MÄRZ 2014 Ibidem Das Blatt der Romanistik-Doktorierenden Der akademische Nachwuchs berichtet zu aktuellen Veranstaltungen Positiv denken! So schreibt man eine Doktorarbeit zur Negation Charlotte Meisner hat im Herbstsemester 2013 ihr Doktorat erfolgreich abgeschlossen. Ihre Dissertation zum Thema La variation pluridimensionnelle : une analyse de la négation en français verfasste sie während ihrer Zeit als Assistentin für Französische Sprachwissenschaft am Romanischen Seminar. Im folgenden Artikel schildert sie einige ihrer Erfahrungen. etwas mit mir nicht stimmt. Ich stellte mir merkwürdige Fragen: warum sagt man das so und nicht anders? Welches ist das komischste Wort im Deutschen? (Ich habe übrigens rausgefunden, dass es Pfropfen ist – ein so komplexer Silbenanlaut ist stark markiert und deswegen ungewohnt). Im Studium merkte ich dann zum ersten Mal, dass es auch andere Menschen gibt, die über derlei Sonderbarkeiten nachdenken und dass es mit der Linguistik tatsächlich eine Wissenschaft gibt, die sich damit beschäftigt. Welch ein Glück! Charlotte Meisner „Und, bist Du fertig geworden?“ – Fünf Jahre lang, gefühlt jeden Abend diese Frage. Es gab Momente – viele – in denen ich dachte, ich würde sie niemals mit „ja“ beantworten können. Und jetzt, als ich (nach dreimaliger Kontrolle, ob ich auch wirklich das richtige Attachment angehängt habe) das fertige PDF meiner Doktorarbeit an meine beiden Betreuer abschicke, fühlt es sich gar nicht wie ein erhebender Augenblick an. Das Ende Das Thema Tatsächlich fühlt es sich sogar eigentlich genauso an, wie bei den anderen zahllosen Emails die ich pro Tag abschicke. Ein Klick und die Mail geht raus. Einfach so. Kein Trommelwirbel. Keine Fehlermeldung. Nochmal nachschauen: ja, sie ist wirklich im Ordner für die gesendeten Objekte gespeichert. Gut. Und jetzt? All die Dinge, die ich mir ausgemalt hatte, die ich tun wollte, wenn die Doktorarbeit endlich fertig ist, fallen mir plötzlich nicht mehr ein. Erst als ich einige Tage später das fertig gebundene Exemplar in den Händen halte, fühlt es sich etwas realer an. Jetzt fühle ich mich wirklich urlaubsreif. Und glücklich. Und stolz. Und unendlich erleichtert. So wie man sich fühlen sollte, nach der Abgabe einer Doktorarbeit. Mein Dissertationsthema fand ich mit Hilfe meiner Betreuerin Elisabeth Stark an der Freien Universität in Berlin. Da ich mich in einem Seminar zur italienischen Dialektsyntax Charlotte Meisner bereits mit der Negation beschäftigt hatte, war ich sofort begeistert, als sie mir für meine Magisterarbeit eine Korpusanalyse zum Negations-ne im gesprochenen Französisch vorschlug. Dann ging alles plötzlich sehr schnell: während ich noch in meinem kleinen Chambre de bonne in Paris unter Hochdruck die Abschlussarbeit fertig schrieb, war Elisabeth bereits in Zürich, wohin ich ihr wenig später folgen sollte, um dort mit der Promotion zu beginnen. Der Anfang Es ist nicht unbedingt so, dass ich schon im Kindergarten wusste, ich würde Linguistin werden und die Realisierung der französischen Negationspartikel ne erforschen. Dazu kam es irgendwann später – irgendwie. In der Schule hatte ich stets das leise Gefühl, dass Die Frage Man muss nur eine Forschungsfrage formulieren. Und diese dann beantworten. Klingt eigentlich einfach. Aber wie finde ich die richtige Frage? Und aus 1 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 welchen Teilfragen setzt sich meine Frage zusammen? Und wie kann ich die beantworten? Wo beginne ich? beispielweise eher je sais pas oder sogar chaipa anstelle des eigentlich korrekten Satzes je ne sais pas. Um diese Frage zu beantworten, habe ich mit Hilfe aufwändiger statistischer Methoden den Einfluss einer ganzen Reihe von Faktoren getestet. Entgegen dem, was man spontan vermuten könnte, und was viele Soziolinguisten bis heute glauben, haben