WE CARE ABOUT FOOTBALL Nr. 149 | Juni 2015 Übersicht Am 6. Juni gewann der spanische Verein seinen fünften Titel in der Königsklasse des europäischen Klubfußballs. Layout und Realisierung: GraphicTouch CH-1110 Morges Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 8. Juni 2015 Die gezeichneten Artikel decken sich nicht unbedingt mit dem Standpunkt der UEFA. Der Abdruck von Artikeln oder Auszügen aus uefa·direct ist unter Quellenangabe erlaubt. Erneuter Triumph einer deutschen Elf in der UEFA Women’s Champions League 7 Nach den Erfolgen des VfL Wolfsburg 2013 und 2014 holte in diesem Jahr der 1. FFC Frankfurt den Titel in der Nachspielzeit gegen Paris Saint-Germain. Titelverteidigung des FC Sevilla in der UEFA Europa League 8 Getty Images Druck: Artgraphic Cavin SA CH-1422 Grandson UEFA via Getty Images Chefredakteur: Emmanuel Deconche 4 Barcelona siegreich in Berlin Getty Images Offizielle Publikation der Europäischen Fußballunion Nach dem Doppelerfolg im UEFA-Pokal 2006 und 2007 gewann der FC Sevilla nun auch die UEFA Europa League zweimal in Folge. Tiflis bereit für den UEFA-Superpokal 12 GFF Am 11. August treffen in der georgischen Hauptstadt der FC Barcelona und der FC Sevilla aufeinander mit dem Ziel, ihrer Trophäensammlung einen weiteren Pokal hinzuzufügen. Titelseite: Lionel Messi unter den Augen von Andrea Pirlo auf dem Weg zu seinem vierten UEFAChampions-League-Titel. Foto: VI Images via Getty Images Nachrichten der Mitgliedsverbände Beilage Die Ausgabe Nr. 58 des UEFA • technician enthält eine Reihe von Artikeln zur Trainerausbildung. 15 technician Nr. 58 | Juni 2015 edItorIal respekt Vor ein paar Tagen habe ich unsere Website – vorausgesetzt, das Ziel, den Abstieg abzuwenuefa.org besucht, die einen reichen Fundus an den, wurde erreicht. Dieser Trend scheint ganz Material zu Coaching und Trainerausbildung Europa zu betreffen, unabhängig von der Größe bereitstellt. Wie so oft weckte ein kleiner Teilsatz des Landes und der Vereine. Ein kurioses Beispiel mein Interesse: Es handelte sich dabei um den lieferte ein spanischer Klub, der für die letzten vier Anfang eines Artikels über die UEFA-TrainerkonMeisterschaftsspiele einen neuen Coach engavention, die gründlich überarbeitet worden ist und gierte. sich nun viel leserfreundlicher präsentiert. Die PasDieses Vorgehen wirft Fragen zum Trainerjob auf. Traditioneller weise gelten Teambildung und sage, die mir ins Auge fiel, stand am Ende eines Spielerentwicklung als zentrale Abschnitts, der die grundlegenPunkte des Anforderungsprofils den Ziele der Konvention fast eines Trainers. Wie bringen wir wie ein Leitbild darlegte. Eines diesen Ansatz mit dem Trend der Ziele lautete: „Etablierung hin zu kurzfristigen Lösungen der Tätigkeit als Fußballtrainer in Einklang? Was können wir als anerkannter Beruf“. Ich muss tun, um von den Personen, die gestehen, wäre ich der Autor Trainer einstellen und entlassen, gewesen, ich hätte „als anerRespekt zu erwarten? Beunruhikannter und respektierter Beruf“ gend für die Trainergilde ist, geschrieben. dass ein hoher Prozentsatz der Der Grund, weshalb ich den Coaches, die aus ihrem ersten Respekt hätte einfließen lassen, Job entlassen werden, nie eine sind Rückmeldungen aus verzweite Chance erhalten. schiedenen Teilen Europas. Es ist Für dieses Problem gibt es entmutigend, von einem Mitkeine rasche Lösung. Die UEFA gliedsverband zu erfahren, dass hat die Nationalverbände früher es bei den Erstligavereinen inner wie heute ermutigt, ein Ausbilhalb von einer Spielzeit zu mehr Die UEFA-Trainerkonvention wurde dungsniveau anzubieten, das als 30 Trainerwechseln gekom- überarbeitet, um das Niveau noch hochqualifizierte Trainer hervormen sei. Umfragen in anderen weiter anzuheben. bringt. Mit anderen Worten: Ligen zeigen ein ähnlich besorgWir müssen die Ausbilder ausbilden. Die Unterniserregendes Bild: Rund 50 Prozent der Teams in richtsstandards sollen die Trainer der Zukunft bestden Topligen haben ihren Cheftrainer im Verlauf möglich auf die Realität dieses sehr anspruchsvolder Saison ausgewechselt. Bei zahlreichen Mannlen Berufs vorbereiten. Während die Toptrainer im schaften stand zum Ende der nationalen MeisterRampenlicht stehen, sind die Trainerausbilder die schaft sogar bereits der dritte Übungsleiter an der stillen Helfer im Hintergrund, die entscheidende Seitenlinie. Einige Verträge wurden bloß für eine Aufgaben wahrnehmen. Ohne etwas zu beschöeinstellige Anzahl Spiele abgeschlossen. Die finannigen, richtet The Technician den Fokus in dieser zielle Beloh nung hingegen wies in manchen Fällen mehrere Nullen hinter dieser einstelligen Zahl auf Ausgabe auf diverse Themen im Zusammenhang mit der Trainerausbildung und zeigt die harte Arbeit und Hingabe, die in diese Tätigkeit fließen. Dies trägt hoffentlich dazu bei, dass den Trainerinnen und Trainern mit ihren ausgewiesenen Kenntnissen und Fähigkeiten jener Respekt entgegengebracht wird, der ihrem Berufsstand zusteht. l IntervIew – howard wIlkInson 2-5 übersIcht neue Massstäbe setzen 6-7 torwart- und FutsaltraIner IM Fokus 8-10 b-lIzenz als sprungbrett 10-11 dIe Freude zurückbrIngen Ioan Lupescu Oberster Technischer Verantwortlicher der UEFA 12 UEFA • technician | 06.15 | 1 2 | UEFA • direct | 06.15 UEFA Editorial FuSSball verbindet und berührt Der letzte Vorhang einer weiteren Klubwettbewerbssaison ist gefallen, die den Fans weltweit unzählige unvergessliche Augenblicke der Spannung und der Freude geboten hat. Mannschaften aus nah und fern kämpften mit großem Einsatz, um als Sieger aus ihren Wettbewerben hervorzugehen. Nach dieser packenden Saison konnten schließlich der FC Barcelona, der FC Sevilla und der 1. FFC Frankfurt die UEFA Champions League, die UEFA Europa League bzw. die UEFA Women’s Champions League für sich entscheiden. Ich beglückwünsche nicht nur die Gewinner dieser Wettbewerbe, sondern auch alle Sieger unserer Juniorennationalmannschaftswettbewerbe, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen zu danken, die zum Erfolg dieser Veranstaltungen beigetragen haben. Die drei Klubwettbewerbsendspiele waren wahrhaft magische Momente und die zwölf erzielten Treffer zeugen davon, dass der Angriffsfußball in Europa gesund und munter ist. Ich bin glücklich, dass wir die spannungsgeladene Atmosphäre in Berlin und Warschau beim Champions- bzw. Europa-League-Finale dank einer Initiative der UEFA-Stiftung für Kinder mit hunderten benachteiligten, hilfsbedürftigen Kindern vor Ort teilen konnten. Obwohl die Stiftung ihre Tätigkeit erst vor wenigen Wochen aufgenommen hat, ist sie schon in der Lage, etwas zu bewirken. Wir können nur hoffen, dass sie einen echten Einfluss auf das Leben junger Menschen weltweit haben wird. Eine der zukünftigen Initiativen der Stiftung wurde Anfang des Monats in Paris angekündigt: 20 000 benachteiligte Kinder erhalten im Rahmen der UEFA EURO 2016 in Frankreich die Möglichkeit, Spiele live im Stadion zu verfolgen. In knapp einem Jahr beginnt das Turnier und ich kann Ihnen versichern, dass wir durch eine Vielzahl an Projekten das Engagement der UEFA für soziale Verantwortung deutlich machen werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesem Einsatz zeigen können, wie Fußball in Zeiten, in denen das Verhalten einiger Funktionäre einen Schatten auf sein Image wirft, eine Kraft für das Gute sein kann. Ich vertraue darauf, dass wir bald bessere Zeiten sehen werden. Michel Platini UEFA-Präsident UEFA • direct | 06.15 | 3 UEFA Champions League BERLIN VERWANDELT SICH UND BARÇA SCHREIBT GESCHICHTE Berlin gilt bei vielen als Stadt, die dazu verdammt ist, immerfort zu werden und niemals zu sein. So verwandelte sich die Stadt auch für das diesjährige UEFA-Champions-LeagueFinale zwischen Juventus und Barcelona. Als Xavi Hernández am 6. Juni den Champions-League-Pokal im ehrwürdigen Berliner Olympiastadion in die Höhe stemmte, beendete der 35-jährige Kapitän des FC Barcelona damit nicht nur seine beispiellose 17-jährige Karriere in diesem Klub, sondern krönte auch eine unvergleichliche Ära für die Katalanen, die den bedeutendsten europäischen Klubwettbewerb nun zum vierten Mal in den letzten zehn Jahren gewonnen haben. Xavi, der im Sommer zum katarischen Verein Al-Sadd wechselt, schrieb beim Finale auch sein eigenes Stück Geschichte. Der allseits beliebte Mittelfeldstratege ist der erste Spieler mit 151 Champions-League-Einsätzen, nachdem er in der 78. Minute des packenden Endspiels, das die Spanier verdient mit 3:1 gegen den italienischen Meister Juventus Turin gewannen, für den Mann des Spiels, Andrés Iniesta, eingewechselt wurde. nem Schuss von Carlos Tévez nur noch zum 1:1 ins Netz schieben. Die Elf von Massimiliano Allegri hatte nun ihre beste Phase, aber nach einem Konter über Lionel Messi Mitte der zweiten Halbzeit dennoch das Nachsehen. Gianluigi Buffon konnte den wuchtigen Schuss des Argentiniers nur noch vor die Füße des heranstürmenden Luis Suárez abwehren, der sich die Gelegenheit zum erneuten Führungstreffer nicht entgehen ließ. Juve kämpfte tapfer weiter, aber in der siebten Minute der Nachspielzeit sicherten sich die Katalanen mit dem Treffer von Neymar nach Vorlage von Suarez ihren fünften Meisterpokal. Es war ergreifend, mitanzusehen, wie dem Torhüter von Juventus die begehrteste Trophäe des europäischen Klubfußballs erneut versagt blieb, und ein weiterer Veteran, Andrea Pirlo, nach dem Schlusspfiff bittere Tränen vor den Augen der mitfühlenden Bianconeri-Fans vergoss. Aber der Abend gehörte Barcelona, dessen Spieler und Fans mit der ihnen typischen Ausgelassenheit feierten. Der dritte UEFA-Champions-League-Titel in sechs Jahren und das zweite Triple in der Geschichte des Vereins bedeuten eine historische Premiere im Klubfußball. Ein historischer Ort Getty Images Das Olympiastadion bot den passenden Rahmen für einen solch geschichtsträchtigen Abend. In diesem für die Olympischen Spiele 1936 errichteten Stadion bleibt trotz seiner kompletten Modernisierung im Vorfeld der WM 2006 die Vergangenheit spürbar. Diese Mischung aus alt und neu spiegelt eine Stadt wider, die dafür berühmt geworden ist, „verdammt zu sein, immerfort zu werden und niemals zu sein“, eine Hommage an ihren über die Jahre anhaltenden Wandel. Erwartungsgemäß verwandelte sich die Stadt auch für die Finalwoche der UEFA Champions League, nicht nur im Stadion, sondern auch am Brandenburger Tor, dem unverwechselbaren Wahrzeichen der Stadt, das zum Ort des Champions Festivals, dem alljährlichen Fußball spektakel der UEFA, wurde. Auch aufgrund des fantastischen Wetters kamen tausende Fans, um vor dieser außergewöhnlichen Kulisse an der viertägigen Veranstaltung teilzunehmen. Das Unterhaltungsprogramm begann am Donnerstag mit der Vorstellung des Pokals durch den zweimaligen UEFA-Champions- Es war offenkundig, dass die Begegnung zwischen Barça und Juve ein ganz besonderes Duell werden würde, nachdem beide zu Hause bereits das Double geholt hatten. Obwohl beiden Teams die Chance auf ein historisches Triple winkte, schienen sie keinerlei Nerven zu zeigen. Ivan Rakitić erzielte nach nur vier Minuten und einem herrlichen kollektiven Spielzug den ersten Treffer. Juventus zeigte sich in der Folge mehrere Male torgefährlich, und zehn Minuten nach Wiederanpfiff musste Álvaro Morata den Abpraller nach ei- 4 | UEFA • direct | 06.15 Stars lassen das Festival erstrahlen Im Laufe der vier Tage fanden verschiedene Spiele statt und die UEFA unterstrich erneut ihr Engagement für soziale Verantwortung, als sie einige der besten europäischen Blinden- und Amputierten-Fußballer einlud, ihr unbestrittenes Talent beim Festival zu demonstrieren. Der Tradition, der Austragungsstadt des Endspiels ein brandneues Maxispielfeld zu schenken, wurde ebenfalls Genüge getan. Der ehemalige brasilianische Kapitän Cafu übergab den Platz der Grundschule am Koppenplatz. Zahlreiche bekannte Botschafter waren vor Ort, um sich mit den Fans zu treffen und an den Aktivitäten teilzunehmen. Zu den Höhepunkten zählten das Elfmeterschießen zwischen Christian Karembeu und dem Freestyler David Grubl, die Tricks und Ratschläge von Michael Ballack im Rahmen der Geschicklichkeitsübungen für junge Fußballer und die Demonstration des unverminderten Talents von Zinédine Zidane am Stand von adidas. Am Eröffnungsabend fand das erste ChampionsKurzfilmfestival statt, während am Freitagabend DJ Robin Schulz für Unterhaltung sorgte. Insgesamt besuchten rund 300 000 Menschen das viertägige Event, ein Beweis dafür, dass das Champions Festival die perfekte Ergänzung zum samstagabendlichen Höhepunkt im Olympiastadion darstellte. Während 70 442 glückliche Eintrittskarteninhaber das Spektakel live im Stadion sehen konnten, verfolgten schätzungsweise 180 Mio. Zuschauer das Spiel live im Fernsehen und es wurden rund 400 Mio. Zuschauer in mehr als 200 Übertragungsgebieten erreicht. Während des Endspiels waren etwa 1 800 Medienvertreter tätig. 