18| LIVING SPIRIT „Ich beharre darauf, dass Kunst auch und gerade für Menschen, die es materiell schwer haben, die von Unglück betroffen sind, ein Lebensmittel sein kann.“ „Insisto a dire che l'arte, anche e specificamente per persone che vivono nell'indigenza e che sono perseguitate dalla sfortuna può essere un alimento.“ WIE ERKLÄREN SIE GOTT, HERR BISCHOF KAPELLARI? Living Culture sprach mit dem Diözesanbischof von GrazSeckau Dr. Egon Kapellari über Gott, Nitschs Libretto und mehr. Elfi Hasenhütl lichtete das Colloquium in Bildern ab. Herr Bischof, wie kann man sich heute Gott vorstellen? Einerseits überhaupt nicht, weil kein Bild ausreicht, und weil Theologen das immer schon gewusst haben. Andererseits haben wir Sprache und Sinne, wir können nicht darauf verzichten, wenn wir an Gott denken, Bilder zu gebrauchen und Worte. Zugleich sollten wir sie zwar nicht auslöschen, aber durchstreichen, denn sie genügen nicht. Augustinus hat gesagt: „Si comprehendis, non est Deus“. Wenn du es verstehst, dann ist es noch nicht Gott. Ein dominantes Bild von Gott nennt ihn ‚Vater’. Wir können als Christen nicht darauf verzichten. Aber wenn der eigene Vater z. B. für einen jungen Menschen übermächtig oder harmlos schwach ist, dann wirft das einen schweren Schatten auch auf die religiöse Rede von Gott als Vater. Paulus hat am Athener Areopag ein anderes Bild von Gott angesprochen: Gott als Atemraum. In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, hat der Apostel gesagt. Wie erklären Sie einem kleinen Kind oder einem Außerirdischen, was Gott ist? Ich würde anfangen, ihm Geschichten über meinen Gott zu erzählen. Living Culture wird auch in Italien gestreut, Triest und Venedig, wie ist Ihre Beziehung zum Nachbarn im Süden? Mein italienischer Name sagt darüber schon viel. Er wird jetzt zwar mit K geschrieben, ist aber früher mit C geschrieben worden, die namensgebenden Vorfahren stammen aus Friaul. Ich habe Italienisch erst als Bischof gelernt. Von allen Fremdsprachen, die ich mehr oder weniger spreche, ist mir Italienisch die liebste. Ich kenne auch alle von Ihnen genannten Städte und liebe das Triveneto sehr. Wobei empfinden Sie persönlich Glück? Das ist so ein großes Wort. Man müsste es in vielen Wörtern auflösen. Ich bin ein glaubender in Europa Teil einer Gesellschaft, die demographisch Spätzeitphänomene aufweist, ein Teil davon ist Dekadenz. Wie legen Sie jemandem den christlichen Glauben nahe, gemessen an anderen Weltreligionen? Er hat auch eine Holschuld. Er muss schon bereit sein, sich einigermaßen damit zu beschäftigen, Mensch und glücklich, wenn ich im Frieden mit das gehört zur Redlichkeit dazu. Wenn man sich dem, was ich unter Gott verstehe, und im Frie- selber ernst nimmt, dann muss man da auch Zeit den mit mir selber bin, wozu immer wieder der und Konzentration investieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt würde ich dann mit ihm argumenFriede mit anderen Menschen gehört. tativ reden über die KonkurBei Nitsch komme ich an renzfähigkeit des ChristenWas ist Ihre persönliche Energiequelle im Alltag? die Grenze künstlerischer tums im Panorama der ReDas Dasein für viele Men- Freiheit - vor allem wegen seines ligionen und im Panorama schen. Und natürlich immer Librettos „Die Eroberung von Je- der philosophischen Lebensdas Gebet und die Liturgie. rusalem“. Da geht er mit der Ge- deutungen. Und schließlich würde ich ihm sagen, was Wenn ich das nicht hätte, stalt