soziodemographische Faktoren, wie die soziale Herkunft, das Alter und der Bildungsgrad der SprecherInnen keinen signifikanten Einfluss auf die ne-Realisierung. Tatsächlich hängt die ne-Realisierung (in meinem Korpus) signifikant mit drei Faktoren zusammen: die Kommunikationssituation, das grammatische Subjekt und der Satztyp, in den die Negationsstruktur eingebunden ist. Die Umwege In der Anfangsphase der Doktorarbeit war ich geneigt, nach jedem interessanten Vortrag, den ich irgendwo gehört hatte, mein gesamtes Forschungskonzept wieder über den Haufen zu werfen: diesen Aspekt sollte ich auch noch berücksichtigen! Das Phänomen ist wahnsinnig interessant, das muss ich noch in meine Arbeit mit aufnehmen! Ich nahm jeden noch so weit hergeholten Ratschlag ernst und schrieb deswegen ständig meine Gliederung um. Bis mir meine Betreuerin irgendwann sagte: Du kannst es so oder so machen – aber Du musst Dich entscheiden und es dann auch durchziehen. Damit entschloss ich mich, mich doch wieder auf mein ursprüngliches Thema, die Realisierung der französischen Negationspartikel ne, zu besinnen. Und begann die Doktorarbeit. Die Lösung Es ist also eigentlich ganz einfach: je länger und somit phonologisch schwerer das Subjekt eines Satzes ist, desto eher erlaubt die französische Prosodie die Realisierung einer klitischen präverbalen Partikel wie ne. Französische SprecherInnen sagen also viel eher La femme ne vient pas als je ne viens pas, weil hinter der Nominalphrase La femme prosodisch gesehen noch ‚Platz‘ für ein Klitikon wie das Negations-ne ist. Dagegen ist das Personalpronomen je selbst ein Klitikon und damit prosodisch ein eher ungünstiger Nachbar für die kleine Negationspartikel ne. Die Daten Ein eigenes Korpus aufzunehmen und es phonetisch zu transkribieren ist eine sehr gute Idee – sofern man über ein erfahrenes Forscherteam und ein technisch ausgestattetes KorpusLab mit mehrjähriger Finanzierung verfügt. Für einzelne Doktoranden wie mich ist es mit endlosen Stunden eintöniger und zugleich hochkonzentrierter Arbeit verbunden, mit vielen Rückschlägen und Frustrationen, aber auch mit Glücksgefühlen und Erfolg, wenn man dann endlich, endlich die ersten Analysen an den eigenen Daten durchführen kann. Daher bin ich trotz allem überzeugt, dass man durch kein Seminar so viel über die Sprache lernen kann, wie durch die intensive Arbeit mit authentischen Korpusdaten. Zum Glück konnte ich dank des Lehrstuhls von Elisabeth Stark und des Doktoratsprogramms Romanistik auf die Tatkräftige Unterstützung von Tutoren zählen, die mir bei der Transkription geholfen haben (an dieser Stelle möchte ich besonders Aurélia Robert-Tissot und David Paul Gerards danken). Ohne sie sässe ich vielleicht noch heute an der Transkription meiner Sprachdaten. Und – werden Sie sich vielleicht fragen - wieso ist das Fehlen von ne als Kennzeichen des ‚gesprochenen‘ oder ‚informellen‘ Französisch bekannt, wenn es doch anscheinend nur mir dem prosodischen Satztyp zusammenhängt? Hier kommt der letzte wichtige Faktor ins Spiel: die Kommunikationssituation. Anhand des Korpus lässt sich nämlich belegen, dass die kleinen leichten Subjekte wie je, tu, ce und so weiter, nach denen ne fast niemals steht, viel häufiger in informellen Gesprächen auftauchen als in förmlichen. Deshalb entsteht natürlich der Eindruck, neAuslassung sei typisch für informelles Französisch. Eigentlich ganz einfach. Charlotte Meisner ist Dozentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der UZH. Derzeit arbeitet sie als Koordinatorin des Nationalfondsprojekts „SMS communication in Switzerland: Facets of linguistic variation in a multilingual country” von Prof. Elisabeth Stark. Als PostDoc erforscht sie im Subprojekt “The ‘big languages’”, die morphosyntaktischen Merkmale von französischen und schweizerdeutschen SMS. Ihre