F. A. Pistocchi
Il Martirio di
San Adriano
Oratorio (Modena 1692)
Compagnia de Musici
Francesco Baroni
Francesco Antonio Pistocchi
(1659-1726)
Il Martirio di San Adriano
Oratorio (Modena 1692)
San Adriano
Natalia sua Moglie
Claudio Ministro di Corte
Massimiano Imperatore
primo violino di concerto
secondo violino di concerto
violini di ripieno
viole
violoncelli
violoni
Alessandro Carmigiani alto
Patrizia Vaccari soprano
Sergio Foresti basso
1
Sinfonia
2’40
13
ARIA Giove all’hor (Claudio)
2’07
2
RECITATIVO Adriano mio sposo
(Natalia, San Adriano)
1’45
14
RECITATIVO Sovvengati, che molto
(Claudio, Massimiano)
1’21
Compagnia de Musici
3
ARIA Fede insana (San Adriano)
2’39
RECITATIVO Tergi sù le tue luci
(Natalia, Claudio)
0’59
15
ARIA Se forza d’amore (Massimiano)
4’42
Alessandro Ciccolini
4
16
ARIA Dovresti or, che sereno (Claudio)
Nicholas Robinson, Nunzia Sorrentino,
Sandrine Feurer, Mary Riccardi
1’56
RECITATIVO Nel suo dubbio profondo
(Claudio, Natalia)
0’56
5
6
RECITATIVO Claudio Claudio deh taci
(San Adriano, Claudio)
1’34
Massimo Percivaldi, Patricia Gagnon,
Vania Pedronetto, Rosario Di Meglio
7
ARIA Mio Signor (Natalia)
4’14
8
RECITATIVO Dunque così tradisci
(Massimiano, San Adriano)
9
10
Patrizio Focardi
Caterina Dell’Agnello, Alberto Guerrero
Giorgio Sanvito, Paolo Zuccheri
lirone
Rodney Prada
tiorbe
Franco Pavan, Gabriele Palomba
organo
clavicembalo e direzione
CD 1 Parte Prima
Gianluca Ferrarini tenore
Sara Dieci
Francesco Baroni
17
ARIA Libertà! (Claudio)
1’58
18
RECITATIVO Quanto ò quanto gioisco
(Natalia)
0’36
2’01
19
ARIA Non mi togliere amata consorte
(San Adriano)
3’10
ARIA Più non m’ingombri il petto
(Massimiano)
4’24
20
RECITATIVO Sieno sol d’Adriano
(San Adriano, Natalia)
1’09
RECITATIVO Dentro carcere oscura
(Claudio, San Adriano)
2’19
21
ARIA Crudelissime catene (Natalia)
2’18
RECITATIVO L’istessa libertà
(Natalia, San Adriano)
1’41
ARIA-DUETTO Caro/Bella s’è ver, che
m’ami (San Adriano, Natalia)
5’53
11
ARIA Lagrima l’alma mia
(San Adriano)
4’36
22
12
RECITATIVO Che risolve Adriano?
(Massimiano, Claudio)
1’03
23
Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726)
CD 2 Parte Seconda
1
Sinfonia
1’00
2
RECITATIVO E non scorgesti ancora
(Claudio, San Adriano)
2’57
3
ARIA Come lagrima il cigno dolente
(San Adriano)
5’21
4
RECITATIVO Del suo perfido error
(Massimiano, Claudio)
Il Martirio di San Adriano
10
RECITATIVO Cieli che miro?
(Natalia, San Adriano)
4’20
11
ARIA La speme mi dice
(San Adriano)
3’21
12
RECITATIVO Và pur lieto à morire
(Natalia, San Adriano)
0’54
1’28
13
ARIA Strano amore di fida consorte
(Natalia)
2’59
5
ARIA Ombre de neri chiostri (Massimiano) 1’51
14
RECITATIVO Io parto
(Massimiano, Claudio, Natalia)
1’26
RECITATIVO Ecco Adrian che riede
(San Adriano, Claudio)
0’33
6
15
ARIA A punir il tuo folle ardimento
(Claudio)
2’02
16
RECITATIVO Con atroci tormenti
0’57
(Claudio, Massimiano, San Adriano, Natalia)
17
ARIA A 4 Languisci e mori 1’29
Son dolci al core/Col suo valore
(Claudio, Massimiano - San Adriano, Natalia)
7
ARIA Caro Dio (Natalia)
4’46
8
RECITATIVO Adriano à tè vengo
(Claudio, San Adriano)
2’10
9
ARIA Quando ride ameno il maggio
(Claudio)
2’01
Recording: November 2001, Teatro all‘Antica, Sabbioneta (Italy)
Recording producer & digital editing: Sigrid Lee & Roberto Meo
Booklet editor: Susanne Lowien
Layout: Joachim Berenbold
Cover picture: “St. Adrian“, drawing by Hans Holbein the Younger (c. 1520/22), Louvre, Paris
Translations: Susanne Lowien (Deutsch), Sigrid Lee (English), Nina Bernfeld (Français)
2002 © 2013 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany
CD manufactured by Promese - Made in the Netherlands
Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (geb. 1659
in Palermo; gest. 1726 in Bologna) genoss im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts internationalen
Ruhm als Altkastrat, insbesondere bei der Auführung seiner eigenen Werke. Von 1686 bis 1695
stand er als Hofmusiker im Dienst von Ranuccio
Farnese II. in Parma, der in sehr enger Verbindung
mit der Familie der Este stand, da er nacheinander zwei Tanten des Francesco II. d’Este geheiratet
hatte. Im Jahr 1692 revanchierte Francesco sich
und nahm Prinzessin Margherita Farnese zur Frau,
Ranuccios erste Tochter. Im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten im Juli und im August wurde auch
L’ingresso alla gioventù di Claudio Nerone im Teatro Fontanelli in Modena aufgeführt, eine Oper von
Antonio Gianettini. Pistocchi trat dabei gemeinsam
mit dem virtuosen Kastraten Giovanni Francesco
Grossi auf, der auch als „Siface“ bekannt war und
im Dienst des Herzogs von Modena stand.
Für einen vergleichbaren Anlass komponierte Pistocchi sein Oratorium Il Martirio di S. Adriano nach
einem Libretto von Silvio Stampiglia. Obwohl sich
im Textbuch zu S. Adriano keine Hinweise auf eine
Auführung im Jahr 1692 inden, wäre das Thema
des Oratoriums – die eheliche Treue – höchst passend für eine fürstliche Hochzeit gewesen. In der
Urauführung hat Pistocchi die Partie des Heiligen
Adriano (Alt) eventuell selbst übernommen.
