DER DOLOMITENFREUND
MITTEILUNGEN
für unsere
MITGLIEDER und FREUNDE
Folge II/2004
Wir trauern um Prof. Walther Schaumann
Am Mittwoch, den 13. Oktober, ist unser Obmann im 82. Lebensjahr
nach kurzer schwerer Krankheit von uns gegangen.
Am Dienstag, den 19. Oktober, wurde er unter großer Anteilnahme
zu seiner letzten Ruhestätte auf den Friedhof in Mauthen geleitet.
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Aus dem Verein: Nachruf ............................................................................................................... 2
Bericht über die ao. Vorstandssitzung ............................................................................................ 7
Spendeneingänge............................................................................................................................. 8
Die Aktion 2004 ............................................................................................................................ 10
Pläne für 2005 ............................................................................................................................... 19
Von unserem Museum, die Sonderausstellungen 2004 ................................................................ 21
Nicht ganz weihnachtliche Gedanken ... oder doch? .................................................................... 24
Buchbesprechungen ...................................................................................................................... 27
INDICE 2/2004
pagina
Dalla nostra Associazione .............................................................................................................. 9
Collegamento stabilito .................................................................................................................. 14
Dal nostro Museo, mostra speciale ............................................................................................... 23
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Aus dem Verein
Walther Schaumann ist gestorben.
Auch diejenigen, die am 19. Oktober von Walther Schaumann am Soldatenfriedhof von
Kötschach-Mauthen Abschied nahmen, werden es noch nicht fassen können: Walther
Schaumann ist gestorben. Wir werden sein „Schön, daß Du da bist“, seinen festen Händedruck,
seinen Blick in die Augen nicht mehr erleben.
Walther Schaumann lag während seiner letzten Lebenstage im Krankenhaus Laas mit Blick auf
seine Berge. Die Berge, die ihn seit den Wanderungen mit seinem Vater, Offizier im Ersten
Weltkrieg, nicht mehr losließen. Die Berge, denen er nach seiner Kriegsdienstleistung bei der
Marine im Zweiten Weltkrieg sein Leben widmete. Als er 1961 als Oberleutnant in das
Österreichische Bundesheer übernommen wurde, zog es ihn als Kompaniekommandanten in die
Lienzer Dolomiten, und als Walther Schaumann für eine Karriere in Wiener Stabsstellen
vorgesehen war, fasste er seinen großen Entschluß: Zwischen Ortler und Isonzo hat der
Stellungskrieg der Jahre 1915-1918 ein gewaltiges Wegenetz hinterlassen, das nun endgültig zu
verfallen drohte. Es wäre doch eine einzigartige Gelegenheit, diese Wege von jungen Menschen
jener Nationen gemeinsam ausbauen zu lassen, die sich seinerzeit mit der Waffe gegenüberstanden. Es wäre aber nicht Österreich gewesen, wenn diese Idee nicht von allen beamteten
Stellen rundheraus abgelehnt worden wäre: kein Geld, in Italien auch noch, mit Freiwilligen wer, bitte, wird denn so was machen - und überhaupt: völlig unmöglich.
Also packte Walther Schaumann 1973 - knapp 50jährig und damit in einem Alter, in dem so
mancher Österreicher seinen Ruhestand einleitet - seine Familie, ein paar Verwegene, einen
geliehenen Geländewagen und Schaufel und Krampen. Das erste Ziel waren die Frontwege in
den „Weißen Bergen“ der Fanes, dem sagen- und märchenumwobenen Gebirge der Ladiner.
Eine Alpinikompanie übte nebenbei und ein Soldat erkrankte lebensgefährlich. Kein Fahrzeug
war vorhanden, der Weg in’s nächste Spital viel zu weit. Der junge Mann war dem Tode
geweiht, wenn da nicht Walther Schaumann gewesen wäre, ihn in seinen Pinzgauer gepackt und
in einer wahren Höllenfahrt in das Krankenhaus nach Bruneck gebracht hätte. Es muß wohl eine
jener Fahrten gewesen sein, von denen wir zu sagen pflegten, es sei ein Glück, daß er sich nicht
selbst begegnen könne.
Der Soldat überlebte und nun interessierte sich die Presse für die Sache. Ein Reporter, der den
beschwerlichen Weg in die Fanes gefunden hatte, fragte, was diese seltsamen Leute denn da
machten - und Gabi Schaumann antwortete spontan: „Wir bauen die Friedenswege - le vie della
pace“.
Ein italienischer General kam und erklärte, Walther einen Wunsch erfüllen zu wollen - dieser bat
um feste Unterkunft für den Bautrupp, eine kleine Kaserne der italienischen Armee am
Limojoch. Das Unglaubliche geschah und Walther Schaumann war wohl der erste österreichische Offizier nach 1918, der eine italienische Kaserne befehligte. Dabei war der
Höhepunkt der Südtirolkrise noch keine 10 Jahre vorbei.
Nach Bauaktionen am Col di Lana, dem Hexenfels, am Lagazuoi und im Tofana-Gebiet
wechselten die Dolomitenfreunde an die österreichisch-italienische Grenze: zu den Stellungen
entlang der Karnischen Front von Sillian bis zum Plöckenpaß. Sollten die Kriegssteige aber als
Höhenweg für eine mehrtägige Wanderung dienen, mussten auch Hütten gebaut werden. Ohne
Unterstützung des österreichischen Bundesheeres und insbesonders der Freiwilligen der
Garnison Lienz wäre das wohl kaum möglich gewesen. Waren die „Dolomitenfreunde“ doch
noch immer ein „alpiner Bettelorden“ dessen jährlicher Rechnungsabschluß so manchem
Vorstandsmitglied den Angstschweiß auf die Stirne getrieben hatte. Zwei bewirtschaftete
Unterkünfte wurden errichtet: die Porze-Hütte und die Standschützen-Hütte auf Filmoor, einer
der Lieblingsgegenden von Walther Schaumann. Als es aber zur behördlichen Abnahme
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kommen sollte, stellte die Kommission das Fehlen einer Kläranlage fest. Wie baut man so ein
Ding? So mancher wäre da einige Tage vor der Eröffnung schlicht verzweifelt - aber gerade
solche Hindernisse spornten Walther zu unglaublicher Kreativität an: In den Gasthäusern
zwischen Kartitsch und Untertilliach suchte er solange, bis ein deutscher Sommergast sich
tatsächlich dazu bekannte, als Bauingenieur eine Kläranlage bauen zu können. Er verließ seine
Familie für einige Tage und zog zur Standschützenhütte. Als erstes konstatierte er: Für eine
Kläranlage braucht man Betonringe, ähnlich jenen, die zuhauf entlang der Baustellen an der
Lesachtalstraße lagen. Der Himmel, das Schicksal, irgendwer erhörte wohl Walthers Flehen: am
nächsten Tag lagen die benötigten Ringe bei der Standschützenhütte, weiß Gott, welcher Engel
sie da hinaufgeflogen hatte. Daß sich an die zeitgerechte Eröffnung der Standschützenhütte
diejenigen, die sie nur aus Erzählungen überliefert erhielten, besser erinnern konnten, als so
manche unmittelbar Beteiligte, darf da nicht wundern.
Denn Walther konnte Menschen begeistern wie kein Zweiter. Sein klares Auftreten, seine
Unbeirrbarkeit in der Zielerreichung, gepaart mit einem schon ausgestorben geglaubten Charme
alter Schule und einer gehörigen Portion Humor war es, das ihn so unwiderstehlich machte.
Dabei wusste er auch ganz genau, wann und wo der Einsatz des „Herrn Oberst“ oder des „Herrn
Professors“ notwendig war, um Widerständen zu begegnen. Sein Führen durch Vorbild und
seine Achtung vor den Menschen, gleichgültig welcher Berufs- oder Bildungsklasse sie
angehörten, öffneten ihm die Herzen. Sein Markenzeichen war die Arbeitskluft, das „Blauzeug“,
die Latzhose, die Arbeitsjacke. Da konnte es schon passieren, daß ihn ein Passant am Steuer des
Pinzgauers ansprach, ob er denn der Fahrer vom Oberst Schaumann sei. Nun, er führte ja
tatsächlich den Oberst Schaumann im Wagen, so bejahte Walther dies - für die 10 DM Trinkgeld
ließen wir uns den Wein im Schwimmbad von Cortina schmecken.
Walther Schaumann führte uns ja auch in Gebiete, die zu den schönsten dieser Erde zählen.
Monte Piano. Es war eine Gnade, das Tagwerk verrichten zu dürfen, umgeben von
Schusterplatte, Drei Zinnen, Cadini-Spitzen, Marmarole, Cristallo, Tofanen, Hoher Gaisl,
Plätzwiese, Dürrenstein, dem Höhlensteintal. Unser Lohn waren die Nächte in der Capanna, der
kleinen Holzhütte, die gerade als Küche, zum Zusammensitzen und für ein paar notdürftige
Schlafplätze unter’m Dach reichte. Die Nächte, in denen Walther seinen Glühwein kochte, da
war wohl Wein drin und Gewürz, aber dann kam der Augenblick, wenn er mit großer Geste der
linken und der rechten Hand den Inhalt zweier Grappaflaschen dazugoß. Den Topf gibt es noch.
Und wenn der Tag gut gelaufen war, dann fing Walther an zu erzählen. Vom Ersten Weltkrieg,
von Südtirol, von den Menschen, die das miterlebt haben. Walther hatte jahrelang mit ihnen
gesprochen, den Offizieren, den einfachen Soldaten, den Pfarrern, den Bauern, den Gutsherren,
den Mägden, den Postfräulein. Walther konnte den Menschen zuhören, die etwas zu sagen
hatten, gleich welche Sprache oder welchen Dialekt sie sprachen. Und weil wohl am Anfang des
Erzählens das Zuhören steht, war Walther so ein begnadeter Geschichtenerzähler. Und er ließ
uns an seinem Schatz teilhaben. Wenn’s draußen blitzte, dann erzählte er von den „Beiden
Schachspielern“ und wenn’s am Abend Fisch gegeben hat, von seinen militärischen Erfahrungen
als junger „Aal-Transporteur“ bei der Kriegsmarine, ganz selten von der zweimaligen
Versenkung seiner Schiffe und den erschütternden aber auch immer wieder menschlich so
berührenden Erlebnissen am Rückzug durch Russland und Polen. Diese Abende waren der Lohn,
den wir für einen anstrengenden Arbeitstag wollten, nicht mehr und nicht weniger. Und einige
hatten noch das Glück, eine Frontreise mit Walther unternehmen zu dürfen. So wie er sie noch
wenige Wochen vor seinem Tode durch die westlichen Julischen Alpen unternehmen konnte,
von seiner Frau Gabriele und engsten Freunden so liebevoll wie umsichtig geplant und durchgeführt.
Nachdem am Monte Piano auch das Freilichtmuseum eine stattliche Ausdehnung erreicht hatte
und Klettersteige die alpine Wegvielfalt krönten, zog der „alpine Bettelorden“ weiter. Über
Vermittlung guter Freunde gelangten wir zum Plöckenpaß und wahrscheinlich war es die
Verbundenheit außergewöhnlicher Menschen, die Walther Schaumann und Ökonomierat Fritz
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Gressel so rasch „handelseins“ werden ließen. Auf der Hausalm bezog Walther sein nächstes
Basislager, daß es sein letztes werden sollte, wusste keiner. Geplant waren ja zwei, drei Jahre,
dann sollte es weiter gehen, an die italienisch-slowenische Grenze, oder nach Westen, wer wollte
sich da den Kopf zerbrechen. Doch eines frühen Morgens saß Walther nicht in der Almhütte,
obwohl seine „Morgenarbeit“ getan war: der Ofen brannte, die Semmeln lagen darauf. Umschau
wurde gehalten und ganz hinten, wo die Mistgrube war, stand Walther in hüfthohen Brennesseln
und schaute auf den Kleinen Pal. Auf die verwunderte Frage, was er denn in aller Herrgottsfrühe
hier mache, meinte er nur: Da baue ich nächstes Jahr eine Seilbahn hinauf. Und so geschah’s.
Der Bau der Seilbahn durch das Bundesheer erlaubte die
Anlage des gewaltigen Freilichtmuseums am Kleinen Pal.
Aus zwei Jahren wurden zwanzig. Wege und Klettersteige
waren rekonstruiert, Biwaks und Hütten errichtet, Freilichtmuseen gebaut. Jetzt fehlte noch die Krone: das Museum.
Der Gedanke war schon jahrelang da, die Einrichtung in den
Dolomiten-Forts Landro und Mitterberg scheiterten an allzu
viel Regionalpolitik. Wenn aber nun am Plöckenpaß das
größte Freilichtmuseum des Ersten Weltkrieges am Entstehen war, dann gehörte wohl auch ein ordentliches
Museum hierher. Von dem Provisorium im ausgedehnten
Foyer des Rathauses mag sich so mancher in seiner
Beschaulichkeit gestört gefühlt haben. Walthers unbeirrte
Zielverfolgung führte letztlich zum Ausbau von Rohbauteilen des Rathauses, in denen endlich die professionelle
Einrichtung des größten und bedeutendsten Museums des
Ersten Weltkrieges in Österreich stattfinden konnte.