130 Kameras der TV-Rechteinhaber zeichneten Bildmaterial innerhalb des Stadions auf. Der Host Broadcaster, das ZDF, verwendete Sportsfile League-Sieger Christian Karembeu, der das Festival an der Seite des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, eröffnete. Wie immer stand der Fußball im Mittelpunkt und das Brandenburger Tor bot einen atemberaubenden Hintergrund für den jährlichen Höhepunkt des Festivals, das Spiel der Legenden. Die Blue Man Group heizte dem Publikum gehörig ein, bevor die Begegnung zwischen den von Peter Schmeichel und Ruud Gullit gecoachten World All-Stars und einer Auswahl ehemaliger Juve- und Barça-Stars unter der Leitung von Zico angepfiffen wurde. Einige der größten Spieler der Geschichte der UEFA Champions League waren mit von der Partie, unter anderem Clarence Seedorf, Edwin van der Sar und Fabrizio Ravanelli, die zur Freude der begeisterten Zuschauer die Vergangenheit aufleben ließen. Die Begegnung hatte aber noch einige weitere außergewöhnliche Geschichten zu erzählen. Der siegreiche adidas-Young-Champion Paxton Pomykal machte inmitten der Fußballlegenden eine mehr als ordentliche Figur, während Tom Kinstler, Sieger des #UltimateChampion-Wettbewerbs auf UEFA.com, aus Johannesburg, Südafrika, angereist war. Letzterer konnte seine Gefühle kaum mehr im Zaum halten, als er Seite an Seite mit seinen Helden von Juventus spielen durfte. 40 Kameras, und die UEFA selbst hatte zwölf 4K-Kameras im Einsatz. Es standen 130 TV- und Radiokommentatorenplätze zur Verfügung. Insgesamt waren während des Spiels 550 Vertreter der schreibenden Presse sowie 200 Fotografen, Bildredakteure und Techniker anwesend. Weitere 34 Nicht-Rechteinhaber berichteten für TV und Radio über das Spiel. 480 UEFA-Mitarbeitende und 420 Volunteers standen im Einsatz, einschließlich LOK und DFB, während 170 Fahrer für deren Transport zwischen dem Stadion, dem Festival und den Hotels bereit standen. Das Brandenburger Tor im Zeichen des Breitenfußballs. Die beliebteste Sportveranstaltung des Jahres Online war das Finale erneut überaus präsent, da die UEFA weiterhin viele digital miteinander vernetzte Fanerlebnisse anbietet. Gut zwei Millionen Nutzer besuchten am Spieltag die offizielle Website der UEFA Champions League, 33 % mehr als 2014, und in den sozialen Medien überschlugen sich die Diskussionen. Die offizielle UCL-Facebook-Seite erreichte über 60,5 Mio. Menschen, von denen mehr als 9,5 Mio. Fans einen Kommentar hinterließen. Außerdem verfolgten über 17 Mio. Personen die Facebook-Show am Morgen des Endspiels live von der Bühne des Champions Festivals. Auf Twitter wurde das #UCLfinal-Hashtag knapp zwei Millionen Mal erwähnt, während weitere 500 000 Nutzer der Veranstaltung auf Instagram folgten. Diese beeindruckenden Zahlen dienen erneut dazu, den Status des Endspiels der UEFA Champions League als weltweit beliebteste jährliche Sportveranstaltung zu festigen: 90 Minuten Fußball, die, auch lange nachdem Xavi den Pokal in die Höhe gestemmt hat, die Diskussionen weltweit anheizen. l 6. Juni 2015 Olympiastadion, Berlin – 70 442 Zuschauer Juventus Turin - FC Barcelona 1:3 (0:1) Tore: 4. Rakitić 0:1, 55. Morata 1:1, 68. Suárez 1:2, 90.+7 Neymar 1:3 Schiedsrichter: Cüneyt Çakır (Türkei) UEFA • direct | 06.15 | 5 Geschichte STARTKLAR FÜR EIN AUFREGENDES ABENTEUER... Vor 60 Jahren, im Juni 1955, übernahm die ein Jahr zuvor gegründete UEFA die Organisation des ersten europäischen Klubwettbewerbs. Dieser unter dem Namen „Pokal der europäischen Meistervereine“ bekannt gewordene Wettbewerb wurde knapp 40 Jahre später von der UEFA Champions League abgelöst. Allerdings hat nicht der Dachverband des europäischen Fußballs, sondern die angesehene französische Sporttageszeitung L’Équipe den Ball für den bedeutendsten Klubwettbewerb ins Rollen gebracht. Im Dezember 1954 äußerte der Herausgeber von L’Équipe, Gabriel Hanot, die Idee eines europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften: „Die Idee einer Welt- oder zumindest einer Europameisterschaft für Klubs [...] ist es Wert, weiterverfolgt zu werden. Wagen wir es.“ Jacques Goddet, Eigentümer und Direktor von L’Équipe, begrüßte Hanots Vorschlag und entschied, das Projekt mit seiner Zeitung bedingungslos zu unterstützen. Die Idee stieß in ganz Europa auf Zustimmung und Jacques Ferran, Journalist bei L’Équipe, erhielt die Aufgabe, ein Reglement auszuarbeiten. Anstelle der Landesmeister sollten 16 von den Organisatoren ausgewählte Klubs den Wettbewerb in einem Format mit Hin- und Rückspielen an vorgegebenen Daten bestreiten. L’Équipe beschloss, dem Weltfußballverband FIFA die Idee vorzustellen, der das Projekt seinerseits begrüßte, aber gleichzeitig erklärte, dass es nicht in seinem Kompetenzbereich liege, einen solchen Wettbewerb zu organisieren. Die nächste Anlaufstation der Zeitung war der im Juni 1954 neu gegründete europäische Fußballverband UEFA. Beim ersten Kongress der UEFA im März 1955 in Wien stellten Gabriel Hanot und Jacques Ferran den europäischen Nationalverbänden das Projekt vor, die allerdings ihrerseits entgegneten, dass „die Verbände dafür zuständig sind, ihren Vereinen die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb zu erlauben“. L’Équipe erinnerte sich an die positive Resonanz der Klubs und beschloss, die in Frage stehenden Vereine zu einem Treffen am 2./3. April 1955 nach Paris einzuladen, bei dem der Entwurf des Regle- ments genehmigt und eine Organisationskommission zur Durchführung eingerichtet wurde. Die Antwort der UEFA auf diese Entwicklungen folgte bei der Sitzung ihres Dringlichkeitsausschusses am 6./7. Mai 1955 in London. In einem Schreiben an das FIFA-Exekutivkomitee, das am darauffolgenden Tag ebenfalls in London tagte, wurde der Weltverband gebeten, „die Modalitäten eines solchen Wettbewerbs zu prüfen, damit dieser im Einklang mit den internationalen Bestimmungen steht und unter Federführung der Nationalverbände durchgeführt wird“. Die Anfrage wurde von der FIFA positiv bescheinigt und der Weltverband beauftragte die UEFA mit der Organisation dieses neuen Wettbewerbs unter der Bedingung, dass die betreffenden Nationalverbände ihr Einverständnis geben. Im Protokoll der UEFA-Exekutivkomiteesitzung vom 21. Juni 1955 (übrigens der Tag, an dem der derzeitige UEFA-Präsident Michel Platini das Licht der Welt erblickte) ist festgehalten: „Zunächst wird anerkannt, dass dieser Pokal tatsächlich von der europäischen Fußballunion organisiert wird“. Das ursprünglich von Jacques Ferran verfasste Reglement wurde mit einigen kleineren Anpassungen übernommen. Die UEFA kontaktierte alle ihre Mitgliedsverbände und forderte diese auf, ihre jeweiligen Meistervereine anzumelden, wobei den von L’Équipe ausgewählten Klubs der Vorzug gegeben wurde. Die ursprüngliche Organisationskommission wurde aufgelöst und ein UEFA-Organisationskomitee eingesetzt. Ein aufregendes und lang ersehntes Abenteuer, bei dem der erste Ball im September 1955 rollen sollte, nahm seinen Anfang... l In Berlin ehrte die UEFA im Rahmen einer Veranstaltung am Vorabend des ChampionsLeague-Finales die 22 Vereine, die den Pokal der europäischen Meistervereine bzw. die UEFA Champions League gewonnen haben. UEFA-Präsident Michel Platini überreichte den Klub vertretern jeweils eine gerahmte Plakette mit dem handschriftlichen Originalreglement zum Wettbewerb, die der Journalist Jacques Ferran erstellt hatte. Folgende 22 Vereine haben die europäische Königsklasse in der Vergangenheit gewonnen: AC Mailand, Ajax Amsterdan, Aston Villa, FC Barcelona, Bayern München, Benfica Lissabon, Borussia Dortmund, Celtic Glasgow, FC Chelsea, Feyenoord Rotterdam, Hamburger Sportverein, 6 | UEFA • direct | 06.15 Getty Images EHRUNG FÜR 22 KLUBS IN BERLIN Inter Mailand, Juventus Turin, FC Liverpool, Manchester United, Nottingham Forest, Olympique Marseille, FC Porto, PSV Eindhoven, Real Madrid, Roter Stern Belgrad sowie Steaua Bukarest. l UEFA Women’s Champions League FRANKFURT ZUM VIERTEN Volles Haus, lautstarke Unterstützung für beide Teams und eine dramatische Schlussphase in Berlin – nein, die Rede ist nicht vom Duell zwischen Juventus und Barcelona im Olympiastadion, sondern vom Frauenfinale drei Wochen zuvor. Weil sich der Saisonhöhepunkt der Männer mit dem Eröffnungstag der Frauen-WM überschnitt, konnte das Finale der Frauen nicht wie zuletzt üblich in derselben Woche wie jenes der Männer stattfinden. Schauplatz des vorgezogenen Endspiels der UEFA Women’s Champions League war der mit 18 300 Besuchern ausverkaufte FriedrichLudwig-Jahn-Sportpark im Osten der deutschen Hauptstadt, in dem die einheimischen Zuschauer dank dem 1. FFC Frankfurt ein deutsches Team anfeuern durften. Allerdings konnten auch die Pariserinnen auf die Unterstützung einer stattlichen Anzahl mitgereister Fans zählen. Begonnen hatte der Tag mit einem gut besuchten, vom DFB organisierten Mädchenfußballfestival. Auch die Eröffnungsfeier im Stadion stand im Zeichen der Jugend, waren doch viele der über hundert Akteure der spektakulären, von Tanzeinlagen und Fahnen geprägten Zeremonie Kinder. Das Publikum, zu dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zählte, sollte auch von den Finalisten bestens unterhalten werden. Rekordmarke für Šašić Frankfurt war zu Beginn spielbestimmend und ging in der 32. Minute durch einen Kopfball von Célia Šašić am lange Pfosten in Führung; damit egalisierte die Torjägerin bei ihrer ersten Teilnahme am Wettbewerb den Rekord von 14 Saisontreffern. Entgegen dem Spielverlauf erzielte MarieLaure Delie acht Minuten später auf Vorarbeit von Kenza Dali den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit wechselte PSG Laura Georges und die deutsche Legionärin Josephine Henning ein, die es gemeinsam auf fünf Europapokaltriumphe bringen, aber beide wegen Verletzungen angeschlagen waren. Dank diesen Auswechslungen gelang es den Pariserinnen, das gegnerische Angriffsspiel um Célia Šašić, Verónica Boquete und Dzsenifer Marozsán besser einzudämmen. Es drohte die Verlängerung, erst recht nach der verletzungsbedingten Auswechslung der Frankfurter Mittelfeldstrategin Simone Laudehr. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es jedoch die eingewechselte Mandy Islacker, eine der wenigen Nichtnationalspielerinnen auf dem Platz, die mit einem raffinierten Halbvolley für die Entscheidung sorgte. Deutschland hat nunmehr neun der vierzehn bisherigen Ausgaben gewonnen, Rekordsieger Frankfurt hat allein vier Mal triumphiert, zwei Mal mehr als jedes andere Team. Allerdings war der jüngste Erfolg nach 2002, 2006 und 2008 der ers- B. Streubel / UEFA Ein Tor in der Nachspielzeit eines packenden Endspiels gegen Paris Saint-Germain bescherte dem Rekordsieger 1. FFC Frankfurt einen weiteren europäischen Titel. te seit der Umwandlung des Wettbewerbs in die UEFA Women’s Champions League. „Bis zum Umfallen gelaufen“ Mandy Islacker vom 1. FFC Frankfurt erzielt in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Colin Bell, dessen Spielsystem mit Ausputzerin sich als Schlüssel zum Erfolg erwies, ist der erste englische Trainer, der eine Champions League der Männer oder Frauen gewinnen konnte. Er sagte gegenüber UEFA.com: „Wir haben taktisch alles sehr gut gemacht, der Einsatz der Spielerinnen war fantastisch – sie sind bis zum Umfallen gelaufen.“ Verónica Boquete, die zu Bayern München wechseln wird und ihre letzte Partie für Frankfurt bestritt, fügte hinzu: „Es ist immer etwas Besonderes [durch ein spätes Tor zu gewinnen], weil die Anspannung so groß ist. Alles rechnete schon mit der Verlängerung, doch wir haben daran geglaubt, dass wir das Spiel in der regulären Spielzeit entscheiden können. So war es auch für mich etwas ganz Besonderes, denn bei allen wichtigen Spielen, die ich bestreite, passiert immer etwas in der letzten Minute – deshalb habe ich bis zum Schluss daran geglaubt.“ Es ging nicht nur in Berlin hoch her: Auf Twitter war das offizielle Hashtag #UWCLfinal während des ganzen Abends das meistgenutzte Hashtag in Deutschland, während #FRAPSG weltweit einen Spitzenplatz belegte. Auch die TV-Einschaltquoten waren hoch: rund zwei Millionen Zuschauer verfolgten in Deutschland das Spiel im ZDF, dies trotz der harten Konkurrenz der Halbfinalrückspiele in den UEFA-Klubwettbewerben der Männer in derselben Woche. l 14. Mai 2015 Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin – 18 300 Zuschauer 1. FFC Frankfurt - Paris Saint-Germain 2:1 (1:1) Tore: 32. Šašić 1:0, 40. Delie 1:1, 90.