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VORWORT
„Ein schmuddeliger Ort, wo Männer oder Frauen nur auf Aufriss aus sind“, „Ein Verein,
wo sowieso keiner hingeht“ oder „Centaurus? Wie langweilig!“ – Meinungen wie diese
über die Schwul-Lesbische Initiative haben keine Grundlage. Das beweisen die vielen
Projekte, die der Verein in den letzten Wochen im Alleingang oder zusammen mit anderen
Organisationen gestartet hat – sei es nun die Teilnahme an Celebrating Life, dem ersten
Südtiroler AIDS-Charity-Ball auf Schloss Maretsch, ein Drag-King-Seminar für Frauen
oder die überaus erfolgreiche Buch- und DVD-Präsentation von „Improvvisamente
l‘inverno scorso“ im Vereinssitz. Über einige dieser Veranstaltungen berichten wir in
dieser Ausgabe.
Wer oder was den Verein in diesen Monaten sonst noch bewegt (hat), haben wir ebenfalls
im NEWS-Stil kurz und bündig zusammengefasst.
Und wer bis dato der Meinung war, dass Herrenanzüge nur sauber und zu festlichen
oder geschäftlichen Anlässen getragen werden, wird in dieser Nummer eines besseren
belehrt.
Prickelnde Lektüre wünscht die Centaurus Magazine-Redaktion.
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CELEBRATING LIFE
Es ist vollbracht!
Der einzige Wermutstropfen: Es waren
nur wenige Leute da. Zuviel GrenzgangPhantasien, irrwitzige Outing-Ängste und
schlimmste Erwartungen haben wohl
dazu geführt, dass der Weg ins Schloss
bereits im Kopf verbarrikadiert war.
Schade eigentlich, denn es war ja eine
öffentliche Veranstaltung und die sexuelle
Orientierung steht niemandem auf der
Stirn geschrieben. Im Sinne von Harvey
Milk, des ersten Schwulenpolitikers, wäre
es eine gute Möglichkeit gewesen, aus
Celebrating Life, Südtirols erster AIDS Charity
Ball auf Schloss Maretsch, ist über die Bühne
gegangen: bunt, mit viel Engagement und
zu viel Zurückhaltung. Und er war anders
als andere Bälle. Zum einen, weil die
zahlreichen Helfenden und Unterstützenden
auf die Bühne geholt und ihnen sowohl Dank
als auch Wertschätzung für ihren Einsatz
ausgedrückt wurde. Zum anderen war die
Veranstaltung sehr kreativ, für einen guten
Zweck und vor allem ohne Alkoholleichen.
Die Stimmung war gut und friedlich.
[email protected]
[email protected]
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Martedi / Dienstag 20:00 - 22:00
Giovedi / Donnerstag 20:00 - 22:00
Impressum
Eigentümer und Herausgeber: Schwul-lesbische Initiative Südtirol – Arcigay Landeskomitee / Gay e lesbiche dell’Alto Adige/Sudtirolo
– Comitato provinciale Arcigay | Galileo-Galilei-Straße 4/a, Bozen
Veröffentlicht am 10.04.2009 in Bozen | Presserechtlich verantwortliche Direktorin: Ulrike Spitaler | RedakteurInnen: Dino Capovilla,
Conny Cossa, Jochen Pichler, Helene Roschatt, Ulrike Spitaler, Günther Telser, Andreas Unterkircher, Peter Viehweider, Stefan
Windegger | Photos: Peter Viehweider (www.pit-pic.at), Christian Mair | Druck: Fotolito Varesco Alfred GmbH, Auer| Eingetragen
beim Landesgericht Bozen N. 7 am 11.4.2007 | Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder.
Feedback an: [email protected]
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unserer Unsichtbarkeit herauszutreten.
Vielleicht ist es aber auch das Südtiroler
Kolorit, das sich gezeigt hat: große
Vorsicht und Zurückhaltung. Doch alle
Befürchtungen haben sich als falsch
erwiesen, denn kein Jungscharball
hätte braver und unverfänglicher sein
können.
Designerhänden und, und, und. Sogar
Miss Südtirol Susanne Zuber zeigte sich,
Sarah Bernardi flanierte auf dem Steg
und Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli
selbst öffnete die Herzen durch seine Art
als Gran Signore. Das zeugt doch von
Größe, oder etwa nicht?
Wirklich ausgeflippt war nur Rainer
Reibenbach in seiner vorzüglichen Rolle
als herrschsüchtige Königin in roten
Lackstiefeln und sichtbarem Knackarsch.
Doch
nichtsdestotrotz,
Stimmung
und Ausgelassenheit stiegen mit
fortgeschrittener
Stunde,
und
den
Organisator/innen ist ein großes Lob
auszusprechen. Die Show „Alice im
Wunderland“ mit ihren 60 Akteur/innen
Nach der einstündigen Show wurde
ordentlich abgetanzt, und dafür gab es
oder nicht zu erkennen oder wollte es
zumindest so.
mit zwei Gesichtern, nicht zu verwerfen
ein wunderschöner Engel in Weiß. Sissi
und Franzl waren da, ein Avvocato und
so manch andere Adelsfiguren und
Handelsleute mit ihren weiten Röcken aus
edlem Stoff in venezianischem Stil. Ein
paar schrille Vögel mit langen Schnäbeln,
Kartengesichter, ein auf der plekketn*
Haut bemalter Fisch mit silbernen Kiemen
und ein wandelnder Lebkuchen. Kurzum,
es war auch für das Auge schön. Wer nicht
verrückt war oder verkleidet, war elegant
Abschließend kann ich nur hoffen, dass
die Organisator/innen durchhalten und
dieses Event wiederholen. Es zahlt sich
aus, hinzugehen und weiterzumachen.
Nächstes Jahr im Mai gehen wir dann alle
hin, gell! Inzwischen alles Gute und ein
buntes Leben.
* nackten
Musik für jeden Geschmack: Lounge
Musik mit einer Nuance Jazz von der
Gruppe Robyn Loop, Tanzmusik vom
Feinsten mit Walzer, Quickstep, Fox,
Tango für die „Könner/innen“ und jene, die
es einfach nur gern tun, und dann noch
House und Pop und Samples und 80er im
tiefen Discokeller von vier verschiedenen
Deejays. Der Keller war bald aufgeheizt,
das kann ich euch sagen!!
ließ so manchen Mund offen stehen
und gewisse Herzen höher schlagen.
Viele unterschiedliche Stars aus der
Südtiroler Kulturszene inszenierten
mit
hochinteressanten
Kostümen,
geschmackvollen
Performances
und
wundervollen Soloklängen den Touch
des Besonderen. Barbara Zanetti mit
ihrer Performance von „Somewhere
Over the Rainbow“, Christine Braunhofer
mit ihrem feurigen Flamenco, dor
Doggi sing‘ als drei Zentimeter große
Raupe, Chris Costas Techno/RhythmusShow, die feuerspeienden Barkeeper
und viele ausgeflippte Kostüme aus
Ach ja, dann war da noch die süßeste
Hornisse, die ich je in meinem Leben
gesehen habe, ein dicker großer Mann
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> Helene Roschatt
“Centaurus è impegno, ma anche divertimento”
Dal 14.02.2009 l’associazione Centaurus ha un nuovo presidente e un nuovo direttivo.
L’assemblea generale dei soci ha, infatti, eletto i sette membri del comitato direttivo con
Andreas Unterkircher nella funzione di presidente. In base alle norme del nuovo statuto
l’organo rimarrà in carica per i prossimi tre anni conferendo quindi una maggiore stabilità alla
vita associativa.
Andreas che già dal 2008 fa parte del direttivo parla con Centaurus-NEWS degli obiettivi della
sua presidenza.
il nuovo vescovo Golser, il quale in passato
ha espresso posizioni molto aperte e positive
verso la tematica gay-lesbica. Sarebbe
interessante sapere se l’investitura gli ha
fatto cambiare idea.
Ad Aprile presenteremo un opuscolo contro
il bullismo. Vorremmo fare una conferenza
stampa dove forse parteciperà anche Aurelio
Mancuso, Presidente nazionale dell’Arcigay.
Per la giornata mondiale contro l’omofobia
del 17 maggio è in progetto un’azione con il
gruppo „Universinversi“. Il 6 giugno avremo
uno Stand alla festa „Innlove“ a Innsbruck.
Per il Gay-Pride di Genova il 28 giugno
abbiamo in mente di organizzare un autobus
come abbiamo fatto due anni fa al RomaPride…
Per l’inizio può bastare, no?
NEWS: Dopo la presidenza dichiaratamente
„ad interim“ di Kurt Wieser nel 2008, ora
Centaurus ha un nuovo presidente a tempo
pieno. Come cambierà il lavoro del direttivo
a seguito della modifica della sua durata in
carica che da annuale è diventata triennale?
Aver allungato il periodo in carica del direttivo
servirà per poter lavorare più tranquillamente
anche a progetti a più lungo termine. Il metodo
lavorativo comunque è buono e quindi non
cambierà.
NEWS: Quali sono i principali obiettivi della
tua presidenza?
Come spiega il nostro Statuto, Centaurus si
impegna contro i pregiudizi e le discriminazioni
derivanti dall’orientamento sessuale e difende
i diritti di persone gay, lesbiche, bi- e
transsessuali.
Quindi faremo molto per la visibilità,
l’informazione e la sensibilizzazione sui temi
LGBT, senza trascurare le offerte per il tempo
libero come feste e serate in discoteca.
NEWS: A pochi giorni dalla tua elezione hai
già partecipato alla presentazione in radio
del Lifeball altoatesino. La tua presidenza è
quindi all’insegna
’’insegna di una maggiore presenza
mediatica di Centaurus, e quali effetti positivi
potrebbero nascerne per l’associazione
’’associazione e per
le persone LGBT che vivono in Alto Adige?
NEWS: Quali sono i progetti?
Faccio il portavoce di Centaurus ormai da
un anno e continuerò a farlo. La visibilità e
la presenza mediatica possono servire ad
abbattere i pregiudizi e aiutare persone non
ancora dichiarate, soprattutto i giovani, a non
Pochi giorni fa ho incontrato il Sindaco
di Bolzano per risolvere finalmente la
nota questione dei manifesti Anti-AIDS.
Prossimamente vogliamo andare a trovare
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sentirsi soli e trovare il coraggio di venire fuori
dal loro isolamento.
discoteca e divertirsi. Che male c’è? Tuttavia
non dobbiamo dimenticare il ruolo sociale,
culturale e anche politico di associazioni
come la nostra. Come abbiamo visto nel
film “Improvvisamente l’inverno scorso”, la
situazione delle persone gay e lesbiche in
Italia continua ad essere molto triste. Per la
legge non esistiamo. Per questo dobbiamo
continuare a combattere per i nostri diritti.
NEWS: Secondo te il direttivo, composto di
sei uomini e una donna, tutti di madrelingua
tedesca, rispecchia la realtà dell’associazione?
’
’associazione?
E cosa potrebbe fare il direttivo per invogliare
più donne e persone di madrelingua italiana
a partecipare più attivamente alla vita di
Centaurus?
> Jochen Pichler
E’ un problema ormai noto. Gli italiani vengono
in discoteca, ma disertano l’associazione.
Un pò dipende dalla cultura italiana meno
tendente all’associazionismo di quella
tedesca.
Da qualche tempo Centaurus ha messo
uno stand con materiale informativo nella
discoteca „Sei come Sei“. Distribuiamo anche
profilattici con il logo di Centaurus. In questo
modo speriamo di invogliare gli italiani ad
avvicinarsi all’associazione.
Per quanto riguarda le donne, saranno
poche, ma mi sembrano molto attive
nell’associazione. Non a caso abbiamo avuto
una presidente donna per quattro anni.
NEWS: Da tutto il mondo civilizzato giungono
notizie positive per lesbiche e gay che in
molti paesi vedono finalmente riconoscersi
diritti fondamentali come quello al matrimonio
e alla tutela da discriminazioni. Il governo
italiano sembra essere uno dei pochi a non
fare nulla per i suoi cittadini omosessuali.
Un’associazione
’’associazione come Centaurus può
permettersi il lusso di limitarsi a gestire
il tempo libero dei suoi soci o ci sarà un
impegno maggiore per i diritti delle persone
LGBT?
Per molti Centaurus è solo un’occasione
per uscire fuori, conoscere gente, andare in
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Centaurus aderisce alla campagna di
prevenzione dell’AIDS “Sex Symbol” di Arcigay,
ma i manifesti vengono censurati dal Comune
di Bolzano perché ritenuti troppo spinti.
manifesti in via Parma per far scoppiare il
pandemonio. Un dibattito di un’ora e mezza
in Consiglio Comunale e il Sindaco Luigi
Spagnolli, che pure è sempre stato sensibile
ai temi della prevenzione, ha fatto censurare
tutti i manifesti. Fosse lo spray nero di Armin
Benedikter! L’Arcigay Nazionale ha dovuto
scusarsi ufficialmente attraverso il Presidente
Aurelio Mancuso, mentre noi di Centaurus
abbiamo scritto un comunicato stampa per
spiegare l’accaduto.
Eravamo su tutte le prime pagine dei giornali
locali. Mai Centaurus aveva avuto una tale
risonanza mediatica. Ma non era certo la
pubblicità di cui avevamo bisogno.
Il Sindaco Spagnolli nella sua conferenza
stampa settimanale non ci è certo andato sul
sottile: “Si facciano penetrare loro!” ha detto.
Poi è inciampato su un antipatico lapsus
freudiano dicendo “anti-gay” anziche “antiAIDS”.
In un clima così teso ci sembrava opportuno
spedire una lettera di scuse al Sindaco.
