DER DOLOMITENFREUND
MITTEILUNGEN
für unsere
MITGLIEDER und FREUNDE
Folge II/2005
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Aus dem Verein, Bericht über die ao. Generalversammlung.......................................................... 2
Unser neuer Präsident stellt sich vor ............................................................................................... 2
Spendeneingänge............................................................................................................................. 3
Subventionen, Förderungen, Sachspenden, Mitgliedsbeiträge ...................................................... 4
Neuer Betriebsleiter der Materialseilbahn....................................................................................... 4
Die Ruhestätte von Oberst Schaumann........................................................................................... 5
Nachruf für Otto Birke .................................................................................................................... 6
Die Aktion "Friedenswege"............................................................................................................. 7
Aus unseren Arbeitsgebieten......................................................................................................... 10
Von unserem Museum .................................................................................................................. 14
Von befreundeten Museen ............................................................................................................ 18
Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald (2).......................................................................... 24
Buchbesprechungen ..................................................................................................................... 28
Impressum und Bankverbindungen............................................................................................... 32
INDICE 2/2005
pagina
Dal nostro Museo .......................................................................................................................... 16
Avviso ai nostri soci e collaboratori.............................................................................................. 16
Tempo da lupi sul Pal caro ammiraglio! ....................................................................................... 17
Die Vereinsleitung wünscht allen unseren Mitarbeitern, Freunden und Förderern
ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr !
La Redazione augura a tutti i nostri soci, simpatizzanti e sostenitori unitamente alle loro famiglie
un buon Natale ed un felice Anno nuovo!
DF II/2005
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Aus dem Verein
Bericht über die ao. Generalversammlung
Bei der am 11.6.2005 abgehaltenen ao. Generalversammlung wurde Brigadier Mag. Gunther
Spath einstimmig zum neuen Präsidenten unseres Vereines gewählt, und die Witwe unseres im
Herbst 2004 verstorbenen Obmannes, Frau Gabriele Schaumann, zur geschäftsführenden
Vizepräsidentin. Die Wahl des Vorstandes, wie im "Dolomitenfreund Folge I/2005" angeführt,
erfolgte ohne Gegenstimmen.
Mag. W. Tietze erklärte die erforderlichen Statutenänderungen. Es erfolgt wieder eine Teilung
der Aufgaben des Obmanns auf einen Präsidenten und eine(n) geschäftsführende(n)
Vizepräsidenten/in. Wie bereits in der Vergangenheit übernimmt der Präsident in erster Linie
repräsentative Aufgaben. Ein weiterer Grund für die Statutenänderung war das neue
Vereinsgesetz. Eine der Neuerungen ist die Fähigkeit der Rechnungsprüfer, bei groben
Fahrlässigkeiten des Vorstands eine Generalversammlung einberufen zu können. Auch die
Statutenänderung wurde ohne Gegenstimmen beschlossen.
Der Mitgliederstand ist leider sinkend, nach dem Tod von Prof. Schaumann gab es 15
Kündigungen. Gravierend ist die schlechte Zahlungsmoral in allen Bereichen. Auch im
kommenden Jahr bleibt die Höhe des Mitgliedsbeitrags unverändert. Es erfolgen weiterhin 2
Aussendungen jährlich, da die Portokosten je Aussendung 500,-- € betragen. Sie haben im
Internet aber die Möglichkeit zum Download, damit können die Herstellungs- und
Versandkosten gesenkt werden.
Mag. W. Grübl präsentierte die Gebarungsprüfung und bestätigte eine ordnungsgemäße
Buchführung und Gebarung. Das Jahr 2004 konnte mit einem geringen Überschuss beendet
werden. Der Verein besitze zwar Rücklagen, diese sollten jedenfalls nicht dazu verleiten, von
ihnen leben zu wollen. Die beantragte Entlastung des Vorstandes erfolgte ohne Gegenstimmen.
Bgdr Spath erklärte bei der anschließenden Vorstandssitzung: "Ich werde mich bemühen, mein
beim Begräbnis gegebenes Versprechen einzulösen, das Lebenswerk von Oberst Schaumann in
seinem Sinne weiterzuführen."
Unser neuer Präsident stellt sich vor:
Geboren 1951 in Villach, dort Besuch Volksschule u. Gymnasium, Matura 1969
1969 Einjährig-Freiwilliger
1970-73 Theresianische Militärakademie Wr. Neustadt
1973-79 (Luftlande)-Jägerbataillon 25 Klagenfurt, Zugs- und Kompaniekommandant, Adjutant
1979-82 Generalstabskurs Landesverteidigungsakademie Wien
1982 stellvertretender G 3 Militärkommando Kärnten
1983-87 G 3 (Ausbildung, Organisation, Einsatzvorbereitung) Militärkommando Kärnten
1987-97 Chef des Stabes und stellvertretender Militärkommandant von Kärnten, im militärischen
Einsatz 1991 an der Südgrenze Leiter des Einsatzstabes in Kärnten
1997-99 selbständiger Referent für Umfassende Landesverteidigung, zivil-militärische
Zusammenarbeit, nationales und internationales Krisenmanagement und Kulturgüterschutz in der
Abteilung Militärstrategie des Bundesministeriums für Landesverteidigung in Wien
1999 - 2002 G 3 des Korpskommandos I in Graz, zuständig für Ausbildung, Organisation und
Einsatzvorbereitung einschließlich internationaler Einsätze (Bosnien, Albanien, Kosovo) von
etwa 60% der Landstreitkräfte des Bundesheeres in den Bundesländern Niederösterreich,
Burgenland, Steiermark und Kärnten
Seit 2002 auf Grund der Nichtberücksichtigung von Bewerbungen im Zuge der Reorganisation
der obersten und oberen Führung des Bundesheeres wieder Chef des Stabes und stellvertretender
Militärkommandant von Kärnten.
Verheiratet mit Dr. phil Silvia, 2 Söhne (27 und 25), 1 Tochter (24)
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DF II/2005
Zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitungen und Magazinen einschließlich militärischer
Fachzeitschriften zu sicherheits- und verteidigungspolitischen Themen sowie zu Fragen der
Geschichte und Tradition. Vorträge zu diesen Themen sowie zu Fragen der politischen,
militärischen und wirtschaftlichen Strategie vor verschiedensten Gremien und Vereinigungen.
Sonstige ehrenamtliche Funktionen:
- Präsident des Heeressportvereines Klagenfurt-Triathlon (Mitveranstalter Ironman Austria)
- Landesobmann der Kameradschaft des ehemaligen k.u.k Infanterieregimentes Nr. 7, Graf von
Khevenhüller (Kärntner Hausregiment in der Monarchie)
- Obmann des Vereines der Freunde der Landesgedächtnisstätte am Kreuzbergl in Klagenfurt
- Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Soldaten Österreichs
(AGES)
- Vorstandsmitglied des Landesverbandes Kärnten des Österreichischen Kameradschaftsbundes
und der Offiziersgesellschaft Kärnten
***
Spendeneingänge 1.1. - 30.9.2005 in €:
Ammann Josef ....................................................... 30,00
Bachmann Hansrudolf............................................ 13,33
Bachschwell Wolfgang u. Sylvia ......................... 200,00
Bayer. TV-Team .................................................. 100,00
Blohm Detlev ......................................................... 15,00
Bolz Jürgen ............................................................ 10,00
Brändle Rudolf....................................................... 20,00
Bühler Rudolf......................................................... 63,94
Cabas Alex ............................................................... 4,00
Clifford Colin......................................................... 30,00
Daiser Rupert ......................................................... 25,00
Del Frari Alessandro .............................................. 15,00
Eberwein Willy ........................................................ 5,00
Egger Helmut ......................................................... 30,00
Enöckl Edeltraud.................................................... 30,00
Eybl Erik ................................................................ 30,00
Feyl Theo ............................................................... 31,13
Fontana Americo...................................................... 5,00
Forti Ivo u. Familie ............................................... 28,00
Herzog Erwin ......................................................... 30,00
Holz Thurner.......................................................... 10,00
Hoppe Erhard ......................................................... 15,00
Hürzeler Heinz ....................................................... 15,00
Jäger Friedo *..................................................... 1500,00
Janda Kurt u. Elfriede .............................................. 9,00
Kalous Wolfgang ................................................... 20,00
Kappenberg Joachim.............................................. 15,00
Klaus Fritz.............................................................. 14,00
Knüsli Klaus........................................................... 70,00
Kogler Adolf .......................................................... 20,00
Kökeny Gyuri......................................................... 80,00
Konrad Kamillo ..................................................... 40,00
Küsgens Volker........................................................ 5,00
Lauer Josef u. Christine ......................................... 54,00
Lederer Sepp .......................................................... 80,00
Leutz Rainer........................................................... 10,00
Lingelbach Gunther u. Anton................................... 8,00
Lingelbach Spendenbüchse.................................. 260,00
Montanaro Paolo .................................................... 10,00
Müller Erika .......................................................... 20,00
Müller Manfred...................................................... 15,00
Murbach Werner .................................................... 46,67
Novacek Hans ........................................................ 15,00
Oppitz Hans ......................................................... 200,00
Ortner Mario Christian .......................................... 15,00
Ostadal Andi u. Dietlind.........................................25,00
Peter Karl-Heinz...................................................100,00
Petznek Friedrich....................................................10,00
Pichlmayer Simon ..................................................10,00
Pilles Hans-Christian ..............................................10,00
Pitterna Thomas u. Irene.......................................100,00
Portolan Francesca..................................................15,00
Pracht Werner.........................................................20,00
Pucher Günther.....................................................110,00
Raiger Josef u. Bianca ............................................29,00
Rambausek Peter ....................................................15,00
Reininger Helmfried u. Melitta...............................29,00
Roth Reinhard.........................................................15,00
Schaumann Roland.................................................30,00
Schaumüller Hans u. Maria ....................................20,00
Schmid Klaus .........................................................30,00
Schmidt Rudolf.......................................................20,00
Schmitt Gerda...........................................................5,00
Schorr Joachim .......................................................10,00
Schwanzer Manfred................................................15,00
Seibt Margit............................................................30,00
Soglia Domenico ....................................................30,00
Spenden bei Chorkonzert......................................101,50
Spendenbüchse Kl. Pal .........................................218,68
Spendenkassa Basislager ........................................58,08
Spendenkassa MG-Nase .........................................87,52
Spendenkassa Museum.........................................185,50
Stammer Hans-Jürgen ............................................30,00
Stölzner Alexander .................................................24,00
Strauß Andreas .......................................................56,00
Streng Wolfgang ....................................................10,00
Tietze Christian ......................................................40,00
Toth Gábor .............................................................10,00
Wein Udo u. Stefan ................................................24,00
Wiedemann Klaus u. Liesl......................................20,00
Wildermuth Gert.....................................................50,00
Zeuner Jürgen .........................................................15,00
Herzlichen Dank!
* Herr Friedo Jäger, seit 2 Jahren Seilbahnmaschinist, verzichtete anlässlich seines 60ers auf
Geschenke und bat seine Familie und Freunde
stattdessen um eine Spende für unseren Verein.
Nochmals herzlichen Dank! Eine Nachahmung
würde uns freuen!
DF II/2005
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Subventionen:
Oesterr. Nationalbank ........................................ 3600,00
Kärntner Landesregierung ................................. 3500,00
Marktgemeinde Kötschach-Mauthen................. 3500,00
Förderungen:
Interreg 1. Teilzahlung BMWA......................... 7419,84
Interreg 1. Teilzahlung EFRE-Mittel............... 23496,17
Sachspenden:
Fam. Bgdr Spath: Geschirr
Fam. Dr. Svejda: Geschirr, Hand- u. Geschirrtücher u.a.
Dr. Knüsli Klaus: Klappspaten
Isolde Mattersdorfer: Kühlschrank für Basislager
Christine u. Joe Lauer: Geschirrtücher,
Lebensmittel u.a.
Schmid Klaus: Geschirrtücher; Fotoreportagen
samt Ausarbeitungen
Konsul Kern/Wietersdorfer: 5 t Zement
Klauss-Lanzer W.: 4000 kW Freistrom
für das Basislager
Mitarbeiter und Besucher: Lebensmittel, Getränke
Mitgliedsbeiträge
Bis 30. September wurden 90 (!) Mitgliedsbeiträge noch nicht bezahlt, obwohl diese laut
Statuten bis 31. März fällig sind. Das ergibt einen Betrag von ca. 1.800,-- €, der natürlich in
unserem Budget fehlt. Sicher kann man zeitweise auf die Einzahlung vergessen, aber vielleicht
könnten Sie Ihrer Bank einen Dauerauftrag erteilen? Wir bitten jedenfalls alle säumigen
Mitglieder um rascheste Erledigung.
Auch für 2006 bleiben die Mitgliedsbeiträge unverändert:
Ordentliches Mitglied € 20,--
Familienangehörige € 6,--
Förderer € 35,--
Wir ersuchen alle unsere Mitglieder und Förderer um zeitgerechte Überweisung des
Mitgliedsbeitrages auf eines unserer Konten (Bankverbindungen siehe letzte Seite) und freuen
uns besonders über etwaige Spenden.
Falls Sie einen Einziehungsauftrag haben und sich bei Ihrer Bankverbindung etwas geändert hat,
bitten wir um baldige Bekanntgabe, um unnötige Bankspesen zu vermeiden.
Ô
Zur Beachtung!
Ó
Das Konto bei der Kärntner Sparkasse wurde aufgelöst,
es existiert nicht mehr!
Neuer Betriebsleiter der Materialseilbahn Nr. 67a, Plöcken
Zu den vielen verschiedenen Aufgabenbereichen, die Oberst Schaumann zu seiner nicht enden
wollenden Tätigkeit im Büroalltag zusätzlich unterbringen musste, zählte unter anderem auch
der Bereich des Betriebsleiters der Materialseilbahn Muster 1917 im Basislager am Plöckenpass.
Die Seilbahn 67a, erbaut 1985 durch den Seilbahnzug der Pionierkompanie zur besonderen
Verwendung nach der Projektierung, Gesamtplanung und Bauleitung durch Mjr Haas,
Heeresbau- und Vermessungsamt (HBVA), Abt. Sonderbau – nachzulesen im Arbeitsbericht
1985 – versorgte mit ihrem Jenbach Diesel/JW 15, Bj. 47 brav ihren Dienst, bis auch hier die
Modernisierung Einzug hielt und der Antrieb im Jahr 1998 durch einen Elektromotor ersetzt
wurde (siehe DF III/98).
Der Gesetzgeber – die Materialseilbahn unterliegt dem Eisenbahngesetz – sieht unter anderem
auch vor, dass bei Problembehandlungen (sei es bei schlechtem Wetter, Sturm, Gewitter usw.)
der Betriebsleiter vor Ort sein und entscheiden muss, ob Transporte gefahrlos durchgeführt
werden können bzw. kein Schaden an der Anlage entstehen kann. Bei Ausfall des Betriebsleiters
sollte sein Stellvertreter – ein ausgebildeter Seilbahnmaschinist – die Leitung übernehmen.