Kaum war das Museum fertig meinte Walther, jetzt brauche
es noch Sonderausstellungen, sonst wird es eintönig. Er hat
heuer noch die 10. Sonderausstellung eröffnen können. Das alles wurde wieder mit Freiwilligen
eingerichtet, die von Walther Schaumann und seinen Ideen noch genauso begeistert waren, wie
dreißig Jahre zuvor in der Fanes.
Wer zählt die Prominenz, die seitdem in das adrette Bergdörfchen gefunden hat, die Minister,
Botschafter, Attachés und Wirtschaftsvertreter, wer zählt die Gruppen und Einzelreisenden aus
allen möglichen Nationen, die von den Museen gehört haben und sie selbst einmal sehen
wollten.
Einstweilen plante Walther weiter, trieb die notwendigen Mittel auf, fuhr im Sommer mit seiner
geliebten Seilbahn, die er nur mit auserlesenen Vertrauten teilte, schrieb seine Bücher, führte
faszinierte Besucher durch das Museum - und versah hin und wieder alles, was sich nicht
bewegte mit einem neuen Karbolineum-Anstrich, es war eben nicht ganz ungefährlich, sich bei
den Dolomitenfreunden ausruhen zu wollen.
Wir werden keine Begrüßung von Walther Schaumann mehr hören.
Wir werden mit ihm keine Planungsgespräche mehr führen.
Wir werden ihn nicht mehr als so charmanten wie hartnäckigen Vertreter des „alpinen
Bettelordens“ erleben.
Wir werden kein Kapitel seines neuen Buches mehr probelesen dürfen.
Wir werden keine Museumsführung durch ihn mehr miterleben.
Wir werden mit ihm keine Reise mehr machen.
Wir werden keine Geschichten mehr von ihm hören.
Walther Schaumann hat uns mehr gegeben als von uns genommen.
Unsere Welt ist ein Stück ärmer geworden.
Walther Schaumann ist gestorben.
Erik f. J. Eybl
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Am Dienstag, dem 19. Oktober 2004 wurde Oberst Prof. Walther Schaumann im Beisein einer
großen Trauergemeinde zu seiner letzten Ruhestätte auf den Ortsfriedhof in Mauthen begleitet.
Zahlreiche Abordnungen von
Militär, Gendarmerie,
Kameradschaftsbund, Bergrettung, Feuerwehr und anderen
öffentlichen Institutionen sowie
viele GemeindebürgerInnen und
Dolomitenfreunde aus dem Inund Ausland waren gekommen,
um von ihm Abschied zu
nehmen. Der Coro Cortina war
eigens aus Cortina d’Ampezzo
angereist, um für den jahrelangen guten Freund ein letztes
Mal sein geliebtes Lied „Signore
delle cime“ erklingen zu lassen.
Musikalisch umrahmt
wurden die
Begräbnisfeierlichkeiten
von der Militärmusik
Kärnten und der
Singgemeinschaft
Kötschach-Mauthen.
Die große Anzahl von
Menschen, die
gekommen sind um
Oberst Prof. Walther
Schaumann die letzte
Ehre zu erweisen zeigt,
welche große Sympathie
er genossen hat und
welche große
Wertschätzung seiner
Idee und seinen
Leistungen
entgegengebracht wird.
Als äußeres Zeichen der Verbundenheit
mit "seinem Bataillon" - wie Oberst
Schaumann das Jägerbataillon Lienz
nannte - holten Kameraden Erde von den
ehemaligen Arbeitsgebieten Col di Lana,
Monte Piano und Filmoor, um sie ihm
mit ins Grab zu geben.
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Auszüge aus der Traueransprache von Bgdr Gunther Spath, der sich zu Beginn seiner Rede
an die letzte Begegnung auf der Hausalm vor knapp zwei Monaten erinnerte:
....Als letzte irdische Begegnung mit unserem
Kameraden Walther hätte ich dieses Treffen niemals
eingestuft - im Gegenteil. Im Wissen um seine
Krankheit, die damals gerade überstandene Operation
hat mich überrascht, wie vital er war, immer mit Blick
in die Zukunft, auf die nächste Aktion, das nächste
Buch, das es zu schreiben galt.....
Danach gab Bgdr Spath einen kurzen Rückblick auf
Walthers Tätigkeit bei der Kriegsmarine im Zweiten
Weltkrieg, seine berufliche Laufbahn beim Österr.
Bundesheer bis 1983, als er sich mit dem Eintritt in
den Ruhestand ganz seinem Lebenswerk, den "Friedenswegen" widmen konnte.
... Wie oft hört man in Nachrufen: "Ein außergewöhnlicher Mensch ist von uns gegangen, ein
einmaliger, er hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke". Hier und heute ist es mehr als eine
Floskel, ein Mensch hat eine Lebensidee mit aller Konsequenz und Zielstrebigkeit und gegen
nicht wenige Hürden umgesetzt. Und er hat Bleibendes buchstäblich in den Fels der Dolomiten
und der Karnischen Alpen gehauen, ein Mahnmal für das "Nie wieder Krieg", für den Frieden
zwischen den Völkern, die der Soldat mehr erhofft als so mancher unglaublich Friedensbewegte
- einfach, weil er weiß was Krieg bedeutet.
Und Oberst Prof. Walther Schaumann wusste es ganz genau und widmete sein Leben der
Mahnung davor, anhand des praktischen Beispieles der Fronten des Ersten Weltkrieges.
Wenn dazu anlässlich der jährlichen Debatten um die Unterstüztung durch die Soldaten des
Bundesheeres einem Herrn in Wien heuer im Frühjahr der Satz einfiel: "das sei ja nur ein
regionales Obergailtaler Unternehmen", da fällt einem nur schwer ein passender Kommentar ein.
Der Weltliteratur wäre vielleicht das eine oder andere Zitat zu entnehmen.
Nicht jeder der von uns geht hinterlässt ein Vermächtnis von diesen Dimensionen und dieser
Bedeutung. Und wenn wir seinem Leben, seinem Schaffen gerecht werden wollen, wenn alles
hier Gesagte nicht leere Hülle bleiben soll, wenn eben nicht eine nie mehr zu schließende Lücke
entstehen soll, dann haben wir alle, jeder einzelne dieser fast unüberschaubaren Trauergemeinde,
heute und hier, am Grab von Oberst Prof. Walther Schaumann eine Verpflichtung zu
übernehmen: Lassen wir dieses gigantische Projekt weiterleben, füllen wir es weiter mit Inhalt,
setzen wir fort, wo sein nimmermüder Geist aufhören musste. Seine Friedenswege
weiterzuführen, das ist wichtiger als alle Kränze und alle Nachrufe. Denken wir daran in den
kommenden Monaten, Jahren und Jahrzehnten.....
***
Danksagung
Wir möchten uns auf diesem Wege für die vielen Zeichen der Anteilnahme anlässlich des
Heimganges von Oberst iR Prof. Walther Schaumann bedanken: Für die ehrlichen Worte des
Mitgefühls, ob persönlich oder in einem der zahlreichen Beileidsschreiben überbracht, für die
Kranz- und Kerzenspenden sowie die Geldspenden zugunsten der Aktion "Friedenswege".
Für die aufopfernde und fürsorgliche Pflege im LKH Laas ein aufrichtiges Danke.
Wir wollen auch Bürgermeister Hartlieb und dem Gemeinderat für die Ehrerweisung danken
sowie allen Mitwirkenden und Teilnehmern, allen Vereinen und Abordnungen, die unseren
"Vater der Friedenswege" auf seinem letzten Weg begleitet haben.
Dies alles hat uns in diesen schweren Stunden die Kraft gegeben sein Lebenswerk
weiterzuführen, so wie er es immer wollte.
Familie Schaumann und der Vorstand der
Dolomitenfreunde
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Infolge Ablebens von Obmann Prof. Walther Schaumann wurde durch Dr. Erik Eybl diese
Vorstandssitzung einberufen.
Protokoll der Vorstandssitzung am 19.10.2004
Ort: Gasthaus "Al Valico", Plöckenpass; Beginn: 17.15
Anwesend:
Vorstand:
Erik Eybl
Beirat:
Walter Hartlieb
Roberto Lenardon
Karin Schmid
Christian Tietze
Klaus Wiedemann
Daniele Bobek
Martin Dobernik
Werner Grübl
Andreas Ostadal
Martin Scherr
Um die Handlungsfähigkeit des Vereins "Dolomitenfreunde" zu gewährleisten stellte Dr. Eybl
2 Anträge:
1
2
Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung im 2. Quartal 2005
Aufnahme von Frau Gabriele Schaumann in den Vorstand und Betrauung mit den
Agenden des Obmanns bis zur Generalversammlung
Frau Schaumann erklärte sich mit dem Antrag einverstanden.
Beide Anträge wurden ohne Gegenstimmen angenommen.
Ende der Sitzung: 17.25
Für die Richtigkeit des Protokolls: Tietze
In der Folge wurden im Rahmen einer schriftlichen Abstimmung einstimmig in den Vorstand
kooptiert:
Bgdr Gunther Spath, Klagenfurt
Vzlt Friedel Kalser, Lienz
sodass sich der Vorstand dzt. aus folgenden Personen zusammensetzt:
Vorstand: Bgdr Herbert Bauer, Adjutant d. HBM, Wien
Dr. Erik F. J. Eybl, Wien
Boris Gasperlin, Ljubljana, Vertreter SLO
Ing. Carl Gressel-Plöckner, Kötschach-Mauthen
Bgm. Walter Hartlieb, Kötschach-Mauthen
Vzlt Friedel Kalser, Lienz
VzBgm Hubert Katschnig, Kötschach-Mauthen
Dr. Klaus Knüsli, Davos, Vertreter CH
Roberto Lenardon, Monfalcone, Vertreter I
Gabriele Schaumann, Wien/Kötschach-Mauthen
Bgdr Gunther Spath, Vertreter des Militärkommandos Kärnten
Karin Schmid, Kötschach-Mauthen
Christian Tietze, Wien
Mag. Wolfgang Tietze, Wien
Klaus Wiedemann, Hochheim/Main, Vertreter D
Vertreter des BMLV, dzt. vakant
Rechnungsprüfer:
Mag. Werner Grübl, EA-Generali Vers.AG, Wien
Mag. Fritz Maiwald, UBS, Zürich
Die Abhaltung der außerordentlichen Generalversammlung ist für die 23. Kalenderwoche 2005
in Kötschach-Mauthen geplant, in Verbindung mit der Eröffnung der neuen Sonderausstellung.
Details entnehmen Sie bitte der nächsten Ausgabe des "Dolomitenfreunds".
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Spendeneingänge 1.1. - 31.10.2004 in €:
Ammann Josef ..................................................... 80,00
Annewanter Michael............................................ 25,00
Bachmann Hansrudolf ......................................... 13,33
Bachschwell Wolfgang u. Sylvia....................... 100,00
Bolz Jürgen.......................................................... 15,00
Bonner Franz ....................................................... 30,00
Bösch Fredy........................................................... 6,67
Bühler Rudolf ...................................................... 90,67
Cabas Alex............................................................. 4,00
Chersovani Sergio ............................................... 80,00
Daiser Rupert....................................................... 25,00
Del Frari Alessandro............................................ 15,00
Dinnebier Gerhard ............................................... 32,70
Dobernik Martin .................................................. 80,00
Drumbl Hans ....................................................... 30,00
Dunkl Herbert...................................................... 50,00
Ebner Dagmar/Mattersdorfer Isolde .................. 100,00
Edelmayer Robert ................................................ 50,00
Egger Helmut....................................................... 80,00
Enöckl Georg..................................................... 100,00
Feyl Theo............................................................. 31,13
Fischer Johs. ........................................................ 26,67
Flad Werner ......................................................... 75,00
Flaig Gerd.......................................................... 115,00
Fernmeldetruppenschule...................................... 58,00
Forti Familie ...................................................... 114,00
Frenzel Friedrich ................................................. 30,00
Gietenbruch Hannsjörg........................................ 13,52
Glittenberg Dieter ................................................ 30,00
Grendelmeier-Jehle Alois ...................................... 6,67
Gugolz Walter ..................................................... 13,33
Hämmerle Christa................................................ 25,00
Hofer Karl-Heinz................................................. 30,00
Hoffmann Hans ................................................. 150,00
Hoppe Erhard....................................................... 15,00
Hrubischek Wilhelm............................................ 30,00
Hürzeler Heinz..................................................... 15,00
Janda Kurt.............................................................. 4,00
Jöhrer Peter.......................................................... 10,00
Kalser Michael..................................................... 15,00
Knüsli Klaus ...................................................... 100,00
Kökeny György ................................................... 30,00
Komposch Kurt ..................................................... 5,00
Korner Wolfgang................................................. 50,00
Koutny Peter........................................................ 10,00
Kozak Hans ......................................................... 24,00
Kozlik Karl .......................................................... 25,55
Krünes Astrid u. Leihs Dietrich......................... 200,00
Kübler Peter......................................................... 30,00
Küsgens Volker ................................................... 50,00
Lackenberger Ronald........................................... 60,00
Langner Wolfgang................................................. 5,00
Lauer Josef und Christine .................................... 40,00
Lederer Sepp........................................................ 30,00
Leibnitz 1. Lehrkompanie.................................. 150,00
Lemerhofer Helmut ............................................. 10,00
Lenardon Roberto.............................................. 850,00
Mangold Maximilian ........................................... 48,33
Marzani Mario ..................................................... 15,00
Mattersdorfer Isolde ............................................ 10,00
Michalsky Josef ..................................................... 5,00
Mühlsteiger Fam................................................ 100,00
Murbach Werner ..................................................46,67
Nigitz Thomas......................................................30,00
Novacek Hans ......................................................15,00
Oppitz Hans........................................................200,00
Ott Helga ................................................................4,00
Peter Karl-Heinz.................................................100,00
Pichlmayer Simon ................................................10,00
Pickner Michael ...................................................20,00
Pilles Hans-Christian............................................10,00
Plass Robert..........................................................10,00
Platzer Werner......................................................20,00
Portolan Francesca ...............................................15,00
Raiger Josef............................................................4,00
Reber Kurt............................................................13,33
Reininger Helmfried.............................................24,00
Rössler Ernst ........................................................10,00
Rohr Friedrich ....................................................150,00
Sablatnig Ferdinand .............................................20,00
Schaumüller Hans und Maria...............................19,00
Schmid Karin .......................................................20,00
Schmid Klaus .......................................................30,00
Schmidt Rudolf ....................................................20,00
Schneider Wolfgang.............................................40,00
Schorr Joachim.....................................................20,00
Schüller Brigitta .....................................................4,00
Seefried Holger ....................................................10,00
Sinn Karl ..............................................................50,00
Soglia Domenico..................................................15,00
Spendenbüchse Hausalm....................................222,71
Spendenbüchse Kl. Pal.......................................475,79
Spendenbüchse Lingelbach................................224,00
Spendenbüchse MG-Nase ..................................139,13
Spendenkassa Museum ......................................187,16
Spendenkasse Sonderausstellung .......................285,28
Stammer Hans-Jürgen ..........................................20,00
Strauß Andreas.....................................................32,00
Streng Wolfgang ..................................................10,00
Tietze Otmar...........................................................6,00
Toth Gábor .............................................................5,00
Uhlik Hans ...........................................................10,00
Vecer Erich ..........................................................30,00
Vonbank Elmar ....................................................10,00
Wein Udo ...............................................................8,00
Weinlich Robert ...................................................20,00
Wiedemann Klaus u. Liesl .................................120,00
Wildermuth Gerd .................................................50,00
Wirth Peter ...........................................................30,00
Würzelberger Jörg................................................15,00
Zimmer Margot ....................................................15,00
Zoglauer Rudolf ...................................................10,00
Subventionen:
Oesterr. Nationalbank ......................................3600,00
Bundesmin. f. Bildung, Wissenschaft u. Kultur
..........................................................................6000,00
Kärntner Landesregierung................................3500,00
Förd.beitrag für die Sonderausstellungen:
Marktgemeinde Kötschach-Mauthen ...............4500,00
Herzlichen Dank!