Dissertation erscheint voraussichtlich 2015 bei LANG. Die Analyse Ich möchte herausfinden, wann, von wem und warum die französische Negationspartikel ne im gesprochenen Französisch überhaupt noch verwendet wird. Meistens hört man von Muttersprachlern ja 2 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 Due o tre cose che (ormai) so sulla mobilità nell’interazione Il parlato è una delle attività sociali più intense dell’uomo, perciò non è sorprendente che l’interazione faccia a faccia sia stata oggetto di ricerca in antropologia, psicologia sociale, sociologia e linguistica (De Stefani, 2013: 434). Una sintesi della presentazione di Elwys De Stefani “L’interazione tra partecipanti mobili. Come il parlato trasforma lo spazio e il tempo (e vice versa)”, tenuta il 21 ottobre 2013. Nonostante numerose ricerche, non è ancora chiaro quali siano le norme che regolano l’interazione faccia a faccia. Inoltre, forse più significativamente per questa sintesi, le ricerche hanno analizzato prevalentemente l’interazione in una situazione statica. Ovviamente i partecipanti possono muoversi quando interagiscono. Infatti la mobilità ha un ruolo centrale per la nostra vita quotidiana e specificamente per il nostro linguaggio, un’idea che è stata riconosciuta soltanto una decina di anni fa. De Stefani parla di un mobility turn nelle scienze sociali intorno al 2007. I ricercatori non hanno soltanto poco considerato la mobilità nell’interazione, ma sono stati anche pochi ad analizzare il rapporto tra la spazialità e le azioni dei partecipanti. Ironicamente comunichiamo nella maggioranza dei casi in situazioni che prevedono una certa dose di mobilità. Nella linguistica esistono due concezioni dello spazio: una statica, in cui lo spazio è considerato Lo spazio e la mobilità nell’interazione Remko Smid Noi influenziamo l’ambiente, nel bene e nel male, e l’ambiente a sua volta determina il nostro comportamento. Lo spazio e il tempo, i due aspetti più incisivi dell’esperienza umana, determinano quello che facciamo. Sì, certo, ma qual’è la loro influenza alla nostra interazione orale? E come influenza il nostro parlato lo spazio e il tempo? Elwys De Stefani ha svolto delle ricerche proprio su questo argomento, che ci ha esposto il 21 ottobre scorso. È stata un’occasione per scoprire qualcosa su una questione relativamente sconosciuta per me che sono dottorando di letteratura italiana. Il Professor Elwys De Stefani è svizzero italiano e ha lavorato nell’ambito della linguistica italiana e di quella francese in Svizzera, Germania e Francia. Adesso lavora all’Università di Lovanio in Belgio, dove è direttore del gruppo di ricerca Multimodality Interaction Discourse. Ha pubblicato articoli su argomenti di grande varietà, dai cognomi della Carnia in Friuli (2003) all’etimologia della parola italiana “finocchio” (2003) e dagli usi linguistici e l’identità (2004) alle scritture giovanili (2007). Sull’argomento dell’interazione sociale e lo spazio ha pubblicato L’espace dans l’interaction sociale (2012), un articolo nel Bulletin Suisse de Linguistique Appliquée (2012) e un capitolo in Space in language and linguistics. Geographical, interactional, and cognitive perspectives (2013). Il supermercato come contenitore, come entità data, e una dinamica, in cui lo spazio viene visto come entità costruita dai partecipanti nell’interazione. De Stefani utilizza chiaramente questa seconda concezione dello spazio. Per quanto riguarda la mobilità De Stefani indica la distinzione tra due tipi di essa: mobilità come caratteristica ricorrente dell’interazione faccia a faccia, visibile nella riposizione e nel riorientamento del corpo (1) e mobilità come tipologia di interazione sociale (2). In effetti, cambiamo spessissimo non solo la posizione del nostro corpo, ma anche il suo orientamento, che determina