Spagnolli a sua volta ci ha risposto con la email pubblicata nella pagina accanto. Una bella
lettera, dove il primo cittadino loda Centaurus
per il suo costante impegno a difesa di una
minoranza e ci esprime il suo pieno sostegno.
Per archiviare definitivamente la faccenda, Kurt
Wieser, altro ex-Presidente di Centaurus, ed io
siamo andati a trovare Spagnolli in Municipio.
In un cordiale colloquio in perfetto dialetto
sudtirolese il Sindaco ci ha dato il consenso ad
affiggere gli altri manifesti della campagna “Sex
Symbol”. Quelli giusti, stavolta. L’immagine
è quasi uguale, ma senza la scritta “Usami”.
Anche la frase sottostante è più soft: “Il sesso
sicuro è eccitante: Usa sempre il profilattico!”
Parole che penetrano, ma senza offendere la
sensibilità di nessuno.
Le nostre intenzioni erano buone, anzi nobili.
Nel dicembre 2008 l’associazione Centaurus
ha dato il via alla sua prima campagna di
prevenzione dell’AIDS in Alto Adige. Waldemar
Kerschbaumer, ex-presidente di Centaurus,
ci aveva portato cento manifesti della nuova
campagna “Sex Symbol” dell’Arcigay.
A qualcuno del direttivo non piacevano.
Quell’immagine di un bellone (Mister Gay Italia
2008) a dorso nudo con un profilattico aperto
sulla punta del dito, e soprattutto quella scritta
“Usami” sul petto, poteva essere di dubbio
gusto. Ma la cosa che più ci ha reso perplessi
era la frase scritta sotto l’immagine: “Il sesso
sicuro è eccitante: Non lasciamoci venire in
bocca, scopiamo e facciamoci penetrare solo
con il preservativo.” Parole forti. Era il caso di
affiggere manifesti simili in una pudica città
di provincia come Bolzano? Ma poi ci siamo
detti: E’ la campagna ufficiale dell’Arcigay,
dunque sapranno cosa stanno facendo. Un
tragico errore.
Quello che non sapevamo era che i manifesti
della campagna erano due: Uno era riservato
ai luoghi di aggregazione gay-lesbici
come locali, saune, pub e usava perciò un
linguaggio volutamente crudo e schietto
volto a sensibilizzare una minoranza su un
pericolo ancora in agguato. L’altro manifesto
era indirizzato al grande pubblico, da affiggere
sulle strade e aveva dunque una scritta più
“soft” per rispetto verso la sensibilità di tutti.
Si, sembra una barzelletta, ma noi di
Centaurus abbiamo affisso per strada il
manifesto sbagliato, quello crudo e sexy.
Le conseguenze? Apriti cielo! E’ bastato
che un bambino puntasse il dito su uno dei
> Andreas Unterkircher
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----- Messaggio inoltrato da [email protected] ----Data: Wed, 7 Jan 2009 19:03:25 +0100
Da: Luigi Spagnolli <[email protected]>
Oggetto: Re:Lettera dell‘associazione Centaurus al Sindaco di Bolzano Dottor
A: [email protected]
Gentili signore e signori,
ricevo solamente oggi la Vostra mail del 24 dicembre.
Ero già informato del disguido, ma Vi ringrazio per avermi scritto, e per il modo in cui lo avete fatto.
Mi dispiace molto del risalto mediatico che ha avuto la vicenda dei manifesti, che non ha fatto bene
né a Voi, che come Associazione Vi siete ritagliati un ruolo credibile e serio occupandovi di questioni
che la nostra Società spesso non riesce (ancora) a metabolizzare come sarebbe giusto, né alla città,
che non si merita i personaggi che colgono queste occasioni per farsi bassa pubblicità tra il popolino,
e che pure non mancano mai.
Personalmente poi mi debbo scusare per aver involontariamente confuso, nella mia conferenza
stampa settimanale pre natalizia in cui ho affrontato l’argomento,
’’argomento, le espressioni „ARCI GAY“ e „ANTI
AIDS“ ricavandone un impietoso e non voluto „ANTI GAY“ che ovviamente gli attenti giornalisti mi
hanno sottolineato, nei resoconti successivi. Per quello che sono e per il ruolo che ricopro non
potrò mai essere ANTI, se non nei confronti di chi infrange norme. Ma non è il Vostro caso, anzi:
grazie soprattutto alla Vostra attività il mondo del
dell’’omosessualità sta diventando sempre più una
componente normale, e come tale riconosciuta, del mondo in generale. Avanti così.
Auguri di un sereno e produttivo 2009.
Luigi Spagnolli
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DIE SCHWEIZ
liebt das Leben!
Während in Italien die AIDS-Prävention seit Jahren von der Politik stiefmütterlich behandelt wird
und oft der Eindruck entsteht, dass manche Projekte durch die Verklemmtheit der Entscheidungsträger behindert werden, beeindruckt unser Nachbarland mit witzigen und grafisch ansprechenden
Kampagnen. Die Schweizer AIDS-Hilfe, der Dachverband von 21 kantonalen AIDS-Hilfen und 36 im
HIV/AIDS-Bereich tätigen Organisationen, arbeitet dabei eng mit dem Bundesamt für Gesundheit
zusammen. Die aktuelle Kampagne richtet sich unter dem Motto LOVE LIFE - STOP AIDS in durchaus expliziten Bildern an die gesamte Bevölkerung und trägt damit dem Umstand Rechnung, dass
die Krankheit und das Ansteckungsrisiko schon lange nicht mehr nur ein homosexuelles Problem
sind. Die Prävention richtet die Aufforderung zum Gebrauch von Kondomen deshalb auch an Heterosexuelle. Im Vergleich zu anderen Aufklärungsinitiativen besticht die Schweizer Kampagne durch
ihre Leichtigkeit, die durchaus vermitteln will, dass Sex Spaß macht. Sie lehnt die Ausgrenzung von
HIV-Positiven ab, und zwar ausdrücklich „vom Kindergarten bis zum Altersheim“, weshalb die Plakate natürlich auch dort aufgehängt werden.
Während in der Schweiz kreative und explizite Prävention gegen AIDS von den Behörden mitgetragen wird, zeichnen sich die hiesigen Aufklärungsversuche vor allem dadurch aus, dass sie von den
öffentlichen Stellen zensiert werden. Dabei ist AIDS natürlich immer noch eine tödliche Krankheit
- auch in Südtirol.
> Jochen Pichler
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INFOGAY
Die Telefongruppe im Centaurus
„Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Momentan
weiß ich nicht, was ich will und wer ich bin. Ich
hatte mehrere Freundinnen und fühlte mich auch
gut dabei. Und doch träume ich davon, mal mit
einem Buben etwas anzufangen. Ich kenne mich
einfach nicht mehr aus. Ist das normal? Könnt ihr
mir helfen?“
Gesundheitsrisiken. Egal, mit welchem Anliegen
der Ratsuchende kommt, wir von Infogay
können keine Patentrezepte liefern und möchten
auch nichts vorgeben. Wir nehmen aber jeden
Einzelnen mit seiner individuellen Situation
ernst und versuchen, herauszufinden, was ihm
persönlich wichtig ist, welche Bedürfnisse er
hat und möchten ihn in seinen Entscheidungen
bestärken. Falls gewünscht findet auch ein
Gespräch mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
statt.
So hatte der 19jährige Stefan* aus dem Vischgau in einer E-Mail an Infogay geschrieben.
Inzwischen hat es mehrere E-Mail-Kontakte
und ein persönliches Beratungsgespräch mit
Stefan gegeben. So wie ihm geht es vielen
Ratsuchenden, die sich vor allem telefonisch
jeden Dienstag in der Zeit zwischen 20.00 und
22.00 Uhr an Infogay wenden. Viele Anrufer sind
über 30 Jahre alt, einige sind auch verheiratet.
Die Ratsuchenden wünschen sich einfach
nur jemanden, der ihnen zuhört und dem sie
von ihrem momentanen emotionalen Zustand
erzählen möchten. In ihrem Umfeld trauen
sie sich nämlich oft nicht, ihre persönliche
Befindlichkeit anzusprechen, weil sie Angst vor
Anfeindungen und Diskriminierungen haben,
was leider tatsächlich immer noch sehr häufig
vorkommt. Andere möchten einfach nur wissen,
wo man in Südtirol andere homosexuelle oder
bisexuelle Männer kennen lernen kann. Wieder
andere informieren sich über die verschiedenen
Sexualpraktiken und die entsprechenden
Zur Zeit arbeiten sieben Mitarbeiter in der
Telefongruppe von Infogay. Im Jahr 2008 waren
wir an 42 Dienstagen telefonisch erreichbar. 50
Personen hatten im vergangenen Jahr Infogay
telefonisch kontaktiert, doppelt so viele wie im
Jahr vorher. Außerdem hatten wir 10 E-Mails
erhalten und zweimal eine persönliche Beratung
durchgeführt.
Wer unser Beratungs- und Gesprächsangebot
in Anspruch nehmen will, kann jeden Dienstag
in der Zeit von 20.00 – 22.00 Uhr anrufen.
Oder ihr schreibt uns einfach eine E-Mail an
[email protected]
[email protected]
> Dr. Michael Peintner
Sexualpädagoge und Leiter von Infogay
*Der Name wurde geändert.
11
DRAG
KINGS
Workshop und theoretischer Hintergrund
Am 20./21.12.2008 hat im Sitz von Centaurus
ein Drag-King-Workshop stattgefunden. Drag
King steht für „dressed as a guy“ (wie ein Junge
gekleidet) und ist die englische Bezeichnung
für biologische Frauen, die über entsprechende Kleidung, Verhalten, Mimik und Gestik in die
männliche Rolle schlüpfen und (übertriebene)
Männlichkeit zur Schau stellen. Die Drag-KingSzene hat ihren Ursprung in der anglo-amerikanischen Lesbenszene Anfang der 1990er
Jahre und greift teilweise auf die wesentlich
ältere Butch-Tradition zurück. Der Workshop
wurde von Julia alias Drag King Julius Kaiser
aus Rom geleitet. Sie/Er hat bereits einige Jahre Erfahrung als Drag King und tritt auch international in Performances auf (www.juliuskaiser.
com).
le sowie die hegemoniale Geschlechterordnung in Frage gestellt – die wäre: Eine Frau
hat sich „als Frau“ und ein Mann hat sich „als
Mann“ zu verhalten, Frauen haben Männer zu
begehren und umgekehrt. Lesbische Frauen
und schwule Männer stellen bereits durch ihre
gleichgeschlechtlichen Liebes- und Lebensweisen diese scheinbar natürliche Ordnung in
Frage. Drag Kings und ebenso Drag Queens,
biologische Männer in Frauenkleidern mit entsprechend weiblichem Erscheinungsbild und
Auftreten, irritieren diese Ordnung über Einbezug von Maskerade und Theater/Show.
Julius Kaiser beschreibt es so: „Il fenomeno
Drag King in Italia è ancora poco diffuso a differenza di altri Paesi, dove a cominciare dagli
anni `90 si è sviluppata la sperimentazione dei
generi facendo di questo una forma di spettacolo oltre che un linguaggio e una pratica politica. Si parte da un corpo biologicamente femminile per intraprendere un viaggio tra i generi
senza più rispettare i confini che ci definiscono
in quanto uomini o donne. Tutto questo implica
uno spostamento dei parametri sui quali poggiano le codificazioni sociali. Siamo dunque
nate femmine, trasformiamo il nostro corpo
diventando drag king e come forma di espressione artistica ci appropriamo delle regole che
determinano la maschilità, la mettiamo in sce-
Hinter dem Konzept des Drag King steht mehr
als die „Verkleidung“ als Mann. Bereits Mitte
der 70er Jahre verwehrten sich Vertreterinnen
des Feminismus gegen die Vorstellungen von
natürlicher Weiblichkeit und Männlichkeit und
stellten sie als Produkte einer patriarchalen Gesellschaft dar. Es wurden die beiden Begriffe sex
und gender eingeführt, um zwischen dem biologischen Geschlecht (sex) und dem sozialen
Geschlecht (gender) zu unterscheiden. Damit
wurden die natürliche Zusammengehörigkeit
von biologischem Körper und Geschlechtsrol12
na, la interpretiamo, la esprimiamo. Attraverso
le nostre performance, vogliamo decostruire i
generi, mescolarli, confondendone i confini per
mostrare ciò che realmente i generi sono: indefiniti. Il genere è quello che tu vuoi che sia.
La „decostruzione dei generi“ è uno degli argomenti importanti della ricerca filosofica della
celebre teorica queer e femminista Judith Butler, che in „Gender Trouble“ celebrava proprio
„la vivacità sovversiva e politicamente trasformativa del drag“ per poi pubblicare nel 2004
„Undoing Gender“, saggio sulla costruzione e
de-costruzione incessante del genere. Il „genere“ che non è quindi una „fredda categoria di
normalizzazione“, ma una norma che per sua
stessa natura chiede di essere sconfitta, disfatta per divenire terreno emancipativo. Il fenomeno drag king è quindi molto più di semplice
spettacolo. É atto politico e (de)costruttivo, affascinante e coinvolgente come non mai.“
Darstellung in Rollenspielen, die Verkleidung
als Mann und ein Initiationsritual mit Masken,
am zweiten Tag eine Vertiefung über Rollenspiele in männlichem Aufzug, das Experimentieren mit verschiedenen Bartimitationen und
schließlich das Anfertigen eines täuschend
echten Bartes.
Der Workshop hat tatsächlich ein Gefühl dafür
vermittelt, dass das eigene Geschlecht nicht
nur biologisch bedingt, sondern auch konstruiert ist. Eine Drag-King-Erfahrung ist Spiel
und Theater, doch unter Umständen auch ein
Grenzerlebnis in jederlei Hinsicht. Insofern war
es eine beeindruckende und interessante Erfahrung mit einigem Irritationspotential und viel
Spaß.