In unserem Falle ist dies Herr Christian Tietze. Da dieser aber in Wien berufstätig ist und daher
im Sommer bei vollem Betrieb der Materialseilbahn nicht ständig anwesend sein kann, mussten
wir uns um einen neuen Betriebsleiter umsehen. Nach gar nicht allzulanger Suche und mit
Einverständnis des HBVA unter der Leitung von Bgdr Dipl.Ing. Melchart, fanden wir jemanden,
der die Voraussetzungen eines Betriebsleiters mitbrachte.
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DF II/2005
Schon wieder eine Frau in einer Männerdomäne!
Für diejenigen, die mich nicht kennen, darf ich mich vorstellen:
Mein Name ist Karin Schmid, ich bin seit 1993
Mitglied der Dolomitenfreunde bzw. seit dieser
Zeit als Kassa- und Aufsichtsdienst im Museum
tätig. Seit 1994 führe ich Gruppen durch unser
Museum und absolvierte im Jahr 2003 bei Oberst
Schaumann die Prüfung zur Seilbahnmaschinistin.
Als neue Betriebsleiterin der Seilbahn möchte ich
mich bei meinem neuen und gleichzeitig alten
Stellvertreter Christian Tietze bedanken, dass er
dieses Amt weiterführt und mir mit Rat und Tat
zur Seite stehen wird.
Da es bei uns immer einen gewissen Mangel an
Seilbahnmaschinisten gibt, darf ich all jene, bei
denen Interesse an einer Ausbildung zum
Maschinisten besteht, einladen, sich bei uns zu
melden, um gegebenenfalls bei einer Wegbauaktion am Kleinen Pal die Materialseilbahn 67a
bedienen und somit unsere Höhenbaustelle
versorgen zu können.
***
Die Ruhestätte von Oberst Schaumann am Friedhof in Mauthen
Nach der üblichen
einjährigen Wartezeit
wurde das Grab von der
Fa. Höher nach den
Wünschen der Familie
gestaltet.
Der steinerne Weg in der
Mitte symbolisiert die
"Friedenswege" und gibt
allen Mitgliedern und
Freunden die Möglichkeit,
als Geste der Verbundheit mit der Idee des Initiators
beschriftete kleine Steine aus den ehemaligen Frontbzw. Arbeitsgebieten der Dolomitenfreunde zur
Ruhestätte mitzubringen.
DF II/2005
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Zum Tod von Otto Birke.
„Grappa-Otto“ ist nicht mehr unter uns. Am 27. März hat Otto seinen letzten Kampf verloren. Es war ein
langer und schmerzhafter Kampf, und er war trotz des aufopfernden Beistandes der Familie nicht zu
gewinnen.
Wie haben wir ihn gekannt: immer grinsend,
aus verschmitzten Augen lachend, für jeden
Scherz zu haben, hilfsbereit und verlässlich,
einfach „Vorkriegsqualität“ halt. Das war
Otto ja auch, er wurde 1933 im Sudetenland
geboren, 1946 erfolgte die Vertreibung und
Ansiedlung in Burghausen in Oberbayern.
Der 52jährigen Ehe mit seiner Frau Käthe
entsprangen ein Sohn und eine Tochter.
Aber wieso „Grappa“-Otto mögen sich nun
diejenigen fragen, die ihn nicht mehr gekannt
haben. Otto war so ein rechter Ritter ohne
Furcht und Tadel. Die Liste seiner Abenteuer
ist lang, sie auch nur auszugsweise zu
beschreiben würde schon ein Büchlein füllen, so wie Otto es ja vor mehr als 15 Jahren geschrieben hat.
Es gehört schon eine recht große Portion Gleichmut dazu, als zweifacher Vater von einem FKKBadeplatz aus mit einem Surfbrett direkt in den Hafen von Vrsar einzulaufen. Auf FKK-Badeplätzen trägt
man eben keine Badehosen, auch wenn man auf's Surfbrett steigt. Aber da gibt es noch die Geschichte
vom Ballonfahrer, vom Fallschirmspringer, Degenfechter, Rennfahrer und Taucher, vom Eiskanal-Fahrer,
vom Hundeschlitten- und Kanufahrer, Schauspieler, Tramper und Weltumrunder, vom Rausschmeißer,
Matrosen und vom Krankenträger in Lourdes. Und von Otto, dem Dolomitenfreund und damit schließt
sich der Kreis zum Grappa.
Otto war einer der ersten am Monte Piano, das war Ende der 1970er Jahre, und er blieb auch noch nach
dem Wechsel zum Kleinen Pal. Nun war Otto zwar ein rechter Abenteurer, aber doch mit kleinen
Schwächen – zu denen er sich mit großer Begeisterung bekannte. Es ist nicht leicht, wenn man gleich
beim ersten Mal im Hochgebirge aus einer Mulde der Piano-Nordwand, so 300 m senkrecht über dem
nächsten Aufschlag-Platz, Schnee holen soll, besonders wenn man nicht schwindelfrei ist.
Seine andere Schwäche hieß „Gewitter“ und das ist auf 2.400 m Seehöhe schon ein Erlebnis – besonders
wenn man in einem Zweimann-Zelt sitzt. Aus völliger Dunkelheit bricht der Blitz, taucht die Bergwelt
schlagartig in gespenstisch blaues Licht und der Donner übertönt alles. So war's auf der Piano-Kuppe bei
einem Nachtgewitter - bis auf seltsame Vorgänge in einem bestimmten Zelt: kaum blitzte es, ging das
Licht an und ein kastagnettenähnliches Klappern hörte man durch jeden Donnerschlag. Furchtlos
kämpften wir uns durch Sturm und Regen zum Zelt vor – und da saß Otto, die Taschenlampe direkt auf
die fest geschlossenen Augen gerichtet und mit einem gotterbärmlichen Zähneklappern, dass jeder Dentist
seine Freude gehabt hätte. Das Zähneklappern sollte wohl den Donner übertönen, die Taschenlampe
vor'm Gesicht jedenfalls die Helligkeit der Blitze abschwächen.
Da hatte einer der Alpiniköche die rettende Idee. Die italienische Armee verfügt über eine Geheimwaffe,
einen Treibstoff, der sich für Flugzeuge und Panzer gleich gut eignet, wie als Säureersatz für
vergammelte Schiffsböden - nur eines kann man sicher nicht: ihn trinken, den Grappa. So brachten sie aus
der Armeeverpflegung eine Schachtel Plastikbeutel, in die je 4cl Grappa abgefüllt waren, und Otto fand
bald seinen Rhythmus: ein Blitz – ein Beutel. Das diente auch der Statistik, anhand Ottos leerer
Grappabeutel konnten wir die Zahl der Blitze und Schwere des Gewitters ziemlich genau ermitteln. So
ein 17-Beutler war schon was ganz anderes als ein leichter 5er und noch heute sollen alte
Dolomitenfreunde Gewitter nach „Beutelstärken“ messen. Sogar bis zum österreichischen
Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger sprach sich's durch und er begrüßte Otto anlässlich der
Ausstellung „10 Jahre Friedenswege“ korrekt mit seinem Bergnamen.
Nun hat Otto das letzte Gewitter hinter sich, das große Abenteuer „Leben“, das er so zu füllen verstand
wie ganz wenige. Danke, Otto, dass Du bei uns warst - servus!
Dr. Erik Eybl
PS. Für seinen unentwegten Einsatz für Menschlichkeit und Frieden wurde Otto
vom Ritterorden zum Hl. Georg "post mortem" zum Ritter geschlagen.
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DF II/2005
Die Aktion "Friedenswege"
Bevor unsere MitarbeiterInnen das Containerlager am Kl. Pal beziehen können, ist jedes Jahr viel zu tun.
Dankenswerterweise erhielten wir auch heuer über unseren Antrag wieder Unterstützung durch das
Österr. Bundesheer im Rahmen seiner eigenen Aktion "Friedenswege". Der Pionierzug des JgB 26,
Spittal a. d. Drau, führte schon im Juni nicht nur alle notwendigen Ausbesserungen an Wegen, Stiegen
und Anlagen auf der MG-Nase durch, sondern übernahm auch das Überprüfen und Ausmähen sämtlicher
Steige und die Kontrolle des Cellonstollens. Leider gab es heuer auf der MG-Nase unliebsame
Überraschungen: Die Spendenkassa war aufgebrochen worden und daher leer, das Rohr des
Sprengröhrenwerfers hatte jemand gewaltsam herausgebrochen, im Graben in der Rundumstellung lagen
eine Menge absichtlich hineingeworfener Steine, und die Hinweistafel "Begehen der Wege und Betreten
der historischen Objekte nur auf eigene Gefahr" war abgeschraubt und gestohlen worden.
Witterungsbedingt gab es auch im Basislager einige unerfreuliche Überraschungen: Nicht nur, dass – wie
jedes Jahr – das Wellblechdach der Hausalm durch Verschieben der Platten undichte Stellen zeigte und
sich die Dachpappe bei der Baracke M 17 losgerissen hatte, gab es Ende Mai einen noch nie dagewesenen
doppelten Seilüberschlag bei unserer Materialseilbahn. Dieser wurde mühsamst im strömenden Regen
durch Vzlt Tokoezi und einem Helfer behoben.
Die PiKpzbV überprüfte dann Anfang Juli, wie von der Aufsichtsbehörde alljährlich vorgeschrieben,
unsere Pal-Materialseilbahn, erledigte – teilweise mit Hubschrauber-Unterstützung – notwendige
Reparaturen an der Bergstation und beim Seilaufzug. Dann konnten die Dolomitenfreunde wieder die
Betriebsführung übernehmen.
Soldaten des PiB1 aus Villach brachten die Zufahrtsstraße sowie weitere Schäden um das Basislager in
Ordnung. Von der Windisch-Kaserne aus Klagenfurt kamen wieder zwei Rekruten als Feldkochgehilfen
zu uns auf die Hausalm, die uns in diesen 6 Wochen ihr Können zeigten. Überaus erfreulich war ihr
selbständiges Arbeiten, ihre Reinlichkeit und ihre wirtschaftliche Sparsamkeit. Ihre Kreativität bei so
manchen Speisen wurde von unseren Mitarbeitern und Gästen aufs Höchste gelobt.
Am 11. Juli begannen die Vorbereitungsarbeiten im Basislager, eine Woche später bezog der erste Turnus
unserer Freiwilligen das Höhenlager. Auch heuer arbeiteten wieder Helfer aus folgenden Ländern mit: 14
aus Österreich, 20 aus Italien, 2 aus Deutschland, 2 aus der Schweiz, 14 aus Ungarn, 1 aus Slowenien.
Trotz des schlechten Wetters, das uns
heuer beschert war, konnten die
geplanten Arbeiten am Kleinen Pal
großteils durchgeführt und vor allem
wieder unfallfrei beendet werden.
Wegausbesserungen, Instandsetzungen
an historischen Objekten und andere
Erhaltungsarbeiten standen zunächst am
Programm, kleinere Stellungsteile und
Kavernen konnten zusätzlich freigelegt
werden.
Ein Team vom Bayerischen Fernsehen
besuchte uns nicht nur im Museum im
Rathaus, sondern drehte auch einige
Szenen am Kleinen Pal.
Zahlreiche Arbeitsstunden wurden wie
jedes Jahr von unseren Mitarbeitern als "Alpines Müllentsorgungs-Team" geleistet, wöchentlich wurden 6
bis 8 prall gefüllte Müllsäcke zu Tal gebracht. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Helfer für
diese zusätzliche, zeitraubende, aber leider notwendige Maßnahme.
Auch mit der Wiederherstellung eines ursprünglich von den Italienern angelegten Kriegssteiges auf der
Südseite des Kleinen Pal konnte begonnen werden, nachdem die bürokratischen Hürden nach
jahrelangen, zähen Verhandlungen endlich gemeistert waren. Da dieser Weg auf großen Strecken
verschüttet und stark verwachsen ist, Stützmauern eingestürzt und Serpentinen teilweise abgerutscht sind,
wurde von unseren Helfern Schwerstarbeit geleistet.
DF II/2005
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Alex, Bauleiter in den ersten beiden Augustwochen,
berichtet in seinem Beitrag (in ital.), dass sie in
dieser Zeit fast täglich Nebel, Regen, Sturm oder
Gewitter hatten. An einem Morgen lag der Hagel 10
cm hoch. Unsere Mitarbeiter ließen sich aber die
gute Laune nicht verderben. Mit Hilfe eines
improvisierten Flaschenzuges hievten sie riesige
Felsbrocken aus einem Graben, bauten eingestürzte
Trockenmauern auf, legten alte Treppen und eine
Kaverne wieder frei, und in den wenigen schöneren
Stunden imprägnierten sie die "Himmelsleiter" und
die "Villa Tropfstein" mit Holzschutzmitteln.
Immer wieder mussten die Arbeiten witterungsbedingt unterbrochen werden, da Sturmböen bis zu
140 km/h auf dem Kleinen Pal gemessen wurden.
An solchen Tagen konnte natürlich die Versorgung
mittels Materialseilbahn nicht durchgeführt werden,
somit musste unser Höhenlager-Team sich mit dem
vorhandenen Notproviant behelfen.
Trotzdem hatten wir noch eine gehörige Portion
Glück: Beim Abbau der Höhenbaustelle war uns der
Wettergott gnädig gesinnt, an diesem Tag konnten
wir bei herrlichem Wetter 720 kg (Gepäck,
Arbeitsgeräte, Baumaschinen etc.) mit der Materialseilbahn wieder zu Tal befördern. Am Folgetag zeigte er sich von einer anderen Seite: Ein gewaltiger
Blitzschlag zerstörte nicht nur die Elektrik der Materialseilbahn, sondern richtete auch im Basislager
enormen Schaden an sämtlichen elektrischen Einrichtungen an. Dies bedeutet für uns wiederum: Mehr
Kosten und zusätzliche Arbeit im Büro.
Bericht des Bauleiters Martin Dobernik über die Aktionswochen vom 17. bis 29. Juli 2005:
Schon länger war der Wunsch da, eine Verbindung vom Alpiniweg zur 'Panzerstellung' zu schaffen.
Nachdem die Erlaubnis im Gröbsten von den Italienischen Ämtern gegeben war, ging eine kleine
unerschrockene Gruppe der Dolomitenfreunde ans Werk, um große Taten zu leisten. Eine italienische
Mulattiera (Saumweg), ehemals 2 Meter breit, führte von der alten Zisterne am Alpiniweg in vielen
Kehren ca. 150 Höhenmeter in die vordersten ital. Verteidigungsanlagen am westlichen Rand des Pals,
genannt "Vetta Chapot" (jetzt sehr kaputt). Dieser Weg war nur noch stellenweise von Kletterern in
wüsten Abkürzungen benutzt worden und durch die Witterung stark verfallen. Die Gehzeit vom
Containerlager zur Baustelle betrug bei guten Verhältnissen 40 Minuten, deswegen wurde Kaltverpflegung mitgenommen.