le nostre azioni e anche lo spazio che ci circonda e come 3 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 lo usiamo. Allo stesso tempo possiamo muoversi anche come interazione sociale, come per esempio nei casi di correre insieme, camminare insieme o essere in macchina insieme. Nella ricerca di De Stefani sono stati considerati entrambi i tipi di mobilità. I suoi studi si sono concentrati specificamente sul modo in cui i partecipanti costituiscono uno spazio rilevante per la loro interazione e sul loro uso di caratteristiche spaziali come risorse nell’interazione. Lo spazio è una risorsa per i partecipanti e allo stesso tempo è in continuo divenire e quindi obbliga i partecipanti a non smettere mai ad adattarsi. Recentemente gli studiosi che analizzano l’interazione sociale hanno mostrato come i partecipanti creano un senso collettivo nell’attività, ovvero la sensazione di fare qualcosa insieme, che viene chiamata we-rational (De Stefani, 2012: 6). Per raggiungere questo i partecipanti utilizzano parole, gesti, sguardi, movimenti del corpo, la manipolazione di oggetti, eccetera. Queste pratiche hanno un ruolo organizzativo. Le pratiche di orientamento nel linguaggio, ovvero l’uso della lingua per questioni spaziali (come per esempio le descrizioni spaziali), sono interessanti per i linguisti. Le ricerche hanno mostrato che la mobilità ha un’influenza cruciale sul modo in cui i partecipanti usano la lingua. Dobbiamo adattarci ai cambiamenti, che determinano il nostro linguaggio e le nostre azioni. Anche in situazioni statiche d’interazione si osserva una certa mobilità: i partecipanti, pure quando stanno fermi, cambiano la loro posizione, il loro orientamento del corpo e la direzione del loro sguardo. Infine la comunicazione mobile (tramite e-mail, sms, facebook o twitter) che prevede l’uso di cellulari e smart phone offre un’ulteriore occasione per l’analisi della mobilità nell’interazione. Tuttavia nella ricerca di De Stefani quest’ultimo elemento non è stato analizzato. proiettato frammenti di video, in cui si vedono i gesti delle persone e si sentono le loro parole, e ha trascritto tutto quello che si sente. Anche se non posso discutere tutti gli esempi in questa sede, vorrei comunque indicare gli aspetti salienti degli esempi che ho trovato quelli più interessanti. Con il primo esempio De Stefani ha analizzato come i partecipanti costituiscono attivamente l’interazione faccia a faccia impegnandosi nell’interazione con molto concentrazione. Inoltre l’esempio mostra come i partecipanti usano lo spazio come SOMMERSCHULE: 2. WERKSTATT LITERATURFORSCHUNG Die Sommerschule Literaturwissenschaft bietet Gelegenheit, Fragen zum Umgang mit Texten in der Literaturforschung anhand konkreter Arbeitsproben aus aktuellen Dissertationsprojekten explizit zu machen und zu diskutieren. Erwünscht sind Beiträge von Doktorierenden, in denen ein Ausschnitt aus einem Dissertationsprojekt vorgestellt sowie die leitenden methodologischen Gesichtspunkte erörtert werden. Um als Leistung auf der Doktoratsstufe angerechnet werden zu können, muss das Modul bis 2. März 2014 online gebucht werden. risorsa per la realizzazione degli scopi dell’interazione. Il frammento comincia quando la cliente (“Teresa”) cerca di attirare l’attenzione della commessa, perché non trova una scatola. Dopo aver riconosciuto la donna come impiegata del supermercato (grazie al suo vestiario), Teresa esprime verbalmente quello che cerca (“signorina, mi sa dire dove sono le scatole?”). Si vede anche la multimodalità dell’interazione: i partecipanti riposizionano i loro corpi, si guardano negli occhi e Teresa usa anche risorse gestuali, gesticolando la forma iconica della scatola. Questo gesto è stato espresso unitamente all’espressione verbale e Esempi audiovisivi Durante la sua presentazione De Stefani