Jesu Christi blasphePascal gesagt hat: Sie müswäre der lange Atem, den misch-pornographisch um. sen sich entscheiden. ich brauche, um so vielen Menschen zu helfen, viel, Ist die Kirche ein Konzern? viel kürzer. Die Kirche ist ein Riesenbaum mit vielen Ästen und Zweigen; in Westeuropa gibt es auch viele Haben Sie manchmal Angst? Habe ich jetzt nur noch selten. Sorgen habe ich tote Äste, aber auch viel mehr lebendige. Die schon. Es wächst im Alter das Gefühl der Ge- Weltkirche hat aber immer neue Aufbrüche. Das borgenheit auch durch manche Erschütterungen kann man auch in der Jugendszene beobachten. hindurch. Man muss zwischen Sorge und Angst Solche Aufbrüche im kleineren Maß gibt es auch unterscheiden, Sorgen habe ich natürlich schon: in Europa. Sorge, wie es mit der Kirche weitergeht, Sorge um viele konkrete Menschen, um Kranke; ich Themenwechsel: Welche modernen Künstler kenne junge Leute, die krebskrank sind und da- schätzen Sie? Was denken Sie über Nitsch? mit schwer fertig werden. Aber Angst würde ich Sagen wir ‚zeitgenössische Künstler’. Von dedas nicht nennen. Ich fühle mich da von Gott ge- nen kenne ich viele auch persönlich. In meiner tragen, ich habe immer wieder erlebt, dass eine Wohnung, wenn Sie herumschauen, sehen Sie Türe aufgeht, nachdem zwei andere zugefallen z. B. je einen Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettsind. Die Kirche ist nach meiner Überzeugung ein schuh, Breiter, Panzer und Schmalix. Bei Nitsch unsinkbares Schiff. Ich habe aber Sorge darum, komme ich an die Grenze künstlerischer Freiheit dass die Kirche, auch die mir anvertraute Kirche, - vor allem wegen seines Librettos „Die Erobeimmerhin eine Diözese mit fast einer Million ge- rung von Jerusalem“. Da geht er mit der Gestalt taufter Katholiken, dass die viel schmäler werden Jesu Christi blasphemisch-pornographisch um. könnte. Ich weiß, dass sie langfristig nur dann Ich habe ihm das vor Jahren bei einem großen breit sein kann, wenn sie tief ist. Das ist wie bei Forum zum Thema „Erregung Kunst – Kunst im einem Baum. Für eine breite Krone braucht er öffentlichen Raum“ in der Wiener Akademie der Bildenden Künste gesagt, zu dem mich der beauch viele tiefe Wurzeln. tagte Max Weiler eingeladen hatte. Die Tendenz? Wir leben nicht in einer Gründerzeit, sondern Darf Kunst alles? in einer Zeit des Durchstehens. Es gibt ja Grün- Gerne lebe ich in einem Land, wo über keinen derzeiten, Hochzeiten, Spätzeiten. Die Kirche ist Künstler eine Fatwa verhängt werden darf, wo ihm keinerlei brachiale Gewalt begegnet, und ich möchte nach Kräften dazu beitragen, dass es so bleibt. Bilderzerstörungen und Bücherverbrennungen gehören zur moralisch negativen Bilanz auch des 20. Jahrhunderts. Aber geistigen Widerstand gegen Bücher und Bilder muss es geben können. Das gehört zur demokratischen Kultur. Ich habe daher in der Wiener Akademie über ein Bild von Otto Mühl, das sich pornographisch mit Mutter Theresa befasst hat, gesagt, dass dieses Bild und sein Autor die Verachtung aller ethisch sensiblen Zeitgenossen verdienen. Diese Grenzziehung ist nach meiner Überzeugung nicht kleinlich, sondern ein Dienst an Humanität, wie ich sie verstehe. Was ist Kunst? Kunst ist Spiegelung der Gesamtwirklichkeit. Sie kann froh sein, wenn sie auch auf Gegner trifft, weil sie dann vor Trägheit bewahrt wird. Es kommt dabei freilich auf das Niveau an. Vor kurzem gab es diese Froschgeschichte in Bozen, den Streit über