Das Wetter: Alpin (Baustelle liegt auf ca. 1700 m) mit manchen Überraschungswölkchen. Seit gut 10
Jahren die weiteste Baustelle vom Höhenlager (ca. 1800 m), anspruchsvoll und technisch sehr interessant.
Am Sonntag, den 17. Juli wurde Verpflegung, Wasser, Werkzeug, Gepäck und Holz zusammengestellt.
Mozy, unsere treue Seele, steigt vor dem Essen, ich nachher über den Landsturmweg auf. Karin kommt
vom Museum herauf und startet den Seilbahnbetrieb, danach übernimmt Otmar diese Tätigkeit. Bis zum
Abend werden einige Seilbahnfahrten gemacht, Mozy säubert den Container und räumt ein.
Montag, 18. Juli
Eugenio, Claudio, Elio, Alberto, und Marino kommen morgens hoch. Nachdem die Lager bezogen waren,
gehen wir alle gemeinsam zur Wegbaustelle und über die Vetta Chapot und den ehem. österr. Rechten
Flügel zurück. Mittags Essen im Höhenlager, nachher Arbeiten in der Nähe des Lagers. 16.30 Uhr Regen,
Seilbahn kann nicht fahren, deshalb kocht Claudio Spaghetti.
Dienstag,19. Juli
Gruppe geht auf die Baustelle. Mozy übernimmt Logistik und Verkauf im Lager, ich mache kleine
Arbeiten am Landsturmweg und folge dann unseren Mitarbeitern mit der Motorsense. Das Gras am
Alpiniweg zur Baustelle ist schon sehr hoch und die Gruppe soll doch trockenen Fußes zur Arbeit
kommen.
-9-
DF II/2005
Mittwoch, 20. Juli
Die Arbeiten gehen gut voran. Große Steine werden
aus dem steilen Hang gelöst und etwas darunter
verbaut. Vorher muss aus dem Hang das Geröll bis
auf die Grundmauern des Weges abgeräumt
werden, um diesen zu restaurieren. Die erste Kehre
ist komplett abgerutscht und wird neu aufgemauert.
Mauern dieser Art wurden häufig "trocken"
ausgeführt, d.h. ohne Mörtel und verlangen viel
Geduld und Talent im Aufbau.
Die Pioniere des Österr. Bundesheeres kommen am
Berg vorbei und bauen das große Zelt auf. Ich bin
ihnen sehr dankbar, da sie eine notwendige und
gute Arbeit leisten. Abends Nudelparty.
Donnerstag, 21. Juli
Heute noch zum Weg, arbeiten. Der Erfolg wird
mit jedem Tag sichtbarer. 10-15 Minuten
Gehzeit sind fertiggestellt. Die Breite der
Mulattiera beträgt jetzt wieder zwischen ein und
zwei Meter. Es herrscht Schönwetter.
Zu Mittag kommen Arbeiter der Gemeinde
Kötschach- Mauthen mit der Motorsense, um
den Weg zum Kamelrücken zu mähen. Abends
Wetterleuchten überall. Beeindruckend.
Mozy hat alle Pläne verkauft.
Freitag, 22. Juli
Seilbahnfahrten mit Gepäck, Arbeiten in der
Nähe des Lagers. Mittagessen im Basislager, danach ins Schwimmbad. Abends zu Ottone.
Sonntag, 24. Juli
Aufstieg mit der neuen Gruppe. Mozy geht mit Peter, Joschi und Sebastian vormittags hinauf, ich komme
nach. Nach Bezug der Schlafplätze Besichtigung der Baustelle. Danach Arbeiten beim Lager. Der Tisch
im Freien, in der ersten Woche aufgestellt, wird fertig repariert.
Montag, 25. Juli
Es geht wieder los. Die Mannschaft bricht gleich nach dem Frühstück auf. Ich warte noch auf Graziana
und Giovanni. Auch Gabi, Bernd und Daniela kommen herauf, um unsere Fortschritte zu sehen. Diese
Woche wird es wirklich schwierig, der bis dahin noch halb sichtbare Weg endet in einem chaotischen
Schotterfeld, 50 x 50 Meter breit, ohne Anhaltspunkte und mit großen Steinen.
Dienstag, 26. Juli
Wieder am Weg. Wir graben zuerst im
Schotterfeld in mehreren Ebenen den
Hang an, um die Reste der Stützmauern
oder Fundamente zu finden. Ich klettere
in eine Felswand, um von oben etwas zu
sehen. Nachmittags Spaziergang mit
Schubkarren zum Weg. Eine kleine
Höhle wird ausgeräumt zum Schutz vor
Regen.
Mittwoch, 27. Juli
Die Serpentinen sind schon gut zu sehen.
Holzbalken kommen in dem Stützmauerwerk heraus, je einer pro Wand zwischen
den Kehren. Vermutlich kleine Minenkammern, um beim Rückzug den Weg zu
sprengen.
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Bei einem sind Brandspuren sichtbar. Es wird wohl eines von vielen Geheimnissen bleiben. Viele
Besucher am Berg, Mozy zählt allein am Lager 80 Leute. Abends Nudelparty.
Donnerstag, 28. Juli
Die Serpentinen sind geräumt, der geschützte Laufgraben oberhalb wird angegangen. Insgesamt eine tolle
Leistung aller Beteiligten. Nachmittags mähen Sebastian und Salvatore mit der Motorsense den Weg
weiter zur Vetta Chapot. Abends noch großes Feuer und Abschiedsfeier, über 100 Besucher waren heute
am Lager. Klaus kommt herauf. Er übernimmt die Wache im Höhenlager über das Wochenende.
Freitag, 29. Juli
Arbeiten in der Nähe des Lagers. Essen im Basislager, danach Schwimmbad und Ottone.
So liefen die ersten zwei Wochen ohne gröbere Verletzungen und Unfälle ab, wofür ich sehr dankbar bin.
Auch noch ein liebes Dankeschön an alle im Basislager, die uns viele Wünsche erfüllten und an die
Köche vom Heer, die am Herd wahre Meisterwerke vollbrachten. Das Wetter war, naja, alpin. Immerhin
bestand selten die Gefahr eines Sonnenbrands, aber auch das gehört dazu. Nächstes Jahr geht’s von oben
los, da ist der Weg nicht mehr so weit. Somit noch viele Grüße und auch den italienischen Freunden von
den 'Amici delle Alpi Carniche', die so manchen italienischen Amtsschimmel zwecks Erlaubnis zum
Wegebau streichelten, ein großes Dankeschön.
Bericht des Bauleiters Andreas Ostadal über die Aktionswoche vom 14. - 20. August 2005:
Am Sonntag, den 14. August vormittags steigen Dietlind, Johannes, Martin und Daniele gemeinsam mit
unseren ungarischen Mitarbeitern Sandor, Attila, Elemer und Györgi ins Höhenlager am Kleinen Pal auf.
Ich bleibe mit Ronnie noch im
Basislager, um gemeinsam mit ihm die
etlichen Seilbahnfahrten mit Gepäck,
Verpflegung und Material durchzuführen. Als das am Nachmittag erledigt
ist, folgen wir nach.
Mit der Materialseilbahn wurden heuer
insgesamt 97 Fahrten durchgeführt und
dabei ein Gewicht von 10.750 kg transportiert.
Oben angekommen, werden die Quartiere bezogen. Da das große Unterkunftszelt in der Vorwoche einem
starken Sturm zum Opfer fiel, beziehen die Ungarn den Wohncontainer, Daniele quartiert sich oberhalb
des Aufenthalts-Containers ein und Dietlind, Ronnie, Johannes und ich machen es uns in der „Villa
Tropfstein“ gemütlich. Die erste Arbeit für uns besteht gleich darin, den alten Ofen aus der Villa
auszubauen und durch einen zwar kleineren, aber besser funktionierenden auszutauschen. Die erste
Heizprobe funktioniert tadellos und bald ist es in der Villa angenehm warm und die feucht-kalte Luft im
Inneren verschwindet.
Danach steigen alle auf in Richtung Trümmerfeld und Trincerone, wo wir diese Woche arbeiten wollen.
Da Daniele bereits in der Vorwoche bei einer verschütteten Kaverne im Trümmerfeld gearbeitet hat,
beschließen Dietlind, Johannes, Ronnie und ich, ihm in dieser Woche dort zu helfen. Die Ungarn wollen
bei ihrer alten Baustelle hinter dem Trincerone weitermachen und so sind die Arbeiten für diese Woche
rasch abgesprochen. Martin, der morgen wieder absteigen muss, zeigt uns am Nachmittag noch den
begonnenen Verbindungsweg am Rechten Flügel zum Alpiniweg.
Am Montag gehen die Arbeiten gut voran, im Trümmerfeld erschweren große nachrutschende Felsblöcke
das Ausgraben, wir zertrümmern - einander abwechselnd - die Blöcke mit schwerem Vorschlaghammer,
erst dann können die Felsbrocken über den Grabenrand gehoben und entfernt werden.
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Sandor, Attila, Elemer und Györgi errichten auf ihrer Baustelle eine lange, hohe Steinmauer. Am Abend
kocht Elemer gemeinsam mit Sandor ein köstliches Letscho.
Am Dienstag in der Früh werden wir in der Villa Tropfstein durch ein starkes Rauschen und Rütteln an
Tür und Fenster geweckt, als ich die Türe öffne, wird sie mir aus der Hand gerissen. Es tobt ein so starker
Sturm, wie ich ihn hier heroben im Laufe der Jahre noch nicht erlebt habe. Nur mit Mühe, uns am
Stahlseil fest anhaltend, können wir zum Aufenthaltscontainer absteigen, die letzten Meter an der
Bergkante sind gegen den Sturm kaum zu bewältigen. Drinnen sitzt schon Daniele mit den Ungarn bei
heißem Tee und Kaffee. In der Hoffnung, dass der Sturm doch etwas nachlässt, genießen wir ein
verlängertes Frühstück. Doch leider hat der Wettergott kein Einsehen und so gehen nur Dietlind, Daniele,
Johannes, Ronnie und ich langsam und vorsichtig auf unsere Baustelle. Dass die Ungarn aus Angst, in
den Abgrund gerissen zu werden, keinen Schritt nach draußen wagen, kann ich ihnen nicht übel nehmen,
sie sind eben doch nicht so an das rauhe Klima am Berg gewöhnt. Dafür bereiten sie ein ausgezeichnetes
Essen zu, da bei diesem Sturm die Seilbahn natürlich nicht fahren kann.
Am Mittwoch noch immer fast unverminderter Sturm. Trotzdem arbeiten heute alle an ihren Baustellen,
die Ungarn nehmen dafür einen längeren, aber nicht so windexponierten Anmarschweg in Kauf.
Am Abend wollen uns Elemer und Attila russisch beibringen, wobei sie aber kläglich scheitern. Dafür
lernt Johannes bald auf ungarisch bis 10 zählen. Meine einzige Ausbeute ist ein russisches Wort, das so
ähnlich wie „btopnik“ klingt, was es heißen soll, weiß ich nicht.
Donnerstags endlich schönes Wetter, alle freuen sich auf einen sonnigen Arbeitstag. Heute erhalten wir
wie alljährlich Besuch von den Beamten des Entminungsdienstes. Diesmal ist auch der ORF dabei, der
für die Sendung „Am Schauplatz“ die Arbeit der Entminer im Hochgebirge filmen soll. Gemeinsam mit
einem Bergführer aus
Mauthen führe ich die
Gruppe auf den äußersten
Rechten Flügel, wo eine
aufgefundene italienische
Luftmine gesprengt werden
soll. Ich verschanze mich
gemeinsam mit dem ORFTeam in einer Kaverne ca.
300m von der Mine
entfernt. Durch die Schießscharte sieht man genau
auf die Sprengstelle und
der Kameramann kann die
eindrucksvolle Sprengung
genau filmen.
Bald heißt es für die
Freunde wieder Abschied
nehmen.
Am Freitag stehen umfangreiche Arbeiten bevor: da wir die letzte Arbeitswoche übernommen haben,
müssen alle Werkzeuge und alles, was nicht winterfest ist, mit der Seilbahn ins Tal befördert werden. Mit
vielen Fahrten werden Matratzen, Decken, Geschirr, Maschinen, Werkzeuge, Lebensmittel und Gepäck
abtransportiert. Danach wird alles versperrt und Sandor, Elemer und Györgi steigen direkt ins Basislager
ab. Wir müssen noch hinüber zum Rechten Flügel, wo noch einige Schaufeln, Brechstangen und sonstige
Werkzeuge liegen. Mit diesen steigen wir über den Südweg ab auf den Plöckenpass.
Wieder ist eine Woche viel zu schnell vergangen und alle freuen sich schon jetzt auf ein gemeinsames
Wiedersehen und Weiterarbeiten im August 2006.
P.S.: am Samstag, den 20. August, wurde die Materialseilbahn durch einen direkten Blitzeinschlag außer
Betrieb gesetzt, nicht auszudenken, wenn das einen Tag früher passiert wäre! Zur Arbeit gehört wohl
auch manchmal etwas Glück!
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Aus unseren Arbeitsgebieten
Endlich wieder etwas Neues aus Osttirol
Das zeitgeschichtliche Bergjahr in Osttirol beginnt mit dem Traditionstag des Jägerbataillons 24
Lienz, dem 17. April (Sprengung des Col di Lana-Gipfels 17. April 1916). An diesem Tag
befand sich das JgB 24 bei einer UN-Übung im tiefsten Flachland, in Allentsteig
(Niederösterreich), aber zugleich stieg eine Bergführer-Patrouille mit Schi auf den noch tief
winterlich verschneiten Col di Lana auf, und legte am Gipfel im Gedenken an die dort gefallenen
Tiroler Kaiserjäger und italienischen Soldaten den Kranz der Lienzer Jäger nieder. Das Lienzer
Jägerbataillon ist Traditionstruppenkörper des 1. und 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger.
In der Haspinger Kaserne in Lienz ist übrigens ein äußerst sehenswerter Traditionsraum zur
Geschichte des 1. und 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger sowie zur Geschichte der Garnison
Lienz eingerichtet. Der Traditionsraum wurde in engster Zusammenarbeit mit den Dolomitenfreunden und ihrem Museum 1915-1918 in Kötschach-Mauthen gestaltet. Interessierte können
über Voranmeldung beim Kommando JgB 24, Haspinger Kaserne, die Ausstellung besichtigen.