+2 Islacker 2:1. Schiedsrichterin: Esther Staubli (Schweiz) UEFA • direct | 06.15 | 7 UEFA Europa League PACKENDE TAGE IN WARSCHAU Warschau entpuppte sich als perfekter Gastgeber für die Woche im Vorfeld des Endspiels der UEFA Europa League am 27. Mai. Der FC Sevilla schrieb Geschichte, während die Mannschaft von Dnipro Dnipropetrowsk sich in die Herzen zahlreicher Zuschauer spielte. Die Fans von Dnipro Dnipropetrowsk und des FC Sevilla sorgten dafür, dass es eine laute und farbenfrohe Endspielwoche in Warschau war. Dass Titelverteidiger Sevilla es bis in die polnische Hauptstadt geschafft hatte, dürfte für die meisten keine große Überraschung gewesen sein. Dnipro hingegen hatte in seinen 18 Begegnungen eine sehr bewegte Reise zum ersten Europapokalfinale der Vereinsgeschichte hinter sich gebracht. Besuch ab und versuchte sich bei besagtem Passwettbewerb, bevor er Autogramme gab und für Fotos posierte. Viele Fans machten sich bald darauf auf in Richtung Nationalstadion, um den dort erwarteten Mannschaftsbussen einen gebührenden Empfang zu bereiten. Mit von der Partie waren auch 200 Kinder, die dank der neu gegründeten UEFA-Stiftung für Kinder Eintrittskarten erhielten. Unter Federführung des Polnischen Fußballverbands und der Warschauer Stadtverwaltung waren benachteiligte Kinder aus Polen ausgewählt worden; dabei wurden 14 anerkannte Organisationen für hilfsbedürftige Kinder berücksichtigt. Getty Images Ein historischer Abend Der Einlauf der Mannschaften. Die Anhänger beider Teams schienen fest entschlossen, dem Anlass entsprechend zu feiern. Bereits über 24 Stunden vor Anpfiff wimmelte es in der Fanzone auf dem Schlossplatz in der charmanten Altstadt von Musik- und Unterhaltungsange boten. Eine besondere Erwähnung verdient das im Rahmen des UEFA-Breitenfußballprogramms installierte Minispielfeld, auf dem Kinder in Fünferteams spielten; ein weiteres Highlight waren Erinnerungsfotos mit der Europa-League-Trophäe. Dudek in der Fanzone Am Nachmittag des Finaltags stattete Polens Torwartlegende Jerzy Dudek der Fanzone einen 27. Mai 2015 Nationalstadion, Warschau – 45 000 Zuschauer Dnipro Dnipropetrowsk - FC Sevilla 2:3 Tore: 7. Kalinić 1:0, 28. Krychowiak 1:1, 31. Bacca 1:2, 44. Rotan 2:2, 73. Bacca 2:3. Schiedsrichter: Martin Atkinson (England) 8 | UEFA • direct | 06.15 Was sie zu sehen bekamen, war nichts weniger als Fußballgeschichte: Als erste Mannschaft überhaupt gewann Sevilla den UEFA-Pokal bzw. die UEFA Europa League zum vierten Mal. Mit seinem 3:2-Sieg gegen Dnipro überflügelte das Team von Unai Emery die dreimaligen Sieger Inter Mailand, Juventus Turin und FC Liverpool, wenngleich es zunächst gar nicht danach ausgesehen hatte, als Nikola Kalinić die Ukrainer bereits nach sechs Minuten in Führung brachte. Der Kroate hatte den Treffer mit einer Kopfballverlängerung auf Matheus selbst eingeleitet, bevor er dessen Hereingabe wuchtig ins Tor köpfte. Sevilla erholte sich jedoch schnell von diesem Schlag. Besonders jubelten die einheimischen Fans, denn es war der Pole Grzegorz Krychowiak, der nach einer Ecke den Ausgleich erzielte. Die gefühlvolle Vorlage dazu stammte von Carlos Bacca, der nur vier Minuten später auf 2:1 erhöhte. Dem Führungstreffer vorausgegangen war ein Steilpass von José Antonio Reyes, mit dem dieser die Dnipro-Abwehr aushebelte. Bacca versetzte Torhüter Denys Boyko und brauchte nur noch ins leere Tor einzuschieben. Zwar gestaltete Dnipro mit dem erneuten Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause durch Ruslan Rotans gefühlvoll verwandelten Freistoß die Partie wieder offen, doch es sollte am Ende Sevillas – und Baccas – Abend werden. In der 73. Minute gab Vitolo nach einigem Hin und Her im Mittelfeld eine schöne Vorlage mit dem Außenrist, die der kolumbianische Nationalspieler instinktsicher verwandelte. Der Applaus, den Bacca bei seiner anschließenden Auswechslung erhielt, machte deutlich, wer in dieser turbulenten Begegnung der spielentscheidende Mann gewesen war. Sevilla hatte also zum vierten Mal in gerade einmal zehn Spielzeiten den Pokal gewonnen und feierte diesen Erfolg ausgelassen vor der Kurve mit seinen mitgereisten Fans. l U17-Europameisterschaft FRANKREICH NACH ELF JAHREN WIEDER U17-EUROPAMEISTER Der jüngste französische Nachwuchs besiegte im Endspiel der erweiterten Endrunde in Bulgarien Deutschland und trat damit in die Fußstapfen berühmter Vorgänger. Starke Organisation Zwar hatte es vor dem Finale zwei „Schützenfeste“ gegeben, beim 5:0-Sieg Frankreichs über Schottland und beim 4:0-Erfolg der DFB-Auswahl gegen die Tschechen. Ansonsten waren Tore jedoch Mangelware, und drei Teilnehmer – die Republik Irland, Schottland und Slowenien – mussten nach der Gruppenphase gar gänzlich ohne Torerfolg abreisen. Spanien traf jedoch in fünf Begegnungen exakt dreimal, und das nur aus Standardsituationen (ein Elfmeter und zwei Freistöße); und auch die Vorjahresfinalisten aus den Niederlanden trugen in diesem Jahr gerade einmal einen Ergebnisse Viertelfinale 15. Mai Kroatien - Belgien 1:1 (3:5 i.E.) 15. Mai Deutschland - Spanien 0:0 (4:2 i.E.) 16. Mai Frankreich - Italien 3:0 16. Mai England - Russland0:1 Playoffs um die WM-Startplätze 19. Mai Kroatien - Italien 1:0 19. Mai Spanien - England 0:0 (3:5 i.E.) Halbfinale 19. Mai Belgien - Frankreich 1:1 (1:2 i.E.) 19. Mai Deutschland - Russland 1:0 Endspiel 22. Mai Frankreich - Deutschland 4:1 Strafstoß und ein gegnerisches Eigentor zur Torstatistik bei. Beim Turnier in Bulgarien fielen den technischen Beobachtern der UEFA das hohe Niveau der Torhüter, die starke Organisation der Abwehrreihen und die taktische Reife auf, die für packende Duelle sorgte. Und auch wenn die Betreiber der Anzeigetafel nicht eben ins Schwitzen kamen, ging es ansonsten doch hoch her. 16 Mannschaften, das bedeutete einen Spielplan mit 33 Begegnungen, den die bulgarischen Gastgeber mit bewundernswerter Souveränität und Effizienz meisterten. Darüber hinaus brachten sie alle 16 Delegationen in einem Hotelkomplex im Seebad Pomorie unter und schufen damit perfekte Voraussetzungen für den sportlichen und kulturellen Austausch unter den Teilnehmern. Sportsfile Die Annalen bergen bisweilen Über raschungen – so die Tatsache, dass Frankreich seinen bislang einzigen U17-Titel im eigenen Land gewonnen hatte. Das war 2004 in Châteauroux gewesen, als Kévin Constant und Samir Nasri mit ihren Toren für einen 2:1-Endspielsieg über Spanien sorgten. In den Reihen des Gegners standen damals keine Geringeren als Gerard Piqué, der den spanischen Treffer erzielte, sowie Cesc Fàbregas und der heutige Atlético-Mittelfeldakteur Mario Suárez. Im Mai 2015 nun schickte sich das aktuelle französische U17-Team an, diesen Erfolg in der bulgarischen Küstenstadt Burgas zu wiederholen. Entscheidenden Anteil daran hatte Stürmer Odsonne Edouard, der als erster Spieler überhaupt einen Hattrick in einem Finale erzielte und mit insgesamt acht Treffern mehr Tore erzielte als die allermeisten Mannschaften im gesamten Turnier. Frankreich zeichnete für gut ein Viertel der 59 Treffer in der bis auf das Finale insgesamt torarmen Endrunde verantwortlich, die vom 6. bis 22. Mai stattfand und erstmals seit 2002 wieder 16 Nationen umfasste. Der Franzose Mamadou Doucouré hat im Zweikampf mit Johannes Eggestein das bessere Ende für sich – ebenso wie sein Team im Duell mit der DFB-Elf. Spannende Gruppenphase Auf dem Platz blieb die Spannung für praktisch alle Mannschaften bis zum Abpfiff am dritten Spieltag erhalten – und keinen traf es härter als Griechenland in Gruppe C, das seinen Platz im Viertelfinale schon sicher zu haben schien, als Frankreich mit einem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit alle Hoffnungen zunichtemachte. Zwei der vier Viertelfinalbegegnungen wurden per Elfmeterschießen entschieden, wobei jeweils Kroatien und Spanien den Kürzeren zogen. Frankreich zeigte sich gegen Italien durchsetzungsstark und siegte mit 3:0, während Englands Abschlussschwäche zu einem 0:1 gegen Russland führte. Die Halbfinalisten waren automatisch für die bevorstehende U17-WM in Chile qualifiziert, während die vier unterlegenen Viertelfinalisten in Playoffs um die beiden verbleibenden Startplätze kämpften. Hierbei setzte sich Kroatien gegen Italien durch, wohingegen Spanien gegen England im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. Das attraktive Halbfinale zwischen Belgien und Frankreich wurde ebenfalls durch Schüsse von der Strafstoßmarke entschieden. Deutschland hatte jedoch trotz der traditionellen „deutschen“ Tugenden Teamgeist, Einsatz und Standhaftigkeit dem fulminanten Auftritt der französischen Elf in einem reizvollen Finale nicht genug entgegenzusetzen. Edouard leitete mit seinen beiden Treffern kurz vor bzw. nach der Pause den Niedergang ein und zerstörte mit seinem dritten Tor zehn Minuten vor dem Abpfiff endgültig die Hoffnung, die bei den Deutschen dank dem Anschlusstreffer kurzzeitig aufgekeimt war. Das 4:1 schließlich war ein Eigentor. Die Medaillen erhielten die jungen französischen Talente aus den Händen ihres Landsmanns Michel Platini. l UEFA • direct | 06.15 | 9 U19-Europameisterschaft GRIECHENLAND HEISST U19-TALENTE WILLKOMMEN Die U19-Europameisterschaft ist immer einer der Höhepunkte des Fußballsommers und die 14. Aus gabe vom 6. bis 19. Juli in Griechenland bildet sicher keine Ausnahme. Vier ehemalige U19-Europameister einschließlich Titelhalter Deutschland und der sechsfache Gewinner Spanien sind mit von der Partie. Getty Images Deutschland (im Bild Nadiem Amiri bei einem Spiel der Eliterunde) trifft in Gruppe B auf Spanien, die Niederlande und Russland. Die Gruppe A setzt sich aus Griechenland, der Ukraine, Österreich und Frankreich zusammen. 52 Länder bestritten in dieser Saison die Qualifikationsrunde, während Spanien durch ein Freilos für die Eliterunde gesetzt war und Griechenland automatisch für die Endrunde qualifiziert ist. Acht Teams (England, Österreich, die Slowakei, Russland, Portugal, Italien, die Niederlande und Montenegro) gewannen alle drei ihrer jeweiligen Spiele. Die 13 Gruppensieger und Zweitplatzierten sowie der beste Drittplatzierte, Schottland, erreichten die Eliterunde. Da sich jeweils nur die Sieger der sieben Gruppen der Eliterunde für die Endrunde qualifizierten, durften sich die Mannschaften kaum Fehler erlauben. Russland setzte seine Siegesserie aus der Qualifikationsrunde mit drei weiteren Siegen fort und zog zum ersten Mal seit 2007 in die Endrunde ein. England hatte in Gruppe 7 gegen Frankreich das Nachsehen, während Deutschland als Sieger der Gruppe 2 sein Ticket nach Griechenland löste. In den anderen Gruppen qualifizierten sich Österreich, die Niederlande und die Ukraine. Spanien sicherte sich dank einem 4:0-Sieg gegen Portugal den letzten Startplatz in der Endrunde. Mit 13 erzielten Treffern in der diesjährigen Eliterunde steht das Team an der Spitze der Torschützenliste. Die Endrunde wird in drei Stadien stattfinden: in den städtischen Stadien von Katerini und Veria sowie in der Arena von AE Larissa. Die Spiele der Gruppe A finden am 6., 9. und 12. Juli statt, die Begegnungen der Gruppe B am 7., 10. und 13. Juli. Die Gruppenersten und die Zweitplatzierten qualifizieren sich für das Halbfinale am 16. Juli. Das Finale findet drei Tage später in Katerini statt. 10 | UEFA • direct | 06.15 Große Namen Seitdem die U19-EM mit der Saison 2001/02 die Nachfolge des U18-Wettbewerbs angetreten hat, dominiert Spanien diese Kategorie, obwohl es in den vorangegangenen 17 Jahren nur einmal U18-Europameister geworden war. Vor 13 Jahren gewann Spanien in Norwegen die erste Ausgabe des neuen Wettbewerbs. Im Endspiel erzielte Fernando Torres den einzigen Treffer gegen Deutschland. Seither haben die Iberer noch weitere fünf Mal triumphiert. Spieler wie Andrés Iniesta (2002), Sergio Ramos, David Silva (beide 2004), Gerard Piqué, Juan Mata (2006), Javi Martínez (2007), Álvaro Morata (2011), Juan Bernat (2012) und Paco Alcácer (2011, 2012) gehörten alle einer siegreichen U19Auswahl an. Aber auch andere große Namen haben die Trophäe bereits in die Höhe gestemmt. Giorgio Chiellini spielte für die 2003 siegreiche italienische Mannschaft, Hugo Lloris und Yoann Gourcuff standen beim Sieg von Frankreich 2005 auf dem Platz und die Bender-Brüder Sven und Lars sorgten im Mittelfeld für Ordnung, als Deutschland drei Jahre später in der Tschechischen Republik gewann. Antoine Griezmann und Alexandre Lacazette trugen 2010 entscheidend dazu bei, dass Frankreich zu Hause U19-Europameister wurde, und Aleksandar Mitrović war die Speerspitze des serbischen Triumphs 2013 in Litauen. Das Turnier hat schon viele zukünftige Nationalspieler gesehen, darunter Hugo Almeida, Thomas Vermaelen, Mario Gomez, Jakub Błaszczykowski, Burak Yılmaz, Manuel Neuer, Marouane Fellaini, Kostas Mitroglou, David de Gea, Jordi Alba, Daniel Sturridge, Thiago Alcântara, Koke, David Alaba und Bruno Martins Indi. In der deutschen Auswahl, die 2007 im Halbfinale ausschied, standen die künftigen Weltmeister Benedikt Höwedes, Jérôme Boateng und Mesut Özil im Einsatz. Insgesamt 33 Länder konnten sich bisher für die Endrunde der U19-EM qualifizieren. Spanien führt auch diese Tabelle mit elf Qualifikationen an. Der diesjährige griechische Gastgeber, der 2007 und 2012 bereits zweimal im Finale das Nachsehen gegen Spanien hatte, mag dieses Mal den für sie negativen Vorzeichen trotzen, dass bisher nur die Ukraine (2009) und Frankreich (2010) den Wettbewerb zu Hause für sich entscheiden konnten. Der aktuelle Zuschauerrekord wurde beim Finale 2009 in Donezk aufgestellt, als 25 100 Zuschauer den Sieg der Ukraine über England verfolgten. Das 13:0 Tschechiens gegen Andorra in der Qualifikationsrunde 2001/02 bleibt der höchste Erfolg in der Geschichte des Wettbewerbs. l U19-Frauen-Europameisterschaft FRAUEN VOR! Der Israelische Fußballverband (IFA) und der Staat Israel sind im Juli Gastgeber der Endrunde der U19-Frauen-Europameisterschaft. Neben dem israelischen Team haben sich Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Norwegen, Schweden und Spanien qualifiziert. Die IFA ist stolz, diese Endrunde aus zurichten. Wie schon bei der Endrunde der U21-Europameisterschaft im Sommer 2013 hat Israel erneut den Zuschlag für die Ausrichtung dieses besonders prestigeträchtigen Turniers erhalten, der ein Beweis für das große Vertrauen seitens der UEFA ist. Die Endrunde, die in Lod, Ramla, Rischon LeZion und Netanja stattfindet, dauert vom 15. bis 27. Juli 2015. Als Teil der Vorbereitung und Werbung für das Turnier werden die Austragungsstädte ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm anbieten, mit dem die Einwohner in die geplanten internationalen Fußballfeierlichkeiten in ihren Städten eingebunden werden. Der ehemalige israelische Torhüter Bonni Ginzburg moderierte die Veranstaltung und Silvi Jan, ehemalige israelische Nationalspielerin, nahm die Auslosung vor. Der stellvertretende IFA-Vorsitzende Tamir Gilat sagte in seiner kurzen Ansprache: „Es ist eine große Ehre für Israel, ein solch prestigeträchtiges Turnier auszurichten. Wir sind davon überzeugt, dass die bevorstehende Endrunde dem Frauenfußball einen enormen Schub geben wird und ihm zu dem Platz verhilft, der ihm zusteht. Ich lade alle Fans ein, zu den Spielen zu kommen.