F. A. Pistocchi Il Martirio di San Adriano Oratorio (Modena 1692) Compagnia de Musici Francesco Baroni Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726) Il Martirio di San Adriano Oratorio (Modena 1692) San Adriano Natalia sua Moglie Claudio Ministro di Corte Massimiano Imperatore primo violino di concerto secondo violino di concerto violini di ripieno viole violoncelli violoni Alessandro Carmigiani alto Patrizia Vaccari soprano Sergio Foresti basso 1 Sinfonia 2’40 13 ARIA Giove all’hor (Claudio) 2’07 2 RECITATIVO Adriano mio sposo (Natalia, San Adriano) 1’45 14 RECITATIVO Sovvengati, che molto (Claudio, Massimiano) 1’21 Compagnia de Musici 3 ARIA Fede insana (San Adriano) 2’39 RECITATIVO Tergi sù le tue luci (Natalia, Claudio) 0’59 15 ARIA Se forza d’amore (Massimiano) 4’42 Alessandro Ciccolini 4 16 ARIA Dovresti or, che sereno (Claudio) Nicholas Robinson, Nunzia Sorrentino, Sandrine Feurer, Mary Riccardi 1’56 RECITATIVO Nel suo dubbio profondo (Claudio, Natalia) 0’56 5 6 RECITATIVO Claudio Claudio deh taci (San Adriano, Claudio) 1’34 Massimo Percivaldi, Patricia Gagnon, Vania Pedronetto, Rosario Di Meglio 7 ARIA Mio Signor (Natalia) 4’14 8 RECITATIVO Dunque così tradisci (Massimiano, San Adriano) 9 10 Patrizio Focardi Caterina Dell’Agnello, Alberto Guerrero Giorgio Sanvito, Paolo Zuccheri lirone Rodney Prada tiorbe Franco Pavan, Gabriele Palomba organo clavicembalo e direzione CD 1 Parte Prima Gianluca Ferrarini tenore Sara Dieci Francesco Baroni 17 ARIA Libertà! (Claudio) 1’58 18 RECITATIVO Quanto ò quanto gioisco (Natalia) 0’36 2’01 19 ARIA Non mi togliere amata consorte (San Adriano) 3’10 ARIA Più non m’ingombri il petto (Massimiano) 4’24 20 RECITATIVO Sieno sol d’Adriano (San Adriano, Natalia) 1’09 RECITATIVO Dentro carcere oscura (Claudio, San Adriano) 2’19 21 ARIA Crudelissime catene (Natalia) 2’18 RECITATIVO L’istessa libertà (Natalia, San Adriano) 1’41 ARIA-DUETTO Caro/Bella s’è ver, che m’ami (San Adriano, Natalia) 5’53 11 ARIA Lagrima l’alma mia (San Adriano) 4’36 22 12 RECITATIVO Che risolve Adriano? (Massimiano, Claudio) 1’03 23 Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726) CD 2 Parte Seconda 1 Sinfonia 1’00 2 RECITATIVO E non scorgesti ancora (Claudio, San Adriano) 2’57 3 ARIA Come lagrima il cigno dolente (San Adriano) 5’21 4 RECITATIVO Del suo perfido error (Massimiano, Claudio) Il Martirio di San Adriano 10 RECITATIVO Cieli che miro? (Natalia, San Adriano) 4’20 11 ARIA La speme mi dice (San Adriano) 3’21 12 RECITATIVO Và pur lieto à morire (Natalia, San Adriano) 0’54 1’28 13 ARIA Strano amore di fida consorte (Natalia) 2’59 5 ARIA Ombre de neri chiostri (Massimiano) 1’51 14 RECITATIVO Io parto (Massimiano, Claudio, Natalia) 1’26 RECITATIVO Ecco Adrian che riede (San Adriano, Claudio) 0’33 6 15 ARIA A punir il tuo folle ardimento (Claudio) 2’02 16 RECITATIVO Con atroci tormenti 0’57 (Claudio, Massimiano, San Adriano, Natalia) 17 ARIA A 4 Languisci e mori 1’29 Son dolci al core/Col suo valore (Claudio, Massimiano - San Adriano, Natalia) 7 ARIA Caro Dio (Natalia) 4’46 8 RECITATIVO Adriano à tè vengo (Claudio, San Adriano) 2’10 9 ARIA Quando ride ameno il maggio (Claudio) 2’01 Recording: November 2001, Teatro all‘Antica, Sabbioneta (Italy) Recording producer & digital editing: Sigrid Lee & Roberto Meo Booklet editor: Susanne Lowien Layout: Joachim Berenbold Cover picture: “St. Adrian“, drawing by Hans Holbein the Younger (c. 1520/22), Louvre, Paris Translations: Susanne Lowien (Deutsch), Sigrid Lee (English), Nina Bernfeld (Français) 2002 © 2013 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany CD manufactured by Promese - Made in the Netherlands Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (geb. 1659 in Palermo; gest. 1726 in Bologna) genoss im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts internationalen Ruhm als Altkastrat, insbesondere bei der Auführung seiner eigenen Werke. Von 1686 bis 1695 stand er als Hofmusiker im Dienst von Ranuccio Farnese II. in Parma, der in sehr enger Verbindung mit der Familie der Este stand, da er nacheinander zwei Tanten des Francesco II. d’Este geheiratet hatte. Im Jahr 1692 revanchierte Francesco sich und nahm Prinzessin Margherita Farnese zur Frau, Ranuccios erste Tochter. Im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten im Juli und im August wurde auch L’ingresso alla gioventù di Claudio Nerone im Teatro Fontanelli in Modena aufgeführt, eine Oper von Antonio Gianettini. Pistocchi trat dabei gemeinsam mit dem virtuosen Kastraten Giovanni Francesco Grossi auf, der auch als „Siface“ bekannt war und im Dienst des Herzogs von Modena stand. Für einen vergleichbaren Anlass komponierte Pistocchi sein Oratorium Il Martirio di S. Adriano nach einem Libretto von Silvio Stampiglia. Obwohl sich im Textbuch zu S. Adriano keine Hinweise auf eine Auführung im Jahr 1692 inden, wäre das Thema des Oratoriums – die eheliche Treue – höchst passend für eine fürstliche Hochzeit gewesen. In der Urauführung hat Pistocchi die Partie des Heiligen Adriano (Alt) eventuell selbst übernommen. Vier Jahre später, als das Werk ein weiteres Mal in Modena aufgeführt wurde, sang Luigi Albarelli die Altpartie. Die weiteren Sänger waren Marc’Antonio Origoni (Soprano), Corregio di Mantova (Tenor) und Antonio Pietrogalli (Bass). In Venedig wurde 1699 ein drittes Textbuch gedruckt; es ist Monsieur Etienne Zanardi gewidmet und trägt den Hinweis „zu singen am 8. März 1699 im Convento di SS. Giovanni e Paolo“. Außerdem wird Pistocchi als Kapellmeister beim Markgrafen von Brandenburg-Ansbach genannt. In diesem letzten Textbuch wurden die zweiten Strophen zu einigen