elaborare nuove idee e ad approfondire quelle vecchie assieme in occasione di questo speciale forum internazionale a cui mi onoro di partecipare e che il mio Gruppo ha il privilegio di promuovere. Grazie a tutti. 288 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 289 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Introduzione La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Nessun altro invito del mondo accademico britannico potrebbe interessarmi più di questo di tenere l’annuale Adenauer Lecture presso il Centro di studi europei qui ad Oxford, al St Antony’s College. Non solo perché è un grande onore seguire le orme di così numerosi ed eminenti predecessori che si sono succeduti in molti anni, ma perché personalmente trovo particolarmente suggestivo tenere un discorso alla memoria di Konrad Adenauer, uno dei padri fondatori dell’Europa di oggi, al quale il mio paese così tanto deve, un discorso qui al centro di studi europei di una delle maggiori università del mondo. Una volta chiesero a Roy Jenkins, ex rettore dell’università di Oxford, quale fosse la differenza tra un discorso e una conferenza. Roy Jenkins rispose che di norma la conferenza è un po’ più lunga di un discorso ma non necessariamente più interessante. Essendo un politico di professione, come Lord Jenkins, sono consapevole dei rischi di questa distinzione per cui vorrei cercare di essere il più sintetico e interessante possibile, in linea con il programma che prevede una “conferenza”. Adenauer e Oxford Quando Konrad Adenauer fu invitato da Winston Churchill per la sua prima visita in Gran Bretagna da cancelliere della Germania, nel dicembre 1951, Oxford rientrava nel programma della visita. Questa era la prima visita nel paese di un cancelliere tedesco dopo quella di Heinrich Brüning vent’anni prima. Adenauer conosceva bene cosa era successo nei decenni tra le due visite. Egli era pronto a contribuire ad un nuovo inizio nelle relazioni tra Germania e Gran Bretagna e a svolgere un ruolo decisivo nella creazione di quello che uno degli ospiti di questa sera, Timothy Garton Ash, ha definito “ordine non egemonico per l’intera Europa”. Adenauer guardava ad un’Europa in cui nessun paese avrebbe più potuto aspirare a dominare. Aveva dato prova di originalità e coraggio sostenendo la condivisione tra nazioni dei settori del carbone e dell’acciaio con la costituzione della CECA che avvenne nell’aprile dello stesso anno. Egli era anche pronto ad accettare l’idea di un esercito europeo, come lo fu anche Churchill ad un certo punto. Selezione di discorsi 291 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Nelle sue memorie, ricordando la sua visita del 1951, Adenauer scrisse che entrambi i paesi erano chiamati ad una responsabilità comune per creare il nuovo ordine occidentale. Egli avvertiva e comprendeva una certa riserva da parte britannica alla costruzione di un destino comune con l’Europa continentale, un impulso che dovette trovare deludente considerando il forte sostegno dato da Churchill all’unità europea quando era all’opposizione (dal 1945 al 1951). Durante i colloqui con Churchill e il ministro degli esteri Anthony Eden, Adenauer riconobbe che una certa dose di ritrosia e di realismo politico da parte britannica sarebbero sempre stati utili. Da parte sua la Germania avrebbe seguito la strada dell’integrazione europea in modo equilibrato, “ponderato e non affrettato, ma deciso ed efficace” come sosteneva. La visita di Adenauer ad Oxford lasciò in lui una profonda impressione. Adenauer visitò il Balliol College dove vide le liste degli studenti morti nella prima e nella seconda guerra mondiale, tra i quali figurava suo nipote, Hans Adenauer, che aveva studiato ad Oxford alla fine degli anni Venti. Davanti agli orrori della storia e alla sfida per costruire una nuova Europa, Adenauer avvertiva che i nostri paesi erano uniti dalla “comunanza della cultura e tradizione occidentale e cristiana”. A Londra Churchill chiese a Adenauer se sarebbero mai state possibili buone relazioni tra Germania e Polonia. Desta una certa impressione, e anche commozione, notare che, a cinquant’anni dalla visita di Adenauer, Germania, Gran Bretagna e Polonia sono membri dell’Unione europea, ovvero parte dell’Europa libera, democratica e unita di oggi. Conquiste, sfide e crisi La conquista politica dell’unità e dell’interesse comune che abbiamo raggiunto assieme in Europa dopo gli anni Cinquanta è davvero notevole. In Occidente siamo riusciti a definire una nuova cultura di sovranità condivisa che si è dimostrata altamente efficace nel consentire “l’unità nella diversità”. Successivamente il crollo del comunismo ha reso possibile la riunificazione dell’Europa, finalmente realizzata nel 2004. Come ha osservato Milan Kundera, per la maggior parte del ventesimo secolo la storia dell’Est europeo è stata quella di “un giorno con due notti”, in quanto un regime totalitario ne ha sostituito un altro. Ora l’incubo è finito. 292 Selezione di discorsi La costruzione di un’Europa unita, pacifica e che lavora assieme è forse la conquista politica più sottovalutata degli ultimi anni a livello mondiale, dato lo scarso riconoscimento che ottiene, non da ultimo, mi si consenta, da questo paese. Questo esito non era affatto inevitabile, come dimostra la contrastata esperienza dell’Estremo Oriente dopo il 1945. Per questo motivo non dev’essere dato per scontato. Oltre a questo successo politico, anzi in parte grazie ad esso, l’Europa di oggi è anche economicamente e socialmente più avanzata, in termini di benessere e libertà personale, di quanto sia Adenauer sia Churchill si sarebbero potuti attendere o avrebbero potuto sperare quando si incontrarono nel 1951. Ironicamente, nonostante l’eccezionale progresso fatto in così tanti settori, molti dei nostri concittadini europei sono sempre più rosi dal pessimismo e dalla paura, tanto che molti tra i responsabili delle decisioni politiche sembrano prigionieri di un’inerzia che non sa rispondere alle crescenti sfide. Il futuro sembra schiacciarci tutti. I sintomi di tale malessere sono visibili su molti fronti. Uno è la paura della globalizzazione. Un altro è la resistenza alle riforme economiche. Esiste una riluttanza a riflettere chiaramente sulle sfide poste dal calo demografico in Europa in materia di pensioni, sanità, spesa pubblica, immigrazione e formazione permanente. Assistiamo a foschi presagi sul cambiamento climatico che si accompagnano ad un curioso rifiuto di assumere decisioni difficili sul surriscaldamento del pianeta. Si avverte un diffuso senso di insicurezza sia in patria sia all’estero mentre siamo impegnati nella lotta al crimine interno che è in aumento e ad affrontare la comparsa di un terrorismo internazionale brutale. La lista delle preoccupazioni la troviamo ogni giorno sui giornali e nei telegiornali. Mi chiedo spesso come avrebbero considerato queste sfide i grandi leader della metà del secolo come Churchill e Adenauer, Truman e de Gaulle. D’istinto direi che avrebbero giudicato eccessivamente cauti, se non disfattisti, gli atteggiamenti oggi prevalenti. Che avrebbero trovato il dibattito attuale di scarso respiro e poco ambizioso. Penso che osserverebbero con indifferenza una cultura politica che è più preoccupata a vedere, ad ogni occasione, i limiti piuttosto che le opportunità. Penso anche che considererebbero l’Europa stessa come parte della soluzione ai problemi che il nostro continente si trova ad affrontare, e non come parte del problema stesso. Selezione di discorsi 293 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Guardando all’Unione europea di oggi, molti vedono semplicemente un sistema in crisi. Ammetto la crisi, ovviamente, ma vedo anche opportunità significative. Il professor Ludger Kuehnhardt, mio ottimo amico oggi qui presente, sta organizzando, proprio in questa università e durante questo semestre, un seminario dal titolo “Crisi europee: 1945-2005”. Come dice il titolo stesso, l’Europa stessa è stata costruita in risposta a crisi che si sono verificate in varie fasi della sua storia. Come ha scritto Timothy Garton Ash, “il progetto europeo è entrato in crisi più volte e ne è uscito”. Nel corso del mio mandato di deputato al Parlamento europeo, dal 1979, ho visto da vicino i punti alti e i punti bassi del processo di integrazione. Raramente è accaduto che un importante successo, sul piano istituzionale o politico, non sia stato preceduto da un periodo di impasse, da un profondo pessimismo o da una chiara esigenza di azione che in precedenza non c’era. Sembrerebbe che spesso la percezione stessa della crisi sia la condizione necessaria, anche se non ovviamente sufficiente, per far nascere la volontà di cambiare e per consentire passi in avanti. Per uscire dalla crisi attuale è importante riflettere chiaramente su cos’è l’Europa e su cosa è in grado di diventare, ovvero su cosa può e cosa deve essere. Vorrei stasera farvi partecipi di alcune mie riflessioni. Anche se provengo originariamente dal mondo accademico, si tratta delle riflessioni di uno che ha esperienza pratica, di uno che ha passato la maggior parte dell’età adulta immerso nella politica europea, lavorando ogni giorno sul campo dell’integrazione. La sfida istituzionale Per prima cosa vorrei affrontare la sfida istituzionale dell’Europa. Sono fermamente convinto che nessuno di noi starebbe meglio, oggi, se non ci fosse l’Unione europea. È ugualmente vero che tutti staremmo meglio se l’Unione fosse più efficiente, più democratica e più trasparente. E responsabile. Se fosse possibile far lavorare meglio le istituzioni europee, ciò aiuterebbe a dare risposte più dirette ai problemi e alle preoccupazioni dei cittadini e così ad aumentare l’apprezzamento e la legittimazione dell’Unione europea stessa. Dal punto di vista istituzionale sarebbe difficile negare che l’Unione europea oggi si trova in difficoltà ad agire in modo coerente e a raccogliere consensi. Le basi costituzionali contenute nei trattati esistenti sono inadeguate agli obblighi e alle ambizioni dell’Europa. E tuttavia 294 Selezione di discorsi è curioso che l’opinione pubblica di alcuni paesi veda malvolentieri la riforma di queste situazioni per ragioni completamente diverse, di cui solo alcune riguardano l’Europa. Il professor Vernon Bogdanor, di questa stessa università, ha parlato di un contatto che si è interrotto tra queste persone e le istituzioni europee. A troppi l’Europa sembra ciò che egli stesso definisce una “superstruttura lontana” di cui non si fidano. Il paradosso sta nel fatto che con la riforma delle istituzioni sarebbe molto più semplice affrontare i problemi dei cittadini stessi, e che senza di essa risolvere i problemi è molto più difficile. La gente giustamente chiede una migliore gestione degli affari europei in un momento in cui sono tanti i problemi che hanno carattere internazionale e in cui un’azione comune europea può fare la differenza; tuttavia molti sembrano restii ad usare degli strumenti che consentano di raggiungere proprio quel fine. Mai un programma per la riforma delle istituzioni e delle procedure comunitarie è stato così trasparente o concordato come quello che ha condotto al testo del trattato costituzionale. Tuttavia è curioso che uno tra i molti motivi della bocciatura del testo in Francia e Olanda è che la gente ha ritenuto che il risultato finale non fosse abbastanza democratico. In materia di questioni costituzionali posso solo parlare a nome della componente PPE del Gruppo PPE-DE. Ma ritengo che gli elementi fondamentali della Costituzione darebbero all’Europa più efficienza o più legittimità, o entrambe. Tali tratti si possono vedere nel ruolo rafforzato che prevede per i parlamenti nazionali, nel maggiore ricorso al metodo della codecisione tra Parlamento europeo e Consiglio dei ministri e nell’apertura del Consiglio che ne renderebbe pubblica l’attività legislativa. Che l’approccio è quello giusto si vede nella semplificazione del sistema legislativo europeo che la Costituzione introdurrebbe, nella migliore definizione delle competenze dell’Unione europea e degli Stati membri, nella maggiore efficienza della Presidenza del Consiglio dei ministri, nella creazione di una presidenza di maggior durata per il Consiglio europeo nonché di un ministro degli esteri dell’Unione e si vede anche laddove prevede per la prima volta una forma di iniziativa popolare a livello europeo. Nessuna di tali modifiche all’architettura istituzionale europea è rivoluzionaria eppure tutte puntano nella giusta direzione. Considerate assieme significano un sistema di governo migliore per l’Unione. Chiaramente nessun miglioramento istituzionale da solo può risolvere di colpo anche una sola delle sfide politiche fondamentali che si presentano all’Unione europea. Tuttavia presi Selezione di discorsi 295 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 assieme essi possono permettere di inaugurare un sistema decisionale all’altezza delle sfide da affrontare. Chi ha dubbi al riguardo può semplicemente pensare alle assurdità e alle contraddizioni presenti nel trattato di Nizza in vigore, in base al quale siamo al momento costretti ad operare. Cosa rimane da fare della Costituzione? Come si sa il testo è stato ratificato dalla maggioranza degli Stati membri, che rappresentano la maggioranza dei cittadini dell’Unione, in base a quanto prevede la costituzione di ciascuno Stato. Altri hanno deciso di ritardare la decisione finale. In questo senso si può dire che il documento si trovi attualmente in una sorta di limbo più che essere morto. Il Parlamento europeo ha proposto di riprendere in mano la Costituzione tra il 2007 e il 2009, al termine del “periodo di riflessione” in corso. Il governo tedesco ha in programma una seria discussione con gli altri governi sul tema costituzionale durante la presidenza di turno che terrà il prossimo anno. Ci sono opinioni divergenti, tra governi e all’interno del Parlamento europeo, su quanta parte del testo esistente vada mantenuta. Il mio auspicio è che, indipendentemente dall’aspetto formale, le innovazioni fondamentali previste dalla Costituzione vengano successivamente ratificate da tutti gli Stati membri e che l’Unione europea possa così avere fondamenta più coerenti e credibili per un’azione interna ed esterna. La sfida dell’allargamento Ora vorrei passare alla questione dell’allargamento. Giustamente abbiamo intrapreso quello sviluppo storico costituito dall’allargamento, per unire nuovamente l’Europa così come la concepiamo. È stata e continua ad essere un’impresa enorme. Il prestigio dell’Unione europea come punto di riferimento per la democrazia, la stabilità politica e la relativa prosperità ha fatto sì che un numero sempre maggiore di paesi dell’Est europeo si sia posto come obiettivo l’ingresso nell’Unione. Come da tempo va sostenendo Chris Patten, l’allargamento costituisce la politica estera di maggior successo. Essa ha esportato nei paesi candidati all’adesione democrazia, stabilità e riforme di mercato. L’allargamento ha tuttavia un costo. L’Unione europea non è un’organizzazione internazionale come le Nazioni Unite o l’OCSE: essa comporta infatti formalmente una condivisione della sovranità in un gran numero di settori. Maggiore è il numero degli Stati membri, maggiore 296 Selezione di discorsi è la diversità degli interessi tra cui mediare e più complicato trovare dei compromessi. Ciò in parte spiega la necessità di riformare le nostre istituzioni. Per governare assieme è determinante che chi partecipa si senta appartenente alla stessa comunità politica. Oggi per la prima volta ci stiamo avvicinando ad una situazione in cui i confini dell’Unione europea potrebbero non corrispondere più all’idea che molti europei hanno dell’Europa. È un momento importante. Il possibile allargamento alla Turchia, che in parte spiega il “no” alla Costituzione europea dello scorso giugno, ha portato nettamente allo scoperto questa questione a livello sia nazionale che europeo. La questione dell’Ucraina ha avuto un effetto analogo. Se l’Ucraina sì, perché non la Russia? Ne è nato un vivace dibattito su cosa sia da considerare europeo. Quali sono i nostri valori, la nostra identità? Sono condivisi da coloro i quali chiedono di entrare? In quale misura devono costituire una precondizione per l’adesione? Penso che dobbiamo affrontare la discussione con onestà piuttosto che cercare di nasconderla o far finta che non esista. Il panorama non è statico. La prospettiva dell’allargamento fa cambiare proprio i paesi che vogliono entrare. Ad esempio abbiamo iniziato, con le migliori intenzioni, i negoziati per l’allargamento alla Turchia, negoziati che cambieranno essi stessi questo paese. Nessuno può dire se una Turchia che si modernizza tra circa dieci anni avrà fatto progressi in misura e con un ritmo sufficienti ad avere buone possibilità di entrare nella famiglia europea. Nel caso della Turchia il problema è aggravato dal fatto che, al momento previsto dell’ingresso o subito dopo, la Turchia sarà lo Stato membro più popoloso dell’Unione e contemporaneamente uno dei più poveri se non il più povero. Avrebbe così il maggior numero di voti nel Consiglio dei ministri e contemporaneamente avrebbe titolo ad essere il maggiore beneficiario netto di fondi comunitari. Si tratterebbe di una situazione opposta rispetto alla situazione attuale per la Germania. Questioni come queste pongono l’interrogativo su quella che viene comunemente denominata la “capacità di assorbimento” dell’Unione, che è il più trascurato tra i famosi criteri di Copenaghen per l’allargamento. La capacità di accogliere nuovi Stati membri è stata messa a dura prova con l’ammissione di dieci nuovi paesi nel 2004. La mia opinione è che eventuali successivi allargamenti, oltre quelli già prossimi, porranno problemi sempre maggiori in assenza di una riforma delle istituzioni. E sarebbe comunque difficile anche con la riforma. Selezione di discorsi 297 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Se metto assieme tutti questi fattori, devo concludere che dovremmo pensare molto attivamente ad una qualche nuova opzione intermedia che offra alcuni dei vantaggi oggettivi derivanti dall’appartenenza all’Unione senza tuttavia lo status formale di Stato membro a tutti gli effetti. Il cosiddetto “partenariato privilegiato”. In un passaggio memorabile del suo nuovo lavoro, “Not Quite the Diplomat” (Non proprio un diplomatico), Chris Patten sostiene che, così come “la riconciliazione tra Francia e Germania ha costituito il risultato necessario e lodevole dell’Europa nel ventesimo secolo”, così “la riconciliazione tra Occidente e mondo islamico, con l’Europa che fa da cerniera tra i due, è uno dei compiti importanti del ventunesimo secolo”. Chris Patten continua sostenendo con forza l’adesione turca all’Unione. Penso che questa semplice analisi di Chris Patten sia corretta ma che la conclusione che ne trae sia eccessivamente affrettata. La “cerniera” costituita dall’adesione piena all’Unione europea potrebbe semplicemente non essere abbastanza solida per sostenere da sola la funzione che le si vuole dare. Il tempo giudicherà. Nel frattempo dovranno esserci altri sistemi e altri strumenti se noi europei saremo i primi responsabili per la riconciliazione dell’Occidente con i nostri diversi vicini, sia a Est che a Sud. L’agenda politica europea Le nostre decisioni sulle istituzioni dell’UE e sull’allargamento avranno un effetto determinante sulla struttura e sulla capacità dell’Unione negli anni a venire. Se su tali questioni sapremo fare le scelte giuste, ci troveremo in una posizione significativamente più forte per affrontare le sfide politiche più importanti dell’Europa di oggi. In mancanza a tutt’oggi di decisioni chiare, la concreta agenda politica da affrontare non viene meno ma anzi si fa ogni giorno più urgente. Dobbiamo continuare a dimostrare che, indipendentemente dalle carenze e dalle ambiguità, l’Europa può tener fede all’impegno preso con i cittadini. Come ha sostenuto Tony Blair in occasione di un discorso di grande impatto tenuto al Parlamento europeo l’estate scorsa, l’Europa può costruire attraverso la sua azione quel sostegno popolare che consentirebbe, ad esempio, di riformarne le istituzioni. 298 Selezione di discorsi Una parte importantissima della crisi in cui l’Unione europea si trova oggi riguarda l’adattamento del continente alle nuove sfide dell’era della globalizzazione. Il parto difficile di una nuova era richiede cambiamenti che investono tutta l’Europa, cambiamenti sia da parte dell’UE che degli Stati membri. È necessario che, a entrambi i livelli, i leader trovino il coraggio politico di portare avanti la discussione e che i cittadini siano consapevoli che questa opportunità comporta dei rischi e che il progresso non può costruirsi su certezze. I referendum che si sono tenuti in Francia e in Olanda hanno riguardato tanto queste sfide quanto la struttura istituzionale dell’UE. Ritengo che l’Europa sia potenzialmente un valido strumento per affrontare le sfide della globalizzazione. Il mondo globalizzato considera sempre meno per i confini nazionali. Il mondo globalizzato è caratterizzato da nuovi e grandi problemi internazionali come le reti terroristiche, i flussi migratori e il cambiamento climatico. Quello che si sta realizzando è un mercato mondiale aperto e accessibile di beni, idee, comunicazione e anche persone. In questo mercato internazionale la popolazione europea in età lavorativa è in continua diminuzione e ciò costituirà un contrasto con l’aumento demografico del terzo mondo e anche degli Stati Uniti. La competitività europea dipenderà ancor più dalla capacità e dal talento della sua gente. L’interdipendenza caratterizzerà sempre più la politica in Europa e nel mondo. L’opportunità per l’Unione europea sta nell’offrire un sistema all’interno del quale sviluppare risposte comuni a tali questioni, un quadro in cui sia possibile partire da problemi e timori esistenti a livello locale, regionale e nazionale per arrivare ad una grande soluzione comune collaborando a livello europeo. Questa possibilità avrà effetti su tutti gli ambiti della politica, dalla politica estera alla politica ambientale, a quella sociale, alla sanità e alle pensioni. Posso tranquillizzarvi dicendovi che non tratterò tutti questi aspetti questa sera ma accennerò brevemente, se possibile, a tre di essi: politica estera, cambiamenti demografici e riforme economiche. Tradizionalmente questi ambiti politici sono prerogativa dei governi nazionali, mentre la realtà di un mondo attuale interdipendente impone un’azione comune sempre maggiore. Selezione di discorsi 299 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 La politica estera europea Il cambiamento demografico in Europa Vorrei ora affrontare in primo luogo la politica estera. Qui, a dispetto delle carenze dovute alla debolezza del sistema istituzionale e dei punti di vista spesso divergenti tra Stati membri, è importante osservare che la politica estera emergente dell’Europa non è neanche lontanamente inconsistente o inadeguata come vorrebbero certi critici. Ora vorrei dire qualcosa sui cambiamenti demografici. Siccome viviamo più a lungo e facciamo meno figli, in tutta Europa la popolazione in età lavorativa ha già iniziato a scendere, sia in termini assoluti che in percentuale sulla popolazione totale. Nell’UE il numero delle persone di età compresa tra 15 e 64 anni diminuirà di 48 milioni di unità da qui al 2050 (il che corrisponde ad un calo di circa il 20%) mentre il numero degli over 65 salirà di oltre 58 milioni. Se ora per ogni anziano abbiamo quattro persone in età lavorativa, domani questo rapporto sarà di uno a due. Le implicazioni derivanti dall’invecchiamento e dal calo demografico in Europa sono molteplici e gravi e hanno bisogno di essere affrontate. L’Unione europea è già di gran lunga il maggior erogatore di aiuti allo sviluppo in tutto il mondo. L’UE è fortemente impegnata in collaborazioni bilaterali con organizzazioni regionali come l’ASEAN, Mercosur e sempre più anche con l’Unione africana. C’è un ricorso sempre più massiccio al potere discreto (soft power) dell’UE nelle situazioni critiche in tutto il mondo. Prendiamo ad esempio il processo di Kimberley per l’eliminazione del commercio dei “diamanti del conflitto”, un tentativo multilaterale portato avanti da più organizzazioni che nel 2007 avrà la guida dell’Unione europea. Oppure il lavoro svolto nell’Europa sud-orientale, dove tanto è stato fatto dall’UE per stabilizzare e integrare la regione. Un esempio ancora più importante è il Medio Oriente. Sia Israele sia la Palestina hanno chiesto all’UE l’invio di una missione di polizia per monitorare il valico del confine a Rafah tra la striscia di Gaza e l’Egitto. Per la prima volta l’UE viene riconosciuta da entrambe le parti come un serio soggetto politico per l’attuazione della Road Map elaborata dal Quartetto. Ritengo che questo sia un importante passo avanti. Anche per quanto riguarda il “potere forte” (hard power) il bilancio è sempre più positivo. La Strategia europea per la sicurezza del 2003 è, se non altro, riuscita ad individuare le giuste questioni lavorando parallelamente agli Stati Uniti e non in antagonismo. Il collegamento tra NATO e UE sta attualmente ottenendo un rafforzamento sistematico. È in corso un serio tentativo per vedere come è possibile ridurre il raddoppiamento delle funzioni tra gli eserciti nazionali dell’UE e ripartire gli oneri in modo più efficiente. La nuova Agenzia europea per la difesa può significare opportunità per appalti di fornitura nell’UE e un miglioramento della capacità di difesa. La diminuzione della popolazione lavorativa comporterà una crescita economica più bassa se non addirittura una deflazione. Diminuiranno i produttori essendo probabile che una società invecchiata tenda più al risparmio che al consumo. Le difficoltà economiche che si sono avute negli ultimi anni in Giappone hanno già visto la prospettiva di “recessioni da invecchiamento”. Recentemente la Commissione europea ha previsto che tali fattori da soli faranno diminuire la crescita potenziale dell’UE da oltre il 2,0% annuo di oggi al 1,25% entro il 2040. A dire il vero questo processo sta già avendo effetti. Daniel Gros del CEPS ha calcolato che nel corso degli ultimi dieci anni il tasso di crescita potenziale del PIL tedesco sia stato più basso dell’1% rispetto al tasso che si sarebbe potuto avere se non ci fosse stato questo cambiamento demografico. Inoltre questa minore crescita si avrà proprio nel momento in cui saliranno i costi derivanti dall’invecchiamento della popolazione. Ci sarà un aumento significativo della spesa legata all’età come quella per le pensioni, la salute e le cure a lungo termine. Il probabile aumento del peso di tali voci di spesa viene stimato al 2-8% del PIL, con alcuni Stati membri che si troveranno con aumenti ancora maggiori. Sono quindi molte le questioni spinose sulle quali i responsabili politici devono concentrarsi con una certa urgenza. Tali sviluppi fanno sperare che l’Europa possa e voglia assumere un ruolo maggiore, più coeso e più responsabile negli affari internazionali, e ciò nel contesto di un’attiva partnership atlantica. 300 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 301 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Primo: se e come promuovere l’aumento del tasso di natalità, tramite incentivi finanziari, misure che facilitino le lavoratrici che hanno figli, potenziamento dei servizi di assistenza per i bambini nonché iniziative che rafforzino il quadro giuridico e la condizione sociale delle famiglie. Secondo: far aumentare il tasso di partecipazione della popolazione lavorativa e in tal modo aumentare la percentuale della popolazione adulta occupata, soprattutto donne e lavoratori più giovani. Terzo: allungamento della vita lavorativa, innalzando l’età pensionabile e per la quiescenza, disincentivando il pensionamento anticipato e combattendo «la discriminazione dovuta all’età» sul posto di lavoro. Quarto: aumentare l’accantonamento pensionistico da parte dei lavoratori tramite maggiori contribuzioni a fondi pensione e/o a maggiori risparmi personali. 302 I cambiamenti demografici pongono una serie di questioni decisive e allo stesso tempo affascinanti che toccano praticamente tutti gli ambiti. Rispondere a tali questioni sarà fondamentale per il futuro economico e sociale del nostro continente. Riforme economiche Quanto detto si ricollega alla questione parallela delle riforme economiche. Oggi l’economia dell’Unione europea non rende all’altezza delle sue possibilità e questa situazione perdura da tempo. In particolare l’Unione non riesce ad assicurare l’occupazione dei suoi cittadini. Da vent’anni la disoccupazione nei paesi industrializzati tocca principalmente l’Europa. Nell’UE abbiamo oltre 20 milioni di disoccupati. Negli ultimi dieci anni la crescita economica europea è stata la metà rispetto a quella degli Stati Uniti e solo un quarto rispetto a Cina e India. Quinto: se promuovere o meno l’immigrazione e come fare in modo che gli immigrati accettati siano in possesso delle competenze che fanno crescere il potenziale produttivo dei paesi ospitanti. Il modo migliore per creare lavoro in Europa è liberare i mercati dei beni, dei servizi, dei capitali e del lavoro, sia a livello nazionale sia a livello europeo. Ciò consentirebbe un rinnovamento volto a salvaguardare e a rafforzare l’attuale livello di benessere e a rivitalizzare le nostre società in modo che diventino libere, flessibili e aperte a tutti in un’epoca di continui cambiamenti. L’UE sta cominciando ad affrontare questi difficili problemi. Attuando il processo di Lisbona, sta cercando di aumentare la percentuale di donne e di cittadini più giovani e più anziani della popolazione lavorativamente attiva. Finora i risultati ci sono stati ma sono modesti. Viene incoraggiata la riforma del sistema pensionistico e previdenziale. Si è aperto un serio dibattito su una politica europea per le migrazioni in quanto i paesi hanno compreso che, da un punto di vista demografico, le zone vuote tendono ad essere popolate e che le pressioni centripete esercitate dalle popolazioni sono destinate ad aumentare. I cambiamenti demografici pongono con ulteriore urgenza la necessità delle riforme economiche. Dovremo incoraggiare una maggiore produttività dei lavoratori attuali per far sì che la maggiore produzione compensi gli effetti deflazionistici del calo demografico. Dovremo incentivare una maggior flessibilità da parte dei lavoratori in modo che tutti dispongano di un corredo di competenze che consenta di passare con più facilità da un’occupazione ad un’altra nell’arco della vita lavorativa. Istruzione, formazione e riqualificazione diventeranno ancora più importanti e dovranno quindi essere sovvenzionate di conseguenza. L’Unione europea può fornire un sistema di sostegno e incoraggiamento reciproco nonché un contesto in cui assumere comuni impegni per affrontare tutte queste sfide. Il gruppo politico che presiedo ovvero il Gruppo PPE-DE del Parlamento europeo ha avviato un serrato dibattito sulle opzioni e le strategie possibili per rispondere ai cambiamenti demografici. Il gruppo di riflessione del centrodestra, cioè la Rete europea delle idee, sta facendo un ottimo lavoro con un gruppo di lavoro, presieduto dal deputato conservatore inglese David Willetts, che sta preparando il terreno. Occorrono scelte difficili per la liberalizzazione dei mercati. La prossima direttiva sui servizi che verrà votata dal Parlamento europeo costituisce al riguardo un caso emblematico, in quanto ci offre la possibilità di liberalizzare una componente fondamentale dell’economia europea e completare così i successi ottenuti con la creazione del mercato unico dei beni e, in misura minore, del mercato dei capitali. È importante dare un segnale forte che, nonostante i timori da parte di molti nei confronti della globalizzazione, l’Europa è in grado di accogliere i cambiamenti per migliorare il benessere collettivo. Selezione di discorsi Selezione di discorsi 303 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Alcuni paesi portano avanti da tempo le politiche giuste in questo senso. In Gran Bretagna negli anni Ottanta furono prese decisioni difficili che si sono dimostrate paganti nei decenni successivi. Il mio paese sta iniziando ora ad affrontare lo stesso tipo di sfide. Nella corsa per entrare nell’Unione europea molti paesi dell’Europa centrale e orientale stanno seguendo la strada giusta. Posso dire che Tony Blair, indipendentemente dalle critiche che possono essere fatte alla presidenza britannica, si è mosso con un tatto e un’attenzione ammirevoli nei confronti del Parlamento europeo per tutti i sei mesi della presidenza. Mi dicono che sarà presto in visita a Oxford per parlare di come ha gestito lo scontro sul bilancio e di altri aspetti della sua presidenza. Vorrei proprio poterci essere. La situazione in Europa non è assolutamente così disastrosa come alcuni vorrebbero. Anche la Heritage Foundation di Washington, organizzazione di stampo conservatore, conferma nel proprio World Economic Freedom Index di questo mese che tra le 25 economie più dinamiche del mondo, oltre la metà appartiene all’Unione europea. Il punto di riferimento che dobbiamo prendere per misurarci è il top assoluto. Secondariamente, dato che le cosiddette ‘prospettive finanziarie’ non rientrano nella procedura di bilancio ordinaria, l’accordo sul finanziamento futuro non può essere attuato senza l’approvazione del Parlamento europeo. Ci accingiamo a negoziare con il Consiglio e la Commissione un accordo interistituzionale e siamo disposti ad accettarlo solo a condizione che siano introdotte importanti modifiche per quanto riguarda l’efficienza e le responsabilità per come vengono spesi i soldi all’interno dell’Unione. Considerazioni finali Per concludere vorrei dire qualcosa sulle politiche dell’Europa e della Germania degli ultimi mesi. Una volta Charles Peguy ha scritto che “tutto inizia in modo mistico e si conclude in modo politico”. Una tendenza non sconosciuta nell’Unione europea. Le discussioni alte sul futuro dell’Europa hanno la tendenza a concludersi, prima o poi, di fronte ai contrasti sulle risorse finanziarie o sulle politiche distributive. Molti hanno trovato veramente poco edificante lo spettacolo degli ultimi sei mesi, in giugno o dicembre 2005, in cui i capi di governo europei si sono accapigliati sul finanziamento futuro dell’Unione. Sono d’accordo. Vorrei tuttavia fare alcune osservazioni in merito alla disputa sul bilancio e più in generale sulle politiche europee traendo spunto dalla mia esperienza e dal punto di vista maturati in seno al Parlamento europeo. In primo luogo i protagonisti della disputa sul bilancio si sono alla fine resi conto che era interesse comune raggiungere un accordo, per quanto quell’accordo non rispondesse, per buona parte, a quella che sarebbe stata la soluzione ideale per ciascuno, o per l’Europa nel suo complesso. Il prezzo di un mancato accordo sarebbe stato troppo alto per l’Unione europea considerato che gli Stati membri vi hanno investito moltissimo. 304 Selezione di discorsi In terzo luogo l’entrata sulla scena politica europea del nuovo cancelliere tedesco, Angela Merkel, ha fatto sensazione e ha avuto un effetto incoraggiante. Il nuovo cancelliere ha avuto un ruolo fondamentale nel riavvicinare le posizioni britannica e francese, un risultato che promette bene per il futuro. Speriamo che con Angela Merkel siano finiti i giorni imprevedibili che abbiamo vissuto ultimamente. Il suo primo viaggio dopo l’insediamento l’ha portata a Parigi, Bruxelles, Londra e Varsavia. L’11 gennaio, pochi giorni fa, ha fatto visita al presidente Bush. Tali visite esprimono la necessità che lei avverte profondamente di ridare fiducia alla politica europea e internazionale della Germania laddove negli anni scorsi si sono avuti tentennamenti. Angela Merkel ha fatto vedere che saprà esercitare una leadership forte nelle questioni europee e atlantiche. Va da sé che facendo così la Germania persegue i propri legittimi interessi, tuttavia vuole e può fare così solo se trovano risposta gli interessi degli altri partner e soprattutto di quelli più piccoli. Questa è stata per molti anni la fortunata filosofia del cancelliere Helmut Kohl e non ci sono motivi per cui Angela Merkel non possa ottenere risultati altrettanto positivi. Già le prime settimane dopo l’insediamento hanno evidenziato la correttezza e il successo di questo tradizionale atteggiamento dalla Germania verso l’Europa. Selezione di discorsi 305 La crisi come opportunità: problemi, sfide, frontiere e prospettive dell’Unione europea Adenauer Lecture 2006, St Antony’s College, Oxford, 25 gennaio 2006 Sono convinto che negli anni a venire vedremo ancora e di più questo nuovo modo di fare politica e, cosa più importante, la volontà pronta alla mediazione ma non per questo meno determinata della Germania. Sono convinto anche che indipendentemente dall’importanza delle relazioni franco-tedesche, l’Unione europea possa ottenere risultati positivi solo se Germania, Francia e Gran Bretagna collaborano tra loro e con tutti gli altri partner dell’Unione. Solamente con un tale spirito costruttivo si potranno avere in Europa interessi sostenibili e politiche coronate dal successo. Auspico sinceramente che, in questo spirito di rinnovato interesse, potremo tutti lavorare assieme negli anni e nei decenni a venire. L’agenda non è mai stata così nutrita e richiede impegno e realismo, determinazione e dedizione. Parimenti richiede una vivissima collaborazione tra Germania e Gran Bretagna, che non solo sarebbe utile agli interessi di questi due paesi, ma costituirebbe anche il riconoscimento del nostro dovere comune, e del potenziale comune che possiamo concretizzare, per fare sì che l’Europa funzioni meglio. L’Unione europea costituisce un’opera in continua evoluzione, un’impresa enorme e di valore virtualmente incalcolabile. Realizzandola bene possiamo ottenere enormi vantaggi. Le sfide del mondo globalizzato daranno un’importanza maggiore all’Europa, non minore. Per questo motivo ritengo che sia fondamentale per tutti - mondo accademico, mondo produttivo, società civile e anche politici - lavorare assieme per il successo dell’Europa e per il nostro comune futuro. 306 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 307 Diritto alla libertà di espressione e rispetto del credo religioso Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 15 febbraio 2006 Signor Presidente, signor Presidente della Commissione, signor Presidente in carica del Consiglio, Onorevoli Colleghi. Diritto alla libertà di espressione e rispetto del credo religioso Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 15 febbraio 2006 Il Gruppo del PPE-DE segue la controversia scoppiata a seguito delle vignette satiriche con profonda preoccupazione. Tuttavia, a nostro avviso, una cosa è chiara e deve essere il nostro principio guida: occorre difendere la libertà di stampa e proteggere i sentimenti dei credenti e i simboli che ritengono importanti, a prescindere dalla religione cui appartengono. Occorre difendere i diritti umani e le conquiste dell’Illuminismo, e sostenere il diritto di professare una fede, di essere diversi ed essere rispettati. Tale risultato si può conseguire solo se tutte le parti restano calme e non perdono il controllo. Oggi rivolgiamo pertanto un appello soprattutto ai rappresentanti dei mezzi di comunicazione in Europa, in Iran e negli altri paesi islamici; ci rivolgiamo a quanti cercano di trasformare lo scalpore suscitato dalle caricature in una questione di principio politico. Rispondere alla polemica con la polemica, alle aggressioni con altre aggressioni e all’insensibilità con l’insensibilità non è la via per un futuro positivo. Vogliamo un ordinamento che difenda la libertà di espressione quale uno dei diritti umani supremi, pur sapendo che tale libertà trova i suoi limiti nella libertà e nella dignità dell’altro. Tale ordinamento deve mostrare rispetto per le sensibilità religiose e le credenze altrui e nel contempo permettere un dialogo pacifico e costruttivo sugli aspetti su cui siamo diversi sia a livello superficiale sia a livello profondo di identità, valori, esperienze e sentimenti. Da questo deriva l’inaccettabilità della violenza quale mezzo per arrecare o fomentare offese contro le opinioni diverse. Condanniamo tutti coloro che istigano reazioni violente nei vari paesi del mondo. Questa infatti non è stata una reazione spontanea, visto che si è verificata solo parecchi mesi dopo l’evento, ma è stata organizzata dai regimi che non tengono in alcuna considerazione la libertà di espressione e reprimono il proprio popolo. Anche questo va detto con molta chiarezza. (Applausi) Siamo contrari a ogni forma di violenza, non solo contro le persone ma anche contro gli oggetti, come bandiere ed edifici, e la condanniamo con la massima riprovazione. Adesso limitarsi a fare appello al dialogo interculturale non basta più; occorre infatti aggiungere a ciò un approccio molto più specifico. Vorrei presentare due proposte molto precise, imperfette, lo riconosco, ma che nondimeno possono essere un punto di riferimento per la riflessione. Primo, giacché occorre cominciare dai giovani, Selezione di discorsi 309 Diritto alla libertà di espressione e rispetto del credo religioso Intervento in seduta plenaria al Parlamento europeo, Strasburgo, 15 febbraio 2006 dovremmo creare una commissione di esperti che passi in rassegna i libri scolastici in Europa e nel mondo islamico per esaminare quali termini e valori vengono attribuiti all’altro e diffusi attraverso tale canale. Tale commissione dovrebbe porsi sotto l’egida dell’UE e dell’Organizzazione della Conferenza islamica, e perché sia più efficace anche il Segretario generale delle Nazioni Unite dovrebbe essere coinvolto nella scelta degli esperti. Danimarca. Questa discussione dovrebbe inviare un segnale di tolleranza e comprensione, purché tali valori si fondino sulla reciprocità e sul riconoscimento della verità. Solo allora saremo sulla via che conduce a un futuro positivo fondato sul dialogo tra le culture. (Applausi a destra e al centro) Noi e soprattutto il mondo islamico siamo rimasti sconvolti da alcune caricature pubblicate su un giornale europeo, più precisamente danese, e su altri giornali; questo tuttavia non è che un esempio su centinaia, per non dire migliaia, di caricature, comprese quelle pubblicate nel mondo islamico che prendono in giro le nostre credenze e i nostri valori cristiani. Tale stato di cose deve finire sia qui che nel mondo islamico. (Applausi) Secondo, ero tra i deputati che hanno partecipato alla Conferenza euromediterranea di Barcellona. Dovremmo utilizzare l’Assemblea parlamentare euromediterranea per riunire rappresentanti politici ed esponenti della società civile europea e dei paesi nostri partner in vista di un dialogo regolare e di discussioni mirate nell’ambito del processo di Barcellona. L’Assemblea parlamentare euromediterranea dovrebbe pertanto diventare la sede privilegiata del dialogo interculturale. Vorrei formulare un’osservazione personale. Dal 1999 ad oggi, anno 2006, ho visitato 16 paesi arabi e islamici. Ricordo una conversazione avuta in Arabia Saudita con un alto religioso profondamente impegnato e stimato che è stata nel complesso stupenda. Il religioso poi mi chiese come venivano trattati i musulmani in Europa. Gli risposi che spesso avremmo voluto vedere una migliore integrazione, ma che i musulmani potevano praticare liberamente la loro fede. A mia volta gli domandai se era vero che in Arabia Saudita la legge prevede la condanna a morte per un musulmano che voglia convertirsi al cristianesimo. Non ho ricevuto alcuna risposta. La tolleranza è importante, ma è un processo bilaterale. La tolleranza, la riconciliazione e la comprensione devono fondarsi sulla verità, e questo è ciò che chiediamo. Ho ritenuto estremamente positivo quanto detto dal Presidente della Commissione: l’attacco a uno Stato membro equivale a un attacco a tutti noi. In tal senso siamo naturalmente solidali con la 310 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 311 Presentazione del Gruppo PPE-DE a Sua Santità Papa Benedetto XVI Discorso in occasione dell’udienza in Vaticano, Roma, 30 marzo 2006 Heiliger Vater, Santo Padre, Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und Europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Presentazione del Gruppo PPE-DE a Sua Santità Papa Benedetto XVI Discorso in occasione dell’udienza in Vaticano, Roma, 30 marzo 2006 È un grande onore presentare a Sua Santità i colleghi del Gruppo parlamentare del Partito popolare europeo (Democratici-cristiani) e dei Democratici europei al Parlamento europeo, i loro ospiti e il personale del segretariato del Gruppo. A nome del Gruppo del PPE-DE saluto Sua Santità con grande affetto. Nel nostro programma, il Gruppo sancisce l’impegno alla dignità dell’essere umano, della persona umana e della dimensione trascendente in quanto nucleo fondamentale della sua attività. Il Gruppo si è battuto per l’introduzione di un riferimento a Dio nella Costituzione europea. Nonostante che ciò non si sia concretizzato nella realtà, siamo orgogliosi di averlo fatto. La versione definitiva incarna comunque i valori cristiani essenziali. Qualunque sarà il suo esito, il Gruppo del PPE-DE, in quanto promotore dei valori giudaico-cristiani, è fortemente convinto della dimensione spirituale e morale del progetto europeo. L’incoraggiamento in tal senso di Sua Santità è di importanza essenziale per il nostro Gruppo. L’Europa si confronta con le sfide – forse crisi – di cui Sua Santità ha parlato a Subiaco lo scorso anno. Ma come cristiani, la speranza e l’ottimismo sono alla base del nostro operato e delle nostre attività. Nel nostro Gruppo sono riuniti cattolici, protestanti, anglicani, presbiteriani, metodisti, ortodossi, musulmani ed ebrei. Il Gruppo del Partito popolare europeo (Democraticicristiani) e dei Democratici europei è realmente ecumenico. Il Gruppo è determinato a influire sulla dimensione religiosa dell’Europa affrontando la crisi culturale che colpisce tutti i nostri popoli. Selezione di discorsi 313 Presentazione del Gruppo PPE-DE a Sua Santità Papa Benedetto XVI Discorso in occasione dell’udienza in Vaticano, Roma, 30 marzo 2006 Tale determinazione è stata dimostrata dall’iniziativa del Gruppo, coronata da successo, per l’ottenimento di un sostegno dell’Unione europea a favore delle Giornate mondiali della gioventù a Colonia nel 2005. Inoltre, attraverso un dialogo annuale con la Chiesa ortodossa, il Gruppo cerca di sanare la divisione della cristianità in Europa. Grazie alle iniziative con gli Stati dell’organizzazione della conferenza islamica, il Gruppo aspira a nuove relazioni per cui i cristiani e i musulmani possano diventare partner privilegiati come credenti. È qui con noi un ospite dall’Arabia, un segno dell’attività pionieristica che i musulmani e i democratici-cristiani stanno sviluppando a favore di un ordine mondiale teocentrico e più etico. Non crediamo nello “scontro di civiltà”, crediamo nella cooperazione, nella comprensione e nel partenariato – amicizia se possibile – tra le culture e le religioni. Da più di vent’anni il Gruppo coordina il gruppo di preghiera ecumenica del Parlamento europeo, aperto ai cristiani di tutte le famiglie politiche. Ora, al termine delle Giornate di studio del Gruppo a Roma, ho l’onore, a loro nome, di chiederLe di impartire la Sua benedizione sulle loro vite e sulle loro opere per la pace e la prosperità in Europa, nonché per raggiungere i cittadini di tutto il mondo e risolvere i problemi dell’esistenza. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. Santo Padre, Le giunga il nostro ringraziamento per la comunità spirituale che ci unisce. Chiediamo al Signore che scenda su Sua Santità e su di noi la sua benedizione, per un’Europa di pace e democrazia al tempo stesso forte e umana. 314 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 315 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 Padre Mateos, Signore, Signori, è per me un grande onore e un piacere rivolgermi e parlare con i giovani in questo luogo storico, l’Escorial Maria Cristina Royal University Centre. Sono molto grato al direttore, padre Mateos, per avermi invitato. L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 Oggi, all’inizio del ventunesimo secolo, l’unificazione europea ha raggiunto un punto che pochi avrebbero potuto prevedere 20 anni fa, nel 1986, quando la Spagna entrò a far parte di quella che allora era la CE. Oggi viviamo in un’Unione senza frontiere, con un mercato unico interno e una moneta unica europea. L’allargamento più consistente fino ad oggi è quello di quasi due anni fa: dal 1° maggio 2004 l’Unione europea conta 25 Stati membri e oltre 450 milioni di abitanti, più di USA e Russia assieme, e la sua economia corrisponde ad un quarto del PNL mondiale. Ciò significa che l’Unione europea rappresenta un’associazione tra stati unica nella storia fondata su valori comuni, cosa che dà a tutti gli Stati membri vantaggi incalcolabili, comportando al contempo degli obblighi. La ricchezza dell’Europa risiede nella sua individualità e nella diversità culturale. Si tratta di un patrimonio che non solo vogliamo proteggere ma anche utilizzare a nostro vantaggio e promuovere. Il nostro obiettivo è avere un’Unione europea forte e snella all’interno della quale gli Stati nazionali, e anche le regioni, le città e i comuni lavorano in modo indipendente. Su tutti e quattro i livelli indicati si esprime e si discute la nostra cultura europea. Non dobbiamo considerare i diversi livelli come in competizione tra loro ma come aventi ciascuno un ruolo paritario nella formazione dell’identità europea. Dal giugno 2004, secondo la volontà espressa dagli elettori europei, il Gruppo PPE-DE è ancora una volta la forza politica più forte all’interno del Parlamento europeo. Su 732 deputati, 264 (il 36%) appartengono al nostro Gruppo e provengono da 45 partiti nazionali. Il nostro Gruppo è l’unico che comprende deputati provenienti da tutti i 25 Stati membri dell’Unione europea. Tale quadro non cambierà con l’ingresso di Romania e Bulgaria in quanto i 14 parlamentari di questi paesi sono già attivi nel nostro Gruppo in qualità di osservatori. Punto fermo del nostro Gruppo è la concezione cristiana dell’uomo. Noi rispettiamo i valori cristiani come una componente fondamentale della cultura occidentale alla quale apparteniamo. Contemporaneamente nella nostra azione poniamo l’accento sul dialogo Selezione di discorsi 317 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 con le religioni e le altre culture. In questo senso il Gruppo PPE-DE – che conta al suo interno, tra gli altri, cattolici, protestanti, anglicani, presbiteriani, metodisti, cristianoortodossi, ebrei e musulmani – contribuisce ad alimentare uno spirito di comprensione sia all’interno dell’Europa sia verso i nostri vicini a sud del Mediterraneo e nel mondo arabo. L’obiettivo è quello di migliorare la comprensione reciproca e di individuare un approccio comune per risolvere i problemi. Uno di questi problemi è il terrorismo internazionale, che ha colpito l’Europa con gli attentati di Madrid dell’11 marzo 2004. Questi attacchi non erano diretti solo contro la Spagna ma anche contro tutti noi, contro i diritti umani, la dignità umana e la libertà dell’individuo. Erano diretti contro i nostri ideali di democrazia e pace. Dobbiamo trovare il modo di neutralizzare alle radici la minaccia del terrorismo internazionale e del fondamentalismo religioso con una politica che promuova la comprensione tra culture. Dobbiamo fare il massimo per evitare un conflitto tra religioni o uno “scontro di civiltà”. A tale riguardo i paesi dell’area mediterranea e i loro vicini possono svolgere un ruolo importante. Questa regione, che nella storia ha avuto un ruolo quasi unico come crogiolo di culture e religioni e di conflitti tra di esse, è destinata a diventare la sede di un accordo pacifico in uno spirito di tolleranza e comprensione reciproche tra i suoi popoli. Dobbiamo comprenderci a vicenda se vogliamo essere rispettati, e dobbiamo rispettarci se vogliamo avere fiducia reciproca. Ciò impone misure concrete, ad esempio nel contesto del processo di Barcellona avviato dall’Unione europea. Da quando sono presidente del Gruppo, ovvero dal luglio 1999, mi sono posto l’obiettivo di contribuire a questo dialogo e negli ultimi anni ho visitato sedici paesi arabi e islamici, e l’anno scorso l’Iran, dove ho avuto un gran numero di incontri politici a livello informale. Valori Nel corso della storia l’Europa è diventata una comunità di valori che è il risultato varie influenze. L’Europa occidentale si è formata sulla base del pensiero greco antico, del diritto romano e della fede cristiana. L’Umanesimo, il Rinascimento e la Riforma hanno dato un contributo all’immagine dell’Occidente cristiano pari a quello successivo dell’Illuminismo e della scienza moderna. 318 Selezione di discorsi Il legame con il cristianesimo costituisce un elemento centrale dell’identità europea e della comunità europea dei valori. Per questo motivo i politici che si ispirano all’ideale cristiano favoriranno una particolare concezione dell’uomo, quella cristiana. Anche visivamente l’Europa porta forti i segni del cristianesimo, essendone ricoperta dei simboli, dalle cattedrali ai monasteri, di cui San Lorenzo costituisce uno splendido esempio, dalle scuole e agli ospedali, dei capitelli alle cappelle sui lati delle strade. Anche la scansione temporale che usiamo deriva dal cristianesimo, dalla settimana di sette giorni al calendario liturgico in base al quale vengono fissate le festività dell’anno. Noi vediamo l’uomo come creazione di Dio. Partendo da questo presupposto siamo convinti che ogni essere umano abbia in sé una dignità inviolabile. L’uomo costituisce un valore in sé e la cui esistenza si giustifica da sé, indipendentemente dai fattori fisici, intellettivi ed economici. Si tratta di un principio particolarmente importante quando parliamo di bioetica. Se ogni persona è unica, noi non possiamo riprodurla. Se la vita umana è un valore in sé, noi non possiamo creare la vita per poi ucciderla. Quale fondamento indispensabile per un’Europa stabile occorre un insieme di valori “made in Europe”. Inserendo la Carta fondamentale dei diritti all’interno della Costituzione europea, si porrebbe l’immagine cristiana dell’uomo quale importante e vincolante fondamento della nostra comunità. La Carta fondamentale dei diritti custodisce la dignità umana e il diritto all’integrità della persona. Dove ‘persona’ significa responsabilità per l’individuo, uomo e donna, e allo stesso tempo per la società. Noi pensiamo che occorra vietare la riproduzione tramite clonazione degli esseri umani. La Carta contiene disposizioni specifiche a tutela della famiglia, dei bambini e degli anziani come anche per il diritto al matrimonio e alla famiglia. Il nostro Gruppo ha sempre insistito sull’inserimento di un riferimento a Dio nella Costituzione europea unitamente ad un riferimento esplicito all’eredità giudaico-cristiana che un’influenza così decisiva ha avuto sulla storia europea. Sfortunatamente non tutti i partecipanti alla convenzione, né la maggioranza dei parlamentari europei, hanno sostenuto questa proposta. La Costituzione tuttavia, fa un riferimento indiretto all’eredità cristiana dell’Europa, laddove il preambolo richiama esplicitamente l’eredità religiosa europea. Inoltre la parte I della Costituzione riconosce lo status delle chiese nonché delle associazioni filosofiche e non confessionali. Anche l’inserimento nella Costituzione di una clausola di solidarietà costituisce un recepimento della dottrina sociale cristiana. Selezione di discorsi 319 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 I principi della democrazia e del cristianesimo hanno implicazioni di lunga portata per le politiche europee, in particolar modo per quanto riguarda i diritti umani. Il trattato che istituisce l’Unione europea e il testo della Costituzione indicano i diritti umani come uno dei principi comuni a tutti gli Stati membri europei e una delle basi fondanti dell’Unione. Ciò significa che una politica europea fedele a questo principio deve difendere i diritti umani dei cristiani perseguitati in Sudan e della popolazione civile musulmana in Cecenia allo stesso modo in cui difende la società occidentale minacciata dal terrorismo, sia in America sia in Europa. Noi sosteniamo i diritti umani in tutto il mondo, Cina ed Europa dell’Est comprese. I palestinesi hanno la stessa dignità degli israeliani. A ribadire tale impegno, dal 1988 il Parlamento europeo assegna il premio Sakharov per la libertà di pensiero, che negli ultimi anni è andato tra gli altri ad un avvocato nigeriano, ad un’organizzazione femminile che opera nella Bielorussia e all’organizzazione internazionale Reporter senza frontiere. Ha ricevuto il premio anche l’organizzazione Donne in bianco che lotta per i diritti civili, come riconoscimento al suo impegno contro il regime del dittatore cubano Fidel Castro. Noi sollecitiamo l’Europa affinché elabori una politica estera comune e coordinata sotto la guida di un ministro degli esteri europeo. È importante far sì che l’Europa possa finalmente parlare con una sola voce così da evitare per il futuro quelle differenze di vedute che ne intaccano l’immagine, come nel caso della questione irachena, e che possa collaborare in accordo. Gli europei possono essere forti solo se assumono un approccio comune in modo da poter trattare con sicurezza e su un piano paritario, quale attore a livello globale, anche nell’ambito delle relazioni atlantiche con gli amici americani, senza trovarci divisi tra vecchia e nuova Europa ancora secondo una strategia di “divide et impera”. Siamo profondamente preoccupati per gli sviluppi in Russia e in alcune delle repubbliche ex-sovietiche. Dobbiamo fare in modo che i dittatori come Alexander Lukashenko in Bielorussia non ricevano sostegno esterno. Gli USA sono un partner e un amico dell’UE. Ci sono delle differenze di vedute, come sul trattamento dei prigionieri da parte della CIA o su Guantanamo, che affronteremo apertamente. 