Anfang Juni kam das Schulbataillon der Theresianischen Militärakademie unter Führung von
Oberst Rosenblattl und Dir. Mag. Schwanzer nach Lienz zur Durchführung der Projektwoche
"Friedenswege" als Arbeitsthema für die Maturanten. Ich führte die Schüler sowohl im Abschnitt
Plöckenpass, wobei der Cellonstollen durchstiegen wurde, als auch am Osttiroler Teil
der Karnischen Alpen. Hier war der
Abschnitt Filmoor das Themenziel. Der
Aufstieg erfolgte durch das Erschbaumertal
zur Großen Kinigat/M. Cavallino mit militärhistorischer Einweisung, dann Einkehr auf
der Standschützenhütte und Abstieg zum
Leitertal, den Abschluss bildete ein einfaches
militärisches Gedenken mit Kranzniederlegung auf dem Soldatenfriedhof in
Kartitsch. Der Kranz wurde am Grab des
Standschützen Josef Egger niedergelegt,
welcher - knapp 15 Jahre alt - am Filmoorsattel neben seinem Großvater bei den Julikämpfen 1915 gefallen ist.
Vor der Rückreise nach Wr. Neustadt besuchte das Schulbataillon noch die äußerst sehenswerte
Ausstellung über die Kosaken in Osttirol "Flucht in die Hoffnungslosigkeit", gestaltet von der
Uni Innsbruck, Univ.Prof. Dr. Harald Stadler.
Schade, dass dieses auch für die Region Friaul
und Kötschach-Mauthen interessante Thema
in diesen Gebieten zu wenig publik gemacht
wurde.
Am Filmoorsattel wurde durch eine Patrouille
der 1. Jägerkompanie aus der Kaiser Franz
Josef-Kaserne, die Prof. Walther Schaumann
gewidmete Tafel "Friedenswege – Via della
Pace" neu versetzt und auf einem markanten
Felsblock am "Friedensweg" direkt an der
österreichisch-italienischen Grenze für alle gut
sichtbar angebracht.
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Übrigens, die Frequenz auf dem von Walther Schaumann geschaffenen Friedensweg am
Karnischen Kamm hat heuer eine noch nie dagewesene Besucherzahl erreicht. Die Schutzhütten
wurden bis an ihre Leistungskapazität beansprucht, was sich natürlich auch in den Regionen
entlang der Friedenswege tourismusmäßig positiv zu Buche schlägt.
Aus diesem Anlass steht nun bereits die dritte Erweiterung der vom Jägerbataillon 24 mit Oberst
Schaumann erbauten Standschützenhütte auf Filmoor heran. Die Bauverhandlungen des ÖAV
Sektion Austria wurden vor kurzem positiv abgeschlossen. Geplant ist, dass die Standschützenhütte in ihrer besonderen Ursprünglichkeit erhalten bleibt, aber daneben ein neueres
größeres stabileres Mehrzweckobjekt (Lager und Magazin) errichtet wird, einschließlich einer
neuen Quellfassung sowie einer den heutigen Umweltbestimmungen entsprechenden Kläranlage.
Am 1. Sonntag im August, bei der traditionellen Gedenkfeier der Italiener am Col di Lana, war
auch eine starke Delegation des JgB 24 mit dem Kommandanten Oberst Rüdiger Höss vor Ort,
wobei der Bataillonskommandant der Lienzer Jäger auf Einladung der italienischen
Organisatoren eine Ansprache in Deutsch und perfektem Italienisch hielt.
Am Monte Piano hatte ich diesen Sommer mehrere Führungen, wobei ich feststellte, dass doch
wieder an einigen Anlagen dringende Instandsetzungen notwendig sind. Vielleicht kann hier
gemeinsam mit der Naturparkverwaltung Sextener Dolomiten sowie Herrn Obstlt Manfred
Schullern vom Alt-Kaiserjägerclub im nächsten Sommer eine Aktion durchgeführt werden.
Der Bergsommer 2005 endete mit einer schlichten Gedenkfeier für unseren unvergesslichen
Prof. Oberst Walther Schaumann, dem Vater der Friedenswege, auf der Filmoorhöhe bei der
Standschützenhütte.
Vzlt Gottfried Kalser
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Von unserem Museum
Unsere heurigen Sonderausstellungen
In der Aula des Rathauses wurde vom
14. Mai bis 20. August die Bilddokumentation über den "Passo San Boldo –
Die Straße der 100 Tage" präsentiert.
Im September vergangenen Jahres
konnte Prof. Schaumann noch bei
unseren italienischen Freunden die
Zusage erreichen, diese Ausstellung hier
in Kötschach zu zeigen.
Eugenio, Ivo und ein Architekt beim Aufbau
Der Passo San Boldo, früher ein
Saumweg zum bescheidenen Warenaustausch, wurde im Ersten Weltkrieg wegen seiner logistischen Lage
innerhalb von 100 Tagen als
leistungsfähige
Nachschubverbindung ausgebaut, eine technische
Meisterleistung im Straßenbau!
Heute ein Geheimtipp für MotorradFreaks!
Und wer die Dolomitenfreunde kennt, weiß, dass
wir uns mit kleineren Ausstellungen nicht zufrieden
geben, und so begannen bereits am 9. Mai die
Aufbauarbeiten für die große Sonderausstellung
"Krieg an der Wand – Der Erste Weltkrieg im
Spiegel der Plakate".
Soldaten des JgB 24 aus Lienz leisteten zwei
Wochen lang Schwerarbeit beim Aufbau der
Bildwände, sie versetzten sogar eine Schiebewand,
um die Ausstellungsräume zu erweitern.
Fahrzeuge der Fernmeldetruppenschule Wien
führten nicht nur die Büroverlegung von Wien nach
Kötschach durch, sondern auch Transporte mit
Plakaten, Foldern und anderem Material.
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Nachdem über 100 große Platten aufgestellt und mit 250 Klemetric-Verbindern versehen waren,
konnte Dr. Erik Eybl am 26. Mai mit dem Aufbau seiner Ausstellung beginnen.
Doch wo anfangen? Bei über 500 Plakaten eine
berechtigte Frage.
Nach der entsprechenden Themenaufteilung
begann Erik mit dem Montieren der Plakate,
die er in Wien über den Winter bereits auf
Leichtbauplatten montiert und mit Folien
überzogen hatte. Stundenlang, tagelang,
wochenlang hörte man ihn tackern ....
Roberto, Sergio, Ivo, Alex, Daniele und
andere Freunde hatten schon vor den
Aufbauarbeiten große Teile der Texte
ins Italienische übersetzt, doch in den
letzten Tagen vor der Eröffnung saß
Roberto stundenlang vor dem Computer
und übersetzte die noch fehlenden
Legenden.
Außerdem stellte er gemeinsam mit Daniele zu einigen Themen
passende Dioramen mit Original-Uniformen her.
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Während Karin sich um
das passende Aussehen
der Mannequins bemühte,
sorgte Christian für die
entsprechende Beleuchtung
und die Videoüberwachung.
Nachdem nun die
beiden Herren in der
Vitrine Platz genommen
haben, möchten wir sie
auch vorstellen:
Stehend ein russischer
und sitzend ein
serbischer
Kriegsgefangener.
Am 11. Juni wurde die
Ausstellung unter Mitwirkung
der Musikhauptschule
Kötschach-Mauthen feierlich
eröffnet.
Die Festrede hielt unser
neu gewählter Präsident,
Bgdr Spath, bevor Dr. Eybl
nach seinen kurzen
Begrüßungsworten die
zahlreichen interessierten
Gäste, die unserer Einladung
gefolgt waren, durch seine
Ausstellung führte.
Beendet wurde diese Eröffnungsfeier heuer mit einem wunderschönen Konzert des Männerchors
"Glasbena Matica" aus Laibach im Großen Rathaussaal.
Wir möchten uns nun auf diesem Weg bei allen, die am Zustandekommen der Ausstellung
beteiligt waren, recht herzlich bedanken!
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Unser Museum ist zur Zeit geschlossen. Gruppenbesuche ab 10 Personen - mit und ohne
Führung - sind jedoch bei rechtzeitiger Voranmeldung möglich !
Tel. ++43/(0)4715/8513-32 Anrufbeantworter! oder per e-mail: [email protected]
Die Besucherstatistik unseres Museums für 2005 können wir erst in der nächsten Folge unserer
Mitteilungen veröffentlichen, da uns bis zum Jahresende noch einige Gruppen besuchen werden.
Unter den zahlreichen VIP-Besuchern befanden
sich heuer u.a. Polizisten aus Aserbaidschan
(Foto), die zur Alpinausbildung nach Österreich kamen.
Das Besucherbuch des Museums gibt für 2005
außerdem folgende Nationen an: Dänemark,
Deutschland, England, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Holland, Italien, Katalonien,
Norwegen, Österreich, Polen, Schottland,
Schweden, Schweiz, Slowenien, Tschechien,
Ungarn, Uruguay, USA.
Käsefest 2005
Am 24. und 25. September fand das 10. Käsefestival in Kötschach-Mauthen statt. Auch wir
boten heuer den Besuchern wieder die Gelegenheit, bei einem "Tag der offenen Tür" unser
Museum näher kennenzulernen, dies wurde von 2.691 Personen auch genutzt.
Audio Guides
In der heurigen Sommersaison konnten wir unseren fremdsprachigen Besuchern bereits
Audioguides in englischer Sprache anbieten und erhielten sehr positive Rückmeldungen. Auf
Grund gesundheitlicher Probleme konnte unser Übersetzer die italienische Version leider noch
nicht fertigstellen. Wir hoffen aber, dass auch diese bis zur nächsten Saison einsatzfähig sind.
Neuzugänge an Spenden und Leihgaben:
Maria Platzer, Hermagor
Pilotenschein ihres Schwiegervaters Michael Platzer (Rarität)
Hanna Pugliesi, Villach
div. Zeitungen, Jahrgang 1915
Herbert Jarnig, Salzburg
Übersichtskarten vom Südwestl. Kriegsschauplatz
Franz Ricarbo, Gemona
Holzbild eines Kaiserschützen
Vorschau auf 2006
Auch für die nächste Saison planen wir
wieder eine Sonderausstellung, diesmal
beschäftigen wir uns mit der "Luftfahrt
im 1. Weltkrieg".
Sollten Sie Fotos, Pläne, Karten, Vorschriften, Dokumente etc. oder Modelle
besitzen und auch bereit sein, diese
einem breiten Publikum zu präsentieren, ersuchen wir Sie, mit uns in
Kontakt zu treten.
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Von befreundeten Museen
Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Hofrat Univ.Doz. Dr. Manfried Rauchensteiner, der 14 Jahre lang die Geschicke des Museums leitete, trat
nun in den verdienten Ruhestand. Wir möchten uns hier für die gute Zusammenarbeit zwischen unseren
beiden Museen herzlich bedanken und wünschen Herrn Hofrat alles Gute für seinen neuen
Lebensabschnitt. Leider war uns bis Redaktionsschluss nicht bekannt, wer das Amt des neuen Direktors
bekleiden wird, aber wir hoffen auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt
Vom 6.9.2005 bis 2.4.2006 findet in diesem Museum anlässlich des "Tages des offenen Denkmals" unter
dem Motto "Krieg und Frieden", in Verbindung mit dem Stadtmuseum und dem Stadtarchiv die
Ausstellung "Kriegszerstörungen des 2. Weltkrieges in Ingolstadt" statt.
Weitere Infos: www.bayerisches-armeemuseum.de
Dal nostro Museo
Notizie sulla mostra speciale: Fino al 15 ottobre era possibile visitare nel nostro museo la mostra
speciale di quest’anno. Per l’allestimento della mostra sono state necessarie molte giornate di faticoso e
intenso lavoro, su cento grandi pannelli sono stati montati circa cinquecento manifesti di propaganda, e
tutti i testi di accompagnamento sono stati tradotti anche in italiano. Per alcuni argomenti sono stati
allestiti anche dei piccoli diorami.
Sono ancora disponibili alcuni esemplari del catalogo, anche in lingua italiano, a 6 €. Per la spedizione al
domicilio si aggiunge l’importo dell’affrancatura postale.
Per il prossimo anno è in progetto l’allestimento di una grande mostra sull’i.e r. Servizio Aviatorio. Se
possiede fotografie, documenti, carte o modelli e pensate che il vostro materiale possa essere utile per
l’occasione, contattate per favore Roberto Lenardon, 34074 Monfalcone (GO), via XXV Aprile 39.
Avviso ai nostri soci e collaboratori
Quote associative: purtroppo molti soci non hanno ancora versato la loro quota per il 2005! Li preghiamo
di provvedere rapidamente. La quota sociale resta immutata anche per il prossimo anno:
Socio ordinario: € 20,-Socio familiare: € 6,-- Socio sostenitore € 35,-Friulcassa SpA - Cassa di Risparmio Regionale; ABI 06340 CAB 64611 CIN W
il numero del conto 07400012919W intestato a Roberto Lenardon - Amici delle Dolomiti
All'assemblea annuale generale il brigadiere generale Spath di Klagenfurt è stato nominato nuovo
presidente dell’associazione e Gabriele Schaumann, vedova del nostro rimpianto direttore Walther,
vicepresidente e direttrice dell’associazione. Il brigadiere generale Spath conosceva Walther da molti
anni, era già membro del consiglio di amministrazione della nostra associazione e adempierà soprattutto
ai compiti rappresentativi. Gabriele Schaumann dirigerà le attività correnti. La signora Karin Schmid, la
segretaria “tuttofare” del nostro museo, è stata nominata inoltre conduttrice della nostra teleferica, attività
per cui ha sostenuto gli esami ricevendo il patentino di abilitazione, oltre a tutte le altre attività a cui è
normalmente addetta.
Dal primo al trentuno ottobre, nell’ambito del Progetto Interreg IIIA, la Comunità Montana Feltrina ha
allestito nella chiesa di Ognissanti di Feltre (BL) la mostra “Aquile e leoni, vicende e immagini delle
aviazioni belligeranti nelle Dolomiti e sul Grappa durante il primo conflitto mondiale”, in collaborazione
anche con la nostra associazione.
Domenica 9 a Sempeter (SLO) e sabato 15 e domenica 16 ottobre a Udine sono state organizzate due
mostre-mercato di militaria in occasione delle quali siamo stati presenti con un banchetto
propagandistico.
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Tempo da lupi sul Pal caro ammiraglio!
di Alex Cabas
Sono nel mio laboratorio e sto tormentando pigramente un pezzo di legno, l' occhio vaga oltre l' argine a
catturare il lento ed affascinante volo dei gabbiani, ma la mia mente non è qui, idealmente sono ancora sul
Pal piccolo, sento il fischio acuto del vento che sfila tra i cavi della teleferica, risento il profumo acuto
della dura pietra bagnata ed il desiderio di essere ancora lassù tra i miei amici si fa struggente. Come ogni
anno è stata un'esperienza da ricordare, come ogni anno abbiamo lavorato sodo centrando gli obiettivi che
ci eravamo prefissati, ma andiamo per gradi:
Sabato 30 Luglio
La sveglia è per le 4, ma non attendo, tanta è l' eccitazione che quasi non chiudo occhio. Il bagaglio è già
caricato, la strada sparisce sotto le ruote, arrivo al posteggio del Ploecken, indosso l' uniforme da
ammiraglio che ho autocostruito, tiro fuori il fido corno e mi avvio per la strada della malga suonando di
continuo. L' effetto, all' arrivo, è una gran risata generale. Al Campo Base rivedo Jòzsi come ogni anno è
un grande piacere, breve conciliabolo, scambio di doni e via.