ha mostrato cinque esempi audiovisivi analizzati nella sua ricerca in contesti sociali diversi: l’interazione tra una commessa e una cliente al supermercato, quella in un incontro tra persone che si conoscono (amici o colleghi), quella tra una guida turistica e un gruppo di turisti e, infine, l’interazione tra un istruttore di giuda e l’allievo (2 frammenti). Ha 4 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 attira l’attenzione visuale della commessa. Dopo il riorientamento reciproco Teresa specifica quale scatola sta cercando (“le scatole in cartone”) e la commessa chiede un ulteriore chiarimento (“quelle per metter dentro i vestiti?”). l’attenzione dei turisti per il loro riorientamento verso nuovi elementi della gita. Per realizzare questo scopo utilizza il parlato (ripetizioni, pause, riformulazioni) e anche il corpo, cioè tramite il suo riorientamento e la sua riposizione. Il riorientamento verbale verso nuovi elementi è stato preparato dal movimento del corpo: la guida si gira verso il nuovo elemento prima di indicarlo con parole. Qui conta anche l’importanza della temporalità, dato che ci vuole del tempo per il riorientamento, che quindi deve essere preparato. Dopo il riorientamento verso il nuovo elemento i visitatori cambiano la loro posizione per ottenere la massima visibilità dell’elemento. La guida è molto abile nel guidare l’attenzione dei visitatori. Quella La multimodalità dell’interazione De Stefani afferma l’insicurezza della commessa, che è espressa in modo verbale, ma sottolinea che una considerazione della multimodalità dell’interazione mostra qualcos’altro. In effetti l’orientamento del corpo fa vedere che la commessa non è affatto insicura, perché anticipa quello che dirà a Teresa con un movimento del corpo. Teresa infatti effettuerà una descrizione spaziale. La commessa si è già girata verso le scatole e poi indica dove sono (“sono alla fine dei libri, sotto la scala mobile.. sono proprio lì”). Secondo De Stefani la descrizione spaziale nell’interazione richiede delle azioni preparatorie: i partecipanti devono adattare la posizione e l’orientamento del loro corpo all’ambiente per fare capire la loro descrizione. Usano espressioni verbali e gestuali per creare uno spazio comune e interazionale. Inoltre il frammento ha evidenziato l’importanza del riorientamento dei corpi in modo funzionale nell’interazione, un elemento che è stato raramente analizzato (De Stefani, 2013: 442). Il terzo frammento ha mostrato un gruppo di turisti a Napoli e una guida turistica. Una delle caratteristiche principali di questa situazione è la collettività, ovvero il funzionamento del gruppo come un insieme, chiamato participation unit (De Stefani, 2013: 443). Questa unità è mantenuta dall’uso di risorse fisiche (oggetti, configurazioni spaziali) come oggetti referenziali. Una seconda caratteristica importante è che la guida rende certi aspetti dell’ambiente significativi durante la sua descrizione spaziale. La guida attira e tiene La guida turistica che sembra un’esitazione da parte della guida è in realtà un rallentamento, perché non tutti i visitatori dirigono già la loro attenzione verso il nuovo elemento. La guida non soltanto canalizza l’attenzione dei visitatori, ma regola anche il funzionamento del gruppo come unità. La sensazione dei partecipanti di fare qualcosa insieme (“we-rationale”) è fondamentale: crea una cosiddetta f-formation (“face-formation”), uno schema spaziale nell’interazione faccia a faccia. Questa formazione è necessaria per anticipare e rendere possibile la spiegazione successiva della guida. Le azioni della guida portano alla creazione della f-formation. Gli ultimi due frammenti prevedono lo stesso contesto, ovvero l’interazione tra l’istruttore e l’allievo durante una lezione di guida. Questa situazione ha tre caratteristiche