Arien eliminiert, die Stampiglia zwar geschrieben, Pistocchi aber nicht vertont hatte, was zu dem Schluss führt, dass dieses Textbuch der musikalischen Vorlage am nächsten ist. Es enthält auch einen alternativen Text für die letzte Soloarie Adrianos; allerdings entspricht der Text in der handschriftlichen Partitur keinem der gedruckten Textbücher und wurde wahrscheinlich von Pistocchi selbst verfasst. Das Oratorium ist für vier Solostimmen geschrieben. Im Libretto wird kein Chor erwähnt, und die einzigen Ensembleszenen sind ein Duett für Adriano und Natalia am Ende des ersten Teils und ein Quartett für alle vier Solisten am Ende des zweiten Teils (das aber eigentlich aus zwei abwechselnden Duetten besteht). Die Begleitung wird von einem fünfstimmigen Streicherensemble übernommen: erste und zweite Violinen, Alt- und Tenorgamben 5 sowie Basso continuo. Pistocchi setzt in Sinfonien und Duetten sowie in den meisten Arien das vollständige Ensemble ein. In einigen Arien wird die Besetzung jedoch modiiziert, so etwa in Natalias erster Arie, dem Gebet „Mio Signor“, und in Adrianos abschließender Bravourarie „La speme mi dice“, in der die beiden Gambenstimmen weggelassen werden. In Massimianos düsterer Arie „Più non m’ingombri il petto“ fehlt der strahlende Klang der Geigen. Diese spielen dann wiederum in Claudios tanzartiger Arie „Quando ride ameno il Maggio” im Unisono. Zwei obligate Celli begleiten Adriano bei seiner Arie über den sterbenden Schwan. Der ernste und bedeutsame Text des vorangestellten Rezitativs, einer Meditation über die Dreieinigkeit, wird noch dadurch unterstrichen, dass es nur von Gamben und Basso continuo begleitet wird. In der Partitur inden sich Hinweise darauf, dass Pistocchi wohl plante, ein großes Streicherensemble einzusetzen, in dem jede Stimme eventuell mit drei oder vier Spielern besetzt werden sollte. Im letzten Teil der ersten Sinfonia, der im Dreiertakt steht, trägt die Violinstimme die Bezeichnungen „solo“ und „tutti“, was auf eine Aufteilung zwischen Concerto grosso und Concertino schließen lässt, wie sie etwa in der Musik Stradellas zu inden ist. Darüber hinaus indet sich in allen Streicherstimmen in der Begleitung zum Schlussduett Adrianos aus dem zweiten Teil die Angabe „concertino piano“. Diese Angaben sind noch nicht ausreichend um zu beweisen, dass wirklich ein großes Orchester benutzt wurde, aber sie zeigen zusammen mit der sorgfältigen Partitur des Oratoriums, dass Pistoc6 chi sehr geschickt darin war, unterschiedliche instrumentale Klangfarben zu erzeugen. Der Einsatz des Spiccato-Striches in Claudios erbarmungsloser Verdammungsarie in der letzten Szene betont noch zusätzlich, wie hart der Märtyrer geschlagen wird, und auch die Stimmen der beiden Geigen, die Natalia in ihrer letzten Arie begleiten, verlechten sich miteinander wie die grausamen Ketten Adrianos, von denen Natalia singt. Die erste Sinfonia ist dreiteilig (Allegro-Adagio-Allegro), mit einem Da Capo des Eröfnungs-Allegros am Schluss. Die zweite Sinfonia ist im französischen Stil gehalten und steht in zweiteiliger Form. Im Manuskript folgen einige leere Seiten, was den Schluss nahelegt, Pistocchi habe ursprünglich eine ausgedehntere Sinfonia mit weiteren Teilen im Sinn gehabt. Diese Abschnitte wurden allerdings nicht komponiert. Wenn man bedenkt, dass es nur eine Arie gibt, die mit Basso continuo ohne weitere Instrumente begleitet wird und wenn man außerdem die Arie Adrianos in Betracht zieht, in der nur die Gamben die Begleitung übernehmen, dann wird klar, dass das Orchester für Pistocchi eine wesentliche Komponente bei der Entwicklung musikalischer Ideen war. Es ermöglicht eine Vielfalt von Klangfarben, bietet die Möglichkeit zu einer eleganten Verlechtung mit den Singstimmen und zu einer Erweiterung der formalen Struktur durch die Verwendung ausgedehnter Ritornelle und Zwischenspiele. Natalias erste Arie des Oratoriums („Mio Signor“) ist mit 88 Takten auch die längste, erscheint aber bescheiden im Vergleich zu der ausgedehnten Da-Capo-Form des Duetts zwischen Adriano und Absicht motiviert war, diese dramatische Situation aus Anlass der Hochzeit zwischen den Häusern Farnese und Este noch besonders zu unterstreichen. Der Komponist Pistocchi zeichnet sich durch großen lyrischen Charme aus und ist, wie bereits erwähnt, sehr geschickt im Umgang mit Klangfarben. Seine Vertonung von Rezitativen folgt dem natürlichen Fluss der Sprache und der Wortbetonungen; er nutzt Harmonien auf besonders ausdrucksvolle und manchmal gewagte Weise, um die Dramatik des Textes hervorzuheben. Er setzt die Instrumente sehr geschickt ein, und gelegentlich mündet ein Rezitativ unversehens in ein „Arioso“. Vermutlich erreichen nur Scarlatti und Bononcini unter Pistocchis italienischen Zeitgenossen eine ähnliche expressive Eleganz wie etwa in Adrianos Arie „Come lagrima il cigno dolente“, in der Altist und die Solocelli gemeinsam den Tod des Schwanes besingen und damit den hochemotionalen Grundcharakter des Oratoriums zum Ausdruck bringen. Francesco Baroni Natalia am Ende des ersten Teils in der Gefängnisszene. Die 262 Takte dieses symmetrisch angelegten Duetts beruhen auf nur drei Verszeilen, ein denen die beiden Eheleute einander versprechen, sich auch in Zeiten der Bedrängnis zu lieben. Man könnte sich fragen, ob der Enthusiasmus, mit dem Pistocchi ein so imposantes Finale schuf, durch die 7 Das Libretto Nach der Legende war Adriano ein römischer Oizier, der gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. In Nikomedia lebte. Nachdem er gesehen hatte, mit welcher Ergebenheit eine Gruppe von Christen die Folter ertrug, trat er zu ihrem