Sono solo nel bosco che sfoggia i colori più belli avvolgendomi in caldi profumi, ogni volta è come
fosse la prima volta, non finirò mai di stupirmi di fronte a spettacoli del genere! Dopo 55 Minuti ecco il
Campo in quota, rapido controllo poi collego il telefono della teleferica ed inizio a tirar su i bagagli,
arriva Klaus nel frattempo monto la tenda, compito questo tutt'altro che facile visto che tira un vento
piuttosto fastidioso, il sole fa capolino di quando in quando tra le nuvole regalandoci un pò di tepore.
Nel pomeriggio arriva Domenico, nel container i discorsi si intrecciano mentre sul fuoco cuoce una
padella con il celebre piatto di Klaus: le patate à la Nordenfeld! Dopo cena strapazzi (ed età) si fanno
sentire e raggiungo la tenda dove il tepore del sacco a pelo ed il brusìo del vento mi fanno sprofondare in
un profondo sonno.
Domenica 31 Luglio
Mi sveglio verso le 4 e 30 sistemo intenamente la tenda e....finalmente arriva l' ora della colazione. La
teleferica porta su altri bagagli, sono in arrivo i "Leoni dell' Hermada", e di lì a poco sento, lungo il
sentiero le voci di Claudio, Flavio e Mario a cui si è aggregato Edi, tipo di poche parole ma di grandi
fatti. Arriva anche Luigi e quindi decido di procedere all' incoronazione dell' "imperatore dei pensionati
del Pal".
Subito dopo il pranzo, già il pranzo, ma prima
bisogna riparare il tavolo esterno: detto fatto in un'
ora soltanto, mentre io accompagno il mio amico
Riccardo che è venuto a trovarmi, per una rapidissima visita al comprensorio. Il tavolo prende
forma, bello, solido come non mai.
Dopo il pranzo si procede e dal baule delle
meraviglie spunta una piccozza per Luigi (Un
imperatore deve avere una scorta) una lucerna da
universitario per Domenico (revisore dei conti dell'
impero del Pal), un completo da scozzese con tanto
di scudo ricavato da una vecchia padella per
Mario....pardon Flavio, ed infine scortato da
questo incredibile trio Klaus, neopensionato che
riceve dalle mie mani la corona d' alloro completa
di occhiali da saldatore opportunamente dorati e di
lampada frontale, e una coppa....del nonno.
nonchè, essendo imperatore, una monetona con la
sua effigie coniata appositamente per l' occasione.
Ora la festa è completa. Ridiamo scherziamo e nel frattempo, legato in sicura, salgo sul tetto del container
a pulire i tubi della stufa.
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I "Leoni dell' Hermada" nel frattempo sono saliti
sul posto di lavoro ed hanno tenuto testa alla
propria fama di "orrendi" lavoratori, quando
salgo, infatti, un paranco è già stato montato e
diverse pietre hanno ceduto sotto la forza
distruttrice del trio, così, tra una mazzata e l'
altra, arriva l' ora di cena, si canticchia un po' ma
il sonno prende il sopravvento tutto il resto è
sogno..... con russata.
Lunedì 1 Agosto
Arriva Francesco forestale in mezzo ad una
nebbia fittissima trascinata dal vento, la
montagna fa sentire la propria voce, a tratti
stridula a tratti lamentosa, mentre la nebbia
esegue complicate coreografie, accarezzando cespugli e rocce e filando velocemente oltre il crinale, il
tutto sa di bolgia dantesca ed è in questo scenario che all' improvviso compaiono 4 cineasti della
televisione bavarese, staranno con noi il tempo di girare un documentario in cui Klaus farà le veci di
guida alpina e Francesco e Mozy, che nel frattempo si è aggregato alla pattuglia di disperati, faranno la
parte di clienti.
Arrivano 3 ungheresi che conosco da tempo e mi avvertono che Zòltan ha subìto un infortunio per cui non
sarà dei nostri. Come sono arrivati così spariscono tutti lasciandomi solo con i miei pensieri, con i miei
ricordi, il mio sguardo erra per luoghi noti, segue profili di montagne che ormai mi sono entrate nel
sangue, mi sento stranamente in pace, tiro fuori una scultura che avevo preparato per la troupe televisiva
ed inizio a lucidarla, quand' ecco che arrivano dei triestini, li faccio accomodare al tavolo e mentre la
mano lucida instancabilmente il legno i discorsi iniziano a fluire, abitano non lontano da Flavio sono
incuriositi dalla nostra presenza in quota: le domande si susseguono, fornisco risposte esaurienti, alla fine
se ne vanno soddisfatti.
Ed è ora di cena, consumiamo rapidamente, consegno la scultura alla troupe, poi iniziamo a cantare, non
canzoni sguaiate ma dolci melodie che invadono il campo in quota scendono per le balze della montagna
portando alla valle un messaggio di Pace, ma il sonno la fa da padrone per cui sono costretto a
raggiungere ben presto il mio amato sacco a pelo.
Martedì 2 Agosto
Sveglia alle 5. Tutto tace. La nebbia
fittissima e senza vento rende ancora
più forte il senso di isolamento, unico
suono un ritmico russare intervallato da
qualche rantolo che proviene dalla
tenda militare dove dormono i cineasti.
Alle 7 e 30 suono la sveglia e ripeto più
volte il segnale senza ricevere dai
cameramen alcun segno di vita, la
nebbia nel frattempo si è calata
nascondendo la valle ma lasciando
sopra di noi un bellissimo cielo terso, è
la magia del Pal che dona la sensazione
surreale di navigare su un candido mare
di nuvole.
Salgo alla postazione di lavoro, il
canalone è quasi pulito, il lavoro ferve frenetico e il nostro Edi da mostra di una vitalità e forza fuori del
comune, se fosse un pò verde potremmo paragonarlo al terribile Hulk!!! Flavio sta ripulendo il fondo
della caverna ed alcuni massi sono ancora nella trincea per cui prendo la mazza e picchio furiosamente
polverizzando i malcapitati, il trutto sotto l' occhio della telecamera che nel frattempo è stata piazzata a
riprendere i nostri lavori. Ridiscendo alla teleferica, la valle ha iniziato a ribollire, e lingue bianche si
staccano dalla massa e aggredendo minacciose le balze della montagna. Non lasciano presagire alcunchè
di buono, ed infatti, puntualmente, alle 14 inizia a piovere.
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Nel conteiner si sta bene: il fuoco scoppietta allegro e così passa il pomeriggio, consumiamo in fretta la
cena, fuori il vento di tramontana sta montando alle 8 di sera sarà già sugli 80 all' ora, per cui scendo a
rinforzare gli...ormeggi della tenda ed il sonno mi rapisce a poco a poco, per cui cerco l' entrata del sacco
a pelo, mi ci infilo e in pochi secondi raggiungo il mondo dei sogni.
Mercoledì 3 Agosto
La notte non è stata delle più facili allietata da tuoni, fulmini, pioggia tambureggiante ed una certa
sensazione di freddo. Quando esco dalla tenda al mattino vedo tutto intorno un manto di circa 10
centimetri di grandine, il paesaggio ha un aspetto prettamente invernale ma decisamente bello anche
perchè inusuale. Salgo e do una mano agli ungheresi a ricostruire un muro, in tre hanno compiuto un
lavoro a dir poco titanico ma devo ridiscendere.
Il vento sta rinforzando, per cui ricontrollo i tiranti della tenda, che sta subendo pressioni tremende, e,
dopo il pranzo inizio a far fuoco perchè stasera è Nudelfest. L' acqua bolle, il profumo del sugo invade il
conteiner, si chiacchiera, poi il momento magico: si butta la pasta, il sugo scende nella pentola ad
avvolgere la pasta poi un religioso silenzio intervallato di quando in quando da frasi tipo: "Ciò passime la
fiasca".
Dopo cena iniziamo timidamente a canticchiare, e Flavio esplode letteralmente dando vita ad un assolo
irresistibile ma siamo un pò preoccupati: il vento sta rinforzando a dismisura per cui decido di
raggiungere la tenda che sta letteralmente danzando al ritmo mutevole del vento, ed inizio una notte da
raccontare a nipoti ed a parenti non sofferenti di cuore.
Giovedì 4 Agosto
Notte orrenda. A lungo il vento soffia violentissimo squassando le strutture portanti della tenda, verso le
11 sono costretto a uscire armato di coltello e recidere le cime che fermano il tetto per non veder
strappato tutto il tetto stesso, in seguito dormo (si fa per dire) avvolto nei resti della copertura,
scoprendomi di quando in quando perchè il vento malandrino apre le cerniere impadronendosi di quanto
si trova vicino a me per traspostarlo lontano.
Alle 5 mi alzo dopo aver contemplato il cielo stellato per tutta la notte attraverso il tetto che non c'è più e
vedo la tenda militare giù, per cui sapendo che ci dormiva Marcus, il cuoco, che era salito per passare una
serata con noi, corro a veder che non sia rimasto sotto, e per fortuna non lo trovo e mi dirigo al container
dove lo trovo che sta dormendo.
Il vento imperversa e per oggi non avremo teleferica, ci arrangeremo con le scorte. Gli ungheresi stanno
finendo il muraglione, gli altri vanno a tirare su muri caduti in giro.
A sera scendono Claudio, Francesco ed Edi, stanotte dormirò in container.
Venerdì 5 Agosto
La tramontana ha soffiato tutta la notte aprendo violentemente la porta del container per 2 volte, ci
svegliamo alle 6, contatto la valle e chiedo che sia fatta una prova con la teleferica. Dopo i primi 100
metri vedo che il carrello sale bene nonostante il vento per cui lo faccio salire fino a noi e invio a valle i
bagagli che erano rimasti. Partono Flavio e Domenico, alle 10 sentiamo la voce di Edi che è risalito a
ritirare uno zaino che aveva lasciato la sera prima. Edi è proprio indistruttibile!!! Pranzo con Klaus a
spaghetti freddi, poi andiamo a recuperare la tenda militare e la mia, il pomeriggio vola, a sera Luigi
traffica ai fornelli traendone profumi e fragranze ed alla fine si mangia da re, Martin avvertito della mia
disavventura con la tenda ha provveduto a mandarmi la sua di tenda grazie caro Amico! ma ormai
dormirò fino alla fine della mia permanenza in quota nel container.
Sabato 6 Agosto
Tempo incerto, ci dedichiamo a lavori di manutenzione ripieghiamo la tenda militare, pranziamo a
wuerstel. Sale Stefano, il tempo peggiora, piove al pomeriggio, a sera buttiamo su una pastasciutta poi le
chiacchiere sgorgano senza soluzione di continuità. Il tempo si è decisamente guastato fuori piove a
dirotto per cui il ricorso al sacco a pelo ci sembra inevitabile.
Domenica 7 Agosto
La temperatura non supera i 6 gradi, il vento è decisamente calato attestando la propria velocità sui 30
chilometri orari, abbiamo però un bel pò di pioggia e l'immancabile nebbia che sale dal calderone della
valle lambendo i fianchi della montagna ed insinuandosi in caverne ed anfratti dando alla montagna l'
aspetto che doveva avere durante la guerra dopo l' arrivo di micidiali cannonate. D' improvviso delle voci
salgono dal sentiero ad animare il quadro: nonostante il maltempo stanno salendo Lukacs, Daniele, e a
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breve distanza anche Francesca ed Alessandro. L' acqua bolle ed un delizioso profumo sale dai fornelli
andando a solleticare le narici, bisogna proprio dire che Koga Francesca è una certezza nel firmamento
degli Escoffier, e così mentre deliziosi manicaretti scivolano nei piatti rendendo l' atmosfera del
Container stranamente silenziosa, il nostro Sommelier-Oberkellner Alessandro mesce con naturale
eleganza preziosi nettari provenienti dalle grave del Friuli e del Veneto, soddisfacendo in tal modo le
papille gustative dei commensali. Tutto ciò non poteva certamente passare inosservato al Contrammiraglio che a fine pasto incorona la nostra Franci palkoga dell' impero del Pal con tanto di cappello da
cuoco regolamentare ed il fine mescitore Alessandro Gran Cantiniere dell' imperatore con tanto di Tastevin in versione da lavoro (Acciaio inox 18/8) ed in versione rustica (Mezza noce di cocco).
Il pomeriggio trascorre così tra scherzi, ricordi chiacchiere, accanto al fuoco che scoppietta allegramente
nella stufa mentre fuori un vento teso non da tregua ed è anche per questo che decidiamo che non è il caso
di montare, almeno per oggi le tende: i nuovi arrivati trascorreranno la notte in container sperimentando
in tal modo la sindrome da segheria.
Lunedì 8 Agosto
La giornata inizia di buonora con tempo bello ma incerto, nella notte la temperatura è scesa assai vicino
allo 0, alle 9 il tempo peggiora improvvisamente. Arriva il bagaglio degli Ungheresi. Sono sulla
piattaforma sotto un diluvio. Nel frattempo arriva Roberto che mi ragguaglia sulla calura che si sta
soffrendo giù a Monfalcone e devo dire che non c'è proprio più equilibrio, quindi dopo il pranzo gli
conferiamo un' enorme medaglia "SIGNUM LARDIS". Fuori sono arrivati turisti per cui indosso l' alta
uniforme e Klaus, a cui ho dato una tunica, esce con corona di alloro, coppa, palinka, oltre alla moneta di
legno con la sua effigie in uso da queste parti: l' effetto è assicurato i turisti scattano fotografie in gran
quantitá; quest' inverno a casa potranno raccontare di aver incontrato un imperatore romano assieme ad
un ammiraglio ed una cuoca sul Pal, ma dubito che saranno creduti.
Nel pomeriggio terminiamo la pulizia del pavimento del canalone ed apriamo un passaggio ostruito alla
fine della postazione di fucileria. Provo sempre una certa emozione quando dalla terra a distanza di tanti
anni ricompaiono manufatti come muri e passaggi; il mio pensiero va a chi aveva edificato tali opere ed
alle innumerevoli sofferenze patite per realizzarle. Alle 16 e 30 un elicottero della Polizia ci sorvola e
sparisce lungo la valle dell' Anger.
Ma arriva l' ora di cena, come sempre ottima (Complimenti a Markus e cuoco). Alla compagnia si
è aggiunto un Maggiore ungherese di una certa età, molto simpatico, sempre impeccabilmente vestito in
uniforme mimetica che a cena telefona sempre alla moglie Susi. Che sia sotto controllo? Dopo cena
indugiamo un pò a tavola e come sempre iniziano i canti, prima in sordina, poi via via sempre più sicuri
escono dal conteiner e si spandono nel buio a dire: sì siamo qui provenienti da tanti paesi ma uniti da un'
unica volontà: dimostrare che non esistono ostacoli a chi mette la propria volontà in favore della pace,
senza barriere di lingua nè di nazionalità.