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Sachspenden und spezielle Hilfeleistungen:
Konsul Kern/Wietersdorfer: 5 t Zement
Klauss-Lanzer W.: 4000 kW Freistrom f. d. Basislager
Schmid Klaus: Fotoreportagen samt Ausarbeitungen
Helmreich Hans: Fotoreportagen samt Ausarbeitungen
Bernegger Wilhelm: orig. Schweizer MilitärBergschuhe
Kozak Hans: Akkuschrauber
Fa. ECO: zwei LKW-Ladungen mit Palettenholz
Isolde u. Franz Mattersdorfer: div. Haushaltsgeräte
Christine u. Joe Lauer: Geschirr, Küchengeräte u.a.
Fam. Daiser: Werkzeug, Arbeitskleidung, Büromaterial
div. Mitarbeiter und Besucher: Lebensmittel, Getränke;
Arbeitsgeräte sowie div. Spezialarbeiten
Mitgliedsbeiträge für 2005:
Ordentliches Mitglied € 20,-Familienangehörige € 6,-Förderer ab € 35,-Mitglieder mit Einziehungsaufträgen bitten wir um rasche Bekanntgabe ev. Kontoänderungen!
Auch wir trauern mit den Angehörigen:
Trotz der Tatsache, dass unser "Dolomitenfreund" nur mehr zweimal jährlich erscheint, haben
wir unsere verstorbenen Mitglieder und Freunde nicht vergessen: Schücker Lorenz, Busato Aldo,
Gietenbruch Hansjörg und Mattersdorfer Franz.
Dalla nostra Associazione
Il 13 ottobre scorso, a causa di una malattia incurabile, Walther Schaumann ci ha lasciato.
La famiglia tutta e il consiglio direttivo degli Amici delle Dolomiti vuole ringraziare tutti coloro
che hanno voluto dimostrare la loro partecipazione al nostro dolore.
ASSEMBLEA STRAORDINARIA DEL DIRETTIVO
Il 19 ottobre scorso, all'osteria "Al valico" del passo di Monte Croce Carnico, il dott Erik Eybl ha
convocato un'assemblea straordinaria del consiglio direttivo degli Amici delle Dolomiti.
L'assemblea ha deciso all'unanimità, vista la dipartita del professor Schaumann:
1)
di convocare un'assemblea generale straordinaria degli Amici delle Dolomiti nel secondo
trimestre del 2005
2)
di nominare Gabriele Schaumann direttrice pro-tempore dell'associazione fino alla
convocazione della prossima assemblea
Canone associativo per 2005
Il canone associativo anche quest'anno è rimasto invariato. Vi preghiamo di versare la vostra
quota con sollecitudine per ricevere regolarmente il nostro giornale.
Le quote sono: Socio ordinario: € 20,-- Socio familiare: € 6,-- Socio sostenitore € 35,-Friulcassa SpA - Cassa di Risparmio Regionale; ABI 06340 CAB 64611 CIN W
il numero del conto 07400012919W intestato a Roberto Lenardon - Amici delle Dolomiti
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Die Aktion 2004
von Walther Schaumann1
An unserer diesjährigen Aktion beteiligten sich insgesamt 58 MitarbeiterInnen, davon:
19 Italiener, 19 Ungarn, 13 Österreicher, 4 Deutsche und 3 Slowenen.
Der erste Turnus unserer Freiwilligen für die Höhenbaustellen traf am 17.7. bei uns ein. Obwohl
sich unsere HelferInnen wie immer unentgeltlich in ihrem Urlaub zur Verfügung stellen - auch
die Fahrtkosten haben sie selber zu tragen - trafen mehr Anmeldungen ein, als wir aus
logistischen und finanziellen Gründen annehmen konnten.
Aber bevor unsere MitarbeiterInnen das Containerlager am Kl. Pal beziehen können, ist jedes
Jahr viel zu tun, um das Basislager und unsere Materialseilbahn aus der Winterruhe wieder zu
aktivieren. Dafür ist die Unterstützung durch das Österr. Bundesheer im Rahmen seiner
eigenen Aktion "Friedenswege" erforderlich. Der Pionierzug des JgB 26, Spittal a.d Drau, führte
alle notwendigen Ausbesserungen an Wegen, Stiegen und Anlagen auf der MG-Nase durch.
Heeresbergführer des JgB 24, Lienz, überprüften sämtliche Weg- und Steiganlagen zwischen
dem Cellon-Stollen und dem Kl. Pal auf alpine Sicherheit. Die PiKpzbV führte die alljährlich
von der Aufsichtsbehörde vorgeschriebene Überprüfung unserer Pal-Materialseilbahn mit HSUnterstützung durch, erst dann können die Dolomitenfreunde wieder die Betriebsführung
übernehmen.
Von der Windisch-Kaserne aus Klagenfurt kamen unsere zwei Feldkochgehilfen, die im
Gegensatz zu manch früheren Jahren nicht nur bei der Essenszubereitung, sondern auch punkto
Reinlichkeit gute Arbeit leisteten. Dabei wäre noch besonders zu berücksichtigen, dass der eine
von ihnen gar kein Koch war, sondern Musiker. Ihm gelang in überraschend kurzer Zeit der
Sprung vom Schlagzeug zur Küchenarbeit.
Alle diese Vorbereitungen wurden wesentlich erschwert durch meine plötzliche Erkrankung, die
eine sechsstündige Notoperation am 21.6. im Lienzer BKH erforderlich machte, bei der die
Gallenblase, der Gallenleiter, Steine und ein Tumor entfernt wurden. Ich konnte bereits nach
zwei Wochen zur Rehab ins LKH Laas bei Kötschach überstellt werden, und vier Wochen nach
der Operation übersiedelte ich von Laas in unser Basislager am Plöcken. Einst hatten
Gallionsfiguren am Bug von Fregatten und Clippern symbolhafte Bedeutung. Eine ähnliche
Funktion ist mir im 82. Lebensjahr nun wohl auch zuzuordnen.
Besonderer Dank gebührt meiner Frau, die während der gesamten Dauer des Spitalsaufenthaltes
täglich nicht nur mit den Mitarbeitern die anfallenden Maßnahmen im Basislager besprach und
Arbeiten im Museum im Rathaus erledigte, sondern auch jeden Tag zu mir nach Lienz auf
Besuch kam. Und der 32 Jahre alte PUCH-Haflinger war wie stets ihr treuer fahrbarer Untersatz.
Dass während dieser Zeit die gesamten Vorbereitungen wie geplant und störungsfrei verliefen,
ist wohl dem Einsatz und der mustergültigen Führung und Betreuung des Basislagers durch
Christine und Joe Lauer zu danken, die uns damit eine der großen Sorgen abnahmen.
Nachdem im Basislager alles wieder programmgemäß zur Betriebsaufnahme auf den
Vordermann gebracht worden war, traf auch pünktlich der erste Turnus unserer Mitarbeiter mit
dem seit Jahren bewährten Team unter Eugenio aus Seren del Grappa ein. Bauleiter war wie in
den Vorjahren wieder Martin aus Lienz, also für den Aktionsstart gerade die richtige personelle
Zusammensetzung.
Am Montag, den 19.07.2004 Beziehen des Containerlagers und Kontrollrundgang durch einen
Teil des Freilichtmuseums. Trotz der wesentlich höheren und auch länger anhaltenden
Schneelage in der Hochregion gab es weitaus weniger Beschädigungen an Wegen, Anlagen und
1
Walther Schaumann hat noch im September einen Großteil der Beiträge in dieser Folge verfasst.
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Trockenmauern als im vorhergegangenen Winter. Am 20.07. nahm auch der Seilaufzug vom
Containerlager zur Riegelstellung den Betrieb auf. Dadurch wurde auch der weitgehend
problemlose Nachschub mit Baumaterial für unsere Baustelle am linken Flügel kontinuierlich
gewährleistet. Dank der Einsatzfreude der Mitarbeiter machten dort die Instandsetzungen
größere Fortschritte als erhofft.
Während diese Vorbereitungen auf
Hochtouren liefen, blickte der
Bauleiter Prof. Schaumann vom
Balkon seines Zimmers im LKH Laas
immer wieder sehnsüchtig in
Richtung Plöcken.
Neben dem "Plöckenblick" nützte er
den Spitalsaufenthalt, um am Manuskript für sein neues Buch (Nr. 15) zu
arbeiten, das im nächsten Jahr bei
Hermagoras erscheinen soll.
Doch das selbst von den behandelnden
Ärzten nicht für möglich gehaltene schaffte
er. Vier Wochen nach seiner schweren
Operation im BKH Lienz übersiedelte er von
Laas am 16.7. direkt ins Basislager, um die
Gesamtbauleitung zu übernehmen.
Beim
Trincerone
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Eine unserer arbeitstechnisch und personell herausforderndsten Baustellen war der "Kanal".
Direkt aus dem Gipfelbereich des Kl. Pal führte einst ein Laufgraben das steile Schrofengelände
fast in der Falllinie hinab zum ö.u. "Linken Flügel". Dieser bestand aus einem ganzen System
von Postenständen, MG-Stellungen, Laufgräben, Kavernen, Stollen und Baracken. Gegenüber
befand sich die ital. Hauptkampfstellung, der "Trincerone".
Der "Kanal" war nicht nur fast
zur Gänze mit Geröll und
Schutt ausgefüllt, sondern auch
durch große Steine blockiert,
die sehr mühsam zertrümmert
werden mussten. Mittels einer
Schotterrutsche und einem
Behelfs-Handseilaufzug wurde
dieser Laufgraben in dreijähriger Arbeit geräumt und die
Reste einer Felsstiege freigelegt. Eine kurze Steilstufe
soll in der nächsten Saison mit
einer Eisenleiter überbrückt
werden.
Bgm. Walter Hartlieb arbeitete zwei Tage am Kl.
Pal unter vollem persönlichen Einsatz mit.
Sein Resumé: "Möglichst viele Politiker sollten
dort persönlich erleben können, mit welchem
Idealismus sich Frauen und Männer aus mehreren
Nationen bei uns am Plöcken für die Friedenswege
einsetzen".
Beim kräftezehrenden Stellungsbau tut auch
unserem Bürgermeister und Peter aus Budapest
eine kurze Verschnaufpause gut.
Am 28.8. beendeten wir unsere Aktion 2004 nicht nur programmgemäß, sondern auch wieder
unfallfrei.