den gekreuzigten Frosch von Kippenberger. Kippenberger wollte wohl nicht Christus verhöhnen, sondern sich selbst als äußerst entfremdetes Subjekt, als herabgekommener Mensch, darstellen. Natürlich fragt man, hätte er dazu keine anderen Möglichkeiten gehabt? Hat er das gemacht, um Christen zu ärgern? Ich habe ihn nicht gekannt, aber ich glaube schon, dass er auch das im Sinn hatte. Nun hat aber doch die Gesellschaft, die sich über die Verletzung der Grenzen künstlerischer Freiheit erregt, auch eine gewisse Holschuld, sich darüber zu informieren, was der Künstler mit seinem Tabubruch gewollt hat. Sollen nicht Kritiker auch eine differenzierende Vorleistung erbringen, bevor sie sofort zu schnauben beginnen? Zurück zu Nitsch… Ich rege mich bei Nitsch punktgenau über das genannte ‚Libretto’ auf, das genügt mir. Die Kunst hat ja im Lauf ihrer langen Geschichte zwar mehr Harmonisches gezeigt, aber zum Beispiel die Gotik hat auch ungemein expressiv das Schreckliche, bis zu den wilden Phantasien des Hieronymus Bosch, dargestellt. Das ist nichts Neues. Die Kunst kann alle Realität darstellen wollen und kann diese auch äußerst verfremdet darstellen, aber – das ist meine Überzeugung – aus der Kunst im Ganzen kann man auf Dauer die Schönheit nicht vertreiben. Es gibt Künstler, die lebenslänglich auf Schönheit verzichten. Sie quälen sich selber und den Rest der Welt, indem sie nur das Zerbrochene, das Bösartige darstellen. Das ist ihre Entscheidung und ihr Recht, außer sie verletzen damit intensiv die Freiheit anderer. Aber die Kunst wird trotz alledem das Schöne nie ganz verlieren können. Auch nie die Gegenständlichkeit. Sie kehrt immer wieder nach Ausflügen in die Abstraktion zurück in eine Gegenständlichkeit. Schönheit und Gegenständlichkeit gehen nie ganz verloren. Eine ewige Frage für Kunst und Religion und für die Überschneidung beider ist die Spannung von ethisch und ästhetisch. Ästhetisch, im engeren Sinn von ästhetisch als schön, kann zur Illusion werden und kann die ethischen Energien lähmen. Bert Brecht war ein großer Moralist, aber er hat dem Schönen, obwohl er es oft durch Ironie gebrochen hat, viel Raum gegeben. Gut und schön gehören zusammen, obwohl sie sich oft nicht vertragen, weil das Gute oft nicht schön LIVING SPIRIT www.living-culture.at |19 ECCELLENZA KAPELLARI, COME CI SPIEGA L'ESSENZA DI DIO? Jan Zischka, il redattore di 'Living-Culture' , ha parlato con S.E. il Vescovo diocesano di Graz-Seckau, Dott. Egon Kapellari di Dio, del libretto di Nitsch, di religione e di cultura. La nostra brillante fotografa, Elfi Hasenhuetl, ha illustrato con le sue foto l'avvincente colloquio. Come ci si può immaginare Dio? Sotto un certo aspetto non è assolutamente possibile perché nessuna immagine sarebbe sufficiente e perché i teologi questo lo hanno sempre saputo. D'altra parte, siccome tutti noi abbiamo la parola ed i sensi non possiamo fare a meno, quando pensiamo a Dio, di volerne vedere una raffigurazione e di udirne la parola. Allo stesso tempo non dovremmo ottundere i nostri sensi ma annullarli del tutto a motivo del fatto che non sono sufficienti. Sant'Agostino ha detto: '' Si comprehendis non est Deus'' (se sei in grado di capirlo, quello non è ancora Dio). Una dominante immagine di Dio lo definisce Padre. Noi cristiani a questo non possiamo rinunciare. Ma se ad esempio il padre di un giovane è violento o troppo debole, ciò getta un'ombra pesante sul concetto religioso di Dio come Padre. L'Apostolo Paolo ha indicato, nell'Areopago di Atene, un'altra immagine di Dio: Dio come 'atmosfera' .In questa atmosfera noi viviamo, ci muoviamo ed esistiamo, ha detto l'Apostolo. „Die Kirche ist nach meiner Überzeugung ein unsinkbares Schiff.