Vers. im P.A. It. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Poste Italiane - Zweigstelle Bozen - Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano
65. Jahrgang | Anno 2014 | Nr. 6
Die Familie für Giada Scognamiglio, 2. Klasse von der Grundschule “Gesù di Nazareth”, Santa Maria La Bruna
La famiglia secondo Giada Scognamiglio, 2° classe elementare della scuola “Gesù di Nazareth”, Santa Maria La Bruna
“Es ist nicht gut, dass
der Mensch allein ist”
(Genesis 2,18). Gedanken zum
Thema Familie.
“Non è bene che l’uomo
sia solo” (Genesi 2,18).
Riflessioni sulla famiglia.
MITEINANDER
INSIEME
p. 15
p. 9
p. 6
p. 21
Inhalt
Indice
3
PFARRERSWORT - “...und erhöht die Niedrigen”
3
SALUTO DEL PASTORE - “...e ha innalzato gli umili”
4
BEGEGNUNGEN - “Du darfst selbst denken”
4
INCONTRI - “Puoi pensare da solo”
8
EREIGNISSE - Karten vom ELKI Kirchentag
8
AVVENIMENTI - Cartoline dalla Giornata della Chiesa
10 AKTUELLES - ”Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.” Was hat
10 ATTUALITÀ - “Non è bene che l’uomo sia solo.” Cosa ha da dire la
die evangelische Kirche zum Thema Familie zu sagen?
13
MEINUNGEN - Die „Familie“: Ketzerische (?) Ansichten aus dem 21.
p. 27
Chiesa evangelica sul tema della famiglia?
13
OPINIONI - La “famiglia”: opinioni eretiche (?) del 21° secolo
15
TESTIMONIANZE - Senza famiglia?
Jahrhundert
15
BEKENNTNIS - Ohne Familie?
18 FEDE - Bibbia e omosessualità
18 GLAUBE - Bibel und Homosexualität
20 PERSONE - Gli Schuler - storia di una famiglia tedesca in Sicilia
20 PERSONEN - Die Schulers – Geschichte einer deutschen Familie auf
24 RIFLESSIONI - Sul matrimonio misto
Sizilien
24 ÜBERLEGUNGEN - Über die Mischehe
26 CULTURA - I valori della famiglia nell’Enea di Gian Lorenzo Bernini
26 KULTUR - Die Skulptur Äneas und Anchises von Gian Lorenzo
28 DALLA CELI - Campo estivo per famiglie all’Elba: la me-
Bernini und die Werte der Familie
28 AUS DER ELKI - Familienfreizeit auf Elba: Die wunderbare
ravigliosa settimana di Rio Marina
30 RECENSIONE - Confrontare Bibbia e storia
Woche von Rio Marina
31
POST SCRIPTUM - La famiglia: funzioni e valori
30 REZENSION - Bibel und Geschichte im Vergleich
31
POST SCRIPTUM - Die Familie: Funktionen und Werte
MITEINANDER
ist das Organ der
»Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«
INSIEME
è l’organo della
«Chiesa Evangelica Luterana in Italia»
mit Sitz im Dekanat in Rom •
con sede a Roma nel Decanato
Via Aurelia Antica, 391 - 00165 Roma
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DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli
REDAKTION • REDAZIONE
BMP Comunicazione - Uwe Habenicht
Mitarbeit/Collaborazione: Roberto Tresoldi,
Caroline von der Tann
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Verwendungszweck/causale: Miteinander/Insieme
Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49
Stampa • Druck: A. Weger, Bressanone – Brixen
Tiratura • Auflage: 3.000 n. 6 2014
Pfarrerswort| Saluto del Pastore 3
„ ... und erhöht die Niedrigen“
“... e ha innalzato gli umili”
D
Q
iese Ausgabe des Miteinander/Insieme erscheint in einer besonderen Zeit: Der Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Bestimmt wird die Zeit auch durch viele Heiligenfeste, so zum Beispiel
den 6. Dezember, dem Gedenktag an den Bischof Nikolaus aus Myra.
Während sich in den meisten Orten der Besuch des Nikolaus, den Patron der Schüler, auf das Bringen von kleinen Geschenken beschränkt, gibt es auch die alte Tradition von der Wahl eines Kinderbischofs. Hier übernehmen Kinder die Verantwortung von Erwachsenen. Die Wahl geht auf eine sehr alte Tradition in den mittelalterlichen Dom-, Stifts- und Klosterschulen und Kirchen mit dem Patrozinium des Hl. Nikolaus zurück, in denen der 6. Dezember Hochfeiertag war. So wählten die Schüler an diesem Tag einen der ihren
zum Bischof. Für den Gewählten lagen die Insignien und das entsprechende Ornat bereit. Die geistlichen Herren sangen am 5. Dezember – den Vorabend zu St. Nikolaus - die erste Nikolausvesper. Aber
sie kamen nur bis zum Vers des Magnifikat „Er stürzt die Mächtigen
vom Thron und erhöht die Niedrigen...“. In diesem Augenblick zog die
Prozession der Schüler mit ihrem Kinderbischof ein. Die hochwürdigen
Herren mussten das Chorgestühl räumen. In ganz Europa gab es im
Mittelalter Kinderbischöfe, die am Vorabend des Nikolaustages eingesetzt wurden und meistens für einen Tag im Amt blieben. Der „echte“ Bischof konnte während dieser Zeit „verkehrte Welt“ spielen. Weltliche und kirchliche Repräsentanten hatten sich peinlichen Befragungen zu stellen. Das Ganze war ein Spiel des Zukünftigen im doppelten Sinne. Zum einen wurde schon jetzt „vor Gericht“ gestellt, was
an Fehlern und Schwächen im Irdischen praktiziert wird und zur Umkehr aufgerufen. Zum anderen würde ja der Tag kommen, an dem
den jetzt Kleinen selbst als Lehrer und Vorgesetzte Lob und Tadel zuerkannt werden sollten. 1900 wurde die Tradition erstmals in Fribourg
und 1999 im thüringischen Magdala wieder neu belebt.
Es lohnt sich, Kinder zur Mitbestimmung in der Gemeinde einzubinden, auch durch eine Bischofswahl. Möge in dieser (Vor-)Weihnachtszeit eine neue Zeit anbrechen, in der die Schwachen regieren
und die Mächtigen in Frage gestellt werden. Vielleicht ja auch in den
Familien, die im Mittelpunkt dieser Ausgabe stehen.
uesto numero di Miteinander/Insieme esce in un periodo speciale
dell’anno: il tempo del Natale, un periodo caratterizzato anche da
molte feste patronali, come ad esempio il 6 dicembre, il giorno commemorativo del vescovo Niccolò di Mira.
Mentre nella maggior parte dei luoghi San Niccolò, patrono degli studenti, durante la sua visita si limita a portare i doni, esiste anche l’antica tradizione dell’elezione di un vescovo bambino. I bambini, in questa tradizione, si assumono la responsabilità degli adulti. E’ un’usanza molto antica, presente nelle scuole medievali cattedrali, collegiate
e conventuali e nelle chiese dedicate a San Niccolò, in cui il 6 dicembre era festività. In quel giorno gli studenti eleggevano vescovo uno di
loro. Per l’eletto erano già pronte le insegne e i relativi paramenti sacerdotali. Gli ecclesiastici, alla vigilia, cantavano il primo vespro di San
Niccolò. Ma arrivavano solo fino al verso del Magnificat “ha rovesciato i potenti dai troni, ha innalzato gli umili...”. In quel momento entrava
la processione degli studenti con il vescovo bambino. I Reverendi dovevano lasciare gli stalli del coro. In tutta Europa nel Medioevo c’erano vescovi bambini insediati alla vigilia del giorno di San Niccolò, che
rimanevano in carica per lo più per un giorno. Il “vero” vescovo durante
questo periodo poteva giocare al “mondo capovolto”. I rappresentanti del mondo terreno e ecclesiastico dovevano sottoporsi a imbarazzanti
interrogatori. In questo gioco, da un lato venivano giudicati anzitempo
gli errori e le debolezze praticate in terra, con conseguente esortazione al cambiamento; dall’altro si anticipava il giorno in cui ai piccoli stessi, come maestri e superiori, sarebbero stati riconosciuti elogi e critiche. La tradizione è stata ripresa prima a Friburgo, nel 1900, e poi a Magdala, in Turingia, nel 1999. Penso che anche oggi, nella nostra società,
valga la pena di coinvolgere i bambini nella vita della comunità, anche attraverso l’elezione di un vescovo. Auspico che in questo periodo
natalizio inizi una nuova epoca in cui regnino i deboli e vengano messi in discussione i potenti. Forse anche all’interno delle famiglie, di cui
si parlerà molto in questa edizione.
Pfarrer/Pastore Martin Krautwurst (Meran/Merano)
Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti
4 Begegnungen | Incontri
„Du darfst selbst denken“
“Puoi pensare da solo”
G
eht es nicht zu weit mit dem Kult um Luther? Wie
kann das Reformationsjubiläum nicht nur in
Deutschland im Blick genommen werden? Sollen wir es nun feiern oder besser nur gedenken? Margot Käßmann, prominente Theologin aus Deutschland
und Botschafterin für das Reformationsgedenken, war
zu Gast auf dem dritten Kirchentag der Evangelisch-lutherischen Kirche in Italien (ELKI) in Rom. Dort berichtete sie vor einem großen Publikum von den Vorbereitungen des Reformationsjubiläums in Deutschland
und führte aus, was durch die Reformation in der Politik verändert wurde. Bernd Prigge stellte der engagierten Pastorin und Bestseller-Autorin acht Fragen.
Wir erleben ein Reformationsjubiläum, das Martin Luther in besonderer Weise herausstellt. Dabei wollte er
selbst gar nicht so viel Aufhebens um seine Person. Wie
passt das zusammen?
“Es ist heute ganz klar: Martin Luther ist die Symbolfigur eines breiten Prozesses, den wir Reformation nennen. Daran aber waren viele beteiligt: Melanchthon und
Zwingli, Bucer und Calvin, ja schon Wyclif und Hus. Aber
auch die Frauen der Reformation: Argula von Grumbach,
Katharina Zell und viele andere. 2017 ist das erste Reformationsjubiläum, das eben nicht nur Luther in den
Blick nimmt”
.
Will man nun bei dem Jubiläum der Reformation gedenken - zusammen mit den Katholiken - oder eher mit
allen Protestanten feiern?
“Es wird auf keinen Fall beim historischen Rückblick bleiben! Wir wollen schauen, was reformatorisch heute in
Europa und der Welt ist - in den Kirchen wie in der Ge-
Acht Fragen an die Botschafterin
des Reformationsjubiläums, Margot Käßmann.
Otto domande all’Ambasciatrice del
Cinquecentenario della Riforma, Margot Käßmann
N
on si sta andando troppo in là con il culto di Lutero? Come si fa a focalizzare l’attenzione sull’anniversario della Riforma anche al di fuori della Germania? Dobbiamo celebrarlo o è meglio invece soltanto commemorarlo? Margot Käßmann, importante teologa tedesca e ambasciatrice del Cinquecentenario della Riforma, è stata ospite della terza Giornata delle
Chiese della Chiesa Evangelica in Italia (CELI) a Roma. Qui,
davanti a un grande pubblico, ha descritto i preparativi
del Cinquecentenario della Riforma in Germania e ha
esposto cosa è cambiato nella politica attraverso la Riforma. Bernd Prigge le ha posto otto domande come pastora impegnata e autrice di bestseller.
Stiamo vivendo un anniversario della Riforma che mette in risalto in particolar modo la figura di Martin Lutero.
Tuttavia lui stesso non voleva che si parlasse troppo della sua persona. Come si armonizzano queste due cose?
“Oggi è chiarissimo: Martin Lutero è la figura simbolica
di un vasto processo che chiamiamo Riforma a cui tuttavia hanno partecipato in molti: Melantone e Zwingli,
Bucero e Calvino, persino Wyclif e Hus. Ma anche le donne della Riforma: Argula von Grumbach, Katharina Zell
e molte altre. Il 2017 è il primo anniversario della Riforma che non prende in considerazione soltanto Lutero”.
Begegnungen | Incontri 5
sellschaft. Und das können wir nach 100 Jahren ökumenischer Bewegung Gott sei Dank auch mit römischen
Katholiken tun und uns nicht nur in der Abgrenzung definieren”.
Sie beschäftigen sich seit einigen Jahren „von Berufswegen“ intensiv mit der Reformationsgeschichte. Sind
Ihnen da persönlich neue Erkenntnisse gekommen?