Vier Jahre später, als das Werk ein weiteres Mal in
Modena aufgeführt wurde, sang Luigi Albarelli die
Altpartie. Die weiteren Sänger waren Marc’Antonio
Origoni (Soprano), Corregio di Mantova (Tenor) und
Antonio Pietrogalli (Bass).
In Venedig wurde 1699 ein drittes Textbuch gedruckt; es ist Monsieur Etienne Zanardi gewidmet
und trägt den Hinweis „zu singen am 8. März 1699
im Convento di SS. Giovanni e Paolo“. Außerdem
wird Pistocchi als Kapellmeister beim Markgrafen
von Brandenburg-Ansbach genannt. In diesem
letzten Textbuch wurden die zweiten Strophen zu
einigen Arien eliminiert, die Stampiglia zwar geschrieben, Pistocchi aber nicht vertont hatte, was
zu dem Schluss führt, dass dieses Textbuch der
musikalischen Vorlage am nächsten ist. Es enthält
auch einen alternativen Text für die letzte Soloarie
Adrianos; allerdings entspricht der Text in der
handschriftlichen Partitur keinem der gedruckten
Textbücher und wurde wahrscheinlich von Pistocchi selbst verfasst.
Das Oratorium ist für vier Solostimmen geschrieben. Im Libretto wird kein Chor erwähnt, und die
einzigen Ensembleszenen sind ein Duett für Adriano und Natalia am Ende des ersten Teils und ein
Quartett für alle vier Solisten am Ende des zweiten
Teils (das aber eigentlich aus zwei abwechselnden
Duetten besteht). Die Begleitung wird von einem
fünfstimmigen Streicherensemble übernommen:
erste und zweite Violinen, Alt- und Tenorgamben
5
sowie Basso continuo. Pistocchi setzt in Sinfonien
und Duetten sowie in den meisten Arien das vollständige Ensemble ein. In einigen Arien wird die
Besetzung jedoch modiiziert, so etwa in Natalias
erster Arie, dem Gebet „Mio Signor“, und in Adrianos abschließender Bravourarie „La speme mi
dice“, in der die beiden Gambenstimmen weggelassen werden. In Massimianos düsterer Arie „Più non
m’ingombri il petto“ fehlt der strahlende Klang der
Geigen. Diese spielen dann wiederum in Claudios
tanzartiger Arie „Quando ride ameno il Maggio”
im Unisono. Zwei obligate Celli begleiten Adriano
bei seiner Arie über den sterbenden Schwan. Der
ernste und bedeutsame Text des vorangestellten
Rezitativs, einer Meditation über die Dreieinigkeit,
wird noch dadurch unterstrichen, dass es nur von
Gamben und Basso continuo begleitet wird.
In der Partitur inden sich Hinweise darauf, dass Pistocchi wohl plante, ein großes Streicherensemble
einzusetzen, in dem jede Stimme eventuell mit drei
oder vier Spielern besetzt werden sollte. Im letzten
Teil der ersten Sinfonia, der im Dreiertakt steht,
trägt die Violinstimme die Bezeichnungen „solo“
und „tutti“, was auf eine Aufteilung zwischen Concerto grosso und Concertino schließen lässt, wie
sie etwa in der Musik Stradellas zu inden ist. Darüber hinaus indet sich in allen Streicherstimmen
in der Begleitung zum Schlussduett Adrianos aus
dem zweiten Teil die Angabe „concertino piano“.
Diese Angaben sind noch nicht ausreichend um
zu beweisen, dass wirklich ein großes Orchester
benutzt wurde, aber sie zeigen zusammen mit der
sorgfältigen Partitur des Oratoriums, dass Pistoc6
chi sehr geschickt darin war, unterschiedliche instrumentale Klangfarben zu erzeugen. Der Einsatz
des Spiccato-Striches in Claudios erbarmungsloser
Verdammungsarie in der letzten Szene betont noch
zusätzlich, wie hart der Märtyrer geschlagen wird,
und auch die Stimmen der beiden Geigen, die Natalia in ihrer letzten Arie begleiten, verlechten sich
miteinander wie die grausamen Ketten Adrianos,
von denen Natalia singt.
Die erste Sinfonia ist dreiteilig (Allegro-Adagio-Allegro), mit einem Da Capo des Eröfnungs-Allegros
am Schluss. Die zweite Sinfonia ist im französischen Stil gehalten und steht in zweiteiliger Form.
Im Manuskript folgen einige leere Seiten, was den
Schluss nahelegt, Pistocchi habe ursprünglich eine
ausgedehntere Sinfonia mit weiteren Teilen im
Sinn gehabt. Diese Abschnitte wurden allerdings
nicht komponiert. Wenn man bedenkt, dass es nur
eine Arie gibt, die mit Basso continuo ohne weitere
Instrumente begleitet wird und wenn man außerdem die Arie Adrianos in Betracht zieht, in der nur
die Gamben die Begleitung übernehmen, dann wird
klar, dass das Orchester für Pistocchi eine wesentliche Komponente bei der Entwicklung musikalischer
Ideen war. Es ermöglicht eine Vielfalt von Klangfarben, bietet die Möglichkeit zu einer eleganten
Verlechtung mit den Singstimmen und zu einer
Erweiterung der formalen Struktur durch die Verwendung ausgedehnter Ritornelle und Zwischenspiele. Natalias erste Arie des Oratoriums („Mio Signor“) ist mit 88 Takten auch die längste, erscheint
aber bescheiden im Vergleich zu der ausgedehnten
Da-Capo-Form des Duetts zwischen Adriano und
Absicht motiviert war, diese dramatische Situation
aus Anlass der Hochzeit zwischen den Häusern Farnese und Este noch besonders zu unterstreichen.
Der Komponist Pistocchi zeichnet sich durch großen lyrischen Charme aus und ist, wie bereits erwähnt, sehr geschickt im Umgang mit Klangfarben.
Seine Vertonung von Rezitativen folgt dem natürlichen Fluss der Sprache und der Wortbetonungen;
er nutzt Harmonien auf besonders ausdrucksvolle
und manchmal gewagte Weise, um die Dramatik
des Textes hervorzuheben. Er setzt die Instrumente
sehr geschickt ein, und gelegentlich mündet ein
Rezitativ unversehens in ein „Arioso“. Vermutlich
erreichen nur Scarlatti und Bononcini unter Pistocchis italienischen Zeitgenossen eine ähnliche expressive Eleganz wie etwa in Adrianos Arie „Come
lagrima il cigno dolente“, in der Altist und die Solocelli gemeinsam den Tod des Schwanes besingen
und damit den hochemotionalen Grundcharakter
des Oratoriums zum Ausdruck bringen.