Unerwünschte Besucher
In diesem Sommer war eine noch größere Anzahl von Schafen und Ziegen neben unseren
Mitarbeitern als Dauergäste am Kleinen Pal. Dementsprechend groß war die Belästigung und
Gefährdung der Wanderer und unserer Helfer. Die Tiere traten ständig Steine los, die auch auf
Touristenwege hinabfielen. Neu von unseren Mitarbeitern erbaute Natursteinmauern wurden
durch die Tiere zum Einsturz gebracht, frisch geräumte Kavernen waren wenige Tage später voll
mit Tierexkrementen. Nach den Ohrmarken der tierischen "Sünder" zu schließen, handelte es
sich ausschließlich um in österreichischem Besitz befindliche.
Leider hatten alle unsere diesbezüglichen Meldungen keinerlei Erfolg, es geschah nichts.
Dass sich aber auch so manche menschliche Besucher in ihrer Verhaltensweise kaum von den
Vierbeinern unterscheiden, konnten wir auch diesen Sommer wieder feststellen. Nur mit dem
einen Unterschied, dass diese Spezies noch zusätzlich Spuren von Vandalismus zurückließ.
Frisch geräumte Kavernen und Stollen dienten als Latrinen und Müllablagerungsplätze, teure
Hinweisschilder waren verschwunden.
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Vermessungsarbeiten
Da unsere Übersichtspläne vom Kleinen Pal heuer dank "Mozi" wieder einen reißenden Absatz
gefunden haben, war unser Vorrat Ende August bereits ausverkauft. Nachdem sich seit der ersten
Auflage doch einiges durch die Arbeit unserer Freiwilligen geändert hat, haben wir das HBVA
gebeten, Herrn Ing. Lorenz mit der neuerlichen Vermessung zu beauftragen. Diesmal hatte das
Team ausnahmsweise sogar Glück mit dem Wetter und so hoffen wir, dass wir für die nächste
Saison einen ganz aktuellen Plan drucken lassen können.
Hptm Galateos vergessenes Grab
Jahrzehnte waren am Soldatenfriedhof in Mauthen auch
über den Grabstein des k.u.k. HptmdG August Galateo
hinweggegangen und hatten die Inschrift unleserlich
gemacht.
Nach zwanzig Jahren vergeblicher Sponsorensuche
fand Prof. ObstiR W. Schaumann im 17. Generalstabslehrgang des Österr. Bundesheeres die richtigen
Ansprechpartner. Steinmetzmeister Günther Höher
sorgte in entgegenkommender Weise für die
Erneuerung der Inschrift.
Hptm. August Galateo von Gallinari, obwohl als
Generalstabsoffizier im Stabe der Gebirgsbrigade in
Kötschach tätig, besuchte jede Woche einen vordersten
Plöcken-Frontabschnitt, um sich persönlich von der
jeweiligen Situation ein Bild zu machen. Auf dem
zwischen dem Kleinen Pal und dem Freikofel
gelegenen Kamelrücken erlitt er jene schwere
Verwundung, der er nach qualvollem Leiden im
Mauthner Feldspital erlag.
Am 26. Juli 2004 wurde in
einem militärischen Festakt die
Patenschaft über das Grab durch
den Generalstabslehrgang
bekanntgegeben. Für die
musikalische Umrahmung
sorgte ein Bläserensemble des
MilKdo Kärnten und der
Garnisonschor Spittal/Drau.
Milit. Höchstanwesender war
der Kommandant der
Landesverteidigungsakademie,
General Raimund Schittenhelm.
Der Altkaiserjägerclub und der
ÖKB Mauthen waren durch
Abordnungen vertreten.
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Verbindung hergestellt - Collegamento stabilito
di Alex CABAS
Al momento di accingermi alla stesura del consueto diario sull'azione in quota dell'anno
in corso, una triste notizia mi ha raggiunto: Il nostro buon caro Walther ci ha lasciati! La
tristezza è profonda, abbiamo perduto più che un amico, più che una guida. Egli,
mitigando una ferrea fermezza di carattere con una pacata innata gentilezza mista ad
una profonda conoscenza dell'animo umano ha saputo assemblare in un tutto armonico
genti differenti per lingua, carattere, provenienza sociale guidandole lungo ideali sentieri
fatti di collaborazione e di comprensione reciproca, sentieri tesi a raggiungere il bene
supremo della Pace.
Non dimenticherò mai e sentirò sempre vicino a me la tua presenza e la tua voce
pacata, a volte costruttivamente ironica, sempre pronta ad elargire consigli ed a
risolvere problemi anche complicati con profonda umana serenità. Continueremo, caro
ed inestimabile amico, sentendoti sempre vicino, a seguire quei sentieri da te tracciati
nel nome di splendidi ed elevati ideali, proseguendo nell'approfondimento di quella
collaborazione e comprensione che hanno sempre contraddistinto ogni azione della tua
meravigliosa esistenza.
Grazie Walther
Ciao, caro ed indimenticabile amico
+++
Domenica 1 Agosto 2004
Ho passato una notte assolutamente bianca, tanta era la trepidazione, per cui sono già in strada
alle 5 di mattina, è inutile dire che il tragitto fino al Campo Base viene percorso in brevissimo
tempo, La giunto, vengo sopraffatto dalla carica degli amici che rivedo sempre con immenso
piacere, rivedo la Gabi, rivedo Walther, un po affaticato ma sempre cordiale ed affabile, ultimi
convenevoli e prendo di corsa la strada per il Campo Container seguito a ruota da Domenico.
Foga e trepidazione giocano però un brutto scherzo al sottoscritto, giunto infatti a metà strada mi
accorgo di aver dimenticato giù le chiavi di tutto il Campo Container, per fortuna ho la radio per
cui avviso: le manderanno su. Finalmente appare il Campo Container: rapida ispezione,
distribuzione di giacigli e compiti ed inizio il lungo impegno personale con la teleferica: il
carrello viaggia instancabilmente, riversando sulla piattaforma tende, sacchi a pelo, ricordi,
nostalgie. Giù ai comandi ci sarà per i 15 giorni il mio amico Karl, per cui la collaborazione si
preannuncia già fin d'ora di buona qualità! Quest'anno entra nello squadrone un caro amico:
Flavio, triestino come me e Claudio, persona asciutta ma di spirito elevato dotata di un'allegria
comunicativa, la sintonia è perfetta già dai primi momenti, siamo in otto ma sembriamo una sola
persona. Lungo il sentiero sento le voci di Zòltan e Monika ora la festa è proprio completa
peccato che il giorno stia già cedendo il posto alla sera e come in un magico ed eterno rituale la
luce si affievolisce, le ombre allungano le proprie lunghe braccia a ghermire il fondovalle prima,
salendo poi via via lungo precipiti pareti. E' sera, una mano invisibile accende una ad una le
stelle e la pace pervade questo magico mondo. Gli occhi pesano, per cui raggiunta la tenda
raggiungo il mondo dei sogni in brevissimo tempo.
Lunedì 2 Agosto
Stanotte Giove ha dato spettacolo illuminando con lampi continui il cielo, non ha tuonato, in
compenso io ho fornito involontariamente la colonna sonora russando in maniera talmente forte,
che Flavio accampato 20 metri distante dalla mia tenda non ha chiuso occhio, Scusa ancora
Flavio! Raggiungo il container: il grande calderone della valle fuma, dense ali di nubi si staccano
dall'ovatta che ricopre i fondovalle e salgono a lambire ogni cosa, non è la prima volta che vedo
spettacoli di tale bellezza, ma lo stupore è sempre enorme, un vento abbastanza biricchino
accarezza i cespugli, muovendoli ritmicamente, ed i mille piccoli rumori della montagna
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forniscono la voce a questa stupenda coreografia. Salgono Francesca ed Alessandro ed il nostro
caro Francesco Forestale. Saluti, convenevoli poi salgo a vedere cosa combinano quei due
diavoli di triestini: Quasi non riconosco il canalone, hanno costruito dal nulla un paranco, la gola
è vuota per metà e, grazie ad un sistema da loro collaudato sul nostro monte Hermada, stanno
aprendo le pietre come fossero burro!! La giornata passa rapidamente, a sera mangiamo
un'ottima peperonata, dopo cena indugio sulla piattaforma a guardare la nostra malga, osservo
attentamente i terrapieni attorno alla stessa, le forme evidenziate dalle ombre della sera
rafforzano in me sempre di più la convinzione della esistenza di una forificazione antica,
convinzione data oltre che dalle forme anche dalla posizione assolutamente strategica che un tale
manufatto aveva nei confronti di una strada per secoli veicolo di enormi volumi di traffico e di
cupidigie. Dal container giungono voci allegre, entro: si canta, si sta allegri, ma la stanchezza ha
il sopravvento per cui è giocoforza raggiungere al più presto la tenda.
Martedì 3 Agosto
Stanotte ho proposto agli astanti un "remake" della notte scorsa: Flavio mi fa capire, con una
certa diplomazia, che sarebbe meglio se io spostassi la tenda sul Pal Grande o sulle tanto
decantate Cime Köder e noto che anche Zòltan e Monika mi guardano con occhio non del tutto
benevolo per cui applico alla tenda degli avvisi di pericolo generico e mi scuso con tutti gli
abitanti della Bottiglia! La vita in quota procede splendidamente ed i lavori anche!
I nostri due Leoni dell'Hermada, grazie ad ingegnosi marchingegni autocostruiti, sono riusciti a
liberare il camino, nel pomeriggio inizieremo a liberare gli scalini, ed i nostri energici Leoni, col
loro trapanino inizieranno ad aprire le grosse pietre che, nel frattempo si sono accumulate nel
canalone. Sopra il cantiere di lavoro sento delle voci: è una coppia di romani con due figli, gente
simpatica, lei parla un ottimo tedesco, li guido a vedere le varie postazioni, l'interesse è tanto, le
domande a cui mi trovo a rispondere denotano una profonda curiosità.
Alle 17.30 ho appuntamento con
la teleferica per cui saluto il
quartetto e mi collego con la
stazione a valle, arriva la cena
che divoriamo in un batter
d'occhio,
poi
rimaniamo
pigramente a chiacchierare il
resto è sonno con colonna
sonora.
Mercoledì 4 Agosto
La valle dà di nuovo spettacolo,
dense volute di nuvole danzano
assumendo
inquietanti
sembianze, draghi, cavalieri,
streghe passano davanti ai nostri occhi per poi decomporsi e ricomporsi in mille altre forme, la
notte è trascorsa con il solito solista di trombone, che questa volta si è avvalso
dell'accompagnamento di una folta orchestra di campanacci e belati, risultato: nessuno ha chiuso
occhio! Alcune pietre sono rotolate giù per i pendii, sono state le pecore oppure Sedlacek? La
mattina vola ed i lavori proseguono ad un ritmo assolutamente sostenuto, a pranzo una copia di
aquile ci sorvola, lente maestose compiono ampie volute sopra di noi per poi sparire in direzione
del rifugio Marinelli: Al pomeriggio mi reco con Francesco Forestale e Klaus a vedere la
Panzerstellung ed un eventuale possibile collegamento con le postazioni della Vetta Chapot ,
prendiamo diligentemente nota delle varie opportunità e poi rientriamo alla base, anche perchè
stasera è Nudelfest e per l'occasione ho disegnato un cartello con la Strega simbolo della
manifestazione: Nudelia la strega che ammalia, e si rivela una vera e propria festa il sughetto
preparato dalla nostra "Coga Francesca" ben si amalgama con la pastasciutta ed il nostro
"Kellermeister" Alessandro riversa con "nonchalance" sulla tavola bottiglie su bottiglie di
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selezionatissimi vini, l'atmosfera si riscalda, canti riempiono il container prima timidamente, poi
sempre più decisi, e la magia del Pal produce come ogni anno il miracolo! Persone di lingua
diversa, producono una stupenda armonia, armonia che non conosce confini, esce dal container
scende per le balze della montagna, pervade ogni dove portando un messaggio di pace a questo
tormentato mondo.
Giovedì 5 Agosto
Stanotte il dolce ritmo della pioggia ha reso ancor più piacevole la permanenza nel sacco a pelo,
La valle è coperta da un denso strato di nubi ed il tempo non presagisce nulla di buono, piccole
nubi che salgono a lambire le balze rocciose portano alla memoria le lunghe schiere di soldati
passate di qua per poi sparire nel nulla, massacrate senza un perchè. Ma il lavoro va avanti ed al
pomeriggio vengono ripuliti i diciotto scalini riportati alla luce da sotto la frana. Qui le giornate
corrono e la sera si presenta prestissimo con i suoi profumi intensi di terra bagnata e di risotti, sì
perchè la "Coga Francesca" ne ha preparato uno da leccarsi baffi e quant' altro! Risotto, vino,
buona compagnia: si canta di nuovo e Flavio, scatenato, porta nel container un nuovo inquietante
personaggio, personaggio che per questa settimana riempirà i nostri discorsi: Mario. Mario
saranno le pecore onnipresenti, di Mario saranno le pecore medesime, inoltre di Mario saranno
tutte le colpe di questo mondo, Alle 10, nonostante Mario siamo cotti a puntino ed il sacco a pelo
ci chiama con voce insistente.