320 Selezione di discorsi Politiche Le fondamenta della casa europea sono state poste da personalità cristiano-democratiche coraggiose e profetiche. Dopo l’inizio dell’integrazione europea esse hanno costituito la forza politica che ha formato l’Europa. Uomini come Konrad Adenauer, Robert Schuman e Alcide de Gasperi si sono spinti dove nessuno aveva osato in precedenza, in un continente devastato dalla guerra e diviso dall’organizzazione postbellica. Ispirati dalla visione di una pace duratura e di uno sviluppo comune, della stabilità e del benessere di tutti i popoli del nostro continente, essi iniziarono a delineare assieme e a realizzare assieme politiche che superavano i confini degli stati nazionali. La profezia dei padri fondatori è diventata realtà. Non solo, ma ha dimostrato la propria forza e il proprio successo nel contrasto tra un sistema di libertà e democrazia da una parte e la dittatura comunista dall’altra. La realizzazione di tale profezia ha posto fine alla divisione artificiale dell’Europa con l’adesione all’Unione europea di Polonia, Ungheria, Repubblica ceca, Slovenia, Slovacchia e i tre stati baltici Estonia, Lettonia e Lituania. Né sarebbe stata unita la Germania il 3 ottobre 1990 se la gente di questi paesi non avesse scelto con decisione la libertà. Vorrei anche ricordare che questo avvenimento non sarebbe sicuramente stato possibile senza il forte impulso spirituale del Papa polacco Giovanni Paolo II che negli anni Ottanta si rivolse ai suoi compatrioti con l’esortazione “Non abbiate paura!”. L’inclusione di questi stati, sempre appoggiata dal Parlamento europeo, era un imperativo storico e morale. Con un’ammirevole rivoluzione pacifica essi hanno sconfitto il comunismo e hanno rivendicato con successo democrazia e autodeterminazione. I nuovi Stati membri sono sempre stati pro Occidente, dopo 50 anni trascorsi come vittime delle ideologie più brutali e disumane del ventesimo secolo: nazionalsocialismo e comunismo. I paesi dell’Europa centrale a buon diritto chiedevano di entrare definitivamente a far parte della famiglia delle democrazie europee. Tuttavia l’allargamento non era solo un imperativo storico e morale; è anche nel nostro interesse politico e strategico una stabilizzazione a lungo termine dell’intera regione tra il Baltico e il Mar Nero. Con il crollo nell’Europa centrale del regime dominato dai sovietici si è creato un vuoto politico che certamente costituiva un rischio di ulteriori instabilità. La stabilità nella regione doveva costituire la priorità numero uno di tutta l’azione europea in Selezione di discorsi 321 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 quanto l’insoddisfazione di una parte dell’Europa è destinata ad avere effetti sull’Europa intera. Il fatto che dal 2004 noi europei eleggiamo un Parlamento comune ogni cinque anni costituisce forse uno dei segni più forti della riconciliazione tra paesi che durante l’ultimo secolo si sono combattuti duramente. È anche grazie al nostro impegno e al sostegno del Parlamento europeo che è stato possibile superare la divisione artificiale del continente e di unire l’Europa. L’Europa ha reagito con serenità e con una visione chiara alle sfide di questo cambiamento storico e radicale che ha avuto luogo in Europa. Per usare la metafora proposta da Mikhail Gorbachev, che alla metà degli anni Ottanta diede la stura alla sua politica di “perestrojka” e “glasnost” e al quale, almeno in parte, va il merito della caduta della cortina di ferro, oggi possiamo dire che la casa europea è quasi completamente abitata. Bulgaria e Romania attendono sull’uscio; i negoziati con la Croazia sono stati avviati. Anche la Turchia aspira ad entrare nell’Unione europea. Negli ultimi anni essa ha compiuto sforzi enormi sulla via delle riforme. Tuttavia la volontà di adesione non basta. La questione principale è se l’accesso della Turchia potrebbe creare un rischio di disintegrazione dell’Unione a causa della scarsa omogeneità interna e di una eccessiva espansione geografica esterna. Personalmente ritengo che l’ingresso della Turchia costituirebbe un carico eccessivo per l’UE in termini culturali, politici, finanziari e geografici. Ci dev’essere una certa comunanza tra i membri dell’Unione europea. Non è sufficiente misurare la nostra capacità di accettare altri candidati, ma occorre anche valutare attentamente se l’Unione europea è in condizione di allargarsi. Quanto solide sono le fondamenta della casa europea? Dobbiamo discutere la questione dell’accesso molto apertamente e onestamente con la Turchia e nel frattempo individuare un altro tipo di cooperazione, un “partenariato privilegiato”, che non significa proprio appartenenza a pieno titolo ma che assicura un alto livello di collaborazione per la politica, l’economia e la società civile. La nostra casa europea deve essere circondata da vicini, da un circolo di amici ben disposti verso di noi. Dopo l’allargamento dell’Unione europea abbiamo urgente necessità di riformare le basi dei trattati, in particolare il quadro istituzionale. La Costituzione europea propone una base solida per equilibrare gli interessi all’interno dell’UE e per ricomporre le dispute. Solo la Costituzione può consentire all’Unione europea di rispondere efficacemente alle sfide poste da una sempre maggiore globalizzazione. Dispiace vedere che è in discussione una 322 Selezione di discorsi proposta per costituire un “nocciolo duro” europeo in alternativa alla Costituzione. Sono dell’opinione che non sia questa la soluzione. Non vogliamo un’Europa a velocità variabile; vogliamo avanzare assieme verso una politica europea più profonda. L’Unione europea deve assumersi il compito di tutelare i diritti fondamentali. Di conseguenza deve cercare di fare in modo che la Carta fondamentale dei diritti diventi parte integrante e vincolante della base contrattuale su cui si fonda l’UE qual è prevista nella Costituzione europea. Ciò andrebbe a sottolineare il fatto che l’Unione europea è una comunità di valori che riconosce un’importanza primaria al rispetto dei diritti umani, alla tolleranza, alla sussidiarietà e alla solidarietà. Come previsto dalla Costituzione in base al principio di sussidiarietà, l’Unione dovrebbe avere competenza ed esplicare la sua azione solo laddove gli obiettivi in questione non siano raggiungibili in modo adeguato a livello nazionale. I settori che rientrano nella tradizione consolidata di civiltà e nella diversità culturale dell’Europa dovrebbero rimanere sotto il controllo dei singoli Stati membri. È per questo motivo che la Costituzione prevede il diritto per i parlamenti nazionali di avviare procedure e appellarsi contro le presunte violazioni del principio di sussidiarietà. L’obiettivo è quello di rafforzare le istituzioni comunitarie e di definire chiaramente la ripartizione dei poteri. Il Parlamento europeo deve essere un organo legislativo alla pari con il Consiglio. Ciò significa dotarlo del diritto di codecisione per tutte le materie oggetto di legiferazione comunitaria nonché del diritto alla piena autodeterminazione in tutte le questioni inerenti il bilancio. Attualmente il Parlamento codecide su circa il 75% della legislazione comunitaria. Dobbiamo eliminare la confusione tra poteri legislativi ed esecutivi e dare maggiore trasparenza all’Unione in ossequio ai principi fondamentali della democrazia. Dev’essere più facile per tutti sapere qual è il livello responsabile per ogni decisione. Per questo motivo occorre delineare il più chiaramente possibile la ripartizione delle responsabilità nel quadro della distribuzione dei poteri. Per noi riveste una particolare importanza il metodo comunitario ovvero il metodo per il quale le istituzioni comunitarie – Parlamento europeo, Consiglio dei ministri e Commissione europea – agiscono sulla base di decisioni prese a maggioranza. Solo con un’azione comune l’Europa potrà avere forza sufficiente per sostenere le sfide del mondo globalizzato di oggi, Selezione di discorsi 323 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 che non sono più affrontabili singolarmente dai singoli stati in quanto i problemi non sono circoscritti a livello nazionale. La globalizzazione con le sue implicazioni economiche e sociali causa l’alienazione e lo sradicamento di molti, creando così un terreno che favorisce spinte alla ri-nazionalizzazione e alla xenofobia. È assieme che dobbiamo opporci a questa tragica tendenza. Il “no” alla Costituzione europea espresso dai referendum di Francia e Olanda, due tra i paesi fondatori della Comunità europea, ha già messo in secondo piano il “sì” precedentemente espresso da altri Stati membri. Tra questi ricordiamo la Spagna che ha tenuto un referendum in una fase molto iniziale e con un’ampia maggioranza di “sì”. Successivamente sono stati in molti a dichiarare morto il trattato costituzionale. Così facendo essi ignorano la volontà e la decisione della maggioranza degli Stati membri che hanno già ratificato la Costituzione in base alle modalità democratiche previste internamente. Non è la prima volta nella storia dell’integrazione europea che un trattato europeo viene respinto con un referendum. Nel 1992 i danesi respinsero il trattato di Maastricht che aveva come obiettivo la moneta unica. Nel 2001 gli irlandesi respinsero il trattato di Nizza sulla riforma delle istituzioni comunitarie in vista del successivo allargamento dell’Europa. Entrambi i paesi si opponevano a specifiche disposizioni contenute nei trattati. Dopo alcuni emendamenti inseriti in protocolli aggiuntivi e un secondo referendum, i ‘sì’ hanno vinto in entrambi i paesi. Dopo i referendum di Francia e Olanda il Consiglio europeo ha proposto una ‘pausa di riflessione’. I capi di Stato e di governo intendono fare un bilancio di tale pausa per quanto riguarda la procedura di ratifica. Dobbiamo usare questo tempo a disposizione per far conoscere la Costituzione ai cittadini. Dobbiamo informarli ma anche ascoltarli e tenere conto delle loro opinioni. Dobbiamo spiegare le implicazioni per la vita di ogni giorno delle decisioni politiche dell’UE. Oltre a comunicare con i mezzi d’informazione dobbiamo anche moltiplicare il contatto diretto con i cittadini a livello locale spiegando la Costituzione in termini per loro comprensibili. Economia Come ho già spiegato non dobbiamo limitare l’integrazione europea agli aspetti economici. L’Unione europea è più di un’associazione costituita con l’obiettivo dichiarato di migliorare il benessere dei suoi membri. L’identità europea non può essere definita esclusivamente 324 Selezione di discorsi in termini di interessi economici o di istituzioni politiche. In sintesi l’Unione europea è principalmente una comunità di valori i cui membri, a dispetto della diversità che merita di essere preservata, sono accomunati da un’unica visione per quanto attiene l’ordine politico ed economico che ne regola la vita in comune. Se si considerano tuttavia le sfide poste dalla globalizzazione, l’Europa deve dimostrare ai suoi cittadini che anche per il futuro continuerà a sostenere il progresso economico e la protezione sociale. È di fondamentale importanza che gli Stati membri riconoscano ed estendano ulteriormente il ruolo decisivo dell’UE per questo sviluppo. La competitività è determinante per la produttività economica. Se l’Europa vuole essere in condizione di sostenere la competizione globale e di raggiungere i propri obiettivi in campo sociale, economico e ambientale, avremo bisogno di un’economia europea che guarda avanti e di un mercato interno fondato sulla conoscenza e sulla ricerca. Attualmente in Europa la spesa complessiva in ricerca e sviluppo è troppo bassa a livello mondiale perché sia possibile tradurre i risultati della ricerca in ottimi risultati economici. Se l’Europa vuole superare questa debolezza avrà bisogno di più innovazione e di una maggiore mobilità per le persone e le idee in modo da garantire le possibilità occupazionali e il futuro della generazione più giovane. Allo stesso tempo l’ultima generazione non dovrà essere schiacciata dal peso della situazione demografica. In tale situazione l’invecchiamento della popolazione pone dei seri problemi per la generazione presente e per quelle che verranno. Assistiamo ad un aumento dei costi dei sistemi pensionistici e sanitari laddove la forza lavoro potenziale è in continua discesa. Alla metà del ventunesimo secolo il numero di europei di età compresa tra 15 e 65 anni scenderà di quasi 50 milioni di unità mentre il numero dei pensionati salirà di quasi 60 milioni. Ciò potrebbe significare un netto declino della crescita economica media dell’UE (dal 2% di oggi all’1,3% entro il 2050). Nel futuro le politiche europee dovranno concentrarsi su questi problemi. Tra i compiti principali vi sono la riforma dei sistemi pensionistico e previdenziale, l’aumento della produzione e del tasso occupazionale e un’adeguata politica sull’immigrazione. Abbiamo bisogno di riforme mirate, di più flessibilità, di una maggiore responsabilità individuale e di meno burocrazia. Contemporaneamente dobbiamo creare un contesto macroeconomico rivolto alla crescita in modo da assicurare stabilità monetaria, dinamismo economico e un mercato del lavoro prospero. Il debito nazionale va costantemente ridotto. Selezione di discorsi 325 L’Unione europea: valori, politica, economia Discorso al Real Centro Universitario María Cristina, El Escorial, 4 maggio 2006 Per questo motivo non posso far altro che incoraggiare tutti i politici coinvolti nelle decisioni finanziarie e di bilancio affinché prendano sul serio il Patto di stabilità europeo. Allo stesso tempo dobbiamo sfruttare e moltiplicare ulteriormente le opportunità che ci offre il mercato unico. Un modo importante per portare a compimento il mercato unico è di migliorare la libertà reciproca nella fornitura dei servizi adottando la relativa direttiva, che ha già avuto un assenso di massima da parte di Parlamento e Consiglio dei ministri nella primavera di quest’anno. Una volta recepita, la direttiva dovrebbe contribuire a far sì che il settore economico più importante in Europa, quello dei servizi che vale 2/3 dell’occupazione totale, diventi ancora più competitivo. La competitività dell’economia europea non è tuttavia fine a se stessa; un’economia forte è sempre la migliore precondizione per una buona politica sociale. Per noi competitività significa creare più lavoro in Europa incrementando la crescita e realizzando migliori condizioni economiche per l’Europa. Questo per noi è il vero significato di politica sociale. Non dobbiamo mettere protezione ambientale ed ecologia in competizione con l’economia; cosa occorre è un equilibrio ragionevole tra le due. È perciò importante appoggiare la Commissione europea e gli Stati membri nel loro lavoro di attuazione della strategia di Lisbona cosicché l’UE possa diventare uno degli attori più importanti della scena politica globale. di pace e libertà. È anche largamente merito nostro se nel corso degli anni l’Europa si è evoluta da un’integrazione economica ad un’integrazione politica. Il metodo comunitario ci ha avvicinati alla profezia descritta da Robert Schuman in termini così emozionanti: ‘Noi non stiamo creando una coalizione di stati, noi stiamo unendo dei popoli’. L’Europa com’è oggi è un’istituzione di pace perché l’Unione europea applica la legge del diritto e non la legge della giungla. Signore e Signori, la vostra generazione dà per scontata la pace in Europa ed essa non costituisce più da sola il motivo per l’integrazione europea. È per questo che noi dobbiamo porre maggiormente l’accento sul significato dei nostri valori come anche sui capisaldi della nostra politica – coraggio, rispetto dei principi, solidarietà e disponibilità al compromesso – ai quali faremo riferimento anche nel dibattito sulla Costituzione. Confido nella tradizionale disponibilità al compromesso che ha sempre caratterizzato l’Europa e che può essere definita forse la pietra fondamentale della nostra casa europea. Volendo sintetizzare, la storia unica dell’Europa è una storia di successi costruita sulle fondamenta di quella casa europea che ci ha consentito di superare un numero di ostacoli apparentemente insormontabili. Continueremo a lavorare con pazienza e passione per assicurare che il Parlamento europeo faccia la sua parte per la costruzione di un’Europa di democrazia e di solidarietà a vantaggio dei suoi cittadini. Vi invito ad unirvi a noi in questa impresa, per il bene della Spagna e dell’Europa tutta. L’integrazione europea assieme ad un mercato interno aperto costituisce uno strumento per far sì che la globalizzazione assuma per la nostra gente una forma socialmente accettabile e che porti allo stesso tempo dei reali vantaggi economici. È di importanza fondamentale per la concorrenza e la crescita considerare la globalizzazione come una sfida e avvertirla come un’opportunità per dare all’Europa una posizione stabile nel contesto dell’economia globale. Conclusione Nel corso degli ultimi decenni il Parlamento europeo, sotto l’impulso decisivo del nostro Gruppo, ha lavorato instancabilmente per dare all’Unione europea un volto democratico. Molte delle pietre miliari nella storia europea portano la firma dei cristiano-democratici: l’Unione economica e monetaria, il mercato unico, la stesura della Carta fondamentale dei diritti e, successivamente, la bozza di Costituzione e l’unificazione dell’Europa su una base 326 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 327 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 Introduzione Caro Wim van Velzen, Cari amici, L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 Robert Schuman, straordinario statista e profeta dell’Europa, è ancora oggi un simbolo per l’integrazione europea. Per questo assume un particolare valore simbolico il fatto di ritrovarci qui a Budapest per onorare la memoria di questo padre dell’Europa in occasione dei 120 anni dalla nascita. Allo stesso tempo festeggiamo il 15° anniversario dell’Istituto Robert Schuman, che fin dalla fondazione avvenuta nel 1991 si è meritoriamente adoperato in modo eccezionale per l’ideale europeo con numerose attività. L’Istituto Robert Schuman viene fondato nel 1991 dopo la caduta del muro e il crollo dell’Unione Sovietica e pone al centro della propria missione la cooperazione con i partiti democratici dell’Europa centro-orientale, offrendo un importante contributo alla realizzazione delle idee di Robert Schuman. Desidero esprimere un sentito grazie a nome del Gruppo PPE-DE ma anche mio personale a Wim van Velzen, già vicepresidente del Gruppo PPE-DE insignito della medaglia Robert Schuman, per il lavoro svolto con impegno e passione come presidente dell’Istituto Robert Schuman. Un ringraziamento anche al direttore dell’Istituto, Erhard von der Bank, a chi lo ha preceduto, Martha Szalay e a tutte le collaboratrici e i collaboratori. Infine, un augurio di cuore a Camiel Eurlings, il nuovo presidente dell’Istituto Robert Schuman. Le personalità che siedono al tavolo della presidenza sintetizzano la storia del PPE e del suo Gruppo nel Parlamento europeo: Egon Klepsch, che ha guidato il Gruppo più a lungo di ogni altro e che in più ha conosciuto personalmente Robert Schuman, Wilfried Martens, presidente del PPE nonché presidente del Gruppo al Parlamento, Jacques Santer, già presidente della Commissione, Primo Ministro del Lussemburgo e presidente del PPE, come anche Wim van Velzen. Signore, Signori, recentemente, in occasione della giornata dell’Europa, abbiamo ricordato la storica dichiarazione di Robert Schuman del 9 maggio 1950 su un nuovo ordine per l’Europa. Quello fu il primo passo decisivo per la costruzione dell’Europa. Grazie all’impegno in prima persona, Robert Schuman e i suoi compagni di viaggio Jean Monnet, Konrad Adenauer e Alcide De Gasperi hanno consentito all’Europa di costituire una comunità per Selezione di discorsi 329 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 la pace. Per questo non potremo mai ringraziarli abbastanza. In occasione del cinquantesimo anniversario della dichiarazione di Robert Schuman, nel 2000, il Gruppo PPE-DE, con la straordinaria manifestazione tenutasi nella sala del Gruppo a Bruxelles, non solo ha voluto ricordare i principi che hanno ispirato l’opera di Robert Schuman, ma si è anche impegnato a ispirarsi ad essi anche per il futuro. Robert Schuman rappresenta le radici cristiane dell’Europa. I suoi valori, le sue profezie e le sue idee informano ancora oggi la politica portata avanti dal Gruppo del Partito popolare europeo (cristiano-democratici) e dai Democratici europei in seno al Parlamento europeo. Schuman e l’Europa Ancor prima della fine della seconda guerra mondiale, Robert Schuman riconobbe che il futuro era nell’Unione e non nell’opposizione degli uni contro gli altri, come dimostra questo passaggio: «Quando le armi taceranno, ai nostri nemici di ieri porgeremo la mano in segno di riconciliazione e assieme ad essi costruiremo la nuova Europa. La pace come fondamento di un futuro positivo può progredire solo se i nostri popoli sapranno perdonarsi, se impareranno a capirsi e se si riconcilieranno.» Quando era ministro degli esteri francese, Schuman pose le basi della Comunità europea del carbone e dell’acciaio, proponendo che il carbone e l’acciaio essenziali per l’industria degli armamenti fossero posti sotto l’amministrazione di un’autorità comune. Così facendo egli pose la prima pietra di quella che sarebbe stata la comunità degli stati europei nonché un’iniziativa unica al mondo destinata ad avere successo. Dalla Comunità del carbone e dell’acciaio nacque, nel 1957, la Comunità economica europea. Nei decenni successivi seguirono l’introduzione del mercato interno e della moneta unica. L’Unione europea conta oggi 25 membri che diventeranno presto 27. «La parola più importante è però Pace», come disse Robert Schuman già nel 1950. Anche se oggi questo progetto di pace non può da solo giustificare l’unificazione europea, esso rimane tuttavia il più importante. Oggi emerge chiaramente quanto avesse ragione Robert Schuman, quando sosteneva che gli stati nazionali da soli sono sempre meno in grado di garantire il benessere, la sicurezza interna e la pace. L’Unione europea, quale comunità fondata sul diritto e sui valori, assicura la pace, rafforza la coesione tra gli Stati e crea le condizioni per il bene comune e il benessere. 330 Selezione di discorsi In particolare vorrei richiamare l’attenzione sull’unificazione europea dopo il grande allargamento dell’Unione del 1° maggio 2004. Come ha testimoniato l’ex presidente del Gruppo PPE Hans-August Lücker, già all’inizio degli anni Sessanta Robert Schuman indicò, parlando ad un gruppo di giovani deputati, che un giorno anche gli amici dell’Europa centro-orientale avrebbero avuto la libertà e avrebbero contribuito all’unità del nostro continente. Se si eccettuano Ungheria, Polonia, Repubblica Ceca, Slovenia, Slovacchia e i tre stati baltici Estonia, Lettonia e Lituania, occorre osservare che l’UE è riuscita in un’impresa storica. Questi paesi hanno superato il comunismo e hanno introdotto con successo democrazia e autodeterminazione. Il Parlamento europeo, primo tra tutti il Gruppo PPE-DE, ha sostenuto con convinzione il collegamento tra gli stati dell’Europa centro-orientale e l’Unione europea. È stato il nostro Gruppo a proporre l’avvio dei negoziati di adesione con tutti gli otto stati centroeuropei, non con un gruppo solo. Ricordo bene quando il vicepresidente del Gruppo Staffan Burenstam Linder sviluppò l’idea di «intensi negoziati» con i paesi più evoluti e di «negoziati» con quelli meno evoluti, e quando me la espose, essendo io all’epoca vicepresidente del Gruppo nonché responsabile per le questioni dell’allargamento in seno al Parlamento svedese. Presidente del Gruppo era allora Wilfried Martens (1994-1999). Fui completamente d’accordo e sviluppai queste riflessioni in una proposta da presentare al Gruppo, scrivendola in una stanzetta dell’hotel Nelson di Stoccolma. Tali riflessioni furono approvate all’unanimità nel corso di una riunione del Gruppo il 1° ottobre 1998 che, cosa eccezionale, iniziò alle 8 invece che alle 9, come era d’uso. Il Parlamento europeo, la Commissione e gli Stati membri hanno fatto proprie queste considerazioni cosicché il 1° maggio 2004 tutti i paesi elencati hanno potuto entrare nell’UE. Mi rallegro in particolare del fatto che per questa commemorazione di Robert Schuman ci siamo riuniti a Budapest, la capitale dell’Ungheria, il paese che esattamente 50 anni fa, nel 1956, si oppose coraggiosamente ai carri armati sovietici. L’Europa unita costituisce un arricchimento e una sfida. Dobbiamo tutti essere pronti ad ascoltarci, a scambiarci pareri, a imparare l’uno dall’altro e a mostrarci disposti al compromesso. Nell’ambito del nostro Gruppo questa è pratica quotidiana; con 263 parlamentari costituiamo (dal 1999) il gruppo più numeroso all’interno del Parlamento e siamo gli unici a includere delegati da tutti i 25 Stati membri nonché «osservatori» dai paesi candidati Romania e Bulgaria. Selezione di discorsi 331 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 Europa quale comunità di valori Signore e Signori, cari amici, l’Unione europea non è un’alleanza economica finalizzata al perseguimento di scopi o interessi. L’Unione europea è, nel senso inteso da Robert Schuman, una comunità di valori che pone al centro la concezione cristiana dell’uomo e che si fonda sulla democrazia, il primato della legge, la solidarietà e la tolleranza. L’uomo è «persona», responsabile verso se stesso e la comunità. L’autoconsapevolezza culturale dell’UE si basa sulla tradizione cristiana. Ed è a questo che è volto il lavoro che il Gruppo PPE-DE svolge con passione ed energia. Senza i valori di base dell’Europa e senza la volontà comune di progettare il futuro per il bene di tutti non saremmo arrivati dove siamo. Oserei quasi dire che, diversamente, l’integrazione politica della nostra comunità europea non sarebbe stata possibile. Siamo ben lungi dall’aver esaurito i nostri compiti in Europa: il progetto Europa propone questioni sempre nuove. Già Robert Schuman notava che l’Europa «non potrà farsi in una sola volta». Le concrete condizioni politiche mutano in continuazione in virtù del dinamismo che caratterizza il mondo di oggi. Le mutazioni con sé portano sfide. Se accettiamo queste sfide, si prospetteranno nuove possibilità e nuovi orizzonti. Per quanto riguarda la comunità dei valori, essa non muta, offrendo un chiaro quadro d’azione per decidere cosa va conservato, cosa va migliorato, cosa va evitato e cosa va combattuto. Se l’Unione europea deve saper adattare flessibilmente il proprio approccio politico alle sfide future, i valori fondamentali europei ne costituiscono la solida base. Ma al centro della nostra attenzione dobbiamo porre anche la stabilità e il dialogo con i vicini dell’Europa nel senso auspicato da Robert Schuman di una comprensione reciproca. Il mondo islamico e arabo, dal Marocco all’Iran, è il confinante più vicino e più importante dell’Europa. La ricchezza culturale di questo mondo, il suo potenziale politico-economico nonché i suoi conflitti interni pongono questa regione, anche dalla prospettiva europea, davanti ad una sfida organizzativa straordinaria e di lunga durata. Grazie alla crescente presenza all’interno delle società europee, il mondo islamico raggiunge una nuova dimensione. Il dialogo con la cultura islamica ha perciò un grande significato per la pace e la tolleranza tra i nostri popoli nonché per promuovere relazioni di buon vicinato tra essi e i popoli dell’Islam. Tale dialogo deve fondarsi sulla verità. 332 Selezione di discorsi Dal 1989 ho visitato 16 paesi arabi e islamici. Nel corso di una visita a Riad, la capitale dell’Arabia Saudita, il presidente del Consiglio della Shura, un religioso musulmano di alto rango colto e affabile, mi chiese come venivano trattati i musulmani in Germania e in Europa. Risposi che potevano pregare nelle loro moschee e che godevano di tutti i diritti religiosi, sebbene non in tutti i casi si fossero integrati in modo soddisfacente nella società. A mia volta chiesi se era vero che i musulmani e le musulmane che volevano convertirsi al cristianesimo venivano puniti, in base alla legge, con la pena capitale. Non ebbi risposta, il che equivaleva ad una conferma. In seguito l’ambasciatore tedesco che mi accompagnava osservò che fino ad allora mai nessuno aveva osato porre una simile domanda. Non ho ritenuto la mia domanda particolarmente coraggiosa, d’altro canto sono fermamente convinto che il dialogo, necessario, con l’Islam possa ottenere risultati positivi solo se fondato sulla verità e sulla reciproca tolleranza. Altri elementi essenziali per raggiungere questo obiettivo sono un maggiore accesso al mercato europeo e maggiori aiuti, volti soprattutto allo sviluppo di un sistema democratico e di mercato. L’Assemblea parlamentare euromediterranea, composta da deputati del Parlamento europeo, degli Stati membri e degli Stati mediterranei che non appartengono all’UE, può svolgere un importante ruolo nell’ambito di questo dialogo e di questa cooperazione. L’Europa del presente e del futuro Ciò che abbiamo raggiunto in Europa dopo l’intuizione di Robert Schuman è unico: oltre 450 milioni di persone riunite nell’Unione europea grazie ai valori comuni dell’Europa e a dispetto dei confini nazionali. Il mercato interno europeo costituisce il più grande spazio economico del mondo. La nostra famiglia politica ha dato un contributo notevolissimo al raggiungimento di questi traguardi. All’integrazione europea dobbiamo la pace, la libertà e un benessere sempre crescente. La vita dell’UE coincide con il periodo di pace più duraturo nella storia dell’Europa centrooccidentale. Il prossimo anno festeggeremo il 50° anniversario del Trattato di Roma, siglato il 25 marzo 1957. Non si tratta di un fatto come un altro e impone a tutti gli attori politici la responsabilità di assicurare un futuro durevole all’Unione europea. La diversità tra nazioni e culture costituisce da sempre un tratto caratterizzante dell’Unione europea. Si tratta di un dato di fatto che va considerato come un vantaggio e quindi Selezione di discorsi 333 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 promosso. Ne consegue il valore da riconoscere al principio di sussidiarietà. Nell’elaborazione di obiettivi comunitari e nella definizione delle competenze di base andrebbe sempre tenuto presente il motto «Uniti nella diversità». La Costituzione europea Il Parlamento europeo, il Gruppo PPE-DE per primo, è attivamente impegnato a sostenere la Costituzione europea. Fu proprio il nostro gruppo, in occasione del congresso del PPE a Berlino del gennaio 2001, a presentare la proposta di una conferenza per elaborare una Costituzione, ritenendo noi allora come oggi che il trattato di Nizza non sia all’altezza delle sfide che attendono l’Unione europea. Il trattato costituzionale darebbe all’Unione europea più democrazia, più legittimazione e più trasparenza. Noi abbiamo bisogno di queste riforme. Esse sono imprescindibili per un’UE dotata degli strumenti per affrontare adeguatamente il futuro. Abbiamo bisogno di una maggiore efficienza delle procedure decisionali che coinvolgono le istituzioni comunitarie e di una ripartizione delle competenze più chiara. I cittadini devono sapere chi è responsabile di cosa in Europa. Occorre un maggior riconoscimento del Parlamento europeo attraverso l’estensione della procedura di codecisione, in particolare occorre che le istituzioni comunitarie – Parlamento, Consiglio e Commissione – operino su un piano di parità. Il Gruppo PPE-DE si è detto chiaramente a favore del metodo comunitario e di un’azione comunitaria, il che è da far risalire alle proposte realmente rivoluzionarie fatte da Robert Schuman il 9 maggio 1950. Già oggi il Parlamento europeo ha le stesse prerogative del Consiglio su oltre il 70% dell’attività legislativa. La Costituzione prevede l’istituzione di un ministero degli esteri europeo. Ciò contribuirebbe fattivamente a rafforzare la rappresentanza esterna dell’UE. Solo associandosi gli stati nazionali europei hanno la possibilità di far sentire la propria voce sulla scena politica mondiale. Non è solo in Cina e in India che si stanno sviluppando quelle nuove forze economiche e politiche alle quali l’Europa deve prepararsi. Un coordinamento e una rappresentanza migliori della politica estera comune è perciò di fondamentale importanza per potenziare il futuro dell’UE come «attore globale». Al cuore dell’influenza in politica esterna c’è la lotta contro il terrorismo internazionale, la garanzia della sicurezza interna ed esterna nonché il disarmo e il sostegno alla non proliferazione delle armi di distruzione di massa. In questo 334 Selezione di discorsi abbiamo bisogno come già nel passato del legame con gli amici americani, il che non vuol dire non essere critici sul campo di prigionia di Guantanamo, a Cuba, o sulla pena di morte esistente negli Stati Uniti. I cristiano-democratici tedeschi hanno sempre lavorato per l’inserimento della Carta dei diritti fondamentali nella legislazione comunitaria di base, onde assicurare ai cittadini la libertà e i diritti fondamentali per legge. Così facendo si darebbe risalto al fatto che l’Unione europea è una comunità di valori che pone al centro dei propri obiettivi i diritti dell’individuo, la tolleranza, la sussidiarietà e la solidarietà. In ciò ci inseriamo nella tradizione dei valori rappresentati da Robert Schuman e dagli altri padri fondatori dell’unificazione europea. Sono convinto che Robert Schuman si sarebbe battuto anche per la presenza di un riferimento a Dio e per la citazione dell’eredità giudaico-cristiana, cosa che purtroppo non è stata possibile anche per la posizione del suo paese di origine. Una delle istanze principali emerse nel corso della convenzione costituzionale è stata quella di avvicinare l’UE ai cittadini. Paradossalmente proprio il rifiuto della Costituzione che si è avuto in Francia e in Olanda, esattamente un anno fa, pone con chiarezza questa necessità davanti ai nostri occhi. Successivamente il Consiglio europeo ha proposto una “fase di riflessione”. Nelle intenzioni dei capi di Stato e di governo, quanto emergerà dopo questa “fase di riflessione” servirà per un bilancio sul processo di ratifica. Al momento diamo per scontato che al vertice di giugno si deciderà un prolungamento della fase di riflessione. Dobbiamo utilizzare il tempo a disposizione per far conoscere di più la Costituzione ai cittadini. Dobbiamo trasmettere l’idea che l’Europa è la precondizione per risolvere i problemi fondamentali che i nostri paesi devono affrontare. Solo con l’Europa potremo indirizzare la globalizzazione secondo i nostri valori. Dobbiamo far capire che l’Europa rappresenta l’unione tra dinamismo economico e responsabilità sociale. Dichiarare nella fase attuale che la Costituzione sia morta è errato. L’UE ha bisogno dello spirito riformatore del trattato costituzionale. Nel frattempo 15 Stati, che costituiscono la maggioranza, hanno ratificato il trattato costituzionale, l’ultima è stata l’Estonia. Seguirà la Finlandia. Questi paesi corrispondono ad oltre la metà degli abitanti dell’UE, che sono 450 milioni. Questo è un dato che anche gli scettici sulla Costituzione non possono ignorare. Il processo di ratifica deve essere continuato. Maggiore sarà il numero dei paesi che la ratificano, maggiore sarà la possibilità che siano mantenuti i principi e lo spirito del processo costituzionale. Selezione di discorsi 335 L’influsso della visione di Robert Schuman sull’Europa odierna Intervento all’università Andrássy, Budapest, 30 maggio 2006 Non è la prima volta nella storia della costruzione europea che un trattato europeo viene respinto da un referendum. Fin dall’inizio la storia dell’integrazione comunitaria ha accusato ricorrenti battute d’arresto che è stato necessario superare, venendo così a costituire le tappe di una storia ricca di successi. Se attualmente l’Unione europea si trova in una situazione difficile, ciò non significa che essa non possa uscirne rafforzata. Nel 1992 i danesi hanno respinto il trattato di Maastricht che avrebbe dovuto porre la prima pietra per il progetto della moneta unica. Nel 2001 sono stati gli irlandesi a bloccare il trattato di Nizza. Tuttavia in entrambi i casi alla fine ha vinto il “sì”, dopo un secondo referendum. La mia esperienza mi dice che se c’è la volontà politica si trova sempre la strada. Due settimane fa la Commissione europea ha dato il suo contributo al dibattito sulla Costituzione presentando una «Agenda dei cittadini» con la quale si chiede ai capi di Stato e di governo, al Parlamento europeo e alla Commissione un impegno politico mirato agli obiettivi dell’Europa in occasione del 50° anniversario del Trattato di Roma che cadrà nel 2007, proposta che ho accolto molto favorevolmente. Tutte le possibilità offerte dai trattati esistenti vanno sfruttate meglio. Devo tuttavia aggiungere in termini chiari che in questo documento programmatico non vedo un chiaro segnale a favore della Costituzione europea né vedo la volontà di impegnarsi a fondo a tal fine. È evidente che le decisive riforme istituzionali non possono essere attuate senza i contenuti fondamentali del trattato costituzionale. Allargamento e approfondimento Il senso di identità europeo e l’integrazione hanno bisogno di limiti ben definiti, di una concreta definizione degli obiettivi e di risultati concreti. Per questo la questione dell’allargamento futuro dell’Unione europea costituisce un argomento determinante. Precondizione per ogni successiva adesione è però l’esistenza di una base minima comune in termini culturali, politici e finanziari. A metà maggio la Commissione ha presentato la relazione sui progressi di Romania e Bulgaria in vista dell’adesione. Il lavoro fatto da Romania e Bulgaria, dopo 45 anni di malagestione comunista, per creare uno Stato funzionante e una società democratica è lodevole. Il processo di riforma in questi due paesi deve continuare a ritmo sostenuto. La proposta della Commissione, considerando i progressi di Romania e Bulgaria, va perciò nella giusta direzione. 336 Selezione di discorsi Noi vogliamo lavorare assieme perché l’adesione di questi paesi abbia successo. Non si tratta di discutere sulle date ma piuttosto di avviare le riforme necessarie in modo che in autunno sia possibile decidere sull’adesione. Per quanto riguarda eventuali adesioni future dobbiamo tuttavia esprimere le nostre riserve, con la notevole eccezione della Croazia. La capacità dell’UE di accettare nuove adesioni dovrà essere tenuta maggiormente in conto nel corso dei futuri negoziati di adesione. Non si dovrà quindi dare per scontato, fin dall’avvio dei negoziati, l’obiettivo finale della piena adesione. Dobbiamo proporre ai paesi balcanici una prospettiva europea chiara e tuttavia spiegare loro altrettanto chiaramente che la strada verso l’Unione europea comporta un lungo cammino. Dobbiamo chiederci quanto solide siano le fondamenta della nostra casa europea. In una recente relazione sulla strategia per l’allargamento, il Parlamento europeo ha invitato ad andare piano: al momento l’UE non può aumentare la propria capacità di accettare nuove adesioni. Pertanto il Parlamento europeo chiede con forza che vengano attuate le riforme previste dalla Costituzione europea in modo che da assicurare anche per il futuro l’efficienza e la capacità di agire dell’UE attraverso la riforma delle istituzioni, delle procedure e dei settori di intervento. Conclusione La società di oggi deve assicurare le possibilità per le generazioni future. Per fare questo abbiamo bisogno di un’Europa unita. Il Gruppo PPE-DE si impegna attivamente per l’Europa di domani in ossequio alle idee politiche e ai valori dei padri fondatori, primo tra tutti Robert Schuman. Grazie al nostro pieno impegno e alla forza delle nostre convinzioni politiche diamo il nostro contributo a ciò che sta a cuore a tutti noi: un’Europa unita per tutti noi che sia anche una proposta per tutto il mondo. Un’Unione europea ispirata alla libertà e alla responsabilità, alla solidarietà e alla sussidiarietà, alla convivenza pacifica tra i popoli del nostro continente. In questo modo, in virtù dei nostri valori che furono anche i valori di Robert Schuman, potremo essere suoi degni eredi. Rendiamo omaggio a Robert Schuman restando fedeli ai suoi ideali e portandoli avanti nel futuro. Così facendo rendiamo un servizio a noi stessi, alla generazione presente e alle generazioni che seguiranno. Selezione di discorsi 337 La riunificazione della storia europea Discorso nell’ambito della Giornata Studio del Gruppo PPE-DE, Bruxelles, 8 giugno 2006 Ringrazio Christopher Beazley per il suo discorso introduttivo. Desidero ringraziarvi e ringraziare gli altri organizzatori, Tunne Kelam, Vytautas Landsbergis, Aldis Kušķis, per aver preparato la riunione di oggi. Penso che abbiate svolto un ottimo lavoro. Credo che sia necessario onorare la nostra storia europea comune. La riunificazione della storia europea Discorso nell’ambito della Giornata Studio del Gruppo PPE-DE, Bruxelles, 8 giugno 2006 Cari amici, desidero ancora una volta ringraziarvi per aver organizzato questa giornata di studio. Viviamo in un’epoca in cui i cambiamenti si succedono rapidamente. Giorno dopo giorno veniamo investiti dagli avvenimenti, tanto che potremmo quasi perderne il filo se non ci fermassimo ogni tanto a riflettere e a chiederci da dove veniamo. Il cammino verso il futuro potremo percorrerlo soltanto se sappiamo da dove veniamo. Ecco perché il riconoscimento della storia e il riconoscimento degli insegnamenti della storia si pongono come processi spirituali assolutamente necessari, perché è soltanto conoscendo il proprio passato, i suoi aspetti positivi ma anche quelli negativi, che è possibile incamminarsi verso il futuro in maniera corretta. Questa giornata di studio è una giornata di riflessione. È una giornata importante sotto il profilo spirituale e sotto il profilo morale, perché è una giornata che deve ricordarci tutto ciò che di terribile è accaduto in Europa e nel mondo. Essa deve permetterci di trarre una serie di conseguenze per il nostro vecchio continente in costante rinnovamento. Consentitemi di iniziare da ciò che mi è capitato di vedere ieri sera alla televisione tedesca. Il Consiglio centrale degli ebrei in Germania ha eletto ieri un nuovo presidente dopo il decesso, avvenuto alcune settimane or sono, dell’ex presidente Paul Spiegel. È stata eletta Charlotte Knobloch, 73 anni. Alcuni diranno forse che è già in età avanzata. Ho pregato il mio collaboratore di inviare le congratulazioni da parte mia alla signora Knobloch dicendole che ha la stessa età che aveva Konrad Adenauer, il primo cancelliere tedesco, quando è entrato in carica. La sua è ancora una giovane età. Ma perché cito Charlotte Knobloch? Perché è una donna assolutamente interessante. Da piccola, all’epoca in cui gli ebrei-tedeschi venivano deportati nei campi della morte, questa ragazzina fu nascosta da alcuni contadini cattolici che la spacciarono per figlia adulterina. Rimanendo nella loro fattoria per tutto il periodo della Seconda guerra mondiale, è riuscita a sopravvivere, mentre molti dei suoi famigliari sono stati sterminati. Selezione di discorsi 339 La riunificazione della storia europea Discorso nell’ambito della Giornata Studio del Gruppo PPE-DE, Bruxelles, 8 giugno 2006 Consentitemi di affermare quanto segue: credo che i tedeschi, e io stesso sono tedesco, siano riusciti a rielaborare abbastanza ampiamente il loro passato, ammettendo i crimini del nazional-socialismo e la colpa che quei crimini comportano. Una colpa da cui siamo largamente esenti ma che ci è imposta per via del fatto che i nazional-socialisti avevano un’ideologia fondata sulla razza. La Germania, avendo dovuto rielaborare e ristudiare il suo passato, ha attuato un processo spirituale e morale, ed è solo mettendo in atto questo processo che si può affrontare il futuro. Quanto è stato fatto in Germania andrebbe ripetuto altrove allo scopo di rivedere la storia del comunismo totalitario e i suoi crimini. Occorre affermare molto chiaramente che il nazional-socialismo e il comunismo hanno avuto le medesime conseguenze diaboliche, e che Hannah Arendt, la grande politologa di origine ebraica, ha richiamato cinque criteri, che sono applicabili sia al regime diabolico del comunismo totalitario, sia al regime diabolico del nazional-socialismo. Entrambe erano ideologie, e ideologia significa intendere l’Uomo come assoluto, senza lasciargli alcun margine di responsabilità personale. L’uomo, l’essere umano, è utilizzato per un obiettivo che si pretende più elevato: la razza per i nazionalsocialisti, la classe per i comunisti, e tutto questo è riprovevole. La grande possibilità che si offre alla nostra epoca, il miracolo della nostra epoca, è che i nostri genitori hanno visto il crollo del nazional-socialismo e che più tardi noi abbiamo potuto assistere, nel 1989, al crollo del comunismo. Sono membro del PE dal 1979; sono uno dei sei deputati che restano di quell’epoca. Se nel 1979 mi avessero detto che tre nazioni che erano state occupate dall’Unione sovietica, l’Estonia, la Lettonia e la Lituania, avrebbero fatto parte della comunità di valori dell’Unione europea, che gli Stati un tempo aderenti al Patto di Varsavia, la Polonia, la Repubblica ceca, la Slovacchia, l’Ungheria, la Slovenia, avrebbero fatto parte, oggi, della comunità di valori dell’Unione europea… ecco, questo è il miracolo della nostra epoca. E faremmo bene a non dimenticare mai che dobbiamo essere grati del fatto che, il primo maggio del 2004, queste nazioni abbiano aderito all’Unione europea. È un fatto di cui dobbiamo rallegrarci con tutto il cuore: ne abbiamo tutte le ragioni. Cari amici, credo che questo meriti degli applausi. Ammiro il vostro contegno, ma credo che la gioia che sentiamo sia comune. Che cosa è in discussione oggi? Qualche anno fa si era auspicato che il Presidente russo intervenisse al Parlamento europeo. Il Gruppo PPE-DE pensava, all’epoca, che si sarebbe dovuto invitare per primo il Presidente americano perché noi dobbiamo molto all’America in tema di libertà, libertà dell’Europa e del mondo. È evidente che neanche gli Americani sono privi di difetti. Poi è scoppiata la guerra in Iraq, con la conseguenza che il Presidente Bush non è stato invitato al Parlamento europeo, come, del resto, non è stato invitato il Presidente Putin. Ciò che vorrei dirvi riguarda la Russia. La Russia non ha ancora riflettuto sul suo passato comunista, sul suo passato totalitario. La spoglia mortale di Lenin, il predecessore di Stalin, è sempre esposta sulla Piazza Rossa ed è sempre un luogo di pellegrinaggio per i russi. Ecco perché dobbiamo chiedere che la Russia, come la Germania, rielabori il suo passato, che anche la Russia faccia questo lavoro spirituale e morale, perché una società può avere un futuro valido soltanto se conosce il suo passato e riconosce i suoi errori e i suoi crimini passati. Solo dopo aver voltato pagina e aver tratto le conseguenze positive, è possibile andare avanti. E questo vale ugualmente per la Repubblica popolare cinese. Mao Tse-Tung, come Hitler e Stalin, si è reso responsabile di crimini di massa. Il passato della Cina comunista non è ancora stato elaborato. Non si può dire che vi siano state deviazioni di rotta nel processo di evoluzione. Il comunismo totalitario va visto anch’esso per quello che è stato, nella Repubblica popolare cinese come in Russia, così come si è fatto in Germania nei confronti del nazional-socialismo. Ogni giorno siamo inondati da una pletora di informazioni. Ci arrivano molte informazioni sull’Unione europea, sulle mancanze dell’Unione europea, sull’eccesso di burocrazia. La burocrazia pletorica è un problema, sì, ma non solo a Bruxelles: lo è anche nelle capitali nazionali così come nelle regioni e nelle municipalità. Nonostante tutte le critiche, legittime, che si possono rivolgere all’Unione europea, perché siamo tutti esseri umani e perché commettiamo tutti degli errori, nonostante tutte le critiche, non dimentichiamo le grandi realizzazioni dell’Unione europea, che è oggi una 340 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 341 La riunificazione della storia europea Discorso nell’ambito della Giornata Studio del Gruppo PPE-DE, Bruxelles, 8 giugno 2006 comunità fondata sulla dignità umana, sulla democrazia, sul diritto e in particolare sulla coesistenza pacifica dei popoli. Dal 1° maggio 2004 dieci nuovi popoli fanno parte della UE, oltre a quelli dell’Europa centrale, Malta e Cipro: oggi vi sono 25 nazioni che fanno parte dell’Unione europea. Ciò significa che abbiamo una popolazione di 455 milioni di abitanti, più di quelli degli Stati Uniti e della Russia. Questo dimostra come è complessa l’Europa; l’Europa è un continente estremamente complesso. Poiché questa è la realtà, poiché siamo un insieme in ragione dei valori che ci sono comuni, dobbiamo dar prova di pazienza gli uni nei confronti degli altri, dobbiamo ascoltarci, comprendere e comprenderci, ed è solo attraverso la comprensione reciproca che riusciremo a trovare soluzioni comuni per questo continente. Considerato che vi sono due estoni tra noi, vorrei trasmettere loro i miei ringraziamenti per aver adottato il trattato costituzionale. Sapete che dopo il “no” francese e quello olandese, non avremo più la Costituzione così come era nella sua forma iniziale. Non l’avremo al 100%, è vero, ma più saranno i paesi che la ratificheranno, maggiori saranno le probabilità che si possano far passare i principi e la sostanza di questa Costituzione e questo consentirà di avere uno strumento per risolvere in modo pacifico i conflitti che ci opporranno gli uni agli altri. Avremo sempre dei conflitti, si tratta di un fenomeno sociale, ma ciò che importa è poterli risolvere facendo ricorso a mezzi democratici e parlamentari. Questo è ciò che costituisce la base stessa della pace, e l’Unione europea potrà avere un futuro valido e durevole soltanto se sarà fondata sui valori, su quei valori che trovate nel trattato costituzionale. Ecco perché sarebbe opportuno che cercassimo insieme i voti e i mezzi che ci permettano di realizzare la sostanza e i valori di questa Costituzione europea, perché l’Unione europea abbia un avvenire reale, basato sulla dignità dell’uomo e del diritto. Un’ultima osservazione. Che voi meditiate oggi sulla storia, sul terribile nazional-socialismo e sull’altrettanto terribile comunismo totalitario, è assolutamente meritorio. Quella cui darete vita oggi sarà una riflessione basata sulla storia e ciò permetterà di costruire l’avvenire del nostro continente sulla base della democrazia, dello Stato di diritto e della pace. Mi auguro che la riunione sia di vostro gradimento. Vi porgo i saluti del Gruppo PPE-DE. Esprimo a tutti voi il mio cordiale benvenuto. Auguro tutto il bene possibile ai vostri paesi di provenienza, europei e americani, visto che tra noi vi sono anche alcuni ospiti americani. 342 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 343 Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 Illustre prof. dr. Andrei Marga, illustre prof. dr. Nicolae Bocsan, illustre prof. dr. Ladislau Gyemant, Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 quando alcuni mesi fa mi fu chiesta la disponibilità per una laurea ad honorem, pensai che il titolo di dottore honoris causa conferito dall’Università Babes-Bolyai di Klausenburg (ClujNapoca) era il massimo onore che potesse essermi tributato da un’istituzione accademica rumena. Questa università è non solo il più importante centro spirituale del vostro paese; essa è anche un’università di alto rango a livello europeo. Ma soprattutto la vostra università è l’esempio e il modello evidentissimo della convivenza e della collaborazione non solo pacifiche ma anche, sul piano spirituale, reciprocamente feconde in questa nostra Europa. Dopo la svolta europea dell’inizio degli anni Novanta, nessuna altra università si è caratterizzata con altrettanta continuità per l’offerta contemporanea di corsi di studio rumeni, ungheresi e tedeschi. So bene cosa questo significhi, se si considera la storia della Transilvania. Posso solo dire che si tratta di una grande prova di un’identità europea rinnovata e promettente di cui ho il massimo rispetto. Forse vi interessa sapere - soprattutto a voi, cari studenti - quali associazioni mi vengono in mente, qui oggi a Cluj, con l’università della mia regione. All’università di Osnabrück ho insegnato e, nonostante i miei molteplici incarichi politici, sono stato cooptato come professore onorario. L’università di Osnabrück è nata nel 1631, quindi dopo il 1581, anno in cui è sorta dapprima come collegio di gesuiti l’università di Cluj. Tuttavia già due anni dopo la fondazione l’università di Osnabrück veniva chiusa dalle truppe svedesi. Così è rimasta fino al 1974, anno della sua rifondazione. Osnabrück si vanta di essere, assieme a Münster, la città della pace di Vestfalia. A Osnabrück, fino alla secolarizzazione del 1803, il principio della pace religiosa tra cattolici e protestanti - cuius regio, eius religio - veniva praticato in modo molto sui generis. Quando moriva il principe vescovo, il successore doveva essere di confessione diversa. Quindi se moriva un principe vescovo cattolico, gli succedeva uno protestante, e così via. Selezione di discorsi 345 Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 Non voglio affatto dire che questa idea debba fornire lo spunto per la designazione del rettore della vostra università. Con questi riferimenti al mio paese voglio esprimere qualcosa di totalmente diverso. Noi tutti europei siamo uniti da una storia di tensioni e conflitti che nascono dall’avere noi identità, religioni, lingue e culture diverse. E ci unisce il convincimento che la ricerca di un equilibrio e di una convivenza costituisca, in definitiva, la risposta migliore, giusta e produttiva alla diversità del nostro continente. Le leggi sono al di sopra del potere. Proteggono i più deboli e costituiscono una garanzia nei rapporti sociali e politici. Tutti noi, nell’Europa di oggi fatta di popoli liberi, siamo convinti di questo principio. Si tratta di un principio che ci rimanda tutti all’epoca romana, quando prese le mosse quel pensiero giuridico che è uno degli elementi costitutivi dell’Europa. Di nuovo mi viene in mente un parallelismo, che riguarda l’elevazione di Cluj a colonia romana da parte di Marco Aurelio. Nella regione di Osnabrück l’espansione romana verso nord si concluse con la sconfitta di Varo per mano dei Germani nel 9 d.C. Un tempo sia Cluj sia Osnabrück facevano parte della periferia dell’impero romano. Oggi le nostre due città si trovano nel cuore di un’Europa che sta gradualmente diventando una cosa sola, in cui i popoli tedeschi, slavi e latini, dove rumeni, ungheresi e tedeschi stanno bene assieme. Tra poche settimane Romania e Bulgaria entreranno nell’Unione europea. Un ingresso atteso per anni con ansia dal vostro popolo e dalla Bulgaria e preceduto da un intenso processo di rinnovamento. Questo processo non sarà concluso, né può concludersi, il giorno dell’ingresso nell’Unione europea. Il gruppo che presiedo al Parlamento europeo ha sempre sostenuto l’adesione di Romania e Bulgaria all’Unione europea e si è sempre adoperato affinché essa si realizzasse il 1° gennaio 2007. Da sempre diciamo che Romania e Bulgaria appartengono alla comune cultura europea. Da sempre diciamo anche che l’adesione all’Unione europea non è una strada a senso unico. 