Francesco Baroni
Natalia am Ende des ersten Teils in der Gefängnisszene. Die 262 Takte dieses symmetrisch angelegten Duetts beruhen auf nur drei Verszeilen, ein
denen die beiden Eheleute einander versprechen,
sich auch in Zeiten der Bedrängnis zu lieben. Man
könnte sich fragen, ob der Enthusiasmus, mit dem
Pistocchi ein so imposantes Finale schuf, durch die
7
Das Libretto
Nach der Legende war Adriano ein römischer Oizier, der gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. In
Nikomedia lebte. Nachdem er gesehen hatte, mit
welcher Ergebenheit eine Gruppe von Christen die
Folter ertrug, trat er zu ihrem Glauben über und
wurde deshalb gefangen genommen. Seine junge
Frau Natalia, die sich bereits heimlich zum Christentum bekehrt hatte, blieb bei ihm und tröstete
ihn mit ihren Gebeten. Sie wurde Zeugin der Folterungen, die er vor seiner Hinrichtung ertragen
musste.
In der Dramatisierung des römischen Librettisten
Silvio Stampiglia (1664-1725) spielt die Handlung
zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Massimiano, der
sich der Bekehrung Adrianos, seines geschätzten
Oiziers, entgegenstellt und ihn als Abtrünnigen
verurteilen lässt. Claudio, ein guter Freund Adrianos, handelt im Auftrag Massimianos und versucht,
ihn von seinem neuen Glauben abzubringen. Er hat
keinen Erfolg, wird zum erbitterten Feind Adrianos
und ist darüber erfreut, dass dieser durch den Kaiser zum Tode verurteilt wird.
In dem aufs Wesentliche reduzierten Libretto spielt
sich die Handlung in Adrianos Haus, im kaiserlichen Thronsaal und in der Gefängniszelle ab, in der
Adriano gefoltert wird. Die Handlung wird ohne
Rückgrife auf eine Erzählung der Rahmenhandlung entwickelt, jede Figur wird bei ihrem ersten
Auftreten oder kurz davor namentlich genannt. Bei
jedem Szenenwechsel achtet Stampiglia sorgfältig
darauf, eine kontemplative Arie oder einen kurzen
Monolog einzufügen, um das Verstreichen der Zeit
8
zu verdeutlichen und den Figuren die Möglichkeit
zu geben, sich an einen anderen Ort zu bewegen.
Außerdem werden sieben Arien dazu eingesetzt,
das Vergehen der Zeit zu veranschaulichen, wenn
kein Szenenwechsel vorgesehen ist.
Der Text des Oratoriums ist vom arkadischen Geist
beeinlusst: Der Heilige vergleicht sich selbst mit
dem sterbenden Schwan und dem mythologischen
Phönix, und Natalia leht Gott, den Schöpfer der
wohlmeinenden Natur, im Gebet an, ihren Ehemann zu heiligen. Stampiglia verfolgt mit diesem
Libretto das Ziel, den Konlikt zwischen heidnischen
und christlichen Werten zu verdeutlichen. Vor allem in den hitzigen Dialogen zwischen Adriano und
Claudio werden Themen von höchst moralischem
Inhalt behandelt. Am Ende des Oratoriums steht
der unaufgelöste Konlikt zwischen den beiden,
woraufhin sich jeder aufmacht, sein Schicksal auf
sich zu nehmen: Der Heide Claudio feiert den Tod
dessen, den er für den Verräter seines Staates hält,
und der Christ Adriano erträgt sein Martyrium und
erblickt das Licht Gottes.
Maria Grazia Borazzo
Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726)
Il Martirio di San Adriano
Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (Palermo,
1659; Bologna, 1726) in the inal decade of the
17th century enjoyed international fame as a
countertenor or “contraltist”, especially in the performance of his own works. From 1686 to 1695
he was employed in Parma as court musician to
Ranuccio Farnese II, who was intimately tied with
the Este family, having married, one after the other,
two aunts of Francesco II d’Este. In 1692 the courtesy was returned when Francesco Princess Margherita Farnese, Ranuccio’s irst daughter. The nuptial
celebrations of July and August included a performance of Antonio Gianettini’s opera, “L’ingresso
alla gioventù di Claudio Nerone”, at the Fontanelli Theatre in Modena where Pistocchi performed
alongside Giovanni Francesco Grossi, virtuoso
castrato employed by the Duke of Modena, also
known as Siface. It was for such an occasion that
Pistocchi composed the oratorio “The Martyrdom
of Saint Adrian” based on a libretto by Silvio Stampiglia. Although the libretto of S. Adriano contains
no details concerning the circumstances of the
1692 performance, its subject, matrimonial idelity, would have been the most appropriate subject
to honour the royal wedding. In the premiere performance of the oratorio Pistocchi himself could
have sung the part of Saint Adrian (contralto). Four
years later, when the oratorio was again performed
in Modena, Luigi Albarelli sang the contralto part;
the other singers were: Marc’Antonio Origoni (soprano), Corregio di Mantova (tenor) and Anthony
Pietrogalli (bass). A third libretto printed in Venice
in 1699 and dedicated to Monsieur Etienne Zanardi
carries the indication, “to be sung in the Convent
of SS. Giovanni e Paolo on the 8th of March 1699”
and declares Pistocchi to be “Chapel Master of the
Margrave of Brandenburg Regent of Anzbach”.
In this last libretto the second strophes for some
arias, (written by Stampiglia but not set to music
by Pistocchi) have been eliminated, which leads us
to the conclusion that this is libretto that is the
most faithful to the musical score. It also contains
an alternate text for the last solo aria of Adriano;
the text present in the manuscript score, however,
does not correspond with any of the printed libretti
and was probably composed by Pistocchi himself.
The oratorio is written for four solo voices. No chorus is mentioned in the libretto, and the only ensemble pieces are a duet for Adriano and Natalia at
the end of Part I and a quartet for all four soloists,
(which is actually two alternating duets) at the end
of Part II. The accompaniment is for a 5-part string
ensemble: irst and second violins, alto viola, tenor
viola and basso continuo. Pistocchi uses the entire
ensemble for the sinfonias and duets, and for most
of the arias. In some arias, however, the score is
reduced or modiied, as in Natalia’s irst aria, the
prayer, “Mio Signor”(My Lord), and in Adriano’s i9
nal bravura aria “La speme mi dice” (Hope tells me)
where the two viola parts are omitted. The bright
sound of the violins is absent from Massimiano’s
tenebrous aria, “Più non m’ingombri il petto” (No
more pity in my breast). They play in unison, on the
other hand, in Claudio’s dance-like aria “Quando
ride ameno il Maggio” (When May happily smiles).