“ Die israelische U19-Frauenauswahl wurde vor rund zweieinhalb Jahren eigens für dieses Turnier zusammengestellt. Als Teil des akademischen Programms „Segel Zahav“ des Verbands hat ein professionelles Team unter der Leitung von Trainer Guy Azuri in Zusammenarbeit mit Athena und dem Wingate Institute eine Mannschaft zusammengestellt, die im kommenden Sommer wegweisend für den israelischen Fußball sein wird. In den vergangenen zwei Jahren hat die Elf bemerkenswerte Fortschritte gemacht und die Spielerinnen sind unlängst mit einem respektablen dritten Platz vom renommierten Kuban Spring Turnier in Sotschi, Russland, zurückgekehrt, nachdem sie unter anderem die Teams aus Rumänien, Polen, Estland und Bulgarien besiegt hatten. Der IFA-Vorsitzende Ofer Eini sagte: „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass dieses prestigeträchtige Turnier, dessen Ausrichtung die UEFA uns übertragen hat, tatsächlich hier stattfinden wird und ich danke allen, die uns dabei geholfen haben. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für die israelische Gesellschaft, einen Quantensprung in ihrer Einstellung zum Frauenfußball zu machen. Die IFA IFA Im Rahmen des Pokalfinales der Männer am 20. Mai 2015 fand die Gruppenauslosung für die Frauenendrunde statt. Gruppe A: Israel, Frankreich, Schweden und Dänemark. Gruppe B: Deutschland, Spanien, England und Norwegen. wird sich weiter darum bemühen, dass der Frauenfußball seinem männlichen Pendant ebenbürtig wird.“ Trainer Guy Azuri fügte hinzu: „Vor zwei Jahren haben wir ein einzigartiges und höchst anspruchsvolles Projekt begonnen, dessen Hauptziel war und immer noch ist, den Frauenfußball in Israel zu fördern, und zwar nicht nur in fußballerischer Hinsicht, sondern auch hinsichtlich seiner Bekanntheit. Dazu gehört natürlich auch ein entsprechend gutes Team des Gastgebers eines solch bedeutenden Turniers. Unsere Elf wird der schwierigen, anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden und die Fußballfans bekommen die Gelegenheit, Teil einer Sportveranstaltung von höchstem Format zu sein. Ich lade alle Sportinteressierten ein, im Juli in die Fußballstadien zu kommen und unser ganz besonderes Juniorinnenteam zu unterstützen.“ Die Turnierverantwortliche und Leiterin der IFAAbteilung Frauenfußball, Sharon Zeevi, sagte: „Die Vorbereitungen für die Endrunde der U19Frauen-Europameisterschaft laufen auf ihren Höhepunkt zu und wir erwarten eine herausragende Frauensportveranstaltung sowie ein erfolgreiches Turnier der israelischen Auswahl auf dem Platz. Ich lade alle Fans der Mannschaft und des Frauensports im Allgemeinen ein, die Tribünen zu füllen. Ich hoffe, dass das Turnier dem Frauenfußball zum Durchbruch verhilft und dazu führt, dass jedes Mädchen und jede Frau in Israel Fußball spielen kann.“ l Eitan Dotan, Israelischer Fußballverband Die Endrundenauslosung wurde in der Halbzeitpause des israelischen Pokalfinales der Männer vorgenommen. UEFA • direct | 06.15 | 11 UEFA-Superpokal EIN SPIEL AN DER GRENZE ZWISCHEN EUROPA UND ASIEN Nach Prag 2013 und Cardiff 2014 ist Tiflis in diesem Jahr Gastgeber des UEFA-Superpokals. Am Dienstag, 11. August werden in der georgischen Hauptstadt der FC Barcelona, Sieger der UEFA Champions League, und der FC Sevilla, Sieger der UEFA Europa League, begrüßt. Der Georgische Fußballverband (GFF) ist erst seit 25 Jahren Teil der europäischen Fußballfamilie. Bis dahin gehörte er zur Sowjetunion und die in dieser Zeit gewonnenen Titel errang das Land als Teil des großen sowjetischen Reichs. Seither bemüht sich der georgische Fußball genau wie das gesamte Land, auf eigenen Beinen zu stehen und seine Entwicklung voranzutreiben. Georgien arbeitet unermüdlich daran, aus seinem Land einen blühenden, weltweit bekannten Staat zu machen. Noch vor einigen Jahren war die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung undenkbar, aber jetzt, wenige Wochen vor der Begegnung, freuen sich alle auf das Spiel, das am 11. August 2015 im Land stattfinden wird. Der UEFA-Superpokal wird zahlreiche Gäste nach Georgien locken, von denen einige das Land bereits besucht haben und die Kultur, Geschichte und Traditionen kennen. Aber es wird auch Besucher geben, die zum ersten Mal nach Georgien kommen, um sich ein Bild vom Land zu machen. Kostenloser Transportservice Trophy Tour Das Organisationsteam wird eine Tour mit dem UEFA-Superpokal, dem UEFA-Champions-LeaguePokal und dem UEFA-Europa-League-Pokal durch die 13 Regionen Georgiens durchführen. Diese beginnt in Poti, der Wiege des georgischen Fußballs, wo der erste Fußballverein Georgiens gegründet wurde, und endet in der Hauptstadt Tiflis. Die Dinamo Arena, Austragungsstätte des UEFASuperpokals, wird zurzeit renoviert, um 54 000 Zuschauern Platz zu bieten, so vielen Fans wie noch nie zuvor in der Geschichte dieses Wettbewerbs. Tiflis freut sich darauf, Gäste aus aller Welt zu begrüßen. Der 11. August 2015 ist ein ausgesprochen wichtiges Datum in der Geschichte des georgischen Fußballs, das für Erfolg und Sieg steht und Beweis für Georgiens gebührenden Platz in der europäischen Fußball familie ist. l Tata Burduli, Georgischer Fußballverband Die Boris-PaitschadseDinamo-Arena in Tiflis, Schauplatz des UEFASuperpokals 2015. 12 | UEFA • direct | 06.15 Getty Images GFF Das Organisationsteam des Superpokals hat sein Bestes für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gegeben. Der Fokus liegt auf der Werbung für den Georgischen Fußballverband entlang der Hauptanfahrtswege vom Flughafen Tiflis über das Stadtzentrum bis hin zum Stadion. Für Gäste und Fans steht ein kostenloser Transportservice vom Flughafen zur Unterbringung und zum Spielort zur Verfügung. Im Stadtzentrum befinden sich zahlreiche historische Denkmäler sowie Bars und Restaurants, in denen traditionelle georgische Küche und europäische Speisen angeboten wird. Für Weinliebhaber besteht die Möglichkeit, traditionelle georgische Weine aus ökologischem Anbau zu probieren. Breitenfußball DIE WICHTIGE ROLLE VON MAXISPIELFELDERN IM BREITENFUSSBALL München ist ein Paradebeispiel dafür, wie Maxispielfelder dem lokalen Fußball und der lokalen Bevölkerung zugutekommen können. Die UEFA schenkt jeder Austragungsstadt eines Endspiels der UEFA Champions League und der UEFA Europa League ein Maxispielfeld. Diese Tradition begann mit der ersten UEFA-BreitenfußballWoche 2010. Der Zweck der Maxispielfelder besteht darin, den Fußball auf Breitensportebene zu fördern und die Leidenschaft für den Fußball und die Freude daran bei Jungen und Mädchen zu steigern. Außerdem sind die Felder ein Zeichen für das anhaltende Engagement der UEFA für eine gesunde Basis, ohne die der Elitefußball nicht gedeihen könnte, und bringen zum Ausdruck, dass der Fußball Spielern jeden Alters und unterschiedlichster Fähigkeiten offenstehen soll. In den vergangenen Jahren hat die UEFA Dublin, London, Amsterdam, Lissabon, Turin, Bukarest, Madrid und München je ein Maxispielfeld geschenkt. Im Rahmen der diesjährigen Endspiele der UEFA Women’s Champions League und der UEFA Champions League in Berlin besuchten UEFA-Vertreter das Maxispielfeld in München, das der Stadt 2012 im Zusammenhang mit dem damaligen Saisonhöhepunkt, dem vierten in der bayrischen Hauptstadt ausgerichteten Endspiel, geschenkt wurde. Die UEFA-Vertreter wurden Zeugen dessen, was das Spielfeld für die Entwicklung des Fußballs und die Menschen in der betreffenden Region bewirkt hat. Kälte und starker Frühlingsregen konnte die Mädchen und Jungen nicht davon abhalten, auf dem Platz Fußball zu spielen. Glücklich und ganz außer Atem erklärt Demia Böhme, eine 14-jährige Fußballerin des FFC Wacker München 99, weshalb sie so gerne auf dem von der UEFA gespendeten Spielfeld spielt: „Ich mag diesen Platz, weil das Spiel entspannter ist, man Bälle bekommt und die Regeln nicht so streng sind. Es macht mehr Spaß, hier zu spielen und ich denke, dass das wichtig ist, weil man hier viel eher Dribbeln lernt.” Der Münchner Sportamtsleiter Thomas Urban setzt große Hoffnungen in den Frauenverein, der auf dem Maxispielfeld trainiert: „In München haben wir zwei bekannte Männerfußballvereine, doch der Frauenfußballverein FFC Wacker München 99 ist dabei, in die zweite Bundesliga aufzusteigen und es wäre toll, wenn ausgerechnet dieser Verein, der hier jeden Tag trainiert, aufsteigen würde.“ Bernhard Slawinski, Münchner Kreis-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes, bestätigt, dass das Maxispielfeld viel mehr ist als nur ein Trainingsplatz für Junioren. „Es ist wichtig, das Wesen des Fußballs nicht aus den Augen zu verlieren. Getty Images „Fußball ist nicht 1:0. Fußball ist Glück.“ Das Maxispielfeld in München. Fußball ist nicht 1:0. Fußball ist Glück. Fußball ist Spannung, Spaß und Gemeinschaft. Und das ist unsere Botschaft mit dem Maxispielfeld.” „Kinder aus 52 verschiedenen Ländern kommen hierher, um Fußball spielen zu lernen“, so der Kreis-Vorsitzende weiter. „Sie trainieren nicht nur, sondern erhalten auch die Gelegenheit, neue Freundschaften und Kontakte zu knüpfen. Zudem können sie in einem fremden Land ein neues Zuhause finden.“ Die Zukunft des Breitenfußballs Die UEFA hofft, auch nach den diesjährigen Endspielen in Warschau und Berlin ein ähnlich erfolgreiches Vermächtnis für die Menschen vor Ort und den Breitenfußball hinterlassen zu können. Die Übergabe des Maxispielfelds an die Stadt Warschau fand im Vorfeld des Endspiels der UEFA Europa League am 27. Mai statt und Berlin weihte seinen neuen Platz am 5. Juni, einen Tag vor dem Endspiel der UEFA Champions League, ein. Die diesjährige UEFA-Breitenfußball-Woche wird erst im September durchgeführt, parallel zur Europäischen Woche des Sports, mit der die EU-Kommission für körperliche Betätigung werben und das Bewusstsein für die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports steigern will. Der Höhepunkt dieser Woche wird die Einweihung eines Maxispielfelds in Brüssel sein. l UEFA • direct | 06.15 | 13 Diverses KISS-WORKSHOP IN BUKAREST Der Rumänische Fußballverband (FRF) hat am 19./20. Mai einen Workshop im Rahmen des UEFA-Wissens- und Informationsvermittlungsprogramms KISS zum Thema Marketing und Ticketing abgehalten. Teilnehmer aus 29 Nationalverbänden kamen in Bukarest zusammen, um vor allem über Entwicklungen und Verbesserungen im Bereich Marketing und Ticketing bei Länderspielen zu diskutieren. Die Teilnehmer befassten sich mit verschiedenen Fragestellungen, unter anderem die wirkungsvolle Kommunikation mit dem Zielpublikum, Möglichkeiten der Verbesserung des Fanerlebnisses an Spieltagen, Ticketing- und Marketing-Kooperationen, um mehr Fans ins Stadion zu locken, sowie neueste Entwicklungen im Ticketing und Marketing einschließlich aktueller Trends bei der Nutzung digitaler Plattformen und Technologien beim Eintrittskartenverkauf. Bei der Veranstaltung in Bukarest wurde ebenfalls die Bedeutung der Datensammlung im Rahmen der Eintrittskartenverkäufe betont, um einen besseren Einblick in das Verhalten der Fußballfamilie in den Nationalverbänden zu erhalten. Außerdem entwickelten sich in den Gruppendiskussionen eine Reihe ausgezeichneter Ideen zur Förderung des Eintrittskartenverkaufs – ein Beweis für den großen Nutzen der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs zwischen den Nationalverbänden. Weitere Präsentationen konzentrierten sich auf Ticketingverfahren und -promotion im Breitenund Klubfußball auf nationaler Ebene, während die UEFA die Herausforderungen bei der Unterstützung der Nationalverbände im TicketingBereich für die Endrunde der UEFA EURO 2016 in Frankreich unterstrich. l SEMINAR FÜR DOPINGKONTROLLEURE IN NYON Der neue biologische Sportlerpass der UEFA, die Antidoping-Aktivitäten im Rahmen der UEFA EURO 2016 und ein neues Testentwicklungsprogramm standen beim jüngsten Seminar der Dopingkontrolleure (DK) am 21./22. Mai in Nyon auf dem Programm. ein verstärkter Informationsaustausch zwischen der UEFA und den DK erreicht werden. Die 55 anwesenden DK erfuhren mehr über das Vorhaben, mittels eines biologischen Sportlerpasses ab der Spielzeit 2015/16 Steroidprofile in das Antidopingprogramm aufzunehmen. Die Profile können so langfristig überwacht und dazu verwendet werden, auf indirektem Wege Dopingvergehen aufzudecken. Das Programm soll für Spieler abschreckend wirken, die eine Einnahme verbotener Steroide in Betracht ziehen, und wird die bestehenden direkten Dopingkontrollen der UEFA ergänzen. Schließlich wurden die Dopingkontrolleure darüber informiert, dass die UEFA beabsichtigt, ab dem 1. Januar 2016 mit dem Testprogramm der UEFA EURO 2016 zu beginnen. Neben den Kontrollen im Vorfeld des Turniers werden bei sämtlichen 51 Begegnungen in Frankreich Blutund Urinproben entnommen. l UEFA Ein wichtiger Punkt war das einzigartige, neue DK-Testentwicklungsprogramm, mit dem sichergestellt werden soll, dass die Kontrolleure offiziell akkreditiert sind. Die UEFA wird ihre Weisungen und Regeln verbessern und die DK bei ihren Missionen, unter anderem mit Beobachtungsbesuchen, vermehrt unterstützen. Damit sollen Verbesserungen in der Qualität der Dopingkontrollen sowie 14 | UEFA • direct | 06.15 Dr. Mogens Kreutzfeldt bei seinem Vortrag vor den Dopingkontrolleuren in Nyon. Die Mitgliedsverbände Aserbaidschan www.affa.az Zum dritten Mal fand in Aserbaidschan eine Auswahl für die Teilnahme an der Manchester United Summer Soccer School statt, mit welcher der Aserbaidschanische Fußballverband (AFFA) und Bakcell, einer der Hauptpartner der AFFA, das Ziel verfolgen, den Junioren fußball des Landes weiterzuentwickeln. Die Auswahltrainings, an denen 965 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren teilnahmen (677 Kinder 2013, 724 Kinder 2014), fanden in den Regionen Gach und Chachmas sowie in den Städten Baku, Sumgait und Gjandscha statt. 