Venerdì 6 Agosto
Per tutta questa settimana abbiamo avuto spettacoli di nuvole ed anche oggi nubi di forme
fantastiche si rincorrono su questo meraviglioso palcoscenico, i bagagli erano già pronti ieri sera
per cui inizio a mandarli a valle, iniziano a scendere i primi, è il momento più triste, abbracci: ci
vediamo il prossimo anno, ciao. Alla fine rimango solo con le mie montagne, con i suoi
meravigliosi fragorosi silenzi, con i suoi profumi, solo con i suoi colori: è una solitudine
appagante, l'occhio si posa sulle vette affiorano i ricordi, rivedo i volti dei miei amici di tanti
anni di avventure di fatiche, di collaborazione, di armonia. Klaus, Reinhard e Martin sono scesi
da Ottone, li attendo sveglio e quando sento le loro voci lungo il sentiero mi addormento
tranquillo.
Sabato 7 Agosto
Klaus e Martin che ieri sera reano scesi da Ottone dormono ancora, il tempo è variabile, sono
solo nel container a scrivere ed a preparare il lavoro della settimana entrante, la macchinetta del
caffè brontola sul fuoco ed un delizioso profumo pervade lo spazio circostante. Come richiamati
dal suddetto profumo, compaiono Martin e Klaus, hanno già pronto lo zaino e, dopo
un'abbondante colazione, spariscono di nuovo. Martin curerà un video atto ad illustrare la
possibilità di collegamento tra la Panzerstellung e la Vetta Chapot, rimango nuovamente solo ma
è una solitudine di breve durata, poichè all'improvviso sento una voce familiare: è Luigi, è
partito stamane di buonora da Timau, lo invito a sedere ed a rifocillarsi, lo rivedo con immenso
piacere, le chiacchiere si accavallano, decidiamo di andare a vedere il cantiere di lavoro, ma il
tempo passa in fretta ed un intenso brontolio di stomaco ci fa capire che è già ora di pranzo, per
cui butto su due spaghetti, mangiamo in compagnia, fuori il tempo peggiora a vista d'occhio e ci
invita al dialogo, al piacere della compagnia . Alla fine del pranzo Luigi va a fare un giro con
Klaus e Martin, anche se piove a tratti, la montagna ha un proprio irresistibile mutevole fascino.
Ritornano alle 6 perchè il tempo è decisamente peggiorato, fuori piove a dirotto e, vista l'ora e
l'inclemenza del tempo, mi permetto di far rimanere Luigi a dormire con noi. Martin butta su un
bel pò di salsicce, e Klaus ci propone la sua specialità:le ormai famose patate alla Nordenfeld! Si
scherza, l'atmosfera ci invita alla cordialità e al dialogo, iniziamo a cantare, note piene di
nostalgia riempiono il container ma gli occhi si chiudono, per cui raggiungo la tenda, fuori piove
e nel sacco a pelo ci sto bene, per cui ben presto raggiungo il mondo dei sogni.
Domenica 8 Agosto
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E' piovuto intensamente tutta la notte, ed al risveglio mi trovo immerso in un atmosfera che ho
visto e rivisto tante volte eppure tutto mi sembra nuovo. La nebbia gioca correndo lungo i dirupi,
le rocce sono state lavate
stanotte, la montagna si
prepara a ricevere il sole che
si presenta puntualmente alle
10, ma il bello dura poco.
Infatti, dopo il pranzo
sentiamo brontolare il tuono
sopra il rifugio Marinelli,
nubi minacciose si stanno
addensando tutt' intorno ed
ecco puntuale alle 15 il
temporale, Luigi è già sceso
ed a rimpiazzarlo sono saliti
Stefano e due guide alpine di
Innsbruck: Sepp e Hans, è già
ora di cena, mangiamo si
chiacchiera allegri poi la
stanchezza ci rapisce gli amici uno alla volta, alla fine rimaniamo Klaus ed io. Chiacchieriamo,
ma il sonno ci obbliga a ricorrere al beneamato sacco a pelo.
Lunedì 9 Agosto
La mattinata si preannuncia con tempo splendido, sono sulla piattaforma e guardo la teleferica
che corre verso di noi quando la mia attenzione viene attirata da un'auto a me familiare che sta
posteggiando giù al parcheggio: mia figlia Cristina è arrivata con il ragazzo, improvvisamente
divento impaziente e sento una profonda emozione impadronirsi di me, desidererei che fosse già
qui da me, vorrei tenerla vicina, poter parlarle, arriva dopo circa 50 minuti, hanno un passo
decisamente da gente giovane. Salutano tutti, mangiamo in compagnia poi lei conduce il ragazzo
a vedere i lavori e, come era venuta, scompare lungo la "Landsturmweg". La guardo scendere
fino a dove riesco, poi sento ancora la sua voce poi più niente, improvvisamente mi sento solo,
una parte di me è scesa a valle! Ma il lavoro mi chiama, salgo al cantiere e scopro che lo
"Squadrone" ha portato i lavori ad uno stato di avanzamento tale da far presagire la liberazione
del canale in breve tempo! Specialmente i due nuovi arrivati Sepp & Hans tirano tremende
mazzate ai numerosi massi riducendoli di dimensione con una facilità incredibile. Inizia a
piovere, a sera, dopo cena, cantiamo e scopro che la premiata ditta Sepponamit & Pulverhans,
non solo esegue lavori incredibili ma è pure di una simpatia comunicativa veramente unica il
tutto si innesta su una compagnia allegra per natura, per cui la serata passa allegra e purtroppo
veloce. La conclusione è un faticoso raggiungimento del giaciglio
Martedì 10 Agosto
I turisti stanno sciamando a frotte sul pianoro già dalla mattina di buonora, Mozy si da da fare ed
io non mi faccio pregare ad esibirmi in feroci assolo di corno, arriva Mattia, fa parte del Gruppo
Scuola del CAI di Monfalcone, lo affido a Roberto per un giro, e mi rituffo nei lavori nel canale.
Pranziamo poi devo risolvere il problema della grossa pietra che ci sbarra i lavori, la sposteremo
mentre la squadra degli ungheresi coadiuvata da Roberto & co rifinisce la pulitura del corpo di
guardia che si trova proprio all'incrocio sotto di noi, le due guide intanto smazzano
violentemente tutto ciò che si presenta loro in forma calcarea sotto i piedi, gli scalini sepolti
saltano fuori uno dopo l'altro, sono ancora in buono stato e la cosa mi rallegra particolarmente!
ma il giorno cede il posta alla sera e dopo cena siamo particolarmente stanchi per cui ben presto
raggiungiamo tutti il mondo dei sogni.
Mercoledì 11 Agosto
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Giornata particolarmente positiva dal punto di vista
lavorativo, decine di pietre vengono frantumate, come
d'incanto ricompaiono ulteriori scalini, il lavoro
procede in modo assolutamente soddisfacente, sento il
dovere di ringraziare tutti per lo spirito di corpo e di
sacrificio dimostrato nel liberare questa scala: siete stati
fantastici! Nel corpo di guardia è riaffiorato il
pavimento, schiacciato da una enorme pietra, per oggi
rimarrà tutto così perchè è di nuovo "Nudelia", il
pentolone fuma sul fuoco in breve la pasta fumante
scivola nei piatti ed il silenzio piomba nel container,
mangiamo ed all'improvviso, come l'altro anno,
compare sulla porta lo strano tipo agghindato con abiti
da città, come l'altro anno si accomoda vicino al fuoco
per asciugare il sudore, come l'altro anno gli offriamo
un bicchiere di vino, come l'altro anno si dilegua
scendendo a valle per la "Landsturmweg" dopo aver
lasciato un'offerta in denaro!!! Strana gente gira qui sul
Pal. E' tardi per cui scegliamo liberamente di
raggiungere i nostri giacigli
Giovedì 12 Agosto
Oggi finiremo di ripulire il posto di guardia e perfezioneremo il collegamento con la trincea
trasversale. Purtroppo è l'ultimo giorno di lavoro, per cui ci diamo dentro. A pranzo decidiamo
che Reinhard, che sabato compie gli anni, deve per
forza festeggiare il compleanno oggi, per cui indosso
feluca e sciarpa che nel frattempo il buon Mozy ha
confezionato con della carta igienica e , salito sullo
sgabello insignisco il nostro "Dynamitenfreund" di non
so che titolo onorifico, poi torta, spumantino e
buonissima compagnia.
Il pomeriggio trascorre tra lavori, colpi di mazza e
palate di terra, a sera la scala si presenta in tutto il
proprio splendore ed il corpo di guardia è perfettamente
pulito: Domani dovrò scendere a valle e lasciare per un
altro lungo anno questo piccolo paradiso. Decido di
farmi un giro tra trincee, fiori, reticolati, nostalgie e
ricordi, vago senza meta e l'occhio si posa sui
manufatti, sui cespugli fioriti lambiti dalle folate di
nebbia, rivedo volti, situazioni, mi sento felice!
Ad un tratto vedo un distinto signore col cane e
macchina fotografica che si aggira tra i resti del
trincerone, mi avvicino e scopro che viene da Gradisca.
Il dialogo si fa vivace, è un appassionato di fotografia e
ha partecipato a diverse mostre. Mi dona un libro con
fotografie raffiguranti diversi campi di battaglia, gli
presento Klaus, poi lo porto a vedere la scala ed altri siti, vedrà Walther stasera, per cui mi saluta
e scompare nella nebbia seguito dallo scodinzolante amico.
Venerdì 13 Agosto
Ha soffiato per tutta la notte un vento forte come non mai, costringendomi ad uscire sotto la
pioggia ogni quarto d' ora a stringere i tiranti della tenda. Alle 4 del mattino la temperatura si è
fatta pungente, e in mezzo alle gocce di pioggia è comparso qualche timido fiocco di neve.
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Smonto tutto, avevo previsto il brusco peggioramento per cui avevo fatto venire da valle grandi
teli di plastica, per alcune ore la teleferica sale e scende portando giù bagagli e sogni, sono
sempre più intirizzito ma ormai devo andare avanti comunque, non appena ho dato l'ultimo
"Untere Bühne erreicht", saluto tutti e scendo a valle a prendere una buona e salutare dose di
acqua calda. Rivedo i soliti volti, ritrovo la consueta affabilità,:Dopo la doccia mi fermo a
chiacchierare con Walther, gli ho mandato ogni sera un rapportino sui lavori, ma la sua curiosità
è insaziabile! Desidera sapere, desidera, attraverso le mie parole, rivivere quei momenti, quelle
ansie, quelle gioie da noi vissuti in 15 giorni di esaltante meravigliosa esperienza, buon caro
Walther!!
Da Ottone siamo tutti allegri ma consapevoli del distacco di domani. Ma non ci pensiamo!!!
La notte passa tranquilla, al risveglio, Reinhard, che oggi compie gli anni e che ha accompagnato
il nostro Mozy al treno, ci fa trovare le pastine: mi sento viziato!!
Ma siamo al commiato! Saluto caramente Walther, qui lascio sempre più che un amico per cui
provo sempre un po di commozione, saluto gli altri e scendo, alla sbarra tiro fuori a tradimento il
corno e lancio un ultimo accorato saluto ai miei monti ai miei amici: Mi mancherete tantissimo!
Ma conto di rivedervi tutti il prossimo anno
Ciao Amici, Aufwiedersehen, Good bye, Au revoir, Visontlatasrò
Pläne für 2005
von Walther Schaumann
Vorschau auf das Veranstaltungsprogramm 2005
Im Zuge mehrerer Vorbesprechungen konnten bereits wichtige Kontakte geknüpft und teilweise
konkrete Vereinbarungen getroffen werden. Wir möchten aber ausdrücklich darauf aufmerksam
machen, dass Termine und Themen eventuell Änderungen erfahren können. Das genaue
Programm entnehmen Sie bitte dann unseren Mitteilungen, Folge I/2005.
Der Krieg an der Wand
Aus der einzigartigen Privatsammlung von Dr. Erik F.J. Eybl stehen uns mehr als 1000 originale
politische und militärische Schrift- und Bildplakate zur Verfügung. Anhand einer umfassenden
und repräsentativen Auswahl aus diesen erstrangigen historischen Quellen wollen wir die
Bedeutung des Plakates als politisches und wirtschaftliches Massenmedium von 1848 bis 1938
zeigen. Höhepunkt dieser Entwicklung waren die Jahre des Ersten Weltkrieges und der Ersten
Republik, die auch den Schwerpunkt der Ausstellung bilden.
In vier Räumen mit insgesamt 300 m² werden cirka 200 Plakate nach den Themengruppen "Das
Plakat bis 1914", "Der Erste Weltkrieg", "Zwischenkriegszeit bis zum Anschluss Österreichs
1938" gezeigt. Die Exponate sind Originale aus Österreich, Ungarn, Italien, Russland,
Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien, den USA, Kanada, Südafrika und der Türkei.
Die Eröffnung der Sonderausstellung erfolgt voraussichtlich am 11. Juni 2005, im Rathaus von
Kötschach-Mauthen; musikalische Umrahmung durch den größten Männerchor Sloweniens. Die
Ausstellung bleibt bis 15. Oktober 2005 zu den gleichen Zeiten wie unser Museum geöffnet.
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Die Strasse der 100 Tage
Der Saumweg über den Passo San Boldo diente seit Alters her einem bescheidenen Warenaustausch. Metalle, vor allem Kupfer aus den Bergen, kam in die Tiefebene und umgekehrt
diente Getreide und Wein dazu, das karge Angebot an Lebensmitteln der Gebirgsbewohner
aufzubessern.