principali: (1) è un 5 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 contesto didattico, (2) l’interazione si realizza in un veicolo che si muove nello spazio (almeno per la maggior parte del tempo) e (3) le istruzioni e le azioni sono condizionate dalla loro “iscrizione spaziale e temporale” (De Stefani: 2013, 452). Questi aspetti hanno delle conseguenze precise. I partecipanti devono adattarsi continuamente ai cambiamenti costanti nell’ambiente circostante e l’istruttore deve scegliere il momento e il posto giusto prima di dare l’istruzione. Inoltre non si tratta qui di un’interazione faccia a faccia nel senso letterale, ma i partecipanti sono seduti l’uno accanto all’altro, il che li costringe ad organizzare le loro azioni tenendo conto di questa posizione. La ripetizione è uno degli elementi più notevoli di questi frammenti. Nel primo frammento l’allievo deve girare subito a sinistra, cosa che è enfatizzata dalla ripetizione avverbiale (“sinistra sinistra sinistra sinistra”). Questa ripetizione è poco usata nella vita quotidiana, perché non prescrive un imperativo. Tuttavia l’azione deve essere realizzata immediatamente, perciò l’istruttore si esprime in questo modo così brusco. Nel secondo frammento abbiamo incontrato una ripetizione verbale (“lascia rotolare lascia rotolare lascia rotolare lascia rotolare”), ma qui l’azione è diversa. Non deve essere compiuta subito, ma richiede più tempo. La ripetizione ha quindi una funzione chiara in entrambi frammenti. Lo spazio condiziona le nostre interazioni, ma possiamo usarlo anche come una risorsa. L’ambiente fisico ha determinate caratteristiche, ma che prendono forma grazie all’interazione che lo riempie di significato. il modo dell’interazione. Lo spazio è quello interazionale, è costruito dai partecipanti, che non sono passivi, ma sono invece molto attivi nel funzionamento dell’interazione. Al livello più generale si può concludere che la lingua è multimodale e che la distinzione tra il parlato e il non-parlato non è chiarissima. Nell’ambito del suo lavoro di dottorato in letteratura italiana, seguito dal prof. Dr. Johannes Bartuschat, Remko Smid si sta occupando della «memoria e storia nelle opere di Claudio Magris: verso una nuova identità transnazionale» De Stefani, E. (2012), “L’ espace dans l’interaction sociale = Der Raum in der sozialen Interaktion = Lo spazio nell’interazione sociale”, Bulletin VALS-ASLA, No. 96., Neuchâtel: Centre de linguistique appliquée de l’Université de Neuchâtel. De Stefani, E. (2013), “Rearranging (in) space”, in: Space in Language and Linguistics. Geographical, interactional, and cognitive perspectives, Ed. Auer, P., Hilpert, M., Stukenbrock, A. & Szmrecsanyi, B., Berlin: De Gruyter, pp. 434-463. NEU IM DOKTORATSPROGRAMM SEIT FS 2014 ANDREA ELMER (Italienische Literaturwissenschaft) «Das Staunen in der poetologischen Debatte der Renaissance» unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Bartuschat. DOMINIK HESS (Französische Literaturwissenschaft) «Le prologue du Tristan en prose. Essai d‘analyse philologique et littéraire de l‘histoire des origines du héros», unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Trachsler Lo spazio condiziona le interazioni Per questo ci vogliono spesso dei riorientamenti fisici, che a loro volta sono anche dipendenti dall’azione in questione. La mobilità è quindi essenziale come aiuto all’interazione umana. La mobilità non è soltanto una risorsa, anche un motivo per i partecipanti per continuare ad adattarsi. Queste due caratteristiche non si escludono a vicenda, ma sono entrambe visibili nell’interazione. Pause ed esitazioni sembrano essere una prova di insicurezza, ma nelle interazioni possono essere anche un segno di sensibilità nei confronti dei cambiamenti spaziali e temporali. Esiste un rapporto sistematico