“Mir ist noch einmal sehr deutlich geworden, welchen
enormen Bildungsschub die Reformation ausgelöst
hat. Die Bibel und die Gottesdienste in der Sprache des
Volkes, Lesen und Schreiben als Ausstattung für jeden
Jungen und jedes Mädchen. Hier liegt meines Erachtens
aktuell der Schlüssel im Blick auf Fundamentalismus: Du
darfst selbst denken, fragen, deinen Glauben reflektieren”.
Interessant ist, dass in der Rezeption der Reformation
auch kirchlicherseits die Schattenseiten der Reformatoren benannt werden. Ist es typisch deutsch, so korrekt
und selbstkritisch zu sein?
“Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir auch den Antijudaismus Luthers, die Intoleranz der Reformatoren anschauen. Das ist nicht typisch deutsch, sondern die Freiheit, nicht auszublenden, was nicht ins glatte Festbild
passt”.
Überhaupt, wie ist es möglich, dass aus dem Jubiläum
kein allein deutsches Ereignis wird?
“Zum einen, weil wir von Anfang an auf die Schweizer
Kirchen zugegangen sind. Ende letzten Jahres gab es in
Zürich einen Kongress, zu dem die Evangelische Kirche
in Deutschland (EKD) und der Schweizer Evangelische
Kirchenbund (SEK) ihre Partnerkirchen aus aller Welt eingeladen hatten. Das war ungeheuer spannend zu erleben, was für die Kirchen, die aus der Reformation hervorgegangen sind, Reformation heute bedeutet. Für
2016/17 planen wir zudem einen Stationenweg, der Thesen zur Reformation in den Städten Europas sammelt
und sie nach Wittenberg bringt”.
Gerne würden die Protestanten aus Venedig eine von
der Gemeinschaft Evangelischer Kirche in Europa
(GEKE) vorgeschlagene „Stadt der Reformation“ machen.
Ora durante l’anniversario della Riforma l’intenzione è
quella di commemorare insieme ai cattolici, o piuttosto
con tutti i protestanti?
“Non ci fermeremo in nessun caso alla retrospettiva storica! Vogliamo vedere cosa c’è oggi della Riforma in Europa e nel mondo, nelle Chiese come nella società. Questo grazie a Dio possiamo farlo anche con i cattolici dopo
100 anni di movimento ecumenico e non dobbiamo definirci solo attraverso la delimitazione”.
Margot Käßmann
6 Begegnungen | Incontri
Da alcuni anni si occupa intensamente e “professionalmente” di storia della Riforma. È giunta personalmente a nuove conclusioni?
“Mi è risultato nuovamente molto chiaro quale enorme
spinta culturale abbia scatenato la Riforma. La Bibbia e
i culti nella lingua del popolo, la lettura e la scrittura come
equipaggiamento per ogni ragazzo e ragazza. In questo
risiede a mio avviso la chiave attuale rispetto al fondamentalismo: puoi pensare da solo, chiedere, riflettere sulla tua fede”.
È interessante che nella ricezione della Riforma vengano menzionati anche da parte ecclesiastica gli aspetti negativi dei riformatori. È tipicamente tedesco essere così
corretti e autocritici?
“Sono molto grata del fatto che consideriamo anche l’antigiudaismo di Lutero e l’intolleranza dei riformatori. Questo non è tipicamente tedesco ma è la libertà di non lasciare da parte ciò che non rientra in un’immagine fissa prestabilita”.
Soprattutto come è possibile che l’anniversario non diventi un evento unicamente tedesco?
“Da un lato perché sin dall’inizio abbiamo collaborato con
le Chiese svizzere. Alla fine dell’anno scorso si è svolto un
congresso a Zurigo in cui la Chiesa Evangelica in Germania
(EKD) e la Federazione delle Chiese Evangeliche Svizzere
(SEK) hanno invitato le loro chiese partner di tutto il mondo. È stato estremamente appassionante vedere cosa rappresenti la Riforma oggi per quelle Chiese che da essa sono
nate. Per il 2016/17 abbiamo inoltre programmato un percorso delle stazioni che raccoglie le tesi sulla Riforma nelle città europee e le porta a Wittenberg”.
Luther selbst schrieb zwei Briefe an die evangelisch Gesinnten in Venedig, Matthias Flacius genoss in der Stadt
eine großartige humanistische Bildung, viele Geistliche und Intellektuelle haben sich positiv mit Luthers Ideen auseinandergesetzt. Der Venezianer Gasparo Contarini versuchte mit Melanchthon einen Friedensschluss gegen den Willen anderer Kräfte. Und dennoch
weckt der Titel „Stadt der Reformation“ den Eindruck,
gegen die katholische Kirche zu sein. Was würden Sie
Professorin Käßmann und der
Pfarrer Prigge
La professoressa Käßmann e il
pastore Prigge
I protestanti vorrebbero fare volentieri di Venezia una
“città della Riforma” come proposto dalla Comunione di
Chiese protestanti in Europa (CCPE). Lutero stesso scrisse due lettere agli evangelici a Venezia, Matthias Flacius
godette dell’eccezionale cultura umanista della città,
molti ecclesiastici e intellettuali si confrontarono positivamente con le idee di Lutero. Il veneziano Gasparo Contarini cercò un accordo di pace con Melantone contro la
volontà di altre forze. Cionondimeno il titolo “città della Riforma” suscita l’impressione di essere contro la Chie-
Begegnungen | Incontri 7
empfehlen?
“Wenn der Begriff „Reformation“ weit gefasst wird, ist
es eben nicht DIE Reformation. Das 16. Jahrhundert hat
uns alle verändert. Schon mit dem Konzil von Trient etwa
wurde 1555 der Ablass gegen Geld abgeschafft. Ich
würde die Katholiken und auch die Nichtchristen vor Ort
einladen, das gemeinsam anzugehen. Dafür bietet die
Geschichte Venedigs doch gute Grundlagen”.
sa cattolica. Cosa consiglierebbe?
“Se il concetto “Riforma” viene interpretato in maniera
ampia, non si tratta de LA Riforma. Il 16° secolo ha cambiato tutti noi. Già con il Concilio di Trento nel 1555 era stata abolita l’indulgenza in cambio di denaro. Vorrei invitare i cattolici, e anche i non cristiani, sul campo per affrontare insieme questo tema. Per fare questo, la storia
di Venezia offre delle buone basi”.
Italien wie auch Deutschland erleben immer wieder Parlamente, in denen kaum konstruktive Politik miteinander gemacht wird, sondern eine von Interessen geleitete. Auch zwischen den Reformatoren gab es ja immer ordentlich Krach. Wie kann man nach evangelischem Verständnis dennoch konstruktiv miteinander
umgehen, besonders in der Politik?
“Jeder Mensch ist in Glaubens- und Gewissensfragen frei
– das ist eine reformatorische Erkenntnis. Deshalb ist ja
für die Evangelischen der „Streit um die Wahrheit“
nichts Verwerfliches, sondern sogar geboten. Allerdings gilt es, die andere Meinung zu erdulden, zu ertragen – das heißt ja tolerare. Toleranz endet da, wo die
andere Meinung nicht mehr in Freiheit geäußert werden darf”.
In Italia come in Germania abbiamo sempre più parlamenti, in cui non si realizza quasi più della politica costruttiva insieme, ma al contrario ci si lascia guidare dagli interessi. Anche fra i riformatori ci sono sempre stati molti scontri. Come si può interagire ugualmente in
maniera costruttiva secondo la coscienza evangelica, soprattutto in politica?
“Ogni persona è libera nelle questioni di fede e di coscienza, questa è la rivelazione della Riforma. Perciò per
gli evangelici la “lotta per la libertà” non è qualcosa di riprovevole, ma al contrario persino di necessario. Tuttavia bisogna tollerare l’opinione altrui, sopportarla perché
questo significa tollerare. La tolleranza termina là dove
l’opinione dell’altro non può essere espressa liberamente”.
In Deutschland wird in der evangelischen Kirche ein
neues Familienbild diskutiert, auch in der katholischen Kirche beschäftigt man sich intensiv mit Fragen
der Sex- ualität und neuen Formen von Partnerschaft
und Familie. In beiden Fällen wird der Untergang des
Abendlandes befürchtet oder eine notwendige Akzeptanz der Realitäten gesehen. Wie sah Luther selbst
die Familie? Und was mag er uns zu dem Thema heute sagen?
“Luther hat mit seiner Heirat 1525 große Empörung ausgelöst – wie andere Reformatoren bereits vor ihm. Er
wollte deutlich machen: Nicht nur das Leben im Kloster,
im Zölibat ist gutes Leben vor Gott, sondern auch das Leben mitten in der Welt mit Sexualität, Kindern, in der Familie. Dabei geht es um Verlässlichkeit, Verantwortung und Vertrauen in den Beziehungen. Heute sehen
wir, dass diese drei „Vs“, die Kennzeichen einer guten Ehe
sind, auch in anderen Partnerschaften gelebt werden”.
Porträt von Martin Luther von
Lucas Cranach, 1529.
Ritratto di Martin Lutero
di Lucas Cranach, 1529.
(Wikimedia Commons)
In Germania nella Chiesa evangelica viene discusso un
nuovo quadro familiare e anche nella Chiesa cattolica si
stanno occupando intensamente di questioni legate alla
sessualità e a nuove forme di coppia e di famiglia. In entrambi i casi si teme il declino dell’occidente o nella discussione si vede un’accettazione necessaria delle realtà? Come vedeva la famiglia Lutero stesso? Cosa ha da
dirci oggi riguardo a questo tema?
“Lutero con il suo matrimonio nel 1525 suscitò grande sdegno, come era già successo ad altri riformatori prima di
lui. Voleva chiarire che Dio non apprezza solo la vita in
convento e nel celibato, ma anche la vita in mezzo al mondo, con la sessualità e i figli, in famiglia. Si tratta di affidabilità, responsabilità e fiducia nelle relazioni. Oggi sappiamo che questi sono i tre presupposti per un buon matrimonio e anche per altre relazioni”.
Intervista a cura di Bernd Prigge
Die Fragen stellte Bernd Prigge
Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti
8 Ereignisse | Avvenimenti
Dekan Bludau zwischen Professorin Käßmann und Professor Ferrario/Il
Decano Bludau tra la Prof.ssa Käßmann e il Prof. Ferrario
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Der Vortrag von Professorin Käßmann
La relazione della prof.ssa Käßmann
Spezialitäten aus den Reg
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Ereignisse | Avvenimenti 9
S
arebbe lungo e difficile raccontare i tanti momenti
della Giornata della Chiesa che si è svolta ad ottobre a Roma:
una festa della fede in cui si sono alternate occasioni di studio
e fraternizzazione, di riflessione e convivialità, di conoscenza e allegria!
E allora è forse meglio raccontarla con qualche immagine…
...viele Kinder!
...tanti bambini!
Der Gottesdienstfest beginnt
Sta per iniziare il culto festivo
Kinder...
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Bambini.
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...mit viel Energie!
...con tanta energia!
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Glaubensfest
Festa della fede
Musik!
Musica!
10 Aktuelles | Attualità
“Es ist nicht gut,
dass der Mensch allein ist.”
Was hat die evangelische
Kirche zum Thema Familie
zu sagen?
“Non è bene che l’uomo
sia solo.”
Cosa ha da dire la Chiesa
evangelica sul tema
della famiglia?
N
opo due settimane di consultazioni il 19 ottobre a Roma si è conclusa in maniera controversa la conferenza straordinaria episcopale della Chiesa cattolica romana sul tema della famiglia.
La relazione interinale e la relazione finale di questo Sinodo particolare
sotto ogni aspetto mostrano le forti tensioni che sussistono all’interno della Chiesa cattolica rispetto alla morale sessuale, alle coppie dello stesso sesso e all’accesso all’Eucaristia da parte dei divorziati.
E i protestanti? Come valuta la Chiesa protestante la famiglia, il matrimonio e i rapporti di coppia? Già lo scorso anno la Chiesa Evangelica in Germania (EKD) ha presentato una “Carta di orientamento per le
famiglie” dal titolo "Tra autonomia e bisogno. Rafforzare la famiglia come
comunità responsabile”, aprendo un dibattito con questo documento
di 160 pagine. Le discussioni non sono mancate, perché la guida all’orientamento della EKD a un esame più attento si rivela essere un ambizioso e coraggioso tentativo di far coincidere l’attuale molteplicità di
forme di vita familiare con l’interpretazione evangelica della fede.