Glauben über und wurde deshalb gefangen genommen. Seine junge Frau Natalia, die sich bereits heimlich zum Christentum bekehrt hatte, blieb bei ihm und tröstete ihn mit ihren Gebeten. Sie wurde Zeugin der Folterungen, die er vor seiner Hinrichtung ertragen musste. In der Dramatisierung des römischen Librettisten Silvio Stampiglia (1664-1725) spielt die Handlung zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Massimiano, der sich der Bekehrung Adrianos, seines geschätzten Oiziers, entgegenstellt und ihn als Abtrünnigen verurteilen lässt. Claudio, ein guter Freund Adrianos, handelt im Auftrag Massimianos und versucht, ihn von seinem neuen Glauben abzubringen. Er hat keinen Erfolg, wird zum erbitterten Feind Adrianos und ist darüber erfreut, dass dieser durch den Kaiser zum Tode verurteilt wird. In dem aufs Wesentliche reduzierten Libretto spielt sich die Handlung in Adrianos Haus, im kaiserlichen Thronsaal und in der Gefängniszelle ab, in der Adriano gefoltert wird. Die Handlung wird ohne Rückgrife auf eine Erzählung der Rahmenhandlung entwickelt, jede Figur wird bei ihrem ersten Auftreten oder kurz davor namentlich genannt. Bei jedem Szenenwechsel achtet Stampiglia sorgfältig darauf, eine kontemplative Arie oder einen kurzen Monolog einzufügen, um das Verstreichen der Zeit 8 zu verdeutlichen und den Figuren die Möglichkeit zu geben, sich an einen anderen Ort zu bewegen. Außerdem werden sieben Arien dazu eingesetzt, das Vergehen der Zeit zu veranschaulichen, wenn kein Szenenwechsel vorgesehen ist. Der Text des Oratoriums ist vom arkadischen Geist beeinlusst: Der Heilige vergleicht sich selbst mit dem sterbenden Schwan und dem mythologischen Phönix, und Natalia leht Gott, den Schöpfer der wohlmeinenden Natur, im Gebet an, ihren Ehemann zu heiligen. Stampiglia verfolgt mit diesem Libretto das Ziel, den Konlikt zwischen heidnischen und christlichen Werten zu verdeutlichen. Vor allem in den hitzigen Dialogen zwischen Adriano und Claudio werden Themen von höchst moralischem Inhalt behandelt. Am Ende des Oratoriums steht der unaufgelöste Konlikt zwischen den beiden, woraufhin sich jeder aufmacht, sein Schicksal auf sich zu nehmen: Der Heide Claudio feiert den Tod dessen, den er für den Verräter seines Staates hält, und der Christ Adriano erträgt sein Martyrium und erblickt das Licht Gottes. Maria Grazia Borazzo Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726) Il Martirio di San Adriano Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (Palermo, 1659; Bologna, 1726) in the inal decade of the 17th century enjoyed international fame as a countertenor or “contraltist”, especially in the performance of his own works. From 1686 to 1695 he was employed in Parma as court musician to Ranuccio Farnese II, who was intimately tied with the Este family, having married, one after the other, two aunts of Francesco II d’Este. In 1692 the courtesy was returned when Francesco Princess Margherita Farnese, Ranuccio’s irst daughter. The nuptial celebrations of July and August included a performance of Antonio Gianettini’s opera, “L’ingresso alla gioventù di Claudio Nerone”, at the Fontanelli Theatre in Modena where Pistocchi performed alongside Giovanni Francesco Grossi, virtuoso castrato employed by the Duke of Modena, also known as Siface. It was for such an occasion that Pistocchi composed the oratorio “The Martyrdom of Saint Adrian” based on a libretto by Silvio Stampiglia. Although the libretto of S. Adriano contains no details concerning the circumstances of the 1692 performance, its subject, matrimonial idelity, would have been the most appropriate subject to honour the royal wedding. In the premiere performance of the oratorio Pistocchi himself could have sung the part of Saint Adrian (contralto). Four years later, when the oratorio was again performed in Modena, Luigi Albarelli sang the contralto part; the other singers were: Marc’Antonio Origoni (soprano), Corregio di Mantova (tenor) and Anthony Pietrogalli (bass). A third libretto printed in Venice in 1699 and dedicated to Monsieur Etienne Zanardi carries the indication, “to be sung in the Convent of SS. Giovanni e Paolo on the 8th of March 1699” and declares Pistocchi to be “Chapel Master of the Margrave of Brandenburg Regent of Anzbach”. In this last libretto the second strophes for some arias, (written by Stampiglia but not set to music by Pistocchi) have been eliminated, which leads us to the conclusion that this is libretto that is the most faithful to the musical score. It also contains an alternate text for the last solo aria of Adriano; the text present in the manuscript score, however, does not correspond with any of the printed libretti and was probably composed by Pistocchi himself. The oratorio is written for four solo voices. No chorus is mentioned in the libretto, and the only ensemble pieces are a duet for Adriano and Natalia at the end of Part I and a quartet for all four soloists, (which is actually two alternating duets) at the end of Part II. The accompaniment is for a 5-part string ensemble: irst and second violins, alto viola, tenor viola and basso continuo. Pistocchi uses the entire ensemble for the sinfonias and duets, and for most of the arias. In some arias, however, the score is reduced or modiied, as in Natalia’s irst aria, the prayer, “Mio Signor”(My Lord), and in Adriano’s i9 nal bravura aria “La speme mi dice” (Hope tells me) where the two viola parts are omitted. The bright sound of the violins is absent from Massimiano’s tenebrous aria, “Più non m’ingombri il petto” (No more pity in my breast). They play in unison, on the other hand, in