tra lo spazio, l’organizzazione dello spazio e Herzlich willkommen! IMPRESSUM Herausgegeben vom «Doktoratsprogramm Romanistik: Methoden und Perspektiven» der UZH. Autorinnen und Autoren sind die RomanistikDoktorierenden der Universität Zürich. Layout und Gestaltung: Paul Sutermeister Kontakt: [email protected] Online: www.rose.uzh.ch/doktorat/ibidem.html 6 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 Centre for Renaissance Studies e RoSe: 10 anni di collaborazione Dal 2004 il Romanisches Seminar ospita il Centre for Renaissance Studies (CRS), un’istituzione interdisciplinare che offre annualmente conferenze attorno ai più svariati ambiti di ricerca sul periodo del Rinascimento. In occasione del decimo anniversario nella nuova sede, il CRS organizza uno speciale ciclo di conferenze intitolato «Mittelalter in der Neuzeit». Valeria Frei Il Centre for Renaissance Studies fu fondato nel 1976 dal Prof. Dr. Brian Vickers, titolare della cattedra di lingua e letteratura inglese presso il Politecnico federale di Zurigo. Esperto di Rinascimento e grande studioso di retorica, il professor Vickers avviò questo centro raccogliendo riviste specializzate e promuovendo conferenze e convegni incentrati su questo stimolante periodo storico-culturale. L’idea era di realizzare un’istituzione che potesse fungere da punto di riferimento per le svariate attività scientifiche che si svolgono su questo tema e dare così visibilità alle ricerche in corso a Zurigo nelle varie discipline. Negli anni successivi il Centro proseguì nelle sue attività e fiorì sotto la direzione unica di Brian Vickers, acquisendo prestigio e visibilità. Al momento del suo pensionamento, nel 2004, il Professor Vickers donò alla professoressa Tatiana Crivelli e al Romanisches Seminar i suoi fondi sul Rinascimento, in particolare la sua prestigiosa collezione di riviste, auspicando la continuazione delle attività da lui iniziate. L’invito è stato accolto con piacere e la professoressa Crivelli, durante questo primo decennio di gestione, ha innanzitutto formato un comitato scientifico interdisciplinare composto da professori e professoresse di varie discipline umanistiche; in secondo luogo ha promosso ogni semestre, assieme ai membri del comitato, almeno un evento speciale dedicato al Rinascimento. Antonello da Messina, San Girolamo nello studio, 1474-5, olio su tavola, Londra, National Gallery Conferenze, convegni, workshop o colloqui per dottorandi e dottorande hanno già coinvolto affermati ospiti internazionali e giovani studiosi e studiose della nostra Università, offrendo al pubblico relazioni di spessore su svariati argomenti: dalla retorica del dialogo francese (Irina Ruxandra Vulcan) alla formazione italiana di Romeo e Giulietta (Nicole Coderey-Rezzonico), dalla religione del divino Michelangelo (Prof. Emidio Campi) alle grammatiche neolatine e umanistiche (Carla Piccone), da Piero di Cosimo e Ludovico Ariosto (Prof. Remo Ceserani) ai doni nuziali del Rinascimento conservati nelle collezioni svizzere (Patricia Lurati). Un’ulteriore importante iniziativa avviata dal prof. Vickers e portata avanti dalla professoressa Crivelli e dal comitato scientifico del CRS, è la pubblicazione di atti di convegni consacrati al Rinascimento: ultimo in ordine di tempo è il volume “L’una et l’altra chiave”. Figure e momenti del petrarchismo femminile europeo. Atti del Convegno internazionale di Zurigo, 4-5 giugno 2004, a cura di Tatiana Crivelli, Giovanni Nicoli e Mara Santi, Roma, Salerno Editrice, 2005. 