Two obligate cellos accompany Adriano as he sings
the aria of the dying swan. The weighty text of the
preceding recitative, a meditation on the Trinity, is
underlined by the presence of only violas and basso
continuo.
In the score there are some clues as to Pistocchi’s
plans to use a large string ensemble with, perhaps,
three or four players on every part. In the last section of the irst Sinfonia, in triple time, the lines of
the violins carry the indication solo and tutti, suggesting the kind of division between concerto grosso and concertino found in the music of Stradella.
Furthermore all the string parts that accompany
Adriano in the inal duet of Part II carry the indication, “concertino piano”. These suggestions are not
suicient enough to prove that a large orchestra
was used, but they do show, together with the meticulous score of the oratorio, that Pistocchi was
experienced in creating a variety of instrumental
colors. For example, his use of “spiccato” bowing in
Claudio’s merciless aria of condemnation in the last
scene, underlines the harsh blows of martyrdom; or
the two violins, in Natalia’s inal solo aria in Part I,
that weave in and out like Adrian’s cruel chains.
The irst Sinfonia is in tripartite form (Allegro-Adagio-Allegro) with, at the end, a repeat of the open10
ing Allegro. In the manuscript, the second Sinfonia,
in French style and binary form, is followed by several white pages, leading us to conclude that Pistocchi had in mind a more extensive Sinfonia with
additional sections. These were, however never
composed by Pistocchi. The fact that only one aria
is accompanied by basso continuo alone makes it
clear that Pistocchi held the orchestra to be a vital
component in the development of musical ideas. It
ofers variety of sound colour, opportunity for delicate interplay with the voices and the possibility
of expanding a formal structure by the use of long
refrains and interludes. The aria “Mio Signor”(My
Lord), the irst one sung by Natalia in the oratorio,
is the longest, (88 bars) but it appears rather modest when compared to the extensive structure with
ritornellos contrived by Pistocchi for the duet of
Adriano and Natalia in prison at the close of Part
I. When we consider that the 262 bars of this symmetrical structure are produced by only three lines
of verse in which husband and wife promise to love
each other in time of aliction, we might wonder
if Pistocchi’s enthusiasm for producing such an imposing inale was motivated by just this occasion of
the Farnese-Estensi wedding.
Pistocchi is a composer of great lyric charm. He
sets the recitatives to music following the natural
rhythm and inlections of the words and uses harmony in a particularly expressive and sometimes
very original way to underline the dramatic texts.
He has assigned the various orchestrations carefully to highlight the drama, and sometimes a recitative will suddenly open into an “arioso”. Perhaps
only Scarlatti and Bononcini among the Italian
contemporaries of Pistocchi can rival the expressive elegance of an aria such as that of Adriano—
“Come lagrima il cigno dolente” (As the sorrowful
swan weeps), in which the contralto voice and the
solo cellos together sing the death of the swan,
carrying forth the emotionally charged spirit of the
oratorio in a surge of lyricism.
Francesco Baroni
The Libretto
According to the legend, Adriano was a Roman oficer living near Constantinople toward the end of
the third century A.D. After seeing how the Christians were resigned to their being tortured, he was
converted to their faith and for this was thrown
into prison. Natalia, his young wife who was secretly a Christian stayed by his side, comforting
him with her prayers as he was tortured prior to
being executed.
In the dramatization of the Roman librettist Silvio
Stampiglia (1664-1725) the story develops during
the reign of Emperor Massimiano, who opposed the
conversion of Adriano, his esteemed oicial, and
condemned him as an apostate. Claudio, a good
friend of Adriano’s, acted on behalf of Massimiano
trying to persuade him to renounce his new faith.
Claudio was unsuccessful and instead became
Adriano’s bitter enemy, rejoicing in the death sentence sent forth by the Emperor.
In the particularly uncomplicated libretto, the action takes place between Adriano’s home, the Imperial throne room and the prison cell where he
is martyred. The story unfolds without resorting
to formal narration; every character is named as
he or she enters or even beforehand. With every
change of scene, Stampiglia is careful to insert a
contemplative aria or brief soliloquy to mark the
passage of time and to allow the characters to
move around. Seven arias are used to highlight the
passing of time when a change of scene is impeded.
The spirit of Arcadia permeates the poetry of
Sant’Adriano. Adrian compares himself to the dying
swan and the mythical phoenix and Natalia prays
to God, creator of benevolent nature, to sanctify
her husband. Stampiglia’s scope in his libretto is to
underline the existing conlict between pagan and
Christian values. Matters of exquisite moral character are found especially in the heated dialogues between Adriano and Claudio. The oratorio concludes
with the unresolved dispute between the two,
each setting out to fulil his destiny. Pagan Claudio
celebrates the death of a traitor to his State, and
Christian Adriano is martyred and sees the vision of
the light of God.
Maria Grazia Borazzo
11
Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726)
Il Martirio di San Adriano
Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (1659 Palerme, 1726 Bologne) a atteint un niveau de renommée internationale dans la dernière décennie du
XVII°siècle en tant que contre altiste, particulièrement dans l’interprétation de ses propres œuvres. De
1886 à 1695 il fut presque sans interruption à Parme
en tant que musicien de la cour de Ranuccio Farnèse
II, qui était intimement lié à la famille royale, ayant
épousé successivement deux tantes de Francesco II
d’Este. En 1692 la faveur lui fut retournée lorsque
Francesco épousa la princesse Marguerite Farnèse,
sa cousine germaine. Les cérémonies nuptiales de
Juillet et Août inclurent une représentation de
l’œuvre d’Antonio Gianettini L’ingresso alla gioventù
di Claudio Nerone au théâtre Fontanelli de Modène
où Pistocchi se produisit au côté du castrat virtuose
Giovanni Francesco Grossi, aussi connu sous le nom
de Siface, qui était au service du Duc de Modène..