346 Selezione di discorsi Essa risponde agli interessi del vostro paese e della Bulgaria. Ma risponde anche agli interessi dell’UE e degli Stati membri. Una tale conciliazione degli interessi reciproci può essere realizzata dovunque soltanto se noi ci uniamo nell’UE nel pieno rispetto delle norme elaborate a livello comunitario. Questo corpus di norme prende il nome di aquis comunitario, che è il diritto dell’UE stabilito di comune accordo. L’Unione europea è in primo luogo una comunità che si è data un diritto comune vincolante per tutti. Ad esso devono conformarsi tutti i membri dell’UE. Non esistono membri di prima classe e membri di seconda classe. All’UE si può aderire in un solo modo: come paesi e popoli che si riconoscono reciprocamente pari diritti e che sono tutti sottoposti allo stesso diritto adottato di comune accordo. Perciò l’UE – prima dell’adesione e dopo l’ammissione di un nuovo membro – deve vigilare attentamente affinché siano rispettate tutte le regole comuni che ci siamo dati. Solo allora l’integrazione europea ha senso e solo allora porta a traguardi positivi. Per questo l’Unione europea, anche dopo l’ammissione di Romania e Bulgaria, osserverà attentamente il corso che prenderanno i due paesi sul piano dell’organizzazione e delle strutture e sul piano concreto. La UE fa altrettanto con i cosiddetti Stati membri esistenti. Ad esempio negli ultimi anni la Germania, il mio paese, è stata sottoposta a più riprese ad una procedura di infrazione per il mancato rispetto dei criteri del Patto di stabilità e crescita europeo. Come le leggi tutelano i più deboli, così il rispetto e la rigorosa applicazione delle leggi comunitarie tutelano per tutti il diritto ai benefici derivanti dall’appartenenza all’UE. Per questo motivo il benvenuto a Romania e Bulgaria non sarà meno caloroso. Tuttavia occorre sapere che il giorno dell’ammissione nell’Unione non significherà la fine di quella grande trasformazione iniziata con la liberazione dal totalitarismo comunista. L’integrazione europea è essa stessa un lungo processo di trasformazione: un processo che cambia le forme e i contenuti dell’integrazione europea e delle istituzioni che la incarnano. E che trasforma le strutture interne degli Stati membri e influenza la vita dei cittadini dell’Unione. Così si è voluto fin dall’inizio e così è ancora oggi per molti nell’UE. Selezione di discorsi 347 Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 L’integrazione europea mette assieme elementi essenziali delle nostre rispettive sovranità nazionali. Perché noi da soli siamo troppo deboli per realizzare i nostri interessi nel mondo. Perché noi siamo molto più utili l’uno all’altro grazie a compromessi e accordi che non con un conflitto permanente. Perché noi possiamo dare al meglio il nostro contributo per la pace nel mondo nel contesto di una comunità fondata sul diritto, sulla democrazia e sulla libertà. Mettere assieme le nostre sovranità nazionali non è una cosa così tanto per dire. Non si tratta di una formula ma piuttosto di un processo. Un processo che ha già fatto molta strada. Oggi la sovranità monetaria, per tutti gli Stati membri dell’UE, è affidata alla Banca centrale europea, anche per quegli Stati che non hanno ancora introdotto l’euro. In materia di sicurezza interna e in materia di politica estera e di difesa vengono trasferiti a livello europeo sempre maggiori elementi di sovranità che in precedenza rientravano nell’autonomia decisionale dei singoli Stati membri. Ciò rafforza l’Europa ma al tempo stesso trasforma ciascuno Stato membro e la sua società. Presto vi abituerete a queste nuove realtà europee. Inizieremo assieme il cammino verso una nuova Europa. Si tratta, soprattutto per voi, cari studenti dell’università Babes-Bolyai, di una grande, immensa possibilità di vita. Quando avevo la vostra età, l’opera di unificazione europea era ai primi inizi. Allora quasi nessuno voleva credere che avremmo raggiunto quello che oggi è davanti ai nostri occhi: prima di tutto, che il comunismo sarebbe tramontato, per lo più in modo non violento; che l’Europa, libera, si sarebbe riunita; che avremmo avuto una moneta unica e che nel frattempo ci sarebbero state missioni di pace europee in oltre una dozzina di zone in tutto il pianeta. Nei prossimi decenni voi, giovani rumeni, contribuirete a dare forma alla nuova Europa. Sarà sempre più la vostra Europa. Si tratta davvero di una prospettiva stupenda, avventurosa, alla quale potrete partecipare con coraggio, senso di responsabilità e passione. L’ammissione della Romania nell’Unione europea è una giornata storica per il popolo rumeno e per il popolo bulgaro. Un grande giorno per tutti noi dell’Unione europea. Perché la riunificazione dell’Europa rappresenta un guadagno per tutti gli europei. Un guadagno in termini di sicurezza, in termini di liberta, un guadagno per il mercato comune. E soprattutto un guadagno spirituale, una crescita dell’identità europea. 348 Selezione di discorsi Alcuni anni fa il magnifico rettore della vostra università Babes-Bolyai, prof. Andrei Marga, ha scritto in un’importante pubblicazione del «Centro studi sull’integrazione europea» di Bonn dedicata alle «Esperienze di trasformazione» sullo sviluppo della cultura politica nei paesi candidati all’adesione all’UE: «Ci si può dire culturalmente europei quando la propria cultura giuridica prende l’individuo ad oggetto delle norme e quando favorisce il primato e la validità universale delle leggi». Del resto va notato che il libro che contiene il contributo del prof. Marga è stato curato da uno storico ungherese, Gabor Erdödy. Il prof. Marga ha perfettamente ragione quando sostiene che, per la modernizzazione della Romania e di tutte le altre società che si trovano in una fase di trasformazione, il sistema dei valori sia ancora più importante del rinnovamento economico. Al centro del sistema di valori che oggi unisce noi europei c’è la dignità dell’uomo. Rispettare e proteggere l’unicità e l’uguaglianza di tutti gli uomini e la loro dignità: questo è il nostro compito più importante in seno all’Unione europea. A tal fine non basta avere una economia competitiva, per quanto importante essa sia. Ci occorre altrettanto, anzi di più, il contributo delle università, il contributo della vita spirituale europea. Janos Bolyai, il grande matematico ungherese che assieme a Babes dà il nome alla vostra università, in una lettera all’imperatore Francesco Giuseppe ha formulato delle proposte per un nuovo sistema finanziario equo nell’impero austro-ungarico di allora. Egli ha saputo lasciare la torre d’avorio della sua geometria non euclidea, dando anche a voi, studenti oggi di questa università, un esempio. Prossimamente nell’Unione europea si affronterà anche il tema di un nuovo sistema finanziario. Questo dibattito è presumibilmente ancora più complicato di quello sulla costituzione europea. Tuttavia potrà essere facilitato se, nell’ambito dei comitati politici responsabili, potremo contare su analisi ben fatte e su proposte adottabili provenienti dal mondo scientifico. Saremmo più che grati se potessimo contare, oggi, su un Janos Bolyai che ci consentisse di superare i difficili problemi del regolamento finanziario europeo. Potremmo usare anche più accademici e più politici che sappiano guardare oltre l’orizzonte del loro diretto ambito professionale, così come ha fatto Victor Babes, l’altro grande a cui è intitolata la vostra università. Selezione di discorsi 349 Romania e Bulgaria verso l’adesione all’Unione europea Discorso di ringraziamento in occasione del conferimento della laurea honoris causa all’università Babes-Bolyai, Cluj-Napoca, 5 ottobre 2006 Trovo notevole e incoraggiante per il necessario rinnovamento dell’università in tutta Europa che un professore di patologia e batteriologia abbia scritto un libro su «Fede e scienza». Ciò comprende anche mettersi di nuovo d’accordo su determinate patologie. Con patologie non intendo solo quelle legate alla professione di Victor Babes. Come forse saprete, sono cattolico. Perciò ho particolarmente presenti le considerazioni di Papa Benedetto XVI. Nel corso della recente visita in Baviera, il Papa ha parlato delle patologie della religione. L’università si lascia richiamare dalla verità. È questo l’ethos dell’università sin dai suoi inizi. E questo è il suo compito anche nell’Europa del 21° secolo. Il vostro personalissimo contributo per quella Europa rinnovata che voi, qui all’università Babes-Bolyai, studiate, insegnate e fate oggetto dello vostre ricerche. Questo paragrafo in rumeno: Con ciò voleva indicare quelle forme della religione che fanno ricorso, nella loro pratica religiosa, alla violenza e al radicalismo. Noi tutti aborriamo la violenza, soprattutto quando viene giustificata in nome della religione. Tutti sappiamo che la pace è possibile solo con la legge. Dobbiamo perciò portare avanti ancora di più il dialogo tra le culture e le religioni. Dobbiamo arrivare a far sì che esso abbia come obiettivo il principio, proprio di uno stato di diritto, della reciprocità: la reciproca tutela dell’esercizio della fede di tutti nel rispetto l’uno dell’altro. Questo dialogo ha la massima importanza per il futuro spirituale del nostro continente e per la pace mondiale. Ciò vale per le relazioni tra le diverse confessioni cristiane e per le relazioni tra cristiani, ebrei e mussulmani. Tale dialogo dev’essere sempre sincero e concreto. E chi potrebbe dare un contributo migliore a questo tema così importante dell’identità europea degli uomini di scienza che operano in un milieu così profondamente segnato da culture diverse come l’università Babes-Bolyai? Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Questo paragrafo in ungherese: Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában.Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Con il riconoscimento che qui oggi mi presentate io divento uno di voi. Per questo vi ringrazio. Si tratta quindi, avendo riguardo e rispettando la fede degli altri e la diversità delle culture che esiste tra gli uomini e tra i popoli, di cercare ciò che ci accomuna e di indicare con onestà ciò che ci divide e di evitare qualsiasi radicalismo e qualsiasi mortificazione della dignità nei rapporti con gli altri. Questa è davvero una questione essenziale in Europa e ben oltre il nostro continente. Mi auguro di cuore che anche i grandi studiosi e gli studenti impegnati dell’università Babes-Bolyai prendano a cuore il dialogo tra culture. Voi nella vostra università siete la dimostrazione concreta della forza della convivenza tra uomini e donne di lingua, cultura e religione diverse. La vostra Carta del 2005 ribadisce il fatto che presso l’università di Babes-Bolyai gli studi si svolgano «in condizioni uguali» in rumeno, ungherese e tedesco. L’Europa può imparare da voi. Tutti ascoltiamo con attenzione cosa si pensa, cosa si insegna, cosa si studia all’università Babes-Bolyai. Questa università è un luogo che lavora per giungere alla verità. 350 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 351 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 Ho accettato con piacere il cortese invito alla John F. Kennedy School of Government, il cuore pulsante dell’Università di Harvard per l’interazione con la politica e i sistemi di governo. Provo invidia per tutti voi che avete la possibilità di studiare qui, in un’istituzione all’avanguardia nel mondo accademico, in costante interazione con la politica applicata e il servizio pubblico. Naturalmente, proprio perché avete ricevuto così tanto, può darsi che un giorno il mondo si aspetti molto di più da voi rispetto agli studenti di altre istituzioni. Mi complimento con tutti i docenti che qui insegnano e condividono con voi la loro esperienza professionale. Oscar Wilde disse: «Non amo i principi. Preferisco i pregiudizi». La John F. Kennedy School of Government è sicuramente il luogo in cui si dimostra che i pregiudizi denotano scarsa lungimiranza e in cui i principi trovano applicazione pratica. Vorrei condividere con voi alcune mie riflessioni sui nostri principi transatlantici comuni e sui pregiudizi che dobbiamo combattere insieme. Lo faccio da europeo e da tedesco. Mi rendo conto che per chi vive negli Stati Uniti ascoltare un tedesco può sembrare strano. I dissensi politici sull’Iraq sono stati risolti, grazie al nostro abilissimo cancelliere dallo spirito transatlantico Angela Merkel. Ma la nostra lingua rimane. Mark Twain scrisse: «Ogni volta che un tedesco colto si tuffa in una frase, non lo si vede più fino a quando non riemerge dall’altra parte dell’Atlantico col suo verbo in bocca.» Per questo motivo parlerò in inglese, dato che sono anche un europeo. A volte, mi sembra che gli americani percepiscano ancora la UE come uno stranissimo animale proveniente dal continente europeo. So bene che tale pregiudizio non è condiviso qui a Harvard, motivo per cui sono ancor più lieto di parlarvi del ruolo dell’Unione europea nel mondo e della nostra responsabilità transatlantica comune. Non intendo negare le nostre carenze e i nostri difetti. Stiamo tentando di ricongiungere la straordinaria e ben riuscita idea di un’unione politica tra le nazioni e gli Stati democratici europei con l’accettazione di tale idea da parte dei cittadini. Si tratta di una sfida costante per qualsiasi democrazia del mondo, tanto più per l’Unione europea, che possiamo considerare una democrazia emergente. I politologi hanno abilmente descritto l’Unione europea come un’espressione di «governo multi-livello», che integra la dimensione locale, regionale, nazionale ed europea. Io sono uno dei pochi membri del Parlamento europeo – sei, per la precisione – che siede in quest’istituzione sin dalla prima elezione diretta, avvenuta nel 1979. Da allora abbiamo fatto tanta strada: basti pensare che oggi, mediante la procedura di codecisione, il Parlamento europeo decide insieme al Consiglio dei Ministri – l’organo che rappresenta i governi degli Stati membri – praticamente in merito a tutte le legislazioni rilevanti dell’Unione europea. Abbiamo fatto molti progressi nel definire un grado accettabile di separazione dei poteri a livello comunitario. Tuttavia, ciò non è Selezione di discorsi 353 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 ancora abbastanza per poter raggiungere il livello di democrazia, efficienza e trasparenza che auspichiamo. È per questa ragione che il Parlamento europeo sostiene la Costituzione europea. Vorremmo attuare i suoi principi fondamentali il più presto possibile e non solo per superare l’attuale crisi delle ratifiche, a seguito degli esiti negativi dei referendum tenutisi in Francia e in Olanda nel 2005, ma per far sì che il contenuto della Costituzione divenga una realtà europea, poiché siamo convinti che essa introduca cambiamenti essenziali nelle nostre procedure e politiche nazionali, cambiamenti che sono fondamentali per affrontare le principali sfide del nostro tempo. A nostro avviso, l’applicazione degli elementi chiave della Costituzione europea è un elemento vitale affinché la UE possa ottenere o ravvivare la fiducia dei propri cittadini. Stiamo tentando di trovare un equilibrio tra i vecchi e i nuovi Stati membri della UE, ma si tratta di un’impresa difficile, considerata la diversità di esperienze, approcci e principi. Molti dei vecchi Stati membri sono, in linea di principio, alquanto cauti in merito alla riforma dei loro sistemi di previdenza sociale. Sono preoccupati della concorrenza dei paesi dell’Europa centrale e orientale, mentre molti cittadini nutrono timori riguardo agli effetti della globalizzazione. Sarebbe semplicistico dire che la globalizzazione rappresenta un’opportunità negli Stati Uniti e un problema per l’Europa, ma una differenza esiste, ed è una differenza di cultura politica. Molti dei nuovi Stati membri dell’Unione europea desiderano essere il più possibile dinamici, poiché sono consapevoli che potranno raggiungere il livello di benessere delle altre nazioni solo raddoppiando i loro ritmi di marcia e moltiplicando al massimo i loro sforzi. Nel complesso, l’Unione europea è consapevole della necessità di rafforzare i sistemi formativi, che rappresentano la base della nostra competitività, e di dover fare i conti, da un lato, con una popolazione che invecchia e, dall’altro, con il fatto che gran parte della UE è oggi più che mai meta di migrazioni legali e illegali provenienti dai margini dell’Europa. Non è solo una questione di ringiovanimento economico, ma anche di concorrenza. Inoltre, soprattutto per quanto riguarda gli immigranti islamici provenienti dal Sud, ossia dal mondo arabo e dall’Africa subsahariana, tale questione influisce profondamente anche sui problemi dell’integrazione e sottolinea l’esigenza di un sincero dialogo tra culture diverse. In tutti questi ambiti, l’Unione europea non ha certo raggiunto la perfezione; anzi, appare carente come qualsiasi altro ordinamento democratico. L’integrazione europea è un processo iniziato quasi cinquant’anni fa. Il 25 marzo 2007 festeggeremo il cinquantesimo anniversario dei trattati istitutivi di Roma: sarà l’occasione per fare un bilancio, per celebrare i risultati ottenuti e per analizzare in tutta onestà gli obiettivi non ancora realizzati. Sarete d’accordo con me nel considerare che, tra i vari importanti successi, l’integrazione europea: 354 Selezione di discorsi > ha reso possibile il passaggio da conflitti secolari tra gli Stati europei a una comunità basata sul diritto, la democrazia e gli interessi comuni; > ha contribuito a superare le divisioni esistenti in Europa, nonché a riunificarla sulla base della democrazia, dello Stato di diritto, del rispetto per le minoranze e dell’economia di mercato; > è divenuta la base che ha permesso all’Europa di avvicinarsi in modo sostanzialmente nuovo a molte parti del mondo, non ultime le ex-colonie europee. Abbiamo così superato la difficile eredità del colonialismo e inaugurato una nuova era di partenariati, giacché ci presentiamo al mondo come un’Europa nuova, unita, pronta al compromesso e mossa dallo spirito di collaborazione; > è stata riconosciuta da molti popoli e in diverse regioni del mondo come un modello di riferimento per la composizione pacifica dei conflitti e per l’organizzazione su basi nuove dell’ordine politico e della «regionalità». In tutto il mondo vi sono raggruppamenti politici regionali che guardano alla UE come a un modello per le loro aspirazioni di integrazione regionale. L’Unione europea sta attivamente sostenendo la diffusione a livello globale dell’integrazione regionale. Attualmente, l’Unione europea è il primo donatore di aiuti allo sviluppo nel mondo. Le missioni europee di mantenimento della pace e di polizia internazionale, in atto in più di dodici nazioni, testimoniano la disponibilità dell’Unione europea a partecipare alla gestione globale dei conflitti regionali. Conosciamo bene i nostri limiti e le nostre carenze, ma ciò che più conta è che siamo consapevoli di poter riuscire a gestire i principali conflitti e le sfide del nostro tempo a livello globale solo se opereremo a fianco degli Stati Uniti. In Europa non esistono alternative al partenariato strategico tra l’Unione europea e gli Stati Uniti e ritengo che, negli ultimi tempi, anche in America si sia sviluppata una maggiore consapevolezza dell’importanza di relazioni transatlantiche. Vorrei cogliere l’occasione offertami da questa conferenza per discutere con voi di alcuni dei principi che, a mio avviso, sono condivisi su entrambe le sponde dell’Atlantico. Si tratta, a mio parere, di principi essenziali per sconfiggere i pregiudizi sul mondo occidentale, nonché per confutare la visione di Wilde su principi e pregiudizi. Selezione di discorsi 355 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 1. La nostra vita pubblica è basata sul nostro impegno per il rispetto della dignità umana. Su questo principio poggia la civiltà atlantica e la nostra democrazia, nonché la nostra visione dello Stato di diritto. Tutti gli esseri umani hanno pari dignità e sono uguali davanti alla legge. Sarebbe un grave errore ricercare altrove i principi guida delle democrazie occidentali. Lo Stato di diritto protegge i più deboli e non può mai essere sacrificato a beneficio del potere. È questo il nostro principio comune e lo è sempre stato, sin da quando le onde dell’ordinamento democratico lambiscono entrambe le sponde dell’Oceano Atlantico. Per questa ragione, è inaccettabile per molti europei – oserei dire per la maggior parte di essi – annullare lo Stato di diritto in nome della lotta al terrorismo islamico. Condividiamo le convinzioni di principio della lotta al terrorismo e ci opponiamo al terrorismo islamico che nasce da un’ideologia di carattere totalitario. Dobbiamo tenere presente che l’Islam è una nobile religione diffusa a livello mondiale, strutturalmente diversa dalle ideologie islamiche, che accettano o addirittura propugnano la violenza come strumento di lotta. Noi condanniamo ogni forma di violenza politica e siamo solidali con tutte le vittime di barbari atti terroristici. Come scrisse il quotidiano francese Le Monde, l’11 settembre tutti noi europei ci siamo sentiti americani. Ma con identica determinazione dobbiamo affermare che, nella lotta al terrorismo, non dovremo mai rinunciare agli elementi che compongono i nostri principi e lo Stato di diritto. Questo è il motivo per cui la maggioranza degli europei considera inammissibili, in base agli standard della democrazia occidentale, le detenzioni senza processo nella prigione di Guantanamo. Non dobbiamo fare il gioco di coloro che si nutrono dell’odio contro di noi sulla base dei loro pregiudizi sull’Occidente. Siamo ancora tutti americani quando difendiamo pienamente i meccanismi dello Stato di diritto contro chiunque, compresi i nostri nemici. 2. Ho accennato ai problemi relativi all’opera di riallineamento tra le aspettative dei cittadini europei e le istituzioni dell’Unione europea e ho già detto che tale situazione rappresenta una sfida tipica per ogni democrazia. Si tratta, infatti, di una sfida di legittimità. Solo se facciamo autocritica riusciremo a trovare il modo giusto per rafforzare la legittimità delle nostre istituzioni democratiche e dei processi democratici in quanto tali. Prima che scoppiasse la guerra in Iraq, ero tra coloro che credevano a quanto ci veniva detto. La minaccia rappresentata dal possesso di armi di distruzione di massa da parte degli iracheni sembrava reale e imminente. Tuttavia, oggi dobbiamo ammettere dolorosamente di essere stati ingannati. Ad ogni modo, ciò non dovrebbe essere motivo di rallegramento per gli oppositori dell’attuale amministrazione statunitense. Ciò che importa non è affermare «l’avevo detto io», ma il fatto che tali sistemi alimentano i pregiudizi contro la democrazia 356 Selezione di discorsi occidentale in sé, e non solo nel mondo arabo. Pertanto, è necessario che noi tutti ricalibriamo i nostri principi. Per prima cosa, dobbiamo dimostrarci forti ogniqualvolta le nostre parole siano credibili e non utilizzare argomenti che possano, in un secondo momento, essere considerati come «menzogne». Si tratta di una questione di principio nella vita pubblica: l’onestà e la sincerità sono l’essenza stessa della credibilità della civiltà atlantica. Sappiamo che il pensiero di Machiavelli contempla l’idea secondo cui il fine giustifica i mezzi. Alcuni critici sostengono che l’Islam più radicale non disdegni questa teoria nel perseguimento dei suoi obiettivi ultimi. Ma non sono qui per discutere di questo. Mi limiterò a dire che noi, rappresentanti eletti delle democrazie occidentali, dovremmo sempre e in ogni circostanza, per rispetto di noi stessi, della nostra dignità e della dignità di tutti coloro di cui siamo responsabili, evitare di cadere nella trappola dell’inganno, che finisce soltanto per fare il gioco di chi si compiace nel dar fondamento ai propri pregiudizi contro di noi. 3. La dignità umana è al centro dei valori occidentali e, su questa base, dovremo impegnarci nella sfida intellettuale più importante del nostro tempo: il dialogo tra culture e civiltà. Potremo riuscire nell’impresa solo se saremo onesti con noi stessi, mantenendo un atteggiamento di apertura reciproca, senza nasconderci dietro tabù di sorta, e se resteremo uniti nella volontà di lavorare insieme per il bene comune dell’umanità. Parafrasando una celebre frase di John F. Kennedy, potremmo dire: «Non chiedetevi cosa può fare la vostra cultura per voi. Chiedetevi che cosa potete fare insieme alle altre culture». L’elenco degli elementi di un dialogo onesto tra le culture è decisamente lungo e ciascuno di voi avrà delle priorità personali. Possiamo non concordare su molte interpretazioni e avere differenti percezioni dell’altro, ma dobbiamo impegnarci nel dialogo tra culture se vogliamo adempiere ai nostri doveri di cittadini del mondo. Il rapporto tra il mondo giudeo-cristiano e quello islamico è l’elemento cardine nell’agenda relativa al dialogo tra le culture. Non potremo vincere la sfida appellandoci semplicemente al principio della tolleranza, per quanto importante esso sia. La tolleranza darà frutti positivi solo se rispetteremo ciò che sta a cuore a ciascuno di noi, se riusciremo a comprendere meglio qual è l’essenza di ciascuna delle nostre culture e se saremo disponibili a impegnarci in un dibattito razionale sui nostri principi e pregiudizi. Si tratta di un progetto a lungo termine, che tuttavia deve essere avviato subito, senza indugiare neppure un istante. Selezione di discorsi 357 Il ruolo dell’Unione europea nel mondo – La nostra responsabilità transatlantica Intervento all’università di Harvard, Cambridge (USA), 10 ottobre 2006 Credo che sia giunto il momento di ricongiungere l’Unione europea e gli Stati Uniti in un nuovo partenariato atlantico. Entrambi non siamo più al centro delle preoccupazioni o dei timori reciproci: abbiamo vinto la sfida della sicurezza nel ventesimo secolo e ci siamo affermati come solide democrazie. Siamo ormai i pilastri del mondo libero e benestante ma, come tali, non possiamo decidere di vivere su due isole felici circondate dalla sofferenza, dalla povertà e dal radicalismo. Dobbiamo rafforzare i meccanismi della nostra comunità transatlantica per contribuire meglio a gestire le sfide presenti in varie parti del mondo. Questo è il nostro destino nel ventunesimo secolo. L’agenda della governance globale è fitta. Voi conoscete meglio di me gran parte di questi problemi, poiché non esiste luogo migliore della John F. Kennedy School of Government per studiarli e trovare risposte accademiche in vista della loro soluzione. Ma, per trasformarsi in realtà, le vostre idee devono essere legate al mondo dell’azione politica. La comunità transatlantica ha bisogno di idee nuove e di una forte volontà di ricominciare da capo. Quanto più concordiamo sui nostri principi e li mettiamo in pratica, tanto meno spazio lasciamo ai pregiudizi nei nostri confronti. E quanto più concordiamo sui principi, tanto più ci rendiamo conto di come sarebbe controproducente credere che il valore delle relazioni transatlantiche fosse solo ipotetico: al contrario, esso costituisce per tutti noi una condizione essenziale per il raggiungimento dei nostri obiettivi. Nessuna azione al mondo può avere un esito davvero positivo senza l’accordo tra USA e UE. Se la comunità atlantica agirà con maggiore coerenza, potrà ottenere, molto più che in passato, risultati duraturi e determinanti in termini di miglioramento della condizione umana e di governo globale. Dobbiamo quindi ricominciare, affinando i nostri principi e il modo in cui li applichiamo. 358 Selezione di discorsi Selezione di discorsi 359 Hans-Gert POETTERING Presidente del Grupo del PPE-DE en el Parlamento Europeo El futuro de Europa Nuestros Valores y nuestros Desafíos Selección de discursos Índice 1) El futuro de Europa 60 años después del final de la Segunda Guerra Mundial Alocución ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 11 de mayo de 2005 367 2) La Red Europa de Ideas como laboratorio de ideas político del Grupo del PPE-DE Discurso de apertura de la Cuarta Universidad de Verano REI, Lisboa, 22 de septiembre de 2005 373 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 379 Libertad de expresión y respeto de las creencias religiosas Intervención ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 15 de febrero de 2006 397 3) 4) 5) Presentación del Grupo del PPE-DE a Su Santidad el Papa Benedicto XVI Intervención con motivo de la audiencia en la Ciudad del Vaticano, Roma, 30 de marzo de 2006 401 6) La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 405 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 417 La reunificación de la historia europea Intervención en la jornada de estudios del Grupo del PPE-DE, Bruselas, 8 de junio de 2006 427 7) 8) 9) Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 433 10) El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 441 Selección de discursos 363 Curriculum Vitae Hans-Gert Poettering, Diputado al PE Fecha de nacimiento: 15 de septiembre de 1945 Lugar de nacimiento: Bersenbrueck (Baja Sajonia, Alemania) Jurista Presidente del Grupo del Partido Popular Europeo (Demócrata-Cristianos) y de los Demócratas Europeos (PPE-DE) del Parlamento Europeo Formación Curriculum Vitae > Tras acabar el Bachillerato (1966), dos años de servicio militar (oficial de reserva). > Estudios de Derecho, Ciencias Políticas e Historia en las Universidades de Bonn y Ginebra, y en el Institut des Hautes Études Internationales de Ginebra (1968 - 1973). > Estudios en la Universidad de Columbia, Nueva York (1971). > Primer examen de Estado en Derecho (1973). > Doctorado (1974). > Segundo examen de Estado en Derecho (1976). Actividad profesional > Asistente de investigación (1976 - 1979). > Profesor en la Universidad de Osnabrueck (1989). > Profesor honorario (1995). Actividad política > Diputado al Parlamento Europeo desde las primeras elecciones directas de 1979. > Presidente del Grupo del PPE-DE del Parlamento Europeo (desde 1999). > Vicepresidente del Partido Popular Europeo (PPE). > Miembro de la Presidencia y de la Mesa de la CDU de Alemania. > Presidente de la CDU en la circunscripción de Osnabrueck (desde septiembre de 1990). > Presidente de la «Europa-Union» de Alemania (1997-1999). > Vicepresidente del Grupo del Partido Popular Europeo. del Parlamento Europeo (1994 - 1999). > Presidente de la Subcomisión de Seguridad y Desarme del Parlamento Europeo (1984 - 1994). > Presidente del Grupo de trabajo sobre la Conferencia Intergubernamental de 1996 del PPE y del Grupo del PPE (1994 - 1996). > Presidente del Grupo de trabajo del PPE y del Grupo del PPE sobre la ampliación de la Unión Europea (1996 - 1999). Distinciones y condecoraciones > Premio Konsul Penseler del Instituto de Enseñanza media de Artland (Quakenbrück). > Medalla Robert Schuman del Grupo del PPE. > Gran Orden del Mérito de la República Federal de Alemania. > Insignia Magna de la República de Austria. > Senador europeo honorario. > Medalla de Oro de la Fundación «Mérite européen», Luxemburgo. > Diputado europeo del año 2004, concedido por el periódico «European Voice». > Doctor honoris causa por la Universidad Babeş-Bolyai de Cluj-Napoca (Rumanía). Publicaciones > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf, 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering et Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt et Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück, 1998 (Ludger Kühnhardt et Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn, 2004. Selección de discursos 365 El futuro de Europa 60 años después del final de la Segunda Guerra Mundial Alocución ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 11 de mayo de 2005 El futuro de Europa 60 años después del final de la Segunda Guerra Mundial Alocución ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 11 de mayo de 2005 Señor Presidente, señor Presidente en ejercicio del Consejo, señor Presidente de la Comisión, Señorías, en 1945 –hace 60 años– Europa era un campo de batalla asolado. Una guerra brutal costó la vida de más de 55 millones de personas, millones más –muchos millones más– quedaron desprotegidos, millones se convirtieron en refugiados o fueron expulsados de sus hogares; los padres perdieron a sus hijos, las esposas a sus maridos, los niños a sus padres. A finales de marzo de 1945, mi propio padre, un soldado raso en el ejército, desapareció. Solo mucho después nos enteramos de que se encontraba entre los muertos. Nunca llegué a verlo. En 1945, muchas de las ciudades de Europa estaban destruidas; su economía estaba en ruinas. En el mundo, bastaba con mencionar el nombre de Europa para provocar miedo y pavor. No cabe duda de dónde estuvo la responsabilidad para el estallido de la Segunda Guerra Mundial: el régimen ilícito del nacionalsocialismo en Alemania avivó sus ilusiones raciales y sus deseos de poder en un infierno de agresión contra todos los demás pueblos de Europa. El intento de exterminio de los judíos sería el peor de sus crímenes. El totalitarismo del nacionalsocialismo llevó a toda Europa a la ruina. Cuando llegó el final en 1945, los propios alemanes se encontraban entre las víctimas, en un momento en que los ganadores eran escasos. En lugar de ganadores, había supervivientes, algunos afortunados, otros desafortunados; los primeros en Occidente, los últimos en la Europa Central y Oriental. El apoyo previsor norteamericano hizo posible que se reanudara una nueva vida en la parte occidental del continente, gozando de libertad, respeto por la dignidad humana, democracia y una economía de mercado basada en la ley. Winston Churchill, como acabamos de recordar, fue quien esbozó la visión de unos Estados Unidos de Europa –y permítanme añadir que Europa nunca podría haberse completado sin Gran Bretaña. Después de 1945, empezando por la costa atlántica, Europa resucitó; sus pueblos, agotados, pero contentos de poder empezar de nuevo en libertad, se unieron. Robert Schuman siempre será recordado y honrado por tender la mano a los alemanes e invitarles a unirse en este nuevo comienzo. Sin la magnanimidad francesa, Europa no habría sido más que una idea insustancial –y permítanme añadir que, ahora que la Unión Europea está haciendo otro nuevo comienzo con una única Constitución, la Europa del futuro también necesita más que nunca la implicación constructiva de Francia. (Aplausos) Selección de discursos 367 El futuro de Europa 60 años después del final de la Segunda Guerra Mundial Alocución ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 11 de mayo de 2005 En 1945, los pueblos del Centro, del Este y del Sureste de Europa también se llenaron de la esperanza de un nuevo comienzo, de tener, como aquellos que pertenecían a la misma cultura europea a la que todos pertenecemos, una nueva oportunidad de vivir en libertad y en paz. Tuvieron que aprender de la amarga experiencia de que la paz sin libertad equivale solo a una liberación parcial del yugo de la injusticia totalitaria. Sus esperanzas se vieron frustradas por la toma de poder soviética. Aunque el totalitarismo nacionalsocialista fue derrotado en 1945, el totalitarismo estalinista dividió a Europa e impuso su injusto gobierno a los pueblos del Centro, Este y Sureste de Europa. Sin embargo, la esperanza no abandonó a los menos afortunados supervivientes de la Segunda Guerra Mundial –la esperanza de una Europa compartida, intelectual, moral y políticamente renovada, con la perspectiva de prosperidad para todos sus ciudadanos. A esta esperanza le dieron finalmente forma en una revolución pacífica, cuya contraseña fue Solidarność. Tendrían que pasar décadas para que se derrumbara el muro. (Aplausos) Habiendo sido diputado a este Parlamento desde sus primeras elecciones directas en 1979, veo nuestro debate de hoy –un debate que estamos celebrando juntos de manera solemne y con la gravedad que se merece– como un momento para alegrarse de que Europa está unida, un tiempo para alegrase también de la presencia entre nosotros de miembros de ocho países de la Europa Central, que gozan de los mismos derechos que nosotros. oportunidad presentada por el final de guerra. La unificación europea es un proyecto de paz y de libertad. Todos los europeos tienen ahora la oportunidad, y el deber de seguir el camino presentado por una Europa reunificada. Ahora estamos construyendo juntos una Europa que defiende sus valores por el bien de sus ciudadanos. Ahora Europa puede dar una única respuesta a la guerra y al totalitarismo, siguiendo por el camino de la Unión Europea de pueblos y Estados, con perseverancia, convicción interna y aceptación de la diversidad que es la fuerza y el esplendor de Europa. El actual debate sobre la Constitución Europea es una gran oportunidad para que recordemos estas cuestiones fundamentales, porque, por primera vez en la historia europea, nuestros valores e ideales se consignan en una constitución. Europa no es solamente un sistema político, sino también un espacio vital intelectual. Por esta razón, la respuesta a la terrible guerra cuyo final conmemoramos hoy con gratitud, tenía que ser moral, un «nunca más» a la falta de libertad que conlleva la guerra, un «nunca más» a la guerra que quita su libertad a los hombres. Esto resume la motivación detrás de la construcción de una nueva Europa, una Europa que repudia el totalitarismo, la arrogancia nacionalista, y la inhumanidad igualitaria, una Europa que se niega a permitir que ninguno de sus Estados domine por encima de los otros, una Europa que afirma la inconfundible dignidad de cada ser humano individual, el equilibrio de los intereses de los grupos sociales y de los pueblos, una Europa de respeto y diversidad, de cuya diversidad deriva su fuerza, una Europa de democracia y Derecho. (Aplausos) Fue en 1989 cuando Europa se libró de la doble carga del totalitarismo. Lo que nos enseñó 1989 fue qué poder tienen los valores de Europa para todos nosotros y lo mucho que dependemos del ejemplo de los hombres y mujeres valientes, si queremos mantener nuestra libertad. Después de 1989, Europa pudo empezar de nuevo a respirar con ambos pulmones, por citar las palabras usadas por ese Papa inolvidable que fue Juan Pablo II. (Aplausos) Se han realizado muchos progresos con respecto a la reconciliación interna, a reconciliar a las personas y los Estados de Europa entre sí. Queremos –y debemos– completar esta labor de reconciliación interna, y también queremos reconciliarnos con el pueblo ruso y con los ciudadanos de la Federación Rusa. No obstante, en el periodo de nuestra historia que acaba de empezar, Europa tendrá que buscar la reconciliación en el mundo y con el mundo a nuestro alrededor en mayor medida que antes. Las guerras de Europa se convirtieron en guerras mundiales. La unificación de Europa ha de beneficiar al mundo. Podemos agradecer a los diputados a esta Cámara –y quiero dar las gracias en especial a mi colega Elmar Brok– que han elaborado una resolución que, mañana, expresará nuestros valores. Los pueblos de Europa Occidental habían realizado un trabajo valioso, indispensable, para preparar ese día, y lo que hicieron perdurará. La creación de la Unión Europea con unos valores comunes centrados en la dignidad humana, la unión supranacional en una comunidad libre con sus propias leyes vinculantes, fueron la respuesta coherente a la 368 Selección de discursos Selección de discursos 369 El futuro de Europa 60 años después del final de la Segunda Guerra Mundial Alocución ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 11 de mayo de 2005 En esta hora recordamos a todas las víctimas de la Segunda Guerra Mundial, y todo el sufrimiento y destrucción. Recordamos lo ligadas que están la paz y la libertad y la necesidad de que nuestro trabajo sirva a la humanidad, también para promover el diálogo entre culturas. Allí donde este diálogo con el mundo dé frutos, defenderemos los valores que nos mantienen en nuestro camino hacia el futuro. Así, este día de recuerdo puede darnos una nueva misión, la tarea de trabajar juntos para construir un mejor mundo, un mundo con más paz, y un mundo más libre. (Grandes aplausos) 370 Selección de discursos Selección de discursos 371 La Red Europa de Ideas como laboratorio de ideas político del Grupo del PPE-DE Discurso de apertura de la Cuarta Universidad de Verano REI, Lisboa, 22 de septiembre de 2005 Quiero agradecer a Luís (Marques Mendes) y a Wilfried (Martens) su presencia hoy aquí y sus amables comentarios sobre el Grupo y la Red Europea de Ideas. La Red Europa de Ideas como laboratorio de ideas político del Grupo del PPE-DE Discurso de apertura de la Cuarta Universidad de Verano REI, Lisboa, 22 de septiembre de 2005 Como Presidente del Grupo PPE-DE, la principal fuerza política del Parlamento Europeo, tengo el placer de darles la bienvenida a la sesión inaugural de la Universidad de Verano de la Red Europea de Ideas, en su edición de 2005. Me complace contar con un público tan numeroso esta mañana. Esta es la cuarta edición de nuestra Universidad de Verano, después de Oxford, El Escorial y Berlín. Algunos de ustedes asistieron a nuestro primer encuentro en Oxford tres años atrás, cuando ciento cincuenta personas de una docena de países se reunieron para iniciar un viaje interesante y emocionante a partes iguales. Este fin de semana, aquí en Lisboa, seremos más de trescientas personas de treinta países, aunadas por nuestro deseo común de debatir cuestiones e ideas políticas entre amigos políticos. La Red Europea de Ideas es una importante iniciativa política de nuestro Grupo. Hemos tratado de construir algo único y creo que hasta la fecha lo hemos logrado: una red de órganos de reflexión a escala continental, encaminada a promover un debate animado y un pensamiento innovador sobre las cuestiones clave que afrontan los países de la Unión Europea. La ampliación y profundización de la Red pone de manifiesto que los creadores de opinión y los responsables de la formulación de las políticas en Europa, ya sea en los ámbitos de la política, los negocios, el mundo académico, los grupos de reflexión o los medios de comunicación, quieren reunirse para debatir las grandes cuestiones de política económica, social y exterior de nuestro tiempo. Nos complace, en particular, contar con la presencia de representantes de más de cuarenta grupos de reflexión que ahora trabajan mano a mano con la Red en toda Europa. El año pasado reunimos a estos amigos por primera vez en Berlín. Ahora ellos nos ayudan a crear una comunidad de reflexión segura de sí misma, que puede intervenir directamente en el proceso político. Selección de discursos 373 La Red Europa de Ideas como laboratorio de ideas político del Grupo del PPE-DE Discurso de apertura de la Cuarta Universidad de Verano REI, Lisboa, 22 de septiembre de 2005 Por lo que respecta al centro-derecha de la política europea, la Red Europea de Ideas ya se ha convertido en un importante generador de ideas políticas. Nuestro propio Grupo considera que su contribución es sumamente valiosa, y, como ha insinuado Wilfried Martens, cada vez son más numerosos los partidos nacionales adscritos al PPE que comparten esta opinión. Este es el tipo de cuestiones que la Red ha venido abordando: comprender la globalización y utilizarla positivamente en nuestro propio beneficio; tratar de lograr que el avance económico de China y la India se convierta en una oportunidad y no en una amenaza; abrazar la economía digital; utilizar el mercado para mejorar la educación y la atención sanitaria. En el Parlamento Europeo el centro-derecha es en estos momentos la fuerza predominante por lo que respecta a logros políticos obtenidos. Debemos utilizar adecuada y prudentemente el poder que allí ejercemos. El proceso del órgano de reflexión de la Red puede ayudarnos a tomar las decisiones adecuadas para Europa. Abordar las consecuencias del cambio climático, que conformarán no sólo la política medioambiental sino también la política energética y, posiblemente, nuestro modo de vida. Ello entraña la revisión de la cuestión de la energía nuclear porque la crisis energética así lo exige y porque esa energía puede ser respetuosa con el medio ambiente. No obstante, la situación es más incierta en los Estados miembros. Los decepcionantes resultados obtenidos en las elecciones de mi propio país el domingo pasado ponen de manifiesto la capacidad de la izquierda para resistirse al cambio y movilizar el voto del miedo: el miedo al cambio, el miedo al futuro. Convertir Europa en un motor de libertad y prosperidad en el mundo, promoviendo los derechos humanos, fomentando el libre comercio y tendiendo una mano a los países que quieran convertirse en democracias modernas brindándoles la posibilidad de asociarse a nosotros. En los referendos sobre la Constitución Europea celebrados en mayo en Francia y los Países Bajos, fuimos testigos del mismo fenómeno en muchos sentidos. El miedo a que las fuerzas del mercado modernicen nuestra economía impulsó a muchos a rechazar una constitución que no hace más que reiterar normas básicas de competencia y libre circulación, establecidas, de hecho, hace casi cincuenta años. Por encima de todo, «poner a Europa a trabajar», para que podamos poner fin al absurdo que representan veinte millones de desempleados, liberalizando nuestras economías para generar empleo y riqueza. El cambio demográfico y la crisis del sistema de pensiones así lo exigen. La izquierda hace caso omiso de ello. Nosotros queremos trazar una hoja de ruta seria para lograr el éxito de la reforma económica. En mi opinión, la Red Europea de Ideas se sitúa en estos momentos en la vanguardia de la batalla de las ideas que se libra en Europa. Puede y debe desempeñar un papel clave liberando a las personas de sus temores con respecto al futuro —a la globalización y a un mundo interdependiente— y ayudarnos a todos a encontrar soluciones factibles a los numerosos retos del mañana. Queremos poner a Europa a trabajar, pero también queremos que Europa trabaje mejor. Creímos haber encontrado una solución constitucional que podía mejorar la democracia y la responsabilidad en la Unión Europea. Ahora debemos asegurarnos de que se salve lo mejor de la Constitución, pero también de que Europa «haga menos, pero lo haga mejor», con un número menor de propuestas legislativas que aborden los problemas fundamentales con una mayor profesionalidad. La estrategia de la izquierda europea consiste en aprovechar el miedo de la gente e incluso aumentarlo. Nosotros representamos a las fuerzas políticas que quieren ofrecer un futuro mejor, abrazando las posibilidades del cambio económico y repartiendo sus beneficios ampliamente, para que todos nuestros ciudadanos puedan enriquecerse y nuestro continente pueda prosperar. 374 Selección de discursos Debemos tratar de encontrar el modo de que las instituciones funcionen de una manera más legítima y eficaz; por ejemplo, mediante la flexibilización del proceso legislativo en el Consejo, a falta de una modificación de los Tratados. Los límites de la ampliación de la Unión —y su capacidad de absorber nuevos miembros— son cuestiones similares que debemos abordar. Necesitamos una política eficaz para el este de la UE, independientemente de que Turquía o Ucrania ingresen en ella. Selección de discursos 375 La Red Europa de Ideas como laboratorio de ideas político del Grupo del PPE-DE Discurso de apertura de la Cuarta Universidad de Verano REI, Lisboa, 22 de septiembre de 2005 Afortunadamente, la Red Europea de Ideas examina estas y otras muchas cuestiones clave. Por esta razón, como ya señalé anteriormente, ha llegado el momento de «poner la idea en marcha». Y por eso, todos los que nos encontramos hoy aquí debemos poner manos a la obra y reanudar nuestra reflexión. Los debates de hoy se han estructurado en torno a diez grupos de trabajo. Como verán, hemos reunido un destacado elenco de presidentes, portavoces y panelistas para ayudar a conducir el debate en el seno de los grupos de trabajo. Aproximadamente sesenta de ustedes han accedido amablemente a participar de un modo u otro en los paneles. Les estamos muy agradecidos. La lista de oradores que participan en el acto es también digna de mención. Tras el almuerzo de hoy, asistiremos a un debate general sobre el futuro de la política de centro-derecha que contará con la presencia de Chris Patten, uno de los cerebros más estimulantes de Europa. Asimismo, me complace anunciar la asistencia a la cena de esta noche de José Manuel Barroso, que analizará algunas de las cuestiones relacionadas con la globalización que tanta importancia tienen para nuestro futuro. Mañana por la mañana, José María Aznar dirigirá el debate sobre relaciones transatlánticas, un tema crucial para el éxito de Occidente. Y aun hay más. El viernes por la noche, coincidiendo con el inicio de la «Feria Europea de Ideas», será un privilegio contar con la asistencia a la cena en Sintra de Aníbal Cavaco Silva, el hombre que llevó a Portugal a la Unión Europea y que posiblemente se convierta en el candidato de centro-derecha en las elecciones presidenciales de enero. La Feria de las Ideas contará también con un excelente reparto de oradores invitados, entre los que cabe señalar a Carl Bildt y Bernard-Henri Lévy. Los días próximos prometen ser muy estimulantes. La Red de Ideas pretende, por encima de todo, permitir que las ideas fluyan libremente en un ambiente relajado, en el que no haya respuestas acertadas o equivocadas. Siempre he creído que «los idealistas son los verdaderos realistas». Pensemos en nuevas ideas y pulamos las antiguas juntos, en este foro internacional único al que tan grato me es asistir y cuyo patrocinio es un privilegio para mi Grupo. Muchas gracias. 376 Selección de discursos Selección de discursos 377 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Introducción La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Ninguna invitación a participar en la vida académica británica podría interesarme más que pronunciar la Conferencia anual Adenauer en el Centro de Estudios Europeos, aquí en St Antony’s College, Oxford. No sólo es un honor para mí seguir los pasos de mis numerosos predecesores a lo largo de los años, sino que, personalmente, me parece especialmente estimulante dar una conferencia dedicada a la memoria de Konrad Adenauer —uno de los padres fundadores de la Europa actual, a quien mi país tanto debe— y que sea precisamente aquí, en el Centro de Estudios Europeos de una de las principales universidades del mundo. Al antiguo Rector de la Universidad de Oxford, Roy Jenkins, le preguntaron una vez: «¿Qué diferencia hay entre un discurso y una conferencia?» Y respondió lo siguiente: «Las conferencias acostumbran a ser algo más largas que los discursos, pero no necesariamente más interesantes». Como profesional de la política, al igual que Lord Jenkins, comprendo los peligros de dicha distinción y trataré de mantener mi alocución todo lo sucinta e interesante que me sea posible, pese a su rúbrica de «conferencia». Adenauer y Oxford Cuando Konrad Adenauer visitó por primera vez Gran Bretaña como Canciller alemán invitado por Winston Churchill, en diciembre de 1951, Oxford formaba parte del programa de la visita. Ningún Canciller había visitado este país desde Heinrich Brüning, veinte años atrás. Adenauer conocía perfectamente lo sucedido en las décadas transcurridas entre ambas visitas. Estaba dispuesto a forjar un nuevo inicio en las relaciones entre Alemania y Gran Bretaña y a desempeñar un papel decisivo en el desarrollo, a partir de ese momento, de lo que esta noche nuestro anfitrión, Timothy Garton Ash, ha descrito como «un orden no hegemónico para el conjunto de Europa». Adenauer tenía la vista puesta en una Europa en la que nunca jamás ningún país aspirase a la hegemonía. Había hecho gala de imaginación y valentía al apoyar una asociación supranacional de las industrias del carbón y del acero, que se materializaría en la CECA, creada en abril de ese año, y estaba dispuesto a aceptar asimismo el concepto de un ejército europeo, al igual que en su momento también lo estuvo Churchill. Selección de discursos 379 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Reflexionando sobre la visita de 1951 en sus memorias, Adenauer escribió que ambos países estaban llamados a asumir la responsabilidad común de conformar el nuevo orden de Occidente. Reconocía y comprendía las reticencias de Gran Bretaña a forjar un destino común con Europa continental —reacción que debió considerar decepcionante, dados los intensos esfuerzos que Churchill había desplegado anteriormente para promover la unidad europea desde la oposición (desde 1945 hasta 1951)—. En las conversaciones mantenidas con Churchill y el Ministro de Asuntos Exteriores, Anthony Eden, Adenauer reconoció que siempre sería útil contar con una cierta dosis de contención y realismo político británicos. Alemania, por su parte, perseguiría el camino de la integración europea, de una manera medida, «reflexiva y tranquila, pero firme y efectiva», en sus propias palabras. La visita a Oxford causó una honda impresión a Adenauer. Visitó Balliol College, donde vio las listas de los estudiantes que habían muerto en la Primera y la Segunda Guerras Mundiales. Entre ellos se encontraba su propio sobrino, Hans Adenauer, que había estudiado en este college a finales de los años 20. Con el horror del pasado como telón de fondo y el desafío de construir una nueva Europa ante sí, Adenauer sintió que nuestros países estaban unidos por «una comunidad de cultura y tradición cristiana occidental». En Londres Churchill preguntó a Adenauer si consideraba posible que las relaciones entre Alemania y Polonia fuesen alguna vez buenas. Resulta impresionante, incluso conmovedor, constatar que cinco décadas después de la visita de Adenauer, estos tres países, Alemania, Gran Bretaña y Polonia son miembros de la Unión Europea y forman parte de la Europa libre, democrática y unida de hoy en día. Logros, desafíos y crisis El logro político de la unidad y el interés común que juntos hemos forjado en Europa desde los años cincuenta es verdaderamente extraordinario. En Occidente definimos una nueva cultura de cesión de soberanía que ha demostrado ser sumamente eficaz al permitir «la unidad en la diversidad». Posteriormente el colapso del comunismo permitió la reunificación de Europa, que finalmente cristalizó en 2004. Como Milan Kundera señaló, la historia de Europa Oriental durante la mayor parte del siglo XX consistió en «un día con dos noches», ya que un régimen totalitario sustituyó a otro. Ahora hemos despertado de esta pesadilla. 380 Selección de discursos Es posible que el logro político mundial más claramente infravalorado en los últimos años sea la construcción de una Europa pacífica, cooperativa y unida. El reconocimiento de este logro como tal es escaso y en ningún modo mayor (si me permiten decirlo) en este país. Este resultado estaba lejos de ser inevitable, como atestigua la experiencia de Asia Oriental desde 1945, por lo que nunca debería darse por sentado. Además de este éxito político —y en parte como consecuencia de él— la Europa actual ha avanzado más económica y socialmente, en términos de prosperidad y libertades personales, de lo que nunca hubieran esperado o soñado Adenauer y Churchill cuando conversaron en 1951. Sin embargo, no deja de ser paradójico que, a pesar de los espectaculares avances registrados en numerosos campos, muchos de nuestros conciudadanos europeos sucumban cada vez más al pesimismo y el temor, y sean tantos los responsables políticos que parecen dejarse vencer por la inercia cuando afrontan los desafíos crecientes. El futuro parece pesarnos demasiado. Los síntomas de este malestar pueden verse en muchos frentes. El miedo a la globalización es uno de ellos; la resistencia a la reforma económica, otro. Nos mostramos reacios a pensar fríamente en los desafíos impuestos por la reducción de nuestras poblaciones —ya sea en relación con las pensiones, la asistencia sanitaria, el gasto público, la inmigración o el aprendizaje permanente—. Nos asaltan oscuros presentimientos sobre el cambio climático y, sin embargo, por extraño que pueda parecer, nos negamos a tomar decisiones drásticas sobre el calentamiento global. La inseguridad es un sentimiento omnipresente, tanto dentro como fuera de nuestros países, mientras asistimos al aumento de la delincuencia nacional dentro de nuestras fronteras y a la llegada de un terrorismo internacional brutal. Los periódicos que leemos y los programas informativos que vemos se encargan de elaborar cada día nuestra lista de preocupaciones. A menudo me pregunto cómo habrían reaccionado ante semejantes retos los grandes líderes de mediados de siglo, como Churchill, Adenauer, Truman o de Gaulle. Mi instinto me dice que habrían encontrado las actitudes predominantes demasiado prudentes, incluso derrotistas. Habrían encontrado los debates de hoy en día demasiado limitados y carentes de ambición. Supongo que no se habrían llevado una buena impresión de una cultura política que con demasiada frecuencia ve límites, en lugar de posibilidades en cualquier situación. Asimismo, creo que habrían visto Europa como parte de la solución de los problemas que afronta nuestro continente y no como parte del problema. Selección de discursos 381 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Al examinar la Unión Europea actual, muchos ven simplemente un sistema en crisis. Yo admito que atraviesa una crisis, por supuesto, pero también veo oportunidades importantes. El profesor Ludger Kuehnhardt, un buen amigo mío que se encuentra hoy aquí entre el público, está organizando en este mismo college y para este trimestre una serie de seminarios que lleva por título «Crisis Europeas: 1945-2005» (European Crises: 1945-2005). Como su título indica, la realidad es que la Unión Europea se ha construido en respuesta a las numerosas crisis que la han sacudido a lo largo de su historia. Como escribió Timothy Garton Ash, «el proyecto europeo ha avanzado muchas veces precisamente a golpe de crisis». Desde el punto de vista institucional, no se puede negar que hoy a la Unión Europea le resulta difícil actuar de una manera coherente y llegar a posiciones consensuadas. Los mecanismos constitucionales establecidos en los tratados vigentes son inadecuados para responder a las obligaciones y las ambiciones de Europa. Sin embargo, lo irónico del asunto es que la opinión pública de algunos países se muestra reacia a reformar esas instituciones por numerosas razones, de las cuales sólo parte de ellas está relacionada con Europa. El profesor Vernon Bogdanor de esta universidad ha mencionado la «desconexión» existente entre los ciudadanos y las instituciones europeas. Para muchos de ellos, estas últimas parecen ser (lo que él denomina) una «superestructura alienada» en la que no confían. Durante mi mandato como diputado al Parlamento Europeo, desde 1979, he sido testigo de excepción de los buenos y los malos tiempos del proceso de integración. Rara vez se ha producido un avance fundamental —que afectase a las instituciones o las políticas— que no haya estado precedido de un período de estancamiento o de profundo pesimismo, o de una clara necesidad de acción que no haya sido recibida con reticencias. Da la impresión de que, a menudo, la propia percepción de la existencia de una crisis es una condición necesaria, aunque, por supuesto, no suficiente, para movilizar la voluntad en favor del cambio y permitir que se produzca el avance. La paradoja, sin embargo, reside en el hecho de que una vez reformadas las instituciones sería mucho más fácil resolver los problemas de nuestros ciudadanos, mientras que sin ellas es mucho más difícil. Los ciudadanos tienen razón al exigir una mejor gestión de los asuntos europeos en una era en la que numerosos problemas adquieren una dimensión internacional —y con respecto a los cuales una actuación común europea puede marcar la diferencia. Sin embargo, son muchas las personas que se muestran reacias a utilizar los medios puestos a su alcance a tal fin. Para poder salir de la crisis actual, es importante meditar con claridad sobre la identidad de Europa y sobre su potencial; sobre lo que puede y debe hacer. Esta noche me gustaría compartir algunas de mis reflexiones con ustedes. Aunque una vez fui académico, estas son las reflexiones de un profesional de la política europea, de alguien que ha dedicado a ella la mayor parte de su vida adulta, trabajando día a día en el tajo de la integración práctica. El desafío institucional Permítanme abordar en primer lugar el desafío institucional de Europa. Creo firmemente que a ninguno de ustedes le irían mejor las cosas si hoy no existiese la Unión Europea. También creo que a todos nosotros nos iría mucho mejor si la Unión fuese más eficaz, democrática y transparente. Y responsable. Si Europa funcionase mejor desde el punto de vista institucional, podríamos abordar los problemas y las preocupaciones de los ciudadanos de una manera más directa y, a través de ese proceso, contribuir a popularizar y legitimar la propia Unión Europea. 