32 Kinder und zwei Torhüter, die diese Phase erfolgreich überstanden, kamen vom 1. bis 6. Juni zu Trainingseinheiten ins BayilStadion nach Baku. dow sagte dazu: „Seit zwei Jahren tragen die Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes, die gut organisierten Anmelde- und Auswahlverfahren, die Trainingseinheiten und das große Interesse der Kinder zu unserer erfolgreichen Arbeit bei, die Beliebtheit des Fußballs in Aserbaidschan weiter zu erhöhen. Im ersten und zweiten Jahr des Projekts haben sechs (ein Mädchen) bzw. fünf junge Talente die Möglichkeit erhalten, nach Manchester zu reisen und am Denstone College zu trainieren, nachdem sie während der Trainingseinheiten in Baku großartige Leistungen gezeigt hatten. Sie konnten sich mit der Fußballakademie von Manchester United vertraut machen und das legendäre Old-Trafford-Stadion besuchen.“ l Mikail Narimanoglu AFFA Dritte Auswahl für die Manchester United Summer Soccer School Die besten Spieler dürfen nach Manchester fahren. Zusammen mit dem Cheftrainer der Manchester United Summer Soccer School, Mick Bennett, leiteten die Trainer des AFFAElite-Trainingsprojekts den Auswahlprozess und bewerteten die technischen Fähigkeiten der Kinder. AFFA-Generalsekretär Elchan Mamma- Belgien www.belgianfootball.be U17 auf den Spuren von Hazard und Benteke Eine fantastische Erfahrung! So können wir das Abenteuer unserer U17-Mannschaft bei der EM in Bulgarien zusammenfassen. Das Erreichen des Halbfinales und die damit verbundene Fahrkarte zur WM-Endrunde in Chile stellten einen unverhofften Erfolg dar. Unsere jungen „Roten Teufel“ hatten eine fantastische Qualifikation gespielt und konnten diesen Schwung auch in die Endrunde nach Bulgarien mitnehmen. Beim Eröffnungsspiel waren unsere Junioren den Deutschen, einer der weltbesten Mannschaften, überlegen, verloren aber dennoch mit 0:2. Nach der Begegnung erhielt unsere Elf von allen Seiten Lob für ihr Spiel. In den nächsten beiden Partien zeigten unsere jungen Talente überzeugende Leistungen und holten zwei Siege gegen die Tschechische Republik (3:0) und Slowenien (1:0). Das Viertelfinale gegen ein starkes Team aus Kroatien war an Spannung nicht zu überbieten. Das Spiel endete 1:1 unentschieden und unsere Elf sicherte sich im Elfmeterschießen die Halbfinalteilnahme und gleichzeitig auch ihre Fahrkarte zur WM. Die Halbfinalbegegnung gegen Frankreich war ebenso intensiv. Erneut musste die Partie im Elfmeterschießen entschieden werden, dieses Mal jedoch ohne Erfolg für Belgien. Im Endspiel besiegte Frankreich dann Deutschland. Dank diesem Erfolg haben unsere jungen „Teufel“ in Bulgarien Geschichte geschrieben, denn die letzte Halbfinalteilnahme geht auf 2007 zurück. Auch damals erreichte das Team von Bob Browaeys mit seinen herausragenden Spielern Eden Hazard und Christian Benteke bei der in Belgien ausgetragenen Endrunde das Halbfinale. Bei der WM 2007 in Südkorea schied Belgien dann bereits in der Gruppen phase aus. Unsere aktuelle U17-Generation hat das Potenzial, Ende des Jahres bei der WM in Chile besser abzuschneiden. Die Jungs wollen gewinnen und die Zukunft scheint gesichert. Auf nach Chile! l Brecht Schelstraete Hin- und Rückspiel MNK Zrinjski gegen Seljak Livno erfolgreich war (2:0 bzw. 2:3). Das U19-Team stand als Gastgeber der Gruppe 5 der diesjährigen Eliterunde der U19-EM in Mostar und Široki Brijeg im Einsatz. Toni Karačićs Spieler erreichten mit 4 Punkten den dritten Platz hinter der Ukraine mit 7 und Montenegro mit 6 Zählern. Polen belegte ohne Punkte den letzten Platz. Die Junioren erreichten gegen die Ukraine ein Unentschieden (1:1), verloren gegen Montenegro (0:1) und schlugen Polen mit 2:0. Das U16-Team erreichte beim Förderturnier in Eerkkili, Finnland, nach Siegen über Litauen (4:0) und Russland (3:2) sowie einer Niederlage gegen den Gastgeber (2:3) den zweiten Platz. Beim Frauenturnier derselben Kategorie, das ebenfalls in Eerkkili stattfand, sicherte sich BosnienHerzegowina nach Siegen über Lettland (2:1) und Russland (1:0) sowie einer Niederlage gegen Finnland (0:3) ebenfalls den zweiten Platz. In Bijeljina wurde auf Initiative von Savo Milošević das zweite internationale Freundschaftsturnier für Spieler unter 16 Jahren organisiert, bei dem 16 Mannschaften aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens in vier Vierergruppen gegeneinander antraten. Im Finale gegen Vojvodina erzielte Stefan Mihajlović von Roter Stern Belgrad in der 49. Minute den Siegtreffer für sein Team. Savo Milošević wurde bei der Organisation des Turniers von den Fußballverbänden Serbiens und Bosnien-Herzegowinas unterstützt. l Fuad Krvavać Bosnien-Herzegowina FK Sarajevo Meister, FK Olimpic Pokalsieger Mit einem 3:1-Sieg gegen Sloboda Tuzla hat der FK Sarajevo am letzten Spieltag seinen zweiten Titel in der bosnisch-herzegowinischen Meisterschaft errungen. Aus der Premijer Liga müssen in dieser Saison Mladost Velika Obarska und Zvijezda Gradačac absteigen. Bei den Frauen ist erneut SFK 2000 Sarajevo Meister geworden, während die Meisterschaft im Futsal an Centar Sarajevo ging. Olimpic Sarajevo triumphierte nach einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen NK Široki Brijeg zum ersten Mal im bosnisch-herzegowinischen Pokalfinale, nachdem die beiden Begegnungen im Pecara-Stadion und im Asim-Ferhatović-HaseStadion 1:1 unentschieden geendet hatten. Bei den Frauen wurde SFK Sarajevo dank zwei Siegen über ZNK Mostar (14:0 und 12:0) Pokalsieger. Der Junioren-Pokal ging nach zwei Siegen gegen NK Široki Brijeg (2:0 bzw. 4:1) an den FK Sarajevo, während beim Futsal-Pokal nach F. Krvavac www.nfsbih.ba Die Spieler des FK Sarajevo, Landesmeister 2015. UEFA • direct | 06.15 | 15 Die Mitgliedsverbände Bulgarien Sieg für Tschernomorez beim Breitenfußballturnier in Burgas Das Team aus Tschernomorez hat das Breitenfußballturnier auf dem Kleinfeld (7 gegen 7) in Burgas für nach dem 1. Januar 2005 geborene Kinder gewonnen. Das Turnier fand einen Tag nach Abschluss der Endrunde der U17-Europameisterschaft in Burgas statt. Im Halbfinale schlug Tschernomorez das Team aus Sliven mit 6:2. Nachdem es im Finale gegen DIT nach Ende der regulären Spielzeit 4:4 stand, gewann Tschernomorez nach Elfmeterschießen mit 3:2. Dieses Turnier fand am 23./24. Mai auf den drei für die U17-Endrunde neu gebauten Trainingsplätzen in Tschernomorez in der Region Burgas statt. Die Spielfelder wurden in sechs Kleinfelder mit einer Größe von je 40 x 35 Meter unterteilt. Mit dem Turnier sollte der Breitenfußball gefördert werden und die lokalen Klubs erhielten einen Einblick in die Sportanlagen, die für die Endrunde der U17-Europameisterschaft 2015 gebaut wurden. Die zwölf teilnehmenden Mannschaften wurden in drei Vierergruppen aufgeteilt. Insgesamt nahmen 180 Kinder an dem Wettbewerb Färöer-Inseln BFU www.bfunion.bg Ein Teil der jungen Teilnehmer. teil. Das Team aus Primorsko wurde aufgrund einer Verletzung des Turnierreglements (Aufstellung von Kindern, die vor dem 1. Januar 2005 geboren sind) nach der ersten Runde disqualifiziert. l Nikolai Djulgerow Griechenland www.football.fo www.epo.gr Neuer technischer Direktor FSF Laufbahn begann als Auszubildender beim Fußballverband der FäröerInseln, zudem erwarb er das höchstmögliche nationale Trainerdiplom. Der Fußballverband der FäröerErfahrungen als Trainer sammelte Inseln hat Pætur S. Clementsen zum er unter anderem mit Juniorennationeuen technischen Direktor ernannt. Pætur S. Clementsen. nalmannschaften der Färöer-Inseln Er ersetzt den ersten und langjährigen und dem U16-Team von Lyngby BK in Dänetechnischen Leiter des Verbands, Petur mark, das die dänische Meisterschaft gewann. Simonsen, der am Ende des Jahres in den In den ersten Monaten wird Clementsen an Ruhestand treten wird. der Seite des scheidenden technischen Direktors Der neue technische Direktor lebt zurzeit in Simonsen arbeiten, bevor dieser Ende des Kopenhagen, wo er an der Universität gerade Jahres offiziell in Rente geht. sein Sportstudium mit dem Schwerpunktfach l Terji Nielsen Sportpsychologie abschließt. Seine berufliche Griechischer Fußball gegen Mobbing Der Griechische Fußballverband (EPO) nutzte die Gelegenheit des diesjährigen griechischen Pokalendspiels zwischen Olympiakos Piräus und Skoda Xanthi, um mit bestimmten Botschaften an die Fans zu erreichen. Beide Finalisten beteiligten sich an der Initiative des EPO, in deren Rahmen der griechische Fußball gegen Mobbing vorgeht. Gibraltar Futsal-Freundschaftsspiele gegen die Schweiz für wohltätige Zwecke GFA Mitte Mai trugen die Futsal-Nationalteams Gibraltars und der Schweiz zwei Freundschaftsspiele in der Tercentenary Sports Hall, die zum Victoria Stadium gehört, aus. Die Einnahmen kamen den Wohltätigkeitsorganisationen Cancer Research UK (Krebsforschung) und Gibraltar Alzheimer’s and Dementia Support Group (Unterstützung von Alzheimer- und Demenzpatienten) zugute. Beide Begegnungen verliefen sehr ausgeglichen. In der ersten Halbzeit der ersten Partie war die Schweiz spielbestimmend und ging durch Tore von Mateo Sego und Yannik Raboud mit 2:0 in Führung. Vor seinem Heimpublikum trat Gibraltar nach dem Seitenwechsel wie verwandelt auf, Cheftrainer Peter Moreno und sein Assistent Jose Carlos Prieto mussten in der Pause die richtigen Worte gefunden haben. Duane Robba verkürzte mit einem sehenswerten Abschluss auf 1:2. Die Schweiz und Gibraltar vor dem Anpfiff. 16 | UEFA • direct | 06.15 Danach schickte Chefcoach Moreno Christian Sanchez als fliegenden Torwart aufs Feld. Doch trotz Belagerung des Schweizer Tores in den letzten fünf Minuten konnten die Eidgenossen ihren knappen Vorsprung über die Zeit retten. Das zweite Spiel war eine komplett andere Angelegenheit: Die Hausherren knüpften an die zweite Halbzeit des Vortags an und setzten die Schweizer unter Druck. Gibraltar-Keeper Christian Wink musste nach gegnerischen Kontern einige Male retten, doch unmittelbar vor der Pause entwischte Ivan Robba der Schweizer Abwehr und legte für Lee Buhagiar auf, der nur noch zum 1:0 einschieben musste. Die zweite Spielhälfte verlief ähnlich, die beiden Mannschaften schenkten sich nichts. Torwart Christian Wink war erneut ein großer Rückhalt, und zur Mitte der Halbzeit löste sich Ian Rodriguez äußerst gekonnt von der Schweizer Hintermannschaft und traf abgeklärt zum 2:0. Die Gäste versuchten es dann ihrerseits mit dem fliegenden Torhüter, jedoch ohne Erfolg. Die Abwehr Gibraltars hielt allen Angriffen stand und das Heimteam feierte einen wohlverdienten 2:0-Sieg. Die beiden Partien gegen den klar höher einzustufenden europäischen Gegner erwiesen sich als ausgezeichneter Test für die FutsalNationalmannschaft Gibraltars. Die harte Arbeit des Betreuerteams und der Futsal-Abteilung des Verbands unter der Leitung von Michael Bonavia macht sich offensichtlich bezahlt, auf dem Affenfelsen kann es nur aufwärts gehen mit diesem immer populäreren Sport. l Steven Gonzalez EPO www.gibraltarfa.com Die Spieler betreten das Spielfeld im Zeichen des Kampfs gegen Mobbing. Der EPO glaubt an die Kraft des Fußballs. Menschen, die sich im Fußball engagieren, können Vorfälle melden, den Opfern helfen und diesem gesellschaftlichen Phänomen entgegentreten. Das Hauptziel besteht darin, dass Kinder lernen, andere zu respektieren und sich gleichzeitig vor niemandem zu fürchten. Diese Botschaft war auf den T-Shirts der Kinder aufgedruckt, die das Spielfeld vor dem Anstoß gemeinsam mit den Spielern betraten: „Respektiere alle, fürchte niemanden“. Die Spieler trugen T-Shirts mit verschiedenen Anti-Mobbing-Botschaften, während auf den Trikots der Schiedsrichter „Platzverweis für Mobbing“ stand. Auch über die Lautsprecher wurde die Botschaft verbreitet. Fast alle am 23. Mai im Olympiastadion von Athen Anwesenden – Offizielle, Fans, Medienvertreter, Techniker und Mitarbeitende – trugen ein Armband mit der Aufschrift „Nein zu Mobbing“. Zudem wurde auf den Großbildschirmen ein Video mit Chori Domínguez von Olympiakos Piräus und Dimitris Goutas von Skoda Xanthi gezeigt. Ein Spiel dauert 90 Minuten, der Kampf gegen Mobbing ist jedoch nie zu Ende. Wir müssen uns entschieden dagegen einsetzen! l Giota Kaisari Italien www.figc.it Kroatien www.lff.lv ersten Länder, welches das Personal seines Nationalverbands unterstützte, im Rahmen des CFM seine Managementfähigkeiten zu verbessern. HNS-Präsident und UEFA-Exekutivkomiteemitglied Davor Šuker war zugegen, um allen Absolventen persönlich zu gratulieren: „Ein Fußballspiel dauert nicht nur 90 Minuten, sondern 24 Stunden. Deshalb hat der HNS beschlossen, in Sie zu investieren und Ihnen die Möglichkeit zu geben, an diesem Programm teilzunehmen. Jetzt sollten Sie Ihren jeweiligen Organisationen und dem kroatischen Fußball etwas zurückgeben, indem Sie das in den vergangenen Monaten Gelernte mit Ihren Kollegen teilen.