Im Sommer gibt es voraussichtlich nochmal
einen Einführungsworkshop. Bei Interesse,
Rückfragen und Anmerkungen schreibt bitte
an: [email protected].
> Iris Maria Vinatzer
Die Teilnehmerinnen des Drag-King-Workshops haben sich dieser Herausforderung gestellt und zwei Tage lang mit der männlichen
Geschlechtsrolle experimentiert und gespielt.
Es nahmen insgesamt 9 Frauen teil. Am ersten
Tag erfolgten eine Einführung in die theoretischen Hintergründe, eine Beobachtungstour
von männlichen Verhaltensweisen und deren
Literatur:
BUTLER, Judith (1991). Das Unbehagen der Geschlechter,
Suhrkamp Verlag (schwierig zu lesen)
SCHRÖTER, Susanne (2002). FeMale. Über Grenzverläufe
zwischen den Geschlechtern, Fischer Taschenbuch Verlag
(viel Interessantes zum Thema Lesben, Schwule, Bisexuelle,
Transgender)
Der nun nicht mehr ganz junge Verein Centaurus hat in seiner Geschichte
schon einiges an Veranstaltungen auf dem Buckel. Aber wisst ihr noch
als....
Ja, als Centaurus damals einen Tanzkurs organisiert hat. Nicht etwa so
eine halbe Sache von wegen Selbsthilfe und so, nein, einen ganz richtigen
Standardtanzkurs bei einer renommierten Tanzschule mit einer ebenso
renommierten und fast unerschütterlichen Tanzlehrerin. Mittlerweile ist
auf den Tanzveranstaltungen nur mehr wenig von den einst erlernten Künsten zu sehen. An
der Tanzlehrerin jedenfalls kann es nicht gelegen haben. Aber wie ging die Geschichte noch
mal? Da kam vor einigen Jahren eine ansehnliche Truppe von drei Schwulen und vierzehn
Lesben etwas aufgeregt zu ihrer ersten Tanzstunde. Die unerschütterliche Tanzlehrerin
klopfte mit dem Stock und bat – in der Queer-Sprache nicht ganz bewandert – die Damen
hinter sich, die Herren vor sich. Manche müssen eben das „Führen“ lernen, andere das
„Geführtwerden“. Nun hatten die anwesenden Lesben nicht unbedingt die Absicht, was
mit den Schwulen und umgekehrt und überhaupt. Jedenfalls wurde berichtet, dass die
Tanzlehrerin sich nach jenem berühmten Klopfen umdrehte und was sah sie? Auf der
„Damenseite“ zwei Männer und eine Frau. Und auf der „Herrenseite“, einen einzigen Mann
und dreizehn Frauen.
So lernte Centaurus das Tanzen... Hab’ ich jedenfalls gehört.
> Uli Spitaler
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Wichtig ist die Sichtbarkeit im täglichen
Leben, in unserem sozialen Umfeld, beim
Arbeitskollegen, bei der Chefin, beim Nachbarn,
beim Bäcker usw. So ist es leichter, eine breit
gefächerte Unterstützung und Glaubwürdigkeit
zu erlangen. Diese T-Shirts sind eine Art zu
kommunizieren, eine von vielen.
SHIRT
ATTACK
.. .....„niente diritti se stiamo zitti“ ....
Waldemar Kerschbaumer, 37, GraphicDesigner, ist der Vertreter des Vereins
Centaurus im Consiglio Nazionale Arcigay.
Centaurus NEWS sprach mit ihm über seine
Aktion Shirt Attack.
Jahren stark zugenommen. Man denke an den
Vater, der den eigenen Sohn nach dem Outing
erschossen hat, oder an den Schüler aus Turin,
der sich verzweifelt aus dem Fenster gestürzt
hat, da er die Hänseleien (Bullismo) nicht mehr
ertragen konnte. Ich konnte hier nicht länger
tatenlos zusehen und musste einfach handeln.
T-Shirts als Kommunikationsmittel: Wie bist du
auf diese Idee gekommen?
Es ist nun knapp ein Jahr her, dass ich mit
meinem Mann das Projekt Shirt Attack aus
der Taufe gehoben habe. Die Idee als solche
hatten wir bereits einige Jahre vorher. Der
Ausgang der nationalen Wahlen im April 2008
war praktisch der Startschuss, um mit diesem
günstigen Kommunikationsmittel auf diverse
Missstände aufmerksam zu machen.
Die T-Shirts als Lösung?
Ja, genau! Ich möchte nicht nur unserem
Unbehagen eine Stimme geben, ich möchte
diese Stimme auch verstärken und mit
anderen teilen. Auch das viele Gejammer, dass
sich nie was ändert, bringt uns nicht wirklich
weiter. Jeder kann ein bisschen beitragen,
dass es allen besser geht. Ich möchte auch
jenen helfen, welche sich im Jahr 2009 immer
noch verstecken, da sie glauben, dass ihre
Sichtbarkeit einen sozialen oder finanziellen
Nachteil ergeben könnte. Aber gerade dieses
Verstecken ist unser großes Problem. Wer
sich versteckt, kommuniziert nicht und kann
also keine Rechte verlangen, er/sie hat keine
Stimme, ist also nichts. Ich bezweifle, dass
unsere Regierung ein Gesetz für Unsichtbare
machen wird.
Welche Missstände meinst du konkret?
Wir leben in einem Land, welches sich immer
mehr von europäischen Standards, Richtlinien
und Kultur entfernt. Durch das Agieren unserer
wertvollen Politiker und durch die Hysterieanfälle
des Vatikans wird Italien immer weniger ernst
genommen, ja nahezu ausgelacht (z.Z. von ‚Der
Spiegel’). Durch diese Verantwortungslosigkeit
wurden (uns) wichtige Themen, wie die
Anerkennung homosexueller Paare, die Laizität
des Staates, die Bekämpfung homophober
Handlungen nie konkret angegangen. Vor
allem letztere haben in den vergangenen
Welche Reaktionen hat die Aktion bisher
gebracht?
Nachdem es die erste größere Aktion dieser
Art in Italien ist, waren die Reaktionen sehr
positiv und ich wurde ermutigt noch mehr zu
machen. Vor allem einige Arcigay-Gruppen
verwenden diese T-Shirts bei ihren öffentlichen
Veranstaltungen, um die eigenen Anliegen
besser unterstreichen zu können.
Wie ist die Aktion bisher gelaufen?
Nach all den bürokratischen, rechtlichen und
finanziellen Hindernissen konnte ich letztes
Jahr erst Mitte Juni richtig loslegen, d.h. hatte
eine etwas verkürzte (Sommer)T-Shirt-Saison.
Ich bin aber sehr zufrieden, die Anfragen
kamen von vielen unerwarteten Stellen, sogar
aus dem Ausland. Die höchste Nachfrage hatte
ich, während ich auf der Homepage von Sabina
Guzzanti präsent war.
15 T-Shirts gezeichnet und auf Markttauglichkeit
geprüft. Gerne hätte ich alle gleichzeitig auf den
Markt gebracht. Durch Urlaubsverzicht und
Reserven reichte es 2008 doch für 8 Modelle –
man muss ja die gesamte Ware vorproduzieren
und –finanzieren. Dieses Jahr würde ich gerne
2 weitere Modelle anbieten können. Falls es
dazu kommt, findet ihr sie gegen Mitte April
auf der Homepage www.shirt-attack.org.
Denkst du schon an eine neue Kollektion,
vielleicht für den Gaypride 2009?
Letztes Jahr hatte ich bereits das Design von ca.
> Andreas Unterkircher
Du bist also für eine aktive Sichtbarkeit?
Bei großen Veranstaltungen wie dem Gaypride
präsent zu sein ist gut, ist aber zu wenig.
14
15
CHANGE
we can believe in? Obama und der Mut zum Wandel
Hope! Change! Yes, we can! Dies waren einige
von Obamas Schlagworten im Kampf um das
wohl wichtigste politische Amt der Welt – und
nach einem in diesem Ausmaß unerwarteten
Erdrutschsieg scheint es, als ob nach acht Jahren
George W. Bush der im Koma liegende American
Dream wieder Lebenszeichen von sich gibt.
America is back
back! Aber gibt es in Obamas „neuem“
Amerika Platz für Homo-, Bi- und Transsexuelle?
vor den Wahlen einen mutigen Artikel für das
bekannte amerikanische LGBT-Magazin „The
Advocate“ geschrieben hatte, auf der anderen
Seite der Republikaner John McCain mit der
radikal evangelikalen und homophoben Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin an seiner
Seite, die – unter dem Deckmantel des „Schutzes
der Familie“ – immer wieder für die Beschneidung
fundamentaler Bürgerrechte eintrat. Im Wahlkampf
zählte nicht zuletzt deshalb die LGBT-Community
zu den größten Befürwortern Obamas, und
ohne die intensive Unterstützung der vielen
lesBiSchwulen Aktivisten wäre sein Sieg vielleicht
gar nicht möglich gewesen.
Als George W. Bush 2001 das Weiße Haus
bezog, konnte er dies nicht zuletzt aufgrund
der
hetzerischen
Aktivitäten
religiöser
Fundamentalisten, die den demokratischen
Kandidaten Al Gore, der offen für die Homo-Ehe
eintrat, als Anti-Christen beschimpften und Bush
nicht nur mit „Gebeten“, sondern vor allem mit
gigantischen finanziellen und personellen Mitteln
unterstützten. Die Homo-Ehe, so scheint es,
kostete Al Gore den Sieg.
Im letzten Wahlkampf war die Homo-Ehe nur mehr
ein Randthema, dem beide Kandidaten immer
wieder geschickt auszuweichen schienen. In Zeiten
wie unseren, so wurde in den Wahlkampfbüros
immer wieder gepredigt, gäbe es wichtigere
Probleme. Doch die Signale an die Community
waren unmissverständlich: auf einer Seite Barack
Obama, Symbolfigur der Überwindung von
Rassengrenzen und brennender Verfechter der
Civil Rights, dessen Frau Michelle Obama noch
Dass Obama keine Berührungsängste hat,
bewies er eindrucksvoll in seiner weltweit
übertragenen Siegesrede am 4. November 2008
in Chicago. Er möchte, so rief er vor tausenden
jubelnden Anhängern, Präsident sein für „young
and old, rich and poor, Democrat and Republican,
black, white, Hispanic, Asian, Native American,
gay, straight, disabled and not disabled“
disabled“. Allein
schon der Sprachgebrauch lässt auf den Anbruch
einer neuen Ära hoffen: George W. Bush hätte
das Wort “homosexuell” nur zitternd über die
Lippen gebracht, mit Schweißperlen auf der
Stirn – Amerikas neuer Präsident verwendet
selbstbewusst das Wort „gay“. Doch Obama
scheint sich nicht nur auf Worte beschränken
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zu wollen. Sofort nach seinem Amtsantritt
veröffentlichte er auf der offiziellen Seite des
Weißen Hauses seine Regierungsagenda, die im
Kapitel„CivilRights“(www.whitehouse.gov/agenda/
civil_rights) optimistisch stimmenden Konzepten
zur Unterstützung der LGBT-Community einen
prominenten Platz einräumt: Ausweitung der
Gesetze gegen Hass-Verbrechen, Bekämpfung
vvon Diskriminierungen am Arbeitsplatz,
Unterstützung voller Zivilpartnerschaften und
Zuerkennung aller Bundesrechte für LGBT-Paare,
Bekämpfung von Verfassungsänderungen zum
Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen, Ausweitung
der Adoptionsrechte, Unterstützung der AidsPrävention, usw. – Ziele, für die den meisten
österreichischen oder italienischen Politikern
eindeutig der Mut und die Weitsicht fehlen
würden. „Obwohl wir seit den Stonewall-Krawallen
1969 einen weiten Weg gegangen sind, gibt es
noch viel Arbeit zu tun. Zu oft wird das Thema
der LGBT-Rechte von jenen ausgenutzt, die
danach streben, uns zu spalten. Aber es ist der
Kern dieses Themas, der uns als Amerikaner
definiert. Es ist die Frage, ob diese Nation dem
Gleichberechtigungsversprechen ihrer Gründung
gerecht wird, indem sie alle ihre Bürger mit
Würde und Respekt behandelt.“ – nicht die Worte
eines Homoaktivisten, sondern des Präsidenten
der Vereinigten Staaten von Amerika, eines
Präsidenten, für den die Stonewall-Krawalle,
bei denen Lesben, Drag Queens, Schwule und
Transexuelle Seite an Seite mehrere Tage lang im
New Yorker Greenwich Village ihr Leben im Kampf
gegen die homophoben Schikanen von Armee
und Polizei riskierten, einen berechtigten ersten
Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung
darstellen – ein Weg, an dessen Ende nicht nur
Rasse und Geschlecht, sondern auch die sexuelle
Orientierung eines Menschen kein Hindernis
mehr sein sollte, ins Weiße Haus zu ziehen: eine
schwarze lesbische Präsidentin als ultimativer
American Dream.
Religionsgemeinschaften enorme Geldsummen
in hasserfüllte homophobe Kampagnen geflossen
waren, stimmten in Kalifornien 52,3 % der
WälerInnen für Proposition 8, mit der die dort
schon eingeführte Homo-Ehe wieder abgeschafft
werden sollte und die Zukunft der bereits über
18.000 geschlossenen Homo-Ehen in Frage
gestellt wurde. Ob es wirklich so weit kommt,
muss nun der Oberste Gerichtshof entscheiden
– und thematisiert dabei ein Grundproblem der
Demokratie: darf eine Mehrheit über die Rechte
einer Minderheit bestimmen? Bereits in der
Vergangenheit gab es vergleichbare Referenden,
die trotz großer Zustimmung vom kalifornischen
und amerikanischen Supreme Court wieder
aufgehoben wurden – z.B. Proposition 14, die
1964 den Zuspruch von 65% der kalifornischen
WählerInnen fand und es Wohnungsbesitzern
erlaubt hätte, Mieter allein wegen ihrer Hautfarbe
abzulehnen.