382 Selección de discursos Ningún programa de reforma de las instituciones y procedimientos de la UE ha sido tan transparente ni ha contado con un consenso mayor que el que condujo al texto del Tratado Constitucional. Irónicamente, una de las muchas razones por las que el texto fue mayoritariamente rechazado en Francia y los Países Bajos fue que los ciudadanos consideraron que el producto final no era lo suficientemente democrático. Al tratar las cuestiones constitucionales sólo puedo hablar en nombre del PPE del Grupo PPE-DE, pero creo que los elementos clave de la Constitución aumentarían la eficacia o la legitimidad de Europa, o ambas. Estas características pueden verse en el papel reforzado que ésta prevé para los parlamentos nacionales, en el empleo más frecuente de la codecisión entre el Parlamento Europeo y el Consejo de Ministros y en una mayor transparencia en el proceso legislativo del Consejo. Entre los aspectos positivos de este planteamiento cabe destacar la simplificación que la Constitución introduciría en la estructura de la legislación europea, una más clara delimitación de competencias respectivas de la UE y los Estados miembros, la simplificación de la Presidencia del Consejo de Ministros, la creación del cargo de Ministro de Asuntos Exteriores de la UE y el carácter más permanente de la figura de Presidente del Consejo Selección de discursos 383 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Europeo, así como la introducción, por primera vez, de una modalidad de iniciativa popular a escala europea. Ninguno de estos cambios del entramado institucional europeo pueden considerarse revolucionarios, pero todos ellos apuntan en la dirección adecuada y aplicados en conjunto redundarían en un mejor sistema de gobierno para la Unión. en la meta a la que aspira un número cada vez mayor de países situados al este. Como Chris Patten ha mantenido durante mucho tiempo, la ampliación ha sido la política exterior más acertada de Europa, pues ha exportado a los países candidatos democracia, estabilidad y la reforma de los mercados. Por supuesto, ninguna mejora institucional puede por sí sola y de repente resolver ninguno de los retos políticos clave que afronta la Unión Europea. Sin embargo, todas ellas juntas pueden ofrecer la posibilidad de instaurar un proceso de toma de decisiones que esté al mismo nivel que los retos que afrontamos. Si tienen alguna duda al respecto, no tienen más que examinar las incongruencias y contradicciones del Tratado de Niza vigente, con el que estamos condenados a trabajar en la actualidad. Sin embargo, hay que pagar un precio por la ampliación. La Unión Europea no es una organización internacional como las Naciones Unidas o la OCDE, sino que entraña una cesión de soberanía en una larga serie de ámbitos políticos. Cuanto mayor es el número de Estados miembros, mayor es la diversidad de intereses que es preciso negociar y más complejos los compromisos que hay que alcanzar. De ahí la razón, en parte, de la reforma de nuestras instituciones. ¿Y qué ocurre ahora con la Constitución? El texto ha sido ratificado por la mayoría de los Estados miembros de la UE, cuyas poblaciones constituyen la mayoría de los ciudadanos de la UE, de conformidad con sus propias prácticas constitucionales. Otros han decidido aplazar la decisión final. En este sentido, más que muerto, el documento se encuentra ahora en el limbo. El hecho de que podamos gobernar juntos depende fundamentalmente de que los participantes del proceso tengan la convicción de que forman parte de una misma comunidad política. Ahora nos aproximamos, por primera vez, a una situación en la que las fronteras de la Unión Europea podrían dejar de corresponder a lo que muchos europeos consideran «Europa». Es un momento importante. El Parlamento Europeo ha propuesto que volvamos a examinar la Constitución entre 2007 y 2009, tras el «período de reflexión» que tiene lugar en estos momentos. Aprovechando que ocupará la presidencia del Consejo el año próximo, el Gobierno alemán ha previsto celebrar un debate serio en el que los gobiernos se pronuncien sobre la Constitución. Las opiniones de los gobiernos y las emitidas en el seno del Parlamento Europeo difieren respecto a cuánto debe conservarse del texto existente. Yo, por mi parte, espero que todos los Estados miembros puedan finalmente ratificar las innovaciones fundamentales que el texto introduce, independientemente de su formato definitivo, y que se dote a la UE de unos fundamentos más racionales y creíbles para su actuación a escala europea y mundial. La posible ampliación a Turquía, que sin duda influyó en muchos de los votos de rechazo a la Constitución Europea emitidos el pasado junio, ha puesto esta cuestión de relieve tanto a escala nacional como europea. Lo mismo ha ocurrido con Ucrania. Y si hablamos de Ucrania, ¿por qué no hablar de Rusia? Estas cuestiones han suscitado un acalorado debate que gira en torno a qué es ser europeo. ¿Cuáles son nuestros valores y nuestra identidad? ¿Están dispuestos a compartirlos los Estados que aspiran a la adhesión? ¿Hasta dónde deben llegar para ser miembros? Creo que debemos afrontar este debate con honestidad y no tratar de acallarlo o pretender que no existe. El desafío de la ampliación Permítanme tratar ahora la cuestión de la ampliación. Hemos acometido, con razón, el proceso histórico de la ampliación para reunir Europa tal como la entendíamos. Esta empresa ha sido, y sigue siendo, enormemente compleja. El estatus de la UE como modelo de democracia, estabilidad política y relativa prosperidad ha convertido la adhesión a ella 384 Selección de discursos No estamos ante una escena estática. La perspectiva de la ampliación cambia los propios países que aspiran a la adhesión. Así, por ejemplo, hemos iniciado, de buena fe, unas negociaciones de adhesión con Turquía que por sí solas cambiarán el país con el que ahora negociamos. Todavía no podemos saber si dentro de una década, aproximadamente, la Turquía que está ahora sumida en un proceso de modernización habrá progresado lo suficiente y con la rapidez necesaria para formar parte de la familia europea. En este caso el problema se agrava por el hecho de que en el momento de su adhesión, o poco después, Turquía pasaría a ser el mayor Estado miembro de la Unión y al mismo tiempo uno de los más pobres, por no decir el más pobre. Contaría con el mayor número de votos Selección de discursos 385 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 en el Consejo de Ministros y aspiraría, al mismo tiempo, a ser el principal destinatario neto de los fondos de la UE. Podría darse la situación inversa a la de Alemania en estos momentos. Asuntos como este sacan a relucir lo que en nuestra jerga se suele denominar «la capacidad de absorción de la Unión» —el más inadvertido de los famosos criterios de Copenhague para la ampliación. La capacidad de absorber nuevos estados miembros se puso más que a prueba con la admisión de diez nuevos países en 2004. En mi opinión, toda nueva ampliación que no sea una de las ya inminentes será cada vez más problemática sin una reforma institucional. E incluso con la reforma, será difícil. Una vez considerados todos estos factores en conjunto, he llegado a la conclusión de que deberíamos hacer todo lo posible por encontrar una nueva opción intermedia que ofrezca algunos de los beneficios de facto derivados de la pertenencia a la UE pero no así el estatuto formal de miembro de pleno derecho. Se trataría del denominado concepto de «asociación privilegiada». En un pasaje memorable de su nuevo libro «Not Quite the Diplomat», Chris Patten sostiene que, al igual que la reconciliación de Francia y Alemania fue el logro europeo necesario y admirable del siglo XX, la reconciliación de Occidente y el mundo islámico, con Europa actuando como bisagra entre ambos, es la principal tarea pendiente para el siglo XXI, y prosigue apoyando enérgicamente la adhesión de Turquía a la UE. Creo que el análisis de Chris Patten es correcto en líneas generales; sin embargo, la conclusión a la que llega es precipitada. Es posible que la «bisagra» de la pertenencia plena a la Unión Europea no sea, simplemente, lo suficientemente fuerte como para que Turquía pueda soportar por sí sola la carga que este papel supondría para ella. El tiempo lo dirá. Entretanto, debemos contar con otras estructuras e instrumentos, si queremos que Europa sea la principal responsable de reconciliar Occidente con sus vecinos, ya sean del este o del sur. La agenda política de Europa Las decisiones que adoptemos sobre las instituciones y la ampliación de la UE repercutirán decisivamente en la configuración y la capacidad de la Unión en años venideros. Si hacemos las elecciones adecuadas con respecto a esas cuestiones, nuestra posición se verá 386 Selección de discursos considerablemente reforzada para abordar los principales desafíos políticos que hoy afronta Europa. Sin embargo, a falta de decisiones claras hasta la fecha, los puntos pendientes de la agenda política práctica no sólo no se resuelven, sino que se hacen más apremiantes cada día que pasa. Debemos seguir demostrando que, más allá de sus carencias o ambigüedades, Europa puede cumplir con el ciudadano. Como Tony Blair sostuvo en el impresionante discurso que pronunció ante el Parlamento Europeo el verano pasado, Europa puede, a través de su actuación, construir el apoyo popular que haría posible, por ejemplo, la reforma de sus instituciones. Un aspecto crucial de la crisis en la que se encuentra sumida la Unión Europea es la adaptación de nuestro continente a los nuevos retos en la era de la globalización. El difícil alumbramiento de una nueva era exige cambios en toda Europa; en la Unión y en los Estados miembros. A ambos niveles, exige que los dirigentes encuentren la valentía política necesaria para dirigir el debate y que los ciudadanos reconozcan que toda oportunidad entraña un riesgo y que el progreso no puede asentarse en la certeza. Los resultados de los referendos francés y neerlandés obedecieron a estas cuestiones tanto o más que a la estructura institucional de la Unión. Creo que Europa puede ser un potente vehículo para afrontar los retos de la globalización. En un mundo global las fronteras nacionales se diluyen progresivamente. En un mundo global existen nuevos problemas internacionales de enormes dimensiones, como las redes terroristas, los flujos migratorios y el cambio climático. Este mundo está creando un mercado abierto, poroso y universal de bienes, ideas, comunicaciones e incluso personas. En este mercado internacional, la disminución de la población europea en edad de trabajar contrasta vivamente con el ritmo de crecimiento de las poblaciones del tercer mundo e incluso de los Estados Unidos. La competitividad de Europa dependerá, más que nunca, de las capacidades y la aptitud de sus ciudadanos. La interdependencia se convertirá en el sello cada vez más característico de la política europea y mundial. La oportunidad para la Unión Europea reside en ofrecer un marco en el que desarrollar respuestas comunes a estas cuestiones; un marco que sea capaz de transformar los problemas y los temores locales, regionales y nacionales en una solución común de mayores dimensiones, y esto se puede lograr trabajando juntos a escala continental. Esta perspectiva repercutirá Selección de discursos 387 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 en todos los ámbitos de la política, desde la política exterior y el medio ambiente hasta la seguridad social, la atención sanitaria y las pensiones. Tal vez les alivie oírme decir que no voy a tratar todos estos ámbitos esta noche, pero sí aludiré brevemente, si me lo permiten, a tres de ellos: la política exterior, el cambio demográfico y la reforma económica. Todos estos ámbitos políticos han sido tradicionalmente del dominio exclusivo de los gobiernos nacionales, pero las realidades del mundo interdependiente actual dictan la necesidad de una actuación común de mayor envergadura. La política exterior europea Permítanme referirme en primer lugar a la política exterior. A este respecto, cabe señalar que, a pesar de las carencias de las débiles estructuras institucionales y de los planteamientos a menudo divergentes de los Estados miembros hasta la fecha, la incipiente política exterior europea está lejos de ser tan endeble o inadecuada como sostienen algunos de sus críticos. La Unión Europea es, con mucho, el principal donante de ayudas al desarrollo en todo el mundo. Está fuertemente comprometida con la cooperación birregional y colabora con la Asociación de Naciones del Asia Sudoriental (ASEAN), Mercosur y, cada vez más, con la Organización para la Unidad Africana. La «fuerza blanda» de la Unión se utiliza cada vez con más contundencia en las zonas conflictivas del planeta. Citemos, por ejemplo, el Proceso de Kimberley, destinado a eliminar los intercambios de «diamantes de zonas en conflicto», una iniciativa multilateral en la que participan numerosas organizaciones y de cuya presidencia se encargará la Unión Europea en 2007, o el trabajo realizado en el Sureste de Europa, donde tantos esfuerzos ha desplegado la UE para estabilizar e integrar la región. Por no hablar de Oriente Próximo, más importante, si cabe. Tanto Israel como Palestina han solicitado que una misión de policía de la UE vigile el paso fronterizo de Rafah, entre Gaza y Egipto. Por primera vez, ambas partes han reconocido a la UE como un factor político importante para cumplir la Hoja de Ruta del Cuarteto de Madrid. En mi opinión, se trata de un logro nada desdeñable. Asimismo, en el ámbito de la «fuerza bruta», el marcador arroja resultados positivos. La Estrategia Europea de Seguridad de 2003 identificó, al menos, los asuntos candentes, trabajando mano a mano con los Estados Unidos, y no en su contra. La interfaz entre la 388 Selección de discursos OTAN y la UE se está reforzando de manera sistemática. Se ha hecho un esfuerzo importante para determinar cómo puede reducirse la duplicación existente entre las defensas nacionales de la UE y lograr que el reparto de la carga sea más efectivo. La nueva Agencia Europea de Defensa tiene el potencial de aumentar la transparencia de la contratación pública en la UE y mejorar las capacidades de defensa. Todas estas mejoras permiten confiar en que Europa desempeñará un papel más destacado, más coherente y más responsable a escala mundial, en el contexto de una asociación transatlántica floreciente. El cambio demográfico en Europa Ahora, les ruego que me permitan decir unas palabras sobre el cambio demográfico. Dado que las personas son ahora más longevas y tienen menos descendencia, la población europea en edad de trabajar ha comenzado a disminuir, tanto en términos absolutos como proporcionales con respecto a su totalidad. El número de personas con edades comprendidas entre los 15 y los 64 años disminuirá en 48 millones de aquí a 2050 (una reducción de aproximadamente un 20 %) en la Unión, mientras que el de las personas mayores de 65 años ascenderá en 58 millones. Europa pasará de tener cuatro personas en edad de trabajar por cada ciudadano de edad avanzada a tener una proporción de tan sólo dos a uno. Las repercusiones políticas del envejecimiento y la reducción de las poblaciones europeas son graves y multifacéticas y merecen abordarse como tales. La reducción de la mano de obra traerá consigo la ralentización del crecimiento económico y, posiblemente, incluso la deflación de la economía. El número de productores disminuirá y lo más probable es que una sociedad envejecida ahorre más y consuma menos. Las dificultades económicas experimentadas por Japón en los últimos años ya hacen presagiar la llegada de las «recesiones por envejecimiento». La Comisión Europea predijo recientemente que estos factores por sí solos reducirán el crecimiento potencial de la UE, que pasará de ser algo superior al 2 % en la actualidad a un 1,25 % de aquí a 2040. De hecho este proceso ya está surtiendo efecto. Así, Daniel Gros, del Centro de Estudios Políticos Europeos, ha calculado que, como consecuencia del cambio demográfico, en los últimos diez años la tasa de crecimiento potencial del PIB alemán ha sido un 1 % inferior a lo que pudiera haber sido. Selección de discursos 389 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 Es más, el crecimiento se irá ralentizando al tiempo que aumentan los costes derivados del envejecimiento de la población, los cuales experimentarán un incremento considerable en términos de pensiones, salud y cuidados de larga duración. Se calcula que el incremento de la carga de estas partidas puede llegar a suponer entre un 4 y un 8 % del PIB y en algunos Estados miembros puede ser incluso superior. Como consecuencia de ello, son muchas las cuestiones difíciles que los responsables de la formulación de políticas deben abordar con cierta urgencia. La Unión Europea puede proporcionar un marco para el apoyo y el aliento mutuos, y un foro para los compromisos comunes, ya que todos afrontamos los mismos retos. El grupo político que presido, el PPE-DE del Parlamento Europeo, ha iniciado un intenso debate sobre las opciones y estrategias que hemos de considerar para abordar el cambio demográfico. Nuestro grupo de reflexión de centro-derecha, la Red Europea de Ideas (European Ideas Network) está realizando un trabajo excelente al preparar el terreno para ello con un grupo de trabajo que está presidido por David Willets, Diputado por el Partido Conservador de Gran Bretaña. En primer lugar es preciso considerar la conveniencia y el modo de promover unas tasas de natalidad más elevadas, mediante incentivos económicos, medidas que faciliten el cuidado de los hijos a las mujeres trabajadoras, la mejora de la dotación de guarderías y planteamientos que consoliden el marco legal y el estatus social de las familias. Resulta fascinante comprobar cómo el cambio demográfico es el nexo de unión de una serie de cuestiones que afectan a prácticamente todos los ámbitos políticos de gobierno. El hecho de abordar estas cuestiones será crucial para la salud económica y social de nuestro continente en el futuro. En segundo lugar hay que lograr aumentar la tasa de actividad, incrementando así el porcentaje de población adulta empleada, especialmente por lo que se refiere a las mujeres y los jóvenes. Reforma económica En tercer lugar es preciso prolongar la duración de la vida laboral, retrasando la edad de la jubilación y la edad preceptiva para tener derecho a la pensión, desincentivando la jubilación anticipada y combatiendo la discriminación por motivos de edad en el lugar de trabajo. En cuarto lugar se debe fomentar la contribución económica a las pensiones de las personas que trabajan, mediante el incremento de las cotizaciones a sistemas de pensiones de capitalización y el fomento del ahorro personal. 390 Esto me lleva a la cuestión paralela de la reforma económica. El rendimiento económico de la Unión Europea se sitúa en estos momentos por debajo de su capacidad y esto es así desde hace algún tiempo. En particular, la Unión no consigue crear empleo para sus ciudadanos. Desde hace dos décadas, uno de los problemas típicamente europeos ha sido el desempleo en los países industrializados. La Unión cuenta con más de veinte millones de personas desempleadas. En la última década ha registrado únicamente la mitad de la tasa de crecimiento económico de los Estados Unidos y sólo un cuarto de las de China y la India. Y en quinto y último lugar, es necesario examinar la conveniencia de promover la inmigración y el modo de garantizar que los inmigrantes admitidos posean capacidades que contribuyan al potencial productivo de los países de acogida. Para crear empleo en Europa lo mejor que se puede hacer es liberalizar los mercados de bienes, servicios, capitales y mano de obra, tanto en las economías nacionales como en el conjunto de la Unión. Esta medida permitiría la renovación necesaria para proteger y apuntalar nuestra prosperidad y revitalizar nuestras sociedades, que pasarían así a ser inclusivas, abiertas y adaptables en una era de continuos cambios. La Unión Europea está empezando a lidiar con estos difíciles problemas y, así, mediante el proceso de Lisboa, está tratando de aumentar el porcentaje de mujeres y de ciudadanos jóvenes y de mayor edad que se integran en la vida laboral. Los avances logrados hasta la fecha son positivos pero insuficientes. Se está fomentado la reforma de las pensiones y de la seguridad social, y ahora que los países perciben que la demografía detesta el vacío y que las presiones migratorias a las que se ve sometida Europa no harán, por tanto, sino aumentar, se ha iniciado un debate serio sobre la política europea de inmigración El cambio demográfico convierte la necesidad de la reforma económica, ya patente, en acuciante. Es preciso promover el aumento de la productividad entre los trabajadores, de tal forma que éste compense los efectos deflacionarios de la reducción de la población. Es preciso fomentar una mayor capacidad de adaptación en los trabajadores, de tal modo que todos poseamos las capacidades que nos permitan cambiar de empleo y de profesión más Selección de discursos Selección de discursos 391 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 fácilmente a lo largo de nuestra vida laboral. La educación, la formación y la formación de reciclaje cobrarán, si cabe, más relevancia, por lo que deberán recibir la financiación que merecen. Con respecto a la liberalización de los mercados, será preciso tomar decisiones difíciles. La futura Directiva sobre los servicios, cuya votación está prevista en el Parlamento Europeo, es un ejemplo que viene al caso. Esta Directiva nos ofrece la posibilidad de liberalizar un elemento fundamental de la economía europea, complementando así los avances registrados con la apertura del mercado único de bienes y, en menor medida, de capitales. Es importante que enviemos una señal inequívoca que indique que, a pesar del temor que la globalización provoca en muchos, Europa es capaz de abrazar el cambio y utilizarlo en beneficio de nuestra prosperidad colectiva. Son muchos los países que llevan defendiendo las políticas adecuadas desde hace algún tiempo. Aquí en Gran Bretaña en los años ochenta se tomaron decisiones difíciles cuyos beneficios se han cosechado en décadas posteriores. Mi propio país comienza ahora a afrontar el mismo tipo de retos. En el proceso previo a la adhesión a la Unión Europea, muchos países de Europa Central y Oriental tomaron la senda adecuada. La situación en Europa no es, en modo alguno, tan desesperada como algunos se complacen en afirmar. La conservadora Heritage Foundation de Washington confirmó incluso en el World Economic Freedom Index de este mes que más de la mitad de las veinticinco economías más dinámicas del mundo forman parte de la Unión Europea. Sin embargo, lo que tenemos que hacer es medirnos sólo con los mejores. Reflexiones finales Por último, permítanme decir algo sobre lo sucedido estos últimos meses en los ámbitos de la política europea y alemana. Charles Peguy escribió una vez que «todo empieza en misticismo y termina en política». Esa tendencia no es del todo desconocida en la Unión Europea. Los debates más ambiciosos sobre el futuro de Europa no prosperan y tienden a degenerar, más tarde o más temprano, en batallas campales sobre los recursos financieros o las políticas de distribución. La imagen dada por los Jefes de Gobierno europeos peleándose por la futura financiación de la Unión 392 Selección de discursos estos últimos meses —en junio o en diciembre de 2005— ha sido considerada por muchos como un espectáculo nada edificante y estoy de acuerdo con ellos. Con todo, me gustaría hacer tres observaciones sobre esta disputa presupuestaria, y sobre la política europea en general, basadas en mi experiencia y mi punto de vista como diputado al Parlamento Europeo. En primer lugar, los que protagonizaron la disputa presupuestaria llegaron finalmente a la conclusión de que a todos les unía el interés común por alcanzar un acuerdo, independientemente que dicho acuerdo se acercase más o menos a lo que hubiesen considerado óptimo para ellos en particular o para Europa en su conjunto. El precio del fracaso hubiera sido demasiado elevado para una Unión Europea en la que todos los Estados miembros tanto han invertido. Con independencia de las críticas que pueda haber recibido la Presidencia británica, la cortesía de Tony Blair y las atenciones que tuvo con el Parlamento Europeo durante los seis meses en que dirigió los destinos de Europa son encomiables. Creo que visitará pronto Oxford para hablar sobre su manejo de la disputa presupuestaria y otros aspectos de su Presidencia. ¡Qué no daría yo por poder asistir a esa conferencia! En segundo lugar, las denominadas «perspectivas financieras» no entran en el ámbito de aplicación del procedimiento presupuestario normal; el acuerdo relativo a la futura financiación no puede ejecutarse sin la aprobación del Parlamento Europeo. Ahora negociaremos un Acuerdo Interinstitucional con el Consejo y la Comisión y no pensamos aprobarlo si no se introducen modificaciones importantes relativas a la eficacia y la responsabilidad con la que se gasta el dinero en la Unión. En tercer lugar, el debut de la nueva Canciller alemana, Angela Merkel, en la política europea nos ha impresionado y colmado de esperanza. Desempeñó un papel fundamental en el acercamiento de las posturas británica y francesa con una actuación sumamente prometedora. Esperamos que la Sra. Merkel despeje la incertidumbre con la que convivimos en un pasado reciente. En su primer viaje oficial, tras jurar el cargo como Canciller, visitó en una rápida sucesión París, Bruselas, Londres y Varsovia. Se reunió con el Presidente Bush hace tan solo unos días, el 11 de enero. Estas visitas reflejan su profundo deseo de que se recupere Selección de discursos 393 La crisis como oportunidad: problemas, desafíos, fronteras y posibilidades para la Unión Europea Conferencia Adenauer 2006, St Antony’s College, Universidad de Oxford, 25 de enero de 2006 la confianza en la política europea e internacional de Alemania y se despejen las dudas que se hayan podido sembrar al respecto en los últimos años. Ha demostrado que ejercerá un fuerte liderazgo en los asuntos europeos y transatlánticos. Con este planteamiento Alemania persigue sus intereses legítimos, por supuesto, pero sólo puede y quiere hacerlo en el respeto de los intereses del resto de los socios y, sobre todo, de los más pequeños. Esta fue la acertada filosofía del Canciller Helmut Kohl durante muchos años y no veo por qué la Canciller Merkel no habría de acertar también. Sus primeras semanas en el cargo han puesto de relieve el éxito de esta tradicional actitud alemana con respecto a Europa. Estoy seguro de que en el futuro tendremos más ocasiones de volver a ver este nuevo estilo y, más importante si cabe, este saber hacer de una Alemania conciliadora y resoluta a un tiempo. Estoy también seguro de que, por muy importantes que puedan ser las relaciones franco-alemanas, la Unión Europea sólo podrá triunfar si Alemania, Francia y Gran Bretaña trabajan juntas y en un espíritu de cooperación, cooperación entre ellas y con todos los socios de la UE. Sólo un espíritu constructivo podrá generar intereses europeos sostenibles y políticas europeas acertadas. Deseo sinceramente que podamos trabajar juntos en este espíritu de renovado interés en los años y décadas venideros. La agenda está más llena que nunca y exige compromiso y realismo, perseverancia y aplicación. Como parte de ese proceso, exige que la cooperación germano-británica sea lo más activa posible en los asuntos europeos. Esto beneficiaría no sólo a los intereses de ambos países, sino que pondría de manifiesto nuestra obligación común —y el potencial común que ambos podemos realizar— de construir una Europa mejor. La Unión Europea es un trabajo en curso. Es una empresa complejísima y su valor es potencialmente inestimable. Si sale bien, los beneficios para nuestros ciudadanos pueden ser extraordinarios. Con los retos del mundo globalizado Europa ganará —y no perderá— en importancia. Por eso creo que es fundamental que todos nosotros —los académicos, los empresarios, la sociedad civil e incluso los políticos— trabajemos juntos para ayudar a Europa a triunfar en interés de nuestro futuro común. 394 Selección de discursos Selección de discursos 395 Libertad de expresión y respeto de las creencias religiosas Intervención ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 15 de febrero de 2006 Señor Presidente, señor Presidente de la Comisión, señor Presidente en ejercicio del Consejo, Señorías. Libertad de expresión y respeto de las creencias religiosas Intervención ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 15 de febrero de 2006 El Grupo del Partido Popular Europeo (Demócrata-Cristianos) y de los Demócratas Europeos está siguiendo la polémica sobre las caricaturas con gran preocupación. No obstante, tenemos una cosa absolutamente clara, que forma nuestro principio rector. Defenderemos la libertad de prensa y protegeremos los sentimientos de los creyentes, independientemente de su religión, como también los símbolos que son importantes para ellos. Defenderemos los derechos humanos y los logros de la Ilustración, y apoyaremos el derecho a profesar la religión de cada uno, a ser diferente y a ser respetado. Al mismo tiempo, esto solamente será posible si primero todas las partes mantienen la calma y la sensatez. Por lo tanto, nuestra petición hoy va dirigida, en particular, a representantes de los medios de comunicación de Europa, de Irán, de otros países islámicos; va dirigida a quienes pretenden convertir el escándalo de las caricaturas en una cuestión de principios políticos. Hacer frente a la polémica con polémica, a la agresión con agresión y a la insensibilidad con insensibilidad no es el camino para un buen futuro. Queremos un orden que defienda la libertad de expresión como uno de los derechos humanos supremos, estando también al tanto de los límites, que deberán encontrarse donde empieza la libertad y dignidad de los demás. Este orden debe demostrar respeto por las creencias y sensibilidades religiosas de otros, permitiendo, al mismo tiempo, un diálogo pacífico y constructivo sobre las cosas que nos dividen de forma superficial y en lo más profundo de nuestro ser, de nuestros valores, experiencias y sentimientos. Por lo tanto, nunca debe aceptarse la violencia como un medio para agitar o incitar a la indignación por opiniones diferentes. Condenamos a todos los instigadores de las reacciones violentas en varios países del mundo, dado que no se trató de una reacción espontánea; no se produjo hasta varios meses después del acontecimiento, sino que fue organizada en parte por regímenes que no valoran la libertad de expresión, sino que reprimen a su población. Esto también debe quedar bastante claro. (Aplausos) Nos oponemos a toda forma de violencia, nó solo contra las personas, sino también contra los objetos –banderas o edificios– y la condenamos con la mayor rotundidad. Ahora es importante añadir a esto un planteamiento bastante más específico, dado que comprometernos simplemente a un diálogo entre culturas no es suficiente. Me gustaría Selección de discursos 397 Libertad de expresión y respeto de las creencias religiosas Intervención ante el Pleno del Parlamento Europeo, Estrasburgo, 15 de febrero de 2006 hacer dos propuestas muy específicas; a pesar de que reconozco que son imperfectas, son motivo de reflexión. En primer lugar, dado que necesitamos empezar con la gente joven, deberíamos crear un comité de expertos para que examine los libros de texto en Europa y en el mundo islámico, para comprobar el tipo de palabras y valores que se están atribuyendo entre sí y difundiendo a través de este medio. Este comité debería estar bajo los auspicios conjuntos de la Unión Europea y de la Organización de la Conferencia Islámica y, para que sea más efectivo, el Secretario General de Naciones Unidas debería participar en la elección de expertos. ataque sobre un Estado miembro es un ataque sobre todos nosotros. En este sentido, por supuesto, nos solidarizamos con Dinamarca y este debate debería enviar una señal de tolerancia y entendimiento, aunque basada en la reciprocidad y en el reconocimiento de la verdad. Solamente entonces estaremos en el camino hacia un buen futuro, basado en el diálogo entre culturas. (Aplausos de la derecha y del centro) Nosotros, o más bien el mundo islámico, se ha agitado por una serie de caricaturas de un periódico europeo –danés– y otros periódicos; pero se trata solamente de un ejemplo entre cientos –por no decir miles– de caricaturas, incluyendo las del mundo islámico que se burlan de nuestros valores –cristianos– y de nuestras convicciones. Esto tiene que acabar: tanto aquí como en los países del mundo islámico. (Aplausos) En segundo lugar, yo estaba entre los diputados que participaron en la Conferencia Euromediterránea de Barcelona. Deberíamos utilizar la Asamblea Parlamentaria Euromediterránea para reunir a los políticos electos y representantes de la sociedad civil de Europa con nuestros países socios, para un diálogo regular y discusiones selectivas dentro del marco del proceso de Barcelona. La Asamblea Parlamentaria Euromediterránea podría ser, de este modo, un foro fundamental para el diálogo entre culturas. Permítanme hacer una observación personal. Desde 1999 hasta este año 2006, he visitado 16 países árabes e islámicos. Recuerdo una conversación con un importante clérigo muy comprometido e íntegro de Arabia Saudí, que fue, en general, una conversación maravillosa. Me preguntó qué trato recibían los musulmanes en Europa. Yo le respondí que nos gustaría que se produjera una mayor integración, pero que los musulmanes podían practicar su religión libremente. Entonces le hice una pregunta a cambio: ¿es cierto que, en Arabia Saudí, la ley exige que cualquier musulmán que desee convertirse al cristianismo sea castigado con la muerte? No recibí respuesta. La tolerancia es importante, pero es un proceso de doble sentido. La tolerancia, la reconciliación y el entendimiento deben basarse en la verdad y eso es lo que defendemos. Acojo con absoluta satisfacción lo que ha dicho el señor Presidente de la Comisión: un 398 Selección de discursos Selección de discursos 399 Presentación del Grupo del PPE-DE a Su Santidad el Papa Benedicto XVI Intervención con motivo de la audiencia en la Ciudad del Vaticano, Roma, 30 de marzo de 2006 Heiliger Vater, Santo Padre: Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und Europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Presentación del Grupo del PPE-DE a Su Santidad el Papa Benedicto XVI Intervención con motivo de la audiencia en la Ciudad del Vaticano, Roma, 30 de marzo de 2006 Es un gran honor presentar a Su Santidad a mis colegas del Grupo del Partido Popular Europeo (Demócrata-Cristianos) y de los Demócratas Europeos en el Parlamento Europeo, a sus invitados y al personal de la Secretaría del Grupo. En nombre del Grupo del PPE-DE, saludo a Su Santidad con gran afecto. En nuestro programa, el Grupo expresa su compromiso con la dignidad del ser humano, de la persona, y sitúa la dimensión trascendente de ésta en el corazón mismo de su trabajo. El Grupo pugnó por que se hiciera mención de Dios en la Constitución Europea. Aunque no logramos nuestro propósito, nos sentimos orgullosos de haber obrado como lo hicimos. El texto final incorpora valores cristianos fundamentales. Sean cuales fueren los resultados, el Grupo del PPE-DE, como valedor de los valores judeocristianos, está convencido de la dimensión espiritual y moral del proyecto europeo. El estímulo que Su Santidad dé a este objetivo será de importancia vital para nuestro Grupo. Europa se enfrenta a desafíos, acaso a crisis, a los que Su Santidad se refirió en Subiaco el año pasado. Como cristianos, no obstante, la esperanza y el optimismo son la base de nuestro trabajo y nuestras actividades. En nuestro Grupo se unen católicos, protestantes, anglicanos, presbiterianos, metodistas, ortodoxos, musulmanes y judíos. El Grupo del Partido Popular Europeo (DemócrataCristianos) y de los Demócratas Europeos es, pues, verdaderamente ecuménico. El Grupo está resuelto a trabajar en la dimensión religiosa de Europa al abordar la crisis cultural que afecta a nuestros pueblos. Dicha determinación quedó patente en la fructífera iniciativa del Grupo de obtener el apoyo de la Unión Europea para la organización de las Jornadas mundiales de la juventud celebradas en Colonia en 2005. Selección de discursos 401 Presentación del Grupo del PPE-DE a Su Santidad el Papa Benedicto XVI Intervención con motivo de la audiencia en la Ciudad del Vaticano, Roma, 30 de marzo de 2006 Por otra parte, mediante el diálogo anual con la Iglesia ortodoxa, el Grupo pretende hallar un remedio a la división de la Cristiandad en Europa. A través de iniciativas emprendidas junto a los países de la Organización de la Conferencia Islámica, el Grupo aspira a entablar nuevas relaciones de las que cristianos y musulmanes, como creyentes, puedan ser participantes privilegiados. Se ha unido a nosotros un invitado procedente de Arabia, lo que representa un signo de la labor pionera que los demócrata-cristianos y musulmanes están llevando a cabo para lograr un orden mundial más ético y teocéntrico. No creemos en la «lucha de las civilizaciones», creemos en la cooperación, el entendimiento, la asociación y, si es posible, en la amistad entre culturas y religiones. Durante más de veinticinco años, el Grupo ha coordinado el Grupo de oración ecuménica en el Parlamento Europeo, abierto a los cristianos de todas las familias políticas. Ahora que concluyen las Jornadas de Estudio del Grupo en Roma, tengo el honor de pedir en nombre de todos que Su Santidad bendiga sus vidas y sus trabajos por la paz y la prosperidad de Europa y que haga dicha bendición extensiva a los pueblos del mundo, para que éstos resuelvan los problemas que plantea la vida. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. Santo Padre, le damos gracias por la comunidad espiritual que nos une y pedimos al Señor que os bendiga y nos bendiga a todos por una Europa pacífica y democrática que sea a un tiempo fuerte y humana. 402 Selección de discursos Selección de discursos 403 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 Estimado Padre Mateos, Queridos estudiantes: Es para mí un gran honor y una alegría el tener ocasión de pronunciar un discurso y departir con tan joven audiencia en este histórico y Real Centro Universitario Escorial María Cristina. Le agradezco muy cordialmente, Padre Mateos, su invitación. La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 Señoras y señores: A comienzos del siglo XXI, el proceso de unificación europea ha alcanzado una fase que, hace veinte años, cuando España ingresó en la Comunidad, pocos habrían podido predecir: Vivimos hoy en una Unión sin fronteras, con un mercado interior común y una moneda europea única. Hace casi exactamente dos años se produjo la ampliación más importante de la Unión hasta la fecha: Desde el 1 de mayo de 2004, la Unión Europea cuenta con 25 Estados miembros en los que viven más de 450 millones de personas –más de lo que suman las poblaciones de los Estados Unidos y Rusia juntas– que generan una cuarta parte del producto social bruto mundial. La Unión Europea es, pues, una asociación de Estados única desde la perspectiva histórica y basada en valores comunes; ello representa una inestimable ventaja para sus Estados miembros aunque, como contrapartida, exige ciertos compromisos. La riqueza de Europa se fundamenta en su singularidad y su diversidad culturales. No sólo debemos proteger este patrimonio, sino que tenemos que percibirlo y fomentarlo como una ventaja. Nuestro objetivo consiste en lograr una Unión Europea fuerte aunque de estructura ligera, en la que los Estados nacionales, y asimismo las regiones y las ciudades y pueblos, puedan cumplir sus tareas de manera independiente. Estos cuatro niveles son expresión y, al mismo tiempo, foro de nuestra cultura europea. No debemos entender estos distintos ámbitos como competidores, sino como elementos de nuestra identidad europea que gozan de los mismos derechos. En junio de 2004, el electorado europeo hizo de nuevo a nuestro Grupo del PPE-DE la fuerza política más importante del Parlamento Europeo. En la actualidad, ocupamos 264 (o el 36 %) de los 732 escaños del Parlamento. Esos 264 diputados proceden de 45 partidos nacionales. Nuestro Grupo une a diputados procedentes de los 25 Estados miembros de la Unión Europea. Así seguirá ocurriendo después de la adhesión de Rumanía y Bulgaria, Selección de discursos 405 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 puesto que catorce diputados de estos dos países participan ya en las actividades de nuestro Grupo como observadores. La concepción cristiana del hombre representa un importante leitmotiv para nuestro Grupo. Consideramos los valores cristianos como un elemento fundamental de nuestra cultura occidental. En nuestro trabajo, hacemos asimismo gran hincapié en el diálogo con otras religiones y culturas. De este modo, el Grupo del PPE-DE –que cuenta en sus filas con católicos, protestantes, anglicanos, presbiterianos, metodistas, ortodoxos, judíos y musulmanes– contribuye al entendimiento tanto dentro de Europa como con nuestros vecinos del Mediterráneo meridional y el ámbito árabe. Se trata de potenciar el entendimiento mutuo y de hallar estrategias comunes para la resolución de los problemas. Uno de estos problemas es el relativo al terrorismo internacional, una de cuyas últimas manifestaciones en Europa fueron los atentados perpetrados el 11 de marzo de 2004 en Madrid. Ese atentado no fue sólo un ataque contra España, sino contra todos nosotros, contra los derechos humanos, la dignidad de las personas y la libertad del individuo. Iba dirigido contra nuestros ideales de democracia y paz. Debemos hallar una respuesta a la pregunta de cómo cortar de raíz la amenaza que representan el terrorismo internacional y el fundamentalismo religioso mediante una política de entendimiento entre las culturas. Debemos hacer lo posible por evitar un conflicto entre religiones y una lucha de civilizaciones. Los países mediterráneos y sus vecinos adquieren una especial importancia en relación con este objetivo. La región mediterránea, que, como ninguna otra, ha sido centro histórico de las culturas y las religiones y de sus diferentes disputas, está predestinada a logar un concierto pacífico basado en la tolerancia mutua y el entendimiento entre los pueblos. Precisamos este entendimiento recíproco para respetarnos y respeto para adquirir confianza. Para ello habrá que emprender medidas concretas, por ejemplo, en el marco del Proceso de Barcelona iniciado por la Unión Europea. Me he impuesto como tarea, durante mi mandato como Presidente del Grupo, contribuir a ese diálogo y, por ello, he viajado en los últimos años a 16 países árabes islámicos, en los que he mantenido multitud de conversaciones informales. Valores Europa es una comunidad de valores desarrollada a lo largo de la historia y expuesta a las más diversas influencias. El Occidente europeo lleva la impronta del pensamiento de la antigua Grecia, del Derecho romano y de la fe cristiana. También el humanismo, el renacimiento y la reforma protestante contribuyeron luego a definir la imagen del Occidente cristiano, al igual que lo hicieron posteriormente la ilustración y la ciencia moderna. Un elemento central de la identidad europea y de la comunidad de valores europea es su vinculación con el cristianismo. Quien se compromete en política con lo cristiano se decanta por una determinada concepción del hombre: la concepción cristiana. El cristianismo ha determinado de manera decisiva la historia de Europa. El continente europeo está repleto de símbolos de la presencia cristiana, de catedrales y monasterios, de escuelas y hospitales, de viacrucis y capillas. Incluso el ritmo del tiempo tiene una forma cristiana, como se advierte en la semana de siete días o en el calendario litúrgico que determina el transcurso de nuestro año. Comprendemos al hombre como una creación de Dios. De tal idea se desprende la convicción de que cada hombre está dotado de una dignidad invulnerable. El hombre es un valor en sí mismo que no precisa justificación o consideración a sus características físicas, intelectuales o económicas. Este principio es particularmente importante en el debate sobre cuestiones de bioética. Si cada ser humano es único, no estará permitido reproducirlo. Si la vida humana es un valor per se, no podemos crear vida humana para después destruirla. Un canon de valores «made in Europe» es un fundamento imprescindible para una Europa Estable. Con la incorporación de la Carta de los Derechos Fundamentales a la Constitución, la concepción cristiana del ser humano pasaría a ser fundamento vinculante de nuestra comunidad. Esta Carta recoge el respeto de la dignidad humana y el derecho a la integridad, de lo que se desprende la prohibición de la clonación reproductiva de seres humanos. En ella se recoge expresamente la protección de la familia, de los niños y de los ancianos, así como el derecho a contraer matrimonio y fundar una familia. Nuestro Grupo se ha pronunciado siempre a favor de incluir la mención de Dios en la Constitución Europea y de referirse expresamente a la herencia judeocristiana que ha determinado de manera fundamental la historia de Europa. Por desgracia, esta iniciativa no fue apoyada por la totalidad de representantes de la Convención ni respaldada por la 406 Selección de discursos Selección de discursos 407 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 mayoría de los diputados al Parlamento. Con todo, la Constitución se refiere de manera indirecta a la herencia cristiana de Europa, ya que en el preámbulo alude expresamente a la tradición religiosa de Europa. Además, en la primera parte de la Constitución se hace mención explícita del estatuto de las iglesias y las organizaciones no confesionales. Asimismo, con la inclusión de la cláusula de solidaridad se incorpora a la Constitución la doctrina social cristiana. Los imperativos de la democracia y el cristianismo tienen importantes repercusiones en la política europea, especialmente en lo que respecta a la política de derechos humanos. En el Tratado sobre la Unión Europea y en el texto constitucional se establece explícitamente que los derechos humanos son principios en los que coinciden todos los Estados miembros de la Unión y en los que se fundamenta ésta. Una política exterior europea consecuente debe, pues, defender del mismo modo los derechos humanos de los cristianos perseguidos de Sudán o de la población civil musulmana de Chechenia que los de la sociedad occidental amenazada por el terrorismo, tanto en el continente americano como en el europeo. Defendemos los derechos humanos en todo el mundo: también en China o en Europa oriental. La dignidad de un palestino es la misma que la de un israelí. Para subrayar este compromiso, el Parlamento Europeo concede desde 1988 el Premio Sájarov a la libertad de conciencia, que en los últimos años ha sido otorgado, entre otros, a una abogada nigeriana, a una organización de mujeres de Belarús y a la organización internacional Reporteros sin Fronteras. También lo ha recibido la organización de derechos civiles las «Damas de Blanco», en reconocimiento de su compromiso contra el régimen del dictador cubano Fidel Castro. Abogamos por que Europa cuente con una política exterior común armonizada, bajo la dirección de un Ministro de Asuntos Exteriores de la Unión. Es importante que Europa pueda hablar por fin con una sola voz, de modo que en el futuro se evite la perniciosa pluralidad de posturas que caracterizó, por ejemplo, la respuesta ante la cuestión de Iraq y se entable una cooperación basada en un clima de consenso. Los europeos sólo seremos fuertes si permanecemos unidos. De este modo podremos desempeñar, en el ámbito de las relaciones transatlánticas, la función de «actor global» en un plano de igualdad con nuestros amigos estadounidenses y no permitiremos que, de nuevo, la estrategia de «divide et impera» haga de la nueva una vieja Europa. La evolución de los acontecimientos en Rusia y en algunas de las antiguas repúblicas soviéticas nos llena de preocupación. Debemos evitar que dictaduras como la de Alexander 408 Selección de discursos Lukashenko en Belarús obtengan apoyo exterior. Los Estados Unidos son para la Unión Europea tanto un socio como un amigo. No obstante, hay desavenencias, como las relativas a la detención de personas por la CIA o al campo de prisioneros de la bahía de Guantánamo, que no tenemos reparo en exponer abiertamente. Política Debemos a algunos valientes y visionarios cristianodemócratas la colocación de la primera piedra de nuestra casa europea. Desde el comienzo del proceso de unificación, fueron la fuerza política determinante del continente. Hombres como Konrad Adenauer, Robert Schuman o Alcide de Gasperi abrieron caminos que nadie había recorrido hasta entonces en un continente destruido por la guerra y dividido por el orden posbélico. Ellos fueron quienes, animados por una visión de paz duradera, desarrollo común, estabilidad y bienestar para todos los ciudadanos de nuestro continente, comenzaron a definir y a aplicar en común políticas que iban más allá de las fronteras de los Estados nacionales. La visión de los padres fundadores se ha hecho realidad. Aun más, ha probado ser la más fuerte y la más eficaz en el conflicto entre los sistemas de libertad y democracia, por una parte, y de dictadura comunista, por la otra. Al hacerse realidad esta visión, se ha superado la artificial división de Europa con la incorporación de Polonia, Hungría, la República Checa, Eslovenia, Eslovaquia y las repúblicas bálticas de Estonia, Letonia y Lituania. Sin la voluntad de libertad de los ciudadanos de estos países tampoco habría sido posible la reunificación de Alemania del 3 de octubre de 1990. Y con seguridad tampoco habría sido posible, quiero recordarlo aquí, sin la gran fuerza espiritual del Papa polaco Juan Pablo II, quien ya en la década de los ochenta había dicho a sus compatriotas: «No temáis». La adhesión de estos países, a la que el Parlamento Europeo concedió desde un principio su apoyo, constituía un imperativo histórico-moral. Habían derrotado al comunismo tras una admirable revolución pacífica y se habían inclinado, con gran éxito, por la democracia y la autodeterminación. Los nuevos Estados miembros habían conservado en todo momento su orientación hacia Occidente y habían sido víctimas durante medio siglo de las ideologías más desaforadas y menos respetuosas del ser humano del siglo XX: el nacionalsocialismo y el comunismo. Con razón reivindicaron su derecho a incorporarse de una vez a la familia de las democracias europeas. Selección de discursos 409 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 No obstante, la ampliación no fue sólo un imperativo histórico-moral, puesto que la estabilización duradera de toda la zona comprendida entre el Mar Báltico y el Mar Negro corresponde también a nuestro interés político-estratégico. Con el desplome del régimen de hegemonía soviética se produjo un vacío en Europa central que entrañaba el riesgo de generar nuevos focos de inestabilidad. La estabilidad en esa zona debía ser el principal hilo conductor de la actuación de los europeos, porque la ausencia de paz en una parte de Europa acaba afectando, forzosamente, al continente entero. El hecho de que, desde 2004, los europeos elijamos un Parlamento común cada cinco años es, acaso, el más impresionante testimonio de reconciliación que pueden aportar los países que tan encarnizadamente lucharon entre sí en el siglo pasado. Gracias asimismo a nuestra intervención y al apoyo del Parlamento Europeo hemos logrado superar la artificial división del continente y unificar Europa. Se ha sabido reaccionar de manera juiciosa y sagaz a los desafíos planteados por los procesos histórico de subversión en Europa. Recurriendo a la metáfora de Mijaíl Gorbachov –que, con sus políticas de «perestroika» y «glasnost» empezó a allanar el camino a mediados de los ochenta y permitió, de este modo, la caída del telón de acero–, hoy se podría afirmar que la casa europea está casi completamente habitada. Bulgaria y Rumanía se hallan a las puertas y han comenzado las negociaciones con Croacia. También Turquía aspira a incorporarse a la Unión Europea. Para ello ha hecho en los últimos años enormes esfuerzos de reforma. Ahora bien, no basta con la simple voluntad de adherirse a la Unión Europea para convertirse en miembro de ella. A nosotros nos corresponde determinar si la adhesión de Turquía no entrañaría el peligro de que nuestra Unión se rompa por falta de homogeneidad interna y por sobredimensionamiento geográfico. Personalmente, opino que tal adhesión exigiría a la Unión Europea un precio excesivo en los aspectos culturales, políticos, financieros y geográficos. La Unión Europea debe tener siempre un nivel de «comunidad» suficientemente alto. No podemos limitarnos a evaluar la capacidad de los países candidatos para adherirse, sino que también hemos de analizar de forma minuciosa la capacidad de ampliación de la propia Unión Europea. ¿Son lo bastante fuertes los cimientos de nuestra casa europea? Debemos debatir con Turquía el tema de la «adhesión» abierta y lealmente y hallar una nueva forma de cooperación, una «asociación privilegiada» que, situándose un peldaño por debajo de la categoría de Estado miembro, permita un máximo grado de cooperación en los ámbitos de la política, la economía y la sociedad civil. Nuestra casa europea debe estar rodeada de vecinos, de un «círculo de amigos» bien avenidos. 