“In considerazione del profondo cambiamento sociale e culturale anche
la Chiesa è invitata a ripensare la famiglia e la nuova molteplicità di forme di vita privata riconoscendole senza pregiudizi e sostenendole. Questo riconoscimento non va interpretato solo come un adattamento alle
nuove realtà familiari, ma come un orientamento normativo: sullo sfondo del messaggio liberatorio del Vangelo si tratta di prendere sul serio
la promessa della libertà e dell’uguaglianza di tutte le persone e di realizzare l’equità anche in famiglia. I modelli tradizionali non tengono testa alle nuove sfide dell’economia e della società e alle molteplici
aspettative rivolte alle famiglie.” (pag.141/142)
In queste poche righe tratte dall’ultima parte della Carta di orientamento risulta chiaro il punto di partenza delle riflessioni. Perché in ampie parti il documento della EKD delinea innanzitutto i cambiamenti sociali che si sono realizzati nelle famiglie negli ultimi 50
anni.
ach zweiwöchigen Beratungen ist am 19. Oktober in Rom die
außerordentliche römisch-katholische Bischofskonferenz zum
Thema Familie kontrovers zu Ende gegangen. Zwischenbericht
und Abschlussbericht dieser in jeder Hinsicht besonderen Synode zeigen die starken Spannungen, die innerhalb der katholischen Kirche hinsichtlich Sexualmoral, gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und der
Zulassung Geschiedener zum Abendmahl bestehen.
Und die Protestanten? Wie bewertet die evangelische Kirche Familie,
Ehe und Partnerschaften? Bereits im letzten Jahr hat die Evangelische
Kirche in Deutschland ( EKD) eine „Orientierungshilfe“ zum Thema Familie vorgestellt. Unter dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ hat sie ein
160 seitiges Positionspapier zur Diskussion gestellt. Und die Diskussionen
blieben auch nicht aus, denn die EKD Orientierungshilfe entpuppt sich
bei näherem Hinsehen als ambitionierter und mutiger Versuch, die heutige Vielfalt familiärer Lebensformen mit evangelischen Glaubensverständnis zusammen zu bringen.
„Angesichts des tiefgreifenden sozialen und kulturellen Wandels ist auch
die Kirche aufgefordert, Familie neu zu denken und die neue Vielfalt von
privaten Lebensformen unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen. Diese Anerkennung ist nicht lediglich als Anpassung an neue
Familienwirklichkeiten zu verstehen, sondern als eine normative Orientierung: Vor dem Hintergrund der befreienden Botschaft des Evangeliums geht es darum, das Versprechen der Freiheit und Gleichheit aller Menschen ernst zu nehmen und Gerechtigkeit auch in der Familie umzusetzen. Die traditionellen Leitbilder halten den neuen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft sowie den vielfältigen Erwartungen an Familien nicht mehr stand.“
(S.141/142)
In diesen wenigen Zeilen, die dem letzten Teil der Orientierungshilfe entnommen sind, wird der Ausgangspunkt der Überlegungen deutlich. Denn in wei-
D
Aktuelles | Attualità 11
ten Teilen zeichnet die EKDSchrift zunächst die gesellschaftlichen und sozialen
Veränderungen nach, die
sich in den Familien in den
letzten 50 Jahren vollzogen
haben.
Die traditionelle Klein- und
Kernfamilie der 50er Jahre,
bestehend aus dem männlichen Alleinverdiener, Mutter und Kindern ist nicht
verschwunden, hat sich
aber mit steigender Erwerbstätigkeit der Frauen
stark in ihrer Dynamik verändert und ist neben Patchwork- und Regenbogenfamilie und Alleinerziehenden nur eine von vielen Formen. Die EKD erinnert an
die Vielzahl von Familienformen, die vor dem 19.
Jahrhundert gelebt wurden und erkennt selbstkritisch, dass die evangelische
Kirche sehr lange an der
Ehe als Schöpfungsordnung
festgehalten hat.“ Sie (die biblischen Geschichten) zeugen aber auch von kulturellen Traditionen, gesellschaftlichen Zwängen und
einem überholten Rollenverständnis ... Angesichts der Vielfalt biblischer
Bilder und der historischen Bedingtheit des familiären Zusammenlebens, bleibt entscheidend, wie Kirche und Theologie die Bibel auslegen
und welche Orientierung sie damit geben. Über lange Zeit hat die Kirche
(nicht nur mit ihren Trauagenden) eine Vorstellung der Ehe als Schöpfungsordnung vermittelt, die der Natur des Menschen eingeschrieben sei.
Damit begründete man auch die über lange historische Zeiträume geltende Geschlechter-Hierarchie, die sich in den biblischen Schöpfungsberichten spiegelt.“(S. 58)
Wenn nun die evangelische Kirche zu einer Neuinterpretation ihrer
grundlegenden Texte bereit ist, erhält sie im Hinblick auf ihre Vorstel-
«Die erste Familie»
«La prima famiglia» (Nuremberg
Chronicle, 1493, Morse Library,
Beloit College)
La tradizionale famiglia nucleare degli anni ‘50, formata dal padre, unico produttore di reddito, la madre
e i figli non è scomparsa, ma
dato l’aumento dell’attività
remunerata delle donne è
molto cambiata nella sua
dinamica e accanto alle famiglie patchwork, a quelle
arcobaleno e a quelle di genitori single è solo una delle tante forme. La EKD ricorda la molteplicità delle
forme di famiglia che venivano vissute prima del 19°
secolo e riconosce, facendo autocritica, che la Chiesa evangelica per molto
tempo è rimasta legata al
matrimonio come ordinamento della creazione. “Esse
(le storie bibliche) testimoniano tuttavia anche di tradizioni culturali, obblighi
sociali e di un’interpretazione dei ruoli superata ...
Considerando la molteplicità delle immagini bibliche e del condizionamento storico della convivenza familiare, rimane decisivo come la Chiesa e la teologia interpretino la Bibbia e quale orientamento diano con questa interpretazione.
Per molto tempo la Chiesa (non solo con le sue agende matrimoniali) ha
trasmesso un’immagine del matrimonio come ordinamento della
creazione, insito nella natura dell’uomo. In questo modo è stata anche
giustificata la gerarchia dei sessi, in vigore per lunghi periodi storici, che
si riflette nei racconti biblici sulla creazione.”(58)
Se ora la Chiesa evangelica è disposta a reinterpretare i suoi testi fondamentali riguardo alle sue immagini del matrimonio e della famiglia
ottiene una riscoperta della sua stessa tradizione:
12 Aktuelles | Attualità
lungen von Ehe und Familie Rückendeckung aus ihrer eigenen Tradition:
„Bei aller Hochschätzung als »göttlich Werk und Gebot«erklärte Martin
Luther die Ehe zum »weltlich Ding«, das von den Partnern gestaltbar
ist und gestaltet werden muss. Dies kam liturgisch darin zum Ausdruck,
dass nach Luthers Traubüchlein die Eheschließung vor der Kirchentür vollzogen wurde ... Die Ehe ist also für die evangelische Kirche kein Sakrament
wie Taufe und Abendmahl; sie ist nicht von Jesus selbst eingesetzt und
ist keine absolut gesetzte Ordnung, auch wenn wir uns ihre lebenslange Dauer wünschen ... Aus diesem evangelischen Verständnis erwächst
eine große Freiheit im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen,
die angesichts der Herausforderungen der eigenen Zeit immer wieder neu
bedacht und oft auch erst errungen werden muss. Das zeigt sich im Umgang mit Scheidungen und Geschiedenen genauso wie mit Alleinerziehenden oder auch mit gleichgeschlechtlichen Paaren.“ (S. 63/64)
Um dieser bunten Familienvielfalt gerecht werden zu können, entwickelt
die EKD-Schrift nun ein neues und offeneres Familienverständnis. Maßstab und Zentrum soll nun die „gerechtigkeitsorientierte Familie“ sein.
„Dazu ist ein neues normatives Familienmodell zu fördern, das der partnerschaftlichen Familie, in der die Rechte und Pflichten jedes Mitgliedes,
auch der Kinder, gerecht untereinander geteilt und wechselseitig
anerkannt werden.“ (S. 131)
Der Titel der Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“ deutet bereits in diese Richtung. Neuer Maßstab soll weniger
der staatliche oder kirchliche Trauschein sein, sondern vielmehr ein zwischen Partnern fair geknüpftes Netz aus Rechten und Pflichten, das allen zugesteht, was sie zu ihrer Entfaltung brauchen. Damit werden keine vorgeschriebenen Rollenmuster gesetzt, vielmehr den Partner hinreichend Raum gelassen, ihr Familienleben verlässlich, verantwortlich
gerecht für alle Beteiligten zu gestalten. Als Ausgangspunkt dafür zitiert die EKD Schrift die Genesis, 2,18: „Es ist nicht gut, dass der Mensch
allein sei.“
Die Stärke der EKD-Schrift liegt darin, dass sie auf diese Weise den Staat
in die Pflicht nimmt, soziale Rahmenbedingungen dafür zu schaffen,
dass dieser gerechte Ausgleich, auf den Frauen durch ihre Doppelbelastungen durch Arbeit und Familie oft vergeblich gehofft haben, auch
statt finden kann. Auch die Rechte von Frauen und Kindern, Pflegebedürftigen und denen an der Pflege Beteiligten kommen so in den Blick.
Wenn Gemeinden „familienkompetent“ und „familiensensibel“ arbeiten
und die Bedürfnisse von Familien wahrnehmen möchten, um darauf
mit entsprechenden Angeboten zu reagieren, dann könnte die gemeinsame Lektüre der Orientierungshilfe ein guter Schritt sein.
Uwe Habenicht
“Nonostante goda di stima elevata come «opera divina e comandamento» Martin Lutero dichiara che il matrimonio è una «realtà mondana», che deve essere gestibile e gestita dai partner. Questo emerge
liturgicamente nel libretto di matrimonio di Lutero che prevede che la
celebrazione del matrimonio si svolga davanti al portone della chiesa
... Il matrimonio pertanto per la Chiesa evangelica non è un sacramento come il battesimo o la Santa Cena; non è stato inserito dallo stesso Gesù
e non è un ordinamento stabilito come assoluto, anche se auspichiamo
la sua durata per tutta la vita ... Da questa interpretazione evangelica
deriva una grande libertà nell’affrontare i cambiamenti della società che
considerando le sfide del proprio tempo devono essere continuamente
ripensati e spesso devono essere ancora conquistati. Questo si manifesta nel modo in cui ci si rapporta con i divorzi e i divorziati così come con
i genitori single o anche con coppie dello stesso sesso.” (63/64)
Per poter soddisfare questa molteplicità di forme familiari il documento
della EKD sviluppa un’interpretazione nuova e più aperta della famiglia. Il metro e il centro deve essere la “famiglia orientata all’equità”.
“Per far questo va promosso un nuovo modello normativo familiare, quello della famiglia da pari a pari, in cui i diritti e i doveri di ogni membro, anche dei bambini, vengono suddivisi in maniera equa e reciprocamente riconosciuti.”(131)
Il titolo della guida di orientamento "Tra autonomia e bisogno” indica già questa direzione. Il nuovo metro non deve essere tanto il certificato di matrimonio civile o religioso ma piuttosto una rete intrecciata
in maniera leale dei diritti e doveri fra i partner, che accorda a tutti quello di cui hanno bisogno per la loro realizzazione. In questo modo non
vengono posti dei modelli comportamentali prestabiliti ma viene dato
piuttosto al partner lo spazio sufficiente per gestire la propria vita familiare in maniera affidabile e equamente responsabile per tutte le persone coinvolte. Come punto di partenza il documento della EKD cita Genesi, 2,18: “Non è bene che l’uomo sia solo.”
La forza del documento della EKD risiede nel fatto che in questo modo
esso richiama lo Stato al dovere di creare delle condizioni quadro sociali che possano realizzare questo giusto equilibrio, auspicato spesso invano dalle donne con il loro doppio carico del lavoro e della famiglia.
In questo modo vengono considerati anche i diritti di donne e bambini,
di chi ha bisogno di assistenza e di chi è coinvolto nell’assistenza.
Se le comunità lavorano con “competenza familiare” e “sensibilità familiare” e vogliono tutelare le necessità delle famiglie per poter reagire con offerte adeguate, allora la lettura comune potrebbe essere un
buon passo.
Uwe Habenicht
Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti
Meinungen | Opinioni 13
Die „Familie“: Ketzerische (?)
Ansichten
aus dem 21. Jahrhundert
La “famiglia”: opinioni
eretiche (?) del 21° secolo
I
el Vecchio Testamento già la seconda e la terza storia dopo la
descrizione della creazione sono dedicate alla relazione fra
uomo e donna e al rapporto fra fratelli. Con risultati spaventosi non auspicabili per la propria vita relazionale.