Martedì 9 Agosto
Notte bella anche se un po fredda, sono in piedi alle 6 e dopo aver suonato la sveglia col fido corno mi
tuffo sulla colazione. Salgo a vedere i lavori: Il passaggio alla fine della postazione fucilieri è liberato
quasi completamente, pareti originali costruite con grosse pietre fanno ora bella mostra di sè e ricevono il
primo sole dopo tanti anni di oblio. Con Daniele mi reco nella galleria con 2 entrate, ho con me bussola e
cordella metrica e con questi strumenti rileveremo il punto esatto dell' entrata ostruita.
I lavori nel canalone possono dirsi terminati cosi come terminati quelli di ripristino del passaggio a fine
postazione fucilieri per cui tutti vengono impiegati a disostruire l' uscita interrata della caverna. Anche il
Maggiore si dà da fare inserendosi nella catena per vuotare i secchi. Da alcuni giorni abbiamo un ospite
nuovo: è Thomas un ragazzo di Graz che scende ogni sera per risalire la mattina successiva e lavorare con
noi. Klaus e Thomas hanno trovato dell' impregnante e già da ieri si danno da fare per impregnare scale,
edifici e quant' altro.
Nel pomeriggio Koga Francesca inizia a cucinare: stasera mangeremo Pizzoccheri. La cena è ottima
(Grazie Koga) passiamo un po di tempo a canticchiare mentre Daniele e Stefano fanno qualche scherzo
birbone al povero maggiore poi il sonno ha il sopravvento.
Mercoledì 10 Agosto
Notte ventosa. Alle 5 cade il vento, esco dal conteiner la nebbia sfila lungo i fianchi della montagna,
fantasmi che si rincorrono giocando a rimpiattino negli anfratti. Alberi cespugli, tutto viene lambito dalla
enorme multiforme massa bianca che si sfalda in infiniti rivoli per poi ricomporsi.
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Saliamo alla postazione di lavoro. L'entrata della caverna appare ai nostri occhi sotto forma di un piccolo
buco che si va via via allargando. Mi rendo conto dell' incombenza sul posto di lavoro di alcuni massi di
considerevole mole in procinto di cadere, pertanto per permettere ai volontari di continuare a lavorare in
piena sicurezza, armato di leva li faccio precipitare, ostruendo il buco appena liberato. Del nostro gruppo
fa parte per la prima volta Zòltan un omone ungherese che utilizza la mazza con la facilità con cui io
maneggerei un martellino di pochi grammi: le pietre appena cadute hanno vita breve. Alla sinistra del
"buco" ora Daniele ha trovato dei gradini che collegano l' uscita della caverna con la sovrastante
postazione avanzata: l' entusiasmo è alle stelle ed il lavoro prosegue alacremente.
Klaus e Thomas intanto sono riusciti ad impregnare la scala Paradiso e la facciata della Villa Tropfstein,
mentre il Maggiore, di ritorno da uno dei suoi giri esplorativi si unisce a noi nell' opera di sterro: questo
lavoro proseguirà anche nel pomeriggio. Ad un tratto Koga Francesca si stacca dal gruppo e dopo un pò
cominciamo a sentire un delizioso profumino provenire dal conteiner: stasera è Nudelfest e Nudelja
(Soprannome affibbiato a Koga Francesca) sta preparando una delle sue ricettine da sballo. A cena gran
silenzi interrotti da esclamazioni tipo: Mmmmh .....che bon!! Alessandro, dal canto suo, non si perde d'
animo e riversa sulla tavola bottiglie su bottiglie di delizioso nettare. Daniele stasera è scoppiettante e le
battute si rincorrono alle battute, si canticchia un po, poi è soltanto sonno profondo.
Giovedì 11 Agosto
Tempo in deciso peggioramento, ciò nonostante i lavori proseguono senza sosta e la scala, alla fine,
compare nella propria interezza. Nell' aria c´è una certa euforia, ed il nostro Maggiore filma
diligentemente ogni cosa. La giornata procede velocemente, al pomeriggio purtroppo, nonostante la
buona volontà, la pioggia fa desistere i nostri eroi dal continuare i lavori. Nudelja intanto sta preparando
un' altra delle sue ed a cena siamo di nuovo alle prese con piatti da re....anzi da imperatori. Su mio
suggerimento tutti i bagagli sono già stati preparati, perchè domani non si sa cosa può succedere, per
ultimo saranno smontate le tende, però nel frattempo il grosso sarà già a valle.
La cena va avanti tra canti sommessi forchettate di pasta, dolcetti e vini assortiti. Intoniamo qualche
canzone di montagna, Lukacs ci propina alcune delle sue canzoni dalla fonetica per noi inusuale,
coadiuvato da Zoltan, alla fine iniziamo a crollare, per cui ....via di corsa verso la postazione da sonno.
Venerdì 12 Agosto
Stanotte è piovuto abbastanza, all' alba la pioggia si è attenuata ma il tempo rimane improntato al brutto:
La teleferica inizia a lavorare presto e pacchi, ricordi, nostalgie scendono a valle con quel vagoncino che
si fa sempre più piccolo. Alla fine rimango solo con Klaus, carichiamo le ultime cose e, non appena dato
l' avviso "Untere Buehne passiert" lo saluto poichè scenderà attraverso il passo del cammello. Per
raggiungere il campo base impiego soltanto 28 minuti, strada facendo incontro e sorpasso Roberto. Vorrei
partire subito ma la Gabi mi invita a rimanere a pranzo, quindi caricati i bagagli decido di donare il
bauletto che conteneva i regali a Lukacs.
Per andar a prendere il bauletto salgo in piedi sul carrello che porta alla teleferica e, spinto da Lukacs e
Zoltan, suonando il corno, mi avvio, come un antico eroe, alla stazione della teleferica. Firmeremo tutti l'
interno del baule con l' augurio di rivederci tutti il prossimo anno. Finito il pranzo ed intonate alcune
canzoni, monto in macchina e mi appresto a partire, ma sotto le aste delle bandiere sono tutti schierati a
picchetto d' onore: scendo e lo ispeziono. Alla sbarra trovo Alessandro che, gentilmente mi ha risparmiato
una risalita, estraggo sempre a tradimento il corno e lancio un ultimo nostalgico saluto alle mie montagne
ed ai miei cari amici.
Grazie siete stati fantastici......ci rivediamo il prossimo anno.
ARRIVEDERCI; AUFWIEDERSEHEN; VISONTLATASRO', MANDI, AU REVOIR, GOOD BYE
Lo avevo salutato un anno fa come ogni volta, come ci si saluta abitualmente da vecchi cari amici. Nel
Suo modo di essere avevo avvertito il desiderio di trattenermi, di continuare a dialogare, poi me n'ero
andato, forse consapevole che poteva essere l' ultima volta che lo vedevo ma con la speranza nel cuore
che ciò non sarebbe accaduto. Ma ahimè l'inevitabile divenne realtà e tutti sentimmo un dolore profondo
come se qualcosa di bello, di perfetto si fosse rotto irrimediabilmente. L' Azione di quest'anno si è svolta
senza di lui senza la sua bonaria fermezza eppure l'ho sentito accanto a me in ogni decisione, prodigo di
buoni consigli come sempre.
A noi piace pensare che Lui sia qui, nascosto da qualche parte tra le cime che tanto amava, a guardarci,
oppure mentre apre un mantello di nebbia per avvolgerci in un caldo rassicurante abbraccio.
Caro Amico, come tu Walther amavi definire ognuno di noi, anche se sei mancato Ti sentiamo
prepotentemente vicino!
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Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald
K.u.k. 47 mm Marinebatterie Oblt Schmid
1. Fortsetzung
1.7. Donnerstag. Nachdem wir in dem Dorf angekommen heißt es erst Quartiere für uns und die
Pferde suchen und zurecht machen. Dann mußten die Geschütze maskiert werden, um den
italienischen Fliegern verborgen zu sein. Nachmittags und auch Freitag den 2. hatten wir Rast.
Abends war Befehlsausgabe, der dann ein gewaltiges Donnerwetter durch den Herrn Hauptmann
folgte. Diese 2 Tage war uns nämlich der Gasthausbesuch gestattet, aber einige liederliche
Trunkenbolde mißbrauchten natürlich diese Erlaubnis indem sie sich betranken. Die Folgen
ließen nicht auf sich warten wir mußten sie alle spüren. Der Hauptmann verbat aufs strengste den
Besuch der Gastwirtschaft, da auch einige ihre Pferde etwas vernachlässigt hatten, über diese
war der Hauptmann besonders böse. Die Pferde geh’n ihm über alles. Er sagte unter anderem,
die Pferde seien ihm mehr wert als wir, das war wohl doch etwas zu viel gesagt. Es ärgerte mich
auch gewaltig. Denn bis jetzt habe ich doch immer geglaubt, daß der Mensch wohl doch mehr
Wert habe als das unvernünftige Tier, denn ohne Mannschaft läßt sich wohl kein Krieg führen,
doch leider scheinen nicht alle Leute meiner Ansicht zu sein, wenigstens unser Hauptmann nicht.
Sonntag 4.7. Heute war Kirchgang, nachmittags mußten wir um Laub fahren zu Pferdestreu,
hätte nicht gedacht, daß ich in Kärnten einmal Laub rechen müßte.
Dienstag 6.7. Heute konnten wir 6 Mann einem Bauern Gras mähen helfen, das war uns ein
Vergnügen, der gute Mann gab uns gute und kräftige Speisen, Branntwein und Most, abends
Bier und jedem eine Krone, da war ein jeder von uns zufrieden. Ein großer Teil der Mannschaft
geht alle Tage mit den Bauern zur Heumahd.
Freitag 9.7. Heute war ich vormittags beim Bürgermeister auf der Heumahd. Nachmittags auf
Wache. Heute hatten wir auch ein heftiges Gewitter mit schwerem Regen, doch war’s nur von
kurzer Dauer.
Am 12.7. Abmarsch von Hohenturn nach dem 7 km weiter südlich gelegenen Markt Windisch
Feistritz im Gailtal. Erst war uns leid, daß wir Hohenturn verlassen mußten, da wir uns dort sehr
hübsch eingerichtet hatten. Aber hier in Feistritz haben wir wieder sehr schöne Quartiere,
gewölbte Ställe, selbst fließendes Wasser darin. Feistritz ist ein großes Bauerndorf. Die
Bevölkerung ist durchwegs windisch und uns Deutschen nicht besonders freundlich gesinnt.
Mittwoch 14.7. Von gestern auf heute mittags hatte ich Wache. Nachmittags zog ein heftiges
Gewitter über die Gegend. Ich verkroch mich, da ich die Nacht hindurch ohnehin fast nichts
geschlafen hatte, ins Heu und schlief da bis gegen 6 Uhr. Als ich aufstand hieß es Bedienung
antreten, da wurde nun verlautbart, daß 5 Mann an Marinegeschützen ausgebildet werden. Zu
diesen 5 Mann komme auch ich. Sofort packen wir unsere wenigen Habseligkeiten zusammen
und fahren mit einem Wagen auf den nächsten Bahnhof nach Dobratsch. Von hier ging’s mit der
Bahn fort. Arnoldstein-Fürnitz-Villach. Hier übernachteten wir im Wartesaal 3.Kl.
Donnerstag 15.7. Als wir am Morgen erwachen, begrüßt uns schon die Sonne mit ihren
glänzenden Strahlen, es scheint ein schöner Tag zu werden. Den halben Vormittag stehen wir so
herum. In die Stadt können wir nicht gehen, da wir keine Legitimationen besitzen. Um 10 Uhr
marschieren wir dann von Villach weg nach St. Magdalena in die Geschütz-Reparaturwerkstätte.
Nachmittags haben wir schon Schule bei unserem neuen Geschütz, einer Schiffskanone 47mm.
Wir hatten uns gefreut, daß wir wohl in irgendeine Küstenstadt kommen würden, und hier wurde
uns mitgeteilt daß wir erst einige Tage eine kurze Ausbildung machen sollten und dann mit
diesen Geschützen hoch hinauf ins Gebirge kommen sollten.
Freitag 16.7. Heute vormittags Schießübungen mit unseren Marinegeschützen, demselben
wohnte auch eine Anzahl Offiziere bei. Nachmittags hatten wir Ruhe bis 4 Uhr. Dann kurze Zeit
Schule. Abends nachdem wir Kaffee getrunken, unterhielten wir uns ein paar im Gasthaus bei
Zitherspiel und Gesang.
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Sonntag 18.7. Heute vormittag haben wir wieder Regen, doch mittags kommt die Sonne zum
Durchbruch, es ist ein schöner Nachmittag. Heute haben auch wir einmal einen Ruhetag, aber es
ist langweilig ohne Beschäftigung, fast bekam ich Heimweh.
Freitag 23.7. Heute ist Abmarsch von St. Magdalena um 11 Uhr nachts. Wir fahren bis Villach,
wo der Zug die ganze Nacht steht. 6 Uhr früh geht’s wieder weiter, in einer Stunde waren wir in
Spittal am Millstättersee, ein sehr schöner Kurort. Hier ist eine halbe Stunde Aufenthalt. Gegen 9
Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags war alles auswaggoniert, die Geschütze zerlegt und alles auf
Trainwagen verladen. Und nun geht’s weiter unserem Bestimmungsort zu, vorerst haben wir
noch einen Tag Aufenthalt in Kötschach, von wo wir am 26.7.1915 4 Uhr früh abmarschierten.
Mithin begann auch die schwere Arbeit, das Hinaufbringen der Geschütze und der ganzen
Bagage in eine Höhe von 2500 m. Gewiß keine Kleinigkeit. 100 Mann d. Arbeitsmannschaft auf
dem nahen Plöcken mußten uns dabei helfen, allein wir 20 Mann hätten wohl nichts
hinaufgebracht.
31.7. Samstag. Heute griffen wir mit unseren Geschützen zum erstenmal in den Kampf ein, der
übrigens nur Geschützkampf war. Wir feuerten um die 100 Schuß auf die italienischen
Stellungen ab. Dadurch wurde natürlich auch der Feind aufmerksam und er sandte uns ebenfalls
seine Grüße herüber, überaus schwere Kaliber, ohne aber den geringsten Erfolg zu erzielen. Ein
Mann von uns wurde durch einen Steinsplitter getroffen, macht aber Dienst.