410 Selección de discursos Realizada la ampliación de la Unión Europea, debemos emprender una reforma urgente de los Tratados, sobre todo en lo que se refiere al marco institucional. La Constitución Europea representa una sólida base para lograr el equilibrio entre los intereses de la UE y la regulación de los conflictos. Sólo ella permitirá a la Unión Europea responder con éxito a los retos que plantea la creciente globalización. Lamento que se haya entablado un debate sobre la posible creación de un núcleo europeo como alternativa a la Constitución. Tal solución no me parece digna de esfuerzo. No queremos una Europa de varias velocidades, sino un progreso común en la profundización política. La Unión Europea debe asumir su responsabilidad en lo que concierne a la garantía de los derechos fundamentales. Por consiguiente, hay que esforzarse por que la Carta de los Derechos Fundamentales –tal como se prevé en la Constitución– se incorpore íntegramente y con carácter vinculante a los Tratados de la UE. Así se destacaría que la Unión Europea representa una comunidad de valores en la que el primer plano corresponde al respeto de los derechos humanos, de la tolerancia, de la subsidiariedad y de la solidaridad. Tal como prevé la Constitución, la UE debería tener competencias y actuar, de conformidad con el principio de subsidiaridad, únicamente en relación con cuestiones que no se puedan gestionar adecuadamente a escala nacional. Los ámbitos políticos que se inscriben en las tradiciones de la civilización y la diversidad cultural de Europa deberían seguir siendo responsabilidad nacional. Por ello, la Constitución prevé que los parlamentos nacionales gocen de derechos de veto y de recurso en caso de vulneración del principio de subsidiariedad. Hay que fortalecer las instituciones comunitarias y hacer realidad una clara división de poderes. El Parlamento Europeo debe convertirse en un órgano legislativo equiparado al Consejo. Para ello hay que establecer su derecho de codecisión en todas las cuestiones legislativas comunitarias y que reconocer la plena cogestión en materia presupuestaria. Debe ponerse fin a la mezcla de competencias legislativas y ejecutivas, con el fin de crear una Unión más transparente que respete los principios democráticos fundamentales. Los ciudadanos deben poder comprender más claramente que hasta la fecha a qué ámbito corresponde la adopción de las distintas decisiones. La ordenación de las competencias debe regularse, pues, con arreglo a un marco que resulte lo más claro posible. Selección de discursos 411 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 En ese sentido resulta particularmente importante el método comunitario, es decir, la actuación de las instituciones comunitarias –Parlamento Europeo, Consejo de Ministros y Comisión Europea– sobre la base del principio mayoritario. Sólo actuando de manera conjunta podrá Europa responder a los retos que plantea un mundo globalizado, a los que el Estado nacional en solitario no puede ya dar solución, puesto que los problemas no se detienen ante las fronteras nacionales. La globalización y sus repercusiones económicas y sociales alienan y desarraigan a muchas personas, por lo que son un óptimo caldo de cultivo para las tendencias renacionalizadoras y la xenofobia. Debemos combatir conjuntamente estas funestas tendencias. Economía El resultado negativo de los referéndums convocados en Francia y los Países Bajos –dos países fundadores de la Comunidad Europea– ha empañado la ratificación de la Constitución Europea por otros Estados miembros. Entre éstos se encuentra expresamente España, donde el referéndum, que se celebró muy pronto, constituyó un éxito y contó con un elevado nivel de participación. En el contexto de los retos que plantea la globalización, Europa debe demostrar a sus ciudadanos que en el futuro seguirá apoyando el progreso económico y la seguridad social. Para los Estados miembros es imprescindible saber reconocer y fomentar la función decisiva que la UE desempeñará en ese contexto. Ha habido muchos que, desde entonces, han dado por muerto al Tratado Constitucional. Con ello ignoran la voluntad y la decisión de la mayoría de los Estados miembros en los que, a través de procedimientos democráticos, se ha ratificado la Constitución. No es la primera vez en la historia de la construcción europea que un Tratado comunitario se rechaza mediante referéndum. En 1992, los daneses dijeron «no» al Tratado de Maastricht, que suponía el disparo de salida para el proyecto de la moneda única. En 2001, los irlandeses dieron su «no» al Tratado de Niza, mediante el cual se preveía la reforma de la instituciones comunitarias como paso previo a la futura ampliación de la Unión. Para los dos países, los Tratados contenían puntos concretos que merecían su rechazo. Tras introducir algunas modificaciones, mediante la incorporación de los correspondientes protocolos, el «sí» triunfó en el segundo referéndum que se convocó en ambos casos. Tras los referéndums de Francia y los Países bajos, el Consejo Europeo ha convocado un «periodo de reflexión». Los Jefes de Estado y de Gobierno desean examinar los resultados de esta pausa para reflexionar a la luz de las conclusiones que se extraigan en relación con el proceso de ratificación. Debemos aprovechar este periodo para familiarizar a los ciudadanos con la Constitución. Hemos de informarles y también escucharles y tener en cuenta su opinión. Hemos de explicar las repercusiones que tendrán las decisiones políticas de la UE en la actuación cotidiana. Además de la información que se publica en los medios de comunicación, hemos de establecer contacto personal con los ciudadanos a escala local y explicarles la Constitución en un lenguaje que comprendan. 412 Selección de discursos Como ha quedado claro en la exposición previa, no podemos permitir que el proceso de integración europea se limite a la dimensión económica. La Unión Europea es más que una alianza para fomentar el bienestar de sus miembros. La identidad europea no se puede definir únicamente a partir de intereses económicos, ni tampoco exclusivamente a partir de las instituciones políticas. La Unión Europea es, en su núcleo, una comunidad de valores cuyos miembros –en una diversidad que se ha de preservar a toda costa– están unidos por concepciones compartidas acerca del orden político y económico. La competitividad es la clave del rendimiento económico. Para que Europa pueda mantenerse en el marco de competencia global y alcanzar sus objetivos sociales, económicos y medioambientales, necesitamos una economía europea orientada al futuro y un «mercado interior de la ciencia y la investigación». El gasto europeo en investigación y desarrollo es hoy, valorado a escala mundial, demasiado bajo para lo que exige la aplicación económicamente óptima de los resultados de la labor científica. Para paliar este punto débil, Europa necesita más innovación y una mayor movilidad de las personas y las ideas, con el fin de garantizar las oportunidades de empleo y el futuro de nuestras jóvenes generaciones. Por lo demás, no podemos permitir que las jóvenes generaciones queden aplastadas por el peso de la estructura demográfica. El envejecimiento de la población representa un importante desafío para ellas. Tendremos que asumir unos costes de los sistemas de pensiones y de salud cada vez mayores con un potencial de mano de obra cada vez menor. A mediados del siglo XXI, el número de europeos de 15 a 65 años de edad se habrá reducido en casi 50 millones, mientras que el de jubilados habrá aumentado en casi 60 millones. Las consecuencias podrían traducirse en un claro retroceso del crecimiento económico medio de la UE (del 2 % actual a un 1,3 % en 2050). La política europea futura tendrá que concentrarse en estos problemas. Entre sus tareas principales se incluyen la reforma de los sistemas de pensiones y de seguridad social, el aumento de las tasas de producción y de empleo y la formulación de una política de inmigración adecuada. Selección de discursos 413 La Unión Europea: valores - política - economía Discurso en el Real Centro Universitario Escorial - María Cristina, El Escorial, 4 de mayo de 2006 Necesitamos reformas atinadas, más flexibilidad, un mayor grado de responsabilidad individual y menos burocracia. Para ello debemos crear un entorno macroeconómico orientado hacia el crecimiento, que garantice una moneda estable y un desarrollo dinámico de la economía y el mercado de trabajo. En consecuencia, será necesario acabar con la deuda pública. Por ello, no puedo por menos de alentar a los políticos responsables de los presupuestos y las finanzas a que tomen en serio el Pacto de Estabilidad del euro. Asimismo, debemos aprovechar y ampliar las oportunidades que nos brinda el mercado interior común. Para su realización es importante mejorar la libertad de prestación de servicios mediante la adopción de la Directiva relativa a los servicios, ya aceptada por el Parlamento y el Consejo de Ministros a comienzos de la primavera. Si se aplica satisfactoriamente, esta Directiva contribuirá a que el sector económico más importante de la economía europea –el sector servicios, que crea dos terceras partes de los puestos de trabajo– sea aun más competitivo. La competitividad de la economía europea no es, sin embargo, un fin en sí mismo, sino que una economía fuerte representa, siempre, el fundamento óptimo de una buena política social. La competitividad significa para nosotros que, en virtud del crecimiento y de la mejora de las condiciones de la economía, seremos capaces de crear más puestos de trabajo en Europa. Esto es, a nuestro juicio, política social en el buen sentido. No podemos convertir a la protección del medio ambiente y la ecología en rivales de la economía, sino que debemos hallar un equilibrio razonable entre ellas. Para ello será preciso apoyar la «Estrategia de Lisboa» de la Comisión Europea y los Estados miembros, de modo que la UE se convierta en uno de los principales actores de la escena política mundial. La integración europea, gracias a un mercado interior abierto, ofrece la posibilidad de hacer la globalización socialmente tolerable para nuestros ciudadanos e incluso de obtener beneficios económicos de ella. En relación con la competencia y el crecimiento, hemos de aceptar la globalización como un reto y comprenderla como una oportunidad de lograr que Europa ocupe una posición estable en la economía mundial. 414 Selección de discursos Conclusión Durante los últimos años, el Parlamento Europeo ha luchado denodadamente –gracias a la decisiva contribución de nuestro Grupo– por dar a la Unión Europea un rostro democrático. Muchos hitos en este camino llevan la firma de los cristianodemócratas: la Unión Europea y Monetaria, el mercado interior común, el desarrollo de la Carta de los Derechos Fundamentales y, posteriormente, el proyecto de Constitución y la unificación de Europa en paz y libertad. Entre nuestros mayores méritos se incluye asimismo que, con el devenir histórico, Europa haya recorrido el camino que separa la integración de corte económico de la integración política. El método comunitario nos ha acercado a la visión que la acertada cita Robert Schuman caracteriza: «No formamos una coalición de Estados, sino una unidad de pueblos.» Esta Europa es, hoy, una institución de paz, porque en nuestra Unión Europea prevalece el Derecho y no el derecho del más fuerte. Señoras y señores, su generación da por supuesta la paz en Europa y ésta ha dejado de representar, por sí sola, una justificación para la unidad europea. Por ello, debemos situar en primer plano nuestros valores y su importancia. A ellos han de añadirse los pilares fundamentales de nuestra política –valor, fidelidad a los principios, solidaridad y capacidad de compromiso–, en los cuales debemos cimentar el debate sobre la Constitución. Confío en la tradicional capacidad de compromiso que siempre ha caracterizado a Europa y que acaso pueda ser considerada el ladrillo más importante de nuestra casa europea. En los cimientos de esta casa europea podría apoyarse, en último extremo, la singular historia de éxitos de Europa y superarse así obstáculos que hoy parecen insalvables. En el futuro seguiremos defendiendo –con pasión y paciencia– que el Parlamento Europeo aporte su contribución a la configuración de una Europa más democrática y solidaria con sus ciudadanos. Les pido que recorramos juntos este camino, por el bien de España y de toda Europa. Selección de discursos 415 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 Proemio Querido Wim van Velzen, queridos amigos: Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 Robert Schuman, como destacado hombre de Estado y visionario de Europa, ha sido y sigue siendo una figura de proa de la integración europea. Además de tener un especial carácter simbólico, es justo pues que nos reunamos hoy aquí en Budapest para homenajear al padre fundador de Europa en su 120 aniversario. Al mismo tiempo celebramos los quince años del Instituto Robert Schuman, que desde su fundación en 1991 ha contribuido con extraordinario impulso y numerosas actividades a la idea de Europa. El Instituto Robert Schuman fue fundado en 1991, tras la caída del muro y la desintegración de la Unión Soviética. Su trabajo gira en torno a la cooperación con los partidos democráticos de la Europa Central y Oriental y, por tanto, constituye una importante contribución a la realización de la visión de Robert Schuman. Tengo que dar las gracias en nombre del Grupo PPE-DE, y también en el mío propio, a Wim van Velzen, que fue vicepresidente de este Grupo y galardonado con la Medalla Robert Schuman, por su trabajo dedicado y convincente como presidente del Instituto Robert Schuman. Pero también vaya mi agradecimiento a Erhard von der Bank, Director del Instituto, a su antecesora Martha Szalay y a todos sus colaboradores. Y mis mejores deseos a Camiel Eurlings, nuevo presidente del Instituto. Las personalidades de la mesa presidencial simbolizan la historia del PPE y de su Grupo en el Parlamento Europeo: Egon Klepsch, que estuvo a su frente durante más tiempo que nadie y conoció personalmente a Robert Schuman; Wilfried Martens, presidente del PPE y antiguo presidente del Grupo; Jacques Santer, que fue Presidente de la Comisión Europea, Primer Ministro de Luxemburgo y presidente del PPE, al igual que Wim van Velzen. Señoras y señores: Hace poco —el Día de Europa— celebramos el aniversario de la histórica declaración que pronunció Robert Schuman el 9 de mayo de 1950 sobre el nuevo orden europeo. Esta declaración fue el primer paso decisivo para la construcción de Europa. Con su empeño, Robert Schuman y sus compañeros de singladura Jean Monnet, Konrad Adenauer y Alcide De Gasperi hicieron posible por primera vez la existencia de Europa como comunidad de paz. No hay palabras para expresarles nuestro agradecimiento. Al celebrar en 2000 el Selección de discursos 417 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 cincuenta aniversario de la declaración de Robert Schuman, el Grupo PPE-DE rindió homenaje en nuestra sala de reuniones de Bruselas a los principios de Robert Schuman, y al mismo tiempo se comprometió a guiarse por ellos también en el futuro. Robert Schuman representa las raíces cristianas de Europa. Por eso, sus valores, su visión y sus ideas siguen marcando la política que representa nuestro Grupo, el del Partido Popular Europeo (Demócrata-Cristianos) y de los Demócratas Europeos del Parlamento Europeo. Schuman y Europa Ya antes de que terminase la Segunda Guerra Mundial, Robert Schuman reconoció que el futuro estaba en la convivencia, y no en la confrontación, como muestra la siguiente cita: «Cuando callen las armas tenderemos la mano en señal de conciliación a los que ayer fueron nuestros enemigos y, con ellos, construiremos la nueva Europa. La paz, como base de un futuro esperanzador, sólo puede florecer si nuestros pueblos se perdonan, se comprenden y se reconcilian.» Cuando era Ministro francés de Asuntos Exteriores, Robert Schuman sentó las bases de la Comunidad Europea del Carbón y del Acero. Al proponer que estas materias primas indispensables para la industria armamentística quedaran sometidas a una autoridad común, Schuman puso la primera piedra de una comunidad de Estados europeos, y esto fue el inicio de una sucesión de logros única en la historia. De la Comunidad del Carbón y del Acero nació en 1957 la Comunidad Económica Europea. En las siguientes décadas llegaron el mercado interior y la introducción de la moneda común. Hoy, la Unión Europea tiene veinticinco Estados miembros, y pronto tendrá veintisiete. «Pero la paz es la palabra más importante»: así lo expresó Robert Schuman ya en 1950. Aunque en nuestros días la idea de la paz no es la única justificación de la unidad europea, sigue siendo la más importante. Hoy resulta patente cuánta razón tenía Robert Schuman: Los Estados nacionales, por sí solos, cada vez son menos capaces de garantizar el bienestar, la seguridad interior y la paz. La Unión Europea, como comunidad de derechos y valores, asegura la paz, refuerza la cohesión entre los Estados y sienta las bases del interés común y del bienestar económico. 418 Selección de discursos En este contexto, quisiera poner especialmente de relieve la unificación de Europa en el contexto de la gran ampliación de la Unión Europea que tuvo lugar el 1 de mayo de 2004. Como recuerda Hans-August Lücker, anterior presidente del Grupo PPE, ya a principios de los años sesenta anunció Robert Schuman en una charla con jóvenes diputados que llegaría el día en que los amigos de Europa Central y Oriental vivirían en libertad y participarían en la construcción de la unidad de nuestro continente. Con la entrada de Hungría, Polonia, la República Checa, Eslovenia, Eslovaquia y los tres Estados bálticos de Estonia, Letonia y Lituania, la UE da un paso histórico. Estos países han superado el comunismo e instaurado con éxito la democracia y la autodeterminación. El Parlamento Europeo, y sobre todo el Grupo PPE-DE, ha defendido con convicción la integración de los países de Europa Central y Oriental en la Unión Europea. Nuestro Grupo fue el que propuso iniciar las negociaciones de adhesión con los ocho Estados centroeuropeos, y no con un grupo limitado de estos. Recuerdo muy bien que Staffan Burenstam Linder, vicepresidente del Grupo, desarrolló las ideas de «negociaciones intensas» con los países que más habían avanzado y de «negociaciones» con los que lo habían hecho menos, y me las expuso a mí, como vicepresidente del Grupo para los temas de ampliación, en el Parlamento sueco. Wilfried Martens era presidente del Grupo por entonces (1994-1999). Yo estuve totalmente de acuerdo y, en una pequeña habitación del Hotel Nelson de Estocolmo, plasmé estas reflexiones en una propuesta para nuestro Grupo. En la reunión que tuvimos el 1 de octubre de 1998, que excepcionalmente empezó a las 8 en lugar de a las 9, el Grupo aprobó esas reflexiones unánimemente. El Parlamento Europeo, la Comisión y los Estados miembros se sumaron a esa opinión, y todos esos países pudieron entrar en la UE el 1 de mayo de 2004. Es para mí una especial satisfacción que hoy, en homenaje a Robert Schuman, nos encontremos reunidos aquí en Budapest, la capital de Hungría, este país que hace exactamente cincuenta años, en 1956, se enfrentó con tanto coraje a los tanques soviéticos. La unificación de Europa supone un enriquecimiento y un reto. Cada uno de nosotros debe estar dispuesto a escuchar, a intercambiar puntos de vista, a aprender del otro, a ceder para alcanzar compromisos. Nuestro Grupo lo hace a diario en su trabajo. Desde 1999 somos, con 263 miembros, el Grupo más nutrido del Parlamento Europeo, y el único que incluye a diputados de los veinticinco Estados miembros, además de observadores de los Estados en vías de adhesión Rumanía y Bulgaria. Selección de discursos 419 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 Europa como comunidad de valores Señoras y señores, queridos amigos: La Unión Europea no es una alianza de objetivos o intereses económicos. Como sostenía Robert Schuman, es una comunidad de valores basada en la concepción cristiana del ser humano, que reposa en la democracia, el Estado de Derecho, la solidaridad y la tolerancia. El hombre, como persona, es responsable ante sí mismo y ante la comunidad. La identidad cultural de la UE se basa en la tradición cristiana. El Grupo PPE-DE así lo sostiene con fuerza y con ardor. Sin unos valores fundamentales europeos y sin la voluntad común de construir el futuro en bien de todos no habríamos llegado a donde estamos. Es más, me atrevo a decir que la integración política de nuestra Comunidad Europea no habría sido posible. Pero aún no hemos finalizado nuestra misión en Europa: El proyecto europeo plantea una y otra vez nuevos interrogantes. Robert Schuman ya lo sabía: «Europa no puede hacerse de un solo golpe». El dinamismo de los tiempos actuales transforma incesantemente las realidades políticas concretas, y los cambios acarrean retos. Si asumimos estos retos se abren nuevas posibilidades y nuevos horizontes. Por el contrario, la comunidad de valores permanece inalterada, y ofrece un marco de actuación diáfano para discernir entre lo que debe conservarse, mejorarse, evitarse o combatirse. La Unión Europea debe mostrar flexibilidad para adaptar su concepción del orden político a los retos del futuro, pero los valores fundamentales europeos constituyen unos cimientos firmes. También debemos perseguir la estabilidad y el diálogo con los nuevos vecinos de Europa, en consonancia con las convicciones conciliadoras de Robert Schuman. El mundo islámico y árabe, desde Marruecos hasta Irán, es el vecino más próximo y más importante de Europa. Su riqueza cultural, su potencial político y económico y los conflictos internos que azotan esta región hacen que deba afrontar, también desde nuestro punto de vista, un proceso de construcción largo y significativo. La presencia cada vez mayor del Islam en las sociedades europeas imprime una nueva dimensión a esta cuestión. Por ello, el diálogo cultural con el Islam es primordial para la paz y la tolerancia en nuestros pueblos, así como para unas buenas relaciones de vecindad y colaboración entre estos y los pueblos islámicos. Ese diálogo debe estar basado en la sinceridad. 420 Selección de discursos Desde 1989 he visitado dieciséis países árabes o islámicos. Durante una visita a Riad, la capital de Arabia Saudí, el presidente del Consejo de la Shura, un prelado musulmán amable y educado, me preguntó cómo se trataba a los musulmanes en Alemania y en Europa. Le respondí que podían rezar en sus mezquitas y tenían todos los derechos religiosos, aunque no siempre estaban suficientemente integrados en la sociedad. Yo a mi vez le pregunté si era verdad que la ley castigaba con pena de muerte a todo musulmán que quisiera convertirse al cristianismo. No me respondió, lo que implicaba que así era. El Embajador alemán, que estaba conmigo, me dijo después que nadie se había atrevido hasta ahora a hacer semejante pregunta. A mí no me parecía especialmente osada; estoy convencido de que el diálogo con el Islam, tan necesario, sólo puede tener éxito si se basa en la sinceridad y en la tolerancia recíproca. Otros elementos esenciales para llegar a esta meta son un mayor acceso al mercado europeo y más ayuda, sobre todo para desarrollar estructuras democráticas y de la economía de mercado. La asamblea euromediterránea, formada por diputados del Parlamento Europeo, de los Estados miembros de la Unión Europea y de los Estados mediterráneos no pertenecientes a la UE, puede tener un papel importante en este proceso de diálogo y cooperación. La Europa de hoy y de mañana En Europa hemos logrado algo extraordinario desde la visión de Robert Schuman: Sin importar las fronteras nacionales, más de cuatrocientos cincuenta millones de personas están reunidos en la Unión Europea gracias a los valores que comparten. El mercado interior europeo es el mayor espacio económico del planeta. Nuestro sector político ha tenido una destacada participación en estos logros. Gracias a la integración europea ganamos paz, libertad y un mayor bienestar económico. Hoy en día, la UE representa el período de paz más prolongado de toda la historia de Europa central y occidental. El año próximo celebraremos las bodas de oro de los Tratados de Roma de 25 de marzo de 1957. Es una ocasión especial, en la que todos los actores políticos deben responsabilizarse de garantizar un futuro duradero para la Unión Europea. La diversidad nacional y cultural es un rasgo esencial de la Unión Europea desde sus inicios. Esta diversidad debe entenderse como una ventaja y, como tal, ser reforzada. Para ello debe aplicarse con coherencia el principio de subsidiariedad. El lema «Unidos en la diversidad» Selección de discursos 421 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 ha de estar constantemente presente en el desarrollo de objetivos comunes y en la definición de competencias centrales. La Constitución Europea La Constitución Europea cuenta con el apoyo del Parlamento Europeo, y el Grupo PPE-DE encabeza este respaldo. Nuestro Grupo fue el que propuso, con ocasión del Congreso del PPE celebrado en Berlín en enero de 2001, la convocatoria de una conferencia para elaborar una constitución; y lo hizo porque estábamos convencidos —y seguimos estándolo— de que el Tratado de Niza no puede responder a los futuros retos de la Unión Europea. El Tratado constitucional podría dar a la Unión Europea más democracia, legitimidad y transparencia. Tenemos necesidad de estas reformas, que son irrenunciables para la capacidad de actuación y el futuro de la UE. Necesitamos procesos decisorios más eficientes entre las instituciones europeas y una definición más clara de las competencias. Los ciudadanos deben saber quién se encarga de qué en Europa. Necesitamos revalorizar al Parlamento Europeo ampliando el procedimiento de codecisión, es decir, poniendo la actuación de los órganos comunitarios —el Parlamento Europeo, al Consejo de Ministros y la Comisión Europea— al mismo nivel. El Grupo PPE-DE aboga decididamente por un método comunitario, por una actuación comunitaria, que arranca de las propuestas auténticamente revolucionarias que formuló Robert Schuman el 9 de mayo de 1950. El Parlamento Europeo ya participa en más del 70 % de los procedimientos legislativos europeos en igualdad de condiciones con el Consejo de Ministros. La Constitución contempla el cargo de Ministro Europeo de Asuntos Exteriores. Esta medida sería una contribución fundamental para reforzar la representación exterior de la UE. Sólo unidos pueden los Estados nacionales marcar su presencia en la escena política mundial. No sólo en China o la India se están desarrollando campos de fuerza económicos y políticos para los que Europa debe estar preparada. Por ello, es de suma importancia para consolidar el futuro de la UE como «actor global» que la política exterior común tenga una mejor coordinación y sea más representativa. La lucha contra el terrorismo mundial, la garantía de la seguridad exterior e interior, así como el desarme y la no proliferación de armas de destrucción masiva constituyen el foco principal de nuestra presencia en la política exterior. Para ejercer esta política seguimos necesitando la alianza transatlántica con nuestros 422 Selección de discursos amigos americanos, pero esto no excluye la posibilidad de mostrarnos críticos ante el campo de prisioneros americano de Guantánamo en Cuba o la pena de muerte en los EE.UU. Los democristianos europeos siempre han propugnado la incorporación de la Carta de los derechos fundamentales en los Tratados, para que se garanticen los derechos y libertades fundamentales de los ciudadanos de forma vinculante. Así se pondrá de manifiesto que la Unión Europea es una comunidad basada en los valores que pone en un lugar central la consideración a los derechos humanos, la tolerancia, la subsidiariedad y la solidaridad. Con esta actitud seguimos la tradición de los valores que defendían Robert Schuman y los otros padres fundadores de la unificación europea. Estoy convencido de que Robert Schuman también habría defendido la alusión a Dios y a las raíces judeocristianas, que lamentablemente no ha prosperado debido a la actitud del propio país del que él procedía. Una de las principales preocupaciones de la Convención constitucional fue acercar la Unión Europea a los ciudadanos. Paradójicamente, el rechazo de Francia y los Países Bajos a la Constitución —hace exactamente un año— nos ha mostrado claramente hasta qué punto esto es necesario. Ante este rechazo, el Consejo Europeo dio inicio a una «fase de reflexión». Los Jefes de Estado y de Gobierno se proponen someter los resultados de esta reflexión a un balance del proceso de ratificación. En este momento podemos aventurar que la cumbre de junio decidirá prolongar la fase de reflexión. Tenemos que aprovechar el tiempo para que los ciudadanos se familiaricen con la Constitución. Es preciso transmitir la idea de que Europa es la condición para resolver los problemas fundamentales que deben plantearse nuestras naciones. Sólo con Europa podemos modelar la globalización conforme a nuestros sistemas de valores. Hemos de hacer patente que Europa defiende la conciliación del dinamismo económico y la responsabilidad social. En la etapa actual, es erróneo dar por «muerta» a la Constitución. La UE necesita del impulso reformador del Tratado Constitucional. Una mayoría de quince Estados ha ratificado ya el Tratado Constitucional, y el último en hacerlo fue Estonia. Finlandia será el próximo. Estos países representan a más de la mitad de los 450 millones de habitantes de la UE, y esto es un hecho que no pueden rebatir quienes ven la Constitución con escepticismo. El proceso de ratificación debe proseguir. Cuantos más países la ratifiquen, más posibilidades hay de preservar la sustancia del proceso constitucional. Selección de discursos 423 Influencia de las visiones de Robert Schuman sobre la Europa actual Discurso en la Universidad de Andrássy Universität, Budapest, 30 de mayo de 2006 No es la primera vez en la historia de la construcción europea que un tratado europeo es rechazado en referéndum. Desde el principio, la historia de la integración de la Comunidad ha conocido una y otra vez retrocesos que hubo que superar, y que así se convirtieron en premisas de la crónica de logros de Europa. El que ahora la Unión Europea se encuentre en una situación difícil no significa que no pueda salir de ella con nuevas fuerzas. Los daneses rechazaron en 1992 el Tratado de Maastricht, que debía dar inicio al proyecto de moneda única. Los irlandeses le sacaron la tarjeta roja en 2001 al Tratado de Niza. En ambos casos acabó triunfando el «sí» en un segundo referéndum. Por experiencia sé que es posible hallar el camino cuando hay voluntad política. La Comisión Europea presentó hace dos semanas una «Agenda de los ciudadanos» como contribución al debate constitucional. En ella se propugna para 2007 una declaración política de los Jefes de Estado y de Gobierno, del Parlamento Europeo y de la Comisión que recoja el compromiso de alcanzar los objetivos del Tratado de Roma con ocasión de su cincuenta aniversario. He suscrito expresamente esta propuesta. Deben aprovecharse mejor las posibilidades que ofrecen los Tratados existentes, pero permítanme que lo diga con claridad: echo en falta en este documento estratégico el apoyo declarado a la Constitución Europea y la voluntad de luchar por ella. Es indudable que no se pueden llevar a cabo las decisivas reformas institucionales sin poner en aplicación los contenidos sustanciales del Tratado Constitucional. Ampliación y profundización La identidad y la integración europeas precisan de unos límites, de la definición de objetivos concretos y de logros palpables. Por eso, la cuestión de la futura ampliación de la Unión Europea es un tema de importancia decisiva. No obstante, para nuevas ampliaciones es indispensable compartir una base suficiente de aspectos culturales, políticos y económicos comunes. A mediados de mayo, la Comisión presentó el informe sobre el avance de los preparativos de Rumanía y Bulgaria para la adhesión a la UE. Es una hazaña extraordinaria convertirse, tras cuarenta y cinco años de mala gestión comunista, en un Estado que funciona y una sociedad democrática, y hemos de reconocerles este mérito. Los procesos de reforma en Bulgaria y Rumanía deben proseguir con intensidad. En este sentido, las propuestas de la Comisión en relación con sus avances apuntan en la dirección correcta. 424 Selección de discursos Todos queremos que la adhesión de estos países a la Unión Europea sea un éxito. Por eso, no se trata de cuestionar el calendario, sino de poner en marcha las reformas necesarias, de modo que en otoño sea posible adoptar una resolución en relación con la adhesión. No obstante, es de rigor la prudencia ante las siguientes ampliaciones —entre las que no cuento la de Croacia—. En las negociaciones de adhesión debe prestarse más atención a la propia capacidad de acogida de la UE. Por ello, al iniciar tales negociaciones no debe presuponerse la plena integración como resultado final. Debemos ofrecer claras perspectivas europeas a los países de los Balcanes, pero también indicarles claramente que la entrada en la Unión Europea supone un proceso a largo plazo. Es preciso que nos preguntemos cuán fuertes son los cimientos de nuestra casa europea. Hace poco el Parlamento Europeo, en un informe sobre la estrategia de ampliación, abogó por poner freno a este proceso: La UE no puede por el momento aumentar su capacidad de acogida. Por ello, el Parlamento Europeo pone énfasis en la aplicación de las reformas que contiene la Constitución Europea para que, también en el futuro, el margen de acción y funcionamiento de la UE quede asegurado mediante la reforma de sus órganos, procedimientos y ámbitos de actuación. Conclusión La sociedad de hoy debe dar todas las oportunidades a las generaciones venideras. Para eso necesitamos de una Europa unida. El Grupo PPE-DE apuesta por la Europa del futuro en consonancia con las ideas y los valores políticos de los padres fundadores —y, ante todo, de Robert Schuman—. Con todo el empeño y la energía de nuestra convicción política, ofrecemos nuestra aportación a algo entrañable: una Europa unida, para todos nosotros y para el mundo. Una Unión Europea acrisolada con libertad y responsabilidad, con solidaridad y subsidiariedad, con la convivencia pacífica de los pueblos de nuestro continente. De este modo podemos, fundados en nuestros valores, que eran también los de Robert Schuman, hacer honor a su legado. Nuestro homenaje a Robert Schuman es permanecer fieles a sus ideales y conducirlos hacia el futuro. Ese es el servicio que prestamos, tanto a nosotros mismos como a la siguiente generación y a las que vendrán. Selección de discursos 425 La reunificación de la historia europea Intervención en la jornada de estudios del Grupo del PPE-DE, Bruselas, 8 de junio de 2006 Muchas gracias, Christopher Beazley, por esta introducción. Quisiera darle las gracias, y también al resto de los organizadores: Tunne Kelam, Vytautas Landsbergis, Aldis Kušķis, por haber preparado esta reunión de hoy. Creo que han trabajado bien. Me parece que es necesario honrar nuestra historia europea común. La reunificación de la historia europea Intervención en la jornada de estudios del Grupo del PPE-DE, Bruselas, 8 de junio de 2006 Estimados amigos: Quisiera darles las gracias una vez más por la organización de esta jornada de estudios. Vivimos en una época de cambios muy rápidos. Los acontecimientos nos asaltan día tras día y podríamos perder el hilo si no nos detuviésemos de vez en cuando para reflexionar y para preguntarnos de dónde venimos. El camino que nos llevará hasta el futuro, sólo lo podremos recorrer si sabemos de dónde venimos. Por esta razón, debemos tener en cuenta la Historia, y extraer sus enseñanzas es un proceso espiritual totalmente necesario, pues sólo es posible caminar de forma correcta hacia el futuro si conocemos nuestro pasado: los buenos y los malos aspectos del pasado. Esta jornada de estudio de hoy es una jornada de reflexión. Esta jornada de estudio es importante desde el punto de vista espiritual y moral, porque nos debe recordar todas las cosas terribles que han pasado en Europa y en el mundo. De esta forma, podremos extraer consecuencias para nuestro viejo continente, constantemente renovado. Permítanme que comience por lo que vi anoche en la televisión alemana. En Alemania, el Consejo Central Judío eligió ayer una nueva presidenta, tras el fallecimiento del presidente anterior, Paul Spiegel, hace unas semanas. Fue elegida Charlotte Knobloch, de 73 años. Algunos dirán que se trata de una edad bastante avanzada. He pedido que se envíe nuestra felicitación a la Sra. Knobloch diciéndole que tiene ahora la edad que tenía el Primer Canciller alemán, Konrad Adenauer cuando fue elegido Canciller. A los 73 años se es todavía joven. ¿Por qué menciono ahora a Charlotte Knobloch? Es una mujer muy interesante. Cuando era niña, en la época en que enviaban a los judíos alemanes a los campos de la muerte, fue ocultada por campesinos católicos. La hicieron pasar por hija adulterina y de este modo pudo pasar toda la Segunda Guerra Mundial en una granja en la que sobrevivió, mientras muchos miembros de su familia eran exterminados. Selección de discursos 427 La reunificación de la historia europea Intervención en la jornada de estudios del Grupo del PPE-DE, Bruselas, 8 de junio de 2006 Queridos amigos, Permítanme que les diga que soy alemán, que creo que los alemanes han logrado en gran medida reelaborar su pasado y asumir los horrores del nacionalsocialismo, así como la culpabilidad que suponen. Es una culpabilidad de la que estamos exentos en gran medida, pero es una culpabilidad que nos viene impuesta, dado que los nacionalsocialistas tenían una ideología basada en la raza. La forma en que Alemania ha tenido que reelaborar y reconsiderar su pasado es un proceso espiritual y moral y sólo de esta forma es posible plantar cara al futuro. Lo que ha hecho Alemania, también es necesario hacerlo para revisar la historia del comunismo totalitario y sus horrores. Hay que decir muy claramente que el nacionalsocialismo y el comunismo han tenido las mismas consecuencias diabólicas y que Hannah Arendt, la gran politóloga judía, evocó cinco criterios que podemos aplicar al régimen diabólico del comunismo totalitario y al régimen diabólico del nacionalsocialismo. Los dos eran ideologías y la ideología supone que se tenga en cuenta al hombre en su totalidad y que no se le deje ningún margen de responsabilidad personal. El hombre, el ser humano se utiliza para un objetivo supuestamente más elevado: la raza en los nacionalsocialistas, la clase en los comunistas. Se trata de algo reprensible. La gran posibilidad que tiene nuestra época, el milagro de nuestra época, es que hemos tenido padres que han visto el hundimiento del nacionalsocialismo y que más adelante nosotros pudimos asistir, en 1989, a la caída del comunismo. Yo formo parte del Parlamento Europeo desde 1979, soy uno de los seis diputados que quedan de aquella época. Si me hubieran dicho en 1979 que tres naciones que habían sido ocupadas por la Unión Soviética —Estonia, Letonia y Lituania— formarían parte de la comunidad de valores de la Unión Europea y que Estados antes pertenecientes al Pacto de Varsovia —Polonia, la República Checa, Eslovaquia, Hungría, Eslovenia— formarían un día parte de la comunidad de valores de la Unión Europea. Es el milagro de nuestra época y nunca deberemos olvidar la gratitud que debemos al hecho de que estas naciones se hayan sumado a la Unión Europea el 1 de mayo de 2004. Debemos alegrarnos por ello de todo corazón. 428 Selección de discursos Creo que es algo que merece un aplauso. Aprecio su discreción, pero creo que la alegría que sentimos todos nosotros es compartida. ¿Qué estamos conmemorando hoy? Hace unos años, se pidió al Presidente ruso que interviniese en el Parlamento Europeo. El Grupo PPE-DE pensaba en aquella época que antes había que invitar al Presidente de los Estados Unidos, pues debíamos a aquel país gran parte de la libertad de Europa y del mundo. Es evidente que los estadounidenses tampoco carecen de defectos. Ha habido una guerra en Iraq y, como consecuencia, el presidente Bush no ha sido invitado al Parlamento Europeo, como tampoco el Presidente Putin. Quería decirles algo respecto a Rusia. Rusia no ha reflexionado lo suficiente sobre su pasado comunista, su pasado totalitario. Los restos mortales de Lenin, el predecesor de Stalin, siguen expuestos en la Plaza Roja y son todavía un lugar de peregrinación para los rusos. Debemos pues reivindicar que Rusia, como Alemania, reconsidere su pasado. Rusia debe hacer también este esfuerzo espiritual y moral, pues una sociedad no puede tener un futuro aceptable si no conoce su pasado y si no reconoce sus errores y crímenes pasados. Sólo es posible avanzar cuando se ha pasado página y se han extraído las consecuencias positivas. Es algo que se puede aplicar de la misma forma a la República Popular China. Mao TseTung, como Hitler y Stalin, era un asesino de masas. El pasado de la China comunista no se ha analizado todavía. No se puede decir que haya habido una inflexión en la evolución. El comunismo totalitario debe también analizarse por lo que fue en la República Popular China y en Rusia, como se ha hecho en Alemania con el nacionalsocialismo. Cada día nos inunda una plétora de información. Mucha información sobre la Unión Europea, sobre los incumplimientos de la Unión Europea, sobre el exceso de burocracia. Existe una burocracia rampante, pero no sólo en Bruselas, también en las capitales nacionales, e incluso en las regiones y en los municipios. A pesar de todas las críticas justificadas que se puedan emitir respecto a la Unión Europea, ya que somos todos seres humanos, todos cometemos errores, a pesar de todas las críticas no debemos olvidar las grandes realizaciones de la Unión Europea, que es una comunidad basada en la dignidad humana, la democracia, el derecho y especialmente en la coexistencia pacífica de los pueblos. Selección de discursos 429 La reunificación de la historia europea Intervención en la jornada de estudios del Grupo del PPE-DE, Bruselas, 8 de junio de 2006 Desde el 1 de mayo de 2004, diez nuevos pueblos son miembros de la UE: los pueblos de Europa Central, Malta y Chipre. Ahora tenemos 25 naciones que forman parte de la Unión Europea. Representan 455 millones de habitantes, es decir, una población mayor que la de Estados Unidos y Rusia. Es algo que muestra hasta qué punto Europa es compleja, Europa es un continente extremadamente complejo. Ya que es así, ya que somos un todo en función de nuestros valores comunes, debemos tener paciencia unos con otros, debemos escucharnos, debemos aprender y comprendernos, y sólo mediante la comprensión alcanzaremos valores comunes a este continente. Ya que hay dos estonios entre nosotros, quisiera decir que les doy las gracias por haber aprobado el Tratado Constitucional. Ya saben que tras el no francés y neerlandés no podremos tener la Constitución, tal y como se presentó en un principio. No la tendremos al 100 %, pero cuantos más países la ratifiquen, más probable será que podamos lograr que se acepten los principios y el fondo de esta Constitución, lo que nos permitirá tener un instrumento para resolver de forma pacífica los conflictos que nos enfrenten. Siempre tendremos conflictos, es un fenómeno social, pero lo más importante es que podamos resolverlos recurriendo a medios democráticos y parlamentarios. Es la base misma de la paz y la Unión Europea sólo tendrá un futuro válido y duradero si se basa en unos valores y estos valores se encuentran en el Tratado Constitucional. Por esta razón debemos buscar todos juntos los caminos y los medios que nos permitan hacer realidad los fondos y valores de esta Constitución Europea, para que la Unión Europea tenga un futuro real basado en la dignidad del hombre y el derecho. Última observación. Es muy meritorio que se dediquen hoy al terrible nacionalsocialismo y al comunismo totalitario, igualmente terrible. Hoy tendrán una reflexión basada en la historia y de esta forma podremos construir el futuro de nuestro continente sobre la base de la democracia, el Estado de derecho y la paz. Les deseo una excelente reunión. Les transmito los saludos del Grupo del PPE-DE. Les doy cordialmente la bienvenida. Les deseo lo mejor para sus países europeos y americanos, pues tenemos también entre nosotros invitados de aquel continente. 430 Selección de discursos Selección de discursos 431 Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 Estimado Profesor Dr. Andrei Marga, Estimado Profesor Dr. Nicolae Bocsan, Estimado Profesor Dr. Ladislau Gyemant: Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 Cuando hace unos meses supe de su intención de otorgarme un doctorado honoris causa, tuve claro que en Rumanía no se me podría conceder una distinción académica más importante que el título que me concede la Universidad Babes-Bolyai de Cluj-Napoca. Esta universidad no sólo es el centro intelectual más importante de su país. Es, además, un centro universitario de primer nivel europeo. Su universidad es, sobre todo, el ejemplo y el modelo palpables de una convivencia y cooperación no sólo pacíficas, sino también mutuamente intelectualmente fructíferas en esta zona de Europa. No ha habido otra universidad que se haya dedicado de un modo tan tenaz, desde la transición europea de los años noventa, a ofrecer simultáneamente estudios en rumano, húngaro y alemán. Sé muy bien lo que ello significa en el contexto de la historia transilvana. Sólo puedo decir que se trata de un gran servicio a una identidad europea renovada y orientada al futuro que me inspira el máximo respeto. Quizá les interese –sobre todo a ustedes, queridos estudiantes– la asociación que se me ocurre aquí, en Cluj, y ahora en relación con la universidad de mi propia región. He impartido clases magistrales en la Universidad de Osnabrück y, pese a mis múltiples tareas políticas, soy profesor honorario de la misma. La Universidad de Osnabrück se fundó en 1631, es decir, después de la Universidad de Cluj-Napoca, nacida en 1581 como colegio jesuita. No obstante, dos años después de su fundación, la Universidad de Osnabrück fue cerrada por las tropas suecas. Hubo que esperar hasta 1974 para su refundación. Osnabrück está orgullosa de ser, junto a Münster, la ciudad de la Paz de Westfalia. Hasta su secularización en 1803, en Osnabrück regía el principio de la paz religiosa entre católicos y protestantes –cuius regio, eius religio–, el cual se aplicaba de un modo muy singular: Tras la muerte del Obispo Elector de turno, se elegía a su sucesor entre personas pertenecientes a la otra confesión. Así, al morir un Obispo Elector católico, le relevaba otro protestante y así sucesivamente. Selección de discursos 433 Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 No pretendo afirmar en absoluto que tal idea pueda ser una sugerencia aplicable a la ocupación del cargo de Decano de su universidad. Con tales alusiones a mi tierra pretendo expresar algo por completo distinto: Todos nosotros, en Europa, estamos unidos por una historia de tensiones y conflictos resultantes de nuestras diversas identidades, religiones, lenguas y culturas. También estamos unidos en la idea de que la pugna por el equilibrio y la convivencia es, a fin de cuentas, para todos los interesados, la respuesta más adecuada, correcta y fructífera a la diversidad de nuestro continente. El Derecho prima sobre el poder. Protege a los débiles y garantiza la confianza en las relaciones sociales y políticas. Los pueblos libres de la Europa de hoy estamos convencidos de la validez de tal principio. Es un principio que nos remite a Roma y al nacimiento del pensamiento jurídico, uno de los elementos constitutivos de Europa. De nuevo me viene a la mente un paralelismo: Marco Aurelio concedió a Cluj la condición de de colonia romana. La ampliación de Roma por el noroeste se detuvo en la región de Osnabrück con la victoria de los germanos sobre las legiones de Varo en el año 9 d. C. Cluj y Osnabrück formaban parte antaño de la periferia del Imperio Romano. Hoy, nuestras dos ciudades se hallan en el corazón de esta Europa en fase de consolidación a la que pertenecen pueblos germanos, eslavos y romanos; rumanos, húngaros y alemanes. Dentro de unas pocas semanas, Rumanía y Bulgaria se integrarán en la Unión Europea. Su pueblo y el pueblo búlgaro persiguen con fervor esta adhesión desde hace años. Ha estado precedida por un intensivo proceso de reforma. Tal proceso no finalizará ni podría finalizar el día de la adhesión a la Unión Europea. Mi grupo político en el Parlamento Europeo ha respaldado siempre la adhesión de Rumanía y Bulgaria a la Unión Europea y ha apoyado que se haga realidad el 1 de enero de 2007. Siempre hemos afirmado que Rumanía y Bulgaria son partes integrantes de la cultura europea común. Y siempre hemos afirmado también que la pertenencia a la Unión Europea no es sólo una vía de sentido único. Se ajusta a los intereses de su país y de Bulgaria, como también a los de la UE y sus Estados miembros. 434 Selección de discursos La compresión de este acuerdo de intereses sólo podrá ser completa si nos reunimos en la UE y reconocemos plenamente la normativa elaborada en el ámbito comunitario. Esta normativa se conoce como acervo comunitario. El acervo comunitario es el Derecho adoptado comunitariamente en la UE. La Unión Europea es, ante todo, una comunidad que se ha procurado un Derecho común que al que todos estamos sometidos. A él deben atenerse los Estados miembros. No hay Estados miembros de primera y de segunda categoría. Existe una sola categoría de pertenencia a la UE: la de los países y los pueblos que se reconocen como iguales y se someten al mismo Derecho común. Por ello, la UE –antes y después de la adhesión de un nuevo Estado miembro– debe velar por el cumplimiento de todas las normas que nos hemos dado en común. Sólo de este modo tiene sentido la integración europea y conduce ésta a las metas apropiadas. Por ello, la Unión Europea seguirá observando, tras la adhesión de Rumanía y Bulgaria, el camino que siguen las estructuras y las realidades de ambos países. Es lo mismo que hace con los «antiguos» Estados miembros. Así, mi propio país, Alemania, ha sido objeto de un procedimiento de infracción del Tratado por el reiterado incumplimiento durante los últimos años de los criterios establecidos en el Pacto de Estabilidad y Crecimiento. Así como el Derecho protege a los débiles, el cumplimiento y la estricta aplicación del Derecho comunitario amparan los beneficios que entraña la pertenencia a la Unión para todos. Por ello, Rumanía y Bulgaria serán acogidas en la UE con los brazos abiertos. No obstante, deben saber que el día de la adhesión en la UE no marcará el final de la gran transformación que comenzó cuando el país se sacudió el yugo del comunismo totalitario. La integración europea es, en sí misma, un continuo proceso de transformación: transforma las estructuras y los contenidos de la integración europea y de las instituciones que la encarnan. Transforma también las estructuras de los Estados miembros y repercute en la vida de los ciudadanos de la Unión. Así se ha querido desde un inicio y así lo viven, desde hace tiempo, muchos ciudadanos de la UE. La integración europea reúne elementos fundamentales de nuestras respectivas soberanías nacionales. Porque que en solitario somos demasiado débiles para imponer nuestros intereses en el mundo. Porque que del compromiso y el equilibrio extraemos más ventajas que del Selección de discursos 435 Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 perpetuo conflicto mutuo. Porque una comunidad de Derecho, de democracia y de libertad es el contexto óptimo para que prestemos nuestra contribución a la paz del mundo. Pero no basta con decir que unimos nuestras soberanías nacionales. No se trata de una fórmula, sino de un proceso. Este proceso se halla ya en una fase muy avanzada. La soberanía monetaria de todos los Estados miembros de la Unión Europea, incluso la de los que no han adoptado aún el euro, está en manos del Banco Central Europeo. En el ámbito de la seguridad interior y en el de la política exterior y de defensa, cada vez se incorporan al ámbito comunitario más elementos de soberanía que eran antes competencia autónoma de los Estados miembros. Así se fortalece Europa, pero se transforman a un tiempo los Estados miembros y sus sociedades. Éstos se integran rápidamente en las nuevas realidades europeas. Juntos avanzaremos hacia una nueva Europa. Sobre todo para ustedes, queridos estudiantes de la Universidad BabesBolyai, esto representará una oportunidad única en la vida. Cuando tenía su edad, el trabajo de unificación europea se hallaba en sus comienzos. Pocos creían, entonces, que pudiéramos llegar al punto en el que estamos: sobre todo, que el comunismo desaparecería sin violencia, que Europa se reunificaría en libertad, que tendríamos una moneda común y que, entre tanto, tendríamos más de una docena de misiones de paz europeas distribuidas por todo el globo. Ustedes, los jóvenes de Rumanía, acuñarán la nueva Europa durante las próximas décadas. Europa será, cada vez más, suya. Se trata, desde luego, de una perspectiva fabulosa, de una aventura a la que podrán incorporarse con valor, responsabilidad y pasión. La fecha de la adhesión de Rumanía a la Unión Europea será un día histórico para su pueblo y para el pueblo búlgaro. Será un día grande para todos nosotros en la Unión Europea. Pues la reunificación de Europa constituye un logro para todos los europeos. Un logro en seguridad, un logro en libertad y un logro para el mercado común. Sobre todo, un logro espiritual, una ganancia en identidad europea. Su distinguido Presidente del Consejo Académico de la Universidad Babes-Bolyai, el Profesor Andrei Marga, publicó hace unos años un trabajo en una importante obra del Centro de Investigación para la Integración Europea de Bonn. Llevaba el título «Experiencias de transformación» y hacía referencia a la evolución de la cultura política en los países candidatos a la adhesión a la UE: «Se pertenece a la cultura europea, decía, cuando la cultura jurídica designa al individuo como objeto de las disposiciones jurídicas y fomenta 436 Selección de discursos la soberanía y la aplicabilidad general de las leyes.» Es por otra parte llamativo que el libro en el que el Profesor Marga publicó tal reflexión fuera editado por un historiador húngaro, Gabor Erdödy. El Profesor Marga tiene mucha razón al afirmar que, en la modernización de Rumanía y de todas las demás sociedades en transformación, el sistema de valores tiene aún más importancia que la reforma económica. En el núcleo del sistema de valores que nos une hoy en Europa se sitúa la dignidad del ser humano. El respeto y la protección de la singularidad y la igualdad de todos los seres humanos, así como de su dignidad, tales son las más importantes misiones de la Unión Europea. Para ello necesitamos algo más que una economía competitiva, por importante que ésta sea. Necesitamos mucho –cada vez más– la aportación de las universidades, la aportación de la vida intelectual europea. Janos Bolyai, gran matemático húngaro y una de las dos personalidades que se recogen en el nombre de su Universidad, dirigió al Emperador Francisco José una carta que contenía propuestas para la creación de orden económico un nuevo y justo en Austria y Hungría. Con ello abandonaba la torre de marfil de su geometría no euclidiana y les daba ejemplo a ustedes, que estudian hoy en esta Universidad. En el futuro próximo, también se debatirá el nuevo orden financiero de la Unión Europea. Cabe suponer que será un debate aún más complicado que el relativo a la Constitución Europea. Sería más sencillo si quienes componemos los grupos políticos responsables pudiéramos basarnos en análisis sólidos y propuestas científicas que facilitaran la toma de decisiones. Agradeceríamos sobremanera el contar con un Janos Bolyai contemporáneo que nos ayudara a resolver los complicados problemas que plantea el orden financiero europeo. Nos vendría bien, asimismo, poder recurrir a otros académicos y políticos que fueran capaces de mirar más allá del horizonte de su campo de trabajo inmediato, tal como hizo la otra insigne personalidad que da nombre a su universidad, Victor Babes. El que un profesor de patología y bacteriología escribiera un libro sobre «Fe y ciencia» me parece notable y estimulante desde el punto de vista de la necesaria renovación de la Universidad en toda Europa, la cual incluye el conocimiento de determinadas patologías de hoy. Y no me refiero a patologías en el sentido que corresponde al ámbito de trabajo de Victor Babes. Como quizá sepan, soy católico. Por ello, tengo particularmente presentes las manifestaciones del Papa Benedicto XVI. En su reciente visita a Baviera, se ha referido a las patologías de la religión. Selección de discursos 437 Rumanía y Bulgaria rumbo a la Unión Europea Discurso de agradecimiento con motivo de la entrega del título de doctor honoris causa por la Universidad Babes-Bolyai-Universität, Cluj-Napoca, 5 de octubre de 2006 Con ello alude a las formas de la religión que se basan en la violencia y en la radicalidad de su ejercicio. Todos deploramos la violencia, máxime cuando se ejerce en el nombre de una religión. Todos sabemos que la paz sólo es posible al amparo del Derecho. Debemos, por tanto, fomentar más que nunca el diálogo entre culturas y religiones. Debemos lograr que este diálogo se fije como meta el principio de la reciprocidad que recoge el Estado de derecho: la protección recíproca de las prácticas religiosas de todos en el respeto mutuo. A continuación, un párrafo en rumano: Tal diálogo reviste una importancia capital para el futuro espiritual de nuestro continente y para la paz del mundo. Habrá de entablarse entre las diferentes confesiones cristianas y entre cristianos, judíos y musulmanes. Y otro en húngaro: En ese sentido, deberá ser, siempre, sincero y sustancial. ¿Quién podría prestar una contribución mejor a este importante tema de la identidad europea que los científicos que se desenvuelven en un medio caracterizado por la presencia de culturas diversas como el de la Universidad Babes-Bolyai? Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában. Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Les agradezco que, con la insigne distinción que hoy me conceden, me hayan convertido en uno de los suyos. Se trata de que, velando por la protección y el respecto de la fe del otro y de la diversidad existente entre las culturas de los hombres y los pueblos, busquemos lo común, identifiquemos con sinceridad lo que nos separa y evitemos todo asomo de radicalidad o indignidad en las relaciones mutuas. Se trata precisamente de una cuestión existencial en Europa y más allá de las fronteras de nuestro continente. Deseo fervientemente que los insignes eruditos y los comprometidos estudiantes de la Universidad Babes-Bolyai adopten este diálogo entre culturas. Ustedes encarnan, en su Universidad, la fuerza de la convivencia de personas de distinta lengua, cultura y religión. Su Carta de 2005 confirma que, en la Universidad BabesBolyai, los estudios se cursan «en condiciones equitativas» en rumano, húngaro y alemán. Europa puede aprender de ustedes. Estaremos muy atentos a lo que se piense, se enseñe y se investigue en la Universidad Babes-Bolyai. Esta Universidad es un lugar a través de cuyo trabajo se persigue la verdad. La universidad debe inspirarse en la verdad. Tal ha sido su ética desde sus comienzos. Tal es su misión, asimismo, en la Europa del siglo XXI. Se trata de su muy personal contribución a una Europa renovada que ustedes estudian, enseñan e investigan en la Universidad Babes-Bolyai. 438 Selección de discursos Selección de discursos 439 El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 Con gran placer he aceptado la amable invitación a venir a la Escuela de Gobierno John F. Kennedy. Éste es el centro de la interacción de Harvard con la política y de los estudios de gobierno. Envidio a aquellos de ustedes que tienen la oportunidad de estudiar aquí, en la vanguardia del mundo académico y en muy frecuente interacción con Ia práctica de la política y la función pública. Desde luego, el mundo puede también un día esperar más de ustedes que de otros muchos en todo el planeta, porque a ustedes se les ha dado mucho más que a otros. Felicito a aquellos de ustedes que enseñan aquí y comparten su experiencia profesional. Oscar Wilde escribió una vez: «No me gustan los principios. Prefiero los prejuicios». La Escuela de Gobierno John F. Kennedy es a todas luces el lugar que demuestra que los prejuicios son cortos de miras y en el que los principios se llevan a la práctica. Permítanme compartir con ustedes algunas de mis reflexiones sobre nuestros principios transatlánticos comunes y sobre los prejuicios que debemos combatir juntos. Lo hago como europeo alemán. Sé que para algunos, en los Estados Unidos, escuchar a un alemán puede ser algo fuera de lo habitual. Las disputas políticas sobre Iraq han desaparecido gracias a nuestra muy competente y transatlántica Canciller Angela Merkel. Ahora bien, nuestro lenguaje sigue siendo el mismo. Mark Twain escribió una vez: «Cuando el alemán literario se sumerge en una frase ya no se le vuelve a ver hasta que emerge al otro lado del Atlántico con su verbo en la boca.» Así que hablaré en inglés, porque también soy europeo. A veces tengo la sensación de que la Unión Europea sigue siendo percibida en los Estados Unidos como un animal más extraño que cualquier otra cosa procedente de Europa. Sé que en Harvard no se comparte este prejuicio. Por eso me complace tanto más hablarles a ustedes sobre el papel de la Unión Europea en el mundo y nuestra responsabilidad transatlántica común. No negaré nuestras limitaciones y deficiencias. Estamos trabajando para volver a conectar la extraordinaria y brillante idea de una unión política de las naciones y los Estados democráticos europeos con su reconocimiento entre sus ciudadanos. Éste es un desafío continuo para cualquier democracia del mundo, y más aún para la Unión Europea como democracia emergente. Los expertos en ciencia política han descrito acertadamente la Unión Europea como una expresión de «gobernanza en múltiples niveles» entre los ámbitos local, regional, nacional y europeo. Soy diputado al Parlamento Europeo (uno de sólo seis) desde su primera elección por sufragio directo en 1979. Hemos recorrido un largo camino. Desde entonces, el Parlamento Europeo prácticamente codecide con el Consejo de Ministros —la representación de los gobiernos de los Estados miembros— sobre toda la legislación importante de la Unión Europea. Hemos avanzado mucho en la instauración Selección de discursos 441 El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 de un grado aceptable de división de poderes al nivel de la UE. Sin embargo, esto aún no basta para ser lo democráticos, eficientes y transparentes que nos gustaría llegar a ser. Por eso el Parlamento Europeo apoya la Constitución europea. Nos gustaría aplicar sus principios más importantes lo antes posible. Y no solamente para superar la actual crisis de ratificación derivada del resultado negativo de los referéndums de Francia y los Países Bajos en 2005. Queremos que la sustancia de la Constitución se convierta en realidad europea porque estamos convencidos de que incluye cambios sustanciales en nuestros procedimientos y políticas que son esenciales para hacer frente a los principales desafíos de nuestro tiempo. En nuestra opinión, la aplicación de los elementos fundamentales de la Constitución europea es imprescindible para que la UE obtenga o recupere la confianza de los ciudadanos de la UE. Nos estamos esforzando por encontrar un equilibrio entre los antiguos y los nuevos Estados miembros de la UE. Es un esfuerzo porque hay diferentes experiencias, planteamientos y principios. Muchos de los antiguos Estados miembros son, en principio, cautelosos con la reforma de sus mecanismos de protección social. Les preocupa la competencia de la Europa Central y Oriental, al mismo tiempo que a muchos de sus ciudadanos les inquietan los efectos de la globalización. Sería demasiado simplista decir que la globalización es una ventaja en los Estados Unidos y un problema en Europa. Pero, en efecto, hay una diferencia que tiene que ver con una diferencia de cultura política. Muchos de los nuevos Estados miembros de la Unión Europea quieren ser lo más dinámicos posible, sabiendo que sólo podrán alcanzar el mismo nivel de prosperidad si son el doble de rápidos que los otros y, además, van un poco más lejos. La Unión Europea en su conjunto sabe que es necesario fortalecer los sistemas de educación, base de nuestra competitividad, y hacer frente a la combinación del envejecimiento de la población con el hecho de que la mayor parte de la UE se ha convertido, más que nunca antes, en hogar de emigrantes legales e ilegales de nuestra periferia. No se trata aquí sólo de una cuestión de rejuvenecimiento económico, sino también de competencia económica. Y, en especial por lo que respecta a los emigrantes musulmanes que proceden de nuestro Sur —el mundo árabe y el África Subsahariana—, es también una cuestión que afecta profundamente a la problemática de la integración y que plantea la necesidad de un diálogo sincero entre las culturas. La Unión Europea no es perfecta en ninguno de estos ámbitos. De hecho, está llena de fallos, como cualquier orden democrático. La integración europea tiene alrededor de medio siglo de edad. El 25 de marzo de 2007 celebraremos el 50 cumpleaños de los Tratados fundacionales de Roma. Ése será el momento de hacer balance, de celebrar lo que se ha 442 Selección de discursos logrado y de analizar con honestidad lo que ha faltado hasta ahora. Entre los principales éxitos de la integración europea, estarán ustedes de acuerdo en que figuran los siguientes: > La integración europea ha hecho posible transformar conflictos seculares entre Estados europeos en una comunidad de Derecho, democracia e intereses comunes. > La integración europea ha ayudado a superar la división de Europa y ha contribuido a su reunificación basada en la democracia, el Estado de Derecho, el respeto de las minorías y la economía de mercado. > La integración europea se ha convertido en base para un encuentro fundamentalmente nuevo de Europa con muchas partes del mundo, especialmente entre antiguas colonias europeas. Hemos superado el legado del colonialismo y emprendido una nueva era de asociación porque nos presentamos al mundo como una Europa nueva, unida, dispuesta a llegar a acuerdos y con talante de asociación. > La integración europea ha sido reconocida por diversos pueblos y regiones del mundo como un modelo de transformación pacífica de conflictos y como la nueva organización de orden y «regionalidad». En todo el mundo se encuentran agrupaciones regionales que miran a la UE como modelo de su propia aspiración de integración regional. La Unión Europea apoya activamente la difusión en todo el mundo de la integración regional. La Unión Europea es en la actualidad el mayor donante de ayuda al desarrollo del mundo. Las misiones policiales y de mantenimiento de la paz europeas en más de una docena de lugares en todo el planeta son testimonio de la disposición de la UE a participar en la gestión mundial de los conflictos regionales. Conocemos nuestros límites y nuestras deficiencias. Sin embargo, lo más importante es que sabemos que sólo al lado de los Estados Unidos podemos tener éxito en la gestión mundial de los principales conflictos y desafíos de nuestro tiempo. La asociación estratégica entre la Unión Europea y los Estados Unidos no tiene alternativa para nosotros los europeos. Y supongo que también en los Estados Unidos ha crecido en los últimos tiempos la consciencia de la importancia de las relaciones transatlánticas. Permítanme aprovechar la oportunidad de esta conferencia para transmitirles algunos de los principios que creo que compartimos a ambos lados del océano. Son, en mi opinión, los principios esenciales si queremos prevalecer sobre los prejuicios acerca del mundo occidental y, dicho sea de paso, sobre la manera en que Oscar Wilde entendía los principios y los prejuicios. Selección de discursos 443 El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 1. Nuestra vida pública se basa en nuestro compromiso con la dignidad humana. Ésta es la base de nuestra civilización atlántica. Es la base de nuestra democracia. Y es la base de nuestra manera de entender el Estado de Derecho. Todos los seres humanos comparten la misma dignidad y son iguales ante la Ley. Sería ciertamente un error suponer que es cualquier otra la estrella que guía las democracias occidentales. El Estado de Derecho protege a los débiles y nunca se puede renunciar a él por poder. Éste es nuestro principio conjunto y lo ha sido siempre desde que las olas del gobierno democrático conectan ambas orillas del océano Atlántico. Es por lo tanto inaceptable para muchos europeos —y me atrevo a decir que para la mayoría de ellos— dejar de lado el Estado de Derecho en nombre de la lucha contra el terrorismo islámico. Compartimos las convicciones de principio de la lucha contra el terrorismo. Luchamos contra el terrorismo islámico que tiene su origen en una ideología totalitaria. Debemos tener presente que el Islam, como noble religión mundial, es estructuralmente diferente de las ideologías islamistas que aceptan e incluso preconizan la violencia como parte de su lucha. Condenamos todas las formas de violencia política y estamos de parte de todas las víctimas de los bárbaros actos de terrorismo. El 11 de septiembre, todos los europeos fuimos, como escribió entonces Le Monde, americanos. Pero con la misma determinación hemos de decir: no debemos renunciar nunca a elementos de nuestros propios principios y del Estado de Derecho en la lucha contra el terror. Por eso la mayoría de nosotros consideramos que la situación de los presos sin juicio de Guantánamo es inaceptable según todas las normas de la democracia occidental. Lo mismo puede decirse de las cárceles secretas de la CIA. La tortura, en cualquiera de sus formas, no es aceptable y nadie la puede permitir. No debemos hacerles el juego a quienes prosperan en su odio contra nosotros sirviéndose de prejuicios sobre Occidente. De nuevo, todos somos americanos cuando respetamos plenamente los mecanismos del Estado de Derecho contra todos, incluidos nuestros enemigos. 2. He aludido a los problemas de reconectar las expectativas de los ciudadanos europeos con la actuación de las instituciones de la Unión Europea. He dicho que esa situación es un desafío característico para cualquier democracia. Es un desafío de legitimidad. Sólo siendo autocríticos encontraremos la manera correcta de fortalecer la legitimidad de nuestras instituciones democráticas y del proceso democrático como tal. Antes del inicio de la guerra en Iraq, yo era uno de los muchos que creímos en lo que nos decían. La amenaza de que Iraq poseyera armas de destrucción masiva sonaba real e inminente. Hoy, debemos reconocer dolorosamente que nos engañaron. Pero esto no es algo de lo que deban alegrarse todos los que se oponen a la actual Administración de los Estados Unidos. No se trata de 444 Selección de discursos «ya lo había dicho yo». Es una cuestión que fomenta los prejuicios contra la democracia occidental como tal, y no sólo en el mundo árabe. Por eso todos debemos volver a calibrar nuestros principios. En primer lugar, somos fuertes cuando nuestras palabras son creíbles y no utilizamos argumentos oportunistas que más tarde puedan calificarse de «mentiras». Éste es un principio fundamental en la vida pública. La honestidad y la sinceridad están en la esencia de la credibilidad de la civilización atlántica. Sabemos que la doctrina maquiavélica incluía la idea de engañar en aras de fines más elevados. Algunos críticos sostienen que el Islam radical no está libre de la misma tendencia para conseguir sus objetivos últimos. No estoy aquí para hablar de todo esto. Sólo puedo decir: nosotros, los representantes elegidos de las democracias occidentales, debemos siempre y en todas las circunstancias considerar un asunto de respeto propio y un deber hacia nuestra propia dignidad y la de todos aquellos de los que somos responsables el no caer nunca en la trampa de engañar, pues ello no hará sino jugarles el juego a quienes se complacen en encontrar apoyo a sus prejuicios contra nosotros. 3. En el centro de nuestros valores occidentales se encuentra la dignidad humana. Partiendo de esta base debemos tomar parte en el desafío intelectual más importante de nuestro tiempo: el diálogo de las culturas y las civilizaciones. Ese diálogo sólo prosperará si somos honestos con nosotros mismos y abiertos con los demás, sin escondernos detrás de tabúes de todo tipo, y si estamos unidos en la voluntad de trabajar juntos en favor del bien común de la humanidad. Podemos parafrasear a John F. Kennedy diciendo: no preguntéis qué hace vuestra cultura por vosotros, preguntad qué podéis hacer en conjunción con las culturas de los demás. La lista de temas para un diálogo honesto entre las culturas es larga. Cada uno de ustedes tendrá genuinas prioridades. Es posible que no estemos de acuerdo en muchas interpretaciones y, más aún, en las percepciones mutuas. Pero debemos participar en el diálogo entre las culturas si queremos cumplir nuestras obligaciones como ciudadanos del mundo. La relación entre el mundo judeocristiano y el mundo del Islam es el elemento más importante en la agenda del diálogo entre las culturas. No nos servirá sólo invocar el principio de la tolerancia, por importante que éste sea. La tolerancia únicamente nos servirá si respetamos lo que es querido para cada uno de nosotros, si comprendemos mejor lo que ocupa el centro de nuestras culturas y si estamos dispuestos a participar en una conversación racional sobre los principios y los prejuicios que nos guían. Éste es un proyecto a largo plazo, pero no podemos demorarnos ni un momento en empezarlo. Selección de discursos 445 El papel de la Unión Europea en el mundo - nuestra responsabilidad transatlántica Discurso en la Universidad de Harvard, Cambridge (Estados Unidos), 10 octubre de 2006 Creo que ha llegado el momento de volver a conectar la Unión Europea y los Estados Unidos en una nueva asociación transatlántica. Ya no somos el centro de nuestro interés o nuestras inquietudes comunes. Hemos superado el reto de la seguridad del siglo XX, y lo hemos hecho como democracias fuertes. Somos los pilares del mundo libre y del mundo próspero. Como tales, no podemos elegir vivir en dos islas de felicidad rodeadas de miseria, pobreza y radicalismo. Tenemos que fortalecer los mecanismos de nuestra comunidad transatlántica para contribuir mejor a resolver problemas en todo el mundo. Ése es nuestro destino en el siglo XXI. El programa de la gobernanza mundial es extenso. Ustedes conocen mejor que yo la mayoría de las cuestiones. Hay pocos lugares mejores que la Escuela de Gobierno John F. Kennedy para estudiarlas y encontrarles soluciones académicas. Ahora bien, para que se conviertan en realidad, sus ideas deben estar conectadas con el mundo de la acción política. La comunidad transatlántica necesita ideas frescas y una voluntad fuerte para un nuevo comienzo. Cuanto más de acuerdo estemos en nuestros principios y los practiquemos, menos pábulo daremos a prejuicios sobre nosotros. Y cuanto más de acuerdo estemos en los principios, más conscientes seremos de que redundaría en detrimento nuestro creer que el valor de las relaciones transatlánticas es sólo una presunción. Es la condición individual previa más importante para que cada uno de nosotros tenga éxito. Nada en el mundo puede realmente suceder con éxito duradero si no hay acuerdo entre los Estados Unidos y la Unión Europea. Puede suceder mucho —mucho más que hasta ahora— en la mejora de las condiciones humanas y la gobernanza mundial, de manera duradera y satisfactoria, si hay acciones más coherentes de la comunidad atlántica. Debemos volver a empezar y debemos hacerlo limpiando nuestros principios y el modo en que los practicamos. 446 Selección de discursos Selección de discursos 447 Hans-Gert POETTERING Przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim Przyszłość Europy Nasze Wartości i Wyzwania Wybór wystąpień SPIS TREŚCI 1) 2) 3) 4) Przyszłość Europy 60 lat po zakończeniu II wojny światowej Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 11 maja 2005 r. 455 Sieć Idei Europejskich (EIN) jako polityczny zespół ekspertów grupy EPL-ED Przemówienie inauguracyjne z okazji rozpoczęcia czwartego letniego uniwersytetu EIN, Lizbona, 22 września 2005 r. 461 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. 467 Swoboda wypowiedzi i poszanowanie przekonań religijnych Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 15 lutego 2006 r. 483 5) Prezentacja grupy EPL-ED u Jego Świętobliwości papieża Benedykta XVI Przemówienie z okazji audiencji w Watykanie, Rzym, 30 marca 2006 r. 487 6) Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. 491 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. 503 Ku ponownej unifikacji historii europejskiej Przemówienie na konferencji naukowej grupy EPL-ED, Bruksela, 8 czerwca 2006 r. 513 Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. 519 7) 8) 9) 10) Rola Unii Europejskiej na świecie - nasza odpowiedzialność transatlantycka Przemówienie na Uniwersytecie Harvarda, Cambridge (Stany Zjednoczone), 10 październik 2006 r. 527 Wybór wystąpień 451 Curriculum Vitae Hans-Gert Poettering, Poseł Ur. 15 września 1945 r. w Bersenbrück (Dolna Saksonia, Niemcy) Prawnik Przewodniczący Grupy Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańscy Demokraci) i Europejskich Demokratów (EPL-ED) w Parlamencie Europejskim Wykształcenie Curriculum Vitae > Po maturze (1966) dwa lata służby wojskowej (oficer rezerwy) > Studia w zakresie prawa, politologii, historii na uniwersytetach w Bonn i Genewie oraz w Institut des Hautes Études Internationales w Genewie (1968-1973) > Studia na Uniwersytecie Columbia w Nowym Jorku (1971) > Państwowy Egzamin Prawniczy I stopnia (1973) > Uzyskanie tytułu doktora (1974) > Państwowy egzamin prawniczy II stopnia (1976) Działalność zawodowa > Pracownik naukowy (1976-1979) > Mianowanie na starszego asystenta na uniwersytecie w Osnabrück (1989) > Profesor honorowy (1995) Działalność polityczna > Poseł do Parlamentu Europejskiego od pierwszych wyborów bezpośrednich w 1979 r. > Przewodniczący Grupy EPL-ED w Parlamencie Europejskim (od 1999) > Wiceprzewodniczący Grupy Europejskiej Partii Ludowej (EPL) > Członek prezydium CDU > Przewodniczący CDU w okręgu Osnabrück (od 1990) > Przewodniczący ruchu Europa-Union Deutschland (1997-1999) > Wiceprzewodniczący Grupy Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańscy Demokraci) w Parlamencie Europejskim (1994-1999) > Przewodniczący Podkomisji ds. bezpieczeństwa i rozbrojenia (1984-1994) > Przewodniczący grupy roboczej EPL ds. konferencji międzyrządowej w 1996 r. oraz Grupy Parlamentarnej EPL (1994-1996) > Przewodniczący grupy roboczej EPL ds. rozszerzenia Unii Europejskiej oraz Grupy Parlamentarnej EPL (1996-1999) Nagrody i odznaczenia > Nagroda konsula Penselera, nadana przez Artland-Gymnasium w Quakenbrück > Medal im. Roberta Schumana przyznany przez Grupę EPL > Wielki Order Zasługi, Niemcy > Odznaka Honorowa Republiki Austrii > Tytuł „Europejskiego Senatora Honorowego” > „Złoty Medal Europejski”, Luksemburg > Tytuł „Europejskiego Posła roku 2004” przyznany przez czasopismo „European Voice” > Doktorat Honoris Causa Uniwesytetu Babeş-Bolyai w Klużu-Napoce w Rumunii Publikacje > Adenauers Sicherheitspolitik 1955-1963. Ein Beitrag zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, Düsseldorf 1975; > Die vergessenen Regionen: Plädoyer für eine solidarische Regionalpolitik in der Europäischen Gemeinschaft (Hans-Gert Pöttering und Frank Wiehler), 1983; > Europas vereinigte Staaten - Annäherungen an Werte und Ziele, 1993 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Kontinent Europa: Kern, Übergänge, Grenzen, Osnabrück 1998 (Ludger Kühnhardt und Hans-Gert Pöttering); > Weltpartner Europäische Union, 2001 (Ludger Kühnhardt, Hans-Gert Pöttering); > Von der Vision zur Wirklichkeit. Auf dem Weg zur Einigung Europas, Bonn 2004. Wybór wystąpień 453 Przyszłość Europy 60 lat po zakończeniu II wojny światowej Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 11 maja 2005 r. Przyszłość Europy 60 lat po zakończeniu II wojny światowej Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 11 maja 2005 r. Szanowny Panie Przewodniczący, Szanowny Panie Przewodniczący Rady Europejskiej, Szanowny Panie Przewodniczący Komisji, Panie i Panowie, w 1945 r. - 60 lat temu Europa była zrujnowanym pobojowiskiem. Barbarzyńska wojna kosztowała życie ponad 55 milionów ludzi, miliony innych - o których nic nie wspomniano - zostało wysiedlonych, miliony zostało zmuszonych do opuszczenia swoich domów; rodzice stracili swoich synów, żony swoich mężów, a dzieci ojców. Z końcem marca 1945 r. mój ojciec, szeregowy w armii, uważany był za zaginionego. Dopiero wiele lat później dowiedzieliśmy się, że wtedy już nie żył. Nigdy go nie widziałam. W 1945 r. wiele miast europejskich zostało spustoszonych; ich gospodarka była zrujnowana. Na całym świecie, nazwa Europy wywoływała strach i lęk. Nie ma wątpliwości co do tego, gdzie spoczywa odpowiedzialność za wybuch II wojny światowej: niedopuszczalny reżim narodowo-socjalistyczny w Niemczech przekształcił złudną ideologię rasową i żądzę władzy w piekło i agresję przeciwko wszystkim narodom Europy. Próba eksterminacji narodu żydowskiego była najokrutniejszą z jego zbrodni. Narodowo-socjalistyczny totalitaryzm doprowadził całą Europę do ruiny. Gdy w 1945 r. nadszedł koniec, sami Niemcy byli jego ofiarami, a zwycięzcy nielicznym gronem na ziemi. Zamiast zwycięzców byli ocalali, ci którzy mieli szczęście i ci którzy go nie mieli; pierwsi na Zachodzie, drudzy w Europie Środkowowschodniej. Dalekowzroczne wsparcie amerykańskie pozwoliło przywrócić nowe życie w zachodniej części kontynentu, gdzie cieszono się wolnością, poszanowaniem ludzkiej godności, demokracją oraz gospodarką rynkową opartą na fundamencie prawa. Jak pamiętamy, to Winston Churchil zarysował wizję zjednoczonych państw Europy - i proszę pozwolić mi dodać - że bez Wielkiej Brytanii, Europa nigdy nie tworzyłaby całości? Po 1945 r., począwszy od wybrzeża atlantyckiego, Europa została odbudowana, a jej mieszkańcy, mimo że wyczerpani, byli jednocześnie szczęśliwi, że mogą w pokoju zacząć wszystko wspólnie od nowa. Robert Schumann zapisał się na zawsze w naszej pamięci, wyciągając rękę do narodu niemieckiego i dając mu możliwość udziału w tym nowym początku. Bez wspaniałomyślności Francji, Europa nadal pozostawałaby jedynie wątłą ideą - i proszę pozwolić mi dodać, że obecnie Unia Europejska jest ponownie w trakcie tworzenia nowego początku ze wspólną konstytucją oraz że w przyszłości Europa również będzie potrzebować, bardziej niż kiedykolwiek, konstruktywnego zaangażowania Francji. (Oklaski) Wybór wystąpień 455 Przyszłość Europy 60 lat po zakończeniu II wojny światowej Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 11 maja 2005 r. W 1945 r. narody Europy Środkowej, Wschodniej i Południowo-Wschodniej przynależąc do kultury europejskiej, której część stanowimy wszyscy, również żywiły nadzieję nowy początek oraz w nową szansę życia w wolności i pokoju. Gorzkie doświadczenie nauczyło je jednak, że pokój bez wolności oznacza tylko częściowe uwolnienie od jarzma niesprawiedliwości totalitaryzmu. Przejęcie władzy przez Sowietów rozbiło ich nadzieje. Pomimo że narodowo-socjalistyczny totalitaryzm został obalony w 1945 r., totalitaryzm stalinowski podzielił Europę i narzucił niesprawiedliwe rządy mieszkańcom Europy Środkowej, Wschodniej i Południowo-Wschodniej. Nadzieja nie opuściła jednak tych ocalałych po II wojnie światowej, którzy mieli mniej szczęścia – nadzieja na wspólną Europę, intelektualnie, moralnie i politycznie odrodzoną, z perspektywami dobrobytu dla wszystkich jej obywateli. Nadzieja ta urzeczywistniła się w końcu w pokojowej rewolucji, której hasłem przewodnim była Solidarność. Miały upłynąć jeszcze dziesięciolecia zanim mur został obalony. (Oklaski) Będąc członkiem Parlamentu Europejskiego od momentu pierwszych wyborów bezpośrednich, które odbyły się w 1979 r., postrzegam dziś naszą debatę – debatę, w której jesteśmy zjednoczeni w godności i powadze na jaką zasługuje – jako czas radości z faktu, iż Europa jest zjednoczona oraz że są wśród nas posłowie z ośmiu państw Europy Środkowej cieszących się obecnie tymi samymi prawami co my. na możliwości jakie pojawiły po zakończeniu wojny. Europejskie zjednoczenie jest przedsięwzięciem pokoju i wolności. Wszyscy obywatele Europy mają dziś możliwość i obowiązek podążać drogą, która wyznacza zjednoczona Europa. Jesteśmy dziś wszyscy wspólnie zaangażowani w budowę Europy, która broni swoich wartości dla dobra wszystkich swoich obywateli. Europa może dziś dać wspólną odpowiedź wojnie i totalitaryzmowi, nie ustając w wysiłkach na drodze do wspólnej Unii Europejskiej ludzi i państw, podążając z wytrwałością, wewnętrznym przekonaniem oraz akceptacją różnorodności, która jest jej siłą i chwałą.Obecna debata na temat Konstytucji Europejskiej jest doskonałą okazją do przypomnienia nam tych fundamentalnych rzeczy, gdyż po raz pierwszy w historii Europy, nasze wartości i ideały są ujęte w konstytucji. Europa nie jest tylko polityczną konstrukcją, lecz również intelektualną przestrzenią życia. Z tego powodu odpowiedź na tę okrutną wojnę, której zakończenie upamiętniamy dziś z wdzięcznością, musiała być odpowiedzią moralną swoistym „nigdy więcej” dla braku wolności, który prowadzi do wojny, „nigdy więcej” dla wojny, która okrada człowieka z wolności. To uzasadnia motywację do tworzenia nowej Europy, Europy, która odrzuca totalitaryzm, nacjonalistyczną arogancję i egalitarystyczną nieludzkość, Europy, która nie pozwala na dominację jednego ze swoich państw nad pozostałymi, Europy, która zapewnia jednoznacznie godność każdego człowieka, zachowuje równowagę interesów poszczególnych grup społecznych i narodowościowych, Europy poszanowania i różnorodności, różnorodności, z której w rzeczy samej czerpie swoją siłę, Europy demokracji i prawa. (Oklaski) Podwójne brzemię totalitaryzmu zostało zdjęte z Europy w 1989 r. Rok 1989 nauczył nas, jak ogromne znaczenie mają dla każdego z nas wartości europejskie oraz jak bardzo liczymy na przykład dzielnych kobiet i mężczyzn, gdy chcemy zachować wolność. Po 1989 r. Europa mogła ponownie zacząć oddychać dwoma płucami, przywołując słowa użyte przez Jana Pawła II, papieża, który na zawsze pozostanie w naszej pamięci. (Oklaski) Wielkie postępy zostały poczynione w zakresie wewnętrznego pojednania – pojednania między narodami i państwami Europy. Chcemy i musimy ukończyć ten proces wewnętrznego pojednania, pragnąc jednocześnie pojednania z narodem rosyjskim oraz narodami Federacji Rosyjskiej. W rozpoczynającym się właśnie okresie historii, Europa będzie jednak musiała, bardziej niż kiedykolwiek, szukać pojednania na świecie i ze światem, który nas otacza. Europejskie wojny stały się wojnami światowymi. Zjednoczenie Unii powinno przynieść korzyść całemu światu. Możemy być wdzięczni Członkom Parlamentu – w szczególności pragnę podziękować mojemu koledze Elmarowi Brokowi – za przygotowanie projektu rezolucji, która jutro wyrazi nasze wartości. Narody Europy Zachodniej dokonały cennego i niezbędnego dzieła w oczekiwaniu na ten dzień i to czego dokonały będzie trwać wiecznie. Utworzenie Unii Europejskiej opartej na wspólnych wartościach skupionych wokół ludzkiej godności oraz ponadnarodowa unia w wolnej wspólnocie z jej obowiązującym prawem były w następstwie odpowiedzią 456 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 457 Przyszłość Europy 60 lat po zakończeniu II wojny światowej Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 11 maja 2005 r. W tej godzinie czcijmy pamięć wszystkich ofiar drugiej wojny światowej, pamiętając o cierpieniu i zagładzie. Pamiętajmy jak bardzo pokój i wolność są nierozłączne oraz o potrzebie naszej pracy, która służy ludzkości, zwłaszcza w promowaniu dialogu międzykulturowego. Jeżeli ów dialog ze światem będzie owocny, wówczas obronimy te wartości, które utrzymują nas na drodze w kierunku przyszłości. Tak oto ten dzień pamięci wyznacza nam nową misję, zobowiązując nas do wspólnej pracy na rzecz budowy lepszego świata – świata, w którym zapanuje jeszcze większy pokój i większa wolność. (Gorące oklaski) 458 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 459 Sieć Idei Europejskich (EIN) jako polityczny zespół ekspertów grupy EPL-ED Przemówienie inauguracyjne z okazji rozpoczęcia czwartego letniego uniwersytetu EIN, Lizbona, 22 września 2005 r. Dziękuję bardzo Luísowi (Marquesowi Mendesowi) i Wilfriedowi (Martensowi) za przybycie i za uprzejme uwagi dotyczące grupy i Sieci Idei Europejskich. Jako lider grupy EPL-ED – największej grupy politycznej w Parlamencie Europejskim – mam przyjemność powitać Państwa na otwarciu letniego uniwersytetu Sieci Idei Europejskich w 2005 r. Cieszę się, że tak wielu z was przybyło tu dzisiejszego przedpołudnia. Sieć Idei Europejskich (EIN) jako polityczny zespół ekspertów grupy EPL-ED Jest to nasz czwarty uniwersytet letni – po uniwersytecie w Oksfordzie, El Escorial i Berlinie. Niektórzy z Państwa uczestniczyli w naszym pierwszym zgromadzeniu trzy lata temu w Oksfordzie – kiedy to na początku tej interesującej i pasjonującej podróży zgromadziło się 150 osób z dwunastu krajów. Tym razem w Lizbonie będzie 300 osób z 30 krajów, które przybyły kierując się wspólną chęcią omówienia polityki i idei w gronie politycznych przyjaciół. Przemówienie inauguracyjne z okazji rozpoczęcia czwartego letniego uniwersytetu EIN, Lizbona, Sieć Idei Europejskich jest istotną inicjatywa polityczną naszej grupy. Usiłujemy budować – jak sądzę dotychczas z powodzeniem – coś niepowtarzalnego: zespół ekspertów połączonych w sieć na skalę kontynentalną. Sieć, której celem jest promowanie ożywionej dyskusji i nowego sposobu myślenia o kluczowych kwestiach, w obliczu których stoją kraje Unii Europejskiej. 22 września 2005 r. Rozszerzanie i pogłębianie Sieci Idei jest odzwierciedleniem faktu, że opiniotwórcy i twórcy polityk w Europie – niezależnie od tego, czy pochodzą ze świata polityki, biznesu, środowisk akademickich, zespołów ekspertów czy też mediów – pragną wspólnie omawiać duże kwestie gospodarcze, społeczne i polityki zagranicznej, charakterystyczne dla naszych czasów. Jesteśmy szczególnie zadowoleni z przyłączenia się do nas przedstawicieli ponad 40 zespołów ekspertów, którzy obecnie współpracują z Siecią Idei Europejskich w całej Europie. W ubiegłym roku spotkali się oni po raz pierwszy w Berlinie. W chwili obecnej pomagają oni budować ufną we własne siły wspólnotę przedstawicieli myśli, którzy mogą wnosić bezpośredni wkład w proces polityczny. Dla centroprawicy polityki europejskiej Sieć Idei Europejskich stała się już istotnym narzędziem tworzenia idei politycznych. Nasz własna grupa stwierdza, że wkład ten jest bardzo cenny. Jak zasugerował Wilfried Martens partie ELP w coraz większym stopniu stwierdzają to samo na skalę krajową. Wybór wystąpień 461 Sieć Idei Europejskich (EIN) jako polityczny zespół ekspertów grupy EPL-ED Przemówienie inauguracyjne z okazji rozpoczęcia czwartego letniego uniwersytetu EIN, Lizbona, 22 września 2005 r. W Parlamencie Europejskim centroprawica jest obecnie dominująca siłą w kształtowaniu rezultatów politycznych. Siłę, którą tam posiadamy, pragniemy – i staramy się – wykorzystać dobrze i mądrze. Sieć Idei Europejskich wiąże się z wymianą myśli między ekspertami, która może pomóc nam w dokonaniu właściwych wyborów dla Europy. Sprostanie skutkom zmian klimatycznych, które będą kształtować nie tylko politykę ochrony środowiska, lecz również politykę energetyczną i prawdopodobnie cały nasz sposób życia. Wiąże się to z powtórnym rozważeniem kwestii energii jądrowej – ponieważ wymaga tego kryzys energetyczny i energia ta może być przyjazna dla środowiska naturalnego. W państwach członkowskich sytuacja jest jednak mniej pewna. Rozczarowujące wyniki wyborów, które odbyły się ubiegłej niedzieli w moim własnym kraju, wskazują na prężność lewicy w oporze wobec zmiany i mobilizacji wyborców powodowanych strachem. Strachem przed zmianami. Strachem przed przyszłością. Uczynienie Europy motorem wolności i dobrobytu na świecie – poprzez propagowanie praw człowieka, postępy w wolnym handlu i oferowanie pomocy partnerskiej krajom, które pragną stać się nowoczesnymi demokracjami. We francuskim i holenderskim referendum w sprawie konstytucji europejskiej w maju mogliśmy pod wieloma względami dostrzec to samo zjawisko. Obawa przed siłami rynkowymi w modernizacji naszych gospodarek spowodowała, że wiele osób powiedziało „nie” konstytucji zawierającej te same podstawowe zasady konkurencji i swobodnego przepływu, które faktycznie ustanowiono prawie pięćdziesiąt lat temu. Moim zdaniem Sieć Idei Europejskich wyznacza obecnie kierunek rozwoju w walce idei w Europie. Może i powinna odgrywać kluczowa rolę w wyzwalaniu ludzi z obaw przed przyszłością – globalizacją i światem opartym na wzajemnych zależnościach – oraz pomóc nam wszystkim w określeniu możliwych do zastosowania rozwiązań stanowiących reakcję na wiele wyzwań jutra. Strategią lewicy w Europie jest gra na ludzkich obawach – i ich zwiększanie. Reprezentujemy siły polityczne, które pragną zagwarantować lepszą przyszłość poprzez wykorzystanie możliwości zmian gospodarczych i szeroki podział korzyści, aby zapewnić wszystkim naszym obywatelom większe bogactwo, a naszemu kontynentowi większe powodzenie. Tego rodzaju kwestie są przedmiotem zainteresowania Sieci Idei Europejskich. Zrozumienie i pozytywne wykorzystanie globalizacji. Starania na rzecz zapewnienia, że postęp gospodarczy Chin i Indii staje się szansą, a nie zagrożeniem. Uwzględnienie gospodarki cyfrowej. Wykorzystanie rynku do stworzenia lepszej edukacji i opieki zdrowotnej. 462 Wybór wystąpień Nade wszystko „uruchomienie Europy” – abyśmy mogli zakończyć absurd, jakim jest dwudziestomilionowe bezrobocie, poprzez zezwolenie naszym gospodarkom na tworzenie miejsc pracy i bogactwa. Wymagają tego zmiany demograficzne i kryzys systemów emerytalnych. Lewica ignoruje ten fakt. Pragniemy wytyczyć poważne kierunki pomyślnej reformy gospodarczej. Pragniemy „uruchomić Europę” – lecz również pragniemy, aby Europa sama lepiej funkcjonowała. Sądziliśmy, że znaleźliśmy rozwiązanie konstytucyjne, które może ulepszyć demokrację i poprawić odpowiedzialność w Unii Europejskiej. Teraz musimy zapewnić ocalenie najlepszych części konstytucji. Musimy jednak również zapewnić, że Europa w rzeczywistości czyni „mniej lecz lepiej”, czyli że mniej projektów legislacyjnych rozwiązuje kluczowe problemy w sposób bardziej fachowy. Musimy przyjrzeć się sposobom zwiększenia legalności i skuteczności funkcjonowania instytucji, np. poprzez jawność stanowienia prawa w Radzie wobec braku zmiany traktatu. Podobnymi kwestiami, którymi będziemy musieli się zająć, są ograniczenia w rozszerzaniu Unii i jej zdolność do przyjmowania nowych członków. Potrzebujemy skutecznej unijnej polityki wschodniej, niezależnie od tego, czy Turcja lub Ukraina przystąpią do UE. Na szczęście Sieć Idei Europejskich przygląda się tym i wielu innym kluczowym kwestiom. Dlatego też – jak wcześniej wspomniałem – jest to rzeczywiście „idea, której czas nadszedł”. Tak więc dla nas wszystkich nadszedł dziś czas rozpoczęcia działań i nowego myślenia. Dzisiejsze dyskusje koncentrują się wokół dziesięciu grup roboczych. Wybór wystąpień 463 Sieć Idei Europejskich (EIN) jako polityczny zespół ekspertów grupy EPL-ED Przemówienie inauguracyjne z okazji rozpoczęcia czwartego letniego uniwersytetu EIN, Lizbona, 22 września 2005 r. Jak Państwo zobaczą, zgromadziliśmy silną grupę przewodniczących, sprawozdawców i uczestników, którzy pomogą prowadzić dyskusje w ramach grup roboczych. Około sześćdziesięciu osób uprzejmie zgodziło się pełnić różne role w panelach. Jesteśmy Państwu za to bardzo wdzięczni. Lista naszych gości, którzy będą przemawiać na spotkaniu, jest również imponująca. W dniu dzisiejszym po obiedzie odbędzie się ogólna dyskusja nad przyszłością centroprawicowej polityki z Chrisem Pattenem, jednym z najbardziej inspirujących myślicieli w Europie. Z przyjemnością oznajmiam, że podczas dzisiejszej kolacji dołączy do nas José Manuel Barroso, który omówi niektóre kwestie globalizacji tak istotne dla naszej przyszłości. Jutro przed południem José María Aznar poprowadzi dyskusję na temat stosunków transatlantyckich, które mają zasadnicze znaczenie dla powodzenia Zachodu. W piątkowy wieczór na rozpoczęciu „Targów Idei Europejskich” będziemy mieli zaszczyt powitać na kolacji w Sintrze Anibala Cavaco Silvę, człowieka, który wprowadził Portugalię do Unii Europejskiej i prawdopodobnie będzie kandydatem centroprawicy w styczniowych wyborach prezydenckich. Na same Targi Idei przewidziano wspaniałych prelegentów zewnętrznych, którymi są między innymi Carl Bildt i Bernard-Henri Lévy. To wszystko zapowiada niezwykle inspirujące dni. Sieć Idei polega na swobodnym przepływie idei w spokojnym otoczeniu, gdzie nie ma dobrych lub złych odpowiedzi. Zawsze uważałem, że „idealiści są prawdziwymi realistami”. Wspólnie przyjmijmy nowy i udoskonalmy stary sposób myślenia na tym wyjątkowym międzynarodowym forum, w którym z przyjemnością uczestniczę i które moja Grupa z przyjemnością sponsoruje. Dziękuję bardzo. 464 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 465 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Wstęp Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Żadne inne zaproszenie w brytyjskim życiu akademickim nie mogłoby wydać mi się bardziej atrakcyjne niż możliwość wygłoszenia dorocznego odczytu im. Adenauera w Ośrodku Studiów Europejskich w St Antony’s College w Oksfordzie. Nie tylko dlatego, że ogromnym zaszczytem jest podążać wieloletnimi śladami tak wielu wybitnych poprzedników. Dla mnie osobiście szczególną inspiracją jest wygłoszenie mowy poświęconej pamięci Konrada Adenauera – jednego z ojców-założycieli dzisiejszej Europy, któremu mój kraj tak wiele zawdzięcza – w ośrodku studiów europejskich jednego z czołowych uniwersytetów na świecie. Były rektor Uniwersytetu Oksfordzkiego Roy Jenkins został pewnego razu zapytany: „Czym różni się mowa od odczytu?”. Odpowiedź brzmiała: „Odczyt charakteryzuje się tym, że jest nieznacznie dłuższy niż mowa, lecz niekoniecznie bardziej interesujący!” Jako zawodowy polityk, jak lord Jenkins, pojmuję niebezpieczeństwa takiego rozróżnienia i postaram się wypowiadać w sposób jak najbardziej zwięzły i interesujący i trzymać się definicji „odczytu”, którym jest moje wystąpienie. Adenauer i Oksford Kiedy w grudniu 1951 r. Konrad Adenauer został zaproszony przez Winstona Churchilla do Wielkiej Brytanii na pierwszą wizytę w charakterze Kanclerza Niemiec, Oksford znalazł się w programie tej wizyty. Żaden Kanclerz nie był w tym kraju od czasu wizyty Heinricha Brüninga dwadzieścia lat wcześniej. Adenauer bardzo dobrze wiedział, co zdarzyło się w ciągu tych dziesięcioleci. Był gotów pomóc w budowie nowego początku w stosunkach między Niemcami a Wielką Brytanią i odegrać decydującą rolę w stworzeniu tego, co gospodarz dzisiejszego wieczoru Timothy Garton Ash określił jako „pozbawiony hegemonii porządek w całej Europie”. Adenauer oczekiwał Europy, w której żadne państwo nie będzie więcej dążyć do dominacji. Wykazał się wyobraźnią i odwagą popierając ponadnarodową wspólnotę przemysłu węgla i stali w postaci utworzonej w kwietniu tamtego roku EWWiS. Był gotowy, podobnie jak na pewnym etapie Churchill, zaakceptować również koncepcję armii europejskiej. Wybór wystąpień 467 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. W swoich wspomnieniach z wizyty z 1951 r. Adenauer napisał, że obydwa kraje zostały wezwane do przyjęcia wspólnej odpowiedzialności za kształtowanie nowego porządku na Zachodzie. Dostrzegał i rozumiał pewną rezerwę, z jaką Wielka Brytania podchodziła do kształtowania losu wspólnego z Europą kontynentalną – odruch ten musiał uznawać za rozczarowujący zważywszy na zdecydowane promowanie jedności europejskiej przez Churchilla wśród opozycji (w latach 1945 - 1951). W rozmowach z Churchillem i ministrem spraw zagranicznych Anthonym Edenem Adenauer przyznawał, że pewna doza brytyjskiej powściągliwości i politycznego realizmu będzie zawsze korzystna. Niemcy ze swej strony podążały ścieżką europejskiej integracji w sposób wyważony, „przemyślany i bez pośpiechu, lecz miarowo i skutecznie”, jak stwierdził. Wizyta Adenauera w Oksfordzie wywarła na nim głębokie wrażenie. Odwiedził Balliol College, gdzie zobaczył listę studentów, którzy zginęli podczas pierwszej i drugiej wojny światowej. Wśród nich znajdował się jego własny bratanek Hans Adenauer, który studiował na tej uczelni pod koniec lat 20. W obliczu okropności historii i wyzwania, jakim była budowa nowej Europy, Adenauer uważał, że „wspólnota zachodniej, chrześcijańskiej kultury i tradycji” łączy nasze kraje. W Londynie Churchill zapytał Adenauera, czy kiedykolwiek możliwe będą dobre stosunki Niemiec i Polski. Wywiera wrażenie i naprawdę porusza fakt, że pięćdziesiąt lat po wizycie Adenauera Niemcy, Wielka Brytania i Polska są członkami Unii Europejskiej – częścią wolnej, demokratycznej i zjednoczonej Europy dnia dzisiejszego. Osiągnięcia, wyzwania i kryzysy Polityczne osiągnięcie jedności i wspólnoty interesów, którą zbudowaliśmy wspólnie w Europie od lat 50. ubiegłego wieku, jest doprawdy niezwykłe. Na Zachodzie określiliśmy nową kulturę podziału suwerenności, która okazała się wysoce skuteczna pozwalając na „jedność w różnorodności”. Następnie upadek komunizmu umożliwił ponowne zjednoczenie Europy, co zaowocowało w 2004 r. Jak zauważył Milan Kundera historia wschodniej Europy przez większość dwudziestego wieku była „dniem z dwiema nocami”, gdyż jeden system totalitarny został zastąpiony przez inny. Obecnie nastąpił koniec tego koszmaru. 468 Wybór wystąpień Możliwe, że budowa pokojowej, wspólnej, zjednoczonej Europy jest najbardziej niedocenianym spośród osiągnięć politycznych, które nastąpiły w ciągu ostatnich lat na świecie. Jako takie cieszy się niewielkim uznaniem, zwłaszcza (jeśli wolno mi tak rzec) w tym kraju. Taki rozwój sytuacji nie był nieuchronny, czego dowodem są odmienne doświadczenia Azji Wschodniej po 1945 r. Zatem nie można go uznawać za pewnik. Oprócz tego politycznego sukcesu – a właściwie częściowo z jego powodu – również stopień zaawansowania gospodarczego i społecznego dzisiejszej Europy – pod względem dobrobytu i wolności osobistej – przekracza wszelkie oczekiwania i nadzieje Adenauera i Churchilla wyrażane podczas rozmów w 1951 r. Ironia polega jednak na tym, że pomimo gwałtownego postępu w tak wielu sferach, wielu naszych współobywateli w Europie coraz bardziej trapi pesymizm i obawa, a wielu twórców polityk wydaje się pogrążonych w inercji w obliczu narastających wyzwań. Wydaje się, że przyszłość nas przygniata. Na wielu frontach dostrzegamy objawy apatii. Obawa przed globalizacją jest jednym z nich. Opór wobec reformy gospodarczej to objaw następny. Panuje niechętny stosunek do jednoznacznego myślenia o wyzwaniach stwarzanych przez zmniejszającą się liczbę ludności – czy to dla emerytur, opieki zdrowotnej, wydatków publicznych, imigracji, czy też uczenia się przez całe życie. Mamy złe przeczucia co do zmian klimatycznych, powiązanych z dziwną odmową podejmowania trudnych decyzji dotyczących globalnego ocieplenia. Panuje wszechobecne poczucie niepewności w kraju i za granicą, jako że stoimy w obliczu wzrostu przestępczości w kraju i nastania brutalnego międzynarodowego terroryzmu. Powodów do obaw dostarczają nam każdego dnia czytane przez nas gazety i oglądane przez nas programy informacyjne. Często zastanawiam się, jak wielcy przywódcy z połowy wieku, tacy jak Churchill czy Adenauer, lub Truman czy de Gaulle, postrzegaliby te wyzwania. Odruchowo stwierdzam, że uznaliby nasze główne postawy za zbyt ostrożne, a nawet defetystyczne. Uznaliby dzisiejsze debaty za zbyt zawężone i charakteryzujące się niedostatkiem ambicji. Sądzę, że nie wywarłaby na nich wrażenia kultura polityczna, która na każdym zakręcie zbyt często dostrzega ograniczenia zamiast możliwości. Uważam, że również postrzegaliby oni Europę jako część rozwiązania problemów, przed którymi stoi nasz kontynent, nie zaś jako samą część problemu. Wybór wystąpień 469 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Patrząc na dzisiejszą Unię Europejską, wiele osób widzi system, który zwyczajnie znajduje się w kryzysie. Oczywiście dostrzegam kryzys, lecz widzę także znaczne szanse. Profesor Ludger Kuehnhardt, mój dobry przyjaciel, który również jest dzisiaj wśród słuchających, organizuje na tej uczelni w tym semestrze serię seminariów pt. „Kryzysy europejskie w latach 1945-2005”. Jak wynika z tytułu, faktem jest, że Unia Europejska była budowana jako reakcja na kryzys na wielu etapach jej historii. Jak napisał Timothy Garton Ash „projekt europejski wielokrotnie przechodził właśnie kryzysy i z nich wychodził”. Gdy byłem posłem do Parlamentu Europejskiego od 1979 r., byłem bezpośrednim świadkiem wzlotów i upadków procesu integracji. Rzadko zdarzało się, aby znaczący przełom – czy to pod względem instytucji, czy też polityk – nie był poprzedzony pewnym okresem impasu lub głębokiego pesymizmu, bądź też okresem, w którym potrzebne było działanie, które nie nadchodziło. Wydawałoby się, że często samo dostrzeżenie kryzysu jest niezbędnym, choć oczywiście niewystarczającym warunkiem mobilizacji chęci dokonania zmian i umożliwienia postępu. Aby przełamać obecny kryzys ważne jest jasne myślenie o tym, czym jest Europa i jaka potencjalnie może się stać, co może i co powinna uczynić. Dzisiejszego wieczoru chciałbym podzielić się z Państwem niektórymi swoimi przemyśleniami. Chociaż byłem kiedyś pracownikiem naukowym, te słowa wyrażają refleksje praktyka, który spędził większość dorosłego życia w polityce europejskiej, pracując codziennie przy praktycznym procesie integracji. Wyzwanie instytucjonalne Przede wszystkim chciałbym omówić wyzwanie instytucjonalne Europy. Głęboko wierzę, że nikomu z nas nie powodziłoby się lepiej, gdyby Unia Europejska dziś nie istniała. Również korzystniejsza dla nas wszystkich byłaby bardziej efektywna, demokratyczna i przejrzysta Unia. A także charakteryzująca się większą odpowiedzialnością. Jeżeli można byłoby ulepszyć funkcjonowanie Europy pod względem instytucjonalnym, pomogłoby to bardziej bezpośrednio odnieść się do problemów i obaw obywateli, a dzięki temu procesowi pomóc w zwiększeniu popularności i legitymizacji Unii Europejskiej. 470 Wybór wystąpień Pod względem instytucjonalnym niewiele osób mogłoby zaprzeczyć, że dzisiejsza Unia Europejska doświadcza trudności w spójnym działaniu i osiąganiu zgody. Postanowienia konstytucyjne określone w obowiązujących traktatach są niewystarczające, aby sprostać zobowiązaniom i ambicjom Europy. Jednak paradoksalnie obywatele w niektórych krajach są niechętni reformie tych instytucji z różnych powodów, z których jedynie niektóre są związane z Europą. Profesor tego uniwersytetu Vernon Bogdanor powiedział o „oderwaniu” ludzi od instytucji europejskich. Zbyt wielu osobom instytucje wydają się (jak to określił) „odizolowaną nadstrukturą”, której nie ufają. Paradoks jednak polega na tym, że po reformie instytucji dużo łatwiej byłoby stawić czoła problemom, których doświadczają nasi obywatele, natomiast bez reform odpowiednio trudniej je rozwiązać. Ludzie słusznie domagają się lepszego zarządzania sprawami Europy w czasie, w którym tak wiele problemów ma charakter międzynarodowy , a wspólne działanie europejskie może przynieść pozytywne zmiany; jednak wiele osób wydaje się niechętnych wykorzystaniu środków dokładnie w tym celu. Żaden dotychczasowy program reform instytucji i procedur UE nie był tak przejrzysty i oparty na konsensusie jak ten, który doprowadził do tekstu traktatu konstytucyjnego. Jednak paradoksalnie jedną z wielu przyczyn odrzucenia tekstu przez większość we Francji i w Holandii było przekonanie ludzi, że konstytucja nie jest wystarczająco demokratyczna. Mówiąc o kwestiach konstytucyjnych mogę wypowiadać się jedynie w imieniu ELP, stanowiącej część grupy EPL-ED. Uważam jednak, że kluczowe elementy konstytucji albo zwiększyłyby efektywność Europy, albo jej legitymizację, bądź też jedno i drugie. Cechy te można dostrzec w przewidzianej tam wzmocnionej roli parlamentów krajowych, większym wykorzystaniu współdecyzji Parlamentu Europejskiego i Rady Ministrów oraz otwarciu posiedzeń Rady, czyli jawności obrad prawodawczych. Słuszne podejście można dostrzec w uproszczeniu, które konstytucja wprowadziłaby do struktury prawodawstwa europejskiego, jaśniejszym określeniu odpowiednich kompetencji UE i państw członkowskich, usprawnieniu funkcji prezydencji Rady Ministrów, utworzeniu stałego przewodniczącego Rady Europejskiej, a także ministra spraw zagranicznych UE oraz w przewidzianej po raz pierwszy formie ogólnoeuropejskiej inicjatywy obywatelskiej. Żadna z tych zmian europejskiego układu instytucyjnego nie jest rewolucyjna, lecz wszystkie zmierzają w dobrym kierunku. Łącznie mogłyby przyczynić się do lepszego systemu rządów w Unii. Wybór wystąpień 471 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Oczywiście żadne ulepszenie instytucji samo nie może nagle dać odpowiedzi na jakiekolwiek kluczowe wyzwanie polityczne, przed którym stoi Unia Europejska. Razem jednak mogą dać szansę na ustanowienie procesu decyzyjnego, który jest adekwatny do stojących przed nami wyzwań. W razie wątpliwości wystarczy spojrzeć na nielogiczności i sprzeczności obowiązującego traktatu z Nicei, na który jesteśmy obecnie skazani w naszych pracach. Co dalej z konstytucją? Tekst został oczywiście ratyfikowany przez większość państw członkowskich UE, których ludność stanowi większość obywateli UE, zgodnie z ich własnymi praktykami konstytucyjnymi. Inne kraje postanowiły odłożyć podjęcie ostatecznej decyzji. W tym znaczeniu dokument znajduje się obecnie w stanie zawieszenia, ale nie jest martwy. Parlament Europejski zaproponował, abyśmy jeszcze raz przyjrzeli się konstytucji w latach 2007 – 2009, po trwającym obecnie „okresie refleksji”. Rząd Niemiec planuje przeprowadzenie wśród rządów poważnej dyskusji na temat konstytucji podczas przyszłorocznej prezydencji tego kraju. Wśród rządów i w Parlamencie Europejskim istnieją różne poglądy na to, ile dokładnie obecnego tekstu należy zachować. Osobiście mam nadzieję, że niezależnie od konkretnej formy zasadnicze nowości przewidziane konstytucją mogą ostatecznie zostać ratyfikowane przez wszystkie państwa członkowskie, a UE może zyskać bardziej racjonalne i wiarygodne podstawy działania wewnętrznego i na szerszą skalę. Wyzwanie rozszerzenia Pozwolę sobie omówić teraz kwestię rozszerzenia. Słusznie podjęliśmy się przeprowadzenia historycznego procesu rozszerzenia, aby ponownie zjednoczyć Europę zgodnie z naszym jej rozumieniem. Było to i jest nadal olbrzymim przedsięwzięciem. Status UE jako drogowskazu demokracji, stabilności politycznej i względnego dobrobytu uczynił członkostwo celem coraz większej liczby krajów leżących na wschodzie. Jak długo utrzymywał Chris Patten, rozszerzenie jest największym sukcesem polityki zagranicznej Europy. Dało ono krajom kandydującym demokrację, stabilność i reformy oparte na rynku. Rozszerzenie ma jednak swoją cenę. Unia Europejska nie jest organizacją międzynarodową jak Narody Zjednoczone czy OECD. Polega ona na oficjalnym podziale suwerenności na przestrzeni wielu obszarów działalności. Im większa liczba państw członkowskich, tym więcej różnorodnych interesów do pogodzenia i bardziej złożone kompromisy do osiągnięcia. To częściowo uzasadnia reformę naszych instytucji. 