E ancora il “test di Abramo”, il trucco del cacciatore di eredità nella storia di Giacobbe e Esaù con il ruolo giocato dalla loro madre comune,
il dramma di Giuseppe e i suoi fratelli, l’infelice storia di Lot e di sua
moglie, il racconto di Noè ubriaco e dei suoi figli e così via.
Anche in altre culture - dai miti classici ai poemi epici, fino alle saghe
germaniche e scandinave - nella famiglia si uccide, seduce, inganna,
tradisce e abusa. Ma in questi miti i colpevoli subiscono le peggiori punizioni e dannazioni.
Il Vecchio Testamento testimonia invece una generosità quasi insondabile e una fiducia in nuovi sviluppi che va oltre il presente, se si contrastano gli impulsi di vendetta, gelosia e invidia. Ma qui LA FAMIGLIA
non è un’istanza sacra a cui viene imposto di dover avere delle configurazioni e dei contorni prestabiliti e validi ad ogni costo.
Ed è ancora più evidente nel Nuovo Testamento: il terzetto natalizio composto da Maria, Giuseppe e il Bambino Gesù non corrisponde a una regolare coppia sposata in attesa del figlio, ma si potrebbe dire che il loro
esempio è santo NONOSTANTE la mancanza di una rispettabile rego-
m Alten Testament werden schon die zweite und die dritte Geschichte nach Schilderung der Schöpfung der Beziehung zwischen
Mann und Frau und dem Verhältnis zwischen Geschwistern gewidmet. Beide mit erschreckenden Ergebnissen, die niemand im eigenen
(Beziehungs-)Leben eintreten sehen will.
Es geht auch in späteren Kapiteln weiter familiär zu: der „Abraham-Test“,
die Erbschleicher-Masche zwischen Jakob und Esau einschließlich der
Rolle, die deren gemeinsame Mutter - also auch die (betrügerische) Gattin ihres Vaters- dabei spielt, das Drama um Joseph und seine Brüder,
die unglücklich entzweiende Geschichte von Lot und seiner Frau, die
Sache mit dem trunkenen Noah und seinen Söhnen usw.
Auch in anderen Kulturkreisen, etwa bei den Mythen des klassischen
Altertums oder den deutschen und skandinavischen Schöpfungsepen
und Heldensagen, wird innerfamiliär gemordet, verführt, betrogen, verraten und missbraucht. Aber aufgepasst: In diesen Mythen ereilen die
Täterinnen und Täter schlimmste abschreckende Strafen, Rache, Folter
und Verdammnis.
Das Alte Testament aber zeugt von einer fast nicht auslotbaren Weitherzigkeit und einer über die Gegenwart hinausschauenden Zuversicht
und Hoffnung auf neue Entwicklungen, wenn nur die Protagonisten
bereit sind, den Impulsen der Blutrache, der Eifersucht, des Neides, des
Jähzorns zu widerstehen. In alledem steht DIE FAMILIE nicht als heilige Instanz da, der vorgeschrieben wird, dass sie festgelegte und um jeden Preis gültige Konfigurationen und Konturen haben muss.
Im Neuen Testament wird dies eigentlich noch deutlicher, denn das weihnachtliche Trio aus Maria, Josef und Jesuskind ist ja alles andere als das,
was wir traditionell als ordentlich verheiratetes Paar in Erwartung des
Erstgeborenen kennen. Man könnte eher sagen, dass das, was diese drei
Menschen TROTZ fehlender anständiger Ordentlichkeit vorleben, heilig genannt werden könnte.
In der Geschichte der Ehebrecherin wird betont, dass alle Menschen frei
sind, ihre Bezüge zueinander anders als hochmütig, unnachsichtig und
verfolgend zu gestalten. Mit wenigen Worten hält Jesus den Umstehenden einen Spiegel vor, der sie zur Besinnung auf sich selbst bringt
und sie damit zum Quantensprung vom Allzumenschlichen zum Mitmenschlichen bewegt. Und eben nicht als Gott, sondern als einer von
N
Ingo Stermann
14 Meinungen | Opinioni
ihnen.
Es geht also darum, diese unsere Natur als solche anzuerkennen, um
sie als Krone der Schöpfung zu leben: Um uns und unseren Beziehungen
wechselseitig verzeihend eine Überlebens- und Entwicklungschance
zu geben, oder uns zumindest gütlich-fair, nicht rachsüchtig und ruinierend zu trennen. Freilich gehört das mit zum Schwersten, was es in
der Menschheitsschule Mann-Frau-Beziehung zu lernen gibt.
Völlig eindeutig äußert sich Jesus auch über den Wert und die Grenzen der familiären Bande in Bezug auf den Lebensweg, die Individuation des einzelnen Menschen: Wer IHM nachfolgen will, muss sich trennen können und dürfen; und SEINE eigene „Gruppe“ ist nicht eine Familie, sondern eine Zusammenkunft von Menschen.
Wissenschaftlich betrachtet, ohne jede Gehässigkeit oder antichristliche Polemik, erscheint die Familie einfach nur als ein evolutionäres Erfolgsmodell des Menschengeschlechts. Und aus christlicher Sicht?
Nach meiner rein persönlichen Laienmeinung hat in diesen intimen
zwischenmenschlichen Beziehungsfragen die Freiheit des Christenmenschen doch einen ihrer bedeutendsten und höchsten Lebens- und
Ausdrucksbereiche.
In der Familie muss sich der Mensch immer wieder neu und anders als
Individuum und soziales Wesen bewähren: Um mit dem Partner, den
Eltern, den Kindern friedvoll zusammenzuleben, und die eigenen
Schwächen anzuerkennen und zuzugeben und die der Anderen mit derselben Langmut mitzutragen, anstatt den biologischen Impulsen zu
folgen und das mögliche Bündnis der Generationen in Zwietracht, Neid,
Hass und Wut zu zerstören.
Aber wozu diese Anstrengung? Was in den Blick gerät, sind Fragen nach
der moralischen Qualität der Handelnden, nach dem Sinn des Lebens
und dessen, was wohl darüber hinaus geht. Daraus ergeben sich Fragen nach dem Wie des Lebens, der Lebensgestaltung und des Umgangs
der Menschen miteinander, speziell mit den Schwachen, Kranken, Alten, den Verrückten und den Sterbenden. Die Familie ist in diesen Bereichen unersetzlich. Nur liegt sie heutzutage oft genug selber siech
oder in Scherben. Es pflegt sie ja auch niemand mehr wirklich. Wenn
wir uns diese Fragen ernsthaft stellen und mit Anderen aufrichtig besprechen, entlasten wir sie von dem bedrückenden Gewicht, das dem
Thema „Familie“ heute oft anlastet, und lassen sie wie einen Heißluftballon schweben. In jeder Kirchenvorstandssitzung, jedem Gemeindetreffen, jeder Predigt, aber auch bei jedem Abendessen und im
Büro. Halt immer dann, wenn zwei oder drei in Seinem Namen zusammen sind.
Ingo Stermann
Zusammenfassung von BMP, in Zusammenarbeit mit Kerstin Gros
und MariaClara Palazzini Finetti
larità.
E pensiamo alla storia dell’adultera. In essa, si sottolinea come le persone siano libere di gestire le relazioni in una maniera che non sia superba, intransigente e persecutoria. Con poche parole, Gesù fa vedere agli astanti la loro immagine, inducendoli a prendere coscienza di
se stessi e a compiere un salto quantico dal troppo umano all’interpersonale. E non lo fa come un Dio, ma come uno di loro.
Bisogna riconoscere la nostra natura per viverla come un coronamento
della creazione: per dare a noi e alle nostre relazioni una possibilità di
sopravvivenza e sviluppo, perdonandoci a vicenda o almeno separandoci in maniera leale e amichevole senza rancore o vendetta (difficile
da imparare nella scuola di umanità della relazione uomo-donna).
Gesù è chiaro sul valore e sui limiti dei vincoli familiari in relazione al
corso della vita, all’individuazione della singola persona: chi vuole seguire LUI, deve sapere e potere separarsi; e il SUO “gruppo” non è una
famiglia ma un incontro di persone.
Dal punto di vista scientifico, senza nessuna malignità o polemica anticristiana, la famiglia appare semplicemente come un modello evolutivo vincente del genere umano. Ma dal punto di vista cristiano?
Secondo me, le questioni relazionali intime sono quelle che conferiscono
alla libertà del cristiano uno dei campi di espressione e di vita più importante e elevato.
Nella famiglia, la persona come individuo e essere sociale deve continuamente affermarsi in maniera nuova e differente: per convivere pacificamente con il partner, i genitori, i figli, riconoscendo e ammettendo
le proprie debolezze e assumendosi quelle degli altri con longanimità, senza seguire i meri impulsi biologici e distruggere il legame possibile fra le generazioni con la discordia, l’invidia, l’odio e l’ira.
Ma perché questo sforzo?
Si dovrebbe tener conto delle questioni riguardanti la qualità morale
di chi agisce, il senso della vita e di ciò che va ben al di là. Da qui emergono domande sul “come?” della vita, degli stili di vita e dei rapporti
delle persone fra di loro, in special modo con i deboli, i malati, gli anziani, i pazzi e i morenti. La famiglia è insostituibile in questi ambiti,
ma spesso è lei stessa malata o a pezzi. E non c’è nessuno che se ne prenda cura veramente.
Ponendoci queste questioni e discutendone sinceramente, contribuiamo
a eliminare il peso schiacciante sul tema della “famiglia” e a farla librare
come una meravigliosa mongolfiera. In ogni riunione del Consiglio di
Chiesa o della comunità, durante ogni predica, ma anche a cena e in
ufficio. Ogni volta che due o tre sono riuniti nel Suo nome.
Ingo Stermann
Sintesi a cura di BMP Comunicazione, in collaborazione con
Kerstin Gros e MariaClaraPalazzini Finetti
Zeugnisse | Testimonianze 15
Ohne Familie?
Senza famiglia?
Alle in diesem Artikel genannten Personen- und Ortsnamen sind frei erfunden. Die beschriebenen Ereignisse leider nicht. Die Anonymität der betroffenen Personen bleibt gewahrt.
I nomi di persone e luoghi contenuti in questo articolo sono di fantasia. I fatti, purtroppo, no.
La testimonianza è volutamente anonima.
M
iamo soli a casa, io e Marco. È mio figlio, ha 12 anni. Non c’è la
mia compagna, impegnata in un incontro di lavoro, né Davide, l’altro mio figlio, che sta a scuola fino al pomeriggio. Pranziamo al volo. Due chiacchiere su come è andata la mattinata a entrambi. E molte risate per decidere chi è più forte tra Cristiano Ronaldo
e Messi. Così, mentre sto già riponendo gli avanzi in frigo, alle mie spalle mi giunge la sua voce, improvvisamente distaccata: “Samuele mi
ha detto che Angelina è stata portata in una casa-famiglia perché faceva sesso con un vecchietto…”. Sono raggelato.
Samuele e Angelina sono stati compagni di
Marco per cinque anni, alle elementari. Poi, nel
passaggio della classe alle medie, ci fu chi finì
nella sezione di francese, come loro, chi in quella di spagnolo, come Marco.
Nel tempo di richiudere il frigo, mentre mi volto nuovamente, penso: “La ricordo Angelina,
all’uscita della scuola…, la più alta di tutti”, “Fa’
che non sia vero! Magari Samuele ha inventato
tutto…”, “Faceva sesso con un vecchietto? Non
è il modo di parlare di Marco…”.
Ora incrocio i suoi occhi: mi guarda fisso. Allora rispondo di istinto: “Marco, questo fatto,
se fosse vero, sarebbe grave. Ma, appunto, noi
non sappiamo se è vero. Magari a Samuele
hanno raccontato una balla e lui ingenuamente te l’ha riferita. Però, è normale che tu
voglia capire di più. Facciamo uno scambio di
promesse: io, se mi è possibile, cerco di verificare cosa è successo e tu, frattanto, non partecipi al passaparola dei tuoi compagni. Lo
dobbiamo ad Angelina e alla sua famiglia”.
In pratica sto prendendo tempo, perché sono confuso, preoccupato,
addolorato. E anche timoroso di dirgli le cose sbagliate.