“ La chiesa è una nave inaffondabile. Ne sono convinto. ist, weil es sich keinen Luxus leisten kann, und das Schöne oft nicht gut ist, weil es Luxus ist. Manche luxuriösen Festspiele zeigen ungewollt auch diese Spannung. Betrachten Sie Religion als Teil der Kultur oder eigenständige Gesellschaftskategorie? Kunst ist alles, was der Mensch macht. Religion versteht sich nicht als bloßes Menschenwerk, sondern als kulturelle Ausprägung der Antwort auf eine erfahrene Offenbarung. Religion bringt Transzendenz ein und durchkreuzt so die Kunst. Sie stellt aber Fragen und präsentiert Antworten, die sich auch in der Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik ausdrücken. Auch moderne Kunst ist durchwoben von religiösen Fragen und Aussagen: Musik von Penderetzky und Arvo Pärt, Architektur von Le Corbusier, Matisse mit seiner Kapelle von Vence, das sind nur einige von vielen möglichen Beispielen dafür. Auch in der Literatur ist die religiöse Frage immer wieder da. Ein Agnostiker wie Reiner Kunze, einer der herausragenden deutschen Lyriker der Gegenwart, ich kenne ihn sehr gut, kommt z. B. von der religiösen Frage nicht los. Gibt es etwas, das Sie den Lesern von Living Culture noch gerne mitteilen möchten? Als Studentenpfarrer für die Grazer Universitäten in 17 Jahren habe ich mich täglich auch mit Fragen, Zweifeln und Gegnerschaft vor allem junger Menschen bezogen auf Religion und Kirche auseinandergesetzt. Als Bischof seit 27 Jahren habe ich das nach Kräften fortgesetzt. Living Culture ist mir dafür ein willkommenes Forum. Text: Jan Zischka, Monika Wogrolly Fotos: Elfi Hasenhütl Come spiegherebbe Lei ad un bambino o ad un extra-terrestre cos'è Dio ? Comincerei col raccontargli aneddoti sul mio Dio 'Living Culture‘ viene distribuito anche in Italia a Trieste ed a Venezia: quali sono le sue relazioni con i nostri vicini del Sud? Il mio cognome italiano la dice lunga a questo proposito. Ora si scrive con la 'K' ma prima si scriveva con la 'C'; i miei antenati, di cui porto il nome, sono originari del Friuli. Ho imparato l'italiano solo dopo essere diventato Vescovo. Di tutte le lingue straniere che più o meno parlo, l'italiano mi è la più cara. Conosco tutte le città da lei nominate ed amo molto il Triveneto. Che cosa la rende felice ? È una parola molto grossa, in verità. Si dovrebbe poter rispondere con molte parole. Sono un credente e sono felice quando sono in pace con Colui che per me è Dio ed in pace con me stesso ed a questo si collega sempre l'essere in pace con il prossimo. Qual è la sua fonte di energia nella quotidianità? L'essere presente per molte persone. E naturalmente sempre la preghiera e la liturgia. Se non avessi ciò, il profondo respiro che mi è necessario per aiutare tanta gente, mi risulterebbe molto, molto più corto. Le capita di aver paura, qualche volta? Ora ne ho ancora, ma solo raramente. Ho comunque preoccupazioni. Con l'età cresce la sensazione della sicurezza, anche a causa di certe emozioni. Si deve comunque distinguere tra preoccupazioni e paura. Preoccupazioni ne ho certamente: preoccupazioni sul come la Chiesa progredirà, preoccupazioni su alcune determinate persone, per i malati: conosco dei giovani che sono malati di cancro e che non sanno bene cavarsela con questa malattia. Ma non la definirei paura. Mi sento sostenuto da Dio, ho sempre constatato che una porta si apre dopo che altre due si sono chiuse. La Chiesa è una nave inaffondabile: ne sono convinto. Mi preoccupa invece che la Chiesa, anche la Chiesa che mi è stata affidata, che è comunque una diocesi di quasi un milione di cattolici battezzati, possa il disprezzo di ogni persona eticamente sensibile. Il porre questo limite non è, secondo la mia convinzione, essere gretti bensì rendere un servizio all'umanità, come io la concepisco. Torniamo a Nitsch.... Per quanto riguarda Nitsch mi irrito puntualridursi, anche di molto. Sono consapevole del mente a proposito del 'Libretto'di cui si parlava: fatto che potrà rimanere grande a lungo solo se Mi basta. L'arte nel corso della sua lunga storia sarà profondamente radicata. È come per un al- ha infatti creato per lo più opere armoniche e bero. Se ha una folta chioma, deve avere anche tuttavia il Gotico ha rappresentato in modo esradici profonde. tremamente espressivo l'orrido, fino alle selvagge fantasie di Hieronymus Bosch. In questo non Quale sarà la tendenza? vi è nulla di nuovo. L'arte può voler rappresenNon viviamo in un'epoca di 'fondatori' ma in tare tutta la realtà anche in modo assai astruso un'epoca in cui bisogna resistere. Ci sono i tempi - e questa è la mia convinzione - l'arte nel suo dei fondatori, i tempi di preminenza ed i tempi complesso non può tuttavia alla lunga prescindi regresso. In Europa la Chiesa è una parte della dere dalla bellezza. Ci sono artisti che per tutta società che dal punto di vista demografico ma- la vita rinunciano alla bellezza. Tormentano sé nifesta fenomeni di regresso di cui una parte è stessi ed il resto del mondo rappresentando soldecadenza. tanto lo sfacelo e la malvagità. È la loro determinazione ed loro diritto ma così facendo feriscono In che modo proporrebbe Lei a qualcuno la profondamente la libertà degli altri. L'arte tuttaFede cristiana a confronto con altre religioni via non potrà mai, nonostante tutto, perdere il diffuse nel mondo? piacere del bello e nemmeno l'oggettività. Dopo Questo qualcuno ha anche un credito. Egli deve divagazioni nell'astrazione, essa ritorna sempre essere già preparato ad occuparsene in una certa all'oggettività. Bellezza ed oggettività non vanno misura: è questione di onestà. Se ci si vuole im- mai perdute completamente. L'eterna domanpegnare seriamente, bisogna dedicare tempo e da sull'arte e la religione e sulla interrelazione concentrazione. A partire da un certo momento fra esse sta nella tensione fra etica ed estetica. discuterei con lui sulla capacità concorrenziale del Ciò che è estetico nel senso stretto del termine cristianesimo nel panorama delle varie religioni e e cioè il bello, può diventare un'illusione e può delle interpretazioni filosofiche della vita. Da ulti- paralizzare le energie etiche. Bertold Brecht era mo gli ripeterei ciò che ha detto Pascal: Lei deve un grande moralista ma ha dato al bello molto decidersi. spazio pur avendolo poi spesso distrutto attraverso l'ironia. Il buono ed il bello devono stare La Chiesa è un complesso? assie- me anche se spesso non si sopportano perLa Chiesa è un albero gigante con tanti tronchi ché il buono spesso non è bello dato che non si e rami; nell'Europa Occidentale vi sono anche può concedere alcun lusso