C’est pour une telle occasion que Pistocchi composa
l’oratorio « Le martyre de Saint Adrien » d’après le
livret de Silvio Stampiglia. Bien que le livret de Saint
Adrien ne contienne aucun détail sur les circonstances de l’exécution de 1692, son thème, la idélité
conjugale semblait être le sujet le plus approprié
pour honorer les noces royales. Il est possible que
Pistocchi lui-même ait chanté la partie de contralto
de Saint Adrian à la première représentation. Quatre
ans plus tard quand l’oratorio fut à nouveau exécuté à Modène, Luigi Albarelli chanta la partie du
12
contralto ; les autres étaient Marc’Antonio Origoni
(soprano), Corregio di Mantova (ténor) et Antonio
Pietrogalli (basse). Un troisième livret imprimé à
Venise en 1669 dédicacé à Monsieur Etienne Zanardi
porte l’indication : « A chanter au couvent Saints
Jean et Paul le 8 mars 1699 » et désigne Pistocchi
comme « Maître de Chapelle de Son Altesse Sérénissime le Margrave de Brandebourgeois Régent d’Anzbach ». Ce dernier est le livret le plus idèle au texte
musical puisque ont été supprimées les deuxièmes
strophes de plusieurs airs composés par Stampiglia
mais pas mises en musique par Pistocchi. En outre
elle présente un texte diférent par le dernier air
soliste de Saint Adrien. Le texte qui igure sur la partition manuscrite ne correspond à aucun livret édité
et a sûrement été écrit par Pistocchi lui-même.
L’oratorio est écrit pour 4 voix solistes. Aucun
chœur n’est mentionné dans le livret, et il y a seulement deux pièces d’ensemble : un duo pour Adrien
et Nathalie à la in de la première partie et un quartet pour tous les interprètes, composé en réalité de
deux duos s’alternant à la in de la deuxième partie. L’accompagnement est pour une formation de
cordes à 5 parties : 2 violons, 1 viole contralto, 1
viole ténor et une basse continue. Pistocchi utilise
l’ensemble au complet pour les symphonies et les
duos, et pour la plupart des airs. Dans quelques airs
cependant la partition est réduite ou modiiée dans
les situations suivantes : les deux violes sont omises
dans l’air de prière initial « Mio signor » de Nathalie
et dans l’air inal de bravoure d’Adrien « La speme
mi dice » ; le son brillant des deux violons est exclu
des l’air obscur de Massimiano « Piu non m’ingombri il petto », tandis que sont employés des unissons
dans l’air dansant « Quando ride ameno il maggio » de Claudio Nerone. Deux violoncelles, jouant
dans le registre aigu sont les élégants compagnons
d’Adrien pendant qu’il chante l’air du cygne mourant, les violes seules avec la basse continue soulignent le texte signiicatif du récitatif précédent,
une méditation du Saint sur la Trinité.
Il y a une trace de la partition où Pistocchi prévoit d’utiliser une grande formation d’archets avec
éventuellement trois ou quatre exécutants pour
chaque partie. Dans la dernière section en temps
ternaire de la première symphonie, les lignes des
violons portent l’indication « soli » et « tutti »,
suggèrent une division propre au style de Stradella entre concertino et concerto grosso. En
outre toutes les parties des archets qui accompagnaient Adrien dans le duo inal de la deuxième
part portent la mention « concertino piano ». Ces
suggestions ne peuvent pas être suisantes pour
prouver qu’elle fut utilisée par un grand orchestre,
mais démontrent, avec la partition soignée du reste
de l’oratiorio, qu Pistocchi était un excellent coloriste. L’usage de l’archet détaché dans l’air obstiné
de condamnation de Claude dans la dernière scène
semble souligner les durs coups du martyre, et la
tessiture des deux violons qui s’entremêlent comme
les chaînes cruelles chantées par Nathalie dans son
dernier air solo de la première partie.
La première Sinfonia est en trois parties (AllegroAdagio-Allegro) avec à la in une reprise au début
de l’Allegro initial. La seconde Sinfonia, de forme
binaire et dans le style français, est suivie dans la
partition par une succession de plusieurs pages
blanches qui font penser à un éventuel projet de
Sinfonia plus étendue, avec un ajout successif de
sections certainement jamais composées par Pistocchi. Si l’on considère qu’il n’y a qu’un air accompagné par la basse continue et le récitatif d’Adrien
accompagné par les violes, il est évident que Pistocchi juge l’orchestre comme un élément vital au
développement des idées musicales. L’orchestre lui
ofre une diversité de couleurs, une opportunité
pour des insertions délicates entre les voix, et la
possibilité d’étendre son schéma formel au moyen
de longues ritournelles et interludes. L’air « Mio
signor » le premier chante par Nathalie dans l’oratorio est le plus important (88 mesures) mais paraît
plutôt modeste lorsque confrontée à l’énorme
structure avec la reprise imaginée par Pistocchi
pour la in de la première part, le duo d’Adrien et
Nathalie en prison. Lorsqu’on pense que les 262
mesures de cette structure symphonique sont générées seulement par trois lignes de répliques où
mari et femme se promettent amour dans le malheur, on se demande si l’enthousiasme de Pistocchi
pour produire un inale si imposant a té motivé par
la volonté de souligner une telle situation dramaturgique justement à l’occasion de la représentation pour les noces des Farnèse-d’Este.
Pistocchi est un compositeur de grand charme
lyrique et comme nous avons pu le constater, un
13
subtil coloriste. Sa mise en musique du récitatif suit
le rythme naturel et les accents des mots mettent
en évidence l’aspect dramatique du texte avec des
solutions harmoniques expressives et parfois audacieuses, avec des instrumentations appropriées et
avec des passages imprévus en arioso.
Peut-être seuls Scarlatti et Bononcini parmi les
contemporains italiens de Pistocchi peuvent prétendre rivaliser avec l’élégance de l’expression renfermée dans un air comme celui-ci d’Adrien « Come
lagrima il cigno dolente » dans lequel la voix du
contralto et les violoncelles solistes chantent la
mort du cygne avec une grande ardeur, l’esprit de
l’oratorio dans une explosion lyrique.
Francesco Baroni
Le livret
Selon la légende, Adrien était un oicier romain
ayant vécu à Nicomède vers la in du troisième
siècle après J-C. Après avoir vu avec quelle résignation les chrétiens enduraient la torture, ils se
convertit à leur foi et fut emprisonné pour cela.
Nathalie, sa jeune femme secrètement chrétienne,
resta auprès de lui le consolant de ses prières et
fut témoin de la torture qu’il subit avant son exécution.