Lui mi risponde: “Hai ragione, papo. Però starò zitto per Angelina soltanto, non per la sua famiglia… non so perché ma lei non ci voleva sta-
arco und ich sind alleine zu Hause. Marco ist mein Sohn, er
ist 12 Jahre alt. Meine Partnerin ist nicht da, sie ist beruflich
unterwegs. Auch Davide, mein jüngerer Sohn, ist noch nicht
zuhause, sein Schultag dauert bis in den Nachmittag. Marco und ich
essen rasch zu Mittag und erzählen uns dabei gegenseitig von unserem Vormittag. Unter großem Gelächter diskutieren wir darüber, ob Messi oder Ronaldo der stärkere Fußballspieler ist. Und während ich
schon die Reste in den Kühlschrank stelle, höre ich hinter meinem Rücken
seine Stimme, die plötzlich unbeteiligt klingt: „Samuele hat mir erzählt,
dass Angelina in ein Jugendhilfezentrum gebracht worden ist, weil sie mit einem alten
Knacker Sex hatte…“. Mir gefriert das Blut in den
Adern.
Samuele und Angelina sind in der Grundschule fünf Jahre lang mit Marco in eine Klasse gegangen. Beim Wechsel auf die Mittelschule kamen dann Samuele und Angelina in den Französischzweig und Marco in den Spanischzweig.
Noch beim Schließen des Kühlschranks, während
ich mich wieder umdrehe, denke ich: „Ach ja, Angelina, das ist doch die, die mir beim Abholen von
Marco nach Schulschluss wegen ihrer Größe aufgefallen ist“, „Hoffentlich stimmt die ganze Geschichte nicht! Vielleicht hat sich Samuele alles
ausgedacht…“, „Sie hatte Sex mit einem alten
Knacker? So drückt sich doch Marco normalerweise nicht aus…“.
Jetzt kreuzen sich unsere Blicke: er starrt mich an.
Und instinktiv antworte ich: „Marco, wenn das
wahr ist, was du mir da erzählst, ist das wirklich
schlimm. Aber, wie gesagt, wir wissen nicht, ob es stimmt. Vielleicht hat
jemand Samuele nur Quatsch erzählt und er hat es dir dann aus reiner Naivität weitererzählt. Aber es ist auch ganz normal, dass du verstehen willst, was dahintersteckt. Mein Vorschlag ist: Ich verspreche dir,
mich umzuhören, um herauszukriegen, was wirklich passiert ist, und
S
16 Zeugnisse | Testimonianze
du versprichst mir, dich in der Zwischenzeit nicht am
Gerede deiner Klassenkameraden zu beteiligen. Das
schulden wir Angelina und ihrer Familie“.
In Wirklichkeit versuche ich Zeit zu gewinnen, weil ich
verwirrt, besorgt und erschüttert bin. Und außerdem
habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen.
Er antwortet mir: „Du hast Recht, Papa. Aber nur wegen Angelina erzähle ich nichts weiter, nicht wegen ihrer Familie… ich weiß nicht warum, aber sie war nie gerne Hause“. Das klingt, wie eine Verurteilung.
Mir fällt so Manches wieder ein: Einmal wurde auf Bitte der Lehrerin in der Klasse Geld zusammengelegt, um
eine Brille für Angelina zu kaufen, weil sich in ihrer Familie nicht darum gekümmert wurde; auch wurden
von verschiedenen Seiten Stimmen darüber laut,
dass ihre Eltern in irgendwelche Diebstähle
verwickelt seien; ein anderes Mal, beim Abholen der
Zeugnisse in der fünften Klasse, hatte man fast den
Eindruck als sei Angelina die Mutter ihrer kleineren
Schwester. Sie kümmerte sich ganz allein um sie, weil
die Mutter die beiden mit keinem Blick bedachte; und
dann das Sozialamt…
Ich schäme mich: Ich habe schon damit angefangen,
sie zu verurteilen, ohne überhaupt zu wissen, ob an
der Geschichte was dran ist. Und in den Vierteln am
Stadtrand gibt es viele schwierige Familiensituationen.
Aber hier ist von etwas ganz anderem die Rede…
Also rufe ich Valentina an, die Mutter von Marco und
meine Ex-Frau. Ich frage sie, ob sie schon mehr weiß.
„Ich habe das Gerücht gerade erfahren, es macht im
Viertel die Runde. In den letzten Monaten habe ich Angelina manchmal mit einem alten Mann auf dem
Spielplatz getroffen. Ich weiß nicht, wer das war, aber
ich habe nichts Auffälliges bemerkt. Aber, wer weiß?
Seit Wochen ist sie von niemandem mehr gesehen
worden. Hoffen wir nur, dass die ganze Geschichte nicht stimmt…“
Am nächsten Tag fahre ich schon sehr früh zur Arbeit. Ich bin übernächtigt, denn ich habe die Nacht kaum geschlafen. Im Zug blättere ich
zerstreut in der Tageszeitung. Bis zu den Lokalnachrichten. Auf einmal
werde ich hellwach, als ich einen riesigen Artikel sehe: Eltern zwangen
12jährige Tochter zur Prostitution … mit einem 60jährigen Mann… das
Mädchen wurde gedemütigt und geschlagen und täglich gezwungen,
stundenlang mit einem alten Mann zusammenzusein und alle seine
sexuellen Wünsche zu erfüllen… Nach wochenlangen Ermittlungen
re mai a casa”. Sembra una sentenza.
Mi tornano alla mente tante cose: un anno, con gli altri genitori, facemmo una colletta su richiesta della maestra per comprare un paio
di occhiali, visto che in famiglia non si preoccupavano della vista della bambina; e tante voci accusavano anche i suoi genitori di ruberie
varie; una volta, al ritiro delle pagelle finali, in quinta, sembrava che
Angelina fosse la mamma della sua sorellina più piccola, l’accudiva,
perché la madre non dedicava ad entrambe nemmeno uno sguardo;
e poi i servizi sociali…
Zeugnisse | Testimonianze 17F
Eine Szene von “L’argent de poche” de di François
Truffaut (1976). Der Film erzählt Geschichten von
vergessenen Kindern, oft unverstanden, manchmal
missgehandelt. Er zeigt die Schuld, die
Unaufmerksamkeit und Gleichgültigkeit der
Erwachsenen.
Una scena di «L’argent de poche» di François Truffaut
(1976). Il film racconta storie di bambini dimenticati,
spesso incompresi, a volte maltrattati e mette a nudo
le colpe, le distrazioni e l’indifferenza dei grandi.
wurden alle Tatverdächtigen festgenommen… Zu viele Zufälle, auch
das im Artikel erwähnte Stadtviertel ist dasselbe. Aber es werden nur
die Anfangsbuchstaben der Namen genannt und ich habe Angelinas
Nachnamen vergessen und weiß auch nicht, wie ihre Eltern heißen.
Also rufe ich Valentina noch einmal an. Sie zerstreut meine letzten Zweifel. Die Anfangsbuchstaben stimmen überein. Sie sind es also.
In mir wächst der Schmerz und die Wut. Ich versuche mir den Schmerz,
die Wut und auch die Angst vorzustellen, die Angelina erlebt hat, jetzt
durchlebt und auch für den Rest ihres Lebens ertragen muss. Aber es
gelingt mir nicht, es übersteigt meine Vorstellungskraft. Während sich
meine Augen mit Tränen füllen und mein Blick sich trübt, sehe ich paradoxerweise ihr Gesicht scharf umrissen vor mir. Und dabei denke ich
an Marco. Daran, was ich ihm sagen soll. Nachdem ich versucht habe,
ihm Sex immer in Verbindung mit Liebe zu erklären. Und vor allem, nachdem ich ihm und seinem Bruder folgenden Grundsatz eingeschärft habe:
„Wenn ihr ein Problem habt, sprecht mit mir oder mit Mama darüber:
Es kann gut sein, dass wir böse werden, aber wir helfen euch immer.
Denkt immer daran: Die Familie ist euer Zufluchtsort, an dem ihr sicher
seid“. Das stimmt so nicht: Manchmal ist sie ein sehr finsterer Ort. Eine
Hölle, wie für Angelina. Ich hoffe, dass sie irgendwann, bald schon, Menschen trifft, deren Liebe ihre Wunden heilen helfen.
Als ich am nächsten Tag nach Hause komme, spreche ich mit Marco:
Ich suche nach den richtigen Worten, und werde wohl nie wissen, ob
es mir gelungen ist. Stumm hört er mir zu. Am Ende sagt er nur „OK“.
Und dann kommt aus unseren beiden Mündern gleichzeitig:„Hoffentlich
geht es Angelina bald besser“. Dann steht Marco auf und holt seinen
Fußball. Und ich hoffe, dass er dabei an Messi und Ronaldo denkt. Wahrscheinlich aber nicht. Ich bleibe auf meinem Stuhl sitzen und bin mir
sicher, dass wir noch einmal über diese Geschichte sprechen werden.
Ein von BMP Comunicazione wiedergegebene Darstellung der
Ereignisse
Übersetzung: Kerstin Gros
Mi vergogno: ho iniziato a condannare, senza nemmeno sapere se la
storia sia vera. E nelle periferie situazioni non facili sono frequenti.
Ma qui parliamo di ben altro…
Così chiamo Valentina, mamma di Marco e mia ex moglie. Le chiedo
se sa qualcosa. “Ho appena sentito questa voce, gira nel rione. Nei mesi
scorsi l’ho talvolta incrociata al parco giochi con un signore anziano.
Non so chi fosse, ma non ho mai visto atteggiamenti sospetti. Però,
chi può dirlo? Da settimane, nessuno ha più visto Angelina. Speriamo non sia vero…”
L’indomani parto all’alba per lavoro. Assonnatissimo, non ho dormito. Sul treno sfoglio un quotidiano, distrattamente. Fino alle pagine
locali. Mi sveglio di botto. C’è un articolo enorme. Leggo freneticamente:
Costringevano la figlia 12enne a prostituirsi… con un sessantenne…
l’obbligavano con botte e umiliazioni quotidiane a trascorrere molto tempo con l'anziano e soddisfare ogni sua pretesa sessuale… Tutti arrestati dopo settimane di indagini… Troppe coincidenze, anche
la zona citata nell’articolo. Ma ci sono solo le iniziali dei protagonisti e non ricordo il cognome di Angelina né ho mai saputo il nome della madre o del padre.
Richiamo Valentina, mi toglie gli ultimi dubbi. Hanno le stesse iniziali.
Sono loro.
Cresce in me un grande dolore pari alla rabbia. E provo a immaginare
il dolore, la rabbia e anche la paura che Angelina ha vissuto, vive e vivrà per il resto della sua vita. Ma non ci riesco, è una cosa troppo grande. Paradossalmente, mentre gli occhi mi si riempiono di lacrime e
tutto intorno si annebbia, il suo volto diventa sempre più nitido nella mia mente. E penso a Marco. A cosa dirgli. Dopo aver cercato di spiegargli il sesso sempre collegandolo al tema dell’amore. E, soprattutto, dopo aver inculcato in lui e nel fratello il seguente principio: “Se
avete un problema, parlatene con me o mamma: potremo magari arrabbiarci, ma vi aiuteremo sempre. Ricordate: la famiglia è il luogo
più sicuro”. Non è vero: a volte, è il luogo più oscuro. Un inferno, come
per Angelina. Spero che un giorno, presto, lei possa incontrare persone
il cui amore inizi a lenire le sue ferite.
L’indomani torno a casa e parlo con Marco: cerco le parole giuste, non
saprò mai se lo saranno state.
Ascolta in silenzio. Alla fine dice soltanto “OK”. E poi, insieme: “Speriamo che Angelina stia presto meglio”.
Si allontana con il suo pallone, spero pensando a Messi e Ronaldo. Probabilmente, no.
Io resto lì, seduto dov’ero. Riparleremo di quanto accaduto. Ne sono
certo.
Testimonianza raccolta da BMP Comunicazione
18 Glaube | Fede
Bibel und Homosexualität
Bibbia e omosessualità
I
ei recenti dibattiti sulla famiglia, una delle voci discusse è
quella delle coppie omosessuali e del loro desiderio di trovare
una cornice istituzionale per la loro unione. Vediamo cosa dice
la Bibbia sulla questione chiave, quella dell'omosessualità.