Claudio’s dance-like aria “Quando ride ameno il Maggio” (When May happily smiles). Two obligate cellos accompany Adriano as he sings the aria of the dying swan. The weighty text of the preceding recitative, a meditation on the Trinity, is underlined by the presence of only violas and basso continuo. In the score there are some clues as to Pistocchi’s plans to use a large string ensemble with, perhaps, three or four players on every part. In the last section of the irst Sinfonia, in triple time, the lines of the violins carry the indication solo and tutti, suggesting the kind of division between concerto grosso and concertino found in the music of Stradella. Furthermore all the string parts that accompany Adriano in the inal duet of Part II carry the indication, “concertino piano”. These suggestions are not suicient enough to prove that a large orchestra was used, but they do show, together with the meticulous score of the oratorio, that Pistocchi was experienced in creating a variety of instrumental colors. For example, his use of “spiccato” bowing in Claudio’s merciless aria of condemnation in the last scene, underlines the harsh blows of martyrdom; or the two violins, in Natalia’s inal solo aria in Part I, that weave in and out like Adrian’s cruel chains. The irst Sinfonia is in tripartite form (Allegro-Adagio-Allegro) with, at the end, a repeat of the open10 ing Allegro. In the manuscript, the second Sinfonia, in French style and binary form, is followed by several white pages, leading us to conclude that Pistocchi had in mind a more extensive Sinfonia with additional sections. These were, however never composed by Pistocchi. The fact that only one aria is accompanied by basso continuo alone makes it clear that Pistocchi held the orchestra to be a vital component in the development of musical ideas. It ofers variety of sound colour, opportunity for delicate interplay with the voices and the possibility of expanding a formal structure by the use of long refrains and interludes. The aria “Mio Signor”(My Lord), the irst one sung by Natalia in the oratorio, is the longest, (88 bars) but it appears rather modest when compared to the extensive structure with ritornellos contrived by Pistocchi for the duet of Adriano and Natalia in prison at the close of Part I. When we consider that the 262 bars of this symmetrical structure are produced by only three lines of verse in which husband and wife promise to love each other in time of aliction, we might wonder if Pistocchi’s enthusiasm for producing such an imposing inale was motivated by just this occasion of the Farnese-Estensi wedding. Pistocchi is a composer of great lyric charm. He sets the recitatives to music following the natural rhythm and inlections of the words and uses harmony in a particularly expressive and sometimes very original way to underline the dramatic texts. He has assigned the various orchestrations carefully to highlight the drama, and sometimes a recitative will suddenly open into an “arioso”. Perhaps only Scarlatti and Bononcini among the Italian contemporaries of Pistocchi can rival the expressive elegance of an aria such as that of Adriano— “Come lagrima il cigno dolente” (As the sorrowful swan weeps), in which the contralto voice and the solo cellos together sing the death of the swan, carrying forth the emotionally charged spirit of the oratorio in a surge of lyricism. Francesco Baroni The Libretto According to the legend, Adriano was a Roman oficer living near Constantinople toward the end of the third century A.D. After seeing how the Christians were resigned to their being tortured, he was converted to their faith and for this was thrown into prison. Natalia, his young wife who was secretly a Christian stayed by his side, comforting him with her prayers as he was tortured prior to being executed. In the dramatization of the Roman librettist Silvio Stampiglia (1664-1725) the story develops during the reign of Emperor Massimiano, who opposed the conversion of Adriano, his esteemed oicial, and condemned him as an apostate. Claudio, a good friend of Adriano’s, acted on behalf of Massimiano trying to persuade him to renounce his new faith. Claudio was unsuccessful and instead became Adriano’s bitter enemy, rejoicing in the death sentence sent forth by the Emperor. In the particularly uncomplicated libretto, the action takes place between Adriano’s home, the Imperial throne room and the prison cell where he is martyred. The story unfolds without resorting to formal narration; every character is named as he or she enters or even beforehand. With every change of scene, Stampiglia is careful to insert a contemplative aria or brief soliloquy to mark the passage of time and to allow the characters to move around. Seven arias are used to highlight the passing of time when a change of scene is impeded. The spirit of Arcadia permeates the poetry of Sant’Adriano. Adrian compares himself to the dying swan and the mythical phoenix and Natalia prays to God, creator of benevolent nature, to sanctify her husband. Stampiglia’s scope in his libretto is to underline the existing conlict between pagan and Christian values. Matters of exquisite moral character are found especially in the heated dialogues between Adriano and Claudio. The oratorio concludes with the unresolved dispute between the two, each setting out to fulil his destiny. Pagan Claudio celebrates the death of a traitor to his State, and Christian Adriano is martyred and sees the vision of the light of God. Maria Grazia Borazzo 11 Francesco Antonio Pistocchi (1659-1726) Il Martirio di San