Der republikanische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der mehrmals sein Veto gegen eine
Öffnung der Ehe eingelegt hatte, zählt mittlerweile zu den Verfechtern der Homo-Ehe. Auch Jerry
Sanders, der Bürgermeister des kalifornischen
San Diego, war bis 2007 ein erbitterter Gegner
von Homo-Rechten – erst das Coming-out seiner
eigenen Tochter änderte seinen Standpunkt.
Der „Change“, von dem Barack Obama voller
Überzeugung spricht, kann nicht nur von oben
kommen – Wandel beginnt in der Gesellschaft
selbst. Jedes Outing baut Vorurteile ab und macht
aus einem „Homo“ plötzlich einen „Menschen“.
Eine pauschale Verdammung von Schwulen und
Lesben wird, wenn die eigenen Kinder, Enkel
oder Nichten zu ihrem Schwul- bzw. Lesbischsein
stehen, schwer. Christliche Fanatiker mögen „die
Homosexuellen“ hassen und bekämpfen, doch
wenn „der Homosexuelle“ plötzlich ein Gesicht hat,
könnte vielleicht doch das „christliche Mitgefühl“ in
ihnen siegen. „If a bullet should enter my brain”
brain”,
so der von einem Homohasser erschossene erste
offen schwule Politiker Amerikas Harvey Milk, “let
that bullet destroy every closet door.” Egal wie die
Politik Barack Obamas in den nächsten Jahren
aussehen wird – bereits jetzt haben seine Worte
an vielen Türen gerüttelt und manche geöffnet.
Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle sind für
Obama Teil des American Dream.
> Conny Cossa
Doch all den positiven Aussagen Obamas haftet
ein bitterer Beigeschmack an. Zeitgleich mit den
Präsidentschaftswahlen kamen nämlich auf
Staatsebene eine Reihe von Referenden zur
Abstimmung, von denen einigemit erschreckenden
Mehrheiten die Rechte von gleichgeschlechtlich
liebenden Menschen beschnitten. Nachdem
monatelang vor allem aus fundamentalistischen
17
gewesen waren, dokumentiert sind. Ob
ausschweifendes Verhalten oder nicht
– was verstehst du eigentlich darunter? -,
bei jedem sexuellen Kontakt können Viren
übertragen werden. Und der PAP-Test kann
hier Zellveränderungen erkennen, bevor ein
invasives Karzinom entstanden ist.
Was die Brustkrebs-Vorsorge betrifft - das
erhöhte Risiko für Lesben wird mit den
Faktoren Kinderlosigkeit, höheres Alter
bei der ersten Schwangerschaft oder
höherer Alkoholkonsum in Verbindung
gebracht - hat in internationalen Studien die
Brustselbstuntersuchung einen zentralen
Stellenwert in der Früh-/Erkennung. Um
zu wissen, wie das geht, kannst du dich
ebenfalls an deine Frauenärztin oder ein
Frauengesundheitszentrum wenden.
Das alles zum einen. Ganz allgemein sich
einem verbreiteten Vorsorgewahn entziehen
zu wollen, kann zwar ein Argument sein. Und
es stimmt ja auch, dass keine Vorsorge eine
hundertprozentige Sicherheit bedeutet. Das
darf aber nicht eine Ausrede sein, um seinen
Körper zu vernachlässigen, sondern erfordert
im Gegenteil eine erhöhte Sensibilität diesem
gegenüber. Und du solltest auch an eventuelle
Partnerinnen denken. Bei einer Visite werden
auch andere Tests gemacht, die Infektionen
untersuchen, die du nicht immer von selbst
spürst, die jedoch übertragen werden können
und für deine Partnerin ein Risiko darstellen.
Das nur in Kürze. Lass es dir mal durch
den Kopf gehen und diskutiere es dann
weiter, mit einer netten Frauenärztin, in einer
Familienberatungsstelle, mit Freundinnen, die
sich damit befasst haben und die dir eventuell
eine vertrauenswürdige Ärztin empfehlen
können. Nimm deinen Körper und damit auch
den deiner Partnerin auf alle Fälle ernst. Er
ist immerhin unter anderem unser wichtigstes
Genussmittel.
Liebe Grüße
Deine Uli Sexpert
RISPONDE | ANTWORTET
Hallo, Dr. Sexpert
Seit Jahren bekomme ich diese Briefe
vom Land wegen dem Pap-Test und allen
möglichen Vorsorgeuntersuchungen.
Bisher hab ich’s ignoriert, weil ich ja
nicht mit Männern schlafe und auch sonst
keinen ausschweifenden Praktiken fröne.
Was meinst du? Muss ich da hingehen?
Monika, 33, Leifers
Hallo Monika
Die Preisfrage lautet hier wohl, warum magst
du nicht hingehen? Aber die kannst nur du
beantworten. Bei einigen Details kann ich dir
vielleicht helfen.
Internationale Studien erbrachten, dass
lesbische Frauen seltener an der gynäkologischen Krebsfrüherkennung teilnehmen als heterosexuelle Frauen. Das heißt,
viele scheuen diesen Gang genauso wie ich
das Weihwasser.
Dabei gibt es es keine Entlastung von
medizinischer Seite für dieses Verhalten.
Es mag zwar sein, dass Lesben seltener
an Gebärmutterhalskrebs erkranken als
heterosexuell lebende Frauen. Fakt ist aber,
dass Infektionen mit dem Hauptrisikofaktor
Humanen Papillomaviren (HPV) auch bei
Lesben, die nie mit Männern sexuell aktiv
Hallo Dr. Sexpert,
ich bin etwas ratlos. Seit 2 Jahren lebe
ich mit meinem Partner zusammen, wir
schaukeln den Alltag der Beziehung
recht ordentlich, aber im Bett läuft
kaum mehr was. Meine gelegentlichen
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denen einer der beiden nicht mehr ganz so
einverstanden ist? Gibt es Raum für Neues?
Und so weiter und so fort… Und dass es nicht
ganz einfach ist, zwei Lüste unter einen Hut
zu bringen, versteht sich von selbst.
Drittens: Die Sexualität ist ein sensibler
Seismograph nicht nur für das, was in
Beziehungen so läuft oder nicht läuft, sondern
auch für das, was im Arbeitsleben abgeht.
Das bedeutet, dass Stress z.B. in der Arbeit
sich eindeutig störend auf das Liebesleben
auswirkt, aber auch, dass Stress in der Arbeit
die Erwartungen an die Beziehung und den
Sex in der Beziehung nach oben schraubt,
nach dem Motto: Wenn schon draußen alles
ein einziger Kampf und Krampf ist, so muss
drinnen (innerhalb der Beziehung) alles wie
geschmiert laufen… Schön wär’s!! Druck und
Erwartungshaltung steigen, damit auch die
Wahrscheinlichkeit des Scheiterns.
Viertens… und vorläufig abschließend (sonst
krieg ich Probleme mit der Redaktion): Lust
hat immer auch damit zu tun, wie wir mit uns
selber im Klaren sind, ganz konkret damit, wie
attraktiv, begehrenswert, sexy wir uns selbst
empfinden. Nun, dass es uns Menschen immer
schwerer gemacht wird, uns als attraktiv zu
fühlen, dafür sorgt die gesamte Fitness- und
Kosmetikindustrie: da zu viel Fett und dort zu
wenig Muskel, hier zwei Falten zu viel und da
zu schütteres Haar.
Ich hoffe, lieber Philipp, dass du mir bis hierher
gefolgt und nicht gar zu enttäuscht bist, dass
ich dir kein Allheilmittel bieten kann… aber
ein kleines habe ich doch noch anzupreisen:
Kommt ins Gespräch miteinander, nach
Möglichkeit ohne Vorhaltungen, ohne
Kränkungen, achtet darauf, dass ihr euch
nicht zu viel Druck macht… und vielleicht
könnte euch ja auch ein Gespräch mit einem
Profi helfen… soll’s ja auch bei uns in Südtirol
geben…
Dein Uli Sexpert
Annäherungsversuche am Abend vor dem
Einschlafen oder am Morgen nach dem
Aufwachen werden von meinem Partner
oft sanft, aber entschieden abgewehrt.
Ich glaube nicht, dass in der Lustlosigkeit
irgendwelche Probleme innerhalb der
Beziehung zum Ausdruck kommen, da wir
eigentlich recht gut harmonieren.
Philipp, 35, Sexten
Lieber Philipp,
gar nicht so einfach dir zu antworten, da ich für
eine genauere Analyse des Problems sehr viel
mehr Informationen bräuchte, sinnvoll wäre
überhaupt ein Gespräch. Damit du nicht den
Eindruck hast, dass auch ich jetzt sanft, aber
entschieden abwehre, versuche ich dir ein
paar Hypothesen zu unterbreiten, vielleicht ist
ja was drunter, was du gebrauchen kannst.
Erstens, und das wird dir wohl nur wenig
helfen: Lustlosigkeit in Beziehungen ist ein
häufiges Problem. Schon komisch, oder?
Während die Welt um uns herum immer stärker
sexualisiert wird (denk nur mal an Werbung
oder Video-Clips), nimmt das konkrete
sexuelle Begehren in Partnerschaften
konstant ab. Und gleichzeitig wächst der
Konsum von Pornographie… Nur, dass
dieser dem Liebesleben in Partnerschaften
auch nicht wirklich auf die Sprünge hilft. Der
Gang in den nächsten Sex-Shop, um euch
irgendwelche Toys zu besorgen, wird eher
geringe Erfolge zeitigen.
Zweitens: Wie wäre es, wenn du das „Nein!“
deines Partners als „So nicht!“ interpretieren
würdest? Ich habe keine Ahnung, wie offen
ihr über eure sexuellen Bedürfnisse, Lüste
und Phantasien sprecht, wenn nicht, dann
könnte es doch sein, dass dein Partner durch
sein „Nein“ ausdrücken will, dass ihm Ort, Zeit
und Art nicht sonderlich zusagen. Falls also
die Sexualität in eurer Beziehung eher eine
sprachlose ist, dann könnte es was bringen,
mal eine Ist-Analyse (klingt jetzt ziemlich
sachlich-aseptisch, nicht?) zu wagen. Was
macht uns beiden Spaß? Was wünsche ich
mir vom Partner? Was eher nicht? Wann, wo
und wie habe ich Lust auf den anderen? Vor
allem ein Gespräch über das „Wie“ könnte
neue Erkenntnisse bringen: Wer übernimmt
die Initiative? Passt das so, wie es ist?
Haben sich bestimmte Muster eingespielt, mit
Bei Fragen zu den Themen safer sex konsultiert das Dr. Uli SexpertTeam folgende Internet-Seiten:
www.drgay.ch
www.aidshilfe.de
www.lesbengesundheit.de
www.muenchner-aidshilfe.de
Mach auch du das oder schreib direkt an uns:
[email protected]
19
Sexuelle
FETISCHE
Spiele einer Minderheit
von Fetischismus, so wie er in der Szene
Verwendung findet: Darunter fallen all jene
Formen gelebter Sexualität, in denen sowohl
Körperteile des Partners als auch unbelebte
Gegenstände eine zentrale Rolle spielen sowie
besondere Inszenierungen und Rollenspiele.
Also starten wir unsere Panorama-Schau abseits vom Kuschelsex.
Nicht die schwarze Lederkluft an sich ist
interessant – wenn wir mal davon absehen,
dass es ein besonderes Gefühl sein kann,
Leder direkt auf der Haut zu tragen und dass
schwarzes Leder aus irgendeinem Grund mit
besonderer Männlichkeit konnotiert – sondern
diese Lederkluft wird interessant als Teil
einer – auch fantasierten - Inszenierung
von Sexualität. Es geht also darum, was
ein Homosexueller imaginiert, während er
– in Lederkluft – sich an einem anderen
Homosexuellen zu schaffen macht. Und es
geht darum, wie dieser zweite – ebenfalls in
Lederbekleidung – auf das Angebot reagiert
und was dabei in seinem Kopf abläuft,
wie er sich selber, seinen Partner und die
gemeinsame Situation definiert.
Hier wären wir schon bei einer ersten
Gemeinsamkeit der Fetische: Viele Fetische
sind Kleidungsstücke, ob eine ganz
bestimmte Unterwäsche, Badebekleidung,
Lederbekleidung
oder
Uniform.
Und
Wer an Fetisch denkt, dem fallen wohl als
erstes die Bilder von Dominas ein, die die
Herren der Schöpfung auf allen vieren an der
Leine führen, ausgerüstet mit Peitsche und in
Leder- oder Lackkluft. Bei schwulen Fetischen
sind es dann ebenfalls zuerst die Lederkerle
mit ihrem aggressiven Auftreten, die einem als
erstes in den Sinn kommen. Nun, das Reich
des sexuellen Fetischs ist ein viel breiteres
– im Abseits, in Nischen und im Schatten treibt
es seine bunten Blüten. Der Versuch einer
Annäherung an das Thema.
Fetischismus im engeren Sinne bezeichnet die
Sexualpräferenz auf unbelebte Gegenstände.