Mittwoch 4.8. Heute wurden wir von den Italienern heftig beschossen. Eine Granate schlug in
die Geschützdeckung ein, riß ein Stück davon ab. Die Beschießung dauerte so bis 10 Uhr
vormittags, dann war Ruhe bis gegen Abend. Da wurden wir wiederum kurze Zeit heftig
beschossen. Auch da schlug eine Granate knapp zwischen Geschütz und Unterstandshütte. Eine
verschüttet das Geschütz und wirft 2 mit Munition gefüllte Verschläge die hohe steinige
Böschung hinunter, zum Glück explodierte jedoch keines der Geschoße. Heute Abend kam auch
eine kleine Abteilung Sappeure zu uns, um für das 2. Geschütz, das noch nicht in Stellung ist,
eine solche auszuarbeiten, was wir selbst nicht tun konnten, da hiezu der Felsen abgesprengt und
die Deckung herausgehauen werden muß.
5.8. und 6.8. nichts Besonderes, der Feind läßt uns in Ruhe. Wir reparieren die schwer
beschädigte Deckung.
7.8. Vormittags wieder heftiges Geschützfeuer, wieder traf eine Granate in die Deckung und
zertrümmerte diese vollständig. Auch das Geschütz wird beschädigt. Von der Werkzeugkiste, die
sich beim Geschütz befand, ist nicht ein Stück mehr zu finden. Nachmittags mußte ich die
Munition abzählen, die teilweise noch auf dem Weg hier herauf zerstreut steht. Alsdann ging ich,
da es ja nicht mehr weit war, nach Mauthen, kaufte mir da einen Laib Hausbrot und ein ¼ Kilo
Butter, das gibt ein paarmal eine herrliche Jause.
8.8. Sonntag. Heute Nachmittags bekam ich endlich auch wieder eine Post von daheim, auch ein
paar Pakete mit Wäsche, die ich schon gut brauchen kann.
9.8. Der heutige Tag wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Wir sollten nachmittags Rasen
abstechen, um die Deckung, die durch eine feindliche Granate zerstört war, wieder in Stand zu
setzen. Hiebei ereignete sich ein schreckliches Unglück. Während unser 7 - 8 Mann an der
Arbeit waren, setzten sich neben uns am Wege ein Vormeister und der Sanitätsgefreite hin und
unterhielten sich. Währenddem nahm der Vormeister eines unserer Geschoße in die Hand, dann
der Gefreite und hatte er damit gespielt oder was wahrscheinlicher ist, leicht darauf geklopft ?
Plötzlich gab’s einen Knall, das Geschoß war explodiert und der Gefreite lag tot am Boden. Die
Ladung war ihm durchs rechte Auge ins Gehirn gedrungen. Der Vormeister erlitt Verletzungen
am Halse und mußte ins Spital. Wir legten nun den Toten auf eine Bahre und begruben ihn dann
auf einem kleinen Hügel. Ein schlichtes Holzkreuz mit seinem Namen setzten wir auf’s Grab. Es
ist der erste Tote, den ich seit ich im Feld bin, gesehen habe. Die tragische Art, wie er sein
junges Leben lassen mußte, hat auch einen tiefen Eindruck auf mich gemacht.
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12.8. Donnerstag. Heute früh kam ein Bote mit einem Schreiben bezüglich des gefallenen
Sanitätsgefreiten, derselbe sollte nämlich einen Geldbetrag von 180 K und eine goldene Uhr
samt Kette bei sich tragen. Wir hatten, als wir ihn nach seinem Tode untersuchten, nur einen
Betrag von 30 K 20 h gefunden. Da blieb also nichts anderes zu tun als die Leiche wieder
auszugraben und nochmals zu untersuchen, was wir dann auch taten, aber ohne das geringste zu
finden. Die Leiche, die schon in Verwesung überging, war ganz steif wie ein Stück Holz. Und
ganz rot, schrecklich anzusehen war das Gesicht, in dem man kaum mehr die menschlichen Züge
erkannte.
13.8. Heute den ganzen Tag schwerer Regen. Zeitvertreib mit Kartenspiel. Gegen Abend ließ der
Regen nach. Dann mußten wir von der Schrockebieralm Zement heraufbringen, jeder Mann 50
kg. Als wir damit fertig waren, mußten wir noch bis 10 Uhr nachts arbeiten, um das 2. Geschütz,
das bisher in Reserve gestanden, in Stellung zu bringen.
14.,15.,16. Hatten wir deshalb viele und schwere Arbeit, am 16. war’s vollendet.
18.8. am Geburtstag seiner Majestät unseres obersten Kriegsherrn mußten wir bei Tag wieder
tüchtig zugreifen. Mittags verlas der Oberleutnant einen Armeebefehl des Oberkommandanten
Erzherzog Friedrich, welchem er dann noch eine kurze Ansprache beifügte. Am Abend bekamen
wir dann außer der gewöhnlichen Portion Wein auch noch Bier und Liebesgaben ausgeteilt. Bei
Gesang und Zitherspiel verbrachten wir einen vergnügten Abend, selbst die Offiziere setzten sich
an unseren Tisch und so feierten wir gemeinsam, Offiziere und Mannschaft das hohe Fest, den
86. Geburtstag unseres geliebten Kaisers.
24.8. Dienstag. Heute Abend kamen 3 Offiziere, Hauptmann Kaufmann und 2 Leutnants zweier
in der Nähe stehenden Batterien auf Besuch zu unserem Herrn Oberleutnant, auch ein paar
Spielleute mit Gitarren, Geige und Zithermusik kamen mit, das waren wiederum fröhliche
Stunden, die wir verbrachten. Es war 3 Uhr früh, als wir unsere Pritschen aufsuchten, jeder in
guter Weinlaune.
27.8. war ich in Kötschach, Einkäufe zu machen.
28.8. Wir müssen jetzt Holz fällen für den Winter. Das ist ziemlich harte Arbeit, da das Holz von
den Felsen heruntergebracht werden muß.
7. und 8. 9. konnten wir auch wieder in den Kampf eingreifen. Am 7. war unser Herr
Oberleutnant in Kötschach beim Kommando, hatte ein paar Tage einen kranken Fuß, war
überhaupt längere Zeit immer unwohl. Vor ein paar Tagen hatten wir auch schon starken
Schneefall, jetzt haben wir schon 3 Tage warmes Wetter.
Vor ein paar Tagen kamen 15 Mann der Arbeitsabteilung zu uns. Es wird noch eine Hütte gebaut
zur Wohnung für den Sanitätskadetten, der über den Winter zu uns kommt. Auch ein
Marodenzimmer wird in der neuen Hütte eingerichtet.
10.9. wurden wir von den Italienern auf’s heftigste beschossen. Eine Granate schlug dicht neben
unserem Geschütz ein, ohne jedoch Schaden zu verursachen. Abends bekam ich Briefe von den
Eltern.
11.9. Sehr kalter Morgen, dem ein warmer Tag folgt. Wir müssen wieder Holz fällen. 2 Mann
sind krank. Um 4 Uhr gingen wir wieder in unsere Quartiere. Als ich hinauf kam, kam gerade
der Befehl „Feuerbereit“ , die anderen gingen an ihre Posten bei den Geschützen. Ich wollte
früher meine Mittagssuppe essen, als ich damit fertig war, wollte ich auch hinauf gehen. Schon
zuvor hatten einige feindliche Granaten in der Nähe eingeschlagen, gerade als ich bei der Tür
hinausging erfolgte wieder eine Explosion, deren Heftigkeit ich sofort anmerkte, daß es bei
einem der Geschütze war. Einige Schritte machte ich, als ich schon unseren Oberleutnant
heruntereilen sah. Er rief um Sanität, es war wirklich ein Volltreffer gewesen. Das Geschoß war
durch die Decke des Unterstandes gegangen und dann explodiert. Dem Vormeister Loser war ein
Sprengstück in die Brust gedrungen, Vormeister Dunzendorfer eines in den Oberschenkel.
Korpl. Stockinger erlitt Verletzungen an der rechten Seite vom Fuß bis zum Kopf. Stockinger
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und Loser haben auch Brandwunden. Vormeister Loser war in einer halben Stunde eine Leiche.
Die beiden anderen werden notdürftig verbunden und als es finster geworden, transportierten wir
sie auf Tragbahren hinunter nach Mauthen ins Spital. Dieser Transport in stockfinsterer Nacht
auf steilen, steinigen Wegen, die eigentlich kaum solche zu nennen sind, war ungemein
schwierig und eine schreckliche Strapaze für uns. Es war 12 Uhr nachts, als wir todmüde in
einem Heustadel uns zur Ruhe legten, ohne Mantel, ohne Decke, weshalb wir vor Kälte nicht
schlafen konnten.
12.9. Sonntag, gingen wir wieder langsam auf den Polinik hinauf. Tutscher, der ein Tischler ist,
machte einen Sarg für den toten Loser, wir schaufelten ein Grab aus und abends, als es schon
dunkler wurde, legten wir unseren verblichenen Kameraden in seine letzte Ruhestätte. Der Herr
Oberleutnant hielt eine kurze Ansprache, darauf ein stilles Gebet. Dann schaufelten wir rasch das
Grab zu, dann in unseren Unterstand zur Ruhe, denn müde waren wir alle.
13.9. Montag ging ich einmal noch zum Grabe hinunter, um die Erde daselbst schön
aufzuhäufen. Sodann umkleidete ich den Grabhügel mit grünem Rasen und oben drauf ein Kreuz
aus weißem Kalkstein und das Heldengrab war fertig. Nun haben wir schon zwei, die hier
heroben am kalten Polinik der Auferstehung entgegen harren und vom Weltgericht gewiß auch
ihren verdienten Lohn erhalten werden, so wie die, die diesen Krieg heraufbeschworen haben,
dieses schreckliche Blutvergiessen verschuldet haben, die schuld daran sind, daß soviele
tausende wackerer Männer und Jünglinge ihr kostbares Leben lassen müssen. Wenn alles Blut,
das jetzt vergossen wird, unschuldig vergossen, alle Tränen der unzähligen Witwen und Waisen,
die Seufzer und der Jammer der Verwundeten, die tausende von Krüppeln, all die Flüche und
Verwünschungen und der Jammer derer, die durch den Krieg um ihr Hab und Gut gekommen
und so an den Bettelstab gebracht worden sind, auf die Kriegsanstifter fällt, dann wird ihr Los in
der Ewigkeit sicher kein beneidenswertes sein.
14.9. Dienstag. Heute wurden die Italiener von uns auf der ganzen Front angegriffen und zwar
mit Erfolg. Um 5 Uhr früh schon begann heftiges Artilleriefeuer. Wir feuerten ebenfalls mit
unseren Geschützen bis 1 Uhr nachmittags, mehr als 200 Granaten sandten wir dem
Katzelmacher hinüber. Aber nachmittags beschoß er uns so heftig daß wir das Feuer einstellen
mußten, weiters hatte die Beschiessung keinen Erfolg.
15.9. Mittwoch. Ruhe in unserem Abschnitt.
18.9. Samstag. Heute bekam ich ein größeres Paket mit Wäsche, Speck, Zigarren und dergl.
Abends gaben wir 2 Schuß auf den Kl. Pal ab. Alsdann machte ich mich mit noch einem
Kameraden auf den Weg zur Bombe, wir brachten dem Herrn Oblt. Lensch und Herrn Major
Marner die beiden Patronenhülsen, da sie jeder eine verlangt hatten. Für diesen Gang erhielten
wir von unserem Hrn. Oblt. je 1 K und 2 K von Hrn. Oblt. Lensch und eine Handvoll
Memphiszigaretten.
19.9. Nichts besonderes
20.9. Montag. Heute erhielt ich wieder ein Paket mit Kuchen und warmer Wäsche von den
Eltern. Wir arbeiten bis spät am Abend, um die letzte Hütte fertig zu bringen.
21.9. Dienstag. Um 5 Uhr früh Feuerbereitschaft. Abends gaben wir einige Schuß ab.
22.9. Heute erhielten 3 Mann die kleine Silberne. Vom Thronfolger selbst, der nach Laas zur
Inspizierung gekommen war, wurden sie dekoriert.
23.9. 5 Uhr früh Feuereröffnung auf die italienischen Stellungen. ½ 8 Uhr Feuer einstellen.
24.9. Nichts Neues
25.9. 5 Uhr früh Feuereröffnung auf die fdl. Stellungen. 6 Uhr Feuereinstellen. Den ganzen Tag
Regen. Habe heute Wache. Pretzl und Rebstock verließen uns heute auf einige Wochen, um
einen Skifahrer-Kurs mitzumachen.
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26.9. Nichts besonderes
27.9. Montag. Heute verließ Hauptmann Kaufmann seinen Beobachtungsstand. Er wird von
einer anderen Batterie abgelöst. Habe heute schon wieder Wache. Heute mußte auch die
Mannschaft der Kraka zu uns herüberwandern, nun ist die Hütte gedrückt voll. Die andere nun
leerstehende Hütte wird als Magazin verwendet.
28.9. und 29.9. nichts Neues, Wetter andauernd schlecht. Wir haben schon ziemlich viel Schnee
und noch schneit es immerfort.
30.9. Das gleiche Wetter. Bekam heute ein Paket mit Zigarren.
Fortsetzung folgt
Buchbesprechungen
Harald Stadler, Martin Kofler, Karl C. Berger
Flucht in die Hoffnungslosigkeit
Die Kosaken in Osttirol
64 Seiten, s/w und Farbfotos
€ 9.50/sfr 17.50
ISBN 3-7065-4152-1
Neue Forschungsergebnisse zur tragischen Zwangsauslieferung der rund 25.000 Kosaken von Don,
Kuban und Terek am 1. Juni 1945 aus Osttirol durch die Briten an die Sowjets.
Die Deportation der Kosaken Ende Mai/Anfang Juni 1945 machte Osttirol zum Schauplatz der
Weltpolitik: Rund 25.000 Männer, Frauen und Kinder von Don, Kuban und Terek wurden von der
britischen Besatzungsmacht der Verfolgung durch die Sowjets preisgegeben.
Erstmals gelingt in diesem Buch ein interdisziplinärer Überblick zu diesem Ereignis von überregionaler
Bedeutung: Experten aus der Zeitgeschichte, der Archäologie und der Volkskunde verknüpfen die
Darstellung der übergeordneten politischen Zusammenhänge mit aufschlussreichen Funden zum
Lagerleben der Kosaken sowie mit zahlreichen Zeitzeugenaussagen der lokalen Bevölkerung.
Ergänzend dokumentiert das edierte Tagebuch des Kosaken Iwan Nikolajewitsch Tscherenkow den
langen und mühsamen Weg der Kosaken vom Kaukasus bis nach Osttirol.
Das Buch erschien zur gleichnamigen Ausstellung, die im Sommer 2005 in Lienz gezeigt wurde.