“ Dinamo Zagreb konnte einen Doppelsieg feiern: Nach dem zehnten aufeinander folgenden Meistertitel gewann das Team das dramatische Pokalfinale gegen Split im Elfmeterschießen. Die HNS-Fußballakademie war Gastgeber der ersten internationalen Torhütertrainerkonferenz, an der sich fast alle kroatischen und zahlreiche internationale Torwarttrainer trafen. Veteranen der kroatischen Nationalmannschaft, darunter der aktuelle Cheftrainer Niko Kovać, traten in Sisak im Rahmen eines Wohltätigkeitsspiels gegen kroatische Geistliche an. Der Erlös aus dieser Begegnung kommt in Form von Stipendien Studenten in der Gespanschaft Sisak-Moslavina zugute. l Tomislav Pacak Drago Sopta / HNS Die kroatische U17-Nationalmannschaft setzt die Erfolgsserie der Junioren des Kroatischen Fußballverbands (HNS) fort. Bei der EM-Endrunde in Bulgarien erspielte sich das Team einen WM-Platz. Seit 2011 ist dies die vierte WM-Teilnahme für ein kroatisches Juniorenteam – nur England und Frankreich verzeichnen im selben Zeitraum gleich viele Teilnahmen. In den acht Spielen der Elite- und der Endrunde mussten die Kroaten nur einen Gegentreffer hinnehmen, doch nach dem 1:1-Unentschieden gegen Belgien im Viertelfinale unterlag die Mannschaft von Dario Bašić im Elfmeterschießen. Im darauffolgenden Spiel traf Nikola Moro zum 1:0 gegen Italien und sicherte seinem Land eine weitere WM-Teilnahme. „Ich kann den Spielern, ihren Vereinstrainern und Eltern nur gratulieren. Wir haben alle große Opfer gebracht, um dieses Ergebnis zu erzielen“, so Cheftrainer Bašić. Unterdessen haben 22 Teilnehmer, darunter Kandidaten aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, der EJR Mazedonien, Griechenland und Slowenien, die zweite Ausgabe des UEFAZertifikats in Fußballmanagement (CFM) in Zagreb abgeschlossen. Kroatien war eines der Calcio-Bericht 2015. Lettland www.hns-cff.hr Weiterer Erfolg für kroatisches Juniorenteam ist für Unternehmen, die heutzutage im Sport tätig sind, entscheidend.“ Der Calcio-Bericht 2015 ist derzeit nur auf Italienisch auf der Website www.figc.it verfügbar. Eine englische Fassung wird in den kommenden Wochen veröffentlicht. l Diego Antenozio Absolventen der zweiten Ausgabe des UEFA-Zertifikats in Fußballmanagement (CFM). FK Jelgava erneut lettischer Pokalsieger Am 20. Mai fand das lettische Pokalfinale zwischen dem Titelverteidiger FK Jelgava und dem diesjährigen lettischen Meister FK Ventspils statt. Das Endspiel wurde erstmals in der Geschichte des Pokals in Ventspils ausgetragen, aber am Ende gewann der FK Jelgava mit einem 2:0-Sieg gegen die Gastgeber zum zweiten Mal in Folge die begehrte Trophäe. LFF Carlo Tavecchio, Präsident des Italienischen Fußballverbands (FIGC), FIGC-Geschäftsführer Michele Uva, Enrico Letta von der italienischen Forschungs- und Rechtsagentur AREL und ehemaliger Premierminister sowie Emanuele Grasso von PWC haben am 18. Mai in Coverciano den Calcio-Jahresbericht des FIGC-Studien- und Forschungszentrums vorgestellt. Der Bericht umfasst in neun Kapiteln unter anderem eine Erhebung zum italienischen Fußball, ein Profil der nationalen Sportstätten und eine umfassende Analyse zahlreicher finanzieller, wirtschaftlicher, infrastruktureller, wettbewerbsrelevanter und Governance-Aspekte im Zusammenhang mit dem nationalen Fußball. Fußball gehört trotz der schweren wirtschaftlichen Krise im Land weiterhin zu den zehn größten italienischen Industriezweigen und die FIGC steht mit 25 % aller lizenzierten Sportler allein an der Spitze der wichtigsten Sportarten in Italien (trotz eines leichten Rückgangs in den letzten fünf Jahren um 8 % bei den Klubs, 2,8 % bei den Teams und 0,8 % bei den lizenzierten Spielern). Dennoch bleibt der italienische Fußball ein wichtiger Akteur in Europa, denn hinsichtlich der Anzahl an lizenzierten Spielern und Trainern steht das Land europaweit auf dem vierten bzw. zweiten Platz. „Wir konzentrieren uns nun auf die Entwicklung von Bereichen wie Sportinfrastruktur und Markenbekanntheit italienischer Klubs in internationaler Hinsicht“, sagte Michele Uva. „Wie unlängst angekündigt, hat der Verband neue Reglemente eingeführt, in deren Rahmen die Klubs zu einem ausgeglichenen Budget verpflichtet werden“, fügte er hinzu. „Gleichzeitig konzentrieren wir uns auf die Reform der heimischen Wettbewerbe und der entsprechenden Lizenzsysteme. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Prozess in den kommenden drei bis vier Jahren Früchte tragen wird. Nachhaltigkeit FIGC Veröffentlichung des Calcio-Berichts 2015 Freude der Spieler von Jelgava nach der Pokalübergabe. Der FK Jelgava musste fast die gesamte Partie mit nur zehn Mann bestreiten, weil Schiedsrichter Andris Treimanis Abdoulaye Diallo bereits in der vierten Minute die rote Karte gezeigt hatte. Dennoch schaffte es Jelgava, zahlreiche Torchancen herauszuspielen, von denen Kennedy Eriba und Kapitän Gints Freimanis schließlich zwei erfolgreich verwandelten. Nach seinen Erfolgen 2010 und 2014 ist der FK Jelgava jetzt zum dritten Mal lettischer Pokalsieger. Der lettische Pokalwettbewerb existiert seit 1936 und Skonto Riga ist mit acht Titeln die erfolgreichste Mannschaft. Der Pokalsieg war für den Trainer des FK Jelgava, Vitalij Astafjew, einem der bedeutendsten Fußballer in der Geschichte des lettischen Fußballs, der erste Triumph in seiner Trainerlaufbahn. l Toms Armanis UEFA • direct | 06.15 | 17 Die Mitgliedsverbände Liechtenstein Der FC Vaduz ist europäischer Rekord-Pokalsieger Seit 1946 wird in Liechtenstein jedes Jahr der Cupsieger ermittelt. Die 70. Cupsaison bescherte dem kleinen Land zwei Europarekorde und viel Gesprächsstoff. Mit seinem 43. Cupsieg hat der Spitzenclub FC Vaduz seine Dominanz im Liechtensteiner Fußball bekräftigt und nebenbei auch noch einen Rekord aufgestellt. Der einzige Profiklub des Landes hat so viele Cupsiege geholt wie sonst kein anderer Verein in Europa. Möglich war dieser Rekord, da der nordirische Seriensieger FC Linfield im diesjährigen Cup-Wettbewerb seines Landes das Finale nicht erreichte und so bei 42 Titeln verbleibt. Diese Chance konnte der FC Vaduz nutzen. Er besiegte im Liechtensteiner Finale, das am 13. Mai 2015 in Eschen stattfand, den Amateurverein FC Triesenberg mit 5:0 und holte sich damit bei seiner 56. Finalteilnahme den 43. Titel. Auch für den unterklassigen Verein FC Triesenberg war das 70. Liechtensteiner Cupfinale etwas ganz spezielles. Allein schon das Erreichen des Endspiels durch den Sechstligisten durfte als eine großartige Leistung gewertet werden. Es war zudem das erste Mal, dass der jüngste Liechtensteiner Fußballklub den Finaleinzug schaffte, und damit ebenfalls für einen Rekord besorgt war. Alle sieben Vereine des kleinen Landes haben nun mindestens ein Cupfinale bestritten. Auch das gibt es sonst nirgends in Europa. 43. Pokalsieg für den FC Vaduz. Bei so vielen Rekorden drohte das Finalspiel selbst beinahe zur Nebensache zu werden. In sportlicher Hinsicht war denn auch von vornherein klar, dass es kaum zu einer Sensation des Unterklassigen FC Triesenberg gegen den haushohen Favoriten aus Vaduz kommen würde. So dominierten denn beim Endspiel in Eschen auch die Freude über die besondere Konstellation und die Tatsache, dass Liechtenstein nun zwei europäische Cup-Rekorde innehat. l Anton Banzer EJR Mazedonien Malta www.ffm.mk Wandel im Fußball – Gleichberechtigung für alle Die Trainerausbildung gilt seit längerem als eine der Grundvoraussetzungen für die Weiterentwicklung des Fußballs auf internationaler Ebene. Malta bildet hier keine Ausnahme und legt großen Wert auf die Ausbildung seiner Trainer, was sich sowohl in der Anzahl qualifizierter Coaches auf der Insel als auch in ihrer Qualität positiv niederschlägt. Das technische Zentrum des Maltesischen Fußballverbands unter der Leitung von Robert Gatt hält mit den modernen Trends der Trainerausbildung Schritt; der Fachkompetenz seiner führenden Experten kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Stephen Grima, einer der maltesischen Trainer, wurde vor kurzem eingeladen, bei einem Trainerausbildungsseminar zum Thema Fitness im Rahmen des UEFA-Studiengruppen-Programms (SGS) in Kopenhagen einen Vortrag zu halten. Neben Malta nahmen an dem Seminar Vertreter aus der Türkei, Israel, Tschechien und Estland teil. Der Vortrag des Vertreters von der Mittelmeerinsel über Fitnessprogramme und die Erarbeitung diesbezüglicher Konzepte war überzeugend und kam bei den Teilnehmern gut an. Der maltesische Referent hatte auch die Gelegenheit, bei mehreren Präsentationen führender Fitnessexperten aus den anderen Ländern mitzuwirken und sich an den anschließenden Diskussionen zu beteiligen. Das Seminar war eine weitere Gelegenheit für Malta, einen Beitrag zur Verwirklichung der UEFA-Vision im Bereich der Trainerausbildung zu leisten und insbesondere beim Thema Fitness neue Wege zu beschreiten. Neben seinem Delegationsleiter war der maltesische Verband in Dänemark durch Luca Pagani, Mark Buttigieg und Ludovic Bartolo vertreten. l Alex Vella Der Fußballverband der EJR Mazedonien (FFM) verstärkt mit dem Projekt „Wandel im Fußball“ (Captains of Change) seine Unterstützung für den Beitrag zu einer besseren Gesellschaft. Das Projekt ist eine Initiative der UEFA für Gleichberechtigung im Fußball, unabhängig von Geschlecht, Religion, nationaler Herkunft oder etwaiger Behinderung. Die FFM unterstützt dieses Projekt und plant dessen Umsetzung auf verschiedenen Ebenen, angefangen mit der Verbesserung der Stadioninfrastruktur sowie Sensibilisierungskampagnen für den Verband und die Klubs. Die Aufgabe der FFM besteht darin, für Diversität zu werben und diese zu unterstützen, um den Fußball und die Freude an diesem Sport zu fördern. „Mit dem Projekt ‚Wandel im Fußball‘ wird der Zugang für Menschen mit Behinderung zu Stadien und Sportanlagen in der EJR Mazedonien erleichtert und ihre Einbindung in gesellschaftliche Aktivitäten gefördert. Mit der Modernisierung unserer Stadien öffnen wir diese für Menschen mit Behinderung, damit auch sie die Spiele live verfolgen und aktiv daran teilhaben können. Viele Studien zeigen, dass Unterschiede zu Fortschritten führen und wir engagieren uns dafür, Randgruppen in den Fußball und den Sport im Allgemeinen zu integrieren“, sagte FFM-Generalsekretär Filip Popovski. Im Rahmen dieses Projekts hat der Fußballverband im vergangenen März Menschen mit Behinderung eingeladen, die Nationalmannschaft beim Spiel gegen Belarus zu unterstützen. Die jüngsten unter ihnen durften zur Eröffnungszeremonie als Spielerbegleiter gemeinsam mit der Nationalmannschaft auf den Platz kommen. „Wir schätzen die Initiative der FFM zur Integration von Fußballfans mit Behinderung. Durch die Anpassung der Infrastruktur, die besondere Kennzeichnung von Parkplätzen, die Überbrückung von Höhenunterschieden an den Stadioneingängen, die Schaffung entsprechender Plätze auf den Tribünen für Rollstuhlfahrer und die Anpassung der sanitären Anlagen in den Sportstätten der Erstligaklubs können wir sowohl Fußballspiele aus der Nähe verfolgen, als auch an Konzerten und anderen Veranstaltungen in diesen Stadien teilnehmen. Die FFM D. Aquilina Maltesischer Vertreter bei UEFATrainerausbildungsseminar Stephen Grima. durchbricht Schranken, architektonisch, aber auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Dieses Engagement verdient Respekt und Anerkennung“, erklärte Branimir Jovanovski, Präsident von „Mobility Macedonia“ und Goldmedaillengewinner im Bogenschießen bei den Paralympischen Spielen. Am Freitag, 15. Mai fand im Rahmen des Projekts ein Freundschaftsspiel zwischen Mitarbeitenden der FFM und Mitgliedern des Verbands „Mobility Macedonia“ statt. Außerdem hielt ein Verbandsvertreter einen Vortrag vor dem FFM-Personal, in dem Wahrnehmung, Stereotypen und Vorurteile im Alltag sowie die Möglichkeiten und Aussichten für eine Ausweitung der Kooperation angesprochen wurden. Für die FFM ist das Hauptziel des Projektes die Bereitstellung eines barrierefreien Zugangs für Menschen mit Behinderung zu den Stadien, damit alle Menschen die Spiele live vor Ort verfolgen können. Wir möchten im Rahmen der Diskussion über das Projekt „Wandel im Fußball“ das Engagement und die Beteiligung der UEFA bei dem Projekt als Ganzes betonen. Wir haben von der UEFA einen Großteil der Richtlinien und Instrumente erhalten, mit denen wir unsere Fähigkeiten, den Wandel herbeizuführen, stärken können. Die Kooperation mit „Mobility Macedonia“ hat uns die Tür zu einer institutionellen und sozialen Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung in unserem Land geöffnet. Wir machen uns die Bedürfnisse dieser Menschen bewusst und erkennen auch unsere Fähigkeiten, entsprechend darauf zu reagieren. „Wir stehen mit dieser Geschichte noch ganz am Anfang, aber wir freuen uns, zu sehen, wie unser Projekt Wirklichkeit wird“, sagte Irena Bakrevska-Miloshevska, FFM-Verantwortliche für das Projekt „Wandel im Fußball“. l Zlatko Andonovski FFM www.mfa.com.mt 18 | UEFA • direct | 06.15 LFV www.lfv.li Die Teilnehmer am Freundschaftsspiel zwischen dem Fußballverband und dem Verband „Mobility Macedonia“. Moldawien Internationales Futsal-Turnier Im Rahmen der Feiern zum 25-jährigen Bestehen des Moldawischen Fußballverbands (FMF) wurde in Moldawien zum ersten Mal ein internationales Futsal-Turnier organisiert, das der Gastgeber für sich entscheiden konnte. Das Endspiel war gut besucht und die lokalen Zuschauer hofften auf einen Sieg des Heimteams gegen die erfahreneren Gäste