Zu den sexuellen Störungen werden solche
Praktiken von Medizin und Psychologie nur
mehr dann gezählt, wenn der Betroffene
unter seinen Vorlieben leidet oder andere
Personen daran Schaden nehmen. Diesen
problematischen Aspekten von Fetischismus
gehen wir in diesem Artikel nicht nach, auch
die unterschiedlichen Erklärungsansätze für
das Entstehen von Fetischismus lassen wir
beiseite. Wir werfen einen Blick auf die Vielfalt
sexueller Praktiken, denen schwule Männer im gegenseitigen Einverständnis - nachgehen,
einen Blick auf eine Minderheit innerhalb der
schwulen Minderheit. Auch bedienen wir uns
zu diesem Zweck eines erweiterten Begriffs
20
besondere Bedeutung kommt dem Material
des Fetischs zu: Ob er aus Latex, Lack, Leder
ist, ob aus Lycra oder Gummi, macht einen
riesengroßen Unterschied. Und wer sich das
breite Spektrum an Fetischen mal ansehen will,
braucht nur in einen gut sortierten Sexshop zu
gehen, da wird die Vielfalt sichtbar und deren
Vermarktung.
Starten wir nun unseren – unvollständigen
– Rundgang durchs Reich der Fetische,
und zwar bei A wie Army: Sex in Uniform
kann Geilheit steigern, solche Uniformen
ermöglichen jede Menge Rollenspiele, in
denen es um Befehle und Gehorsam, um
Dominanz und Unterordnung geht. Stellen wir
uns also wieder einen Homosexuellen vor, der
– diesmal in Uniform – einem anderen klare
Anweisungen gibt, die dieser bereitwillig und
unterwürfig ausführt. Den beiden gefällt es,
niemandem schadet es.
Kommen wir zum BDSM. Hinter diesen vier
Buchstaben verbergen sich die Worte Bondage,
Discipline, Domination und Submission sowie
Sado-Masochismus. Bondage steht für
Fesselspiele, zum Beispiel mit Handschellen,
aber auch für Formen von Fesselungen,
welche die Bewegungsmöglichkeiten des
Gefesselten noch weiter einschränken: Es
geht um den besonderen Reiz, welcher aus
inszenierter Unterwerfung und Dominanz
resultiert, aus dem Sich-Ausliefern und dem
Umgang mit jemand, der sich ausliefert. S/
M steht für Sadomasochismus, für eine klare
Hierarchie im sexuellen Spiel, für das Austeilen
und Einstecken von kleineren oder größeren
Portionen von Schmerz sowie für andere
Formen von Demütigung und Bestrafung.
Züchtigungsrituale mit Peitsche oder Hand
können Teil dieses Spiels sein.
Master und Sklave-Rollenspiele fallen
ebenfalls in diese Kategorie. Dass solche
Spiele klare Spielregeln benötigen, klare
Abmachungen, wie weit die Erniedrigung
und die Züchtigung gehen dürfen, leuchtet
ein. Es geht um Inszenierungen in einem
klar definierten Rahmen. Die Teilnehmer an
solchen Ritualen vereinbaren klare Signale,
welche ein sofortiges Ende der Inszenierung
bedeuten, einen Ausstieg aus dem Spiel.
Leder ist ein Material, welches in solchen
Spielen Einsatz findet, das geht vom
Lederharnisch, einer aus Lederriemen und
Nieten bestehenden Oberkörperrüstung,
welche die Vorstellung von Männlichkeit
und Härte noch steigern kann, bis zur eng
anliegenden schwarzen Lederhose; von
den Chaps, Hosen, die eigentlich aus der
Reiter- und Bikerszene kommen und über
Jeans getragen werden oder – wenn über der
nackten Haut getragen – Gesäß und Genitalien
unbedeckt lassen, bis zu Armriemen und
Masken mit oder ohne Öffnungen für Augen,
Nase und Mund. Solche Masken vergrößern
das Gefühl von Hilflosigkeit, was – wie bereits
erwähnt – einen besonderen erotischen Reiz
erzeugen kann. Lederstiefel können ebenfalls
als Symbole der Macht inszeniert und in die
Rollenspiele eingebaut werden.
Eine etwas andere Spielart des Fetischismus
hängt mit dem Körperteil der Füße zusammen.
Das Lecken der Füße kann ein Zeichen
der Unterwerfung sein, manch einer liebt
das Aroma der Füße oder das der Socken,
wenn sie längere Zeit getragen wurden.
„Sniffen“ heißt das dann bei den Fans,
besonders Sneakers, also die Sportschuhe,
die inzwischen von vielen Jugendlichen als
Straßenschuhe getragen werden, erfreuen
sich zurzeit einer großen Beliebtheit. Und
wieder: Den Fans macht es Spaß, wer wollte
daher etwas dagegen einwenden?
Auch Körperbehaarung oder das Fehlen
dieser kann den sexuellen Reiz erhöhen.
Während uns die Werbung zurzeit aalglatte,
depilierte Männerkörper als Ideal präsentiert,
gedeiht abseits davon eine Szene, welche die
Körperbehaarung feiert, egal ob im Gesicht,
auf Brust, an Beinen oder Po. Manchmal
geht dieser Fetisch einher mit einer Vorliebe
für beleibte Männer, also für das, was in der
schwulen Szene Bären genannt wird.
In Zeiten von Internet stellt es kein größeres
Problem dar, dem eigenen Fetisch gemeinsam
mit Gleichgesinnten zu frönen. Spezielle
Internet-Plattformen, aber auch spezielle
Themenabende in Diskotheken, Lokalen und
Saunen bieten den Anhängern besonderer
Spielarten der Sexualität die Möglichkeit,
sich zu treffen – und bilden einen Teil des
florierenden Erotikmarktes.
> Georg Vescoli
21
Interview mit Felix und Max zum Thema „schwule Fetische“
man vielleicht als Kind mal was gesehen, was
einen aufgegeilt hat, z. B. dass mal jemand
im Anzug bei einem Gewitter nass geworden
ist - und dann beginnen sich drumherum
irgendwelche Fantasien zu entwickeln…und
irgendwann entwickelt sich die erotische
Phantasie, die man realisieren will.
Max: Per me la domanda del perché non ha
importanza, riguarda probabilmente la sfera
dell’inconscio. Magari un uomo etero che
guarda una donna s’immagina l’intimo che
potrebbe portare. Se tu vedi un bell’uomo
in abito elegante in qualche modo ti attira
- e sei portato a fare delle fantasie su di lui
- quindi non ho una risposta precisa, è solo
una questione di fantasia.
Wie findet man Gleichgesinnte?
Felix: Internet, es gibt verschiedene
Plattformen und innerhalb dieser Plattformen
gibt’s auch verschiedene Clubs, die sich
auch auf verschiedene Themen spezialisiert
haben…und da sucht man sich halt den
passenden Club aus, tritt diesem bei und
weiß, die Teilnehmer stehen auf dieselben
Dinge. Manchmal entwickeln sich auch ganz
nette Kontakte.
Ihr seid ja Spezialisten, eine kleine Minderheit
innerhalb der Fetisch-Szene, oder? Kann es
da passieren, dass ihr euch mit vermeintlich
Gleichgesinnten trefft und dann erkennt,
dass die Vorstellungen trotzdem auseinander
gehen?
Felix. Im Internet geht’s ja um virtuelle Clubs,
reale Treffen finden eher selten statt, es gibt
dann irgendwelche Partys, z.B. Anzugspartys,
die sind dann eher auf das Thema „Anzug“
fixiert und weniger auf das Thema „versauen“.
Falls sich letzteres dann auch noch ergibt,
dann ergibt es sich halt. Wobei, meist kennt
man eh einige der Teilnehmer auf diesen
Fetisch-Partys.
Tu Max mi hai raccontato che questa tendenza
in Italia non è molto diffusa. Hai avuto difficoltà
Felix aus München und Max aus Bozen sind
seit sechs Jahren ein Paar und haben etwas
ausgefallene sexuelle Vorlieben. Sie haben
sich bereit erklärt, unser zum größten Teil nur
theoretisches und auch recht allgemeines
Wissen über Fetischismus zu erweitern.
Wer an Fetisch denkt, dem fallen als erstes
Sadomaso oder Leder ein. Nun, ihr praktiziert
ja eine besondere Art von Fetischismus.
Felix: Wir finden Anzüge und Formaluniformen
ganz geil, Anzüge, also das Business-Outfit
oder Formaluniformen, wie sie zum Beispiel
die Polizei hat.
Kommt man problemlos an solche
Uniformen?
Felix: Natürlich nicht – es gibt schon
Schleichwege, wo man sich so etwas mal
beschaffen kann – das ist eher schwierig,
außerdem sind sie auch nicht ganz billig, aber
die Schwanzsteuerung will’s halt. Die Anzüge
hingegen sind kein Problem, die gibt’s zuhauf
bei C&A, auf Ebay – da ist die Beschaffung
kein Problem.
Und was macht ihr dann in Uniform oder
Anzug?
Felix. Natürlich einsauen, mit Sperma
kontaminieren, das ist halt eine besondere
Vorliebe von uns. Eingesaut wird mit allem
Möglichen: Pisse, Schlamm, irgendetwas,
was glitschig und fettig ist.
Heißt das, ihr seid die ganze Zeit in
Klamotten? Da gibt’s ja nur beschränkten
Hautkontakt, oder?
Felix: Ja, so ist es. Der Hautkontakt findet
natürlich schon statt, aufknöpfen kann
man ja, aber ausgezogen wird nichts. Der
Reißverschluss öffnet alle Möglichkeiten, die
man braucht.
Habt ihr euch mal die Frage gestellt, wieso
gerade dieser Fetisch?
Felix: Das kann ich jetzt so nicht sagen, da hat
22
a trovare persone che hanno le tue stesse
preferenze?
Max: Sì, anche nelle community di internet. Le
persone magari sono anche interessate, ma
non praticano assolutamente. Ne ho trovate
tre o quattro in chat…A qualcuno interessa
provare per vedere se la cosa a lui può piacere.
In Italia in ogni modo la scena è molto piccola.
Quindi principalmente pratico all’estero.
Tu conosci Felix da 6 anni, come hai vissuto
questa tua preferenza sessuale prima di
incontrarlo?
Max: Prima non c’era neanche nella mia mente
una cosa del genere. Avevo queste fantasie,
ma erano represse o nell’anticamera. È stata
una bellissima sorpresa scoprirle insieme a
lui.
Wie wichtig ist es für euch, im Moment, in dem
ihre euch verliebt, dass der Partner diesen
Fetisch teilt?
Felix: Das war bei uns ein ausgesprochener
Glücksfall, weil wir uns so gefunden haben,
ohne diese Präferenz, das hat sich dann erst
viel später herausgestellt, dass wir dasselbe
wollen, deswegen war es für die Partnerwahl
nicht so entscheidend. Es ist natürlich schön,
wenn man die gemeinsamen Hobbys teilt.
Habt ihr Erfahrungen mit Beziehungen, in
denen der Partner diese Vorlieben nicht geteilt
hat?
Felix: Ja, mein Ex fand zwar pissen ganz toll,
aber was darüber hinausging, das war ihm
dann zu viel.
Max: Anche io ho avuto delle relazioni, ma il
fetish non è mai stato basilare. Per fortuna le
basi di una relazione sono ben altre. Se poi
condividi anche queste fantasie la cosa diventa
migliore. Per fortuna con Felix coincidono.
E nella vostra sessualità di coppia questo
fetish è una delle varie possibilità di vivere la
sessualità o è la forma dominante?
Felix: Na ja, es ist eine unter vielen, aber es
ist natürlich am geilsten, das kann man nicht
immer realisieren, weil es sehr aufwändig
ist – man kann ja auch nicht jeden Tag Torte
essen, oder?
Hai la sensazione che il mondo fetish sia
visto in maniera dispregiativa all’interno della
comunità gay?
Max: Sì, mi è capitato di parlare con i miei
amici gay di questo e tutti l’hanno presa quasi
come una forma di pazzia.
News: Forse questo atteggiamento è
anche frutto di ignoranza, nel senso di non
conoscenza.
Max: Sì, credo di sì.
Felix: Nun, den Fetisch kann man natürlich
nicht steuern, dass man zum Beispiel sagt,
das ist alles zu aufwändig. Es gibt welche,
die stehen auf Bauarbeiterklamotten und
Gummistiefel, das ist natürlich viel praktischer,
weil die viel einfacher zu beschaffen sind
und auch billiger und auch leicht zum
Saubermachen, aber entweder das ist es,
oder es ist es nicht, für uns sind es jedenfalls
die Anzüge.
Kriegt man die Anzüge wieder sauber? Und
wie schaut euch die Frau in der chemischen
Reinigung an, wenn sie die Anzüge entgegen
nimmt?
Max: Niente pulitura a secco. I vestiti si
possono in ogni modo lavare in lavanderia e
a stirarli poi ci penso io.
> Georg Vescoli
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Sei come Sei und Café Plur al angesa gt
Zugegeben, Südtirol war – im Gegensatz
zu so manchen Mittelmeerinseln, stränden oder Großstädten – noch nie ein
Mekka für Schwule oder Lesben. Bars,
Lokale und Treffpunkte sind spärlich gesät:
für eine gewisse Zeit angesagt, weil neu
eröffnet, und nach wenigen Monaten oder
Jahren aus wirtschaftlichen oder anderen
Gründen dann doch wieder geschlossen.
Letztes Beispiel: das Samba-Café am
Bozner Dominikanerplatz. Seit seiner
Schließung vor einem Jahr haben
Südtirols Schwule und Lesben keinen
täglichen Treffpunkt mehr. Und wenn,
dann sind es ausschließlich die finsteren
Wege zwischen Bozner Wassermauer und
Talferbett oder das Internet. Centaurus
hat sich in der Community umgehört und
nachgefragt, wo Mann und Frau sich
treffen:
„Ich beschränke mich auf‘s Internet oder
auf einen glücklichen Zufall im Alltag.“
„In Brixen hin und wieder im Jazz
Keller und/oder im Pub gegenüber...
oder zu später Stunde und nur wenn
frau den richtigen Riecher hat im Le
Rouge. Im Moment (bis Sommer) ist Le
Rouge bzw. die Szene von Le Rouge in
die Altenmarktgasse (in der Nähe der
Stadtbullen) umgesiedelt (ex Blue Moon).