Dans la dramatisation du librettiste romain Silvio
Stampiglia ( 1664-1725) l’évènement se déroule
pendant le règne de l’empereur Massimiano, qui
s’oppose à la conversion d’Adrien, son oicier es14
timé et le punit pour apostasie. Claude, grand ami
d’Adrien, agit pour le compte de l’empereur, cherchant à persuader le Saint à récuser sa nouvelle foi
mais n’y parvient pas et devient son ennemi impitoyable, se réjouissant de la condamnation prononcée par l’empereur.
Dans le livret, particulièrement essentiel, l’action se
déroule entre la maison d’Adrien, la salle du trône
impérial et la cellule où adviendra le martyre. L’histoire se révèle sans avoir recours à des narrations
formelles, chaque personnage est nommé à son
entrée ou avant. Avec chaque changement de lieu
Stampiglia fait attention d’insérer un air ou un bref
soliloque pour donner l’illusion du temps écoulé et
permettre le déplacement des personnages. Sept
airs diférents sont utilisés pour souligner le passage du temps lorsqu’un changement de lieu est
impossible.
L’esprit de l’Arcadie imprègne la poésie du Saint
Adrien, le Saint se compare au cygne mourant et
au phénix mythique et Nathalie prie Dieu, créateur de la nature bénévole de sanctiier son mari.
Le but principal de Stampiglia est de souligner le
conlit existant entre les valeurs païennes et chrétiennes. Les arguments au caractère moral exquis
se trouvent surtout dans les dialogues entre Adrien
et Claudio. L’oratorio se termine avec la dispute
irrésolue entre les deux, chacun part faire ce que
le destin lui a réservé. Claudio va célèbrer la mort
d’un traître de l’Etat, le chrétien va au martyre et à
la vision de la lumière de Dieu.
Maria Grazia Borazzo
CD I - Parte Prima
2 Natalia
Adriano mio Sposo
Segni d’alto stupore
Nel tuo volto ravviso,
E par, che nel mio core
Stilli ogni sua dolcezza il Paradiso.
Adriano
Natalia il ver t’espongo;
A battezzato stuolo
Di Martiri innocenti
Fè l’empio Regnator troncar le lingue
E pur vivi g’accenti
Restar sù’l labro; ond’io
De l’humanato Dio
La gran Virtude adoro, e sdegno i
Numi.
Natalia
Ah, che per gioia in iumi
Si strugge il ciglio, e tù Consorte amato
Apprendi, che à far noto
De l’Eterno Monarca il gran potere
Parlan con voce muta in noi le Sfere.
3 Adriano
Fede insana con opre d’inganno
Mi dipinse per merto l’errore;
Hor scoperte le frodi; condanno
Le menzogne credute dal core.
4 Natalia
Tergi sù le tue luci
Le lacrime, che ido il cor distilla,
Già la pietà degl’Astri in te sfavilla.
Mà Claudio à noi sen viene:
Il tuo spirto costante
A gelido timor non dia ricetto
Ma di viril fortezza arma il tuo petto.
Claudio
Amico, e che presumi?
L’ira de nostri Numi
Con temerario ardir più non paventi:
Già ti minaccia il Cielo, e tù nol senti?
5 Dovresti hor, che sereno
Ti ride Amor nel seno
Colmar di gioie belle i tuoi desiri;
Mà folle tù deliri
Se ne l’April degl’anni
Puoi raccoglier diletti, e cerchi afanni.
6 Adriano
Claudio Claudio deh taci;
Con incauta follia
Credula Idolatria vada, e prepari
Vittime indegne à profanar gl’Altari.
Claudio
Frena quell’empio labro,
Che di rovire à tè medesmo è Fabro.
I tormenti?
Adriano
Non temo.
Claudio
La morte?
Adriano
Il cor la brama.
Claudio
Dunque tù nulla curi
Perder la vita, ed oscular la Fama
Sì barbaro consiglio
Da qual Mostro crudel ti venne
espresso?
Adriano, che fai? Torna in tè stesso.
Vieni, che il tuo gran fallo
Già è noto a Massiminiano, e à se ti
chiama:
Dimmi, che pensitar?
Adriano
Perder la Vita, & acquistar la Fama.
7 Natalia
Mio Signor, che nel Bosco, e nel Prato
Sai difender da brine crudeli
Le bell’Erbe, le Piante, & i Fiori;
Tù da i Cieli
Vibra un raggio, ch’avvivi, e ristori
Il valor del mio bene adorato.
8 Massimiano
Dunque così tradisci
Un Cesare, che t’ama?
Sai pur, che la tua mano
Per mio voler sovrano
D’Astrea librava e la bilancia,
e il brando,
E splendea nel tuo labro il mio
comando:
Hor perche fatto reo
Di tormenti, e di morte,
Irritando le stelle
Ti mostri à me nemico, e à tè ribelle?
Adriano
Signor con aspri afanni
Oltraggia pur la mia costanza ardita;
I giorni, in cui la vita
Deve ancor dimorar, son miei Tiranni;
Che di ogni pena atroce
A chi morir desia
La tardanza di morte e pena ria.
9 Massimiano
Più non m’ingombri il petto
Senso no di vil pietà;
Mà sol bramo d’Aletto
L’orrenda crudeltà.
Più non & c.
Dentro carcere oscura
Conducete l’indegno,
E in duri ferri avvinto
Conosca ove lo guida il proprio
orgoglio:
15
Vi sia legge il mio cenno, io cosi voglio,
Fugga da questo seno
Ciò che non è rigor;
Tirannico veleno
Nudrisca il mio furor.
Fugga, & c.
10 Claudio
Ecco l’atra prigione,
Mira i ferri pesanti
E chiama la ragione
A moderar i tuoi pensieri erranti:
Ch’è viltà non valore
Mostrar costanza in fomentar l’errore.
Adriano
Se codardo, e non forte
E’quel cor che in errar sempre sen vive,
Claudio tè stesso incolpa,
Ch’ambitioso ostenti
Per gloria il vitio, e per virtù la colpa.
Claudio
Ciò, che guida a morir colpa si
chiama.
Adriano
Tal’or da un Rè malvagio
Il Reo si premia, e si punisce il Giusto.
Claudio
Dunque Tiranno è Augusto?
Adriano
E’ Idolatra, e ciò basti.
Claudio
Spergiuro, e tanto osasti?
A rendergli palese
Il tuo superbo ardir già movo il piede.
Mà tacer ben saprò se cangi fede.
Adriano
Vanne, e digli che inventi
Durissimi tormenti,
E tutti à danno mio poi li prepara:
16
Che mi saranno oh Dio
Quanto barbari più, tanto più cari.