Adriano Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (1659 Palerme, 1726 Bologne) a atteint un niveau de renommée internationale dans la dernière décennie du XVII°siècle en tant que contre altiste, particulièrement dans l’interprétation de ses propres œuvres. De 1886 à 1695 il fut presque sans interruption à Parme en tant que musicien de la cour de Ranuccio Farnèse II, qui était intimement lié à la famille royale, ayant épousé successivement deux tantes de Francesco II d’Este. En 1692 la faveur lui fut retournée lorsque Francesco épousa la princesse Marguerite Farnèse, sa cousine germaine. Les cérémonies nuptiales de Juillet et Août inclurent une représentation de l’œuvre d’Antonio Gianettini L’ingresso alla gioventù di Claudio Nerone au théâtre Fontanelli de Modène où Pistocchi se produisit au côté du castrat virtuose Giovanni Francesco Grossi, aussi connu sous le nom de Siface, qui était au service du Duc de Modène.. C’est pour une telle occasion que Pistocchi composa l’oratorio « Le martyre de Saint Adrien » d’après le livret de Silvio Stampiglia. Bien que le livret de Saint Adrien ne contienne aucun détail sur les circonstances de l’exécution de 1692, son thème, la idélité conjugale semblait être le sujet le plus approprié pour honorer les noces royales. Il est possible que Pistocchi lui-même ait chanté la partie de contralto de Saint Adrian à la première représentation. Quatre ans plus tard quand l’oratorio fut à nouveau exécuté à Modène, Luigi Albarelli chanta la partie du 12 contralto ; les autres étaient Marc’Antonio Origoni (soprano), Corregio di Mantova (ténor) et Antonio Pietrogalli (basse). Un troisième livret imprimé à Venise en 1669 dédicacé à Monsieur Etienne Zanardi porte l’indication : « A chanter au couvent Saints Jean et Paul le 8 mars 1699 » et désigne Pistocchi comme « Maître de Chapelle de Son Altesse Sérénissime le Margrave de Brandebourgeois Régent d’Anzbach ». Ce dernier est le livret le plus idèle au texte musical puisque ont été supprimées les deuxièmes strophes de plusieurs airs composés par Stampiglia mais pas mises en musique par Pistocchi. En outre elle présente un texte diférent par le dernier air soliste de Saint Adrien. Le texte qui igure sur la partition manuscrite ne correspond à aucun livret édité et a sûrement été écrit par Pistocchi lui-même. L’oratorio est écrit pour 4 voix solistes. Aucun chœur n’est mentionné dans le livret, et il y a seulement deux pièces d’ensemble : un duo pour Adrien et Nathalie à la in de la première partie et un quartet pour tous les interprètes, composé en réalité de deux duos s’alternant à la in de la deuxième partie. L’accompagnement est pour une formation de cordes à 5 parties : 2 violons, 1 viole contralto, 1 viole ténor et une basse continue. Pistocchi utilise l’ensemble au complet pour les symphonies et les duos, et pour la plupart des airs. Dans quelques airs cependant la partition est réduite ou modiiée dans les situations suivantes : les deux violes sont omises dans l’air de prière initial « Mio signor » de Nathalie et dans l’air inal de bravoure d’Adrien « La speme mi dice » ; le son brillant des deux violons est exclu des l’air obscur de Massimiano « Piu non m’ingombri il petto », tandis que sont employés des unissons dans l’air dansant « Quando ride ameno il maggio » de Claudio Nerone. Deux violoncelles, jouant dans le registre aigu sont les élégants compagnons d’Adrien pendant qu’il chante l’air du cygne mourant, les violes seules avec la basse continue soulignent le texte signiicatif du récitatif précédent, une méditation du Saint sur la Trinité. Il y a une trace de la partition où Pistocchi prévoit d’utiliser une grande formation d’archets avec éventuellement trois ou quatre exécutants pour chaque partie. Dans la dernière section en temps ternaire de la première symphonie, les lignes des violons portent l’indication « soli » et « tutti », suggèrent une division propre au style de Stradella entre concertino et concerto grosso. En outre toutes les parties des archets qui accompagnaient Adrien dans le duo inal de la deuxième part portent la mention « concertino piano ». Ces suggestions ne peuvent pas être suisantes pour prouver qu’elle fut utilisée par un grand orchestre, mais démontrent, avec la partition soignée du reste de l’oratiorio, qu Pistocchi était un excellent coloriste. L’usage de l’archet détaché dans l’air obstiné de condamnation de Claude dans la dernière scène semble souligner les durs coups du martyre, et la tessiture des deux violons qui s’entremêlent comme les chaînes cruelles chantées par Nathalie dans son dernier air solo de la première partie. La première Sinfonia est en trois parties (AllegroAdagio-Allegro) avec à la in une reprise au début de l’Allegro initial. La seconde Sinfonia, de forme binaire et dans le style français, est suivie dans la partition par une succession de plusieurs pages blanches qui font penser à un éventuel projet de Sinfonia plus étendue, avec un ajout successif de sections certainement jamais composées par Pistocchi. Si l’on considère qu’il n’y a qu’un air accompagné par la basse continue et le récitatif d’Adrien accompagné par les violes, il est évident que Pistocchi juge l’orchestre comme un élément vital au développement des idées musicales. L’orchestre lui ofre une diversité de couleurs, une opportunité pour des insertions délicates entre les voix, et la possibilité d’étendre son schéma formel au moyen de longues ritournelles et interludes. L’air « Mio signor » le premier chante par Nathalie dans l’oratorio est le plus important (88 mesures) mais paraît plutôt modeste lorsque confrontée à l’énorme structure