In Bruneck im Pucka Nacka. Auf jeden
Fall viiieeel zu wenige.“
„Ich kenne das Plural, aber sonst?“
„Bin kein großer Besucher von Lokalen.
War früher manchmal im Samba.“
„Mir ist aufgefallen, dass es in der
Diskothek Juwel in Eppan relativ
viele gibt...zumindest ist das meine
Beobachtung.“
„Suche schon seit Jahren keine Bars oder
Treffpunkte mehr auf. Treffe Leute übers
Internet.“
„Sauna Exit oder Dom Café in Bozen, in
Bruneck Bar Hintergasse.“
„Ich treffe mich nirgendwo. Meinen Mann
hab ich im Internet kennen gelernt.“
„Sei come Sei und Centaurus und ab und
an das Blue Moon in Bozen Zentrum“.
„In Bozen gehe ich ins Plural und später
ins Sei come Sei.“
„Ormai è rimasto ben poco. Oltre al Sei
Come Sei non mi viene in mente altro...
beh aggiungo anche la sauna Exit. “
„Di solito vado a Verona o a Bologna.
Non frequento molto la scena gay alto
atesina.“
superficialità diffusa. Preferisco andare
nei locali „misti“, tipo Nadamas o Fantasy,
dove però non mi capita di fare incontri.“
„Ich besuche nur die Sauna Rittstein.“
„Meine Treffen mit Gleichgesinnten
mache ich immer noch ganz spontan über
Gayromeo aus.“
„Devo dire che non ci sono molti posti
in questa zona. Al massimo in sauna
all’Acquafun di Innichen o in sauna a
Riscone.“
„Ich gehe manchmal ins Sei come Sei
in Bozen und nach Innsbruck zur Queer
Attack.“
„Wüsste eigentlich gar nicht was sagen.
Mir kommt vor Gleichgesinnte sieht man
am ehesten im Nadamas in Bozen.“
„Quel che riguarda me l’unico punto di
incontro diciamo che è il Sei Come Sei
alle serate del First.“
„Bin eher in Verona und Umgebung
anzutreffen, außer im Sei come Sei in
Bozen“
„Ich suche ganz normale Bars usw. auf..
bin auch nicht geoutet.. aber fühl mich so
wohl.“
„Der einzige Treffpunkt der mir jetzt einfällt
sind die Frauenfeste im Plural, aber sonst
gibt es nur öde...“
„Im Stadttheater Bozen und bei Konzerten
und kulturellen Veranstaltungen im ganzen
Land wimmelts nur so von Schwuppen.“
„Per incontri vado fuori regione nei locali
di Verona, Padova, Desenzano, Milano,
Bologna e Firenze. A Bolzano andavo
qualche volta in Piazza Domenicani,
ma ho desistito per via dell’isteria e
24
„Sauna Exit und Sei come Sei Disco.“
> Stefan Windegger
25
LIBRI
BÜCHER
Una famiglia nor male
Come fare per dichiarare di
essere gay alla propria famiglia se questa è conservatrice, vive in un ambiente
profondamente cattolico e
con simpatie politiche per la
destra? E perché farlo? Ce lo
spiega Stefano Bolognini che
nel suo libro autobiografico
racconta la storia del suo coming out descrivendo la vita
della sua famiglia prima e
dopo quel grande momento.
“Fermamente convinto che la
visibilità gay (che non è la divulgazione di ciò che si fa in
camera da letto come qualcuno vorrebbe far credere)
fosse un gradino necessario
per una condivisione reale
della propria esistenza, dei
propri valori e dei propri affetti con coloro che amava”,
Bolognini ripercorre assieme
ai suoi parenti e al suo ragazzo i momenti in cui ha reso
visibile la sua omosessualità
nella sua famiglia.
Il libro è composto di otto
interviste in cui l’autore chiede ai suoi parenti più stretti
di ricordare con lui come
hanno saputo di avere un
figlio/fratello/nipote/cugino gay. Al racconto di quel
momento si aggiungono
sempre anche le loro considerazioni sull‘omosessualità
in generale. Cosa pensava per esempio la madre
dell‘omosessualità prima di
scoprire di avere un figlio
gay, e come il coming out
del figlio ha cambiato il suo
atteggiamento?
Si scopre che la dichiarazione aveva sempre innescato
in ognuno degli intervistati un
processo di riflessione alla
fine del quale non era solo
cambiato la loro considerazione dell’omosessualità in
generale (e a volte anche il
loro rapporto con la chiesa e
certi poltici), ma anche i rapporti tra i familiari sono diventati se non più sereni, in ogni
caso più veri e sinceri.
Ovviamente non tutti i familiari dell’autore hanno raggiunto quel livello di accettazione completo che ogni figlio
gay e ogni figlia lesbica sperano di ottenere. Nonostante
l‘evidente omofobia contenuta nelle dichiarazioni del
padre che afferma tra l‘altro
che l’omosessualità è una
deviazione mentale e ormonale, il lettore si può rendere
conto che il coming out ha
comunque comportato una
maggiore consapevolezza
della situazione del figlio e
una minore inclinazione ai
giudizi superficiali.
Della „famiglia normale“ di cui
al titolo del libro fanno parte
naturalmente anche il fidanzato dell‘autore e la madre
di questi. Essi completano
il quadro di una famiglia allargata che ha affrontato la
situazione particolare e non
prevista di avere dei figli gay
accettandoli sia come persone sia come coppia.
L’autore non suggerisce cer26
to che parlando apertamente
della propria omosessualità
alle persone a cui si vuole
bene, in particolare alla propria famiglia, si avranno sempre e soltanto risultati positivi.
Di fronte a una situazione politica in cui il governo non ha
nessuna intenzione di contribuire a migliorare la situazione sociale e giuridica di gay
e lesbiche, e men che meno
quella delle coppie e famiglie
omosessuali, la ricetta proposta da Bolognini pare però
l’unica idonea a migliorare dal
basso e con azioni concrete
la situazione degli omosessuali: far capire a chi ci vuole
bene che il nostro orientamento sessuale non ha nulla
di offensivo o distruttivo può
infatti creare le condizioni per
un‘accettazione nell‘ambito
privato che a sua volta è il
presupposto indispensabile
per un riconoscimento anche
sul piano pubblico.
Una famiglia normale, Stefano Bolognini,
2008, Edizioni Sonda, ISBN 978-88-7106536-6
> Jochen Pichler
26. April im Filmclub Bozen)
einen Film in den offiziellen
Wettbewerb zu bringen.
KINO
CINEMA
Cruising - Szenen bei
den Bozner Filmtagen
Über den schwulen
Wettbewerbsbeitrag 2009
„Un altro Pianeta“
Ob Teddy Award oder Queer
Lion – bereits seit Jahren
wird Filmen mit schwullesbischer oder TransgenderThematik auf den großen
Filmfestivals
wie
Berlin
oder Venedig ein gewisses
Maß an Aufmerksamkeit
zuteil. Dies schlägt sich
nicht zuletzt auch in der
Verleihung oben genannter
Filmpreise nieder. Einen
ähnlich wichtigen, wenn
auch nicht gleichwertigen
Filmpreis konnten im
vergangenen Jahr in Bozen
Gustav Hofer und Luca
Ragazzi entgegen nehmen.
Mit ihrem Dokumentarfilm
„Improvvisamente l‘inverno
scorso“ (seit Ende Jänner
als DVD und Buch erhältlich)
waren die Lebenspartner
die ersten Filmemacher,
die
bei
den
Bozner
Filmtagen für einen Film
mit schwuler Thematik
ausgezeichnet
wurden.
Dank der Zusammenarbeit
mit den Veranstaltern ist es
Centaurus gelungen, auch
für die diesjährige Ausgabe
der Bozner Filmtage (22.-
Die Geschichte von „Un
altro Pianeta“ von Stefano
Tummolini spielt im Juni
an einem Strand bei Ostia.
Strand und Dünen sind
beliebter Treffpunkt der
Schwulenszene:
Unter
der römischen Sonne
und
Regenbogenfahne
lässt es sich gut sonnen,
Gleichgesinnte trifft man an
der Strandbar oder im Dickicht
der Dünen. Auch Salvatore
will sich einen ruhigen Tag
am Meer gönnen. Doch die
Ruhe wird bald von einer
Damenrunde getrübt. Unter
den Sonnenschirmen wird
gequasselt und diskutiert
–Smalltalk all‘italiana eben –
gelesen und getrunken,
Leute kommen und gehen.
Im
Tagesverlauf
kommt
es zu einigen Miss- und
Unverständnissen, mit denen
sich vor allem Salvatore
auseinandersetzen
muss:
Zu Daniela, einer der
Damenrunde,
entsteht
zwar ein verständnisvoller
Kontakt,
die
schmerzvolle Vergangenheit des
vermeintlichen Polizisten
wird
aber
bei
den
w eiteren Protagonisten
wie Zuschauern ebenso
für manches Miss- und
Unverständnis sorgen.
„Un
altro
Pianeta“
ist
wahrlich kein leichtfüßiger
Film, vielmehr einer, der den
Zuschauer zum Nachdenken
zwingt.
In nur einer Woche gedreht
und mit einem Budget
27
von gerade mal 1.000
Euro ist dem ehemaligen
Drehbuchautor von Ferzan
Ozpetek („Hamam – Das
Türkische Bad“) Stefano
Tummolini ein bescheidenes
Spielfilmdebüt mit Tiefgang
gelungen. Ob ihm auch der
Preis des Landes Südtirol
(6.000 Euro) oder jener des
Publikums (2.000 Euro, die
die Stadt Bozen stiftet) zuteil
wird – so wie bereits bei den
Filmfestspielen von Venedig
(Queer Lion) – das wird
sich am Ende der Bozner
Filmtage zeigen.
Aufführungstermine sind
Donnerstag, 23. April um
19.30 Uhr (Capitol 2) und
Samstag, 25. April um
18.00 Uhr (Capitol 1).
Tickets rechtzeitig sichern!
Weitere Infos unter:
www.filmtage.it
www.centaurus.org
> Stefan Windegger
IMPROVVISAMENTE
l’i n v e r n o s c o r s o - i l s u c c e s s o
Sabato 28 Febbraio la sede del Centaurus in via
Galilei ha visto due ospiti d’eccezione, Luca Ragazzi
e Gustav Hofer. Con orgoglio abbiamo accolto i
registi, autori non che protagonisti del pluripremiato
documentario „Improvvisamente l’inverno scorso“,
che nel 2008 ha vinto il premio per il miglior
documentario ai „Bozner Filmtage“.
Sono una coppia da 10 anni, ma per lo stato italiano
non esistono.
Girando l’Italia ed il mondo con il loro film ironico,
commovente, sconvolgente, ma soprattutto sincero
sulla proposta di legge dei DiCo, hanno vinto finora
ben 13 premi, tra cui anche una menzione speciale
nella sezione „Panorama“ alla „Berlinale“. In questo
modo hanno potuto dare voce a molte coppie di fatto
che vivono nella loro stessa situazione.
Quest inverno è uscito in tutte le librerie uno splendido
Quest’
cofanetto edito da Ponte alle Grazie, contenente il
DVD ed un libro strutturato come diario che racconta
in modo sferzante, pungente e vivo l’inizio della loro
avventura ed il suo prosieguo dopo l’uscita del film.
Tra gli impegni ai Festival di Bilbao (dove hanno vinto
il primo premio), Montreal e Praga, hanno salutato
Trento e Bolzano presentando il loro lungometraggio
assieme al libro.
Centaurus ha colto l’occasione per porre delle
domande alla coppia che improvvisamente ha visto
il successo.
È passato un anno dalla presentazione mondiale
del vostro documentario „Improvvisamente l’inverno
’i
’inverno
scorso“. Improvvisamente il successo! Co
Com’è
’
cambiata la vostra vita?
Gustav: Non ci aspettavamo un tale successo. La
nostra vita è cambiata completamente. Di rado siamo
a casa nostra a Roma e quando capita si continua a
lavorare per il nostro documentario rispondendo alle
numerose mail che riceviamo e prendendo i contatti
con i festival che ci invitano. Inoltre siamo diventati
delle persone pubbliche. Ogni volta che si parla di
„coppia di fatto“ i media prendono le nostre immagini
come esempio.
Luca: Personalmente ho lasciato il mio lavoro per
consacrare la vita a questo impegno di raccontare
questa storia di omofobia e malademocrazia.
Come dice Gustav, la gente ci riconosce, si sentono
accanto a noi. Abbiamo riempito il tassello vacante
raccontando la nostra storia di coppia gay e siamo
diventati un riferimento per molti. Prima si parlava
degli omosessuali come persona singola, triste e
sola. Abbiamo fatto vedere che esiste anche la
coppia felice.
Grazie al vostro documentario molti paesi hanno
potuto vedere questa realtá omofoba italiana. Quali
sono state le reazioni all‘ estero?
Gustav: Per molti è stata una grande, spiacevole
sorpresa. All’estero hanno l’immagine dell’Italia come
„Bel Paese“. In pochi erano consapevoli di come
il Vaticano influenzi la vita politica italiana. Non se lo
aspettavano. Ci hanno fatto comprendere che la
nostra situazione attuale è simile a quella americana
28
di quaranta anni fa.
Luca: La gente era molto stupita. Alcuni credevano
che i politici e la gente intervistata fossero degli attori. In
tanti si sono persino scusati per non essersi resi conto
dell’omofobia che regna nel nostro paese. Dovevamo
persino tranquillizzare alcuni che credevano che ora
noi fossimo in pericolo.
Come vedete l’Ita
’Italia?
’Ita
Italia?