L'omosessualità non è molto presente nella riflessione etica dell'AT:
essa compare in Gn 19,1-29 (Lot e gli angeli a Sodoma), Gdc 19, 11-25
(episodio dei violenti di Gabaa) e in Lev 18,22 e Lev 20,13. I due racconti
trattano di violenza sessuale su stranieri che si trovano presso persone ospitali. Difficile parlare di omosessualità dei presenti, perché
nel primo caso si tratta di tutti gli abitanti della città; nel secondo, di
alcuni violenti, che vogliono abusare degli stranieri (anche se israeliti) in quanto tali. Si ha qui il
desiderio di sopraffare lo
straniero con l'atto più degradante per un uomo non
consenziente, la violenza sessuale ad opera di un altro
uomo. In entrambi i casi si
propone uno scambio (che a
noi, oggi, appare iniquo): delle donne in cambio dell'onore degli stranieri. Nel secondo caso i malfattori abuseranno della concubina del
levita ospitato. In entrambi i
casi è netta la condanna di chi rifiuta lo straniero e che si comporta in modo violento ed umiliante nei suoi confronti. Il contesto dei due
passi del Levitico, la cui premessa è la scelta tra le leggi di Dio e quelle dei popoli pagani fra i quali gli Ebrei vivono, è quello delle unioni
incestuose. La condanna dell'omosessualità s'inserisce nell'esigenza
di mantenere l'equilibrio tra i vari ruoli familiari: un loro cambiamento
può sconvolgere il posto di ciascuno all'interno della famiglia, per cui
occorre che il padre sia padre, la figlia, figlia, il marito, marito e la moglie, moglie. A questo s'aggiunge l'infertilità dell'atto omosessuale che
costituisce un ulteriore fattore destabilizzante per la famiglia e la società.
I testi del NT che trattano del tema sono quelli di Paolo: 1Cor 6,9; 1 Tim
n den jüngsten Debatten zum Thema Familie wird über gleichgeschlechtliche Paare und ihren Wunsch nach einem institutionellen
Rahmen für ihre Beziehung diskutiert. Schauen wir uns einmal an,
was die Bibel zu der Kernfrage, d.h. zur Homosexualität sagt.
Auf Homosexualität wird in den ethischen Überlegungen des ATs wenig eingegangen. Sie kommt in folgenden Bibelstellen zur Sprache: 1.
Mose 19,1-29 (Lot und die Engel von Sodom), Ri 19, 11-25 (Die Gewalttätigen von Gabaa) und in 3. Mose 18,22 sowie 3. Mose 20,13. Diese zwei
Geschichten handeln vom Missbrauch von Fremden, die von gastfreundlichen Menschen aufgenommen wurden. Es kann schwerlich von
heutiger Homosexualität gesprochen werden, denn im ersten Fall betrifft sie alle Einwohner der
Stadt, und im zweiten Fall einige Gewalttätige, die die
Fremden (obgleich es sich um
Israeliten handelt) missbrauchen wollen, eben weil es
Fremde sind. Hier besteht der
Wunsch, den Fremden mit einem (ohne seine Einwilligung
durchgeführten) äußerst entwürdigenden Sexualakt zu
erniedrigen: Es ist die Verge- Der Eingang von einer Kirche in USA
waltigung eines Mannes L’ingresso di una chiesa negli USA
durch einen anderen Mann. In
beiden Fällen wird ein (für uns heute ungerechter) Tausch vorgeschlagen:
Frauen gegen die Ehre der Fremden. Im zweiten Fall vergewaltigen die
Übeltäter die Nebenfrau des als Gast aufgenommenen Leviten. In beiden Fällen werden die Männer, die den Fremden abweisen und ihn unter Gewaltanwendung erniedrigen, bedingungslos verurteilt. Inzestuöse
Beziehungen bilden den Kontext der beiden Absätze im Levitikus, dessen Prämisse die Wahl zwischen den Gesetzen Gottes und denen, der
heidnischen Völker ist, unter denen die Juden leben. Die Verurteilung
der Homosexualität ist durch das Bedürfnis bedingt, das Gleichgewicht
zwischen den verschiedenen familiären Rollen zu bewahren: Eine Veränderung könnte sie ins Wanken bringen. Aus diesem Grund muss der
Vater Vater sein, die Tochter Tochter, der Mann Mann und die Frau Frau.
N
Glaube | Fede 19
Und auch die Unfruchtbarkeit des gleichgeschlechtlichen Akts stellt einen destabilisierenden Faktor für Familie und Gesellschaft dar.
Im NT wird dieses Thema in folgenden Paulusbriefen behandelt: 1. Kor
6,9; 1. Tim 1,10; Röm 1,18-32. Homosexuelles Verhalten wird in diesen Bibelstellen mit harschen Worten verurteilt und die jüdische Sichtweise aus dem 1. Jh. n. Chr. wieder aufgenommen. Die Betonung liegt darauf, dass ein solches Verhalten als Folge des (für den Götzendienst typischen) Rollentauschs zwischen Schöpfer und Geschöpf zu sehen ist.
Ein Rollentausch, wie es ihn bei den Heiden gibt. Die Idolatrie führt in
der Tat zu einer Reihe von negativen Verhaltensweisen, wie die der Homosexualität (die auch einen Rollentausch bedingt).
Hier eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Punkte:
• nur in wenigen Bibelstellen kommt das Thema Homosexualität zur
Sprache;
• in der Bibel, und insbesondere im AT, wird sie zusammen mit anderen „grenzüberschreitenden“ Verhaltensweisen erwähnt. Dies geschieht stets in Verbindung mit einem anderen Thema (oder in einem
erweiterten Zusammenhang), nicht aber als behandelter Schwerpunkt;
• im AT wird die Homosexualität als - meist gewaltsame - „Ausübung
des Sexualaktes“ verurteilt;
• sie wird im Rahmen einer Beziehung zwischen einer dominierenden
und einer schwächeren Gruppe behandelt, mit einer Krise der familiären
Rollen verbunden oder als (zusammen mit vielen anderen) negative
Folge der Nichtanerkennung Gottes dargestellt.
Die Homosexualität in der Bibel scheint eine andere zu sein, als die, die
in der heutigen Zeit „Homoaffektivität“ genannt wird, d.h. eine tiefe
emotionale Bindung zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts,
insbesondere wenn die Partner ethischen und moralischen Geboten
folgen. Das Konzept des ‚homosexuellen Zustands“ (d.h. ein Zustand,
in dem man sich nicht aus eigener Entscheidung befindet, und für den
man nicht verantwortlich ist) ist dem biblischen Gedankengut fremd.
Der Fokus scheint in der Bibel lediglich auf der Perversion des Verhaltens zu liegen (und diese zu verurteilen), und zwar als Folge einer (anderen) Sünde wie Götzendienst, Umstoßen der familiären Rollen oder
auch gewalttätige Zurückweisung des Fremden und Nichtgewährung
der Gastfreundlichkeit.
Roberto Tresoldi
Übersetzung: Kerstin Gros
Bemerkung:
Für weitere theologische Aspekte verweisen wir auf:
- Dieter Kampen, Introduzione all’etica luterana, Claudiana, Torino
2012, S. 75 - 81
- den Synodenbeschluss der ELKI-Synode 2011
1,10; Rm 1,18-32. Essi, con un linguaggio molto duro, condannano il comportamento omosessuale, riprendendo la visione giudaica del I secolo d.C., e sottolineano come esso sia una delle conseguenze dello
scambio tra Creatore e creatura (tipico dell'idolatra) che si ritrova tra
i pagani. L'idolatria induce infatti tutta una serie di comportamenti negativi, tra i quali quello della pratica omosessuale (che comporta
anch'essa uno scambio di ruoli).
Cerchiamo allora di riassumere i punti della questione:
• i testi biblici che trattano di omosessualità sono molto pochi;
• nella Bibbia, e in particolare nell'AT, essa viene normalmente elencata, insieme ad altri comportamenti “trasgressivi”, sempre in relazione ad un altro tema (o in un contesto allargato), non come oggetto
specifico di trattazione;
• i testi dell'AT condannano l'omosessualità come “pratica dell'atto
sessuale”, più spesso violenta;
• essa viene considerata nell'ambito di una relazione tra un gruppo
dominante e un gruppo più debole, in merito allo sconvolgimento dei
ruoli familiari, oppure come conseguenza negativa (insieme a tante altre) del rifiuto di Dio.
L'omosessualità che conosce la Bibbia sembra quindi essere alquanto diversa da quella che viene oggi chiamata “omoaffettività”,
cioè un rapporto affettivo, sentimentale, profondo tra due persone
dello stesso sesso, in particolare se rispettose di dettami etici e morali. Il concetto stesso di 'condizione omosessuale' (cioè uno stato in
cui uno si trova ad essere, non per propria scelta e senza alcuna responsabilità) è estraneo al pensiero biblico che sembra focalizzarsi
(condannandola) solo sulla perversione di un comportamento, conseguenza di un (altro) peccato, come l'idolatria, lo stravolgimento dei
ruoli familiari, o ancora il violento rifiuto dello straniero e dell'ospitalità.
Roberto Tresoldi
Nota:
Per ulteriori aspetti teologici si rimanda a:
- Dieter Kampen, Introduzione all’etica luterana, Claudiana, Torino 2012,
pp. 75 - 81
- Delibera dell’assemblea 2011 del Sinodo della CELI
20 Personen | Persone
Die Schulers – Geschichte
einer deutschen
Familie auf Sizilien
Gli Schuler – storia
di una famiglia tedesca
in Sicilia
S
a tre generazioni, da più di 100 anni, la famiglia Schuler è di
casa a Taormina. Vivono nella “Villa Schuler”, uno splendido
edificio in posizione panoramica con vista mozzafiato sul golfo di Taormina e sull’Etna. “Villa Schuler” è al tempo stesso l’hotel in
Sicilia gestito da anni dagli stessi proprietari e la residenza di famiglia degli Schuler. Il gestore Gerhard Schuler può raccontarci molto
sulla storia della sua famiglia e sull’importanza della tradizione.
Iniziò tutto con una storia di emigrazione. A cavallo fra il 19° e il 20°
secolo molte persone lasciarono la Germania per necessità o per voglia d’avventura. Eugen Schuler, figlio di una famiglia di medici di Heilbronn e nonno di Gerhard, l’attuale proprietario dell’hotel, partì nel
1886 a soli 20 anni e viaggiò per oltre 2000 km fino ad arrivare in Sicilia. Divenne apprendista da un orologiaio svizzero a Messina e successivamente si stabilì a Taormina lavorando come antiquario, fotografo e traduttore. Sposò la tedesca Anna Märklen di Asperg e in un
bel terreno su un pendio edificarono “Villa Schuler”. Tuttavia Eugen
Schuler senior morì a soli 39 anni e la sua vedova Anna iniziò ad affittare le camere ai viaggiatori per avere i mezzi di sostentamento per
se stessa e suo figlio 12enne. Era il 1905, anno che segnò l’inizio della storia di “Villa Schuler” come albergo di famiglia.
La tragica storia del ventesimo secolo non si fermò neanche davanti alla “Villa Schuler” e ai suoi proprietari. Durante la Prima Guerra
Mondiale le proprietà tedesche all’estero vennero confiscate, quindi anche l‘hotel. La famiglia dovette ritornare in Germania. Quando
dopo la Prima Guerra Mondiale la "Villa Schuler" dovette essere messa all’asta gli offerenti locali dichiararono la loro rinuncia a favore dei
vecchi proprietari e Anna e Eugen Schuler poterono riacquistare l’eredità familiare da unici offerenti. Durante la Seconda Guerra Mondiale
la Villa venne nuovamente confiscata, diventando questa volta il punto d’appoggio logistico per i militari tedeschi. Più tardi l’hotel venne occupato dagli inglesi e, dopo la guerra, vi vennero alloggiati i civili senzatetto. Al terzo piano venivano allevate galline e sul terrazzo conigli. Nel 1953 Eugen Schuler si riprese nuovamente la proprietà di famiglia, questa volta gratis e in stato di degrado. Aveva 61 anni,
era vedovo e doveva affrontare grandi sfide. Ma conobbe una giova-
eit drei Generationen, seit über 100 Jahren, ist die Familie Schuler in Taormina zuhause. Sie lebt in der „Villa Schuler“, einem
prachtvollen Bau in unvergleichlicher Panoramalage über dem
Golf von Taormina mit Blick auf den Ätna. Die „Villa Schuler“ ist gleichzeitig das älteste Inhaber geführte Hotel auf Sizilien und das Familienzuhause der Schulers. Geschäftsführer Gerhard Schuler kann über
die Geschichte der Familie und die Bedeutung von Tradition viel erzählen.