11 Lagrima l’alma mia,
Perchè desia penar;
Venite à schiere à schiere
Pene spietate, e iere
Per tormentarmi il cor,
Che le vostr’armi ancor
Saprò baciar.
Lagrima & c.
12 Massimiano
Che risolve Adriano?
Claudio
A se stesso inhumano
Parmi, che il suo morir nulla paventi,
E con alteri accenti
Così parla, e delira,
Ch’ogni pietà si cangiarebbe in ira.
Massimiano
Se provoca il lagello,
Ne i lagelli s’incontri,
E già che nutre in seno audacia inida,
Primo l’empio s’oltraggi, e poi s’uccida.
Claudio
Signor oprano i Grandi
Con sovrani costumi,
E tù devi imitar nel’opre i Numi.
13 Giove allor, che dal suo Trono
Fissa irato il guardo in noi,
Vibra il lampo, e scocca il tuono,
Minacciando i dardi suoi.
Raro poi lo stral sen corre
A ferir l’humane fronti,
Ch’hor saetta eccelsa Torre,
Hor si staglia in seno à i Monti.
14 Sovvengati, che molto
Ti fù caro Adriano, onde il rigore
Si inga sol per far, che vinca Amore.
Chi sà forse chi sà,
Che il suo pensier non cangi?
Mà tù Signor avvampi d’ira e piangi?
Massimiano
O’ se mo fosse dato
Vorrei punir in Adrian le colpe
Senza oltraggiare ad Adrian la vita,
Campo di guerra ardita
Trà lo sdegno, e l’afetto è l’alma mia.
Stelle, Numi, che ia?
15 Se forza d’Amore
M’afrena il rigore
Punirlo non posso;
Mà à fargli sofrire
Spietato martire
Da l’ira son mosso.
Se forza &c.
16 Claudio
Nel suo dubbio profondo
Parte confuso il Regnator del Mondo.
Natalia
Claudio se dar tù brami
A’un agitato cor pace, e mercè,
Il mio Sposo il mio ben, dimmi, dov’è?
Claudio
In tenebrosa stanza
Prova di ceppi onusso
La pena del suo fallo iniquo, e rio:
Vanne a veder le sue miserie.
Natalia
Addio.
17 Claudio
Libertà! chi non ti prezza
O’ vaneggia, o non hà cor:
Han di tè minor vaghezza
Rare gemme inneste all’or.
Libertà & c.
18 Natalia
Quanto ò quanto gioisco
Nel rimirarti avvinto
In sì crude ritorte:
Hò anch’io petto si forte
Da sofrir, che vorrei
Sciorle à i tuoi piedi,
& annodarle à i miei.
19 Adriano
Non mi togliere amata Consorte
Le catene delitie del core
Lascia lasciami i lacci di morte,
E ti prendi i miei nodi d’Amore.
Non mi togliere & c.
20 Sieno sol d’Adriano
Queste atroci ritorte;
Di sacrilega Sorte
A calpestar l’orgoglio,
Per dove i passi io movo
Sempre meco le voglio;
Natalia
Ed’ io le provo:
Ma già che tù mi nieghi
Gl’aspri tuoi ferri, in essi
Contentati che imprima
Con sospiri loquaci
La tua Sposa fedel teneri baci.
Goder il pondo, che i tuoi passi
opprime;
Che à sostenerlo anch’io sarò bastante,
E al mio fragile seno
Lieve rassembrarà quel grave incarco,
Se il suo peso maggiore
Con acceso desio già sente il Core.
Adriano
Natalia, oh Dio, non più;
Prendi dell’alma mia
La costanza, e l’Amor; t’accheta,
e cedi
Ciò che da me tu chiedi
Io ben dar ti dovrei,
Mà non sono che ferro i ceppi miei.
23 Natalia, Adriano (a 2)
Bella / Caro se ver, che m’ami
Adriano
Quest’aspri miei legami
Natalia
Quegl’aspri tuoi legami.
Adriano / Natalia (a 2)
Sofrir lascia al mio piè.
Natalia
Perche dimmi perché
Non fai pago il mio cor.
21 Crudelissime catene
Ch’al mio Sole il piè stringete,
Io vi bacio perche siete
Cari lacci del mio bene.
Adriano
Valor
Per così rio tormento
Forse non vive in tè?
22 L’istessa libertà
Se provasse una volta
Le tue dolci catene
Mai più non bramaria
girne disciolta.
Deh se non vuoi ch’io mora
Tù mi per metti almeno,
Ch’io possa un solo istante
Natalia
Al mio desio già sento,
Che assiste una gran fè.
Natalia, Adriano (a 2)
Bella / Caro se ver & c.
CD II - Parte seconda
2 Claudio
E Non scorgesti ancora,
Che cieca è la tua fede,
Se ciò, che non intende, adora, e
crede?
Adriano
In van la mente humana
D’investigar presume
La virtude increata
Di Tre Lumi distinti in un sol lume;
E più l’huomo s’accende
Di quei raggi à capir gl’occulti arcani,
Più s’abbaglia, e confonde, e non
gl’intende.
Vanti l’Idolatria d’haver pupille
Ma pupille mal sane,
Se non scorge l’inganno, e pur lo
vede,
Se cieca è la mia fede,
E’singolar suo vanto
Et un giorno apriranno
Questa gl’occhi alle gioie e quella
al pianto.
Claudio
O’ d’Anima delusa
Ingannato pensiero
Lascia le tue menzogne, e torna
al vero.
Adriano
Pria che i tuoi folli accenti
Vincano questo cor, frager sapranno
L’onde uno Scoglio, & una Rupe i
venti.
Claudio
Tù resta nella colpa,
Che reo ti fà d’un eccessiva pena,
Et io rivolgo i passi
Verso le Regie soglie,
17
E ben tosto vedrassi
Che sapranno di morte i duri afanni
Del tuo superbo orgoglio
Franger la Rupe, e lacerar lo Scoglio.
3 Adriano
Come lagrima il Cigno dolente
Quando sente,
Che il suo spirto à morire s’invia
Così geme quest’anima mia;
Il suo duol, la mia pena è ininita.
Mà diversa è de pianti la sorte,
Egli piange, che perde la vita,
Et io piango, che bramo la morte.
4 Massimiano
Del suo perido error ne l’ombra
immensa
L’infelice Adriano
Dimmi che fa, che pensa?
Claudio
Monarca qual resiste
A i colpi d’un acciar forte adamante
Tal si mostra costante
Nel suo vano ardimento, e i nostri
Numi
Ingiurioso ofende,
E par che ancor del tuo poter si rida.