ed a sua volta il belmolti rami secchi ma quelli vivi sono molti di più. lo spesso non è buono perché 'è' il lusso. Certi La Chiesa universale ha tutfestival di lusso dimostrano 'Con Nitsch arrivo al limite involontariamente anche tavia sempre nuovi spunti della libertà di espressione vitali. E questo si può notare questa tensione.. anche tra i giovani. Di questi artistica, specialmente a causa spunti vitali ve ne sono an- del suo libretto 'La conquista di Lei considera la religioche in Europa, anche se in Gerusalemme'. La figura di Gesù ne come una parte della minor misura. cultura o come una cateCristo mi appare blasfema goria sociale separata? e pornografica Cambiamo argomento: Arte è tutto ciò che l'uomo quali sono gli artisti moderni che Lei apprez- fa. La religione non va intesa come semplice opera za ? Che cosa ne pensa di Nitsch? dell'uomo ma come la coniazione culturale della Diciamo 'artisti contemporanei'. Ne conosco risposta ad una rivelazione sperimentata. La remolti, anche personalmente. Se si guarda intor- ligione porta la trascen-denza nell'arte ed in tal no, nella mia casa potrà vedere p.es. opere di modo la 'incornicia'. Essa pone tuttavia domande Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettschuh, Breiter, e dà risposte che si esprimono nella letteratura, Panzer e Schmalix. Per quanto riguarda Nitsch lo nelle arti figurative o nella musica. Anche l'arte considero al limite della libertà artistica, innanzi- moderna è intessuta di domande religiose e di tutto a causa del suo libretto 'La conquista di Ge- risposte: la musica di Penderetsky e di Arvo Part, rusalemme'. In esso egli dà della figura di Gesù l'architettura di Le Corbusier, di Matisse con la sua Cristo un'immagine blasfema e pornografica. Cappella di Vence, sono soltanto alcuni dei molti Questo gliel'ho detto in faccia anni fa in occasi- esempi possibili in argomento. Anche nella letteone di un importante 'Forum' sul tema ''Arte di ratura appaiono di continuo domande in tema eccitazione – Arte in spazi aperti'' all'accademia di religione. Un agnostico come Reiner Kunze ad viennese delle arti figurative, al quale ero stato esempio, uno dei lirici tedeschi emergenti del moinvitato dall'anziano Max Weiler. mento - lo conosco molto bene - non finisce mai di porre domande sulla religione. L'arte può tutto ? Vivo volentieri in un Paese nel quale contro C'è qualcosa che Lei gradirebbe comunicare nessun artista potrebbe mai essere emessa una ai lettori di 'Living Culture'? 'Fatwa', nel quale lo stesso artista non potreb- Come parroco degli studenti delle Università di be mai trovarsi di fronte una forza bruta e vorrei Graz per 17 anni mi sono quotidianamente occontribuire con energia affinché tutto rimanesse cupato di replicare a domande, dubbi, ostilità com'è. La distruzione di quadri e gli incendi di li- specialmente da parte di giovani, sulla religione e bri appartengono al bilancio negativo del XX Se- sulla Chiesa. Come Vescovo da 27 anni ho concolo. Ma un rifiuto spirituale di libri ed immagini tinuato questa attività con energia. 'Living Culdeve poter essere espresso. Fa parte della cultura ture' mi fornisce a questo scopo una benvenuta democratica. Su queste premesse, dopo aver vi- opportunità. sto un quadro di Otto Muhl che rappresentava pornograficamente Madre Teresa, ho detto che Testo: Jan Zischka, Monika Wogrolly quel quadro ed il suo autore non meritavano che Foto: Elfi Hasenhutl/