472 Wybór wystąpień Wspólne rządzenie zależy w sposób istotny od wiary uczestników procesu w przynależność do tej samej wspólnoty politycznej. Zbliżamy się obecnie – po raz pierwszy – do sytuacji, w której granice Unii Europejskiej mogą przestać pokrywać się z granicami przez wielu Europejczyków uznawanymi za granice „Europy”. To ważny moment. Perspektywa rozszerzenia o Turcję, która częściowo przyczyniła się do głosowania na „nie” nad konstytucją europejską w czerwcu ubiegłego roku, skupiła na tej kwestii uwagę zarówno na poziomie krajowym, jak i europejskim. Podobnie jak kwestia Ukrainy. Jeżeli Ukraina, czemu nie Rosja? Rozpoczęła się ożywiona debata nad tym, co oznacza słowo „europejski”. Jakie są nasze wartości i tożsamość? Czy podzielają je ci, którzy chcą się przyłączyć? W jakim stopniu muszą je podzielać, aby spełnić wstępny warunek członkostwa? Uważam, że musimy być szczerzy w obliczu tej debaty, zamiast ukrywać ją lub udawać, że nie istnieje. Nie jest to statyczny obraz. Perspektywa rozszerzenia zmienia same kraje, które mają takie aspiracje. Na przykład rozpoczęliśmy w dobrej wierze negocjacje w sprawie przystąpienia Turcji i negocjacje te zmienią sam kraj, z którym są związane. Nikt nie jest w stanie jeszcze powiedzieć, czy postępy modernizacji Turcji za około dziesięć lat będą wystarczająco zaawansowane i szybkie, aby miała ona szanse na zajęcie swego miejsca w rodzinie europejskiej. W przypadku Turcji na problem składa się fakt, że w chwili przystąpienia – lub wkrótce potem – Turcja byłaby największym państwem członkowskim UE, a jednocześnie jednym z najbiedniejszych, jeśli nie najbiedniejszym. Miałaby najwięcej głosów w Radzie Ministrów, aspirując jednocześnie do statusu największego odbiorcy netto funduszy UE. Byłoby to przeciwieństwem obecnej sytuacji Niemiec. Tego rodzaju kwestie stawiają pytanie o tzw. żargonowo „zdolności absorpcyjne” Unii – kryterium najmniej dostrzegane spośród słynnych kopenhaskich kryteriów rozszerzenia. Zdolność do przyjmowania nowych państw członkowskich została poddana surowej próbie w chwili przyjęcia dziesięciu nowych państw w 2004 r. Osobiście uważam, że kolejne rozszerzenia – poza tymi, które są już nieuniknione – będą stawać się coraz bardziej problematyczne bez reformy instytucji. A nawet jeżeli reforma zostanie przeprowadzona, pozostaną one trudne. Biorąc pod uwagę wszystkie te czynniki, wnioskuję, że powinniśmy czynnie rozważyć znalezienie nowego, pośredniego rozwiązania, które zapewniałoby niektóre faktyczne korzyści wynikające z członkostwa bez formalnego statusu pełnoprawnego członka. Jest to tzw. koncepcja „uprzywilejowanego partnerstwa”. Wybór wystąpień 473 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. W pamiętnym fragmencie swej nowej książki „Nie całkiem dyplomata” Chris Patten twierdzi, że tak jak „pojednanie Francji i Niemiec było nieuniknionym i godnym podziwu osiągnięciem dwudziestego wieku”, „pojednanie Zachodu i świata islamu, z Europą w roli pośrednika między nimi, jest istotnym zadaniem wieku dwudziestego pierwszego”. Następnie zdecydowanie opowiada się za członkostwem Turcji w UE. Uważam, że podstawowa analiza Chrisa Pattena jest prawidłowa, lecz wniosek, który wysnuwa, jest zbyt pochopny. „Pośrednictwo” w postaci pełnego członkostwa w Unii Europejskiej może zwyczajnie nie być na tyle silne, aby samo mogło udźwignąć ciężar tej wielkiej roli. Czas pokaże. Tymczasem muszą być dostępne inne struktury i instrumenty, jeżeli my w Europie mamy ponosić pierwszorzędną odpowiedzialność za pojednanie Zachodu z naszymi różnorodnymi sąsiadami, czy to wschodnimi, czy też południowymi. Program polityki europejskiej Decyzje, które podejmujemy w sprawie instytucji UE i rozszerzenia, zdecydowanie wpłyną na kształt i zdolności Unii w latach przyszłych. Jeżeli dokonamy słusznych wyborów w tych kwestiach, będziemy mieć dużo większe możliwości sprostania wyzwaniom polityki centralnej, które stoją dzisiaj przed Europą. Jednak w obliczu dotychczasowego braku wyraźnych decyzji praktyczny program polityki, który należy zrealizować, nie oddala się, a wręcz staje się z dnia na dzień coraz pilniejszy. Musimy nadal pokazywać, że niezależnie od niedociągnięć lub braku jednoznaczności, Europa może działać na korzyść obywateli. Jak twierdził Tony Blair w swym przemówieniu dla Parlamentu Europejskiego ubiegłego lata, Europa może poprzez swe działania budować powszechne poparcie, które umożliwi na przykład reformę jej instytucji. Zasadniczą częścią kryzysu, którego obecnie doświadcza Unia Europejska, jest kwestia dostosowania naszego kontynentu do nowych wyzwań ery globalizacji. Trudne początki nowej ery wymagają zmiany na przestrzeni całej Europy. Konieczna jest zmiana na płaszczyźnie zarówno UE, jak i państw członkowskich. Na obydwu poziomach wymaga to od przywódców znalezienia odwagi politycznej do prowadzenia debaty, a od obywateli uznania, że szansa wiąże się z ryzykiem i że postępu nie można budować na pewności. Referenda we Francji i w Holandii dotyczyły w takim samym stopniu tych wyzwań, jak struktury instytucjonalnej UE. 474 Wybór wystąpień Wierzę, że Europa jest potężnym potencjalnym narzędziem podejmowania wyzwań globalizacji. W zglobalizowanym świecie jest coraz mniej nieprzekraczalnych granic państwowych. Zglobalizowany świat charakteryzuje się dużymi międzynarodowymi problemami takimi jak sieci terrorystyczne, przepływy migracyjne i zmiany klimatyczne. Tworzy otwarte, przenikalne, ogólnoświatowe miejsce wymiany towarów, idei, komunikacji, a nawet ludzi. Na tym międzynarodowym rynku spadek liczby osób w wieku produkcyjnym w Europie będzie zdecydowanym przeciwieństwem wzrastającej liczby ludności trzeciego świata, a nawet Stanów Zjednoczonych. Konkurencyjność Europy będzie bardziej niż kiedykolwiek zależeć od umiejętności i uzdolnień ludzi. Wzajemna zależność będzie w coraz większym stopniu charakteryzować politykę w Europie i na świecie. Szansą dla Unii Europejskiej jest utworzenie ram, w których znajdowano by wspólne odpowiedzi na te pytania – ram zdolnych przekształcić lokalne, regionalne i krajowe problemy i obawy w większe wspólne rozwiązanie przy współpracy na skalę kontynentalną. Perspektywa ta wpłynie na każdy obszar działalności, począwszy od polityki zagranicznej, a skończywszy na zabezpieczeniu społecznym, opiece zdrowotnej i emeryturach. Odetchną Państwo z ulgą słysząc, że dzisiejszego wieczoru nie będę omawiał wszystkich tych wymiarów, lecz jeśli mogę, wspomnę krótko o trzech z nich: polityce zagranicznej, zmianach demograficznych i reformie gospodarczej. Wszystkie te dziedziny polityki były tradycyjnie domeną rządów krajowych, lecz rzeczywistość dzisiejszego świata opartego na wzajemnych zależnościach narzuca potrzebę coraz większego wspólnego działania. Europejska polityka zagraniczna W pierwszej kolejności pragnę omówić politykę zagraniczną. W tej dziedzinie, pomimo niedociągnięć słabych struktur instytucjonalnych oraz jak dotąd często odmiennych punktów widzenia państw członkowskich, należy zauważyć, że powstająca polityka zagraniczna Europy ogólnie wcale nie jest tak zła lub nieodpowiednia jak twierdzą niektórzy krytycy. Unia Europejska jest już zdecydowanie największym dawcą pomocy rozwojowej na świecie. Jest głęboko zaangażowana w dwustronną współpracę regionalną z ugrupowaniami takimi jak ASEAN, Mercosur i w coraz większym stopniu z Unią Afrykańską. Taktyka przekonywania Wybór wystąpień 475 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. („soft power”) stosowana przez UE jest coraz częściej intensywnie wykorzystywana w miejscach konfliktów na świecie. Przypomnijmy Proces Kimberley dążący do eliminacji handlu „konfliktowymi diamentami”, wielostronny i podjęty przez wiele organizacji wysiłek, któremu w 2007 r. przewodniczyć będzie Unia Europejska. Przypomnijmy prace w Europie Środkowo-Wschodniej, gdzie UE dołożyła znacznych starań w celu stabilizacji i integracji regionu. Mniej pracowników spowoduje niższy wzrost gospodarczy, a możliwe że nawet deflację. W gospodarce będzie mniej producentów i starzejące się społeczeństwo będzie prawdopodobnie więcej oszczędzać niż konsumować. Trudności gospodarcze Japonii w ostatnich latach zwiastowały już ewentualną recesję wywołaną starzeniem się społeczeństwa. Komisja Europejska przewidziała ostatnio, że takie czynniki same zmniejszą potencjał wzrostu w UE z dzisiejszych ponad 2 proc. rocznie do 1,25 proc. do 2040 r. Co najważniejsze, przypomnijmy Bliski Wschód. Izrael i Palestyna zwróciły się o misję policyjną UE, aby monitorowała ona przejście graniczne w Rafah między Strefą Gazy a Egiptem. Po raz pierwszy UE została uznana przez obydwie strony za poważny czynnik polityczny w opracowaniu mapy drogowej Kwartetu. Uważam to za istotny przełom. Rzeczywiście proces ten już wywiera skutki. Daniel Gros z CEPS wyliczył, że ze względu na zmiany demograficzne w ciągu ostatnich dziesięciu lat potencjalna stopa wzrostu PKB Niemiec była już niższa o 1 proc. niż byłaby w innych okolicznościach. Na polu „twardej władzy” („hard power”) jest również coraz więcej osiągnięć. Europejska Strategia Bezpieczeństwa z 2003 r. wskazała przynajmniej właściwe kwestie, funkcjonując równolegle ze Stanami Zjednoczonymi, a nie przeciwko nim. Wspólny obszar NATO i UE ulega systematycznemu wzmacnianiu. Podejmowane są poważne starania w celu ustalenia sposobu ograniczenia powielanych działań krajowych sił obrony narodowej w UE i skutecznego podziału obciążeń. Nowa Europejska Agencja Obrony ma możliwości zapewnienia dostaw i wzmocnienia zdolności obronnych. Z tego powodu istnieje wiele trudnych kwestii, na których pilnie muszą skoncentrować się twórcy strategii politycznych. Te zmiany dają nadzieję, że Europa może i będzie odgrywać większą, spójniejszą i bardziej odpowiedzialna rolę w sprawach światowych, w kontekście żywego partnerstwa transatlantyckiego. Po pierwsze: czy i jak sprzyjać wyższemu przyrostowi naturalnemu – poprzez zachęty finansowe, środki ułatwiające kobietom pracującym wychowywanie dzieci, lepsze zapewnienie opieki dziennej oraz koncepcje wzmacniające ramy prawne i status społeczny rodzin. Zmiany demograficzne w Europie Po drugie: podniesienie liczby uczestników rynku pracy, czyli zwiększenie odsetka osób dorosłych aktywnych zawodowo, zwłaszcza kobiet i młodych pracowników. Pozwolę sobie wypowiedzieć się teraz na temat zmian demograficznych. W wyniku wydłużenia długości życia i mniejszej liczby dzieci, na obszarze Europy liczba ludności w wieku produkcyjnym zaczęła już spadać zarówno w ujęciu bezwzględnym, jak i względem całej populacji. Liczba osób między 15 a 64 rokiem życia w UE obniży się o 48 milionów w okresie od chwili obecnej do 2050 r. (spadek o około 20 proc.), zaś liczba osób w wieku powyżej 65 lat wzrośnie o 58 milionów. W Europie zamiast czterech osób w wieku produkcyjnym przypadających na jednego obywatela starszego stosunek ten wyniesie jedynie dwa do jednego. Polityczne skutki starzenia się i kurczenia społeczeństw w Europie mają wiele wymiarów i są poważne, a więc konieczna będzie reakcja. 476 Ponadto niższy wzrost nastąpi wraz ze wzrostem kosztów starzejącego się społeczeństwa. Znacznie wzrosną wydatki na emerytury oraz związaną z wiekiem opiekę zdrowotna i opiekę długookresową. Szacuje się, że prawdopodobny wzrost tych obciążeń wyniesie między 4 a 8 proc. PKB, a w niektórych państwach członkowskich będzie jeszcze wyższy. Wybór wystąpień Po trzecie: wydłużenie życia zawodowego poprzez podwyższenie wieku emerytalnego, zniechęcenie do przechodzenia na wcześniejszą emeryturę i zwalczanie dyskryminacji ze względu na wiek w miejscu pracy. Po czwarte: podwyższenie poziomu finansowania przyszłych emerytur przez pracujących za pomocą wyższych składek odprowadzanych do kapitałowych systemów emerytalnych i/lub oszczędności osobistych. Wybór wystąpień 477 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Po piąte: czy promować imigrację i jak zapewnić, aby przyjmowani imigranci posiadali umiejętności wnoszące wkład w potencjał produkcyjny krajów przyjmujących. Unia Europejska zaczyna zmagać się z tymi trudnymi problemami. Poprzez proces lizboński usiłuje zwiększyć procent kobiet oraz zarówno starszych, jak i młodszych obywateli, którzy uczestniczą w rynku pracy. Jak dotychczas osiągnięto postępy, lecz są one skromne. Zachęca się do reformy systemów emerytalnych i zabezpieczenia społecznego. Rozpoczęła się poważna debata na temat europejskiej polityki migracyjnej, bowiem kraje zdają sobie sprawę, że demografia nie znosi próżni i w związku z tym będą rosły wewnętrzne napięcia ludnościowe. Unia Europejska może zapewnić ramy wzajemnego wsparcia i zachęty – a także forum wspólnych zobowiązań – w czasie, gdy wszyscy zmagamy się z tymi wyzwaniami. Grupa polityczna, której przewodniczę – grupa EPL-ED w Parlamencie Europejskim – rozpoczęła intensywne dyskusje na temat opcji i strategii, które musimy brać pod uwagę odnosząc się do zmian demograficznych. Nasza centroprawicowa grupa ekspertów, Sieć Idei Europejskich, wykonuje doskonałą pracę przygotowując grunt wraz z grupą roboczą, której przewodniczy David Willetts, poseł do parlamentu brytyjskiego z ramienia konserwatystów. Zmiany demograficzne podnoszą szereg istotnych i fascynujących kwestii, które mają wpływ praktycznie na każdy obszar działalności rządu. Reakcja na te zmiany będzie zasadnicza z punktu widzenia przyszłego zdrowia gospodarczego i społecznego naszego kontynentu. Reforma gospodarcza W tym momencie chciałbym omówić równoległą kwestię reformy gospodarczej. Dzisiejsza Unia Europejska od pewnego czasu osiąga gorsze wyniki gospodarcze. W szczególności nie udaje się jej zapewnić miejsc pracy dla obywateli. Bezrobocie w krajach uprzemysłowionych jest od dwóch dziesięcioleci w dużym stopniu problemem europejskim. W Unii mamy ponad 20 milionów bezrobotnych. W ciągu ostatnich dziesięciu lat stopa wzrostu gospodarczego UE stanowiła jedynie połowę stopy wzrostu USA i tylko jedna czwartą stóp Chin i Indii. Najlepszym sposobem utworzenia miejsc pracy w Europie jest uwolnienie rynków towarów, usług, kapitału i pracy – w gospodarkach krajowych i na przestrzeni całej UE. Stwarza to szansę odnowy w celu zagwarantowania i utrzymania dobrobytu i ożywienia społeczeństw, aby stały się one zintegrowane, otwarte i zdolne do dostosowania w erze ciągłych zmian. 478 Wybór wystąpień Zmiany demograficzne powodują konieczność, a wręcz nieuchronność reformy gospodarczej. Będziemy musieli promować większą wydajność istniejących pracowników, aby większa produkcja zrównoważyła deflacyjne skutki spadku liczby ludności. Będziemy musieli wspierać większe zdolności dostosowawcze pracowników, abyśmy wszyscy posiadali zakres umiejętności umożliwiających nam łatwiejsze zmiany miejsca pracy i zawodu w ciągu życia zawodowego. Edukacja, szkolenie i przekwalifikowanie staną się jeszcze ważniejsze i będą wymagać odpowiednich funduszy. Konieczne jest dokonanie trudnych wyborów w sprawie liberalizacji rynków. Przykładem jest dyrektywa usługowa, nad którą będzie głosował Parlament Europejski. Stwarza ona szansę na liberalizację kluczowego składnika gospodarki europejskiej, uzupełniającą postępy osiągnięte w drodze otwarcia jednolitego rynku towarów i w mniejszym stopniu rynku kapitału. Ważne jest, abyśmy przekazali zdecydowany sygnał, że niezależnie od obaw wielu osób przed globalizacją, Europa jest zdolna podchwycić zmiany i wykorzystać je na rzecz naszego wspólnego dobrobytu. Wiele krajów od pewnego czasu forsuje słuszne polityki. Tu w Wielkiej Brytanii w latach 80. podjęto kilka trudnych decyzji, które przyniosły korzyści w kolejnych dziesięcioleciach. Mój kraj zaczyna obecnie stawiać czoła wyzwaniom tego samego rodzaju. W drodze ku członkostwu w Unii Europejskiej wiele krajów Europy Środkowej i Wschodniej wkroczyło na dobrą drogę. Sytuacja w Europie jest daleka od katastrofalnej jak twierdzą niektórzy. Nawet konserwatywna Heritage Foundation w Waszyngtonie potwierdziła w tym miesiącu we Wskaźniku Wolności Gospodarczej, że spośród 25 najbardziej dynamicznych gospodarek ponad połowa to gospodarki w Unii Europejskiej. Jednak powinniśmy porównywać się z najwyższym standardem. Uwagi końcowe Wreszcie pragnę wspomnieć o rozwoju polityki europejskiej i niemieckiej w ostatnich miesiącach. Charles Peguy napisał kiedyś, że „wszystko zaczyna się od mistycyzmu a kończy na polityce”. Tendencja ta nie jest obca Unii Europejskiej. Szeroko zakrojone debaty nad przyszłością Wybór wystąpień 479 Kryzys jako szansa: Problemy, wyzwania, granice i perspektywy Unii Europejskiej Odczyt im. Adenauera 2006, St Antony’s College, Uniwersytet Oksfordzki, 25 stycznia 2006 r. Europy wykazują tendencję, że prędzej czy później utkną w wielkiej bitwie o środki finansowe lub politykę dystrybucyjną. Wiele osób postrzegało spory europejskich szefów rządów o przyszłe finansowanie Unii, trwające w ciągu ostatnich sześciu miesięcy – czy to w czerwcu, czy też w grudniu 2005 r. – jako mało budujący spektakl. Zgadzam się z tym. Uczyniłbym jednak trzy uwagi na temat tego sporu o budżet – a także bardziej ogólnie na temat polityki europejskiej – które wynikają z mojego doświadczenia i punktu widzenia z wewnątrz Parlamentu Europejskiego. Po pierwsze, główne postaci sporu o budżet ostatecznie zdały sobie sprawę, że osiągnięcie porozumienia leży w ich wspólnym interesie, chociaż w porozumieniu tym zabrakło wielu elementów, które mogły być optymalne dla nich samych – lub dla Europy jako całości. Cena porażki byłaby zbyt wysoka dla Unii Europejskiej, w którą dużo zainwestowały wszystkie państwa członkowskie. Mogę rzec, że Tony Blair, niezależnie od ewentualnej krytyki wymierzonej w prezydencję brytyjską, zachowywał się z podziwu godną uprzejmością i troską w stosunku do Parlamentu Europejskiego podczas sześciu miesięcy, kiedy stał u steru Europy. Wiem, że wkrótce przybędzie on z wizytą do Oksfordu i będzie wypowiadał się na temat rozstrzygnięcia sporu o budżet i innych aspektów kierowanej przez niego prezydencji. Ogromnie chciałbym tego wysłuchać. Po drugie, ponieważ tzw. „perspektywy finansowe” nie są objęte zwykłą procedurą budżetową, porozumienie dotyczące przyszłego finansowania nie może zostać wykonane bez zatwierdzenia przez Parlament Europejski. Będziemy teraz negocjować porozumienie międzyinstytucjonalne z Radą i Komisją i zamierzamy na nie przystać wyłącznie gdy zostaną wprowadzone pewne istotne zmiany w efektywności i odpowiedzialności za sposób wydawania pieniędzy w Unii Europejskiej Po trzecie, debiut nowej kanclerz Niemiec Angeli Merkel na europejskiej scenie politycznej okazał się zachęcający i wywarł wrażenie. Odegrała ona istotną rolę w zbliżeniu stanowisk Wielkiej Brytanii i Francji, co dobrze wróży na przyszłość. głębokiego pragnienia, aby odzyskać wiarę w europejską i międzynarodową politykę Niemiec w obszarach, w których w ciągu ubiegłych lat pojawiły się wątpliwości. Kanclerz pokazała, że będzie sprawować silne przywództwo w sprawach europejskich i transatlantyckich. W ramach tego podejścia Niemcy kierują się oczywiście własnym uzasadnionym interesem, lecz pragną i mogą tak czynić jedynie przy równoczesnym poszanowaniu interesów wszystkich innych partnerów, zwłaszcza mniejszych. Przez wiele lat z powodzeniem tą filozofią kierował się kanclerz Helmut Kohl i nie widzę powodów, dla których kanclerz Merkel miałaby odnosić mniejsze sukcesy. Pierwsze tygodnie jej urzędowania podkreśliły słuszność i sukces tej tradycyjnej postawy Niemiec wobec Europy. Jestem przekonany, że w najbliższych latach styl ten będzie bardziej widoczny i co ważniejsze dostrzeżemy istotę mediacji, ale też stanowczości Niemiec. Jestem również przekonany, ze niezależnie od stosunków niemiecko-francuskich Unia Europejska może odnieść sukces wyłącznie jeżeli Niemcy, Francja i Wielka Brytania będą współpracować ze sobą i ze wszystkimi innymi unijnymi partnerami. Tylko takie konstruktywne podejście może przynieść trwałe europejskie korzyści i pomyślne polityki europejskie. Moim szczerym życzeniem jest, abyśmy w tym ożywczym duchu mogli wszyscy współpracować w nadchodzących latach i dekadach. Plan jest obszerniejszy niż kiedykolwiek. Wymaga zaangażowania i realizmu, zdecydowania i stosowania. Jako część tego procesu konieczna jest również jak najżywsza współpraca niemiecko-brytyjska w Europie. Służyłaby ona nie tylko interesom naszych dwóch krajów, ale również byłaby uznaniem naszego wspólnego obowiązku i wspólnego potencjału, który możemy wykorzystać, aby ulepszyć funkcjonowanie Europy. Unia Europejska to trwająca obecnie praca. Jest to ogromne i potencjalnie bezcenne przedsięwzięcie. Dobra jego realizacja może przynieść olbrzymie korzyści naszym obywatelom. Wyzwania zglobalizowanego świata podniosą, a nie zmniejszą, znaczenie Europy. Dlatego też uważam, że zasadniczą sprawą dla nas wszystkich – pracowników akademickich, ludzi biznesu, społeczeństwa obywatelskiego, nawet polityków – jest wspólna praca na rzecz sukcesu Europy, dla naszej wspólnej przyszłości. Biorąc pod uwagę obecność Angeli Merkel na scenie politycznej mamy nadzieję, że skończył się trwający do niedawna nieprzewidywalny okres w polityce. Jej pierwsza podróż po zaprzysiężeniu na Kanclerza Niemiec objęła kolejno Paryż, Brukselę, Londyn i Warszawę. Kilka dni temu, 11 stycznia, odwiedziła prezydenta Busha. Wizyty te były wyrazem 480 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 481 Swoboda wypowiedzi i poszanowanie przekonań religijnych Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 15 lutego 2006 r. Szanowny Panie Przewodniczący, Szanowny Panie Przewodniczący Komisji, Szanowny Panie Przewodniczący Rady, Panie i Panowie. Swoboda wypowiedzi i poszanowanie przekonań religijnych Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 15 lutego 2006 r. Grupa Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańscy Demokraci) i Europejskich Demokratów obserwuje z ogromnym niepokojem kontrowersje związane z sprawą karykatur. Niemniej jedna rzecz jest dla nas oczywista i stanowi to naszą przewodnią zasadą. Będziemy bronić wolności prasy oraz chronić zarówno uczucia wierzących, bez względu na ich wyznanie, jak i symbole, które mają dla nich znaczenie. Będziemy bronić praw człowieka i osiągnięć Oświecenia, będziemy stać na straży prawa do wyznawania swojej wiary, prawa do bycia innym i do bycia szanowanym. Osiągniecie tego celu będzie możliwe jedynie wtedy, gdy wszystkie partie zachowają jednocześnie spokój i zdrowy rozsądek. Dlatego dziś apelujemy w szczególności do przedstawicieli mediów w Europie, w Iranie i w pozostałych państwach islamskich, do tych, którzy usiłują nadać sprawie karykatur politycznego rozgłosu. Reagowanie polemiką na polemikę, agresją na agresję, brakiem wrażliwości na brak wrażliwości nie jest sposobem na dobrą przyszłość. Pragniemy porządku, który broni wolności wypowiedzi jako jednego z najważniejszych praw człowieka, ze świadomością jej ograniczeń, opartych na zasadzie wolności i poszanowania innego człowieka. Wspomniany porządek powinien odzwierciedlać poszanowanie przekonań i wrażliwości religijnych innych osób, pozwalając jednocześnie na pokojowy i konstruktywny dialog na temat spraw, które nas dzielą zarówno w kwestiach mniej ważnych jak i głęboko związanych z naszym istnieniem, wartościami, doświadczeniem i uczuciami. Przemoc jako środek służący agitacji bądź podburzaniu i urągający odmiennym opiniom nie może zatem zostać nigdy zaakceptowana. Potępiamy wszystkich podżegaczy nawołujących do przemocy w krajach na całym świecie, bowiem nie była to spontaniczna reakcja – miała miejsce kilka miesięcy po wydarzeniu, – ale zorganizowana częściowo przez reżimy, które nie uznają wolności słowa, lecz raczej stosują represje wobec swoich obywateli. Również to musi być jasno powiedziane. (Oklaski) Wyrażamy sprzeciw wobec każdej formy przemocy nie tylko skierowanej przeciwko ludziom, lecz również przeciwko przedmiotom - flagom bądź budynkom - i potępiamy je w ostrych słowach. Dziś ważne jest, aby przyjąć szczególne stanowisko wobec tej sytuacji, bowiem samo zobowiązanie dialogu międzykulturowego jest niewystarczające. Chciałbym w związku z tym wysunąć dwie konkretne propozycje; wprawdzie niedoskonałe, ale dające do myślenia. Wybór wystąpień 483 Swoboda wypowiedzi i poszanowanie przekonań religijnych Przemówienie na sesji plenarnej Parlamentu Europejskiego, Strasburg, 15 lutego 2006 r. Po pierwsze, z uwagi na fakt, iż powinniśmy zacząć od młodzieży, musimy powołać komisję ekspertów do przeglądu podręczników szkolnych w Europie i w świecie islamu, w celu sprawdzenia rodzajów pojęć i wartości, które są wzajemnie przypisywane i rozpowszechniane w ten sposób. Komisja działałaby pod auspicjami UE i Organizacji Konferencji Islamskiej, a w celu zapewnienia jej skutecznego działania, wybór ekspertów zostałby powierzony Sekretarzowi Generalnemu ONZ. My, a raczej świat islamski, byliśmy zbulwersowani ilością karykatur, jakie pojawiły się w europejskiej – duńskiej – prasie oraz innych czasopismach, ale jest to tylko jeden spośród setek - o ile nie tysięcy przykładów - karykatur, w tym również tych w świecie islamskim naśmiewających się z naszych chrześcijańskich przekonań i wartości. Należy położyć temu kres: zarówno tutaj jak i w krajach islamskich. Tolerancja jest ważna, ale jest to proces obustronny. Tolerancja, pojednanie i zrozumienie powinny opierać się na prawdzie i za tym się właśnie opowiadamy. Stanowczo popieram słowa Przewodniczącego Komisji: atak na jedno z państw członkowskich jest atakiem na nas wszystkich. W tym sensie pozostajemy oczywiście solidarni z Danią, a ta debata powinna być sygnałem tolerancji i zrozumienia, opartych jednak na wzajemności i uznaniu prawdy. Tylko wówczas znajdziemy się na drodze w kierunku dobrej przyszłości opartej na dialogu między kulturami. (Oklaski) (Oklaski) Po drugie, byłem jednym z posłów, którzy uczestniczyli w Konferencji Eurośródziemnomorskiej w Barcelonie. Powinniśmy wykorzystać Eurośródziemnomorskie Zgromadzenie Parlamentarne do włączenia polityków, przedstawicieli społeczeństwa cywilnego Europy oraz krajów partnerskich do dialogu i dyskusji w ramach Procesu Barcelońskiego. Eurośródziemnomorskie Zgromadzenie Parlamentarne mogłoby zatem stać się centralnym forum dialogu międzykulturowego. Proszę pozwolić mi jeszcze na jedną osobistą uwagę. Od 1999 r. do 2006 r. odwiedziłem 16 islamskich i arabskich państw. Pamiętam spotkanie z wielce oddanym i wiarygodnym wysokiej rangi duchownym z Arabii Saudyjskiej, które pod każdym względem było wspaniałą rozmową. Zapytał mnie wówczas jak Muzułmanie są traktowani w Europie. Odpowiedziałem, że chcielibyśmy widzieć lepszą integrację, lecz że Muzułmanie mogą swobodnie wyznawać swoją wiarę. Zakończyłem odpowiedź pytaniem, czy jest prawdą, że w Arabii Saudyjskiej prawo wymaga, aby każdy muzułmanin pragnący stać się chrześcijaninem był skazywany na karę śmierci? Nie otrzymałem żadnej odpowiedzi. 484 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 485 Prezentacja grupy EPL-ED u Jego Świętobliwości papieża Benedykta XVI Przemówienie z okazji audiencji w Watykanie, Rzym, 30 marca 2006 r. Heiliger Vater, Ojcze Święty! Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen heute meine Kolleginnen und Kollegen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und Europäischer Demokraten im Europäischen Parlament, deren Gäste und die Mitarbeiter des Fraktionssekretariates vorstellen zu dürfen. Prezentacja grupy EPL-ED u Jego Świętobliwości papieża Benedykta XVI To dla mnie wielki zaszczyt, że mogę przedstawić Waszej Świątobliwości moich współpracowników z parlamentarnej Grupy Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańskich Demokratów) i Europejskich Demokratów w Parlamencie Europejskim, a także ich gości i personel sekretariatu grupy. Przemówienie z okazji audiencji w Watykanie, Rzym, Program naszej grupy zakłada pełne oddanie sprawie godności człowieka, człowieka jako osoby, a wymiar transcendentalny znajduje się w centrum naszej uwagi. 30 marca 2006 r. W imieniu grupy EPL-ED z wielkim wzruszeniem witam Waszą Świątobliwość. Grupa walczyła o umieszczenie odniesienia do Boga w treści konstytucji europejskiej. Chociaż nie odnieśliśmy sukcesu, jesteśmy dumni z naszej postawy. Ostateczny tekst uosabia bowiem wartości, na jakich opiera się chrześcijaństwo. Niezależnie od rezultatu grupa EPL-ED, będąc orędownikiem wartości judeochrześcijańskich, przyjmuje stanowczą postawę w kwestii duchowego i moralnego wymiaru projektu europejskiego. Zachęcenie nas do realizacji tego celu przez Waszą Świątobliwość ma dla naszej grupy fundamentalne znaczenie. Europa staje wobec wyzwań, a być może i kryzysu, o którym Wasza Świątobliwość mówił w zeszłym roku w Subiaco. Niemniej dla nas chrześcijan nadzieja i optymizm stanowią podstawę pracy i podejmowanych działań. Nasza grupa jednoczy katolików, protestantów, anglikanów, prezbiterian, metodystów, wyznawców prawosławia, muzułmanów i wyznawców judaizmu. Grupa Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańskich Demokratów) i Europejskich Demokratów jest grupą o prawdziwie ekumenicznym charakterze. Grupa jest zdecydowana pracować nad religijnym wymiarem Europy, przeciwdziałając kryzysowi kultury, który dotyka wszystkie nasze narody. Wybór wystąpień 487 Prezentacja grupy EPL-ED u Jego Świętobliwości papieża Benedykta XVI Przemówienie z okazji audiencji w Watykanie, Rzym, 30 marca 2006 r. Nasza determinacja uwidoczniła się, kiedy grupa podjęła udaną inicjatywę pozyskania wsparcia Unii Europejskiej dla Światowych Dni Młodzieży w Kolonii w 2005 r. Ponadto w drodze corocznego dialogu z Kościołem Prawosławnym grupa poszukuje sposobów uzdrowienia sytuacji w podzielonej chrześcijańskiej Europie. Podejmując inicjatywy wraz z państwami Organizacji Konferencji Islamskiej, grupa dąży do ukształtowania nowych relacji, gdzie chrześcijanie i muzułmanie mogliby być uprzywilejowanymi parterami jako wyznawcy. Towarzyszy nam gość z Arabii, co jest dowodem pionierskiej pracy wykonywanej przez muzułmanów i Chrześcijańskich Demokratów na rzecz skupionego wokół Boga, bardziej etycznego porządku na świecie. Nie wierzymy w zderzenie cywilizacji, ale w zrozumienie i partnerstwo, a w miarę możliwości przyjaźń między kulturami i religiami. Od ponad dwudziestu pięciu lat grupa koordynuje działalność Ekumenicznej Grupy Modlitewnej w Parlamencie Europejskim, otwartej dla chrześcijan ze wszystkich rodzin politycznych. Na zakończenie Dni Studyjnych grupy w Rzymie mam zaszczyt prosić w jej imieniu o błogosławieństwo Waszej Świątobliwości dla nas w życiu osobistym i w naszej pracy na rzecz pokoju i dobrobytu w Europie, a także na rzecz wychodzenia naprzeciw narodom całego świata i rozwiązywania problemów społeczeństw. Heiliger Vater, wir danken Ihnen für die Gemeinschaft, die uns verbindet und bitten Gott um seinen Segen für Sie und uns alle für ein friedliches, demokratisches und ebenso starkes wie menschliches Europa. Ojcze Święty, dziękujemy Ci za jednoczącą nas wspólnotę duchową i prosimy Boga o błogosławieństwo dla Ciebie i nas wszystkich, dla spokojnej i demokratycznej Europy, jednocześnie silnej i ludzkiej. 488 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 489 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. Ojcze Mateos, Panie i Panowie, Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. To dla mnie wielki zaszczyt i przyjemność móc w dniu dzisiejszym zwrócić się do młodych ludzi i rozmawiać z nimi w tym historycznym miejscu – Królewskim Ośrodku Uniwersyteckim Escorial Maria Cristina. Pragnę wyrazić swoją wdzięczność dyrektorowi ojcu Mateosowi za zaproszenie. W dniu dzisiejszym, na początku dwudziestego pierwszego wieku, proces jednoczenia Europy osiągnął etap, który tylko nieliczni mogli przewidzieć 20 lat temu w 1986 r., kiedy Hiszpania została członkiem wówczas zwanej Wspólnotami Europejskimi. Obecnie żyjemy w Unii bez granic, ze wspólnym rynkiem wewnętrznym i wspólną europejską walutą. Największe dotychczasowe rozszerzenie miało miejsce prawie dwa lata temu – od 1 maja 2004 r. Unia Europejska obejmuje 25 państw członkowskich i ma ponad 450 milionów mieszkańców, czyli więcej niż USA i Rosja łącznie, a jej gospodarka wytwarza jedną czwartą ogólnoświatowego PKB. Oznacza to, że Unia Europejska jest z perspektywy historycznej niepowtarzalnym, opartym na wspólnych wartościach stowarzyszeniem państw, które zapewnia wszystkim państwom członkowskim niezliczone korzyści, co w zamian wiąże się z obowiązkami. Bogactwo Europy wynika z jej kulturowej indywidualności i różnorodności. Jest to spuścizna, którą pragniemy nie tylko chronić, lecz również wykorzystać z pożytkiem dla nas i promować. Naszym celem jest silna, pozbawiona zbędnych elementów Unia Europejska, w której państwa narodowe, a także regiony, miasta i gminy, niezależnie wykonują swoje zadania. Wszystkie cztery szczeble służą jako forum naszej europejskiej kultury i ją wyrażają. Nie możemy patrzeć na poszczególne szczeble jak na konkurentów, lecz musimy postrzegać je jako odgrywające jednakowo ważną rolę w kształtowaniu naszej europejskiej tożsamości. W czerwcu 2004 r. wyborcy europejscy ponownie zagłosowali w sposób czyniący frakcję EPL-ED największą siłą polityczną w Parlamencie Europejskim. Obecnie jest nas 264 (czyli 36%) wśród wszystkich 732 posłów do PE. Tych 264 posłów do PE pochodzi z 45 partii krajowych. Nasza grupa jest jedyną, w której skład wchodzą posłowie do PE ze wszystkich 25 państw członkowskich Unii Europejskiej. Nie zmieni się to wraz z przystąpieniem Rumunii i Bułgarii, gdyż w naszej grupie działa już w charakterze obserwatorów 14 parlamentarzystów z tych dwóch krajów. Wybór wystąpień 491 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. Nasza grupa polityczna uważa chrześcijańską wizję człowieka za istotny motyw przewodni. Szanujemy wartości chrześcijańskie jako zasadniczy element naszej zachodniej kultury. Jednocześnie kładziemy nacisk na dialog z innymi religiami i kulturami w naszej działalności. W ten sposób grupa – w skład której wchodzą między innymi katolicy, protestanci, anglikanie, prezbiterianie, metodyści, prawosławni, żydzi i muzułmanie – wnosi wkład w ducha porozumienia, zarówno wewnątrz Europy, jak i z naszymi sąsiadami na południe od Morza Śródziemnego i w świecie arabskim. Celem jest wzmocnienie wzajemnego zrozumienia i znalezienie wspólnego podejścia do rozwiązywania problemów. Jednym z tych problemów jest międzynarodowy terroryzm, który uderzył w Europę wraz z wybuchami bomb w Madrycie 11 marca 2004 r. Ataki te wymierzone były nie tylko w Hiszpanię, lecz także w nas wszystkich – w prawa człowieka, godność ludzką oraz wolność jednostki. Były wymierzone w nasze ideały demokracji i pokoju. Poprzez politykę promowania zrozumienia międzykulturowego musimy znaleźć sposób zneutralizowania zagrożenia międzynarodowym terroryzmem i religijnym fundamentalizmem u ich źródła. Musimy podjąć wszelkie starania, aby zapobiec konfliktowi między religiami lub „zderzeniu cywilizacji”. W tym zakresie znaczącą rolę do spełnienia mają kraje śródziemnomorskie oraz ich sąsiedzi. Regionowi temu, który odegrał prawie niepowtarzalną rolę w historii jako miejsce nagromadzenia kultur i religii oraz będąc polem konfliktów między nimi, pisane jest zostać miejscem gdzie zapanuje pokój między ludźmi w duchu wzajemnej tolerancji i zrozumienia. Wzajemne zrozumienie jest konieczne, jeżeli mamy zyskać szacunek, a wzajemny szacunek jest konieczny, jeżeli mamy zyskać zaufanie. To wymaga podjęcia praktycznych działań, na przykład w ramach procesu barcelońskiego zapoczątkowanego przez Unię Europejską. W trakcie pełnienia przeze mnie funkcji przewodniczącego grupy politycznej od 1 lipca 1999 r. za swoje zadanie uznałem wniesienie wkładu w ten dialog. W ciągu minionych lat odwiedziłem 16 islamskich krajów arabskich. W ubiegłym roku złożyłem wizytę w Iranie, gdzie odbyłem wiele nieoficjalnych rozmów politycznych. Wartości Na przestrzeni historii Europa ewoluowała w kierunku wspólnoty wartości, która podlega bardzo zróżnicowanym wpływom. Europa Zachodnia ukształtowana została przez grecką 492 Wybór wystąpień myśl antyczną, prawo rzymskie i wiarę chrześcijańską. Humanizm, renesans i reformacja przyczyniły się do stworzenia wizerunku chrześcijańskiego Zachodu w takim samym stopniu jak później Oświecenie i nowoczesna nauka. Przywiązanie do chrześcijaństwa jest centralnym elementem tożsamości europejskiej jak również naszej wspólnoty wartości. Politycy wierni normom chrześcijańskim będą zatem optować za konkretną, tj. chrześcijańską wizją człowieka. Oblicze Europy jest również głęboko naznaczone chrześcijaństwem. Jest to widoczne w symbolach chrześcijaństwa obecnych w katedrach i klasztorach, czego pięknym przykładem jest San Lorenzo, a także w szkołach i szpitalach oraz w postaci przydrożnych krzyży i kapliczek. Sposób oznaczania upływu czasu również jest odzwierciedleniem chrześcijaństwa, począwszy od siedmiodniowego tygodnia do kalendarza liturgicznego, który określa daty dorocznych świąt. Postrzegamy człowieka jako stworzenie boże. Jesteśmy więc przekonani, że każda istota ludzka posiada nienaruszalną godność. Człowiek jest wartością samą w sobie, bez potrzeby dodatkowego uzasadnienia oraz niezależnie od zdolności fizycznych, intelektualnych lub ekonomicznych. Zasada ta jest szczególnie istotna w dyskusjach nad bioetyką. Jeżeli każdy człowiek jest niepowtarzalny, nie możemy go powielać. Jeżeli życie ludzkie jest wartością samą w sobie, nie możemy tworzyć życia ludzkiego, aby później je zabić. Norma wartości „wyprodukowano w Europie” jest niezbędnym fundamentem stabilnej Europy. Włączenie karty praw podstawowych do konstytucji europejskiej uczyniłoby chrześcijańską wizję człowieka istotną i obowiązującą podstawą naszej wspólnoty. Karta praw podstawowych chroni godność osoby ludzkiej i prawo do integralności człowieka. „Człowiek” zaś oznacza odpowiedzialność za samą jednostkę i jednocześnie odpowiedzialność za społeczeństwo. Rozumiemy przez to, że winniśmy zakazać reprodukcyjnego klonowania istot ludzkich. Karta zawiera konkretne postanowienia o ochronie rodziny, dzieci i osób starszych, jak również prawa do zawarcia małżeństwa i założenia rodziny. Nasza grupa polityczna zawsze apelowała o zawarcie odniesienia do Boga w konstytucji europejskiej wraz z jednoznacznym odwołaniem do dziedzictwa judeochrześcijańskiego, które wywarło tak decydujący wpływ na historię Europy. Niestety ani wszyscy członkowie Konwentu, ani większość posłów do PE nie poparła tej propozycji. Konstytucja jednak pośrednio odnosi się do dziedzictwa chrześcijańskiego Europy uwzględniając, że preambuła wyraźnie nawiązuje do dziedzictwa religijnego Europy. Ponadto część I konstytucji uznaje Wybór wystąpień 493 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. status kościołów oraz organizacji światopoglądowych i niewyznaniowych. Włączenie do Konstytucji klauzuli solidarności jest również wyrazem uwzględnienia poglądów chrześcijańskiej doktryny społecznej. Zasady demokracji i chrześcijaństwa mają dalekosiężne skutki dla polityki europejskiej, zwłaszcza polityki w dziedzinie praw człowieka. Traktat o Unii Europejskiej oraz tekst konstytucji określają prawa człowieka jako jedną z zasad wspólnych wszystkim państwom członkowskim, w oparciu o którą utworzono UE. Oznacza to, że europejska polityka zagraniczna musi stawać w obronie praw człowieka prześladowanych chrześcijan w Sudanie i cywilnej ludności muzułmańskiej w Czeczenii, tak jak broni społeczeństwa Zachodu zagrożonego terroryzmem zarówno w Ameryce, jak i w Europie. Popieramy prawa człowieka na całym świecie, co dotyczy również Chin i Europy Wschodniej. Palestyńczycy mają taką samą godność jak Izraelczycy. Sposobem na podkreślenie tego zaangażowania jest przyznawana od 1988 r. przez Parlament Europejski Nagroda im. Sacharowa na rzecz Wolności Myśli, która w ostatnich latach została przyznana między innymi nigeryjskiej prawniczce Huawie Ibrahim, organizacji broniącej praw dziennikarzy na Białorusi oraz międzynarodowej organizacji Reporterzy bez Granic. Organizacja praw obywatelskich Kobiety w Bieli również otrzymała tę nagrodę w uznaniu zaangażowania w opór wobec reżimu kubańskiego dyktatora Fidela Castro. Wzywamy Europę do sformułowania skoordynowanej wspólnej polityki zagranicznej podlegającej europejskiemu ministrowi spraw zagranicznych. Należy zadbać o to, aby Europa wreszcie mówiła jednym głosem, abyśmy w przyszłości mogli zapobiec tego rodzaju różnicom poglądów, które szargają jej wizerunek, jak na przykład kwestia Iraku, i współpracować w atmosferze konsensusu. Jedynym dla nas Europejczyków sposobem na bycie silnymi jest przyjęcie wspólnego podejścia, abyśmy w ramach stosunków transatlantyckich mogli pewnie prowadzić negocjacje z naszymi amerykańskimi partnerami i na równych prawach jako gracz w skali ogólnoświatowej i nie ulegli ponownie podziałowi na starą i nową Europę oparciu o dewizę „dziel i rządź”. Jesteśmy głęboko zaniepokojeni sytuacją w Rosji i niektórych byłych republikach radzieckich. Musimy zapewnić, aby dyktatury takie jak rządy Aleksandra Łukaszenki na Białorusi nie otrzymywały zewnętrznego wsparcia. Stany Zjednoczone są zarówno partnerem, jak i przyjacielem UE. Istnieją jednak między nami różnice – takie jak traktowanie więźniów CIA lub przebywających w Zatoce Guantanamo – o których otwarcie mówimy. 494 Wybór wystąpień Polityki Odważni i wizjonerscy chrześcijańscy demokraci stworzyli podwaliny naszego europejskiego domu. Od chwili rozpoczęcia integracji europejskiej oni stanowili siłę, która napędzała ten proces. Ludzie tacy jak Konrad Adenauer, Robert Schuman i Alcide de Gasperi zaszli tam, gdzie nikt przed nimi nie dotarł, na kontynencie spustoszonym wojną i podzielonym przez system polityczny powstały po wojnie. Zainspirowani wizją trwałego pokoju i wspólnego rozwoju, stabilności i dobrobytu wszystkich ludzi na naszym kontynencie, zaczęli wspólnie definiować i realizować polityki, których zasięg przekraczał granice państwowe. Wizja ojców-założycieli stała się rzeczywistością. Co więcej, wykazała swą siłę i odniosła sukces w konflikcie między systemem wolności i demokracji z jednej strony a dyktaturą komunistyczną z drugiej. Gdy wizja ta urzeczywistniła się, nastąpił koniec sztucznego podziału Europy wraz z przystąpieniem Polski, Węgier, Czech, Słowenii, Słowacji oraz państw bałtyckich, czyli Estonii, Łotwy i Litwy do Unii Europejskiej. Również Niemcy nie mogłyby się zjednoczyć 3 października 1990 r., gdyby ludzie tych krajów nie opowiedzieli się zdecydowanie za wolnością. Pragnę również przypomnieć, że wydarzenie to z pewnością nie byłoby możliwe bez ogromnej siły duchowej papieża Polaka Jana Pawła II, który w latach 80. zwracał się do swoich rodaków słowami „Nie lękajcie się!” Włączenie tych państw, co zawsze popierał Parlament Europejski, było historycznym i moralnym imperatywem. W godnej podziwu pokojowej rewolucji pokonały one komunizm i z powodzeniem opowiedziały się za demokracją i samostanowieniem. Nowe państwa członkowskie zawsze wykazywały postawę prozachodnią, będąc przez 50 lat ofiarami najbardziej brutalnych i nieludzkich ideologii dwudziestego wieku: narodowego socjalizmu i komunizmu. Kraje Europy Środkowej słusznie domagały się raz na zawsze członkostwa w rodzinie europejskich demokracji. Rozszerzenie nie było jednak tylko historycznym i moralnym wymogiem; długoterminowa stabilizacja całego regionu między Morzem Bałtyckim a Morzem Czarnym leży również w naszym własnym interesie politycznym i strategicznym. Wraz z upadkiem zdominowanego przez Związek Radziecki reżimu w Europie Środkowej powstała polityczna próżnia, która w sposób oczywisty groziła dalszym brakiem stabilizacji. W tym regionie musiało być to najwyższym priorytetem wszelkich działań europejskich, bowiem Wybór wystąpień 495 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. niezadowolenie w jednej części Europy nieuchronnie wpływa na Europę jako całość. Fakt, że od 2004 r. my, Europejczycy wybieramy co pięć lat wspólny Parlament być może jest jedną z najbardziej wyraźnych oznak pojednania, jaką mogą wykazać kraje, które w ubiegłym wieku toczyły ze sobą tak zaciekłe wojny. Także częściowo dzięki naszym wysiłkom i poparciu Parlamentu Europejskiego możliwe okazało się przezwyciężenie sztucznego podziału kontynentu i zjednoczenie Europy. Europa odznaczyła się spokojem i jasnością myślenia w reakcji na wyzwania historycznego procesu radykalnej zmiany w Europie. Zapożyczając metaforę autorstwa Michaiła Gorbaczowa, który w połowie lat 80. dał początek politykę „pieriestrojki” i „głasnosti”, a w konsekwencji przyczynił się do upadku żelaznej kurtyny, w dniu dzisiejszym możemy powiedzieć, że europejski dom ma jest już prawie w pełni zamieszkany. Bułgaria i Rumunia stoją już u drzwi, a negocjacje z Chorwacją już się rozpoczęły. Turcja także aspiruje do przystąpienia do Unii Europejskiej. W ostatnich latach poczyniła ogromny wysiłek na rzecz reform. Wola przystąpienia nie wystarczy jednak do zagwarantowania członkostwa. Głównym pytaniem jest, czy przystąpienie Turcji może stworzyć ryzyko dezintegracji Unii ze względu na zbyt małą wewnętrzną jednorodność i zbyt znaczące rozszerzenie geograficzne na zewnątrz. Osobiście uważam, że akcesja Turcji okazałaby się zbyt wielkim obciążeniem kulturowym, politycznym, finansowym i geograficznym dla UE. Członkowie Unii Europejskiej muszą wykazywać wystarczająco dużo cech wspólnych. Musimy nie tylko sprawdzić naszą zdolność do przyjęcia państw kandydujących, ale również dokładnie sprawdzić, czy sama Unia Europejska jest zdolna do rozszerzenia. Jak mocne są fundamenty naszego europejskiego domu? Musimy bardzo otwarcie i szczerze omówić z Turcją kwestię „akcesji”, a tymczasem znaleźć inny, nowy rodzaj współpracy, „uprzywilejowane partnerstwo”, które nie polega dokładnie na członkostwie, lecz przewiduje bardzo wysoki poziom współpracy w dziedzinie polityki, ekonomii i społeczeństwa obywatelskiego. Nasz europejski dom powinien być otoczony sąsiadami – kręgiem przyjaciół, którzy są nam przychylni. Wskutek rozszerzenia Unii Europejskiej pilnie potrzebujemy reformy podstaw traktatowych, zwłaszcza ram instytucjonalnych. Konstytucja europejska oferuje solidną podstawę umożliwiającą zrównoważenie interesów w UE i rozwiązywanie konfliktów. Jedynie konstytucja jest w stanie umożliwić Unii Europejskiej pomyślne stawienie czoła wyzwaniom globalizacji. Z przykrością obserwuję obecnie omawianą propozycję utworzenia „twardego 496 Wybór wystąpień jądra” Europy jako alternatywy dla konstytucji. Moim zdaniem nie jest to rozwiązanie, do którego powinniśmy dążyć. Nie chcemy Europy różnych prędkości; chcemy osiągać wspólne postępy w dążeniu do pogłębienia Europy politycznie. Unia Europejska musi odpowiadać za ochronę praw podstawowych. W związku z tym musi dążyć do zapewnienia, że Karta Praw Podstawowych stanie się nieodłącznym i wiążącym elementem podstaw umownych UE, jak przewiduje konstytucja europejska. Podkreśliłoby to fakt, że Unia Europejska jest wspólnotą wartości, która przywiązuje zasadniczą wagę do poszanowania praw człowieka, tolerancji, pomocniczości i solidarności. Jak przewiduje konstytucja, zgodnie z zasadą pomocniczości, kompetencje i działania Unii powinny ograniczać się do celów, których nie można w sposób odpowiedni osiągnąć na szczeblu narodowym. Obszary działalności, które stanowią część ustalonych tradycji cywilizacji i różnorodności kulturowej Europy, powinny pozostać w kompetencjach poszczególnych państw członkowskich. Dlatego konstytucja przewiduje prawo parlamentów krajowych do wszczęcia postępowania i środki odwoławcze w związku z zarzutami o naruszenie zasady pomocniczości. Celem jest wzmocnienie instytucji wspólnotowych i ustalenie wyraźnego podziału kompetencji. Parlament Europejski musi stać się organem prawodawczym na równych zasadach z Radą. Oznacza to nadanie mu prawa współdecydowania we wszystkich europejskich kwestiach legislacyjnych oraz pełnych praw do współstanowienia we wszystkich sprawach budżetowych. Obecnie Parlament współdecyduje o około 75 % prawodawstwa europejskiego. Musimy uporządkować niejasną sytuację władzy prawodawczej i wykonawczej oraz stworzyć bardziej przejrzystą Unię, która przestrzega podstawowych zasad demokracji. Ludzie muszą łatwiej rozumieć, który szczebel odpowiada, za jakie decyzje. Dlatego podział kompetencji musi zostać określony tak jasno, jak to jest możliwe w ramach podziału uprawnień. Przywiązujemy szczególną wagę do metody wspólnotowej, tzn. do działania instytucji wspólnotowych – Parlamentu Europejskiego, Rady Ministrów i Komisji Europejskiej – na podstawie decyzji podejmowanych większością głosów. Tylko pod warunkiem podjęcia wspólnego działania Europa może być wystarczająco silna, aby stawić czoła wyzwaniom dzisiejszego zglobalizowanego świata, z którymi nie mogą już radzić sobie pojedynczo państwa narodowe, gdyż problemy nie zatrzymują się na granicach państwowych. Wybór wystąpień 497 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. Globalizacja oraz jej wpływ gospodarczy i społeczny alienują i wyrzucają wielu ludzi poza nawias społeczeństwa, tworząc żyzną glebę dla tendencji dążących ku renacjonalizacji i ksenofobii. Musimy wspólnie przeciwstawić się tej szkodliwej tendencji. Głosowanie na „nie” w referendach w sprawie konstytucji europejskiej we Francji i Holandii – dwóch państwach założycielskich Wspólnot Europejskich – przysłoniło wcześniejsze „tak” innych państw członkowskich. Inne kraje to w szczególności Hiszpania, która bardzo wcześnie i z powodzeniem przeprowadziła referendum przy wysokim poparciu głosujących. Od tamtej pory wiele osób ogłosiło śmierć traktatu konstytucyjnego. Czyniąc tak ignorują wolę i decyzję większości państw członkowskich, które ratyfikowały już konstytucję zgodnie z demokratycznymi procedurami. Nie po raz pierwszy w historii integracji europejskiej w referendum odrzucono traktat europejski. W 1992 r. Duńczycy powiedzieli „nie” Traktatowi z Maastricht, który wytyczał drogę do realizacji projektu wspólnej waluty. W 2001 r. Irlandczycy powiedzieli „nie” Traktatowi z Nicei przewidującemu reformę instytucji UE jako przygotowanie do przyszłego rozszerzenia Europy. Obydwa kraje sprzeciwiły się szczegółowym postanowieniom tych traktatów. Po kilku zmianach określonych w protokołach dodatkowych, w drodze drugiego referendum w obydwu przypadkach uzyskano dla nich poparcie. Po referendach we Francji i w Holandii Rada Europejska przewidziała „czas na refleksję”. Szefowie państw i rządów zamierzają ocenić rezultaty tego okresu refleksji pod względem procesu ratyfikacji. Musimy wykorzystać ten czas do lepszego zapoznania ludzi z konstytucją. Musimy ich informować, ale również słuchać i brać pod uwagę ich zdanie. Musimy wyjaśnić konsekwencje decyzji UE w życiu codziennym. Oprócz komunikacji ze środkami masowego przekazu musimy również podwoić osobiste kontakty z obywatelami na szczeblu lokalnym i wyjaśnić im konstytucję w sposób zrozumiały. Gospodarka Jak już wyraźnie zaznaczyłem, nie wolno nam sprowadzać procesu integracji europejskiej do jej wymiaru gospodarczego. Unia Europejska jest czymś więcej niż stowarzyszeniem utworzonym w celu zwiększenia dobrobytu swych członków. Tożsamość europejska nie może być określana wyłącznie przez interesy ekonomiczne lub wyłącznie przez instytucje polityczne. W istocie Unia Europejska jest przede wszystkim wspólnotą wartości, której 498 Wybór wystąpień członkowie – przy całej różnorodności, która zasługuje na ochronę – są zjednoczeni wspólną wizją porządku politycznego i gospodarczego regulującego ich wspólne życie. W obliczu wyzwań globalizacji Europa musi jednak udowodnić swym obywatelom, że w przyszłości także będzie bronić postępu gospodarczego i opieki społecznej. Istotne jest, aby państwa członkowskie uznały i dodatkowo poszerzyły decydującą rolę, którą UE odgrywa w tym rozwoju. Konkurencyjność jest kluczem do wydajności gospodarczej. Jeżeli Europa ma utrzymać własną konkurencyjność w obliczu konkurencji globalnej i osiągnąć swe cele społeczne, gospodarcze oraz w zakresie ochrony środowiska, będziemy potrzebować wybiegającą w przyszłość gospodarkę europejską i rynek wewnętrzny oparty na wiedzy oraz badaniach naukowych. Obecnie ogólne wydatki na badania i rozwój w Europie są zbyt małe w skali światowej, aby umożliwić przełożenie rezultatów naszej pracy badawczej na wyniki gospodarcze. Jeżeli Europa ma przezwyciężyć tę słabość, będzie potrzebowała większej innowacyjności oraz większej mobilności ludzi i idei, aby zagwarantować szanse na zatrudnienie i przyszłość młodego pokolenia. Jednocześnie młode pokolenie nie może upaść pod ciężarem struktury demograficznej. Struktura starzejącego się społeczeństwa stawia temu i następnym pokoleniom poważne wyzwania. Doświadczamy wzrostu kosztów w ramach systemów emerytalnych i zdrowotnych, przy ciągłym zmniejszaniu się potencjalnej siły roboczej. Do połowy XXI wieku liczba Europejczyków między 15 a 65 rokiem życia obniży się o blisko 50 milionów, natomiast liczba emerytów wzrośnie o blisko 60 milionów. Może to spowodować wyraźny spadek średniego wzrostu gospodarczego w UE (z dzisiejszych 2% do 1,3% do roku 2050). W przyszłości polityka europejska będzie musiała skoncentrować się na tych problemach. Główne zadania obejmują reformę systemów emerytalnych i opieki społecznej, zwiększenie produkcji i stopy zatrudnienia oraz odpowiednią politykę imigracyjną. Potrzebujemy reform ukierunkowanych na cel, większej elastyczności, większej odpowiedzialności osobistej i mniejszej ilości utrudnień biurokratycznych i administracyjnych. Jednocześnie musimy stworzyć makroekonomiczne środowisko ukierunkowane na wzrost, aby zapewnić stabilną walutę, dynamiczną gospodarkę i doskonale rozwijający się rynek pracy. Dług narodowy musi być konsekwentnie obniżany. Z tego względu mogę jedynie zachęcać wszystkich polityków odpowiedzialnych za sprawy budżetowe i finansowe do poważnego traktowania Paktu Stabilizacji i Wzrostu. Wybór wystąpień 499 Unia Europejska: Wartości - polityka - gospodarka Przemówienie w Królewskim Centrum Uniwersyteckim im. Marii Cristiny, Escorial, 4 maja 2006 r. Jednocześnie musimy wykorzystać i zwiększyć szanse, które daje nam jednolity rynek. Jednym z istotnych sposobów realizacji rynku wewnętrznego jest poprawa wzajemnej swobody świadczenia usług poprzez przyjęcie dyrektywy usługowej, która wiosna tego roku została zasadniczo poparta przez Parlament i Radę Ministrów. Po pomyślnej transpozycji, dyrektywa ta powinna przyczynić się do zapewnienia, że najważniejszy sektor gospodarczy w Europie, sektor usług, który daje zatrudnienie dwóm trzecim pracowników, stanie się jeszcze bardziej konkurencyjny. Konkurencyjna gospodarka europejska nie jest jednak ostatecznym celem sama w sobie; silna gospodarka jest zawsze najlepszym warunkiem wstępnym dobrej polityki społecznej. Dla nas konkurencyjność oznacza utworzenie większej liczby miejsc pracy w Europie dzięki pobudzeniu wzrostu i stworzeniu lepszych warunków gospodarczych. To właśnie rozumiemy pod pojęciem polityki społecznej w prawdziwym tego słowa znaczeniu. Nie możemy stawiać ochrony środowiska naturalnego i ekologii na pozycji konkurencyjnej wobec gospodarki; potrzebujemy rozsądnej równowagi między nimi. Ważne jest zatem, aby wspierać Komisję Europejską i państwa członkowskie w realizacji strategii lizbońskiej, aby UE stała się jednym z najistotniejszych graczy na globalnej scenie politycznej. opisanej tak znamiennymi słowami: „Nie tworzymy koalicji państw, jednoczymy ludzi”. Dziś Europa jest instytucją pokoju, bowiem Unia Europejska stosuje prawo sprawiedliwości, nie zaś prawo dżungli. Panie i panowie, przez wasze pokolenie pokój jest przyjmowany za pewnik i nie stanowi już wyłącznego uzasadnienia integracji europejskiej. Dlatego też musimy kłaść większy nacisk na znaczenie naszych wartości, jak również na główne filary naszej polityki – odwagę, wierność zasadom, solidarność i ducha kompromisu – z których będziemy także czerpać podczas debaty nad konstytucją. Wierzę w tradycyjną chęć kompromisu, która zawsze charakteryzowała Europę i którą można określić mianem najważniejszego budulca naszego europejskiego domu. W końcowej analizie wyjątkowa historia sukcesu Europy zbudowana jest na fundamentach tego europejskiego domu, które umożliwiły nam pokonanie przeszkód wydających się nie do pokonania. Będziemy nadal niestrudzenie i cierpliwie pracować nad zagwarantowaniem wkładu Parlamentu Europejskiego w budowanie Europy demokracji i solidarności na rzecz jej obywateli. Zwracam się do was o przyłączenie się do tych starań – dla dobra Hiszpanii i Europy jako całości. Integracja europejska, wraz z otwartym rynkiem wewnętrznym, jest sposobem na zapewnienie, że globalizacja przyjmuje formę społecznie akceptowalną przez naszych obywateli, a jednocześnie przynosi rzeczywiste korzyści gospodarcze. Fakt, że traktujemy globalizację jako wyzwanie – a także postrzegamy ją jako szansę na zagwarantowanie Europie stabilnej pozycji w globalnej gospodarce - ma zdecydowane znaczenie dla konkurencji i wzrostu. Podsumowanie W ciągu minionych dziesięcioleci Parlament Europejski – przy zdecydowanym udziale naszej grupy politycznej – niestrudzenie walczył o nadanie Unii Europejskiej demokratycznych rysów. Wiele kamieni milowych znaczących tę drogę nosi znamiona chrześcijańskich demokratów: Unia Gospodarcza i Walutowa, jednolity rynek, sformułowanie Karty Praw Podstawowych, a później projekt konstytucji i zjednoczenie Europy w oparciu o pokój i wolność. W dużej mierze to dzięki nam na przestrzeni czasu Europa przeszła od integracji gospodarczej do politycznej. Metoda wspólnotowa zbliżyła nas do wizji Roberta Schumana, 500 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 501 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. Wstęp Drogi Wimie (van Velzenie), Drodzy Przyjaciele! Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. Robert Schuman jako wybitny mąż stanu i wizjoner Europy do dziś pozostaje czołową postacią integracji europejskiej. To, że spotykamy się dziś tu, w Budapeszcie, aby oddać cześć ojcu-założycielowi Europy z okazji sto dwudziestej rocznicy jego urodzin, jest słuszne i ma szczególny wymiar symboliczny. Równocześnie świętujemy piętnastą rocznicę założenia Instytutu Roberta Schumana, który od momentu powstania w roku 1991 zasłużył się wyjątkowym zaangażowaniem i imponującą działalnością na rzecz idei europejskiej. Instytut Roberta Schumana utworzono po upadku muru berlińskiego i upadku Związku Radzieckiego w roku 1991. Kładzie on szczególny nacisk na współpracę z demokratycznymi partiami w Europie Środkowo-Wschodniej, istotnie przyczyniając się do realizacji wizji Roberta Schumana. Serdecznie dziękuję frakcji EPL-ED, chciałbym również osobiście podziękować Wimowi van Velzenowi, byłemu wiceprzewodniczącemu naszej grupy politycznej, uhonorowanemu medalem Roberta Schumana, za jego zaangażowaną i wyjątkową pracę na stanowisku przewodniczącego Instytutu. Chciałbym także podziękować dyrektorowi Instytutu, Erhardowi von der Bankowi, jego poprzedniczce Marcie Szalay i wszystkim pracownikom. Camielowi Eurlingsowi, nowemu przewodniczącemu Instytutu Roberta Schumana, życzę wszelkiej pomyślności. Osobistości przy stole zarządu symbolizują historię Europejskiej Partii Ludowej (EPL) i jej grupy w Parlamencie Europejskim. Egon Klepsch, który dłużej niż ktokolwiek inny przewodniczył grupie i znał jeszcze osobiście Roberta Schumana, Wilfried Martens, przewodniczący EPL i były przewodniczący grupy, Jacques Santer, były przewodniczący Komisji Europejskiej i były premier Luksemburga oraz wcześniejszy przewodniczący EPL, a także Wim van Velzen. Wybór wystąpień 503 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. Panie i Panowie! Całkiem niedawno, podczas obchodów Dnia Europy, wspominaliśmy historyczną deklarację Roberta Schumana z 9 maja 1950 r. dotyczącą nowego porządku Europy. Stanowiła ona pierwszy decydujący krok w kierunku budowy Europy. Robert Schuman i jego współtowarzysze Jean Monnet, Konrad Adenauer i Alcide De Gasperi dzięki swojemu osobistemu zaangażowaniu umożliwili zaistnienie Europy jako wspólnoty pokoju. Dziś nasza wdzięczność za to jest bezgraniczna. Przy okazji pięćdziesiątej rocznicy deklaracji Schumana w 2000 r. EPL-ED podczas imponujących obchodów w sali naszej grupy politycznej w Brukseli nie tylko wspominała zasady Roberta Schumana, lecz także zobowiązała się do kierowania się nimi w przyszłości. Robert Schuman symbolizuje chrześcijańskie korzenie Europy. Dlatego propagowane przez niego wartości, wizje i idee oddziałują także dziś na poglądy polityczne, które reprezentujemy we frakcji Europejskiej Partii Ludowej (Chrześcijańscy Demokraci) i Europejskich Demokratów w Parlamencie Europejskim. Schuman i Europa Jeszcze przed końcem drugiej wojny światowej Robert Schuman stwierdził, że przyszłość leży we współpracy, a nie w walce, czego dowodzi następujący cytat: „Gdy zamilknie broń, podamy naszym dawnym wrogom dłoń w celu pojednania i wspólnie zbudujemy nową Europę. Pokój jako podstawa przyszłości, w której warto żyć, może trwać tylko wtedy, gdy nasze narody wzajemnie sobie wybaczą, nauczą się rozumieć i pojednają ze sobą.” Jako francuski minister spraw zagranicznych stworzył podstawy Wspólnoty Węgla i Stali. Zaproponował, aby surowce potrzebne do zbrojeń, takie jak węgiel i stal, podlegały jednemu wspólnemu organowi. W ten sposób stworzył podwaliny europejskiej wspólnoty państw i sukcesu niepowtarzalnego na skalę światową. W roku 1957 Europejska Wspólnota Węgla i Stali przekształciła się w Europejską Wspólnotę Gospodarczą. W kolejnych dziesięcioleciach nastąpiło wprowadzenie rynku wewnętrznego i wspólnej waluty. Unia Europejska liczy dziś 25 państw członkowskich, a ich liczba wzrośnie wkrótce do 27. „Najważniejszy jest jednak pokój”, mówił Robert Schuman już w roku 1950. Jeżeli nawet dziś idea pokoju nie jest jedynym uzasadnieniem europejskiego zjednoczenia, pozostaje ona najważniejsza. 