Als nach der 12. Isonzoschlacht im Oktober 1917 die Verbündeten öu. und deutschen Truppen
bis an den Piave vordrangen, blieb der Fluss bis zum Zusammenbruch im Herbst 1918 trennende
vorderste Frontlinie. Die logistische Lage gestaltete sich für die öu. Einheiten ínfolge des
Mangels an geeigneten leistungsfähigen Nachschubverbindungen immer schwieriger. Deshalb
entschied man sich, den bisherigen Saumweg von der Gemeinde Cison di Valmarino über den
Pso. San Boldo auszubauen.
Diesem Projekt kam noch eine erhöhte Bedeutung zu, da es k.u.k. Eisenbahntruppen gelungen
war, aus ital. und öu. Feldbahnstrecken eine durchgehende Verbindung Toblach - Calalzo
herzustellen. Die Zerstörungen an der ital. Staatsbahnstrecke Calalzo - Belluno wurden behoben,
um zunächst einen Verkehr mittels Schienenkraftwagen aufzunehmen. 2
Die Straßenarbeiten standen unter der Leitung des k.u.k. Oberst Nikolaus Waldmann, sie
begannen am 1. Februar 1918 und konnten nach 9 Wochen beendet werden. Zeitweise standen
bis zu 7.000 Soldaten, zivile Arbeitskräfte und Kriegsgefangene hier im Einsatz. Sie
vollbrachten eine einzigartige technische Großleistung ganz besonderer Art. Das schwierigste
Bauvorhaben war die Felswand im Val San Boldo, die nur durch den Bau von fünf Kehrtunnels
auch für den Wagenverkehr erschlossen werden konnte.
Drei Monate nach Baubeginn rollte bereits der öu. Nachschubverkehr über den Pso. S. Boldo,
marschierten die Kolonnen an die Piavefront, Verwundete und Kranke transportierte man in der
Gegenrichtung.
Als im Oktober 1918 ital. und alliierte Verbände den Piave überschritten und die öu. Front
zusammenbrach, wurde die Straße über den S. Boldo für viele die letzte noch offene
Verbindung, um den Marsch in die Heimat anzutreten und der Gefangenschaft zu entgehen. Nur
wenige Monate nach der Fertigstellung sprengten die letzten Österreicher vor den
nachdrängenden Italienern Teile der Straße. Die ital. Armee erschloss bald danach wieder den
Pso. San Boldo für den Verkehr.
Im Rahmen eines INTERREG IIIA- Projekts, in das auch die Dolomitenfreunde hier miteingebunden sind, konnte der schon lang gehegte Plan, ein Museum über die Geschichte des Passes
zu schaffen, realisiert werden. Die örtliche Gruppe der A.N.A. (Assoz. Nazionale Alpini) schuf
aus einem baufälligen einstöckigen Gebäude ein echtes kleines "Vorzeigemuseum".
Bei einem Besuch dieses Museums konnten wir als Interreg-Partner eine Einladung für eine
Präsentation in Kötschach aussprechen, die große Zustimmung fand. Wir werden die
Ausstellung "Die Straße der 100 Tage" voraussichtlich zu Pfingsten 2005 in unserem Museum
im Rathaus von Kötschach-Mauthen eröffnen.
2
Siehe "Die Bahnen zwischen Ortler und Isonzo 1914-1918", von W. Schaumann, Seiten 213-220; Bohmann
Verlag, Wien, ISBN 3 7 002 0726 3
Besuchen Sie uns im Internet: www.dolomitenfreunde.at
-21-
DF II/2004
Von unserem Museum
Unser Museum ist zur Zeit geschlossen.
Gruppenbesuche ab 10 Personen - mit und ohne Führung - sind jedoch
bei rechtzeitiger Voranmeldung möglich !
Tel. ++43/(0)4715/8513-32 Anrufbeantworter! oder per e-mail: [email protected].
Die Besucherstatistik unseres Museums für 2004 können wir erst nach dem Jahresende
endgültig ermitteln, da sich immer noch Gruppenbesuche anmelden. Unter den zahlreichen VIPBesuchern befanden sich u.a. der Kadettenchor der Militärakademie aus Littauen und der 17.
Generalstabslehrgang des Österr. Bundesheeres.
Das Besucherbuch des Museums gibt für 2004 folgende 20 Nationen an:
Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Holland, Schweden, Slowenien, Ungarn, Belgien,
Tschechien, Bulgarien, Kroatien, Polen, Russland, Littauen, Großbritannien, Iran, China,
Kanada und USA.
Käsefest 2004
Auch heuer fand hier wieder diese große Veranstaltung statt. Unser Museum hatte an den zwei
Tagen einen großen Besucherandrang zu bewältigen: 3.172 Personen.
Audio Guides
In der heurigen Sommersaison konnten wir unseren deutschsprachigen Besuchern bereits unsere
neuen Audioguides anbieten und erhielten sehr positive Rückmeldungen. Wir werden uns
bemühen, dass wir bis zur nächsten Saison auch die fremdsprachigen Führungen zur Verfügung
stellen können.
Neuzugänge an Spenden und Leihgaben:
Propaganda-Gobelin im Rahmen und ein eingerahmtes Militärgedenkblatt
Bachmayer Karl u. Susanne, Linz
Schweizer Fellrucksack
N.F. Weijer, Nieuwerkerk ad Yssel
Die Sonderausstellungen 2004
von W. Schaumann
Am Freitag, den 11. Juni 2004 konnten wir nach einer langen Vorbereitungszeit die
Sonderausstellung "Verbindung hergestellt" und die Bilddokumentation "Drei Orte - Ein
Schicksal" eröffnen.
Über 100 Exponate aus den Bereichen des
Fernmeldewesens mussten von Institutionen
und privaten Sammlern leihweise und kostenlos
beschafft werden, darunter viele Unikate.
Angehörigen der Fernmeldetruppenschule des
Bundesheeres unter ObstiR Reg. J. Prikowitsch
gelang es, viele der Geräte nach über 100
Jahren wieder vorführungsfähig zu neuem
Leben zu erwecken wie den ersten
Feuermelder, der auf telegraphischem Weg
Alarm auslöste (Bild). Ein weiterer Höhepunkt
war der Urgroßvater aller Funkgeräte, ein
sogenannter Knallfunken-Sender, der nun
Gelegenheit hatte seinen Namen bei Vorführungen unter Beweis zu stellen. Nebenbei sei
DF II/2004
-22-
erwähnt, dass unsere Museums-Kustodin Karin Schmid im vergangenen Winter das MorseAlphabet erlernte, um dann bei Vorführungen die Geräte fachgerecht präsentieren zu können.
Italienische Vereinsmitglieder stellten uns 30 Figurinen in Original Uniformen zur Verfügung;
(ÖU, I, USA, GB, F).
Bei entsprechendem Ausstellungsbudget ist es
kein Problem in einem Fachatelier künstlerisch
gestaltete Figurinen in Auftrag zu geben. Doch
Daniela und Roberto sammelten in Geschäften
ausgeschiedene
Modepuppen,
und
wo
Körperteile fehlten, wurden diese in Eigenregie
aus Kunststoffrohren gefertigt. Die Köpfe
wurden auf ähnliche unkonventionelle Weise
beschafft. Wenn es endlich so weit ist, dann heißt
es "Alle Dienstgrade heraustreten zum
Uniformempfang!"
Steril in Vitrinen können die Figurinen für die
Betrachter kaum einen Bezug zum damaligen
Geschehen herstellen. Unsere Mitarbeiter
bauten deshalb themenbezogene Dioramen im
Maßstab 1:1.
Die ungezählten Arbeitseinsätze unserer
Freiwilligen, oft bis zu 14 Stunden pro Tag,
scheinen kaum in Berichten auf. Allein der
Versicherungswert der Leihgaben betrug
€ 170.000,--, entsprechend hoch daher die von
uns zu leistende Prämie.
Die Glasscheiben im Wert von € 2.000,-- zum Schutz der Dioramen konnten wir vor Ort
beschaffen. Das Spezial-Befestigungsmaterial dafür kostete fast € 700,-- und musste im Ausland
bezogen werden.
Politik und Medien jubeln euphorisch über die neuen EU-Länder. Wir haben nicht mitgejubelt,
sondern Polen und Italien zu einer aktiven grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eingeladen:
Monfalcone an der Adriaküste, Kötschach-Mauthen in der Karnischen Region und Przasnysz
nahe der ehem. polnisch-deutschen Grenze, nicht fern von der Ostsee. Alle drei Orte wurde im
Ersten Weltkrieg zu 70% zerstört. So war es naheliegend in Form einer Fotodokumentation eine
Brücke quer durch Europa zur gemeinsamen Vergangenheitsbewältigung zu schlagen unter der
Devise "Nie wieder Krieg!"
-23-
DF II/2004
Das Ehepaar Chorzepa aus Przasnysz brachte
eine Fotodokumention über ihre Heimatstadt,
außerdem bekamen wir von ihnen viele
Exemplare des mehrsprachigen Ausstellungskataloges als Spende.
Von unseren Mitarbeitern Dr. Daniela u.
Roberto Lenardon erhielten wir das Fotomaterial über Monfalcone. Die Ausstellung
wurde in polnischer, deutscher, italienischer
und englischer Sprache präsentiert.
Im Winter wird die Ausstellung in Polen unter anderem auch im Österr.-Polnischen
Kulturinstitut in Warschau gezeigt werden, ab Frühjahr 2005 ist geplant sie in Italien zu
präsentieren. Der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen Walter Hartlieb wurde zur Vertiefung
der Kontakte zwischen beiden Orten nach Przasnysz eingeladen.
Dal nostro Museo
Attualmente il nostro Museo è chiuso.
Sono possibili visite per gruppi di almeno
10 persone, eventualmente con guida in lingua
tedesca. Chiamate con anticipo al numero
telefonico 0043/4715/8513-32, (segreteria
telefonica) o inviate un e-mail:
[email protected]
La nostra mostra speciale 2004
L'11 giugno è stata inaugurata, dopo un grande
lavoro di preparazione, la grande mostra
speciale "Collegamento effettuato", sui mezzi
di comunicazione utilizzati prima e durante la grande guerra. Molti degli oggetti esposti
provenivano dal museo delle comunicazioni militari dell`esercito federale austriaco, diretto dal
col. Prikowitsch. Assieme a telegrafi, telefoni e alle prime radio da campo, pezzi quasi unici
oggigiorno, cinque diorami in scala 1/1 ricostruivano scene di vita in trincea e in baracca per
mostrare al visitatore le condizioni in cui venivano utilizzati i materiali esposti nelle vetrine. La
necessità di usare alcuni telegrafi rimessi in funzione durante le visite alla mostra hanno costretto
la nostra Karin a imparare l'alfabeto Morse. Completavano l'esposizione una ventina di
manichini con le uniformi originali degli eserciti francese, inglese e americano.
Contemporaneamente è stata aperta la mostra fotografica "Tre paesi - un destino", realizzata in
collaborazione tra Austria, Italia e Polonia, che testimoniava con le immagini di KötschachMauthen, Monfalcone e Przasnysz distrutte come la guerra porti con se sempre lutti e
distruzioni. La mostra, il cui messaggio è "mai più guerre", a novembre verrà allestita in Polonia
e, in primavera, in Italia.
Roberto Lenardon
DF II/2004
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Nicht ganz weihnachtliche Gedanken ..... oder gerade doch?
von W. Schaumann
Vielleicht denken wir kurz zurück an jene Weihnachten, in denen Krieg war und jeder von uns
ein "Führer-Paket" bekam und - wenn die Feldpost funktionierte - vielleicht einen Brief von
Muttern und dazu noch ein kleines Feldpostpäckchen mit ein paar Zeilen von irgend einem
netten Mädchen von irgendwo: "Lieber Soldat! Am Weihnachtsabend werde ich und viele andere
an Euch und Dich da draußen denken und die Kekse habe ich selber ganz alleine für Dich
gebacken......". Und da wurde mir erst klar, was die vielen Bröselchen und Krümelchen im
Päckchen ursprünglich waren. Geschmeckt haben sie dann dennoch wunderbar, viel besser als
heute aus einem Supermarkt, denn sie waren mit Liebe nach einem Kriegsrezept gemacht.
Nochmals danke, kleines unbekanntes Mädchen!
Honnigsvåg/Nordkap, 24.12.1943
Hier liegen wir mit Maschinschaden schon den dritten Tag und der Ersatzteil ist noch immer
nicht da. Verdammt, die Kerle in Hammerfest sitzen auf ihren breiten Ä .... in ihren wohlig
warmen Büros und wünschen sich gegenseitig sicherlich jetzt "Frohe Weihnachten" und kein
Schwein denkt dort an unseren Ersatzteil.
Unser dicker Eismeer-Geleitzug ist sicher jetzt schon in Kirkenes und wir können als
Einzelfahrer vielleicht im Schutz von ein oder gar zwei alten Vorpostenbooten zusehen, wie wir
dann auch noch dorthin kommen, kann ja noch nett werden; (wurde es dann auch, russische
Schnellboote und Schlachtflieger sorgten für Abwechslungen fast Marke "Himmelfahrt").