avec la reprise imaginée par Pistocchi pour la in de la première part, le duo d’Adrien et Nathalie en prison. Lorsqu’on pense que les 262 mesures de cette structure symphonique sont générées seulement par trois lignes de répliques où mari et femme se promettent amour dans le malheur, on se demande si l’enthousiasme de Pistocchi pour produire un inale si imposant a té motivé par la volonté de souligner une telle situation dramaturgique justement à l’occasion de la représentation pour les noces des Farnèse-d’Este. Pistocchi est un compositeur de grand charme lyrique et comme nous avons pu le constater, un 13 subtil coloriste. Sa mise en musique du récitatif suit le rythme naturel et les accents des mots mettent en évidence l’aspect dramatique du texte avec des solutions harmoniques expressives et parfois audacieuses, avec des instrumentations appropriées et avec des passages imprévus en arioso. Peut-être seuls Scarlatti et Bononcini parmi les contemporains italiens de Pistocchi peuvent prétendre rivaliser avec l’élégance de l’expression renfermée dans un air comme celui-ci d’Adrien « Come lagrima il cigno dolente » dans lequel la voix du contralto et les violoncelles solistes chantent la mort du cygne avec une grande ardeur, l’esprit de l’oratorio dans une explosion lyrique. Francesco Baroni Le livret Selon la légende, Adrien était un oicier romain ayant vécu à Nicomède vers la in du troisième siècle après J-C. Après avoir vu avec quelle résignation les chrétiens enduraient la torture, ils se convertit à leur foi et fut emprisonné pour cela. Nathalie, sa jeune femme secrètement chrétienne, resta auprès de lui le consolant de ses prières et fut témoin de la torture qu’il subit avant son exécution. Dans la dramatisation du librettiste romain Silvio Stampiglia ( 1664-1725) l’évènement se déroule pendant le règne de l’empereur Massimiano, qui s’oppose à la conversion d’Adrien, son oicier es14 timé et le punit pour apostasie. Claude, grand ami d’Adrien, agit pour le compte de l’empereur, cherchant à persuader le Saint à récuser sa nouvelle foi mais n’y parvient pas et devient son ennemi impitoyable, se réjouissant de la condamnation prononcée par l’empereur. Dans le livret, particulièrement essentiel, l’action se déroule entre la maison d’Adrien, la salle du trône impérial et la cellule où adviendra le martyre. L’histoire se révèle sans avoir recours à des narrations formelles, chaque personnage est nommé à son entrée ou avant. Avec chaque changement de lieu Stampiglia fait attention d’insérer un air ou un bref soliloque pour donner l’illusion du temps écoulé et permettre le déplacement des personnages. Sept airs diférents sont utilisés pour souligner le passage du temps lorsqu’un changement de lieu est impossible. L’esprit de l’Arcadie imprègne la poésie du Saint Adrien, le Saint se compare au cygne mourant et au phénix mythique et Nathalie prie Dieu, créateur de la nature bénévole de sanctiier son mari. Le but principal de Stampiglia est de souligner le conlit existant entre les valeurs païennes et chrétiennes. Les arguments au caractère moral exquis se trouvent surtout dans les dialogues entre Adrien et Claudio. L’oratorio se termine avec la dispute irrésolue entre les deux, chacun part faire ce que le destin lui a réservé. Claudio va célèbrer la mort d’un traître de l’Etat, le chrétien va au martyre et à la vision de la lumière de Dieu. Maria Grazia Borazzo CD I - Parte Prima 2 Natalia Adriano mio Sposo Segni d’alto stupore Nel tuo volto ravviso, E par, che nel mio core Stilli ogni sua dolcezza il Paradiso. Adriano Natalia il ver t’espongo; A battezzato stuolo Di Martiri innocenti Fè l’empio Regnator troncar le lingue E pur vivi g’accenti Restar sù’l labro; ond’io De l’humanato Dio La gran Virtude adoro, e sdegno i Numi. Natalia Ah, che per gioia in iumi Si strugge il ciglio, e tù Consorte amato Apprendi, che à far noto De l’Eterno Monarca il gran potere Parlan con voce muta in noi le Sfere. 3 Adriano Fede insana con opre d’inganno Mi dipinse per merto l’errore; Hor scoperte le frodi; condanno Le menzogne credute dal core. 4 Natalia Tergi sù le tue luci Le lacrime, che ido il cor distilla, Già la pietà degl’Astri in te sfavilla. Mà Claudio à noi sen viene: Il tuo spirto costante A gelido timor non dia ricetto Ma di viril fortezza arma il tuo petto. Claudio Amico, e che presumi? L’ira de nostri Numi Con temerario ardir più non paventi: Già ti minaccia il Cielo, e tù nol senti? 5 Dovresti hor, che sereno Ti ride Amor nel seno Colmar di gioie belle i tuoi desiri; Mà folle tù deliri Se ne l’April degl’anni Puoi raccoglier diletti, e cerchi afanni. 6 Adriano Claudio Claudio deh taci; Con incauta follia Credula Idolatria vada, e prepari Vittime indegne à profanar gl’Altari. Claudio Frena quell’empio labro, Che di rovire à tè medesmo è Fabro. I tormenti? Adriano Non temo. Claudio La morte? Adriano Il cor la brama. Claudio Dunque tù nulla curi Perder la vita, ed oscular la Fama Sì barbaro consiglio Da qual Mostro crudel ti venne espresso? Adriano, che fai? Torna in tè stesso. Vieni, che il tuo gran fallo Già è noto a Massiminiano, e à se ti chiama: Dimmi, che pensitar? Adriano Perder la Vita, & acquistar la Fama. 7 Natalia Mio Signor, che nel Bosco, e nel Prato Sai difender da brine crudeli Le bell’Erbe, le Piante, & i Fiori; Tù da i Cieli Vibra un raggio, ch’avvivi, e ristori Il valor del mio bene adorato. 