aus Aserbaidschan. Der Moldawier Andrian Laşcu erzielte in der 31. Minute den Führungstreffer für das Heimteam, doch Seinal Seinalow glich in den letzten Sekunden des Spiels aus. Der Sieger des Turniers musste also im Sechsmeterschießen gekürt werden, in dem nur Andrian Laşcu traf und somit die Trophäe für Moldawien sicherte. Der Zeremonie nach dem Finale wohnten Alexandru Burlac, Leiter des Moldawischen Futsal-Verbands, und Ion Testemiţanu, FMF-Vizepräsident, bei. Sie übergaben allen vier Teams Medaillen und Pokale. Alle Spiele wurden im neuen Sportkomplex Futsal Arena FMF in Ciorescu in der Nähe von Chişinău ausgetragen. Dieser wurde gemäß FIFA- und UEFA-Standards errichtet und Ende letzten Jahres offiziell eingeweiht. Die Stimmung in der Arena war großartig und jene, die den Spielen nicht beiwohnen konnten, hatten die Möglichkeit, sie live auf dem TV-Sender FMF www.fmf.md Alle Teilnehmer des Turniers. Moldova Sport zu sehen. Das Turnier bot den Zuschauern viele Tore und Emotionen. l Pressestelle Nordirland www.irishfa.com 2014 hat der Nordirische Fußballverband (IFA) eine App zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fußball eingeführt, die es weltweit im Sport so noch nie gegeben hat. Die App wurde in Zusammenarbeit mit Jim Gamble, CEO von Ineqe und ehemaliger Leiter des britischen Zentrums gegen Ausbeutung von Kindern und für den Schutz im Internet (CEOP) sowie Mitbegründer der „Virtual Global Taskforce“ zum Schutz von Kindern, entwickelt und stellt eine bahnbrechende Neuerung in diesem Bereich dar. Sie ist bis heute die einzige App ihrer Art weltweit. Ursprünglich nur auf iTunes verfügbar, spricht die App in der neuen Android-Version, die auf Google Play heruntergeladen werden kann, mittlerweile ein breiteres Publikum an. Mit der App sollen ein größeres Bewusstsein IFA Weltweit erste Sport-App Von links nach rechts: Patrick Nelson (IFA-Generalsekretär), Jim Shaw (IFA-Präsident), Carál Ní Chuilín (Ministerin für Kultur, Kunst und Freizeit) und Jim Gamble (CEO von Ineqe). und Verständnis für bewährte Praktiken beim Schutz von Kindern geschaffen und aktuelle Herausforderungen wie soziale Medien, Mobbing und Transportprobleme angegangen werden. Der Aufbau von Vertrauen und Kompetenz ist entscheidend, damit Erwachse- ne, die im Kinder- und Juniorenfußball tätig sind, Anliegen in diesem Bereich erkennen, darauf reagieren und diese melden können. Außerdem enthält die App nun eine neue, innovative Schutzfunktion („Travel Tracker“), mit der Eltern oder Erziehungsberechtigte den Standort ihrer Kinder überwachen können, wenn diese beispielsweise von anderen Eltern, Trainern oder Offiziellen nach dem Training nach Hause gebracht werden. Nach der Einführung der App auf iTunes hat das nordirische Ministerium für Kultur, Kunst und Freizeit (DCAL) gemeinsam mit der IFA diese auch für den Zugang über Android-Plattformen konfiguriert. Die für die Entwicklung benötigten GBP 15 000 wurden zu zwei Dritteln vom DCAL bereitgestellt. Die Benutzer der App können wählen, ob sie die Informationen nachlesen oder hören möchten. l Sueann Harrison Republik Irland www.fai.ie Die Heimstätte des irischen Fußballs, das Aviva Stadium, stand im Mai im Zentrum des Breitenfußballs, als Schulkinder und Amateurfußballer die Möglichkeit erhielten, den heiligen Rasen des Nationalstadions zu betreten. Einer der Höhepunkte war die Endrunde des SPAR-FAI-Wettbewerbs der Grundschulen (5erTeams), die zum dritten Mal im Aviva Stadium stattfand und für alle 160 Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis war. Die zukünftigen Stars des irischen Fußballs boten während dieses Höhepunkts des größten und besten Grundschulturniers des Landes den Zuschauern im Stadion gute Unterhaltung. Der Weg ins Aviva Stadium begann im März mit landesweit über 18 000 Kindern aus mehr als 1 000 Grundschulen. Bei den Qualifikationsspielen in den Grafschaften und Provinzen wurden die 20 Teams für die nationale Endrunde in Dublin ermittelt. Dort waren 13 Grafschaften aus allen Ecken des Landes vertreten. Zur Überraschung vieler hatten sich aus der Grafschaft Cavan, die nicht als Fußballhochburg bekannt ist, drei Schulen qualifiziert. Der Wettbewerb wurde in fünf verschiedenen Kategorien mit einer Unterteilung in kleine, mittelgroße und große Schulen ausgetragen, und Jungen und Mädchen kämpften in ihren jeweiligen Kategorien um den Sieg. Außerdem fanden an einem sommerlichen Sonntag im Aviva Stadium zwei nationale Endspiele der besten irischen Männeramateurmannschaften statt. Der irische Amateurfußball besteht aus zwei Kategorien, der „Intermediate“-Kategorie direkt unterhalb des Profifußballs und der „Junior“-Kategorie ein weiteres Niveau darunter. Nach einer spannenden Begegnung gegen den zweimaligen Gewinner YC Sheriff gewann das Team der Liffey Wanderers den FAI-Junior-Pokal zum ersten Mal. Die Wanderers stammen aus Ringsend, einem südlichen Vorort von Dublin, der ganz in der Nähe des Stadions liegt. Das Spiel begann gut für das Team, denn nur fünf Minuten nach dem Anpfiff traf Stürmer Lee Roche nach Vorlage von Anthony O’Connor mit einem Kopfball zur Führung. Das Spiel ging hin und her und der Torhüter von Liffey, Philip O’Connor, zeigte einige Glanzparaden, bevor der für Sheriff eingewechselte Kevin Lynch mit einem hervorragenden Querpass John Lester bediente, der den Ausgleichstreffer erzielte und das Team so in die Verlängerung beförderte. Die Wanderers zeigten erneut ihre Klasse, als nach acht Spielminuten in der Verlängerung Stephen O’Callaghan Liffey zum ersten Titel beim FAI-Junior-Pokal verhalf. Am selben Tag gewann im Aviva Stadium Crumlin United nach einem 4:0-Sieg gegen Tolka Rovers zum dritten Mal den FAI-UmbroIntermediate-Pokal. l Stephen Finn Sportsfile Der Breitenfußball gibt sich die Ehre Breitenfußball auf dem Rasen des Aviva Stadiums. UEFA • direct | 06.15 | 19 Die Mitgliedsverbände Rumänien www.frf.ro San Marino www.fsgc.sm Siebter UEFA-B-Lizenz-Kurs FSGC Mit den praktischen und theoretischen Prüfungen am 5. bzw. 8. Mai 2015 ist der siebte vom San-marinesischen Fußballverband (FSGC) organisierte Trainerausbildungskurs zum Erwerb der UEFA-B-Lizenz zu Ende gegangen. Die 14 von Kursleiter Luciano Casadei zugelassenen Teilnehmer absolvierten zwischen dem 19. Januar und dem 21. April 2015, jeweils montags, dienstags und mittwochs, 130 Kursstunden. Kurskoordinator Prof. Emilio Cecchini, Dozent für Trainingsmethodik und -theorie, konnte für den Kurs eine Vielzahl sehr kompetenter Dozenten und Trainerausbilder aus San Marino und Italien gewinnen. Die Halle in Fiorentino, die technisch bestens ausgestatteten Räumlichkeiten des Hauses des Fußballs, dem Sitz der FSGC, sowie das benachbarte Kunstrasenfeld boten auch bei schlechtem Wetter hervorragende Bedingungen für eine erfolgreiche Durchführung der Unterrichtseinheiten. Die Abteilung Trainerausbildung des Verbands plant für September 2015 den Start des ersten UEFA-B-Lizenz-Kurses für FutsalTrainer. l Emilio Cecchini Die Kandidaten für die UEFA-B-Lizenz. 20 | UEFA • direct | 06.15 Die Workshop-Teilnehmer in Bukarest. und Ticketing-Belangen seit 2014 erzielt hat. Popescu legte zudem die Schwerpunkte für 2015 wie auch den mittelfristigen Aktionsplan bis 2017 dar. Die FRF hat dieses Jahr den Strategieplan für die kommenden fünf Jahre mit spezifischen Zielen für jede Abteilung vorgelegt. Das Hauptziel der Abteilung Kommerzielles und Marketing besteht darin, sicherzustellen, dass alle möglichen Einnahmequellen zur Finanzierung der Fußballentwicklung auf professionelle und angemessene Weise genutzt werden. Die neu geschaffene Abteilung kümmert sich um Sponsoring und Merchandising, Ticketing, Marketing und Brand-Management sowie den Verkauf von kommerziellen und Medienrechten. Es war keine einfache Aufgabe, doch die Vorteile waren offensichtlich: direkte Businessto-Business-Beziehungen, eine nachhaltigere Verkaufsstrategie, in deren Rahmen Sponsoren die langfristige Strategie verstehen und unterstützen, und nicht nur die Ergebnisse der Nationalmannschaft anschauen. Die Bedeutung, welche die FRF diesem Bereich zumisst, wird durch die Anwesenheit von Präsident Razvan Burleanu beim Workshop unterstrichen. In seiner Eröffnungsansprache betonte er unter anderem den wichtigen Grundsatz, dass „die Aufgabe, die 90 Minuten eines Fußballspiels in ein Ereignis zu verwandeln, das ein Kind nie vergessen würde, womöglich die schwierigste, aber gleichzeitig schönste Herausforderung sei.“ Natürlich sprach er damit die Bedeutung des Marketings und aller damit verbundenen Aktivitäten an. Zudem sagte Razvan Burleanu: „Die FRF hat diesen Workshop genutzt, um den Bereich Marketing auch im Hinblick auf die Ausrichtung von Spielen der EURO 2020 zu verbessern. Eine besondere Ehre wie diese erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn es werden Fans aus der ganzen Welt bei uns zu Gast sein, und wir müssen unser Bestes tun.“ Diese Veranstaltung war nicht nur für den Ausrichter mehr als ein Workshop. l Paul Zaharia Schweiz www.football.ch Zwei ehemalige Nationalspieler werden Nachwuchstrainer Der Schweizerische Fußballverband hat im Hinblick auf die kommende Saison zwei ehemalige Nationalspieler zu Trainern von Schweizer Nachwuchsteams ernannt. Die U15 wird ab Sommer 2015 von Massimo Lombardo, die U20 von Reto Gertschen betreut. Massimo Lombardo war Spieler bei Bellinzona, den Grasshoppers, Lugano, Lausanne und Servette und bestritt unter den Nationaltrainern Fringer, Trossero und Kuhn zwischen 1996 und 2002 insgesamt 15 Länderspiele für die Schweiz. Dabei erzielte er ein Tor beim WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland in Helsinki (3:2 für die Schweiz). Reto Gertschen kam als Spieler von Lausanne-Sports während 23 Minuten bei einem Freundschaftsspiel gegen die USA im Jahr 1990 zu einem Länderspieleinsatz. Gertschen wurde zudem Pokalsieger und Meister mit Sion und den Young Boys und spielte auch für St. Gallen und Servette. Sportdirektor Laurent Prince ist mit den Lösungen für die vakanten Trainerposten sehr zufrieden, „denn sowohl Massimo Lombardo als auch Reto Gertschen erfüllen nicht nur unsere SFV Am 19./20. Mai 2015 hat der Rumänische Fußballverband (FRF) erstmals einen UEFA-KISSWorkshop ausgerichtet. Die Teilnehmer kamen aus 29 europäischen Nationalverbänden, was mehr als der Hälfte der UEFA-Mitgliedsverbände entspricht. Trotz zwar unterschiedlicher Kulturen und Ansätze haben jedoch alle ein gemeinsames Ziel: die Stärkung des Fußballs in Europa. In der rumänischen Hauptstadt standen zahlreiche Präsentationen auf dem Programm, bei denen es um Trends und künftige Techniken im Bereich Ticketing, Fan-Einbindung und mobiles Ticketing ging. Es war eine fantastische Möglichkeit für die Vertreter der 29 europäischen Verbände, sich im Rahmen von interaktiven Gruppen auszutauschen. Für die FRF, die durch Bogdan Popescu, Manager Kommerzielles, vertreten war, bot der Workshop auch eine Gelegenheit, den Kollegen aus anderen Verbänden die Fortschritte zu präsentieren, welche die FRF in zahlreichen Marketing- FRF KISS-Workshop in Bukarest Reto Gertschen (links) und Massimo Lombardo. Ansprüche betreffend Qualität in der reinen Trainerarbeit, sondern auch jene bezüglich des Erstellens von Konzepten, des Analysierens und Auswertens von Entwicklungen oder der Pflege von Beziehungen mit SFV-Partnern.“ Mit der Wahl der beiden ehemaligen Nationalspieler ist die Nachwuchs-Trainercrew beim Schweizerischen Fußballverband für die kommende Saison wieder komplett und sieht wie folgt aus: U15 Massimo Lombardo, U16 Yves Débonnaire, U17 Stefan Marini, U18 Gérard Castella, U19 Claude Ryf und U20 Reto Gertschen. Vervollständigt wird die Liste durch Heinz Moser, der als Chef des SFV-Ressorts „Auswahl“ auch das U21-Team coacht. l Pierre Benoit Slowakei www.futbalsfz.sk Vor 20 Jahren stand Richard Trutz als Spieler im Finale des slowakischen Pokalwettbewerbs. Am 1. Mai 2015 leitete er dieses als Hauptschiedsrichter selber. Zweifellos eine echte Seltenheit. Der Höhepunkt des slowakischen Pokals war eines seiner letzten Spiele als Schiedsrichter. Das Ende der Saison 2014/15 bedeutet auch das Ende seiner Schiedsrichterkarriere. Während seiner aktiven Laufbahn als Spieler hat er für Klubs wie Bratislava, Petržalka, Dunajská Streda, Prešov und Senec gespielt. Sein Körper hat dem 45-Jährigen seine Grenzen aufgezeigt, obwohl Wales Slowenien www.faw.org.uk www.nzs.si Ein historisches Triple NZS Zusatztraining für zukünftige slowenische UEFA-Pro-Trainer Der slowenische Fußball macht sich bereit, neue Trainer mit dem höchsten Trainerdiplom, der UEFA-Pro-Lizenz, in ihre Reihen aufzunehmen. Eine Delegation slowenischer Kandidaten für die UEFA-Pro-Lizenz besuchte als Teil ihrer Ausbildung im Rahmen des UEFA-Traineranwärter-Austauschprogramms ein Zusatztraining in Nyon. Mit Unterstützung der Mentoren Matjaž Jaklič, Marko Pocrnjič, Dušan Razboršek und Branko Elsner arbeiteten die Kandidaten zusammen mit Kollegen aus Norwegen, der Slowakei und Spanien. Die slowenischen Anwärter hatten die Aufgabe, die Champions-League-Begegnung zwischen Bayern München und Barcelona aus der Sicht des deutschen Meisters zu analysieren. Außerdem nahmen sie während des viertägigen Seminars an verschiedenen Vorträgen teil, deren Inhalte für ihre weitere Karriere hilfreich sein Die slowenische Delegation in Nyon. werden. Die Vortragsthemen umfassten zukünftige Trends im modernen Fußball (Vortrag des Leiters