504 Wybór wystąpień Dziś wyraźnie widać, że Robert Schuman miał rację: państwom narodowym coraz trudniej samodzielnie utrzymać dobrobyt, bezpieczeństwo wewnętrzne i pokój. Jako wspólnota prawa i wartości Unia Europejska zapewnia pokój, wzmacnia związki pomiędzy państwami i tworzy warunki dla dobra ogółu i dobrobytu. W tym kontekście chciałbym zwrócić szczególną uwagę na zjednoczenie Europy podczas wielkiego rozszerzenia Unii Europejskiej w dniu 1 maja 2004 r. Hans-August Lücker, były przewodniczący naszej grupy politycznej EPL-ED mówił, że już na początku lat sześćdziesiątych w rozmowie z młodymi posłami Robert Schuman zaznaczał, że pewnego dnia także przyjaciele z Europy Środkowo-Wschodniej doczekają wolności i wezmą udział w dziele budowania jedności naszego kontynentu. Wraz z przyjęciem Węgier, Polski, Czech, Słowenii, Słowacji i trzech państw bałtyckich Estonii, Łotwy i Litwy UE dokonała historycznego kroku. Kraje te pokonały komunizm i zdobyły demokrację i niezależność. Parlament Europejski z grupą EPL-ED na czele z pełnym przekonaniem popierał włączenie państw Europy Środkowo-Wschodniej do Unii Europejskiej. Właśnie nasza grupa zaproponowała prowadzenie negocjacji o przystąpienie ze wszystkimi ośmioma krajami Europy Środkowej, a nie tylko z pewną ich częścią. Pamiętam dobrze, jak Staffan Burenstam Linder, wiceprzewodniczący grupy, który opracował ideę „intensywnych negocjacji” z krajami bardziej zaawansowanymi i „negocjacji” z tymi, które były mniej zaawansowane, oznajmił mi to jako wiceprzewodniczącemu grupy odpowiedzialnemu za sprawy rozszerzenia w szwedzkim parlamencie. Wilfried Martens był wtedy przewodniczącym EPL-ED (1994-1999). Zgadzałem się z tym w pełni i rozważania te sformułowałem w małym pokoju hotelu Nelson w Sztokholmie. Na posiedzeniu grupy w dniu 1 października 1998 r., które wyjątkowo odbyło się zamiast o godzinie 9 już o 8, jednogłośnie przyjęła ona owe rozważania. Parlament Europejski, Komisja i państwa członkowskie przyłączyły się do tego stanowiska, dzięki czemu w dniu 1 maja 2004 r. wszystkie wymienione wcześniej kraje mogły przystąpić do UE. Szczególnie cieszy mnie fakt, że z okazji uczczenia pamięci Roberta Schumana spotkaliśmy się w Budapeszcie, stolicy Węgier, w kraju, który dokładnie 50 lat temu, w 1956 r. tak odważnie stawił czoła sowieckim czołgom. Zjednoczona Europa stanowi bogactwo oraz źródło wyzwań. Wszyscy musimy być gotowi na wzajemne wysłuchanie swoich racji, wymianę, naukę i wykazanie się gotowością do kompromisów. Codziennie praktykujemy to w naszej pracy. Od 1999 r. stanowimy Wybór wystąpień 505 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. największą grupę polityczną w Parlamencie Europejskim, w której skład wchodzi 263 posłów i jako jedyna grupa posiadamy posłów ze wszystkich 25 państw członkowskich UE oraz „obserwatorów” z krajów kandydujących - Rumunii i Bułgarii. Europa jako wspólnota wartości Szanowni Państwo! Drodzy Przyjaciele! Unia Europejska nie stanowi celu gospodarczego ani przymierza wspólnych interesów. W myśl Roberta Schumana jest ona wspólnotą wartości bazującą na chrześcijańskim obrazie człowieka, opartą na demokracji, praworządności, solidarności i tolerancji. Człowiek jest „osobą” odpowiedzialną przed sobą i przed społeczeństwem. Świadomość kulturowa UE bazuje na tradycji chrześcijańskiej. Nasza grupa polityczna popiera to z naciskiem i pasją. Bez podstawowych wartości europejskich i wspólnej woli kształtowania przyszłości dla dobra wszystkich, nie bylibyśmy dziś tu, gdzie jesteśmy. Śmiem nawet twierdzić, że w inny sposób polityczna integracja naszej Wspólnoty Europejskiej nie byłaby w ogóle możliwa. Przed nami jeszcze wiele zadań do wykonania w Europie. Europejskie przedsięwzięcie rodzi ciągle nowe pytania. Już Robert Schuman wiedział, że Europy nie „stworzy się od razu”. Dynamika dzisiejszych czasów powoduje ciągłe zmiany warunków politycznych. Zmiany stwarzają wyzwania. Gdy podejmujemy te wyzwania, pojawiają się nowe możliwości i otwierają horyzonty. Natomiast wspólnota wartości pozostaje stała i tworzy przejrzyste ramy działania, które umożliwiają decydowanie o tym, co należy zachować, co poprawić, czego unikać, a co zwalczać. Unia Europejska musi w elastyczny sposób dopasowywać swoją koncepcję porządku politycznego do wyzwań przyszłości, jednak europejskie wartości podstawowe tworzą solidne fundamenty. Robert Schuman, którego poglądy były ukierunkowane na porozumienie, uważał, że ważnym celem muszą także pozostawać stabilizacja i dialog z sąsiadami Europy. Świat islamski i arabski od Maroka po Iran jest najbliższym i najważniejszym sąsiadem Europy. Jego bogactwo kulturowe, potencjał polityczny i gospodarczy, jak również konflikty wewnętrzne także z europejskiego punktu widzenia stawiają ten region przed długotrwałym i wyjątkowym zadaniem twórczym. Nowego wymiaru nadaje także coraz powszechniejsza obecność islamu w europejskich społeczeństwach. Dlatego ogromne znaczenie dla pokoju 506 Wybór wystąpień i tolerancji pośród naszych narodów a także dla dobrych, partnerskich stosunków sąsiedzkich pomiędzy nimi a narodami islamskimi ma dialog z islamem. Dialog ten musi opierać się na prawdzie. Od 1989 r. odwiedziłem 16 krajów arabskich i muzułmańskich . Podczas mojej wizyty w Rijadzie stolicy Arabii Saudyjskiej, przewodniczący Rady Konsultacyjnej, sympatyczny, wykształcony wysoki rangą duchowny muzułmański, zapytał mnie, jak traktowani są muzułmanie w Niemczech i Europie. Odpowiedziałem, że mogą modlić się w swoich meczetach i posiadają wszystkie prawa religijne, mimo iż nie zawsze są w Europie w pełni zintegrowani ze społeczeństwem. Następnie zapytałem, czy prawdą jest, że jeśli wyznawca islamu chce przejść na chrześcijaństwo, jest to zgodnie z prawem karane śmiercią. Nie otrzymałem odpowiedzi, co było równoznaczne z potwierdzeniem. Towarzyszący mi niemiecki ambasador stwierdził później, że dotychczas nikt nie miał odwagi zadać takiego pytania. Nie uważałem swojego pytania za szczególnie odważne, jednak jestem stanowczo przekonany, że konieczny dialog z islamem odniesie skutek tylko wtedy, gdy będzie się opierał na prawdzie i wzajemnej tolerancji. Lepszy dostęp do europejskiego rynku i większa pomoc, przede wszystkim w rozwoju struktur demokratycznych i gospodarki rynkowej stanowią kolejne istotne elementy na drodze do tego celu. Europejsko-Śródziemnomorskie Zgromadzenie Parlamentarne składające się z posłów do Parlamentu Europejskiego, państw członkowskich UE i państw obszaru Morza Śródziemnego, które nie należą do UE, może odegrać ważną rolę w tym procesie dialogu i współpracy. Europa dziś i jutro To, co stworzyliśmy w Europie od chwili, gdy narodziła się wizja Roberta Schumana, jest niezwykłe. Mimo istnienia granic narodowych dzięki wspólnym wartościom europejskim Unia łączy ponad 450 milionów ludzi. Europejski rynek wewnętrzny stanowi największą przestrzeń gospodarczą na świecie. Nasza rodzina polityczna również miała znaczący wpływ na te osiągnięcia. Integracji europejskiej zawdzięczamy pokój, wolność i rosnący dobrobyt. UE reprezentuje dziś najdłuższy okres pokoju w historii Europy Zachodniej i Środkowej. W przyszłym roku będziemy świętować pięćdziesiątą rocznicę podpisania Traktatów Rzymskich z 25 marca 1957 r. Nie należy uznawać pokoju za rzecz oczywistą – nakłada to na wszystkich twórców polityki odpowiedzialność za trwałe zabezpieczenie przyszłości Unii Europejskiej. Wybór wystąpień 507 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. Różnorodność narodowa i kulturowa od samego początku jest przy tym istotną cechą charakterystyczną Unii Europejskiej. Należy traktować taki stan rzeczy jako zaletę i jako taką umacniać. Do tego należy także konsekwentne przestrzeganie zasady pomocniczości. Rozwojowi wspólnotowych celów i definicji kluczowych kompetencji powinna stale przyświecać dewiza: „zjednoczeni w różnorodności”. Konstytucja Europejska Parlament Europejski z grupą EPL-ED na czele angażuje się na rzecz konstytucji europejskiej. To nasza grupa na kongresie EPL w Berlinie w styczniu 2001 r. złożyła wniosek mający na celu zwołanie konferencji służącej opracowaniu konstytucji. Byliśmy i nadal jesteśmy zdania, że Traktat Nicejski nie sprosta wyzwaniom Unii Europejskiej. Traktat Konstytucyjny zapewniłby Unii Europejskiej większy stopień demokratyzacji, legityzmizacji i przejrzystości. Potrzebujemy tych reform. Są one niezbędne dla zdolnej do działań i stabilnej UE. Potrzebujemy wydajniejszych procesów decyzyjnych pomiędzy instytucjami europejskimi i wyraźniejszego podziału kompetencji. Obywatele muszą wiedzieć, kto za co odpowiada w Europie. Zwiększenie znaczenia Parlamentu Europejskiego jest potrzebne w związku z rozszerzeniem procedury współdecydowania. Nasza grupa polityczna EPL-ED identyfikuje się z metodą wspólnotową, ze wspólnotowym działaniem, którego podstawą są prawdziwie rewolucyjne propozycje Roberta Schumana z dnia 9 maja 1950 r. Już dziś Parlament Europejski na równych prawach z Radą współdecyduje o 70% europejskiego ustawodawstwa. Konstytucja przewiduje urząd europejskiego ministra spraw zagranicznych. W istotny sposób przyczyniłoby się to do wzmocnienia reprezentacji UE na zewnątrz. Europejskie państwa narodowe jedynie wspólnie mają możliwość uzyskania posłuchu w polityce światowej. Nie tylko w Chinach i Indiach rozwijają się nowe siły gospodarcze i polityczne, na które Europa musi się przygotować. Dlatego lepsza koordynacja i reprezentacja wspólnej polityki zagranicznej mają decydujące znaczenie dla wzmocnienia przyszłości UE w roli „światowego gracza” („global player”). Wpływy polityki zagranicznej koncentrują się na zwalczaniu działań terrorystów na całym świecie, gwarantowaniu zewnętrznego i wewnętrznego bezpieczeństwa oraz rozbrojeniu oraz wspieraniu nierozpowszechniania broni masowego rażenia. Aby to osiągnąć, jak zawsze potrzebujemy transatlantyckiego przymierza z naszymi amerykańskimi partnerami. Nie wyklucza to jednak z naszej strony krytyki więzienia w Guantanamo na Kubie lub kary śmierci w Stanach Zjednoczonych. 508 Wybór wystąpień Europejscy Chrześcijańscy Demokraci zawsze opowiadali się za włączeniem Karty Praw Podstawowych do Traktatu Konstytucyjnego tak, aby w wiążący sposób zagwarantować obywatelom prawa podstawowe i wolności. Podkreślono by tym samym, że Unia Europejska jest wspólnotą wartości, uznającą poszanowanie praw człowieka, tolerancji, zasad pomocniczości i solidarności za kwestie najistotniejsze. Pozostajemy w ten sposób wierni tradycji wartości propagowanych przez Roberta Schumana i pozostałych ojców europejskiego zjednoczenia. Jestem pewien, że Robert Schuman walczyłby także o odniesienie do Boga i nawiązanie do chrześcijańsko-żydowskiego dziedzictwa, które niestety nie zyskały poparcia również z powodu stanowiska kraju jego pochodzenia. Głównym celem Traktatu Konstytucyjnego było ukształtowanie Europy bliższej obywatelom. W paradoksalny sposób właśnie odrzucenie konstytucji we Francji i Holandii – dokładnie rok temu – wyraźnie ukazało istnienie takiej konieczności. Rada Europejska rozpoczęła wówczas „okres refleksji”, którego rezultaty szefowie państw i rządów chcą poddać bilansowi dotyczącemu procesu ratyfikacji. Wychodzimy dziś z założenia, że na czerwcowym szczycie podjęta zostanie decyzja o przedłużeniu okresu refleksji. Musimy wykorzystać czas, aby zapoznać obywateli z konstytucją. Musimy ukazać, że Europa stanowi warunek rozwiązania fundamentalnych problemów, z którymi muszą borykać się nasze narody. Tylko z Europą możemy kształtować globalizację zgodnie z naszymi wartościami. Musimy wyjaśnić, że Europa oznacza połączenie dynamiki gospodarczej z odpowiedzialnością społeczną. Fałszywe jest uznawanie konstytucji w obecnej fazie za „martwą”. UE powinna dążyć do zreformowania zapisów Traktatu. Z biegiem czasu większość, czyli 15 państw ratyfikowała traktat konstytucyjny, ostatnio także Estonia. Finlandia będzie następna. Mieszkańcy tych krajów stanowią ponad połowę ludności 450 milionowej UE. Jest to fakt, którego nie mogą zakwestionować nawet osoby nastawione sceptycznie do konstytucji. Proces ratyfikacji powinien być kontynuowany. Im więcej krajów dokona ratyfikacji, tym większa jest szansa zachowania zasad i procesu konstytucyjnego. Nie po raz pierwszy w historii procesu budowy Europy w drodze referendum odrzucany został traktat. W historii integracji Wspólnoty od początku występowały różne trudności, które należało przezwyciężać, co sprawiło, że stały się one podstawą historii europejskiego sukcesu. Skoro Unia Europejska znajduje się obecnie w trudnej sytuacji, nie oznacza to, że nie może z niej wyjść wzmocniona. Duńczycy odrzucili w 1992 r. Traktat z Maastricht, Wybór wystąpień 509 Wpływ wizji Roberta Schumana na współczesną Europę Przemówienie na Uniwersytecie im. Andrássyego, Budapeszt, 30 maja 2006 r. który miał stworzyć podstawy do wprowadzenia wspólnej waluty. W roku 2001 Irlandczycy pokazali czerwoną kartkę Traktatowi Nicejskiemu. Jednak także w obu tych przypadkach w drugim referendum zwyciężyło „tak”. Z własnego doświadczenie wiem: gdzie jest polityczna wola, tam jest i sposób. Dwa tygodnie temu Komisja Europejska zaprezentowała „Agendę obywatelską” jako swój wkład do debaty konstytucyjnej. Wzywa się w niej do politycznego określenia zobowiązań szefów państw i rządów, Parlamentu Europejskiego i Komisji w zakresie celów Europy w pięćdziesiątą rocznicę podpisania Traktatów Rzymskich, która będzie obchodzona w 2007 r. Zdecydowanie poparłem tę propozycję. Należy lepiej wykorzystywać możliwości istniejących traktatów. Stwierdzam jednak stanowczo: brak mi w tym dokumencie strategicznym jasnego poparcia dla Konstytucji Europejskiej i woli walki o nią. Jest oczywistym, że decydujące reformy instytucjonalne nie będą mogły być wdrożone bez treści będących istotą tego traktatu. Rozszerzenie i pogłębienie Poczucie tożsamości europejskiej i integracja wymagają granic, konkretnych wyobrażeń celów i konkretnych sukcesów. Kwestia przyszłego rozszerzenia Unii Europejskiej stanowi zatem temat o decydującym znaczeniu. Jednak warunkiem kolejnych przystąpień jest wystarczająca podstawa wspólnych interesów kulturowych, politycznych i finansowych. W połowie maja Komisja przedstawiła sprawozdanie z postępów w przygotowaniach Rumunii i Bułgarii do przystąpienia do UE. Po 45 latach komunistycznej gospodarki rabunkowej osiągnięcia Rumunii i Bułgarii w zakresie tworzenia funkcjonujących państw i demokratycznego społeczeństwa są godne podziwu. Proces reform w obu tych krajach należy intensywnie kontynuować. Wniosek Komisji dotyczący postępów Rumunii i Bułgarii wskazuje, że te działania idą we właściwym kierunku. Jednak wobec przyszłego rozszerzenia, przy czym chciałbym tu zdecydowanie wyłączyć Chorwację, powinniśmy zachować powściągliwość. W przyszłości w negocjacjach w sprawie przystąpienia należy szerzej uwzględniać zdolność UE do przyjmowania nowych członków. Rozpoczynając negocjacje nie należy więc, z góry przyjmować pełnego członkostwa jako ich rezultatu. Musimy stworzyć jasną europejską perspektywę dla krajów bałkańskich, lecz należy im także dać do zrozumienia, że droga do Unii Europejskiej wiąże się także z długotrwałym procesem. Należy zadać sobie pytanie, jak mocne są fundamenty naszego europejskiego domu. Parlament Europejski wezwał niedawno w sprawozdaniu dotyczącym strategii rozszerzenia do zwolnienia procesu rozszerzenia. Obecnie UE nie może zwiększyć swojej zdolności przyjmowania nowych krajów. Dlatego Parlament Europejski z naciskiem wzywa do wdrożenia reform zawartych w Traktacie Konstytucyjnym, aby w ten sposób zapewnić w przyszłości zdolność UE do działania i funkcjonowania poprzez reformę jej organów, procedur i obszarów aktywności. Zakończenie Dzisiejsze społeczeństwo musi zabezpieczyć szanse dla przyszłych pokoleń. W tym celu potrzebujemy zjednoczonej Europy. Nasza grupa polityczna dąży do realizacji celu Europy jutra w duchu idei i wartości politycznych ojców założycieli UE z Robertem Schumanem na czele. Z pełnym zaangażowaniem i mocą naszych politycznych przekonań przyczyniamy się do realizacji tego, co najbardziej leży nam na sercu: zjednoczonej Europy dla nas wszystkich, będącej propozycją dla świata. Unii Europejskiej reprezentującej wolność i odpowiedzialność, solidarność i pomocniczość, oraz narody naszego kontynentu żyjące w pokoju. W ten sposób na podstawie naszych wartości, które były także wartościami Roberta Schumana, możemy wypełnić jego testament. Oddajemy cześć Robertowi Schumanowi pozostając wierni jego ideałom i ich kontynuacji w przyszłości. W ten sposób oddajemy przysługę sobie, współczesnemu pokoleniu oraz pokoleniom, które nadejdą po nas. Naszym wspólnym celem jest sprawić, by przystąpienia tych krajów do Unii Europejskiej było sukcesem. Nie chodzi więc, o kwestionowanie danych, lecz taki sposób wdrożenia niezbędnych reform, aby jesienią można było podjąć decyzję o przystąpieniu. 510 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 511 Ku ponownej unifikacji historii europejskiej Przemówienie na konferencji naukowej grupy EPL-ED, Bruksela, 8 czerwca 2006 r. Dziękuję panu Christopherowi Beazleyowi za krótkie wprowadzenie. Pragnę podziękować Panu oraz innym organizatorom, Tunne Kelamowi, Vytautasowi Landsbergisowi i Aldisowi Kuskisowi za przygotowanie dzisiejszego spotkania. Myślę, że wykonali Panowie bardzo dobrą pracę. Jestem również zdania, że nadszedł czas, by oddać hołd naszej wspólnej historii europejskiej. Ku ponownej unifikacji historii europejskiej Przemówienie na konferencji naukowej grupy EPL-ED, Bruksela, 8 czerwca 2006 r. Drodzy Przyjaciele, Jeszcze raz pragnę w tym miejscu podziękować za przygotowanie dzisiejszego dnia studyjnego. Żyjemy w czasach szybkich zmian. Jesteśmy dzień po dniu „atakowani” przez nowe wydarzenia i bardzo łatwo jest w pewnym momencie zgubić się, jeśli się nie zatrzymamy choć na chwilę, aby się zastanowić i zadać sobie pytanie: skąd przychodzimy? Bez odpowiedzi na to pytanie nigdy nie pokonamy drogi, którą teraz kroczymy ku przyszłości. Dlatego też uwzględnienie historii i wyciągnięcie z niej nauk są duchowymi procesami, które są nam konieczne, ponieważ nie możemy właściwe dążyć do przyszłości bez poznania własnej przeszłości, jej dobrych i złych stron. Dzisiejszy dzień studyjny jest dniem poświęconym właśnie refleksji. Jest to bardzo istotny dzień – z punktu widzenia duchowego jak i moralnego. Ma on nam przypomnieć wszystkie okrucieństwa, jakie miały miejsce w Europie i na świecie. Pozwoli nam to wyciągnąć wnioski dla naszego starego kontynentu, który nieustannie przeżywa swoje odrodzenie. Pozwolę sobie zacząć od tego, co wczoraj wieczorem widziałem w telewizji niemieckiej. Wczoraj w Niemczech Centralna Rada Żydów wybrała nową przewodniczącą, ponieważ dotychczasowy przewodniczący, Paul Spiegel, zmarł kilka tygodni temu. Nową przewodniczącą jest 73-letnia Charlotte Knobloch. Niektórzy z pewnością powiedzą, że jest to już wiek dosyć zaawansowany. Poprosiłem mojego współpracownika o przesłanie pani Knobloch gratulacji z adnotacją, iż weszła ona teraz w wiek pierwszego kanclerza Niemiec, Konrada Adenauera, który miał 73 lata, kiedy objął to stanowisko. 73 lata to wiek jeszcze młody . Ale dlaczego wspominam Charlotte Knobloch? Jest to niesłychanie interesująca postać. Kiedy była małym dzieckiem, w okresie deportacji niemieckich żydów do obozów zagłady, ukrywali ją katoliccy wieśniacy. Podano ją za nieślubne dziecko i dzięki temu mogła spędzić cały okres drugiej wojny światowej w gospodarstwie. W ten sposób udało jej się przeżyć, podczas gdy wielu członków jej rodziny zostało wymordowanych. Wybór wystąpień 513 Ku ponownej unifikacji historii europejskiej Przemówienie na konferencji naukowej grupy EPL-ED, Bruksela, 8 czerwca 2006 r. Pragnę Państwu powiedzieć, a jestem Niemcem, że sądzę, iż Niemcom zasadniczo udało się przeanalizować ich przeszłość i przyjąć na siebie skutki narodowego socjalizmu jak również winę, która się za tym kryje. W dużym stopniu już się od tego uwolniliśmy, niemniej jednak wina ta była nam narzucona, ponieważ narodowi socjaliści ukuli sobie ideologię opartą na rasie. Ale, ponieważ Niemcy musieli ponownie opracować i ponownie przestudiować swoją historię, był to dla nich duchowy i moralny proces – a tylko tak czyniąc, można zacząć podążać w przyszłość. Na wzór Niemiec należałoby dokonać przeglądu historii komunizmu totalitarnego oraz jego zgubnych skutków. Trzeba to powiedzieć jasno: narodowy socjalizm oraz komunizm miały tak samo diabelskie skutki. Hannah Arendt, wielka politolog żydowska, przytacza pięć kryteriów, które można odnieść się do diabelskiego totalitarnego systemu komunistycznego i diabelskiego systemu narodowego socjalizmu. Oba systemy były ideologią, a ideologia zakłada zagarnięcie człowieka w całości, nie pozostawiając mu żadnego marginesu indywidualnej odpowiedzialności. Człowiek, istota ludzka, użyty zostaje do domniemanych wyższych celów. Rasa u narodowych socjalistów, klasa u komunistów i wszystko to jest karygodne. Jedną z największych możliwości, jakie się przed nami otworzyły, cudem naszych czasów, jest fakt, że nasi rodzice przeżyli upadek narodowego socjalizmu, a potem my uczestniczyliśmy w 1989 roku w upadku komunizmu. Od 1979 r. jestem posłem do PE, jednym z sześciu, którzy jeszcze tu są od tamtych czasów. Gdyby powiedziano mi wtedy, w 1979 roku, że trzy narody, które były okupowane przez Związek Radziecki: Estonia, Łotwa i Litwa, będą dzisiaj częścią wspólnoty wartości Unii Europejskiej, że byłe kraje Układu Warszawskiego: Polska, Czechy, Słowacja, Węgry i Słowenia, będą częścią wspólnoty wartości Unii Europejskiej... To cud naszych czasów i nigdy nie powinniśmy zapomnieć o wdzięczności, jaką żywimy po przystąpieniu tych krajów do Unii Europejskiej w dniu 1 maja 2004 roku. Mamy wszelkie powody, by się z tego w pełni cieszyć. 514 Wybór wystąpień Drodzy Przyjaciele, Uważam, że zasługuje to na oklaski. Podoba mi się Wasza rezerwa, myślę jednak, że radość, którą odczuwamy, jest nam wspólna. O co zatem chodzi dzisiaj? Kilka lat temu wyrażono życzenie, by prezydent Rosji zabrał głos w Parlamencie Europejskim. Grupa EPL-ED była wówczas zdania, że należy raczej najpierw zaprosić amerykańskiego prezydenta, ponieważ wiele zawdzięczamy Ameryce, jeśli chodzi o wolność, Europę i świat. Ale oczywiście Amerykanie również nie są bez wad. W Iraku toczyła się wojna, która spowodowała między innymi, że prezydent Bush nie został zaproszony przez Parlament Europejski, prezydent Putin zresztą też nie. To, czym chciałbym się z Wami dziś podzielić, dotyczy Rosji. Rosja nie dokonała jeszcze rozrachunku ze swoją komunistyczną przeszłością, przeszłością totalitarną. Zwłoki Lenina, poprzednika Stalina, nadal są wystawione w mauzoleum na Placu Czerwonym, i wciąż stanowią cel pielgrzymek Rosjan. Dlatego musimy domagać się, by Rosja, podobnie jak Niemcy, dokonała ponownego opracowania swojej przeszłości. Aby Rosja również wykonała ten wysiłek natury duchowej i moralnej, ponieważ żadne społeczeństwo nie może mieć prawdziwej przyszłości, jeśli nie zna swojej przeszłości oraz nie uznaje swoich dawnych błędów i zbrodni. Dopiero po przewróceniu karty historii i wyciągnięciu pozytywnych konsekwencji można pójść do przodu. To samo i w ten sam sposób dotyczy Chińskiej Republiki Ludowej. Mao Tse-Tung, podobnie jak Hitler i Stalin, był przestępcą na skalę masową. Jeszcze nie rozprawiono się z komunistyczną przeszłością Chin. Nie możemy powiedzieć, że istniały fazy odchodzenia w toku ewolucji. Komunizm totalitarny powinien być postrzegany takim, jakim był w Chińskiej Republice Ludowej lub Rosji, jak to zrobiono w przypadku narodowego socjalizmu w Niemczech. Każdego dnia jesteśmy zalewani potokiem informacji. Jest wśród nich wiele wiadomości o Unii Europejskiej, o jej niedociągnięciach, o przesadnej biurokracji. Zbyt rozrośnięta biurokracja istnieje nie tylko w Brukseli, także w stolicach krajów, a nawet na szczeblu regionalnym i lokalnym. Wybór wystąpień 515 Ku ponownej unifikacji historii europejskiej Przemówienie na konferencji naukowej grupy EPL-ED, Bruksela, 8 czerwca 2006 r. Pomimo wszystkich uzasadnionych krytycznych opinii wyrażanych pod adresem Unii Europejskiej – jesteśmy w końcu ludźmi i wszyscy popełniamy błędy – pamiętajmy o wielkich osiągnięciach Unii Europejskiej, która tworzy dziś wspólnotę opartą na godności ludzkiej, demokracji, prawie, a w szczególności na pokojowym współistnieniu narodów. Życzę Wam owocnego posiedzenia. Przekazuję również pozdrowienia od grupy EPL-ED. Osobiście serdecznie Was witam. Życzę też wszystkiego dobrego Waszym krajom europejskim, a także amerykańskim, ponieważ między nami są goście z Ameryki. Po tym, jak pierwszego maja 2004 roku dziesięć nowych krajów przyłączyło się do Unii Europejskiej, a są to kraje Europy Środkowej, Malta i Cypr, obecnie 25 narodów stanowi Unię Europejską. To 455 milionów mieszkańców, czyli więcej niż w Stanach Zjednoczonych i Rosji. Ukazuje to, w jakim stopniu złożona jest Europa, a jest to bardzo złożony kontynent. Z tego też względu, ponieważ jesteśmy razem z powodu wspólnych wartości, musimy okazać cierpliwość wobec siebie, musimy siebie nawzajem słuchać, uczyć się i rozumieć, ponieważ jedynie rozumiejąc się możemy dojść do wspólnych rozwiązań na tym kontynencie. Ponieważ jest wśród nas dwóch Estończyków, pragnę im podziękować za to, że przyjęli traktat konstytucyjny. Wiemy wszyscy, że po francuskim i holenderskim „nie” nie mamy już konstytucji w formie, jaką początkowo posiadała. Już jej nigdy w 100% nie uzyskamy, ale im więcej krajów ją przyjmie, tym bardziej możliwe stanie się przyjęcie zasad i podstaw tejże konstytucji, dzięki czemu z kolei będziemy mieli do dyspozycji instrument służący pokojowemu rozwiązywaniu sporów, które mogą w przyszłości nas poróżnić. A konflikty będą zawsze. Jest to zjawisko społeczne, ale co ważne – możemy owe spory rozwiązywać, posługując się środkami demokratycznymi i parlamentarnymi. To jest właśnie podstawą pokoju, a Unia Europejska nie będzie miała prawdziwej i trwałej przyszłości, jeśli nie będzie oparta na wartościach. Wartości te można natomiast znaleźć w traktacie konstytucyjnym. Oto dlaczego należałoby wspólnie szukać głosów i środków pozwalających nam na realizację podstaw i wartości obecnych w tej konstytucji europejskiej, tak by Unia Europejska miała rzeczywistą przyszłość opartą na godności człowieka i prawie. Ostatnia uwaga: fakt, że pochylacie się nad kwestiami związanymi z historią, nad okrutnym narodowym socjalizmem, nad równie okrutnym komunizmem totalitarnym, jest godny pochwały. Dzisiaj przeprowadzicie refleksję opartą na historii, a ona pozwoli na stworzenie przyszłości naszego kontynentu w oparciu o zasady demokracji, państwa prawa i pokoju. 516 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 517 Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. Szanowny Panie Prof. Marga, Szanowny Panie Prof. Boscan, Szanowny Panie Prof. Gyemant, Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. Kiedy przed kilkoma miesiącami zapytano mnie o tytuł doktora honoris causa, było dla mnie jasne: w Rumunii nie mógł mi w udziale przypaść żaden większy akademicki zaszczyt niż otrzymanie tytułu doktora honoris causa Uniwersytetu Babes-Bolyai w Klużu-Napoce. Ten uniwersytet jest nie tylko najważniejszym ośrodkiem intelektualnym Waszego kraju. Jest to również uniwersytet cieszący się renomą w Europie. Przede wszystkim jednak Wasza uczelnia jest dobitnym przykładem i wzorem nie tylko przyjaznej, ale również intelektualnie wzajemnie inspirującej współpracy i współżycia w tym regionie Europy. Od początku lat dziewięćdziesiątych, kiedy rozpoczął się okres transformacji, żaden inny uniwersytet nie ukierunkował się tak trwale na jednoczesne umieszczenie w swojej ofercie studiów w języku rumuńskim, węgierskim i niemieckim. Doskonalę zdaję sobie sprawę z tego, co oznacza to na tle historii Siedmiogrodu. Mogę jedynie powiedzieć: jest to wielkie osiągnięcie odnowionej i ukierunkowanej na przyszłość tożsamości europejskiej, dla której mam najwyższe uznanie. Być może będzie to dla Was interesujące – przede wszystkim dla Was, Drodzy Studenci – jeżeli powiem, jakie skojarzenia z uniwersytetem w moim ojczystym regionie nasuwają mi się tu i teraz, w Klużu. Wykładałem na uniwersytecie w Osnabrück i mimo mojej szerokiej działalności politycznej zostałem przyjęty w poczet jego kadry jako profesor honorowy. Uniwersytet w Osnabrück powstał w 1631 r., a więc później niż założony w 1581 r. jako kolegium jezuickie Uniwersytet w Klużu. Jednakże już dwa lata po powstaniu Uniwersytet w Osnabrück został zamknięty przez wojska szwedzkie i wznowił działalność dopiero w 1974 r. Osnabrück jest dumne z tego, że wraz z Münster są miastami pokoju westfalskiego. W Osnabrück aż do sekularyzacji, która nastąpiła w 1803 r., w nader wyjątkowy sposób stosowano zasadę pokoju religijnego między katolikami i protestantami – cuius regio, eius religio („czyja władza, tego religia”): po śmierci sprawującego urząd książęcego biskupa Osnabrück wraz z jego następcą zawsze zmieniało się wyznanie. A zatem po śmierci biskupa katolickiego urząd obejmował biskup protestancki – i odwrotnie. Wybór wystąpień 519 Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. Nie chcę oczywiście powiedzieć przez to, że mogłaby to być metoda obsadzania urzędu dyrektora Waszego uniwersytetu. Poprzez to nawiązanie do mojej ojczyzny chcę powiedzieć coś zupełnie innego: Nasza wspólna europejska historia to historia pełną napięć i konfliktów, wynikających z odmiennych tożsamości, religii, języków czy kultur. Łączy nas również przekonanie, że walka o równość i wspólnotę przyniesie w rezultacie lepszą, właściwą i korzystną odpowiedź na zróżnicowanie naszego kontynentu. Prawo stoi ponad władzą. Chroni słabych i gwarantuje zaufanie do stosunków społecznych i politycznych. W dzisiejszej Europie wolnych narodów jesteśmy wspólnie przekonani o tej zasadzie. Wywodzi się ona z czasów rzymskich, w których zapoczątkowany został porządek prawny stanowiący podstawowy element Europy. Znowu przychodzi mi na myśl analogia: Marek Aureliusz uczynił z Klużu rzymską kolonię. W regionie Osnabrück w 9 roku naszej ery dzięki zwycięstwu Germanów nad legionami Varusa zakończyło się rozszerzanie imperium rzymskiego na północny-wschód. Kluż i Osnabrück były niegdyś granicznymi obszarami imperium rzymskiego. Obecnie nasze oba miasta leżą w sercu rozszerzającej się Europy, do której wspólnie należą narody germańskie, słowiańskie i romańskie, Rumunia, Węgry i Niemcy. Za kilka tygodni Rumunia i Bułgaria staną się członkami Unii Europejskiej. Zarówno Wasz naród, jak i Bułgarzy od lat wyczekują przystąpienia do Unii Europejskiej, które poprzedził intensywny proces odbudowy. Proces ten nie zakończy się i nie może się zakończyć z dniem przystąpienia do Unii Europejskiej. Moja grupa polityczna w Parlamencie Europejskim od początku opowiadała się za członkostwem Rumunii i Bułgarii w Unii Europejskiej i wspierała jego rozpoczęcie z dniem 1 stycznia 2007 r. Zawsze twierdziliśmy, że Rumunia i Bułgaria należą do wspólnej kultury europejskiej. Jednocześnie cały czas podkreślaliśmy, że członkostwo w Unii Europejskiej nie jest drogą jednokierunkową. Odpowiada ono interesom Waszego kraju i Bułgarii. Jednakże jest również zgodne z interesem UE i jej państw członkowskich. Jedynie przy pełnym uznaniu standardu opracowanego we Wspólnocie działając wspólnie możemy zrozumieć te wzajemne interesy. Ten standard to acquis communautaire - dorobek prawny UE przyjęty na szczeblu wspólnotowym. 520 Wybór wystąpień Unia Europejska jest w pierwszej kolejności wspólnotą, która opracowała wspólne i obowiązujące wszystkich prawo. Przestrzeganie go jest obowiązkiem wszystkich członków UE. Nie ma podziału na członków pierwszej i drugiej kategorii. Istnieje tylko jedno członkostwo w UE: członkostwo krajów i narodów, które uznają się za równe i które wspólnie podlegają uchwalonemu przez siebie prawu. Z tego względu UE powinna, zarówno przed, jak i po przyjęciu w poczet członków nowego państwa, przywiązywać najwyższa wagę do przestrzegania wszystkich przepisów, które wspólnie przyjęliśmy. Jedynie wtedy integracja europejska ma sens i prowadzi do dobrych rezultatów. Dlatego również po przystąpieniu Rumunii i Bułgarii Unia Europejska będzie dokładnie obserwować, jak wygląda rozwój struktur i rzeczywistość w obu krajach. UE postępuje tak samo również wobec tak zwanych starych państw członkowskich. Dla przykładu moja ojczyzna, Niemcy, w ciągu ostatnich lat została kilkakrotnie poddana postępowaniu w sprawie naruszenia uchybienia zobowiązaniom państwa członkowskiego z powodu niedotrzymania kryteriów europejskiego paktu stabilności i wzrostu. Tak jak prawo chroni słabego, tak przestrzeganie i ścisłe stosowanie prawa UE chroni korzyści wynikające z członkostwa w UE dla wszystkich. Dlatego Rumunia i Bułgaria nie zostaną mniej przyjaźnie przywitane w UE. Powinniście jednak być świadomi, że dzień przystąpienia do UE nie oznacza końca ogromnej transformacji, rozpoczętej odrzuceniem totalitarnego ustroju komunistycznego. Sama integracja europejska jest długotrwałym procesem transformacji: zmienia ona strukturę i treść integracji europejskiej i funkcjonowanie instytucji, które ją uosabiają. Zmienia ona również strukturę państw członkowskich i wpływa na życie obywateli Unii. Taki był zamysł od początku i tak obecnie odczuwa to wiele osób w UE. Integracja europejska zbliża istotne elementy naszej suwerenności narodowej. Dlaczego? Ponieważ pojedynczo wszyscy jesteśmy zbyt słabi, by przeforsować nasze interesy w skali światowej. Ponieważ dzięki kompromisowi i równości jesteśmy dla siebie o wiele bardziej przydatni, niż gdybyśmy byli w stałym konflikcie. Ponieważ we Wspólnocie prawa, demokracji i wolności najlepiej możemy przyczynić się do pokoju na świecie. Jednakże zbliżanie naszych narodowych suwerenności nie pozostaje w sferze deklaracji. To nie gotowa formuła, to proces. Wybór wystąpień 521 Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. Ten proces jest już dalece zaawansowany. Suwerenność walutowa wszystkich członków UE, również suwerenność tych państw członkowskich, które jeszcze nie wprowadziły euro leży obecnie w rękach Europejskiego Banku Centralnego. W dziedzinie bezpieczeństwa wewnętrznego oraz polityki zagranicznej i bezpieczeństwa coraz więcej elementów suwerennych, znajdujących się dotąd w sferze autonomicznych decyzji poszczególnych państw członkowskich, jest przenoszonych na poziom europejski. Prowadzi to do wzmocnienia Europy, ale jednocześnie zmienia poszczególne państwa członkowskie i ich społeczeństwa. Szybko przyzwyczaicie się do tej nowej europejskiej rzeczywistości. Będziemy wspólnie podążać do nowej Europy. Szczególnie dla Was, Drodzy Studenci Uniwersytetu BabesBolyai, stanowi to ogromną, wyjątkową życiową szansę. Gdy miałem tyle lat, co Wy, europejskie dzieło zjednoczenia dopiero się rozpoczynało. Praktycznie nikt nie chciał wtedy uwierzyć, że osiągniemy to, do czego dziś doprowadziliśmy: przede wszystkim, że komunizm upadnie praktycznie bez użycia siły, że Europa zostanie ponownie zjednoczona w wolności, że będziemy mieć wspólną walutę, a europejskie siły pokojowe będą stacjonować w kilkunastu miejscach na całym świecie. Wy, młodzież rumuńska, będziecie w nadchodzących dekadach współtworzyć Europę. Będzie to w coraz większym stopniu Wasza Europa. To cudowna, fascynująca perspektywa, droga, na którą możecie wejść z odwagą, odpowiedzialnością i pasją. Przystąpienie Rumunii do Unii Europejskiej to historyczna chwila dla Waszego narodu i dla obywateli Bułgarii. To wielki dzień dla nas wszystkich w Unii Europejskiej. Ponowne zjednoczenie Europy to bowiem korzyść dla wszystkich Europejczyków. Oznacza ono wzrost bezpieczeństwa, rozszerzenie się obszaru wolności, zysk na wspólnym rynku. Przede wszystkim jest to jednak korzyść duchowa, rozszerzenie się tożsamości europejskiej. Kilka lat temu Wasz słynny przewodniczący Rady Akademickiej Uniwersytetu BabesBolyai, prof. Andrei Marga, w ważnej publikacji bońskiego ,,Centrum Badań nad Integracją Europejską” dotyczącej „Doświadczeń związanych z transformacją” napisał o rozwoju kultury politycznej w państwach kandydujących do UE: ,,Do europejskiej kultury przynależy się wtedy, kiedy kultura prawna uznaje człowieka za podmiot przepisów prawnych i wspiera suwerenność i powszechne obowiązywanie prawa». Godne podkreślenia jest już to, że książka, której fragment napisał prof. Marga, została wydana przez węgierskiego historyka, Gabora Erdödyego. Słuszna jest postawiona przez prof. Margę teza, że w procesie modernizacji 522 Wybór wystąpień Rumunii i wszystkich pozostałych społeczeństw krajów transformacji o wiele ważniejszy niż restrukturyzacja gospodarki jest system wartości. W centrum systemu wartości łączącego obecnie nas wszystkich w Europie jest godność człowieka. Naszym najważniejszym zadaniem w Unii Europejskiej jest respektowanie i ochrona wyjątkowości i równości wszystkich ludzi, jak również ich godności. Bez względu na to, jak ważna jest konkurencyjna gospodarka, do tego celu potrzebujemy czegoś więcej. Do osiągnięcia tego celu zdecydowanie bardziej potrzebne jest zaangażowanie uniwersytetów, wkład ze strony środowiska intelektualnego Europy. Wielki węgierski matematyk, Janos Bolyai, jeden z patronów Waszego Uniwersytetu, zwrócił się w jednym ze swoich listów do cesarza Franciszka Józefa, przedstawiając propozycje sprawiedliwego nowego budżetu ówczesnych Austro-Węgier. Porzucił swoją ,,wieżę z kości słoniowej” i przestał zajmować się geometrią nieeuklidesową, dając w ten sposób przykład również Wam, obecnym studentom tego uniwersytetu. W najbliższym czasie w Unii Europejskiej również rozpocznie się debata nad nowym budżetem. Będzie ona prawdopodobnie jeszcze trudniejsza niż ta, która dotyczyła europejskiej konstytucji. Będzie ona łatwiejsza, jeżeli w odpowiedzialnych za to kręgach politycznych będziemy mogli się oprzeć na przygotowanych przez naukowców dobrych analizach i propozycjach przydatnych przy podejmowaniu decyzji. Bylibyśmy więcej niż wdzięczni za współczesnego Janosa Bolyai, który pomógłby nam rozwiązać trudne problemy europejskiego budżetu. Moglibyśmy również bardziej skorzystać z wiedzy naukowców i polityków, którzy potrafią spojrzeć poza granice swojej bezpośredniej dziedziny pracy, jak uczynił to Victor Babes, drugi z patronów Waszego Uniwersytetu. W świetle potrzebnej reformy uniwersytetów w całej Europie napisanie przez profesora patologii i bakteriologii książki zatytułowanej „Wiara i nauka” uważam za godny podkreślenia i budujący fakt. Elementem tej reformy jest również ponowne porozumienie się w sprawie niektórych patologii. Mam na myśli nie tylko patologię w tym sensie, który dotyczy dziedziny, jaką zajmował się Victor Babes. Jak być może wiecie, jestem katolikiem. Z tego względu rozważania papieża Benedykta XVI są dla mnie szczególnie aktualne. W czasie swojej niedawnej pielgrzymki do Bawarii papież mówił o patologiach religii. Miał na myśli te formy religii, które w swoich praktykach nawołują do przemocy i radykalizmu. Wszyscy brzydzimy się przemocą, szczególnie, jeżeli uzasadnia się ją względami religijnymi. Wybór wystąpień 523 Rumunia i Bułgaria na drodze ku Unii Europejskiej Przemówienie z podziękowaniem z okazji nadania tytułu doktora honoris causa, Uniwersytet im. Babeş-Bolyai, Kluż, 5 października 2006 r. Wszyscy wiemy, że pokój możliwy jest wyłącznie pod rządami prawa. Dlatego bardziej niż kiedykolwiek przedtem musimy wspierać dialog między kulturami i religiami. Musimy sprawić, aby jego celem była gwarantowana prawem państwowym zasada wzajemności: wzajemnej ochrony praktyk religijnych dla wszystkich z zachowaniem wzajemnego szacunku. Poniższy akapit po rumuńsku: Dialog ten ma kluczowe znaczenie dla duchowej przyszłości naszego kontynentu i pokoju na świecie. Dotyczy on zarówno różnych wyznań chrześcijańskich, jak i chrześcijan, żydów i muzułmanów. Poniższy akapit po węgiersku: Jednocześnie taki dialog powinien być zawsze szerzy i rzeczowy. Kto mógłby wnieść lepszy wkład do tak ważnego zagadnienia europejskiej tożsamości niż naukowcy pochodzący ze środowiska, które charakteryzuje się takim zróżnicowaniem kulturowym jak Uniwersytet Babes-Bolyai? Universitatea este obligata adevarului. Aceasta este ethosul universitatii de la infiintarii ei. Aceasta este missiunea ei si in secolul douazecisiunu. Aceasta este contributia personalá pentru o Europa reinnoita, cum ea invata, preda si cerceteaza la universitatea Babes Bolyai. Az edjetem kötelesschége az igaschág képvischelete. Es as edjetem ethosa kesdettől fogwa. Es a hivatáscha a husonedjedik sásad Európájában.Es as ö seméjesch hossájáruláscha edj megújitott Európához, ason kerestül, amit Önök itt a Babes-Bolyai Edjetemen tanulnak, tanítanak ésch kutatnak. Dziękuję, że przyznając mi dziś to zaszczytne wyróżnienie uczyniliście mnie jednym z Was. Celem jest poszukiwanie wspólnych elementów, szczere wskazanie dzielących nas różnic i unikanie we wzajemnych stosunkach radykalizmu i braku szacunku dla godności, przy jednoczesnym poszanowaniu i respekcie dla wiary innych ludzi i zróżnicowania kulturowego, które istnieje między ludźmi i narodami. Jest to wręcz kwestia egzystencji w Europie i daleko poza granicami naszego kontynentu. byłbym bardzo rad, gdyby szanowni profesorowie i zaangażowani studenci Uniwersytetu Babes-Bolyai włączyli się do dialogu kultur. Wasz Uniwersytet uosabia siłę płynącą ze współżycia ludzi różnych języków, kultur i religii. Wasza Karta z 2005 r. potwierdza, że na Uniwersytecie Babes-Bolyai ”w jednakowych warunkach” będą prowadzone studia w językach rumuńskim, węgierskim i niemieckim. Europa może się od Was uczyć. Wszyscy dokładnie przysłuchujemy się temu, o czym się myśli, czego naucza i co bada na Uniwersytecie Babes-Bolyai. Jest on miejscem, którego praca przyczynia się do odkrywania prawdy. Uniwersytet powinien kierować się prawdą. Taki jest etos uniwersytetów od ich początków. Jest to również ich zadanie w Europie XXI wieku. Jest to Wasz osobisty wkład w tworzenie zreformowanej Europy, o której uczycie się, nauczacie i którą badacie na Uniwersytecie Babes-Bolyai. 524 Wybór wystąpień Wybór wystąpień 525 Rola Unii Europejskiej na świecie - nasza odpowiedzialność transatlantycka Przemówienie na Uniwersytecie Harvarda, Cambridge (Stany Zjednoczone), 10 październik 2006 r. Rola Unii Europejskiej na świecie - nasza odpowiedzialność transatlantycka Przemówienie na Uniwersytecie Harvarda, Cambridge (Stany Zjednoczone), 10 październik 2006 r. Z wielką przyjemnością przyjąłem zaproszenie do School of Government im. Johna F. Kennedy’ego. To właśnie tu, jak nigdzie indziej, nauki polityczne stykają się z polityką. Zazdroszczę wszystkim, którzy mają okazję studiować w tym miejscu, na styku środowiska akademickiego i realnego świata polityki i służby publicznej. Oczywiście pewnego dnia świat może również oczekiwać od Państwa więcej niż od innych, ponieważ otrzymali Państwo o wiele więcej niż inni. Gratuluję wszystkim tutejszym wykładowcom, którzy dzielą się swoim doświadczeniem zawodowym. Oscar Wilde napisał kiedyś: „Nie lubię zasad, wolę przesądy”. Niewątpliwie School of Government im. Johna F. Kennedy’ego to miejsce, w którym wykazano, że przesądy są zwykle krótkowzroczne, i w którym zasady stosowane są w praktyce. Chciałbym podzielić się z Państwem moimi przemyśleniami na temat naszych wspólnych transatlantyckich zasad i na temat przesądów, z którymi musimy wspólnie walczyć. Czynię to jako Niemiec i jako Europejczyk. Zdaję sobie sprawę, że dla niektórych osób w Stanach Zjednoczonych wypowiedź Niemca może brzmieć inaczej. Spory polityczne w kwestii Iraku ustały dzięki naszej kanclerz Angeli Merkel, bardzo zdolnej i skoncentrowanej na stosunkach transatlantyckich. Niemniej jednak pozostaje wciąż problem naszego języka. Mark Twain swego czasu napisał: „Jeżeli wykształcony Niemiec zanurzy się w zdaniu, nie ujrzysz go do czasu, aż wyłoni się po drugiej stronie Atlantyku z czasownikiem na ustach.” Dlatego też będę mówił po angielsku, ponieważ jestem również Europejczykiem. Czasem odnoszę wrażenie, że Unia Europejska jest wciąż postrzegana w Stanach Zjednoczonych jako twór dziwniejszy niż cokolwiek innego, co pochodzi z Europy. Wiem, że na Harvardzie przesąd ten nie jest podzielany. Z tym większą przyjemnością przyjąłem zaproszenie do omówienia roli Unii Europejskiej w świecie oraz naszej wspólnej transatlantyckiej odpowiedzialności. Nie będę zaprzeczał naszym brakom i mankamentom. Staramy się przywrócić uznanie obywateli dla wyjątkowej, realizowanej z powodzeniem koncepcji politycznej unii demokratycznych narodów i państw europejskich. Jest to nieustające wyzwanie dla każdej demokracji na świecie. Dla Unii Europejskiej, jako wschodzącej demokracji, wyzwanie to jest tym trudniejsze. Specjaliści w dziedzinie nauk politycznych trafnie opisali Unię jako wyraz „wielopoziomowych rządów” na szczeblu lokalnym, regionalnym, krajowym i europejskim. Jestem jednym spośród zaledwie sześciu posłów do Parlamentu Europejskiego, którzy pełnią tę funkcję już od pierwszych wyborów bezpośrednich w 1979 r. Przebyliśmy długą drogę. Od tamtej pory Parlament Europejski praktycznie współdecyduje wraz z Radą Ministrów – przedstawicielami rządów państw członkowskich – w kwestiach całego prawodawstwa Unii Europejskiej. Wiele osiągnęliśmy, starając się wprowadzić odpowiedni Wybór wystąpień 527 Rola Unii Europejskiej na świecie - nasza odpowiedzialność transatlantycka Przemówienie na Uniwersytecie Harvarda, Cambridge (Stany Zjednoczone), 10 październik 2006 r. podział kompetencji na szczeblu UE. Nie wystarczy to jednak dla osiągnięcia pożądanego przez nas poziomu demokracji, skuteczności i przejrzystości. Z tego względu Parlament Europejski popiera konstytucję europejską. Chcielibyśmy jak najszybciej wprowadzić w życie jej główne zasady. Pragniemy tego nie tylko po to, by przezwyciężyć obecny kryzys procesu ratyfikacyjnego, który jest skutkiem negatywnego wyniku referendów we Francji i Holandii w 2005 r. Pragniemy, aby istota konstytucji stała się europejską rzeczywistością, ponieważ jesteśmy przekonani, że wprowadza ona do naszych procedur i polityk znaczące zmiany, które są konieczne dla sprostania głównym wyzwaniom naszych czasów. Uważamy, że wprowadzenie w życie najważniejszych elementów konstytucji europejskiej w dużej mierze pozwoli Unii Europejskiej zdobyć lub odzyskać zaufanie jej obywateli. Staramy się osiągnąć równowagę między starymi i nowymi państwami członkowskimi UE. Nie przychodzi nam to łatwo ze względu na różne doświadczenia, sposoby podejścia i wzorce. Wiele starych państw członkowskich z zasady wykazuje ostrożność w reformowaniu swoich mechanizmów socjalnych. Obawiają się konkurencji ze strony Europy ŚrodkowoWschodniej, a jednocześnie wielu ich obywateli odczuwa zaniepokojenie związane ze skutkami globalizacji. Stwierdzenie, że globalizacja jest szansą w Stanach Zjednoczonych, a wyzwaniem w Europie, byłoby nadmiernym uproszczeniem. Istnieje jednak rzeczywiście pewna różnica, która polega na odmienności kultur politycznych. Wiele nowych państw członkowskich Unii Europejskiej pragnie zyskać jak największą dynamikę, wiedząc, że dorównanie do poziomu bogactwa innych wymaga od nich co najmniej dwa razy szybszego tempa przy dłuższym dystansie. Unia Europejska jako całość jest świadoma potrzeby wzmocnienia systemów edukacji, które są podstawą jej konkurencyjności, oraz sprostania sytuacji, w której starzenie się społeczeństwa zbiega się z faktem, że do wielu krajów Unii napływa znacznie więcej niż dotychczas legalnych i nielegalnych imigrantów z sąsiednich regionów. Nie chodzi tu jedynie o ożywienie gospodarcze – jest to również kwestia konkurencji gospodarczej. W szczególności zaś, jeżeli chodzi o imigrantów muzułmańskich z południa – z krajów arabskich i Afryki Subsaharyjskiej – jest to również problem wywierający znaczny wpływ na kwestie integracji i zwiększający potrzebę szczerego dialogu między kulturami. W żadnej z tych dziedzin Unia Europejska nie osiągnęła doskonałości. Jak każdy system demokratyczny, jest ona w istocie pełna wad. Integracja europejska liczy sobie około pół wieku. Dnia 25 marca 2007 r. będziemy obchodzić pięćdziesiątą rocznicę stanowiących jej podstawę traktatów rzymskich. Będzie to czas podsumowań i świętowania osiągnięć, ale także uczciwego spojrzenia na dotychczasowe braki. Zapewne zgodzą się Państwo ze mną, że najważniejsze sukcesy integracji europejskiej są następujące: 528 Wybór wystąpień > Integracja europejska umożliwiła przekształcenie długotrwałych konfliktów między państwami europejskimi we wspólnotę prawa, demokracji i wspólnych interesów. > Integracja europejska pomogła przezwyciężyć podział Europy i przyczyniła się do ponownego jej zjednoczenia w oparciu o demokrację, państwo prawa, poszanowanie mniejszości i gospodarkę rynkową. > Integracja europejska stała się podstawą nawiązania całkowicie nowych kontaktów Europy z wieloma częściami świata, przede wszystkim z dawnymi koloniami europejskimi. Uporaliśmy się z dziedzictwem kolonializmu i rozpoczęliśmy nową erę partnerstwa, przedstawiamy się dziś bowiem światu jako nowa Europa, zjednoczona i gotowa na kompromisy w duchu partnerstwa. > Integracja europejska zyskała uznanie wielu narodów i regionów na świecie jako wzór pokojowego przekształcenia konfliktów oraz jako nowa organizacja porządku i promocji regionów. Na całym świecie można znaleźć ugrupowania regionalne, które postrzegają UE jako wzór dla swoich własnych aspiracji w zakresie integracji regionalnej. Unia Europejska aktywnie wspiera rozpowszechnianie integracji regionalnej na skalę ogólnoświatową. W dniu dzisiejszym Unia Europejska jest największym źródłem pomocy na rzecz rozwoju na świecie. Europejskie misje pokojowe i policyjne w kilkunastu miejscach na całym świecie stanowią dowód gotowości UE do uczestnictwa w globalnym zarządzaniu konfliktami regionalnymi. Znamy nasze ograniczenia i mankamenty. Najważniejsza jest jednak świadomość, że sukces w globalnym zarządzaniu głównymi konfliktami i wyzwaniami naszych czasów jest możliwy wyłącznie przy współpracy ze Stanami Zjednoczonymi. My, Europejczycy, nie widzimy alternatywy dla strategicznego partnerstwa między Unią Europejską i Stanami Zjednoczonymi. Przypuszczam też, że w ostatnich latach świadomość znaczenia stosunków transatlantyckich zwiększyła się również w samych Stanach Zjednoczonych. Pozwolę sobie skorzystać ze sposobności, jaką daje dzisiejszy wykład, i wymienić kilka zasad, które, jak sądzę, są jednakowo ważne po obu stronach Atlantyku. Zasady te, moim zdaniem, zasługują na wiele uwagi, jeżeli chcemy przezwyciężyć uprzedzenia dotyczące świata zachodniego – wbrew pojmowaniu zasad i przesądów prezentowanemu przez Oscara Wilde’a. Wybór wystąpień 529 Rola Unii Europejskiej na świecie - nasza odpowiedzialność transatlantycka Przemówienie na Uniwersytecie Harvarda, Cambridge (Stany Zjednoczone), 10 październik 2006 r. 1. Nasze życie publiczne opiera się na przywiązaniu do godności osoby ludzkiej. Jest to podstawa naszej atlantyckiej cywilizacji i demokracji. Jest to również podstawa naszej definicji państwa prawa. Wszyscy ludzie mają taką samą godność i są równi wobec prawa. Przyjmowanie innego założenia jako idei przewodniej zachodnich demokracji byłoby niewątpliwym błędem. Państwo prawa chroni słabszych i nigdy nie można z niego zrezygnować na rzecz władzy. To jest i zawsze było naszą wspólną zasadą od chwili, w której obydwa wybrzeża Oceanu Atlantyckiego zostały połączone demokratycznymi rządami. Dlatego pomijanie zasady państwa prawa w imię walki z terroryzmem islamskim jest dla wielu, a moim zdaniem nawet dla większości Europejczyków niedopuszczalne. Podzielamy zasadnicze przekonania co do walki z terroryzmem. Zwalczamy islamski terroryzm, którego źródłem jest ideologia totalitarna. Musimy pamiętać, że islam jako szlachetna religia ogólnoświatowa w swej strukturze różni się od ideologii islamistycznych, które dopuszczają, a nawet głoszą przemoc jako część swojej walki. Potępiamy wszelkie formy przemocy politycznej i stajemy po stronie wszystkich ofiar barbarzyńskich aktów terroryzmu. 11 września wszyscy w Europie byliśmy, jak napisał wówczas „Le Monde”, Amerykanami. Jednak z równym zdecydowaniem musimy podkreślić, że nigdy nie wolno rezygnować choćby z części swoich zasad ani z państwa prawa dla walki z terroryzmem. Z tego względu wielu z nas uważa przetrzymywanie więźniów w Guantanamo bez procesu za sytuację niedopuszczalną według wszelkich norm zachodniej demokracji. Dotyczy to także tajnych więzień CIA. Tortury, obojętnie w jakiej postaci, są niedopuszczalne i nikt nie może wydać na nie zezwolenia. Nie możemy podsuwać gotowych argumentów tym, którzy na podstawie przesądów dotyczących Zachodu trwają w nienawiści do nas. Jesteśmy Amerykanami także wtedy, gdy w pełni przestrzegamy mechanizmów państwa prawa wobec każdego człowieka, także wobec naszych wrogów. 2. Nawiązałem do problemów ponownego połączenia oczekiwań obywateli europejskich z działalnością instytucji Unii Europejskiej. Wspomniałem, że taka sytuacja stanowi typowe wyzwanie w każdej demokracji. Jest to wyzwanie związane z legalnością. Jedynie samokrytycyzm pozwoli nam znaleźć odpowiedni sposób na wzmocnienie legalności w ramach instytucji demokratycznych oraz procesu demokratycznego jako takiego. Przed wybuchem wojny w Iraku byłem jedną z wielu osób, które wierzyły w to, co im mówiono. Zagrożenie wynikające z posiadania przez Irak broni masowego rażenia brzmiało realnie i wydawało się nieuchronne. Obecnie z przykrością musimy przyznać, że zostaliśmy wprowadzeni w błąd. Nie jest to fakt, z którego powinni być zadowoleni ci, którzy tak czy inaczej występują przeciwko obecnej administracji Stanów Zjednoczonych. Nie jest to 530 Wybór wystąpień kwestia stwierdzenia „A nie mówiłem?” Jest to problem, który podbudowuje uprzedzenia dotyczące zachodniej demokracji, także poza światem arabskim. Wszyscy zatem musimy skorygować swoje zasady. Nasza siła kryje się przede wszystkim w wiarygodności naszych słów i w unikaniu oportunistycznych argumentów, które później można byłoby określić mianem „kłamstw”. Jest to podstawowa zasada życia publicznego. Szczerość i uczciwość są istotą wiarygodności cywilizacji atlantyckiej. Znane nam są makiaweliczne idee składające się na koncepcję oszukiwania w imię wyższych celów. Niektórzy krytycy twierdzą, że radykalny islam nie jest wolny od tej samej tendencji w dążeniu do realizacji najważniejszych założeń. Celem mojego wykładu nie jest omówienie tych wszystkich kwestii. Mogę jedynie powiedzieć, że my, pochodzący z wyboru przedstawiciele zachodnich demokracji, powinniśmy zawsze i w każdych okolicznościach uznawać za kwestię szacunku dla samych siebie i za swój obowiązek, w imię godności własnej i wszystkich, za których jesteśmy odpowiedzialni, aby nie wpaść w pułapkę kłamstw działających na korzyść tych, którzy szukają potwierdzenia dla swych uprzedzeń. 3. Ludzka godność stanowi istotę naszych zachodnich wartości. Na tej podstawie musimy zaangażować się w najważniejsze wyzwanie intelektualne naszych czasów – w dialog kultur i cywilizacji. Zadanie to może się powieść jedynie wówczas, gdy będziemy uczciwi wobec samych siebie, będziemy wzajemnie otwarci bez chowania się za najróżniejszymi tabu i zjednoczeni w chęci współpracy dla wspólnego dobra ludzkości. Parafrazując Johna F. Kennedy’ego, można by powiedzieć: Nie pytaj, co kultura może zrobić dla ciebie, ale co ty możesz zrobić wraz z innymi kulturami. Lista tematów do dialogu międzykulturowego jest długa. Każdy ma własne priorytety. Możemy nie zgadzać się co do wielu interpretacji, jak również co do sposobu postrzegania siebie nawzajem. Musimy jednak zaangażować się w dialog między kulturami, jeżeli chcemy wypełnić nasze zobowiązania jako obywatele świata. Stosunki między światem judeochrześcijańskim a światem islamu są najważniejszym elementem planu dialogu między kulturami. Nie odniesiemy sukcesu jedynie powołując się na zasadę tolerancji, bez względu na to, jak jest ona ważna. Osiągniemy prawdziwą tolerancję wyłącznie wówczas, gdy będziemy szanować to, co jest drogie dla każdego z nas, gdy lepiej zrozumiemy, co leży u podstaw naszych kultur, oraz gdy będziemy gotowi odbyć racjonalną dyskusję o zasadach i przesądach, które nami kierują. Jest to obszerny projekt, lecz nie możemy czekać z jego realizacją ani chwili. Wybór wystąpień 531 Uważam, że nadeszła pora na ponowne połączenie Unii Europejskiej i Stanów Zjednoczonych w ramach nowego partnerstwa atlantyckiego. Minął już czas wzajemnych obaw i niepokojów. Udało nam się zażegnać zagrożenia dla bezpieczeństwa w XX wieku i odnieśliśmy sukces jako silne systemy demokratyczne. Jesteśmy filarami wolnego i dostatniego świata. W tej sytuacji nie możemy wybrać życia na dwóch wyspach szczęścia, odcinając się od otaczającego nas nieszczęścia, biedy i radykalizmu. Musimy wzmocnić mechanizmy naszej transatlantyckiej wspólnoty, aby skuteczniej przyczynić się do sprostania wyzwaniom na całym świecie. Jest to nasze zadanie na XXI wiek. Plan dotyczący globalnego zarządzania jest obszerny. Znają Państwo większość tych kwestii lepiej ode mnie. School of Government im. Johna F. Kennedy’ego to najlepsze miejsce na ich studiowanie i poszukiwanie dla nich akademickich rozwiązań. Ich realizacja wymaga jednak połączenia Państwa pomysłów ze światem działalności politycznej. Wspólnota transatlantycka potrzebuje nowego spojrzenia i silnej woli, aby zacząć od nowa. Im bardziej jesteśmy zgodni co do naszych zasad i im ściślej ich przestrzegamy, tym mniej miejsca pozostaje na przesądy dotyczące nas samych. Również im bardziej zgadzamy się co do zasad, tym lepiej rozumiemy, że podważanie wartości stosunków transatlantyckich działa wyłącznie na naszą niekorzyść. Jest to najważniejszy warunek sukcesu każdego z nas. Niczego na świecie nie da się naprawdę osiągnąć, z gwarancją trwałego sukcesu, bez porozumienia między Stanami Zjednoczonymi a UE. Wiele – o wiele więcej niż dotychczas – będzie można dokonać w zakresie poprawy warunków życia ludzi i globalnego zarządzania, zapewniając trwałe efekty, jeżeli działania wspólnoty atlantyckiej będą spójniejsze. Musimy zacząć od nowa i przede wszystkim musimy zacząć od oczyszczenia naszych zasad, a także sposobu ich stosowania. 532 Wybór wystąpień