8 Massimiano Dunque così tradisci Un Cesare, che t’ama? Sai pur, che la tua mano Per mio voler sovrano D’Astrea librava e la bilancia, e il brando, E splendea nel tuo labro il mio comando: Hor perche fatto reo Di tormenti, e di morte, Irritando le stelle Ti mostri à me nemico, e à tè ribelle? Adriano Signor con aspri afanni Oltraggia pur la mia costanza ardita; I giorni, in cui la vita Deve ancor dimorar, son miei Tiranni; Che di ogni pena atroce A chi morir desia La tardanza di morte e pena ria. 9 Massimiano Più non m’ingombri il petto Senso no di vil pietà; Mà sol bramo d’Aletto L’orrenda crudeltà. Più non & c. Dentro carcere oscura Conducete l’indegno, E in duri ferri avvinto Conosca ove lo guida il proprio orgoglio: 15 Vi sia legge il mio cenno, io cosi voglio, Fugga da questo seno Ciò che non è rigor; Tirannico veleno Nudrisca il mio furor. Fugga, & c. 10 Claudio Ecco l’atra prigione, Mira i ferri pesanti E chiama la ragione A moderar i tuoi pensieri erranti: Ch’è viltà non valore Mostrar costanza in fomentar l’errore. Adriano Se codardo, e non forte E’quel cor che in errar sempre sen vive, Claudio tè stesso incolpa, Ch’ambitioso ostenti Per gloria il vitio, e per virtù la colpa. Claudio Ciò, che guida a morir colpa si chiama. Adriano Tal’or da un Rè malvagio Il Reo si premia, e si punisce il Giusto. Claudio Dunque Tiranno è Augusto? Adriano E’ Idolatra, e ciò basti. Claudio Spergiuro, e tanto osasti? A rendergli palese Il tuo superbo ardir già movo il piede. Mà tacer ben saprò se cangi fede. Adriano Vanne, e digli che inventi Durissimi tormenti, E tutti à danno mio poi li prepara: 16 Che mi saranno oh Dio Quanto barbari più, tanto più cari. 11 Lagrima l’alma mia, Perchè desia penar; Venite à schiere à schiere Pene spietate, e iere Per tormentarmi il cor, Che le vostr’armi ancor Saprò baciar. Lagrima & c. 12 Massimiano Che risolve Adriano? Claudio A se stesso inhumano Parmi, che il suo morir nulla paventi, E con alteri accenti Così parla, e delira, Ch’ogni pietà si cangiarebbe in ira. Massimiano Se provoca il lagello, Ne i lagelli s’incontri, E già che nutre in seno audacia inida, Primo l’empio s’oltraggi, e poi s’uccida. Claudio Signor oprano i Grandi Con sovrani costumi, E tù devi imitar nel’opre i Numi. 13 Giove allor, che dal suo Trono Fissa irato il guardo in noi, Vibra il lampo, e scocca il tuono, Minacciando i dardi suoi. Raro poi lo stral sen corre A ferir l’humane fronti, Ch’hor saetta eccelsa Torre, Hor si staglia in seno à i Monti. 14 Sovvengati, che molto Ti fù caro Adriano, onde il rigore Si inga sol per far, che vinca Amore. Chi sà forse chi sà, Che il suo pensier non cangi? Mà tù Signor avvampi d’ira e piangi? Massimiano O’ se mo fosse dato Vorrei punir in Adrian le colpe Senza oltraggiare ad Adrian la vita, Campo di guerra ardita Trà lo sdegno, e l’afetto è l’alma mia. Stelle, Numi, che ia? 15 Se forza d’Amore M’afrena il rigore Punirlo non posso; Mà à fargli sofrire Spietato martire Da l’ira son mosso. Se forza &c. 16 Claudio Nel suo dubbio profondo Parte confuso il Regnator del Mondo. Natalia Claudio se dar tù brami A’un agitato cor pace, e mercè, Il mio Sposo il mio ben, dimmi, dov’è? Claudio In tenebrosa stanza Prova di ceppi onusso La pena del suo fallo iniquo, e rio: Vanne a veder le sue miserie. Natalia Addio. 17 Claudio Libertà! chi non ti prezza O’ vaneggia, o non hà cor: Han di tè minor vaghezza Rare gemme inneste all’or. Libertà & c. 18 Natalia Quanto ò quanto gioisco Nel rimirarti avvinto In sì crude ritorte: Hò anch’io petto si forte Da sofrir, che vorrei Sciorle à i tuoi piedi, & annodarle à i miei. 19 Adriano Non mi togliere amata Consorte Le catene delitie del core Lascia lasciami i lacci di morte, E ti prendi i miei nodi d’Amore. Non mi togliere & c. 20 Sieno sol d’Adriano Queste atroci ritorte; Di sacrilega Sorte A calpestar l’orgoglio, Per dove i passi io movo Sempre meco le voglio; Natalia Ed’ io le provo: Ma già che tù mi nieghi Gl’aspri tuoi ferri, in essi Contentati che imprima Con sospiri loquaci La tua Sposa fedel teneri baci. Goder il pondo, che i tuoi passi opprime; Che à sostenerlo anch’io sarò bastante, E al mio fragile seno Lieve rassembrarà quel grave incarco, Se il suo peso maggiore Con acceso desio già sente il Core. Adriano Natalia, oh Dio, non più; Prendi dell’alma mia La costanza, e l’Amor; t’accheta, e cedi Ciò che da me tu chiedi Io ben dar ti dovrei, Mà non sono che ferro i ceppi miei. 23 Natalia, Adriano (a 2) Bella / Caro se ver, che m’ami Adriano Quest’aspri miei legami Natalia Quegl’aspri tuoi legami. Adriano / Natalia (a 2) Sofrir lascia al mio piè. Natalia Perche dimmi perché Non fai pago il mio cor. 21 Crudelissime catene Ch’al mio Sole il piè stringete, Io vi bacio perche siete Cari lacci del mio bene. Adriano Valor Per così rio tormento Forse non vive in tè? 22 L’istessa libertà Se provasse una volta Le tue dolci catene Mai più non bramaria girne disciolta. Deh se non vuoi ch’io mora Tù mi per metti almeno, Ch’io possa un solo istante Natalia Al mio desio già sento, Che assiste una gran fè. Natalia, Adriano (a 2) Bella / Caro se ver & c. CD II - Parte seconda 2 Claudio E Non scorgesti ancora, Che cieca è la tua fede, Se ciò, che non intende, adora, e crede? Adriano In van la mente humana D’investigar presume La virtude increata Di Tre Lumi distinti in un sol lume; E più l’huomo s’accende Di quei raggi à capir gl’occulti arcani, Più s’abbaglia, e confonde, e non gl’intende. Vanti l’Idolatria d’haver pupille Ma pupille mal sane, Se non scorge l’inganno, e pur lo vede, Se cieca è la mia fede, E’singolar suo vanto Et un giorno apriranno Questa gl’occhi alle gioie e quella al pianto. Claudio O’ d’Anima delusa Ingannato pensiero Lascia le tue menzogne, e torna al vero. Adriano Pria che i tuoi folli accenti Vincano questo cor, frager sapranno L’onde uno Scoglio, & una Rupe i venti. Claudio Tù resta nella colpa, Che reo ti fà d’un eccessiva pena, Et io rivolgo i passi Verso le Regie soglie, 17 E ben tosto vedrassi Che sapranno di morte i duri afanni Del tuo superbo orgoglio Franger la Rupe, e lacerar lo Scoglio. 