der UEFA-Trainerausbildung, Ioan Lupescu), die Kooperation zwischen Trainer und Torhütertrainer sowie weitere Aspekte des Fußballs wie Beziehungen zu den Medien oder die Leitung von Gruppen. Nach dem Workshop mussten die Kandidaten ihre Diplomarbeiten erstellen und verteidigen, eine Aufgabe, welche die meisten von ihnen erforderlich meisterten, und so den nächsten Schritt in ihrer jungen Karriere als Fußballtrainer machten. l Matjaž Krajnik Türkei www.tff.org Der Türkische Fußballverband (TFF) hat das TFF-Museum errichtet, um die türkische Fußballgeschichte zu bewahren, die in der Ausbildung von Nachwuchsspielern eine wichtige Rolle spielt. Das Fußballmuseum nimmt einen Großteil des Hauptgebäudes auf dem Trainings- und Ausbildungszentrum für Nationalmannschaften, „Hasan Doğan“, ein. Zur Sammlung gehören die Fotos aller Nationalspieler seit 1923: Die insgesamt 670 Porträts sind im Eingangsbereich des Museums ausgestellt. Zudem werden die Biographien der Legenden auf LED-Bildschirmen gezeigt. Auch alle TFF-Präsidenten, sämtliche Trainer der A-Nationalmannschaft sowie andere Personen, die dem Fußball über Jahre gedient haben, haben ihren Platz erhalten. Die speziell für Doğan Babacan, Cüneyt Çakır, Gündüz Tekin Onay und Coşkun Özarı gestalteten Fußballschuhe werden genauso ausgestellt wie sämtliche Trikots der A-Nationalmannschaft. Ebenfalls im Museum gezeigt werden Trophäen, Medaillen, Plaketten und andere Erinnerungsstücke sämtlicher Nationalmann schaften. Die TFF denkt an jedes Detail hinsichtlich der Zukunft des Fotos der Nationalspieler. türkischen Fußballs. So hat sie das Trainings- und Ausbildungszentrum für Nationalmannschaften, „Hasan Doğan“, das in einer Rekordzeit von 450 Tagen gebaut wurde, so optimal wie möglich eingerichtet. So wurde in der Hauptrestauranthalle eine riesige Fußballbibliothek gebaut (25 m lang und 7 m hoch). Auch bei dieser Initiative steht im Vordergrund, wie wichtig die fußballerische Ausbildung ist. Die TFF legte ein Verzeichnis von über 2 000 Büchern für türkische Sportlerinnen und Sportler an. Diese decken Themenbereiche wie Fußballentwicklung, Sportrecht, Gesundheit im Sport und die Geschichte der Klubs ab und umfassen zudem Autobiographien, Forschungsartikel sowie Klassiker weltweiter und türkischer Literatur. l Aydın Güvenir TFF Ein Museum und eine Bibliothek Karriere als Schiedsrichter. Bereits vier Jahre später stand er Richard Trutz. zum ersten Mal als Referee einer slowakischen Erstligabegegnung auf dem Platz. Seit 2009 war er auch FIFA-Schiedsrichter. Zu den Spielen, die er geleitet hat, zählen neben slowakischen Erstligabegegnungen auch WM- und EM-Qualifikationsspiele (A-Mannschaft und U21) sowie entscheidende Meisterschaftspartien in Saudi-Arabien, Katar und Rumänien. Er dürfte dem Fußball auch nach seinem letzten Pfiff erhalten bleiben... l Peter Šurin SFZ er die Altersgrenze noch nicht erreicht hat. So wie schon andere Spieler ihre Karriere aufgrund gesundheitlicher Beschwerden aufgeben mussten, sah sich Trutz im Jahr 2000 wegen anhaltender Kniebeschwerden gezwungen, aufzuhören, wegen derer er als Verteidiger keine Topleistungen mehr zeigen konnte. Neben seiner Karriere als Profifußballer absolvierte er ein Universitätsstudium im Fachbereich Sport, obwohl er ursprünglich eigentlich Medizin studieren wollte. Im weiteren Verlauf seines Lebens hat er sich immer dem Fußball gewidmet. Nach seinem Abschluss erwarb er einen Übungsleiterschein und arbeitete als Sportkommentator. So hat er den Fußballplatz nie verlassen. 2001 begann seine Der FC New Saints hat in der abgelaufenen Saison 2014/15 alles gewonnen, was es im walisischen Fußball zu gewinnen gibt, und damit ein historisches Triple geschafft. Der Triumphzug der New Saints begann im Januar mit dem 3:0-Sieg gegen Bala Town im Endspiel des Word Cup, dem walisischen Ligapokal. In der Folge entschied der Klub souverän die Premier League für sich und wurde somit zum fünften Mal in Folge und zum neunten Mal insgesamt walisischer Meister. Mit diesem Titelgewinn zementierten die Saints ihre Position als alleiniger Rekordmeister, nachdem sie im vergangenen Jahr mit ihrem achten Titel die sieben Meisterschaften von Barry Town (zwischen 1995 und 2003) übertroffen hatten. Den Dreifacherfolg perfekt machten die Saints mit ihrem 2:0-Sieg gegen Newton im walisischen Pokalfinale. Die New Saints können sich nun auf die UEFA Champions League freuen. Auf europäischer Ebene begleitet werden sie von den walisischen Europa-League-Teilnehmern Bala Town, AUK Broughton und Newtown. Aus der Premier League abgestiegen sind die Cefn Druids und Prestatyn Town. Ersetzt werden sie durch Llandudno, den Meister der Alliance League, sowie Haverfordwest County aus der Football League Division One. Haverfordwest kehrt somit nach fünfjähriger Absenz wieder in die oberste Spielklasse zurück. l Rob Dowling FAW Richard Trutz pfeift zum letzten Mal Fantastisches Jahr für die New Saints. UEFA • direct | 06.15 | 21 Geburtstage, Mitteilungen, Agenda Geburtstage im August Geburtstage im Juli Frédéric Thiriez (Frankreich, 1.7.) Antonie Marinus Verhagen (Niederlande, 1.7.) Frank De Bleeckere (Belgien, 1.7.) Razvan Burleanu (Rumänien, 1.7.) Marinus Koopman (Niederlande, 2.7.) Pjetur Sigurðsson (Island, 2.7.) Rusmir Mrković (Bosnien-Herzegowina, 2.7.) Emre Alkin (Türkei, 2.7.) Peadar Ryan (Republik Irland, 3.7.) Bertrand Layec (Frankreich, 3.7.) 50 Jahre Carolina De Boeck (Belgien, 3.7.) Antonio Matarrese (Italien, 4.7.) Neale Barry (England, 4.7.) Walentin Iwanow (Russland, 4.7.) Roland Ospelt (Liechtenstein, 4.7.) Massimo Cumbo (Italien, 4.7.) Patrick Nelson (Nordirland, 5.7.) Natalia Awdontschenko (Russland, 5.7.) Tiago Craveiro (Portugal, 5.7.) 40 Jahre Hans Schelling (Niederlande, 7.7.) Jacobo Betrán Pedréira (Spanien, 8.7.) Martin Maleck (Schweiz, 8.7.) Holger Blask (Deutschland, 8.7.) Anna Bordjugowa (Ukraine, 8.7.) Ekaterina Todorowa (Bulgarien, 8.7.) Paul Allaerts (Belgien, 9.7.) Wladimir Antonow (Moldawien, 9.7.) Murad Mammadow (Aserbaidschan, 10.7.) Thomas Christensen (Norwegen, 10.7.) Markus Kopecky (Österreich, 10.7.) Nina Hedlund (Norwegen, 11.7.) Ilija Stoilov (EJR Mazedonien, 11.7.) Edo Trivković (Kroatien, 11.7.) Günter Benkö (Österreich, 12.7.) 60 Jahre Carlo Tavecchio (Italien, 13.7.) Maria Teresa Costa (Portugal, 13.7.) Alex Horne (England, 13.7.) Elke Günthner (Deutschland, 14.7.) Adrian Bevington (England, 14.7.) Robert Sedlacek (Österreich, 15.7.) 60 Jahre Ben Veenbrink (Niederlande, 15.7.) Johannes Malka (Deutschland, 16.7.) Ernst Nigg (Liechtenstein, 16.7.) Lars Lagerbäck (Schweden, 16.7.) Jiří Ulrich (Tschechische Republik, 16.7.) Michail Anagnostou (Griechenland, 16.7.) 22 | UEFA • direct | 06.15 Giuseppe Mifsud-Bonnici (Malta, 17.7.) Antonia Kokotou (Griechenland, 17.7.) Vicente Muñoz Castello (Spanien, 19.7.) Kari Iuell (Norwegen, 19.7.) Alfredo Trentalange (Italien, 19.7.) Tormod Larsen (Norwegen, 20.7.) Wladimir Radionow (Russland, 21.7.) Michel Wuilleret (Schweiz, 22.7.) Nico Romeijn (Niederlande, 22.7.) Balázs Makray (Ungarn, 22.7.) Bontscho Todorow (Bulgarien, 23.7.) Pavel Malovič (Slowakei, 23.7.) Marcelino Santiago Maté Martinez (Spanien, 23.7.) Gijs de Jong (Niederlande, 24.7.) Mario Gallavotti (Italien, 25.7.) Claus Christensen (Dänemark, 25.7.) Ferenc Ragadics (Ungarn, 25.7.) 50 Jahre Nenad Radivojević (Serbien, 25.7.) Jacob Erel (Israel, 26.7.) Alfred Ludwig (Österreich, 26.7.) David I. Bowen (Nordirland, 26.7.) 60 Jahre Jeff Davis (England, 27.7.) Björn Ahlberg (Schweden, 28.7.) 70 Jahre Stefan Tivold (Slowenien, 28.7.) 60 Jahre Natasa Joksimović (Serbien, 28.7.) Karl Espen Eriksen (Norwegen, 28.7.) 50 Jahre Robert Kispal (Ungarn, 28.7.) Peter Stadelmann (Schweiz, 29.7.) João Leal (Portugal, 30.7.) Des Casey (Republik Irland, 31.7.) Tugomir Frajman (Slowenien, 31.7.) Jozef De Ryck (Belgien, 31.7.) Joël Wolff (Luxemburg, 31.7.) Javier Tebas (Spanien, 31.7.) Duncan Fraser (Schottland, 31.7.) Cenk Cem (Türkei, 31.7.) 40 Jahre MITTEILUNGEN l Am 30. Mai wurde Peter Gilliéron zum vierten Mal für eine zweijährige Amtszeit zum Präsidenten des Schweizerischen Fußballverbands gewählt. l Die nächste Ausgabe von UEFA• direct erscheint Ende August. Sheila Begbie (Schottland, 1.8.) Kimmo J. Lipponen (Finnland, 1.8.) Vibeke Karlsen (Norwegen, 1.8.) Erich Rutemöller (Deutschland, 2.8.) 70 Jahre Luciano Luci (Italien, 2.8.) Johan van Kouterik (Niederlande, 2.8.) Mehmet Süheyl Önen (Türkei, 2.8.) Andreas Schluchter (Schweiz, 3.8.) Marie Barsacq (Frankreich, 3.8.) Zdravko Jokić (Serbien, 4.8.) Sergei Sidorowski (Russland, 4.8.) David A. Gill (England, 5.8.) Yves Wehrli (Frankreich, 5.8.) Aleh Tschikun (Belarus, 5.8.) Piet Hubers (Niederlande, 6.8.) Pierino L. G. Lardi (Schweiz, 7.8.) Marcel Vanelshocht (Belgien, 8.8.) Plarent Kotherja (Albanien, 8.8.) Olivier Henry (Belgien, 8.8.) Nico de Pauw (Belgien, 8.8.) 40 Jahre Odd Flattum (Norwegen, 9.8.) Roy Hodgson (England, 9.8.) Nick Nicolaou (Zypern, 9.8.) Peter Fossen (Niederlande, 10.8.) Dr. Urs Vogel (Schweiz, 11.8.) Domenico Messina (Italien, 12.8.) Eva Ödlund (Schweden, 12.8.) Emil Kostadinow (Bulgarien, 12.8.) Ronit Glasman (Israel, 12.8.) Roger Vanden Stock (Belgien, 13.8.) Joseph Mifsud (Malta, 13.8.) Cornel Cristian Bivolaru (Rumänien, 13.8.) Patrick Willemarck (Belgien, 13.8.) George Pandelea-Dobrovicescu (Rumänien, 14.8.) Jevgeņijs Miļevskis (Lettland, 15.8.) Kjell Alseth (Norwegen, 15.8.) Thibault De Gendt (Belgien, 15.8.) Jacques Lagnier (Frankreich, 16.8.) Victor Beceiro (Spanien, 16.8.) Sergei Prjadkin (Russland, 17.8.) Bente Ovedie Skogvang (Norwegen, 17.8.) Dennis Beiso (Gibraltar, 17.8.) Danijel Jošt (Slowenien, 18.8.) Agenda Juli Romano Clavadetscher (Schweiz, 18.8.) Borja Santana (Spanien, 18.8.) Vitalijs Liholajs (Lettland, 19.8.) Mordechai Shpigler (Israel, 19.8.) Patricia Gregory (England, 19.8.) Hans Reijgwart (Niederlande, 19.8.) František Laurinec (Slowakei, 19.8.) Graham Hover (England, 19.8.) Per Ravn Omdal (Norwegen, 20.8.) Carmel Bartolo (Malta, 21.8.) Hasan Ceylan (Türkei, 22.8.) Kazimierz Oleszek (Polen, 22.8.) Antonios Karpetopoulos (Griechenland, 22.8.) Geoffrey Thompson (England, 23.8.) 70 Jahre Ioannis Economides (Griechenland, 23.8.) Demetrio Albertini (Italien, 23.8.) Luis Manuel Rubiales Béjar (Spanien, 23.8.) Enrique González Ruano (Spanien, 24.8.) David Delferiere (Belgien, 24.8.) Nicolae Grigorescu (Rumänien, 24.8.) 60 Jahre Pawel Kolew (Bulgarien, 24.8.) 40 Jahre Bert Andersson (Schweden, 25.8.) Giancarlo Abete (Italien, 26.8.) Regina Konink-Belksma (Niederlande, 26.8.) Karen Nalbandjan (Armenien, 27.8.) Tammo Beishuizen (Niederlande, 27.8.) Clémence Ross (Niederlande, 27.8.) Karl Hopfner (Deutschland, 28.8.) Denni Strich (Deutschland, 29.8.) Scilla Gennaro (Italien, 29.8.) Leo Windtner (Österreich, 30.8.) Charles John Grundie (Nordirland, 30.8.) Marian Ruzbarsky (Slowakei, 30.8.) Christer Fällström (Schweden, 31.8.) Cristel Brorsson (Schweden, 31.8.) Stefano Podeschi (San Marino, 31.8.) Pedro Dias (Portugal, 31.8.) Christoph Kollmeier (Deutschland, 31.8.) Sitzungen 2.7.2015 in Nyon Auslosung der Vor- und Hauptrunde des UEFA-Futsal-Pokals 2015/16 und des europäischen Qualifikationswettbewerbs zur Futsal-Weltmeisterschaft 2016 17.7.2015 in Nyon Auslosung der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League und der UEFA Europa League 25.7.2015 in St. Petersburg Auslosung der Vorrunde zur FußballWeltmeisterschaft 2018 in Russland Wettbewerbe 1.7.2015 UEFA Champions League: 1. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 2.7.2015 UEFA Europa League: 1. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 9.7.2015 UEFA Europa League: 1. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 9.-19.7.2015 in Portugal Beach-Soccer-WM 14./15.7.2015 UEFA Champions League: 2. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 15.-27.7.2015 in Israel Endrunde der U19-FrauenEuropameisterschaft 16.7.2015 UEFA Europa League: 2. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 21./22.7.2015 UEFA Champions League: 2. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 23.7.2015 UEFA Europa League: 2. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 6.-19.7.2015 in Griechenland Endrunde der U19-Europameisterschaft 28./29.7.2015 UEFA Champions League: 3. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 7./8.7.2015 UEFA Champions League: 1. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 30.7.2015 UEFA Europa League: 3. Qualifikationsrunde (Hinspiele) Agenda August Sitzungen 7.8.2015 in Nyon Auslosung der Playoffs der UEFA Champions League und der UEFA Europa League 20.8.2015 in Nyon Auslosung der Sechzehntel- und Achtelfinalbegegnungen der UEFA Women’s Champions League 27.8.2015 in Monaco Auslosung der Gruppenspiele der UEFA Champions League 28.8.2015 in Monaco Auslosung der Gruppenspiele der UEFA Europa League 6.8.2015 UEFA Europa League: 3. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 11.8.2015 in Tiflis UEFA-Superpokal 11.-16.8.2015 UEFA Women’s Champions League 2015/16: Qualifikationsrunde 18./19.8.2015 UEFA Champions League: Playoffs (Hinspiele) 20.8.2015 UEFA Europa League: Playoffs (Hinspiele) 25./26.8.2015 UEFA Champions League: Playoffs (Rückspiele) Wettbewerbe 25.-30.8.2015 UEFA-Futsal-Pokal: Vorrunde 4./5.8.2015 UEFA Champions League: 3. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 27.8.2015 UEFA Europa League: Playoffs (Rückspiele) UEFA • direct | 06.15 | 23