Ich muß leider zugeben, es waren dies absolut keine weihnachtlichen guten Wünsche, die von
uns in Richtung Hammerfest nun unterwegs waren. Doch dann kam schnell wieder die Realität
zurück, denn:
Ich bin WO auf MS "Hartmut", es ist 21.40 Uhr. Neben mir in der Brückennock steht der
Matrosen Hauptgefreite König aus Westfalen, als ständiger "Bolzendreher" (Schlitzohr)
berüchtigt - bereits mit 11 Jahren Kriegsmarine-Dienstzeit - und mir zur weiteren Erziehung zu
treuen Händen anvertraut. Ich habe ihn als meinen Befehlsübermittler (BÜ) eingeteilt. Er tritt
immer rascher von einem Fuß auf den anderen, den Burschen friert trotz dicker Wachstiefel,
denke ich. Und dann spüre ich auch bei mir, wie langsam die Kälte die Beine hoch und die Arme
entlang kriecht, als wolle sie ganz Besitz von einem nehmen. Die Ohren spüre ich trotz
Pelzmütze schon lange nicht mehr, nur zeitweise einen stechenden Schmerz rund um die
Ohrläppchen, der sich gemeiner Weise in Richtung Kopf fortpflanzt, wo das halb eingefrorene
Gehirn sich bemüht an etwas Warmes zu denken.
Ein Blick auf das Thermometer am Kartenhaus, es zeigt -33° und der Wind singt sein uraltes
Lied in den Wanten und Tauen, die Wellen klatschen in unregelmäßigen Abständen gegen den
grauen Rumpf unseres Schiffes, sie legen dabei den Schmuck ihrer Schaumkronen ab. Unser
guter Schlitten (gemeint ist natürlich MS "Hartmut") wiegt sich leicht mit ab und zu klirrender
und ächzender Ankerkette, denn wir liegen ja auf Reede vor Anker. Eigentlich komisch, ich
muss daran denken, ob Mütter ihre Kinder auch so sanft wiegen, wie das Meer es mit uns kann?
Vorne auf der Back bei der 3,7 cm Doppellafette heben sich die unförmigen und unbeweglichen
Gestalten der Geschützbedienung in ihren Pelzmänteln ab. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass sich
heute ihre Zeiger im Kriechgang bewegen. Mein Gott, ich dachte eine Viertelstunde ist
vergangen, dabei waren es bloß ein paar Minuten ....
Drüben an Land bewegen sich kleine Lichter. Es sind Norweger, die trotz befohlener
Verdunkelung jetzt sicher von ihrer kleinen Holzkirche nach der Christmette heimwärts gehen
und sich auf ihre warme Stube freuen und auf einen kräftigen Schluck Aquavit oder mehrere.
Auch sie werden denken, wann kommt wohl der Frieden auch wieder zu uns bis ans Nordkap ....
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DF II/2004
Dann können die jungen Fischer, bevor sie zum Fang auslaufen, wieder zu ihren Mädchen sagen
"Smykke pike jeg elsker deg" (Falls Sie keine Gelegenheit hatten Norwegisch zu lernen, auf
Deutsch hieß es "Schönes Mädchen, ich liebe dich!")
Über uns wölbt sich ein unwahrscheinlich klarer Himmel, auf dem die Sterne funkeln und
glitzern. Und jetzt beginnt auch noch das Nordlicht seinen wogenden webenden Tanz in
Regenbogenfarben am Firmament. Unser I. WO, Oberleutnant zur See der Reserve Jürgen von
H....., von Zivilberuf Rechtsanwalt, würde jetzt bestimmt leicht spöttisch sagen:
"Jungs, guckt doch mal den Kitsch da oben an, dem alten Petrus fällt auch nichts besseres mehr
ein, als Lichtspiele für uns und die Iwans zu veranstalten!" Und wer ihn etwas näher kennt, weiß,
jetzt denkt er in Wirklichkeit an seine Frau und seine drei Kinder, aber sicher nicht an seine
Anwaltskanzlei, auch kaum an Volk und Führer, dazu steht er viel zu fest auf seinen PseudoSeemannsbeinen. Vom Vaterland spricht er nicht, aber er handelt danach ...
Vielleicht singen sie jetzt gerade im Deutschen Rundfunk "Hohe Nacht der klaren Sterne, die
wie weite Brücken stehen!" Für einen Moment wandern meine Gedanken über diese
Himmelsbrücke nach Hause, nach Wien. Doch dann weht der Wind den Geruch einer ganzen
Ladung von Klippfisch herüber, die drüben an Land rund um Honigsvåg in langen Reihen zum
Luft-Trocknen hängen. Nein das riecht ja nicht mehr, "Pfui Teufel" das stinkt ja gottserbärmlich,
von wegen glasklare und reine Polarluft!
Doch dann steht plötzlich Lt zur See Heiner M...., der immer wortgewandte fröhliche Sachse vor
mir, der mich als Wachoffizier ablösen soll. Ich: "Mensch Heiner, Du hast ja noch zehn Minuten
Zeit mit der Ablösung!" Zunächst spuckt Heiner mal kräftig außenbords, dann grinst er: "Zehn
Minuten vor der Zeit ist des Heiners Pünktlichkeit, Du hast schon genug gefroren Oberfähnrich,
Hau ab alter Junge!" Ich darauf: "Danke Herr Leutnant, keine besonderen Vorkommnisse,
mach's gut Heiner, gute Wache!"
Das war eine willkommene Aufforderung, jetzt nichts wie rein in meine warme Kammer, doch
der Gedanke tritt rasch zurück, ich muss wohl zuerst meinen Männern "Frohe Weihnacht"
wünschen! Also den Niedergang runter, das Schott (Türe) zum Logis geöffnet, eine Welle heißer
Luft, eine Mischung von Zigarettenrauch, Alkohol und etwas Tannenduft schlägt mir entgegen.
Die Männer sitzen schweigend da, jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Auf der Back
(Tisch) ein kleiner Christbaum, die letzten Kerzen sind schon fast heruntergebrannt, sie flackern
fast nur mehr Mitleid erregend ihrem Ende entgegen.
Alle Blicke richten sich jetzt scheinbar fragend auf mich. Da behalte ich meine Weihnachtswünsche, die ich ihnen noch gerade sagen wollte, doch lieber bei mir. Ich setze mich schweigend
zu ihnen, zu der schweigenden Runde als weiteres Mitglied der Schweiger.
Doch einer steht auf und bringt mir einen Becher voll heißem herrlich dampfendem Grog "Herr
Oberfähnrich da trinken Sie mal, Sie brauchen es jetzt wirklich!" Donnerwetter, das ist ja unser
Lästermaul, unser "Peronje", der Oberschlesier, von Beruf Bergmann, der immer dann wenn er
einen zuviel hinter die Binde gegossen hat, singt - soweit man dies als Singen bezeichnen kann "Deutschland, Deutschland du nimmst mir alles!" Er singt dies meist so lange, bis einer der
Kameraden zu ihm sagt "Halt doch das Maul du Dussel, du singst dich ja um Kopf und
Kragen!". Aber wenn es mal ganz dick kommt, dann ist Peronje einer der Verlässlichsten, wenn
er nur nicht so gerne singen (und saufen) würde ........
Dann sitzen wir alle wieder schweigend, wenn nur nicht diese Stille wäre. Die Becher sind
wieder mit Grog gefüllt. Ob sie daheim schon schlafen und ob wieder die Luftschutz-Sirenen
geheult haben? Viele Fragen kommen und gehen. Antworten gibt es kaum auf sie, auch da das
Schweigen der Ungewissheit ........
Und Jochen... der schweigsame Abiturient und Apothekerssohn, Ostpreuße aus Allenstein (heute
Olsztyn), der täglich auf einen Brief von seinem Marielchen wartet, sagt plötzlich in die Stille
hinein: "Herr Oberfähnrich, wenn wieder Friede ist, dann....!" aber dann schweigt er wieder und
DF II/2004
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sein Blick geht in eine weite Ferne, die hier bei uns allen weilt. (Jochen hat den Frieden nicht
mehr erlebt, er ruht in seinem eisernen Sarg in der Ostsee. Bei einem der letzten Flüchtlingsgeleitzüge von der Kurischen Nehrung in Richtung Westen schickten sowjetische Torpedos die
"Goia" mit Jochen und über 7.000 Menschen in ihr nasses Grab. Er hat den Verlust seiner
geliebten masurischen Heimat, von der er so gerne erzählte, nicht mehr erlebt, vielleicht war es
besser so?).
Nach einer weiteren Weile des Schweigens stehe ich auf, hebe wortlos die Hand zum Gruß und
will das Schott aufmachen, und da hinter mir vielstimmig "Danke Herr Oberfähnrich, dass Sie
bei uns waren!" Jetzt nur eines, schnell an Deck in die Kälte, die reine Luft einatmen, dort einen
Moment zu den Sternen hinauf schauen, denn es ist ja Weihnachten ..... Weihnachten 1943 .....
wo werden wir Weihnachten 1944 sein?
Sind diese schon lange zurückliegenden Weihnachten nicht gerade jetzt ein Grund, nun
Weihnachten mit Abstand zu Events und hochgejubelten Erlebnisakademien als ein Fest des
Friedens, der Familien zu feiern, solange wir dazu die Möglichkeit haben, denn es war schon
anders und es könnte auch wieder anders sein ....
***************************************************
Die Vereinsleitung wünscht allen unseren Mitarbeitern, Freunden und Förderern
ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr !
La Redazione augura a tutti i nostri soci,
simpatizzanti e sostenitori unitamente alle loro famiglie
un buon Natale ed un felice Anno nuovo!
***************************************************
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DF II/2004
Buchbesprechungen
von W. Schaumann
Franz Conrad von Hötzendorf, Architekt der Apokalypse
von Lawrence Sondhaus
Neuer Wissenschaftlicher Verlag GmbH, Wien-Graz
Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches
Institut, Wien 2003; gebunden; Format 16,5 x 23,5; 304 Seiten, 74 s/w Abbildungen
ISBN 3-7083-0116-1 Ladenpreis. € 36,80
Es gibt nicht viele Persönlichkeiten in der facettenreichen Geschichte Österreich-Ungarns, die in
der Beurteilung ihres Wirkens gegensätzlichere Meinungen hervorriefen wie Franz Conrad von
Hötzendorf (1852 - 1925). Von den einen wird er als brillanter Taktiker und Stratege geschätzt,
von den anderen als einer der Hauptverantwortlichen für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges
verdammt und verachtet.
Einer kleinadeligen Familie deutsch-mährischer Herkunft entstammend, glänzte Conrad schon
als junger Offizier und Absolvent der Kriegsschule, der Ausbildungsstätte für die
Generalstabsoffiziere der Monarchie, durch sein Wissen, seine Selbstdisziplin und seine
Begabung. Sein Aufstieg gipfelte in der Position des Generalstabschefs in den Jahren 1906-1911
und 1912-1917.
"Unter all den Männern, die für die Ausarbeitung der Taktik, der Strategien und Kriegspläne
verantwortlich waren, letztendlich in einem noch nie dagewesenen Aderlass zur Zerstörung des
alten Europas führten, findet man niemanden seinesgleichen" urteilt der US-amerikanische
Historiker Lawrence Sondhaus in der nunmehr vorliegenden Biographie über Franz Conrad von
Hötzendorf.
Dem Autor ist mit seinem Werk eine grundsätzliche Analyse des Werdens und Wirkens des
Feldmarschalls, seiner Handlungen und der ihnen zugrundeliegenden Motivationen gelungen.
Insgesamt 893 Quellen- und Literaturnachweise geben Interessierten weitere ergänzende
Hinweise.
Conrad wurde als langjähriger Kommandant des IR 1 in Troppau im April 1899 auf viereinhalb
Jahre als Kommandant der 55. Infanteriebrigade nach Triest versetzt. Und nichts ist
kennzeichnender für seine Forderung nach persönlicher Härte, als er seinen Stabsoffizieren den
Befehl erteilte, dass sie im Winter trotz Bora keine Mäntel tragen durften: "Wenn wir schon in
Triest einen Mantel tragen, wie viele müssten wir dann in Tarnopol tragen?"
Erst nach zahlreichen vergeblichen Bemühungen gelang es Conrad auch seinen Grundsatz "statt
Paradeplätze - Übungsplätze" zu verwirklichen.
Bis in unsere Gegenwart hinein erleben wir die nicht enden wollenden Krisenherde und
Konflikte am Balkan. Auf seine persönlichen Eindrücke 1878/79 in Bosnien und im Sandschak
basierend schrieb er eine Arbeit "über den südherzegowinischen Karst in militärischer Hinsicht".
Darin bezeichnete er die legendäre Tapferkeit der Balkanbewohner als einen Mythos, deren
"Mut" steigere sich bis zur Mordlust und Grausamkeit, und es sei ebenso wahrscheinlich, dass
sie der Gefahr entfliehen als auch dass sie sich ihr stellen würden."
Es bleibt dem Leser überlassen, inwieweit er diese Meinung von Conrad in die Gegenwart
übertragen oder heute noch teilen kann.
Insgesamt ein Buch, das nicht nur in die Hand eines jeden Interessierten kommen, sondern auch
in jeder Bibliothek seinen Platz finden sollte.
DF II/2004
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Unter dem Doppeladler für Schleswig-Holstein
von Gerd Scholz
Herausgeber Österr. Schwarzes Kreuz - Kriegsgräberfürsorge,
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 2004
broschürt, 143 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,
ISBN 3-89876-150-9
ca. Euro 9,95
An die Ereignisse vor 140 Jahren im dänisch-deutschen Krieg erinnern
auch heute noch zahlreiche Denkmäler und Grabstätten dänischer,
deutscher und österreichischer Soldaten, die unter genauer Ortsangabe
angeführt sind. Wieviele kennen heute noch das einst so beliebte Lied
"Schleswig-Holstein meerumschlungen?" Wer weiß noch, dass sich hier 1864 eine noch größere
Tragödie ankündigte, die Mitteleuropa entscheidend verändern und Österreich 18661 noch vor
viel größere Probleme stellen sollte?