3 Adriano Come lagrima il Cigno dolente Quando sente, Che il suo spirto à morire s’invia Così geme quest’anima mia; Il suo duol, la mia pena è ininita. Mà diversa è de pianti la sorte, Egli piange, che perde la vita, Et io piango, che bramo la morte. 4 Massimiano Del suo perido error ne l’ombra immensa L’infelice Adriano Dimmi che fa, che pensa? Claudio Monarca qual resiste A i colpi d’un acciar forte adamante Tal si mostra costante Nel suo vano ardimento, e i nostri Numi Ingiurioso ofende, E par che ancor del tuo poter si rida. Massimiano Prima l’empio s’oltraggi, e poi s’uccida. E se schernisce i Dei L’Anima condannata Di Flegetonte in seno, Di cui l’onde non sono altro che iamme, Con portentose tempre. Senza mai consumarsi arderà sempre. Sprezzi pur del mio braccio La potenza, e l’ardire, Che sarà mia vendetta il suo morire 18 5 Ombre de neri Chiostri, Furie, Fantasme, e Mostri Del tormentato Inferno, E’ver che il vostro core Arde di sdegno eterno, Mà con sì rio furore M’avvampo il seno anch’io, Ch’è poco il vostro in paragon del mio. 6 Io parto, e tù mio ido Vanne, e sia tua la cura Di far, che resti pago il voler mio. Claudio Pronto i tuoi cenni ad esequir m’invio. Natalia Se così bello è il ior, l’acqua sì pura, Se splendon tanto in sù l’Eterea Mole Gl’Astri, l’Aurora, e il Sole, Quanto sarà più luminosa, e vaga Quella mano, che diede Raggi al Sol, luce à l’Alba, à gl’Astri il lume, Beltade al iore, e limpidezza al iume. 7 Caro Dio sì dolce sei, Che à nudrir celesti ardori, E à spiegar gl’afetti miei Nel mio labro, e in sen vorrei Cento lingue, e mille cori. 8 Claudio Adriano à tè vengo Nuntio di pene, e Messagier di morte: Quell’Amistà, che forte Mi tenne un tempo à tè medesmo unito, fà che questo mio core Per tè si strugga in doloroso humore. Adriano Claudio per me il tuo ciglio Oppresso non rimanga Dal lagrimar, mà solo Miri le tue miserie, e poi le pianga. Claudio E ancor stolto vaneggi? Cesare ti destina. A l’estremo tuo fato, e tù festeggi? Adriano Di morte à me sì grata Alla Consorte amata, Se da tè m’è concesso, Recar vorrei l’alta novella io stesso. Claudio Claudio negar non deve A sì nobile Eroe gratia sì lieve. Olà da ferrei nodi, sciogliete le sue piante: Vanne, e torna più saggio, e men costante. Adriano Parto, e breve sarà la mia dimora, Perche solo desio, Che l’alma viva, e che Adrian si mora. 9 Claudio Quando ride ameno il Maggio Di bei ior si smalta il Prato; Gode il Mirto, e gode il Faggio L’armonia di stuolo alato; Rozo Monte, e Belva iera Al fulgor di Primavera Di più gioie ancor s’adorna; E pur se nasce il Verno April ritorna. 10 Natalia Cieli che miro? oh Dio! Libero di catene Adriano à me viene: Per tema vil di morte Profanò la sua fede: Empio Consorte. Adriano Bella perche tù chiudi Del caro albergo à i passi miei le soglie? D’Adriano la Moglie Forse non mi conosce? Natalia Conosco e le tue colpe, e le mie doglie. Quegl’adorati ceppi, Che per un sol momento à me negasti, Quelle crude ritorte, Che delitie nomasti, Quei legami, di cui Nel tuo morir mi promettesti il dono, Dimmi barbaro, dimmi, e dove sono? Adriano Entro al carcere mio Invece d’Adriano i lacci stanno, E trà breve soggiorno Al pegno, che lasciai farò ritorno. Sappi. Natalia Taci, che menti. Adriano Senti cara deh senti, E disserra le porte Adorata Natalia. Natalia Empio Consorte, Da me ti parti, e rieda Ne i ferri abbandonati il piede avvolto, Ch’io ti bramo legato, e non disciolto. Adriano I ferri, che non vedi Io li porto nel core, e tù no’l credi. Natalia Stolto, e presumi ancora Con le menzogne tue forse placarmi? Vanne Idolatra ad incensare i Marmi. Adriano Che Idolatra, che Marmi? ah, sì t’intendo: Dubbio di mia costanza, Perchè libero venni in tè s’avanza: Mà t’inganni, che solo Con novella gradita à tè mi porto: Tempra pure il tuo duolo: Vero Nuntio son io Del mio martir, della mia morte. Addio. Adriano Rendi i lacci al mio piede: Il martir, la mia morte, e perche tarda? Dunque così codarda Si rende la tua mano? Natalia Al mio Sposo innocente aprasi il varco: Ferma ferma i tuoi passi: E dove ohimè ten vai mio Sol, mio Bene? Claudio Taci, e prova ristretto In più dure catene, Colpi, stratii, e disastri. Ribelle à i Numi, & inimico a gl’Astri. Adriano A rendere al mio piè sue catene; A penar, à sofrire. Natalia Invidio i tuoi tormenti, il tuo martire. 11 Adriano La speme mi dice Che vero felice Morendo sarò. Ch’eterno splendor Tra barbaro ardore mal crintessero. 12 Natalia Và pur lieto à morire: Mà pria frà queste braccia Gl’ultimi amplessi miei ti prendi, e godi. Adriano Parto da’lacci, e fò ritorno à i nodi. 13 Natalia Strano Amore di ida Consorte D’alma amante, che fede inaudita! Del mio Sposo non bramo la vita, Perche vita gli doni la morte. 14 Claudio Ecco Adrian, che riede. 15 A punire il tuo folle ardimento Prende l’armi l’istessa pietà; E di sdegno sì accesa la sento, Che si cangia, e divien crudeltà. A punire & c. 16 Con atroci tormenti Si laceri l’indegno. Massimiano O’ del mio giusto sdegno Spettacolo gradito. Adriano Massimian tù puoi Con tirannica palma Toglier la vita al corpo, e non à l’alma. Natalia Vista in un tempo e tormentosa, e cara, Soave al core, e alle pupille amara. 17 Massimiano/Claudio (à 2) Languisci, e mori / Mostro infedel: Adriano Son dolci al core I miei martori: Natalia Col suo valore T’assista il Ciel. Massimiano/Claudio (à 2) Languisci & c. 19 PC 10282