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Rolf Steininger
Der Staatsvertrag
Österreich im Schatten von
deutscher Frage und Kaltem Krieg
198 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen,
StudienVerlag Innsbruck, Wien, Bozen
ISBN 3-7065-4017-7
€ 19,00 sfr 33,60
Dr. phil. Rolf Steininger, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität
Innsbruck, gelingt es, die Geschichte des österreichischen Staatsvertrages unter
Berücksichtigung neuer Gesichtspunkte darzustellen. Vom Ende des 1. Weltkriegs über
die Geschichte der Zwischenkriegszeit, den Anschluss bis zur Kapitulation zieht sich
der Bogen eines Rückblicks, der die Voraussetzungen für die folgenden zehn Jahre
darstellt. In der Entstehung des Staatsvertrages zeigt er erstmals die Einflüsse des kalten
Krieges und die enge Verknüpfung mit der Situation in Deutschland und der
Südtirolfrage auf. Abschließend befasst er sich mit den Reaktionen Europas auf den
Staatsvertrag sowie mit den Regelungen bezüglich des deutschen Eigentums in
Österreich und deren Auswirkungen auf deutsche Firmen. Er beweist mit diesem Buch,
dass dieses Thema auch abseits der Reblaus interessant dargestellt werden kann.
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-29-
Hubert Fankhauser und Wilfried Gallin
Unbesiegt und doch geschlagen
Der Gebirgskrieg an Kärntens Front 1915-1917
DF II/2005
Großformat, 264 Seiten, ca. 300 s/w- u.
Farbabbildungen
Verlagsbuchhandlung Stöhr Wien,
ISBN 3-901208-48-8
€ 55,--
Anhand von Kriegstagebüchern, privaten Aufzeichnungen, offiziellen Meldungen und Befehlen sowie
Augenzeugenberichten und Erzählungen wird der erbitterte Kampf an Kärntens Grenze für den Leser
erlebbar gemacht. Autor Gallin, langjähriges Mitglied der Dolomitenfreunde, recherchierte viele Monate
im Kriegsarchiv in Wien, studierte Berge von Akten ...
Sein Co-Autor Fankhauser stellte das Buch aus dem umfangreichen Manuskript zusammen und ergänzte
das Werk durch aktuelle Daten der historischen Schauplätze.
Zahlreiche Abbildungen ergänzen das Buch, viele davon leider ziemlich unscharf. Der Duplexdruck in
der grünlichen Färbung ist Geschmackssache ...
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Marko Simić
Auf den Spuren der Isonzofront
Format 24,5 x 31,5; 232 Seiten,
über 350 s/w- u. Farbfotos sowie Landkarten
u. Skizzen; Verlag Hermagoras
ISBN 3-85013-884-4
€ 38,--
Marko Simić, geb. 1956 in Laibach, studierte Geschichte und Geographie und widmet sich seit vielen
Jahren dem Studium der Ereignisse an der Isonzofront im Ersten Weltkrieg. Der Wert seiner Abhandlung
über das genannte Thema liegt im Bemühen, das Landschaftsbild heute mit jenem von damals zu
vergleichen. Die hervorragenden Farbaufnahmen sind mit Reproduktionen von Originalaufnahmen aus
der Kriegszeit kombiniert. Interessante Informationen aus historischen Dokumenten und Archivmaterial
lassen ein atemberaubend authentisches Bild über den Krieg am Isonzo entstehen.
Der Autor wird so manchem Besucher unserer Sonderausstellung "Kärntner Grenzbefestigungen" im Jahr
2003 bereits bekannt sein, da wir seine hervorragenden Farbaufnahmen des Fort Hermanns damals zeigen
durften. Vor kurzem erschien von Marco Simić im Eigenverlag das Buch "Utrdbi pod Rombonom"
(Befestigungsanlagen unter dem Rombon), mit 312 Seiten, zahlreichen s/w und Farbbildern sowie vielen
Reproduktionen von interessanten Originalplänen und Skizzen; Format 24,5 x 28,5. ISBN 961-91535-0-2.
Leider ist dieser hervorragende Band bisher nur in slowenischer Sprache erhältlich. Es ist zu hoffen, dass
das Buch auch in deutscher Sprache erscheinen wird. Selbstverständlich werden wir über allfällige
Neuigkeiten berichten.
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Ingrid Pilz
Friulanische Dolomiten und Karnische Alpen
192 Seiten, durchgehend Farbfotos
Hardcover m. Schutzumschlag 21,5 x 27 cm
ISBN 3-85378-595-6
€ 36,00
Univ.Prof. Dr. Ingrid Pilz hat bereits acht Wander-Bildbände veröffentlicht. In ihrem
neuen Buch stellt sie in bewährter Weise die Bergregionen vom Karnischen
Hauptkamm bis zur Tiefebene Friauls vor. Hier präsentiert sie auch erstmals im
deutschsprachigen Raum den Naturpark Friulanische Dolomiten, wo ein Kleinod der
Alpen in seiner Ursprünglichkeit erhalten geblieben ist. Der Leser entdeckt die
wilden Schluchten, aquamarinfarbenen Flüsse und kühnen Felsgipfel.
Auf den Leser warten 80 Tourenvorschläge, von leichten Wanderungen bis zu
anspruchsvollen Bergtouren auf die höchsten Gipfel. Ein Tourenführer im
Taschenformat zum Mitnehmen ist auch diesem Buch beigelegt. Exakte
Wegbeschreibungen, Wanderkarte und Angaben über Schwierigkeit, Unterkunft und Einkehr lassen Sie
nicht vom Weg abkommen. Alle Touren wurden von der Autorin selbst begangen.
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DF II/2005
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Erik Eybl
Krieg an der Wand. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Plakate.
Ausstellungskatalog, 36 Seiten. A4. Mehr als 100 Farbbilder.
Eigenverlag Dolomitenfreunde, 2005, Preis: 6 €
In Deutsch und Italienisch erhältlich.
Am 15. Oktober schloss die Sonderausstellung 2005 „Krieg an der Wand. Der
Erste Weltkrieg im Spiegel der Plakate“. Anhand von rund 500 Plakaten aller
kriegführenden Länder wurde nach einer kurzen Einführung zur Geschichte
dieses Mediums das Plakat als wichtigstes Informations- und Agitationsmittel
des Krieges gezeigt.
Der Katalog fasst die Haupttexte der Ausstellung zu den 17 Themengebieten
zusammen, stellt herausragende Künstlerpersönlichkeiten mit ihren bedeutendsten Kriegsplakaten vor
und gibt auf 14 Tabellen auch einen zahlenmäßigen Überblick über dieses erste „industrielle Morden“ der
Weltgeschichte. Das Kapitel „Das Gesicht des Bösen“ widmet sich eingehend der Entwicklung der
Kriegspropaganda von bloßer Verunglimpfung zur Gräuelkampagne. Breiten Raum widmet Eybl der
Darstellung von Flucht, Verwundung, Tod und Kriegsgefangenschaft.
Daneben wird der Erste Weltkrieg umfassend betrachtet, beginnend von Kriegserklärungen und
Einberufung über Kriegssymbole, Kriegsfinanzierung, Waffentechnik, Herrscher und Feldherren, dem
Bild des einfachen Soldaten, Kriegswirtschaft und der Rolle der Frau bis zu Kinoplakaten, dem „Krieg
auf der Leinwand“.
Ein kurzer Ausblick auf das Jahr 2008, in dem die Ausstellung mit politischen und militärischen Plakaten
der Jahre 1918-1938 fortgesetzt werden soll, bildet den Abschluss. Der Bogen dieser Ausstellung wird
sich vom letzten Plakat der Monarchie, der Verzichtserklärung Kaiser Karls, bis zum letzten Plakat der
Republik Österreich, einem Werbeplakat Kanzler Schuschniggs für die Volksabstimmung am 13. März
1938, spannen.
Restexemplare dieses Kataloges sind in unserem Museum noch erhältlich
und werden auch per Post zugesandt!
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Neuerscheinungen:
Dr. Erik Eybl
Von der Eule zum Euro
Nicht nur eine österreichische Geldgeschichte.
Verlag Hermagoras, Klagenfurt
364 Seiten, zahlr. s/w- u. Farbfotos,
Format 17 x 23,5 cm; gebunden
ISBN 3-7086-0166-1
€ 32,--
Vielen Dolomitenfreunden ist Dr. Erik Eybl als langjähriger Mitarbeiter, zuerst
am Monte Piano dann als Baustellenleiter am Kleinen Pal und Vorstandsmitglied
bekannt. In den letzten Jahren widmete er sich immer mehr dem Aufbau einer
umfassenden Sammlung von Zahlungsmitteln, militärischen, politischen und
wirtschaftlichen Dokumenten und Plakaten. Dem Sammeln folgten
Ausstellungen in Wien und im „Museum 1915-1918“, 2003 über „Geld, Geld
und nochmals Geld. Kriegsfinanzierung und Friedensfolgen“ und 2005 über
„Krieg an der Wand. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Plakate“.
Was hat die Eule denn mit dem Euro zu tun?
Seit der Euro-Einführung geht Eybl der Frage nach, wie sich das Geld in
Österreich entwickelt hat. Dabei interessierten ihn weniger wissenschaftliche
Theorien, sondern viel mehr die praktischen Auswirkungen für Land und Leute.
In der ersten Buchhälfte führt der Autor von Urzeit und Antike zum Kidnapping an König Richard
Löwenherz, erhellt die Herkunft von Geld- und Wirtschaftsbezeichnungen und zahlreichen Redensarten.
Wir erleben den Silberrausch von Schwaz in Tirol, lernen den Konzernchef Jakob Fugger aus Augsburg,
der sich einen Kaiser kaufte, genauso kennen wie die Weltwährungen Pfennig und Pfund, Taler und
Dollar, wie einfache Geldfälscher und jene, die mit gefälschtem Geld schamlos Politik betrieben. Und
immer wieder stoßen wir auf Kriege, die den so mühsam erworbenen Wohlstand auf Jahrzehnte
vernichteten. Kaiser Karl VI erfand die Tabaksteuer zur Finanzierung unglücklicher Türkenkriege. Seine
Tochter Maria Theresia wiederum führte das Papiergeld ein, um die Schulden aus dem Siebenjährigen
Krieg abtragen zu können.
-31-
DF II/2005
Unter ihrem Enkel Franz I. schlitterte der Staat wegen der Napoleonischen Kriege von einem Bankrott in
den anderen. Dessen Enkel Franz Joseph gab in den 60 Regierungsjahren zwischen 1848 und 1908 rund
10 Milliarden Euro für Kriege aus.
Die zweite Hälfte des Buches befasst sich mit der Geld- und Wirtschaftsgeschichte Österreichs von 1914
bis zur Gegenwart. Der Erste Weltkrieg ruinierte die Monarchie und ließ das so klein gewordene
Österreich zur Gänze verelenden. Aus der rasenden Inflation und Spekulationswut der 1920er Jahre
entstand der „Alpendollar“, der Schilling, um den Preis nachhaltiger Arbeitslosigkeit. Der „Anschluss“
Österreichs war auch finanziell ein prächtiges Geschäft für das „Dritte Reich“. Vom Hungerland nach
dem Horror des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich Österreich zur „Insel der Seligen“, einem der
wohlhabendsten EU-Länder – aber doch mit Vorbehalten!
Insgesamt verpulverten die Machthaber über Österreich zwischen 1756 und 1945 in Kriegen rund 478
Milliarden Euro auf Kosten des Volkes. Spätestens hier wird das Buch zum Bekenntnis für ein vereintes
Europa, trotz aller Widrigkeiten des täglichen Lebens. „Friede ist Wohlstand und“, so schließt Eybl
seinen geldgeschichtlichen Streifzug durch 3000 Jahre, „je vereinter Europa ist, desto friedlicher und
sicherer wird es sein.“
Alle diese Themen und noch viel mehr behandelt der Autor in seinem durch zahlreiche Farbbilder
illustrierten Buch. Tabellen über Preise und Einkommen von der Antike bis zur Gegenwart geben den
abstrakten Geldwerten konkrete Inhalte. Ein nostalgischer Ausklang findet sich im Anhang: die
Schillingbanknoten von 1950 bis 2002 mit Kurzbiographien der dargestellten Persönlichkeiten.
Ausführliche Quellen- und Personenverzeichnisse runden das Werk ab. Ach ja, und was die Eule nun
wirklich mit dem Euro zu tun hat - das lesen Sie doch am besten selbst nach.
***
Voraussichtlich noch vor Weihnachten wird dieses Buch erscheinen:
Walther Schaumann (<)
Unterwegs zwischen Krieg und Frieden
Autobiografie, ergänzt von seiner Frau
und einigen Dolomitenfreunden
Verlag Hermagoras, Klagenfurt
ca. 350 Seiten, zahlr. s/w- u. Farbfotos,
Format 17 x 23,5 cm; gebunden
ISBN 3-7086-0195-5
ca. € 32,--
Schaumann wurde immer wieder gefragt, warum er nicht seine Lebens- und Kriegserinnerungen niederschreibe. Nach anfänglichem Zögern versuchte er, längst Vergangenes aus den Schubladen der
persönlichen Erinnerungen hervorzuholen und sich vor allem in die Kriegszeit zurückzuversetzen. Er
meinte dann: "Krieg ist nie etwas Positives und sein Ende kann zum Inferno werden. Wir sollten deshalb
gerade dieses Geschehen auf unserem Weg in die Zukunft nicht vergessen oder beiseite schieben, sondern
weitergeben, sonst wäre alles Leiden und die Opfer, die erbracht wurden, vergebens gewesen. Deshalb
schreibe ich jetzt doch darüber, denn ich möchte nun auch für die sprechen, die den Frieden nicht mehr
erleben konnten."
Er versuchte in diesem Buch nicht nur längst Versunkenes für spätere
Generationen zu bewahren, sondern auch seine Gedanken, die ihm in den
unterschiedlichsten Situationen durch den Kopf gegangen waren,
möglichst genau wiederzugeben.
Die Autobiografie beginnt mit einer kurzen Vorstellung seiner Familie,
erzählt von seiner Kindheit, von den Wanderungen mit seinem Vater, der
im 1. Weltkrieg Offizier war, zu den Stellungen am Karnischen Kamm, zu
den Bergen, denen er nach seiner Kriegsdienstleistung sein Leben
widmete.
Ausführlich werden seine Erlebnisse und Eindrücke bei der Marine im
Zweiten Weltkrieg geschildert, seine Heimkehr, die Nachkriegszeit, seine
berufliche Laufbahn beim Österr. Bundesheer.
Den krönenden Abschluss der Biografie bilden die "Friedenswege", sein
Lebenswerk.
DF II/2005
-32-
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R. Lenardon, K. Schmid, Obstlt M. Schullern, Ch. Tietze, Mag. W. Tietze, K. Wiedemann.
Grundlegende Richtung: Vereinsmitteilungen mit der Zielsetzung, durch Befassung mit dem Raum
und den Geschehnissen des Ersten Weltkrieges zwischen Italien und Österreich-Ungarn zur Erhaltung
des Friedens, Verbesserung der Völkerverständigung sowie zum Abbau überkommener Ressentiments
ehemaliger Gegner und einer möglichst objektiven historischen Dokumentation beizutragen.
Redaktion:
Gabriele Schaumann, Karin Schmid, Roberto u. Dr. Daniela Lenardon;
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Erscheinungsort: Wien
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