Gustav: In Italia si è ben accetti se non si richiedono
i propri diritti. Siamo sicuri che la legge sui DiCo non
sarebbe mai andata in porto, perché è stata presentata
e discussa in Senato, mentre nella Camera avrebbe
avuto molte più possibilità di consensi. Comunque
girando il Paese con il nostro film abbiamo avuto
modo di vedere l’altra faccia della medaglia; quella
solidale e aperta. Le reazioni sono state ovunque
ottime.
Luca: LItalia
L’
è orfana di una rappresentazione gay.
La gente ignorante ha paura che estendere i diritti
altrui voglia dire automaticamente togliere i propri. I
politici non mettono chiarezza in questo. Credo che
loro siano delle persone migliori di come gli vediamo
nei programmi televisivi, dove fanno ruolo ad un
personaggio per far alzare gli ascolti, per bucare lo
schermo. I media hanno un grande potere. Il nostro
documentario ha fatto vedere l’omofobia latente che i
media hanno ingigantito, facendo vedere la questione
sui DiCo quasi come un disagio. Penso che se la
proposta di legge fosse stata gestita in modo diverso,
ci sarebbero stati altri, migliori risultati.
Il vostro documentario è stato presentato anche in
Parlamento. Co
Com’è andata?
Gustav: È stato molto triste. Su 958 deputati invitati
da Paola Concia, si sono presentati solo in 7 e
purtroppo tra loro non era presente il Ministro per le
Pari Opportunità Mara Carfagna.
L’Italia è un paese di ipocriti?
Luca: Ci vivono i maestri dell‘ipocrisia. Non abbiamo
trovato un distributore per il nostro documentario,
pur avendo vinto premi importanti. Ci dicevano che
non aveva nessun potenziale commerciale, per non
ammettere che era scomodo. I cattolici e gli ipocriti
stanno bene assieme. Ogni paese ha la religione che
più gli somiglia. In giro per il mondo però abbiamo
notato che la chiesa cattolica romana è „alla frutta“.
Si sentono troppo minacciati. In Irlanda dopo i fatti
dei preti pedofili, hanno già perso credibilità. Da noi di
questi gravi fatti se ne parla 1 o 2 giorni, poi si cerca di
dimenticare. Quando il Papa ha detto nel suo discorso
di Natale che i transessuali sono uno scherzo della
natura, prontamente il settimanale tedesco „Der
Spiegel“ ha titolato la copertina „Un Papa tedesco
copre di vergogna la Chiesa cattolica“. In Italia, anche
se la gente lo pensa, non sarebbe mai stato possibile
per colpa della censura.
È colpa dei media, del Vaticano e della politica
se la gente compara „l’es
’es
’es
essere
sere gay“ ad una cosa
carnevalesca o peggio ancora alla pedofilia?
Gustav: Quando il presidente della Conferenza
Episcopale Monsignor Angelo Bagnasco ha detto
in TV che l’omosessualità è pari alla pedofilia, gran
parte della gente l’indomani ha pensato lo stesso e
la Chiesa ha raggiunto così l’effetto desiderato. Per
quanto riguarda il „Gay Pride“, i media usano sempre
le stesse immagini dei carri allegri e variopinti che
aprono la parata, ma mai quelle dei comizi seri, dei
cortei pacifici con migliaia di persone e di genitori fieri
dell‘ AGEDO (Associazione genitori di omosessuali).
29
Quale altro movimento è in grado di portare talmente
tante persone in piazza? Purtroppo l’omosessualità
viene ridotta all’atto sessuale e non viene valorizzato
l’amore.
Come si è espressa la Chiesa riguardo al vostro
film?
Luca: Non si è espressa affatto. Nonostante il nostro
non è per niente un film sull’omosessualità, bensì
sui diritti negati in Italia. Ma esporsi su questo tema
sarebbe stato come ammettere che esistono le coppie e l’amore gay. Ed è l‘amore che fa paura.
Le cose più belle che vi sono capitate ques
quest’a
’ nno?
Gustav e Luca: Avere partecipato con tutte le proiezioni „sold out“ alla „Berlinale“, che era il festival giusto
per noi, perché è un festival per il pubblico, ci ha reso
molto felici.
La gioia per le quantità di mail delle persone che ci
sono vicine e sono veramente solidali. È stato anche
bellissimo il fatto che la casa editrice Salai abbia
creduto nel nostro progetto e ci abbia dato la possibilità
di fare, grazie al cofanetto Dvd-libro, finalmente una
buona distribuzione. Inoltre l’immensa gratitudine di
un monaco buddista, che dopo aver visto il nostro
lungometraggio in un cinema di Bangkok ha deciso
di regalarci le uniche 2 cose che possedeva. 2 borse
arancioni fatte a mano da lui stesso, come atto di
amicizia e solidarietà. In più ha anche scritto un articolo
su di noi sulla rivista dei monaci buddisti.
Perché vivete ancora in Italia?
Gustav:Perilsemplicefattocheandarseneorasarebbe
una sconfitta. Ci siamo imbattuti in quest‘avventura e
la continueremo anche per tutta la gente che crede in
noi.
Se vi dico la parola „normale“, cosa vi viene in mente?
Gustav: Normale come chi?
Progetti futuri?
Luca: Saremo a Praga e a Montreal per il Festival dei
Diritti Umani. Il nostro lavoro è collocato perfettamente
in un festival con tale tematica. Sicuramente non ci
sarà un „Improvvisamente l‘inverno scorso 2“.
Gustav:Abbiamo ancora tante date e nuove richieste.
Non abbiamo ancora avuto il tempo di pensare
seriamente ad iniziare un nuovo progetto. Però mi
piacerebbe fare un’altra cosa sull‘Italia e non per forza
sul tema dell‘omosessualità.
Se mi permettete il paragone, voi siete i Rob Epstein
italiani. Il regista americano ha vinto l‘Oscar nel 1984
con il suo documentario „The times of Harvey Milk“.
L’It
’ItItalia
’It
alia è indietro?
Luca: Molto. Almeno di 25 anni. È incredibile
che oggigiorno un ragazzo gay si debba ancora
nascondere soffrendo dietro una maschera per
colpa di una convinzione borghese per una cosa che
nel resto del mondo è normale. Se tutti potessimo
mostrarci e venire accettati per quello che siamo,
sarebbe più facile vivere felicemente.
Vivete assieme da ben 10 anni. Qu
Qual’’è la formula del
vostro amore?
Gustav: Ridere molto ed essere sinceri. Il nostro è un
rapporto basato sulla sincerità. Ci siamo sempre detti
tutto e mostrati per quello che siamo.
Luca: La convivenza è un metodo di misura per
l‘amore, perché ci si rende conto dei difetti propri e
altrui, e se si ama il partner anche per quelli, allora
quello è il vero amore. Non bisogna avere paura e
gettare la spugna al sorgere dei primi problemi.
> Christian Mair
30
Eheverbote zwischen Schwarzen und
Weißen.
Die gleichgeschlechtliche Ehe ist 2003
in Massachusetts eingeführt worden,
eingetragene Partnerschaften (sogenannte
civil unions) gibt es in Vermont, New Jersey,
New Hampshire, Oregon, Hawaii, Maine,
Washington und im District of Columbia.
http://www.nytimes.com/2008/10/11/nyregion/11marriage.html
Connecticut (USA):
Ehe für alle
Ein Urteil des Obersten Gerichtshofs hat Ende
2008 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare
in Connecticut geöffnet. Die Debatte darüber
war in den vergangenen Jahren auf Staatsund Bundesebene so kontrovers geführt
worden, dass selbst liberale PolitikerInnen
sich nicht mehr trauten, homosexuelle Paare
gesetzlich gleichzustellen. Die Entscheidung
musste deshalb von acht homosexuellen
Paaren gerichtlich erzwungen werden. Das
Höchstgericht hat nun erklärt, dass das
gesetzliche Verbot der gleichgeschlechtlichen
Ehe gegen das verfassungsmäßige Recht
auf Gleichbehandlung verstoße.
Obwohl Connecticut 2005 die eheänlichen
„civil unions“ eingeführt hatte, befand
das Gericht, dass diese unterschwellig
signalisieren würden, dass die Verbindung
zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren
nicht dieselbe Bedeutung und Wichtigkeit
habe wie die Ehe. Dies stehe in derselben
diskriminierenden Tradition wie die früheren
Sudafrica:
La Chiesa discrimina
La Chiesa olandese riformata del Sudafrica
è stata condannata dal Tribunale di Pretoria
al pagamento dell’equivalente di ca. 7.000,00
Euro per un licenziamento ritenuto illegittimo,
in favore di Johan Strydom. Il giovane
insegnante di musica presso una scuola
gestita dalla chiesa era stato licenziato
quando la direzione era venuta a conoscenza
che Strydom era omosessuale. Tale „stile di
vita“ era stato considerato incompatibile con
la morale evangelica. Nella causa intentata
da Strydom contro il suo ex datore di lavoro
31
la chiesa cercava di difendersi sostenendo
il diritto delle cosiddette organizzazioni di
tendenza di licenziare i propri dipendenti che
non rispettino i loro principi ideologici.
La Corte ha invece stabilito che questa
regola varrebbe solo per i leader spirituali,
ma non per un semplice insegnante di musica
condannando la chiesa anche a scusarsi
pubblicamente con il dipendente.
La chiesa ha quindi dichiarato di „offrire le
nostre incondizionate scuse al sig. Strydom
per il fatto che licenziandolo, secondo la Corte,
lo abbiamo illegittimamente discriminato“.
Pur avendo aperto il Sudafrica nel 2006
il matrimonio alle coppie omosessuali, i
pregiudizi contro gay e lesbiche sono ancora
molto diffusi nella popolazione sudafricana. Il
tasso di intolleranza raggiunge quasi l’85%
nelle fasce di età più giovani e tra i neri. La
piena parificazione giuridica non comporta
quindi automaticamente la fine della
discriminazione sociale.
Steinar Jóhannesson, 2. Eheschließung
am 15.06.2002 mit Jónína Leósdóttir.“
Die Patchwork-Familie besteht weiters
aus den zwei Kindern aus der ersten Ehe
und einem Kind der jetzigen Ehefrau der
Ministerpräsidentin, die alle namentlich
angeführt sind.
Frau
Sigurðardóttir,
inzwischen
auch
sechsfache Großmutter, ist eine der wenigen
isländischen PolitikerInnen, die noch das
Vertrauen der Bevölkerung genießt. Sie hat
bereits angekündigt, die Mitgliedschaft ihres
Landes in der EU voranzutreiben, wo der
liberale Staat ein willkommenes Gegengewicht
zu den homophoben Positionen mancher
ehemaliger Ostblock-Länder bilden würde.
www.forsaetisraduneyti.is/radherra/um-radherra/
www.pretorianews.co.za
Island:
Neue Regierungschefin
al suo comune perché gli nega quello che
lui considera un suo diritto: un trattamento
economico uguale a quello di cui godono i
suoi colleghi eterosessuali.
La normativa tedesca che disciplina gli
stipendi dei pubblici dipendenti prevede infatti
una specie di integrazione aggiuntiva della
busta paga chiamata „Ehegattenzuschlag“
per il semplice fatto che il dipendente sia
sposato.
Erichson vive da qualche anno con il suo
partner in una Lebenspartnerschaft registrata
senza che l’amministrazione comunale gli
abbia mai corrisposto l’integrazione. L’attore
sottolinea la disparità di trattamento non
solo tra omo e eterosessuali, ma anche tra
i dipendenti dell’amministrazione della sua
città e quelli che vivono nel Brandeburgo,
a Berlino o nel Mecklemburgo-Pomerania
Anteriore che corrispondono l’integrazione a
tutti i loro dipendenti sposati o registrati.
In una prima dichiarazione alla stampa
l’assessore ha dichiarato di aver intrapreso le
vie legali anche considerando la sua funzione
di assessore alle pari opportunità: „Se io
come assessore non mi batto per i miei diritti,
come potrei pretenderlo dai cittadini?“
worden. Die Regierung selbst ist in dieser
Frage gespalten, da die mitregierenden
Christdemokraten die bestehende registrierte
Partnerschaft für ausreichend halten. Diese
war bereits 1995 eingeführt und 2003 durch
das volle Adoptionsrecht ergänzt worden.
Die Opposition hat dem Ministerpräsidenten
bereits ihre Zustimmung zum Gesetz
versichert.
Laut einer Umfrage in der evangelischen
Nationalkirche haben sich schon 68%
der Pastoren bereit erklärt, in ihren
Kirchen gleichgeschlechtliche Trauungen
vorzunehmen, die laut schwedischem
Gesetz auch vor dem Staat gültig sind.
Schweden wird somit nach den Niederlanden,
Belgien, Spanien und Norwegen das fünfte
europäische Land, in dem die Ehe auch für
gleichgeschlechtliche Paare offen steht.
www.morgenweb.de
Nach dem Rücktritt der konservativen
Regierung, die von den BürgerInnen für die
schwere Finanzkrise Islands mitverantwortlich
gemacht wird, bilden nun Sozialdemokraten
und Grüne eine Minderheitsregierung.
Viele europäische Medien unterstrichen
in den letzten Wochen vor allem, dass
die neue Ministerpräsidentin lesbisch ist.
Jóhanna Sigurðardóttir und Island sehen
das entspannter. Auf der offiziellen Website
der isländischen Regierung ist nämlich in
der Kurzbiografie der Regierungschefin
unter anderem folgendes zu lesen: „1.
Eheschließung am 28.02.1970 mit Þorvaldur
Schweden:
Ehe für alle
Germania:
Assessore fa causa al suo
comune
L’assessore alle pari opportunità della città di
Heidelberg Wolfgang Erichson ha fatto causa
32
Schwedens konservativer Ministerpräsident
hat angekündigt, dass innerhalb
Sommer diesen Jahres die Ehe auch für
gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden
soll.