7 Ibidem MÄRZ 2014 MAI 2010 In linea con il suo proposito La seconda sessione d’inconinterdisciplinare, il CRS collatri si terrà questo semestre (FS bora con altri Istituti universita2014): nuovi rinomati ospiti inri nell’organizzazione di attività ternazionali proseguiranno la didattiche legate al Rinascimendiscussione sulle persistenze to. Questo semestre (25-26 marmedievali all’interno del Rinazo) il CRS, in collaborazione scimento e attireranno l’attencon il Prof. Philipp Theisohn e il zione del pubblico su altre improgramma di ricerca del Fonportanti personalità dell’epoca do Nazionale “NCCR Medialimoderna. Chaucer, Boccaccio, ty“, organizza un evento speciaEnea Silvio Piccolomini e Crile dedicato alla concezione della stoforo Landino saranno gli cosmologia nel Rinascimento speciali protagonisti di questa italiano: martedì sera (25 marprimavera, riportati alla ribalta zo) interverrà il Prof. Dr. Steffen per il pubblico interessato dalle Schneider con una relazione dal relatrici e i relatori invitati per titolo «Von Sichtbarkeit und Un- La collezione di riviste del CRS conservata al RoSe celebrare il decimo anniversichtbarkeit. Giordano Brunos sario del Centre for Renaissance Studies. Con questo evento commemorativo il Entdeckung des unendlichen Kosmos» (SOC-1RoSe offre quindi l’opportunità al pubblico inte101, dalle 18.15), e la mattina seguente (26 marzo) ressato di avvicinarsi all’affascinante mondo del avrà luogo un Workshop sulla nuova visione delRinascimento. la cosmologia nel Cinquecento italiano, quindi sull’«Erneuerung der Kosmologie und der Wandel Valeria Frei si è laureata nel 2010 in storia dell’arte e extraterrestrischer Imagination im Italien des 16. italianistica all’Università di Zurigo e dal 2011 è assiJahrhunderts» (KAB-E-05, 9.00-12.00). stente e dottoranda presso la cattedra di letteratura itaNovità: speciale giubileo liana del professor Johannes Bartuschat. Il suo lavoro di In occasione del suo decimo anniversario presso il dottorato indaga la rappresentazione degli stili artistici Romanisches Seminar, il CRS organizza un ciclo nell’ecfrasi del Cinquecento. di conferenze che si propone di indagare le perLe attività del Centro di Studi Rinascimentali sono inserite sistenze medievali all’interno del Rinascimento: nel “Portfolio per frequenza conferenze di italianistica”. «Mittelalter in der Neuzeit». Gli incontri si stanno Tutte le studentesse e gli studenti che scelgono di fare un svolgendo in due fasi. Il primo ciclo ha avuto luogo breve verbale su una conferenza, otterranno 1 credito; le lo scorso semestre (HS 2013) e ha avuto il piacere dottorande e i dottorandi possono ottenere 1 o 2 crediti di ospitare tre brillanti relazioni: ad inaugurare gli iscrivendosi al modulo “Gästekolloquium Romanistik” eventi la professoressa Crivelli ha invitato Giulio e mandando il proprio resoconto (1 credito; 2 contributi Busi (Freie Universität zu Berlin), che ci ha propoper 2 crediti) di circa 4 pagine, a [email protected]. sto una stimolante conferenza dal titolo «Lorenzo L’articolo sarà pubblicato su «Ibidem», la rivista dei dotde’ Medici e Giovanni Pico della Mirandola: due torandi di romanistica. cavalieri medievali nella Firenze rinascimentale?»; Philippe Frieden dell’Università di Ginevra, ospite Per ulteriori informazioni: http://www.rose.uzh.ch/fordel professor Richard Trachsler, ha tenuto un’inteschung/crs.html ressante relazione su una delle opere più imporDirettrice: Prof. Tatiana Crivelli (Cattedra di letteratura tanti della letteratura francese, Le Roman de la Rose: italiana, Romanisches Seminar) Comitato scientifico: Profs. Johannes Bartuschat, Em. Emi« Traduction, citation et démembrement dans la dio Campi, Carmen Cardelle de Hartmann, Tatiana CriQuerelle du Roman de la Rose ». Ospite del professor velli, Ulrich Eigler, Peter Fröhlicher, Hildegard Keller, Johannes Bartuschat è stata infine Anna Laura PuAllen Reddick, Bernd Roeck, Richard Trachsler liafito, dell’Università di Basilea, che ha presentato Coordinatrice e webmaster: Lic. Phil. Valeria Frei le sue ricerche su «I filosofi e l’eloquenza nella seconda metà del Cinquecento». 8