Angefangen hatte alles mit einer Auswanderergeschichte. Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert verließen viele Menschen
aus Not oder aus Abenteuerlust Deutschland. Eugen Schuler, Sohn einer Arztfamilie aus Heilbronn und Großvater des jetzigen Hotelbesitzers Gerhard, machte sich 1886 mit nur 20 Jahren auf den über 2000
km langen Weg nach Sizilien. Er ging bei einem Schweizer Uhrmacher
in Messina in die Lehre und ließ sich später in Taormina als Antiquitätenhändler, Fotograf und Übersetzer nieder. Er heiratete die Deutsche
Anna Märklen aus Asperg und auf einem schönen Grundstück in Hanglage errichteten sie die „Villa Schuler“. Doch Eugen Schuler sen. starb
mit nur 39 Jahren und seine Witwe Anna begann Zimmer an Reisende zu vermieten, um für sich und ihren 12-jährigen Sohn Eugen ein Auskommen zu finden. Das war 1905 und der Anfang der Geschichte der
„Villa Schuler“ als Familienhotel.
Die tragische Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts machte auch
vor der „Villa Schuler“ und ihren Besitzern nicht Halt. Im ersten Weltkrieg wurde deutsches Eigentum im Ausland beschlagnahmt, so auch
das Hotel. Die Familie musste nach Deutschland zurückkehren. Als nach
dem 1. Weltkrieg die "Villa Schuler" versteigert werden sollte, erklärten
die lokalen Bieter ihren Verzicht zugunsten der früheren Eigentümer
und Anna und Eugen Schuler konnten als einzige Interessenten das Familienerbe zurückkaufen. Im zweiten Weltkrieg wurde die Villa wieder
enteignet, diesesmal wurde sie Anlaufstelle für das deutsche Militär.
Später besetzten Engländer das Hotel, nach dem Krieg wurden obdachlose Zivilisten einquartiert. Im dritten Stock lebten Hühner und
auf der Terrasse Kaninchen. 1953 bekam Eugen Schuler seinen Besitz ein
zweites Mal zurück, dieses Mal gratis und als Ruine. Er war 61 Jahre alt,
verwitwet und stand vor großen Herausforderungen. Doch dann
D
Personen | Persone 21
Christine und/e Gerhard Schuler
lernte er eine junge Krankenschwester aus dem Kraichgau kennen und
sie heirateten. Fortan widmete Martha Schuler sich ganz dem Hotelbetrieb und den zwei Söhnen Gerhard und Claudio, während ihr Ehemann sich langsam in den Ruhestand zurückzog und zunehmend seiner Leidenschaft, dem Studium des Ätna hingab. 1975 starb er mit 82
Jahren und wurde in Taormina beigesetzt. Martha Schuler führte den
Betrieb zunächst alleine weiter, dann stieg Sohn Gerhard ein, der das
Hotel seit 1985 zunächst alleine, heute zusammen mit seiner zweiten
Ehefrau Christine leitet.
“Die Arbeit in einem historischen Familienunternehmen bedeutet eine
sehr hohe Identifikation”, erzählt Gerhard Schuler. “Das führt unweigerlich zu der Vermischung von Privatem und Beruflichem und einen
hohen Arbeitseinsatz”. Wer nach Taormina kommt, ist in der Regel kein
Massentourist und sucht eine familiäre Atmosphäre wie die in der „Villa Schuler“.
Familie hat für die Schulers immer eine große Rolle gespielt. Gerhard
Schuler ist seinen Vorfahren, seinen Großeltern und Eltern, sehr dankbar für die materiellen aber vor allem auch immateriellen Grundlagen
ne infermiera del Kraichgau e si sposarono. Da quel momento in poi
Martha Schuler si dedicò completamente alla gestione dell’hotel e ai
due figli Gerhard e Claudio, mentre suo marito si ritirava lentamente in pensione e si dedicava sempre più alla sua passione, lo studio
dell’Etna. Morì nel 1975 a 82 anni ed è sepolto a Taormina. Martha Schuler condusse l’impresa, prima da sola, poi subentrò suo figlio Gerhard
che dirige l’hotel dal 1985, inizialmente da solo, oggi insieme alla sua
seconda moglie Christine.
“Il lavoro in un’impresa storica di famiglia significa una grande identificazione”, spiega Gerhard Schuler. “Questo porta inevitabilmente
a mescolare il privato con il professionale e a un elevato impegno nel
lavoro.” Chi viene a Taormina di solito non è un turista di massa e cerca un’atmosfera familiare come a “Villa Schuler”.
Per gli Schuler, la famiglia ha avuto sempre un ruolo importante. Gerhard Schuler è molto riconoscente ai suoi antenati, i suoi nonni e i suoi
genitori, per le basi materiali ma soprattutto immateriali che hanno creato e i valori su cui ha potuto fondarsi. “Stimo moltissimo i miei
antenati per ciò che hanno fatto per noi discendenti e sento la re-
22 Personen | Persone
und Werte die sie geschaffen haben und auf denen er aufbauen konnte. „Das, was meine Vorfahren für uns Nachkommen getan haben, schätze ich sehr hoch und fühle eine Verantwortung, das auch in die Zukunft
weiter zu geben“, sagt er. Familie bedeutet für ihn Zusammenhalt, auch
und gerade in schwierigen Zeiten, unbedingte Aufrichtigkeit, Vertrauen,
Aufgehoben-Sein, Heimat, Harmonie, Respekt und Achtsamkeit im Umgang miteinander. Und trotz einiger Brüche, früher Tode und zweiter
Ehen, ist im Kern der Wille geblieben, zusammen zu halten und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Dieser Zusammenhalt wurde
durch die Sonderrolle einer deutschen Familie auf Sizilien wahrscheinlich noch verstärkt, auch wenn sie hier bestens integriert und zuhause ist.
Martha Schuler, die 91jährige Mutter von Gerhard Schuler, ist seit zwei
Jahren pflegebedürftig und wird in ihrer Wohnung 24 Stunden rundum betreut und täglich von ihren Söhnen und der Schwiegertochter
Christine besucht.
„Für meine Mutter hat der Glaube immer eine große Rolle gespielt und
das respektieren wir alle. Meine Frau Christine und ich lesen ihr bei unseren täglichen Besuchen aus den Losungen und aus der Bibel vor, beten mit ihr und lesen ihr - weil wir nicht gut genug singen können –
die Liedtexte aus dem Gesangbuch vor. Das hilft ihr sichtlich, jetzt am
Ende ihres langen vom Glauben getragenen Lebens.“
Martha kam aus einer streng protestantischen Bauernfamilie im
Kraichgau und für sie war der Glaube lebensbestimmend. Sie hatte ihren Mann Eugen Schuler erst geheiratet, als er sich bereit erklärt hatte, mit ihr in die Kirche nach Messina zu gehen.
„Und sie hat sich später öfter darüber beschwert, dass mein Vater, als
sie dann verheiratet waren, nie wieder mit ihr in die Kirche gegangen
sei. Mein Vater war ein Freigeist und glaubte nicht an Gott.“
Trotzdem versuchte Martha mit viel Energie, den Glauben in ihrer Familie und ihren Kindern zu verankern. Sie war eine der Gründerinnen
der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde auf Sizilien, war lange im Gemeindevorstand und engagierte sich, solange sie die Kraft dazu hatte, mit sehr großem Elan und Zeitaufwand in der Gemeindearbeit. Ihre
beiden Söhne erzog Martha christlich evangelisch und als ihr klar wurde, dass ihr Mann keinen großen Beitrag dazu leisten würde, beherbergte
sie immer wieder deutsche Pastoren in dem Hotel, die dann den Kindern Religionsunterricht gaben.
„Ihr ist es sicherlich gelungen, die mit ihrem Glauben verbundenen Werte wie Fleiß, Demut, Nächstenliebe, Ehrlichkeit in uns zu verankern, nicht
aber den Glauben an Gott und Kirche. Da waren wir beide unserem Vater näher“, sagt Gerhard Schuler.
Als protestantisches Kind in Süditalien war er in dem katholischen Umfeld integriert und machte alles mit, was im Kindergarten und in der
Villa Schuler in/a
Taormina
sponsabilità di trasmetterlo anche in futuro”, afferma. La famiglia
per lui significa coesione anche e soprattutto in tempi difficili, onestà incondizionata, fiducia, sentirsi in buone mani, a casa, in armonia, rispetto e attenzione nel relazionarsi l’uno con l’altro. Nonostante
alcune rotture, morti premature e secondi matrimoni, è sostanzialmente rimasta la volontà di rimanere uniti e di gestire insieme il futuro. Questa coesione è stata probabilmente rafforzata dal ruolo particolare di una famiglia tedesca in Sicilia, anche se lì si è integrata
nel migliore dei modi ed è di casa.
Martha Schuler, la madre 91enne di Gerhard Schuler, da due anni è
bisognosa di assistenza e viene curata 24 ore al giorno nel suo appartamento dove, ogni giorno, la vanno a visitare i suoi figli e la nuora Christine.
“Per mia madre la fede ha svolto sempre un ruolo molto importante e questo lo rispettiamo tutti. Mia moglie Christine e io durante le
nostre visite quotidiane le leggiamo versetti e brani della Bibbia, preghiamo con lei e le leggiamo i testi dell’ innario perché non sappiamo cantare abbastanza bene. Tutto ciò la aiuta visibilmente ora che
è arrivata alla fine della sua lunga vita supportata dalla fede.”
Martha proviene da una rigida famiglia di contadini protestanti del
Kraichgau e la fede ha condizionato la sua vita in modo determinante.
Ha sposato suo marito Eugen Schuler solo quando si è dichiarato disposto ad andare con lei in chiesa a Messina.
Personen | Persone 23
Schule üblich war. Das waren die katholischen Gebete und Rituale. Einmal fiel dem Sohn im Kindergartenalter auf, dass die Mutter nicht wie
alle anderen das Kreuzzeichen machte und dann erklärte sie ihm, dass
man das als Evangelische nicht tue. Daraufhin habe er geantwortet: „Ich
weiß wohl, dass du eine Ausländerin bist, aber das Kreuz machen hättest du schon lernen können!“.
Anders als seine Mutter Martha hat Gerhard Schuler einen Glauben an
Gott nie gehabt. Doch die in der Familie vermittelten Werte wie
Menschlichkeit, Mitmenschlichkeit, Liebe und Gewaltlosigkeit und die
Achtung vor allen lebenden Wesen und der Natur sind in ihm tief verankert. Und er weiß um die Bedeutung der Familie im christlichen Glauben. „Vom Christentum getragene Familien sind der Nukleus jeder Kirchengemeinde. Sie sind es in erster Linie, die den Glauben an die Kinder weitergeben.“
Die Kinder, das sind die erwachsenen Söhne Alessandro (29) und Andrea (24) die zur Zeit beide in Deutschland leben und arbeiten. Ganz
bewusst hat Gerhard Schuler seine Söhne schon früh durch viele Auslandsaufenthalte mit der großen weiten Welt konfrontiert. „Sie kennen die Welt, andere Sprachen und Kulturen und haben damit gute Voraussetzungen, den Familienbetrieb mit seinen internationalen Gästen
eines Tages weiterzuführen, wenn sie das wollen.“
“In seguito si lamentava spesso che mio padre, dopo essersi sposato, non avesse mai più messo piede in chiesa. Mio padre era uno spirito libero e non credeva in Dio.”
Ciononostante Martha cercò con tanta energia di radicare la fede nella sua famiglia e nei suoi figli. È stata una delle fondatrici della comunità evangelica-luterana in Sicilia, è stata a lungo nella presidenza
della comunità e si è impegnata, finché ne ha avuto la forza, con grande slancio e dedizione nel lavoro della comunità. I suoi due figli Martha li ha cresciuti nella fede cristiana evangelica e quando le risultò
chiaro che suo marito non avrebbe potuto dare un grande contributo
al riguardo, iniziò a fornire alloggio nell’hotel a pastori di nazionalità tedesca che davano lezioni di religione ai figli.
“È sicuramente riuscita a radicare in noi i valori legati alla fede come
l’operosità, l’umiltà, l’amore per il prossimo, l’onestà, ma non la fede
in Dio e nella Chiesa. In questo siamo più simili a nostro padre”, afferma Gerhard Schuler.
Come bambino protestante nell’Italia del sud era integrato nell’ambiente cattolico e partecipava a tutto quello che era uso fare nella scuola materna e a scuola. C’erano le preghiere cattoliche e i rituali. Un
giorno quando era ancora alla scuola materna notò che la madre non
si faceva il segno della croce come tutti gli altri. La madre gli spiegò
che gli evangelici non lo facevano. A questo sembra che abbia risposto: “So bene che sei straniera, ma avresti almeno potuto imparare
a farti il segno della croce!”.