Gerd Stolz schließt mit seinem Buch eine Lücke in der Geschichtsschreibung, indem er die
Beteiligung Österreichs am dänisch-deutschen Krieg in das Zentrum seiner Untersuchung rückt.
Unter diesem Blickwinkel schildert er ausführlich die militärischen und politischen Ereignisse
des Jahres 1864 und vermittelt gleichzeitig etwas von dem Widerstreit und den Schwierigkeiten,
denen sich Menschen schon damals mit dem Spannungsfeld der internationalen Politik konfrontiert sahen.
Die Buchbesprechung wäre jedoch unvollständig, wenn nicht erwähnt würde, dass der Autor
auch den Vorgängen zur See und auf den Inseln ein Kapitel gewidmet hätte. Der dann zum
Konteradmiral beförderte Tegetthoff hatte die dänische Blockade deutscher Häfen durchbrochen,
aber von marinehistorisch besonderem Interesse ist, dass sich beim Seegefecht vor Helgoland
zum letzten Mal Holzschiffe gegenseitig bekämpften, es war aber auch zugleich die erste
Auseinandersetzung, bei der sich Dampfschiffe im Gefecht gegenüber standen.
Es ist ein Buch, das man durchaus empfehlen kann, werden doch Ereignisse wieder in
Erinnerung gerufen, die einen weiteren Zündfunken für das "Pulverfass" Europa beinhalteten,
dies zu einer Zeit, wo Helgoland noch zu England gehörte und auf den Friesischen Inseln
dänische Zollbeamte unter Kapitän Hammer amtierten.
Von Fort Maso bis Porta Manazzo
Bau und Kriegsgeschichte der italienischen Forts und Batterien
1883 bis 1916
von Robert Striffler
Aus der Schriftenreihe zur Zeitgeschichte Tirols, Band 14
Verlag "Buchdienst Südtirol" Elke Kienesberger, Nürnberg, 2004,
gebunden, Format 21 x 15 cm, 365Seiten, zahlreiche Dokumente,
Skizzen und Fotos;
€ 32,-ISBN 3-923995-24-5
Schon lange erwartet und nun endlich da, wieder ein echter "Striffler". Wer die bisher von ihm
erschienenen fünf Bände über den "Minenkrieg" kennt, weiß die Gründlichkeit des Autors
sowohl beim Archivstudium als auch bei den Erkundungen vor Ort draußen im Gelände zu
schätzen. Besonders erwähnenswert ist, dass Striffler, wie bei ihm üblich, sich nicht mit einer
1
1866 Krieg Preußen gegen Österreich, Schlacht von Königgrätz
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DF II/2004
einfachen Besichtigung begnügte, sondern - soweit dies heute überhaupt noch möglich ist - auch
das Innere der Anlagen, Stollen und Kavernen auf ihren Erhaltungszustand untersuchte.
Das nun vorliegende Buch schließt eine Lücke in der wissenschaftlich exakten
Bestandsaufnahme von Anlagen der italienischen Landesbefestigung, die zum Großteil vor allem
während der österreichischen Maioffensive 1916 zum Einsatz kamen. Besonders wichtig ist es,
dass nicht nur den verschiedenen Sperrgruppen mit den Werken und den Straßensperren,
sondern auch den Batterien/Emplacements der ihnen gebührende Raum gewidmet wird.
Zahlreiche Fotos, Lagepläne, Situationsskizzen und Gefechtsberichte fügen sich bestens
ergänzend in den Text ein.
Wenn man so wie der Rezensent viele der Anlagen vor 20 - 30 Jahren besucht hat, so ist man
überrascht, wie bei manchen die Zeit fast spurlos vorüberging, bei anderen wiederum der Zahn
der Zeit kräftigst der Bausubstanz zugesetzt hat. So ist dieses Buch ein wertvoller Begleiter bei
Planung und Durchführung von Besichtigungen dieser historischen Objekte.
Es ist wieder ein Striffler-Buch, das man wärmstens empfehlen kann und das in keiner
Bibliothek von an diesem Thema Interessierten fehlen sollte.
NS-Herrschaft in Südtirol
Die Operationszone Alpenvorland 1943 - 1945
von Margareth Lun
Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte, Band 22; Studienverlag GesmbH, Innsbruck 2004,
broschürt, Format 15,5 x 23,5 cm, 612 Seiten,
ISBN 3-7065-1830-9, € 49,00 / SFR 84,00
Wenn man heute aus Österreich kommend nach Südtirol fährt, so erinnern nur mehr leerstehende
verstaubte Zollamtsgebäude daran, dass hier Reisende vor noch gar nicht allzu langer Zeit
strenge Kontrollen passieren mussten, wenn sie den Nachbarn einen Besuch abstatten wollten.
Selbst den weiter nach dem Süden Hinstrebenden mit Reisezielen zwischen Sizilien, Pompeji
und Sardinien, blieb diese bürokratische Hürde nicht erspart, die in Krisenzeiten auch manchmal
an das berüchtigte Spießrutenlaufen erinnern konnte.
Von prüfenden amtlichen Blicken in den Kofferraum, in geöffnete Gepäckstücke bis zur Bühne,
auf dem der fahrende Untersatz von uniformierten Mechanikern auf seiner Unterseite überprüft
wurde, reichten diese behördlichen Aktivitäten. Fast unvorstellbar, dass es einmal anders werden
könnte.
Doch das Schengener Abkommen am 14. Juni 1985 beendete alle Grenzkontrollen, die
Staatsbürger der meisten europäischen Staaten können sich nun in diesen Ländern frei bewegen.
Ein Traum von Generationen wurde damit Wirklichkeit ....
Doch bevor es auch für Südtirol so weit war, musste dieses schwer geprüfte Land einen langen
und schweren Leidensweg zurücklegen. Dazu zählt auch jene Epoche, als sich Adolf Hitler und
Benito Mussolini 1939 über die zwangsweise Aussiedlung der Südtiroler in einem Abkommen
einigten. In der Folge des 2. Weltkrieges, besonders in dessen Schlussphase, als das Gebiet zur
Operationszone Alpenvorland gehörte, überschlugen sich oft die Ereignisse, ohne dass es bisher
zu einer chronologischen Zusammenfassung dieser Periode gekommen wäre.
Es ist das Verdienst der Autorin, dieses diffizile Zeitgeschehen aufgearbeitet zu haben.
Denn in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1943 änderte sich die politische Situation in
Südtirol schlagartig. Die Deutsche Wehrmacht marschierte ein und errichtete die Operationszone
Alpenvorland; damit begann die NS-Herrschaft in Südtirol. Ein Großteil der deutschsprachigen
Bevölkerung jubelte über das Ende der faschistischen Herrschaft. Für viele andere begann aber
eine harte Zeit der Ausgrenzung und Verfolgung.
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Franz Hofer, der Gauleiter von Tirol und Vorarlberg verwaltete fast 2 Jahre lang die
Operationszone Alpenvorland mit den drei Provinzen Südtirol, Trentino und Belluno, diese
standen de facto unter NS-Herrschaft, de jure wurden sie aber nie vom Italien Benito Mussolinis
abgetrennt. Diese ganz besondere politische Konstellation wirkte sich nachhaltig auf alle
Bereiche des Lebens aus.
Der Autorin ist es auch gelungen, die Verbindungen zu den Szenarien und Schaplätzen der
großen Politik und des Zweiten Weltkrieges herzustellen.
Ein Buch, das jedem Interessierten wärmstens zu empfehlen ist.
Kurt Scharr (Hrsg.)
Die Karpaten
Balthasar Hacquet und das "vergessene" Gebirge in Europa
Studienverlag Innsbruck 2004, gebunden, 332 Seiten,
€ 36,-- SFR 32,10
ISBN: 3-7065-1952-6
Die Karpaten zählen neben den Alpen zu den wichtigsten, zentral
gelegenen Gebirgsformationen Europas. Während des 19. Jahrhunderts
versuchte man zunehmend, sie für den Tourismus zu erschließen. Mit
August 1914 fand diese Entwicklung jedoch ein jähes und lang
andauerndes Ende. Der Karpatenbogen zerfiel in einzelne
nationalstaatliche Teilsegmente: Tschechoslowakei, Polen, Sowjetunion,
Rumänien und Ungarn. Die verschiedenen nationalen Minderheiten
gerieten zum - sich vielfach nachteilig für die jeweils zahlenmäßig
unterlegene Bevölkerungsgruppe auswirkenden - Diskussionsgegenstand
der oftmals nationalistischen Tagespolitik junger Staaten auf der Suche
nach ihrer Identität. In der Folge waren und sind die Beziehungen zwischen diesen Staaten nach
1945 bis in die Gegenwart oftmals von gegenseitigem Misstrauen geprägt. Erst seit dem
radikalen Systemwandel zwischen Dezember 1989 ("Revolution" in Rumänien) und August
1991 (dem gescheiterten Putschversuch der Kommunistischen Partei in Moskau) öffneten sich
neue Perspektiven auf diese Länder Osteuropas. Und trotzdem, mehr als ein Jahrzehnt nach der
weitgehend gewaltlosen Revolution in Europa fand die Wahrnehmung des Karpatenraumes aus
westeuropäischer Sicht bisher nur sehr zögerlich und auf kleine Fachkreise beschränkt statt.
Es liegt also nahe, dem Karpatenraum mehr als bisher Aufmerksamkeit zu schenken, die über die
einseitige Wahrnehmung - nicht zuletzt gefördert durch die Romane von Bram Stoker (Dracula,
1897) und Jules Verne (Das Karpatenschloss, 1892) sowie deren breitenwirksamen
Verfilmungen - hinausgeht. Das gemeinschaftliche Wahrnehmen von Gebirgsräumen, ihrer
Problemhaftigkeit und Bedeutung für die Zukunft sollte dadurch - ähnlich jenem der Weltmeere
- eine weiter verbreitete Akzeptanz finden als bisher.
Die umfassend bearbeitete Neuausgabe von Balthasar Hacquets Reisebeschreibung der
Karpaten, die bereits vor 200 Jahren erschienen ist, bietet dazu einen zentralen Anstoß!
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DF II/2004
Walther Schaumann und seine Frau Gabriele präsentierten am 16. Juni in Hermagor und
am 3. August 2004 in Kötschach-Mauthen ihr neuestes Buch:
Unterwegs vom Plöckenpass zum Kanaltal
Auf den Spuren der Karnischen Front 1915-1917
Das Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915-1917 Plöcken
von Gabriele und Walther Schaumann
Ausführliches historisches Kapitel, viele historische Dokumente,
Skizzen und Frontkarten; zahlreiche historische Fotos und
Farbabbildungen; 100 Routen- und Tourenvorschläge;
mit beigelegtem Tourenführer; 304 Seiten, Format 17 x 24 cm,
gebunden; Preis € 32,-ISBN 3-7086-0025-8
Die Routen- und Tourenvorschläge in diesem Buch führen zu den auch heute noch sichtbaren
Spuren, die der Gebirgskrieg 1915 - 1917 hier hinterlassen hat. Als Fortsetzung des im Herbst
2003 erschienenen Buches "Unterwegs zwischen Pustertal und Plöckenpass" sind in diesem
Band der Karnische Höhenweg und die Trasversata Carnica samt allen weiteren von ihnen
ausgehenden Tourenmöglichkeiten eingehend beschrieben. Im historischen Teil werden die
Ereignisse an der östlichen Karnischen Front im Ersten Weltkrieg ausführlich behandelt.
Weit über 200 historische Schwarz-weiß-Aufnahmen und Farbfotos weisen eindringlich - oft
auch in Gegenüberstellung - auf den Unterschied zwischen Krieg und Frieden hin. Ergänzend
fügen sich zahlreiche Dokumente, wie Auszüge aus Kriegstagebüchern, Meldungen,
Telegramme, Gefechtsberichte, Ausschnitte aus Lagekarten und Handskizzen zu einem
Gesamtbild.
Dem Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915-1917, Plöcken, mit seinen vier Sektoren wird
breiterer Raum gewidmet. Allein für den Gipfelraum des Kl. Pal mit über 70 wieder begehbar
gemachten historischen Objekten ist dieses Buch mit seinem beigelegten handlichen
Tourenführer eine unentbehrliche Orientierungshilfe, ebenso für den Cellon-Stollen, den
einzigen historischen unterirdischen Klettersteig Österreichs. Aus einem ehemaligen Kriegsgebiet wurden heute Orte der Begegnung. Die Landschaft und ihre Geschichte erinnern daran,
dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Dieses Buch soll dazu einladen, ganz bewusst nun in
einem Europa ohne Grenzen diese Tatsache zu erwandern und somit zu erleben.
Alle "Unterwegs ......"-Bücher sind auch in unserem Museumsshop erhältlich!
Wir schicken Ihnen die Bücher auch gerne zu!
Tel ++43 (0)4715 8513-32, Fax -37 oder online: www.dolomitenfreunde.at
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IMPRESSUM
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