Ein entsprechender Gesetzentwurf war
bereits von den oppositionellen Linksparteien
eingebracht, vom Parlament aber aus
parteipolitischen Gründen abgelehnt
www.thelocal.se
33
Schweiz:
Zürich hat lesbische Bürgermeisterin
Italien:
BHW sucht schwul-lesbische
KundInnen
Bei den Stichwahlen für das Bürgermeisteramt
der
Stadt
Zürich
konnte
sich
die
Sozialdemokratin Corine Mauch gegen die
Kandidatin der Freisinnigen Partei durchsetzen.
Bemerkenswert ist dabei nicht nur, dass der
Kandidat der durch ihren populistischen Kurs
bekannten Schweizer Volkspartei bereits im
ersten Wahlgang ausgeschieden war, sondern
dass es zwei Frauen in die Stichwahl geschafft
hatten. Aufsehen erregte die Wahl in weniger
fortschrittlicheren Ländern wie Italien jedoch
vor allem dadurch, dass die Siegerin kein
Geheimnis daraus macht, seit vielen Jahren
mit einer Frau verpartnert zu sein.
Die Wahl wurde von LGBT-Interessengruppen
ganz besonders gefeiert, weil Zürich im Sommer
2009 den Europride ausrichten wird. Diejenigen,
die in den letzten Monaten Gebetsrunden und
Bußfeiern veranstaltet hatten, um mit Gottes
Hilfe die sündige Veranstaltung von der Schweiz
fernzuhalten, dürften in ihrem Glauben nun
wohl zutiefst erschüttert sein.
Für Aufsehen sorgte vor kurzem im
konservativen Italien die Meldung, wonach
die auch in Südtirol tätige Bausparkasse
BHW gezielt schwule und lesbische Kunden
ansprechen will. Dem nationalen Aricgay ist
es nämlich gelungen, einen Vertrag mit der
italienischen Tochter der deutschen Bank zu
schließen. Demnach erhalten Mitglieder von
Arcigay Sonderkonditionen bei BHW, wenn
sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner einen
Kredit für den Kauf oder den Bau einer Wohnung
beantragen.
In einem Land, in dem es als Ausdruck der freien
Meinungsäußerung gilt, Schwule und Lesben
zu beschimpfen oder im besten Fall als verirrte
Schäfchen oder kranke bemitleidenswerte
Wesen darzustellen, war das Echo auf diese
Aktion enorm.
Nachdem von der Politik in den nächsten
Jahren keine größeren Schritte zu erwarten
sind, homosexuelle Lebensgemeinschaften
anzuerkennen, wird es diese Strategie der
kleinen Erfolge auf privater Ebene sein, die
die Gesellschaft so verändern wird, dass sich
am Ende auch die Politik einer Regelung von
schwul-lesbischen Partnerschaften nicht mehr
verweigern kann. Der Deal mit der Bank ist
natürlich nicht nur von Vorteil für die LGBTCommunity, sondern liegt auch im Interesse des
Geldhauses, das damit eine spezifische Klientel
anspricht und sich so eine bisher unbesetzte
Nische auf dem italienischen Markt sichert.
In den ausländischen Medien sorgte schließlich
nicht so sehr der Vertrag zwischen der Bank
und Arcigay für Verwunderung, sondern eher
die Aufregung, die in Italien dadurch entstanden
ist.
www.nzz.ch
MANDER INNEN!
Es isch Zeit! Sjënt al é da jì! Sorelle, é ora!
Ti piacciono i canederli, ma per il resto le
tradizioni sudtirolesi sono completamente
estranee al tuo mondo? Oppure vai matto
per i polpacci degli schützen e i loro
pantaloni di cuoio? O magari ogni tanto te
li metti anche tu?
Ti stai chiedendo come mai la gente non sia
già stufa delle celebrazioni del bicentenario
hoferiano o sei proprio tu il loro fan piu grande?
Oppure pensi che le battaglie di allora non
erano per la libertà come la intendi tu oggi?
Come definisci la tua identità tra mondo gay e
piccola provincia? E come vivi la tua diversità
in Alto Adige / Sudtirolo? Chi sono i tuoi eroi?
Du stehst voll auf Andreas Hofer? Du liebst
deine Heimat aus Überzeugung, und es ist für
dich überhaupt kein Widerspruch, SüdtirolerIn
und lesbisch/schwul zu sein?
Oder geht dir der ganze Kult um Helden und
Freiheitskampf auf die Nerven – und zwar
bereits seit 1809?
Du denkst, die Rechte von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen und Transgender wären in Südtirol
längst anerkannt, wenn die TirolerInnen
weniger an Hofers schlichter Weltanschauung
festgehalten, sondern sich an den französischen
Werten orientiert hätten?
Wie lebst du dein Anderssein in der Provinz?
Wer sind denn deine HeldInnen?
Il prossimo Centaurus Magazine sarà dedicato
proprio a questi interrogativi. Facci conoscere
il tuo punto di vista contribuendo al progetto
più queer dell‘anno di commemorazione!
Das nächste Centaurus Magazine wird sich
genau mit diesen Fragen beschäftigen. Leiste
auch DU einen Beitrag zu unserem queeren
Projekt für das Gedenkjahr 2009!
[email protected]
www.ftd.de
34
35
drei
bedeutende
Plattenkonzerne
veröffentlichten das „Lila Lied“, und der
Song wurde ein großer kommerzieller
Erfolg. Von Bällen und Tanzabenden war
das „Lila Lied“ mit seinem kämpferischen
und
hoffnungsvollen
Text
nicht
wegzudenken.
DER KLANG DER FREIHEIT
vom „Lila Lied“ zur „Entar teten Musik“
warben selbstbewusst um lesbische und
schwule Kunden. Die berühmten Berliner
„Tuntenbälle“ wurden in New York und
Paris nachgeahmt, und nach dem Vorbild
des deutschen „Bund für Menschenrechte“
wurden 1922 mit der „Schweizerischen
Freundschaftsbewegung“ die erste Hom
osexuellenorganisation der Schweiz und
1924 mit der „Society for Human Rights“
die erste der Vereinigten Staaten von
Amerika gegründet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs
und dem Fall der alten Monarchien begann
für homosexuell liebende Menschen
der Traum einer neuen Freiheit: im
ganzen Deutschen Reich schlossen sich
Homosexuelle zu Vereinen zusammen, und
neben Wanderbünden, Religions-, Jugendund Freizeitgruppen entstand mit dem
„Freundschaftsbund“ (gegründet 1920, seit
1923 „Bund für Menschenrechte“) erstmals
in der Geschichte eine organisierte
homosexuelle
Massenbewegung
im August 1924 zählte der „Bund für
Menschenrechte“ bereits über 48.000
Mitglieder! 1919 kam mit „Anders als die
Anderen“ der erste Film mit homosexueller
Thematik in die Kinos, Magnus Hirschfeld
setzte sich mit seinem „Institut für
Sexualwissenschaft“ für Aufklärung und
politische Gleichstellung ein, und innerhalb
weniger Jahre entstand in vielen deutschen
Großstädten
eine
weit
verzweigte
und vernetzte schwule und lesbische
Gemeinschaft. Allein in Berlin gab es in
den sogenannten „Goldenen Zwanzigern“
gleichzeitig über 100 explizit schwule
und lesbische Lokale, eigene Verlage
wurden gegründet, und homosexuelle
Zahnärzte, Frisöre oder Schuhmacher
Die „Hymne“ des lesbischen und schwulen
Selbstbewusstseins und der neuen Freiheit
war das enorm erfolgreiche „Lila Lied“. Der
Komponist Mischa Spoliansky versteckte
sich hinter dem Pseudonym „Arno Billing“,
der Text stammte von Kurt Schwabach, der
bis in die 1950er Jahre viele erfolgreiche
Schlager, etwa für Zarah Leander oder
Freddy Quinn, schrieb. Gewidmet war
das Lied „dem unermüdlichen Forscher
und Freund Herrn Sanitätsrat Dr. Magnus
Hirschfeld (…)“. Die Noten erschienen im
Herbst 1920 im Verlag Carl Schulz, und
bereits im Dezember desselben Jahres
waren aufgrund der großen Nachfrage fünf
Auflagen gedruckt worden. Mindestens
36
verboten und vergessen. Einst bekannte
Lieder wie „Sex Appeal“, „Wenn die beste
Freundin“, „Raus mit den Männern“,
„Adieu mein kleiner Gardeoffizier“, „Mein
Liebster muss Trompeter sein“, „Heinrich
wo greifst du denn hin?“ oder „Maskulinum
- Femininum“ durften nicht mehr gespielt
werden, ihre Komponisten wurden mit
Berufsverbot belegt oder verfolgt. Der
hoffnungsvolle Text der letzten Strophe
des „Lila Liedes“ schien wie der ferne Hall
einer vergangenen besseren Welt:
Nach der Machtergreifung Hitlers wurde
aus dem kurzen Traum von Freiheit jedoch
ein Albtraum: Die Aktion „sauberes Reich“
zerschlug alle Verbände Homosexueller,
die Lokale wurden gesperrt, im Mai
1933 wurde Magnus Hirschfelds Institut
geplündert, zerstört und der Grossteil
der berühmten Bibliothek öffentlich
verbrannt. Die systematische Verfolgung
und Vernichtung Homosexueller begann.
Einst selbstbewusste Lesben und Schwule
waren gezwungen, zum Überleben in
den Untergrund oder die Verleugnung
abzutauchen, alles, was homosexuell
war oder schien, musste verschwinden.
Ein Erlass verbot das Tanzen unter
Männern, und hunderte Lieder mit – auch
nur angedeutet – homosexuellen Texten
wurden als „entartete Musik“ abgestempelt,
Doch bald, gebt acht,
wird über Nacht
auch uns’r
’ e Sonne scheinen.
’r
Dann haben wir das gleiche Recht
erstritten,
wir leiden nicht mehr, sondern sind
gelitten!
> Conny Cossa
Einen Blick in das immer wieder überraschend mutige und selbstbewusste
lesbische und schwule Berlin der Zwanziger Jahre gibt das Konzert „Angels
over Berlin – Spirits of the Berlin Cabaret from 1920 to today“ der bekannten
Chansonniere Ute Lemper am 17. April 2009 im Stadttheater Bozen. Auf ihrem
Album „Berlin Cabaret Songs“, das vielen vergessenen Songs der „Goldenen
Zwanziger“ neues Leben einhaucht, interpretiert Ute Lemper das „Lila Lied“ und
einige andere Perlen der „Entarteten Musik“.
Eine Reihe spezialisierter CD Anthologien mit Originalaufnahmen aus den
1920ern sind im Handel erhältlich, hingewiesen sei z.B. auf die folgenden CDs:
„Schwule Lieder 1 und 2 – Perlen der Kleinkunst“
„Die schwule Plattenkiste - vom Hirschfeldlied zum Lila Lied.
Schwules und lesbisches in historischen Aufnahmen 1908 – 1933“
„Wir sind, wie wir sind! Homosexualität auf Schallplatte – Aufnahmen 1900 bis
1936“
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Veranstaltungskalender – Calendario delle attività
Mi/Me 01.- Mi/Me 08.04.
Di/Ma, 07.04.
Sa, 11.04.
Fr/Ve, 17.04.
Sa, 18.04.
Mi/Me 22.-So/Do 26.04.
Do/Gi 23.-Do/Gi 30.04.
Sa, 25.04.
Sa, 02.05.
Mo, 04.05.
Do/Gi 14.-Sa 30.05.
Sa, 09.05.
Do/Gi 14.+Fr/Ve 15.05.
Sa, 16.05.
Sa, 16.05.
Sa, 23.05.
Sa, 06.06.
Sa, 06.06.
Sa, 06.06.
Sa, 13.06.
Sa, 20.06.
Sa, 27.06.
Sa, 04.07.
Sa 11.+So/Do 12.07.
München/Monaco: Verzaubert – International Queer Film Festival
Bozen/Bolzano – Eiswelle/Palaonda: Laura Pausini
Centaurus: Osterfest / Festa di Pasqua
Bozen/Bolzano – Stadttheater/Teatro Comunale: Ute Lemper in
„Angels Over Berlin. Spirits of the Berlin Cabaret from 1920 to today.“
Bozen/Bolzano – Sei Come Sei: The First Disco
Bozen/Bolzano – Filmclub: Filmtage/Bolzano Film
Turin/Torino: GLBT Film Festival
Fieberbrunn (A): Kay Ray - Haarscharf vom schwulen Friseur
zum Weltstar
Bozen/Bolzano – Sei Come Sei: The First Disco
Bozen/Bolzano – Waltherhaus: Harald Martenstein liest „Männer
sind wie Pfirsiche“
Bozen/Bolzano – Stadttheater/Teatro Comunale: Musical „Cabaret“
Centaurus: Movietime „Racconti da Stoccolma“
Bozen/Bolzano – Waltherhaus: „Der Brandner Kaspar und das
ewig Leben“ – Gastspiel des Münchner Volkstheaters
Bozen/Bolzano – Sei Come Sei: The First Disco
Innsbruck – Hafen: Queer Attack Disco
Centaurus: Movietime – Happy Holiday Double Feature:
„Landliebe. Jungs aus der Provinz“ Kurzfilme + „Frühstück mit Scot“
Bozen/Bolzano – Sei Come Sei: The First Disco
Innsbruck – Marktplatz: In[n]love
Zürich/Zurigo: EuroPride-Parade 2009
Genua/Genova: Gay Pride 2009
Bozen/Bolzano – Sei Come Sei: The First Disco
Innsbruck – Hafen: Queer Attack Disco
Wien/Vienna: Regenbogenparade
München/Monaco: CSD
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