Massimiano
Prima l’empio s’oltraggi, e poi
s’uccida.
E se schernisce i Dei
L’Anima condannata
Di Flegetonte in seno,
Di cui l’onde non sono altro che
iamme,
Con portentose tempre.
Senza mai consumarsi arderà sempre.
Sprezzi pur del mio braccio
La potenza, e l’ardire,
Che sarà mia vendetta il suo morire
18
5 Ombre de neri Chiostri,
Furie, Fantasme, e Mostri
Del tormentato Inferno,
E’ver che il vostro core
Arde di sdegno eterno,
Mà con sì rio furore
M’avvampo il seno anch’io,
Ch’è poco il vostro in paragon del mio.
6 Io parto, e tù mio ido
Vanne, e sia tua la cura
Di far, che resti pago il voler mio.
Claudio
Pronto i tuoi cenni ad esequir m’invio.
Natalia
Se così bello è il ior, l’acqua sì pura,
Se splendon tanto in sù l’Eterea Mole
Gl’Astri, l’Aurora, e il Sole,
Quanto sarà più luminosa, e vaga
Quella mano, che diede
Raggi al Sol, luce à l’Alba, à gl’Astri
il lume,
Beltade al iore, e limpidezza al iume.
7 Caro Dio sì dolce sei,
Che à nudrir celesti ardori,
E à spiegar gl’afetti miei
Nel mio labro, e in sen vorrei
Cento lingue, e mille cori.
8 Claudio
Adriano à tè vengo
Nuntio di pene, e Messagier di morte:
Quell’Amistà, che forte
Mi tenne un tempo à tè medesmo
unito, fà che questo mio core
Per tè si strugga in doloroso humore.
Adriano
Claudio per me il tuo ciglio
Oppresso non rimanga
Dal lagrimar, mà solo
Miri le tue miserie, e poi le pianga.
Claudio
E ancor stolto vaneggi?
Cesare ti destina.
A l’estremo tuo fato, e tù festeggi?
Adriano
Di morte à me sì grata
Alla Consorte amata,
Se da tè m’è concesso,
Recar vorrei l’alta novella io stesso.
Claudio
Claudio negar non deve
A sì nobile Eroe gratia sì lieve.
Olà da ferrei nodi, sciogliete le sue
piante: Vanne, e torna più saggio, e
men costante.
Adriano
Parto, e breve sarà la mia dimora,
Perche solo desio,
Che l’alma viva, e che Adrian si mora.
9 Claudio
Quando ride ameno il Maggio
Di bei ior si smalta il Prato;
Gode il Mirto, e gode il Faggio
L’armonia di stuolo alato;
Rozo Monte, e Belva iera
Al fulgor di Primavera
Di più gioie ancor s’adorna;
E pur se nasce il Verno April ritorna.
10 Natalia
Cieli che miro? oh Dio!
Libero di catene
Adriano à me viene:
Per tema vil di morte
Profanò la sua fede: Empio Consorte.
Adriano
Bella perche tù chiudi
Del caro albergo à i passi miei le soglie?
D’Adriano la Moglie
Forse non mi conosce?
Natalia
Conosco e le tue colpe, e le mie doglie.
Quegl’adorati ceppi,
Che per un sol momento à me negasti,
Quelle crude ritorte,
Che delitie nomasti,
Quei legami, di cui
Nel tuo morir mi promettesti il dono,
Dimmi barbaro, dimmi, e dove sono?
Adriano
Entro al carcere mio
Invece d’Adriano i lacci stanno,
E trà breve soggiorno
Al pegno, che lasciai farò ritorno.
Sappi.
Natalia
Taci, che menti.
Adriano
Senti cara deh senti,
E disserra le porte
Adorata Natalia.
Natalia
Empio Consorte,
Da me ti parti, e rieda
Ne i ferri abbandonati il piede avvolto,
Ch’io ti bramo legato, e non disciolto.
Adriano
I ferri, che non vedi
Io li porto nel core, e tù no’l credi.
Natalia
Stolto, e presumi ancora
Con le menzogne tue forse placarmi?
Vanne Idolatra ad incensare i Marmi.
Adriano
Che Idolatra, che Marmi? ah, sì
t’intendo:
Dubbio di mia costanza,
Perchè libero venni in tè s’avanza:
Mà t’inganni, che solo
Con novella gradita à tè mi porto:
Tempra pure il tuo duolo:
Vero Nuntio son io
Del mio martir, della mia morte.
Addio.
Adriano
Rendi i lacci al mio piede:
Il martir, la mia morte, e perche tarda?
Dunque così codarda
Si rende la tua mano?
Natalia
Al mio Sposo innocente aprasi il
varco:
Ferma ferma i tuoi passi:
E dove ohimè ten vai mio Sol, mio
Bene?
Claudio
Taci, e prova ristretto
In più dure catene,
Colpi, stratii, e disastri.
Ribelle à i Numi, & inimico a gl’Astri.
Adriano
A rendere al mio piè sue catene;
A penar, à sofrire.
Natalia
Invidio i tuoi tormenti, il tuo martire.
11 Adriano
La speme mi dice
Che vero felice
Morendo sarò.
Ch’eterno splendor
Tra barbaro ardore
mal crintessero.
12 Natalia
Và pur lieto à morire:
Mà pria frà queste braccia
Gl’ultimi amplessi miei ti prendi,
e godi.
Adriano
Parto da’lacci, e fò ritorno à i nodi.
13 Natalia
Strano Amore di ida Consorte
D’alma amante, che fede inaudita!
Del mio Sposo non bramo la vita,
Perche vita gli doni la morte.
14 Claudio
Ecco Adrian, che riede.
15 A punire il tuo folle ardimento
Prende l’armi l’istessa pietà;
E di sdegno sì accesa la sento,
Che si cangia, e divien crudeltà.
A punire & c.
16 Con atroci tormenti
Si laceri l’indegno.
Massimiano
O’ del mio giusto sdegno
Spettacolo gradito.
Adriano
Massimian tù puoi
Con tirannica palma
Toglier la vita al corpo, e non à l’alma.
Natalia
Vista in un tempo e tormentosa,
e cara,
Soave al core, e alle pupille amara.
17 Massimiano/Claudio (à 2)
Languisci, e mori / Mostro infedel:
Adriano
Son dolci al core
I miei martori:
Natalia
Col suo valore
T’assista il Ciel.
Massimiano/Claudio (à 2)
Languisci & c.
19
PC 10282
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Il Martirio di San Adriano