Diversamente da sua madre Martha, Gerhard Schuler non ha mai avuto una fede in Dio. Ma i valori trasmessi dalla famiglia come l’umanità, l’amore e la non violenza, il rispetto di tutti gli esseri viventi e
della natura sono profondamente radicati in lui. Conosce l’importanza
della famiglia per la fede cristiana. “Le famiglie supportate dal cristianesimo sono il nucleo di ogni comunità ecclesiastica. Sono loro
in primo luogo che trasmettono la fede ai figli.”
I figli, ormai cresciuti, Alessandro (29) e Andrea (24) attualmente vivono e lavorano entrambi in Germania. Gerhard Schuler ha mandato
di proposito i suoi figli fin da piccoli a soggiornare spesso all’estero
per farli confrontare con il vasto mondo. “Conoscono il mondo, altre lingue e culture e hanno dei buoni presupposti per portare avanti un giorno, se lo vorranno, l’azienda di famiglia con ospiti internazionali.“
Caroline von der Tann
Traduzone: MariaClara Palazzini Finetti
Caroline von der Tann
24 Überlegungen | Riflessioni
Über die Mischehe
Sul matrimonio misto
I
ei resoconti dal recente Sinodo dei Vescovi sul tema della famiglia registriamo uno spirito nuovo ed il trattare alcuni argomenti, finora considerati tabù, con l’animo di chi quanto
meno li vuole mettere in relazione con l’uomo, al quale in primo luogo e principalmente si riferiscono.
Si è parlato anche di matrimonio e di matrimonio misto, almeno come
fatto meritevole di approfondimento dei problemi connessi piuttosto che come riaffermazione di verità assolute.
Anche all’ultimo Sinodo della Chiesa luterana in Italia è stato sfiorato
l’argomento matrimonio misto con la presentazione di una proposta di liturgia per la celebrazione o benedizione di un matrimonio “misto” fra due coniugi di confessioni diverse, uno cattolico ed uno luterano. E’ bene chiarire subito che al momento della presentazione
il documento era stato visionato ma non approvato dalla Conferenza Episcopale Italiana.
Si tratta comunque di una pregevole guida alla celebrazione di un tale
matrimonio secondo il rito luterano, di cui il Sinodo deve prendere
atto e raccomandare ai pastori ed alle comunità della Celi. Il fatto di
volerla per forza fare adottare come regola ordinamentale desta qualche perplessità. In primo luogo perché la sua applicazione dovrebbe
avere prima il consenso ufficiale della parte cattolica, in secondo luogo perché se è “ordinamento” della Chiesa diventa cogente ed il pastore che se ne dovesse discostare, anche su richiesta delle parti, potrebbe di conseguenza incorrere in sanzioni disciplinari e la comunità essere colpita dagli strali del Concistoro.
Ma non è questo il vero problema. Il problema è che ci si sta impegnando su un attimo, un’ora della vita coniugale senza preoccuparsi né del come arrivare a questo matrimonio né della lunga strada che
resta davanti “fino a che la morte non vi separi”. L’esperienza insegna
che se non dedica molta attenzione e cura al prima ed al dopo la Chiesa luterana è destinata a perdere la generazione che nasce da questi matrimoni.
Evidentemente l’esperienza non insegna molto anche per un altro verso. Venti anni fa in Celi si discuteva ancora se chiedere allo Stato una
“Intesa”, se era opportuno averla, se non era meglio una mini intesa, magari limitata al solo riconoscimento o alla possibilità di detrarre
dalla dichiarazione dei redditi il contributo annuale, senza chiedersi che cosa era e come funzionava l’Intesa valdo-metodista o quella
delle comunità ebraiche che l’avevano già in atto da un decennio.
n den Berichten von der diesjährigen röm.-kath. Bischofssynode über
das Thema Familie konnte ein neuer Geist verspürt werden. Zur Debatte standen bisher tabuisierte Themen, die während der Diskussion zumindest in einen Zusammenhang mit dem Menschen, auf
den sie sich ja zuallererst und vornehmlich beziehen, gebracht wurden.
Zur Sprache kamen auch die mit der Ehe und Mischehe verbundenen
Probleme, ohne einer erneuten Bestätigung absoluter Wahrheiten.
Auch auf der Synode der Lutherischen Kirche in Italien im vergangenen Jahr wurde das Thema der interkonfessionellen Ehen angesprochen,
als ein Textvorschlag mit der Liturgie für die Trauung oder Segnung von
Ehepartnern verschiedener Konfessionen (katholisch-lutherischen)
vorgestellt wurde. Es ist dabei darauf hinzuweisen, dass dieser Text bei
Vorlage auf der Synode von der Italienischen Bischofskonferenz zwar
schon geprüft aber noch nicht angenommen worden war.
Bei diesem Text handelt es sich gewiss um eine wertvolle Handreichung
für Trauungen von Mischehen nach lutherischem Ritus, die die Synode zur Kenntnis nehmen und den PfarrerInnen und den Gemeinden
der ELKI als Empfehlung weiterreichen sollte. Diese Liturgie allerdings
unbedingt als Ordnung zur Anwendung bringen zu wollen, lässt einige Bedenken aufkommen. Erstens, weil ihre Anwendung einer offiziellen Zustimmung der Katholischen Kirche bedarf und zweitens, weil,
wenn sie zur „Ordnung“ der Kirche wird, sie zwingend anzuwenden
ist. In diesem Fall allerdings könnte gegen den/die PfarrerIn, der/die
von ihr abweicht (auch wenn es das Brautpaar so wünscht), Disziplinarmaßnahmen verhängt und die Gemeinde von den Pfeilen des Konsistoriums getroffen werden.
Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem besteht darin, dass wir uns hier mit einem kurzen Moment beschäftigen, einer einzigen Stunde im Leben einer Ehe, ohne uns um das Davor und das Danach zu kümmern. Es gibt aber auch einen Weg, der zur Trauung führt,
und einen langen Weg danach „bis dass der Tod euch scheidet“. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wenn dem Vorher und Nachher nicht große Aufmerksamkeit und Fürsorge gewidmet wird, die Lutherische Kirche die Generation, die aus diesen Ehen hervorgeht, verliert.
Und auch aus anderer Hinsicht werden ganz offensichtlich aus diesen
Erfahrungen kaum Lehren gezogen. Als vor zwanzig Jahren in der ELKI
darüber diskutiert wurde, ob man mit dem italienischen Staat eine „Intesa“ schließen solle, und ob eine auf die Anerkennung oder die Möglichkeit, den Jahresbeitrag von der Steuererklärung absetzen zu kön-
N
Überlegungen | Riflessioni 25
nen, beschränkte „Mini-Intesa“ nicht besser
sei, wurde sich nicht gefragt, was die schon
seit zehn Jahren bestehende WaldenserMethodisten-Intesa oder das mit den Jüdischen Gemeinden abgeschlossene Abkommen überhaupt sei und wie es in der Praxis
angewendet werde.
Heute beschäftigt sich die ELKI mit einem
Text, der nur ein kleiner Teil des Problems ist,
ohne dabei über die Tatsache Bescheid zu
wissen oder sie in Betracht zu ziehen, dass
unsere Brüder und Schwestern von der
Waldenser- und Methodistenkirche in Bezug
auf die Mischehe schon vor über zehn Jahren ein Abkommen mit der italienischen Bischofskonferenz unterzeichnet haben, an
dem man sich orientieren könnte.
Man könnte der ELKI also vorschlagen, an alle
TeilnehmerInnen der nächsten Synode eine
Ausgabe des von der Claudiana herausgegebenen Buchs “I matrimoni tra cattolici e
valdesi o metodisti in Italia” zu verteilen, um
zumindest über die möglichen Folgen Bescheid zu wissen. Dieses kleine Buch besteht
aus zwei Teilen. Der erste Teil ist der “Testo
comune per un indirizzo pastorale dei matrimoni tra Cattolici e Valdesi o Metodisti in
Italia”, in dem die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Verschiedenheiten einer Mischehe sowie Anleitungen
und Orientierungshilfe für die Seelsorge behandelt werden. Der
zweite Teil, der “Testo applicativo”, ist das Abkommen selbst, das aus
52 Artikel besteht.
Logischerweise sollte ein ähnliches allgemeines Abkommen zwischen der Lutherischen Kirche und der Italienischen Bischofskonferenz
die Voraussetzung für eine Detailregelung darstellen, wie etwa die auf
die Trauung von Mischehen anzuwendende Liturgie. Man sollte Mut
und Geduld für einen Dialog mit der katholischen Seite aufbringen und
einen Versuch wagen, gemeinsam einen Weg zu beschreiten, auf dem
von unseren Schwestern und Brüdern schon Wegweiser aufgestellt
wurden.
Oggi la Celi sta trattando un documento che
è la minima parte del problema, senza sapere o senza tenere conto, almeno per informazione, del fatto che per il matrimonio
misto i fratelli valdesi e metodisti hanno raggiunto un accordo con la Conferenza Episcopale Italiana più di dieci anni fa ed a cui
ci si potrebbe ispirare.
Si potrebbe suggerire alla Celi di fare avere ai componenti del prossimo Sinodo, pastori e laici, una copia del libricino “I matrimoni tra cattolici e valdesi o metodisti in
Italia” edito da Claudiana, almeno per conoscere le implicazioni. Esso comprende una
parte, “Testo comune per un indirizzo pastorale dei matrimoni tra Cattolici e Valdesi o Metodisti in Italia”, la quale analizza ciò
che è in comune sul matrimonio, le differenze e divergenze nonché le indicazioni e
gli orientamenti circa la pastorale. La seconda parte, “Testo applicativo”, è l’accordo
vero e proprio in 52 articoli.
La logica direbbe che un analogo accordo generale fra Chiesa luterana e Conferenza Episcopale Italiana dovrebbe essere la premessa per affrontare poi la regolamentazione di dettagli quali la liturgia da applicare alla cerimonia. Si dovrebbe avere il coraggio e la pazienza di aprire un dialogo con la parte cattolica per cercare di percorrere insieme una via alla quale dei nostri fratelli già hanno apposto la segnaletica ed i cartelli indicatori.
Riccardo Bachrach
Riccardo Bachrach
Übersetzung: Kerstin Gros
Die Ehen zwischen Katholiken und Waldenser oder Methodisten in Italien - Cover
I matrimoni tra cattolici e valdesi o metodisti in Italia - Copertina
CULTURA KULTUR
26
Die Skulptur
Äneas und
Anchises von Gian
Lorenzo Bernini
und die Werte der
Familie
Die enge Verknüpfung von
Familie und väterlicher Abstammung ist für das 17. Jh.
nichts Ungewöhnliches.
Und in diesem Zeitalter
lebte der Bildhauer Gian
Lorenzo Bernini (16021665). Eines seiner berühmtesten Werke widmete er dem Thema Familie: Die mythologische
Skulpturengruppe Äneas
I valori della
famiglia nell’Enea
di Gian Lorenzo
Bernini
Assimilare il concetto di
famiglia a quello di discendenza paterna è cosa
tutt’altro che insolita nel 17°
secolo, epoca in cui vive e
lavora lo scultore Gian Lorenzo Bernini (1602-1665),
che al tema della famiglia
dedica una delle sue opere
più famose: il gruppo scultoreo dell’Enea. L’opera, realizzata tra il 1618 e il 1620,
oggi è esposta a Roma,
und Anchises, die in den
Jahren 1618-1620 entstand
und heute im Museum
Galleria Borghese in Rom
ausgestellt wird. Diese
Skulptur stellt folgende
Szene dar: Äneas - Sohn
von Anchises und Vater
von Ascanius - auf der
Flucht mit Vater und Sohn
aus dem brennenden Troia.
Der kleine Ascanius, rundlich und pausbäckig, klammert sich verängstigt an
die Beine seines Vaters
Äneas und trägt das heilige Feuer der Familie. Dabei
achtet er sorgsam darauf ,
dass die Flamme nicht erlischt. Auf seinen Schultern trägt Äneas seinen al-
ten Vater Anchises, der wiederum mit seinen schwachen Armen die Skulptur
der Penaten, der römischen
Hausgötter, hochhält. Die
Gestaltung dieser hohen,
turmartigen Skulptur wird
durch einen progressiven,
vertikalen Aufbau geprägt:
Ganz oben positioniert Bernini den alten Vater und
die Schutzgötter und
drückt dadurch den hohen Wert aus, den er beiden beimisst. Nicht nur
am Blick von Äneas, lebender Zeuge der Herkunft
seiner Familie, ist das Verlangen abzulesen, seinem
Geschlecht Gerechtigkeit
und den verdienten Ruhm
zuteilwerden zu lassen,
sondern auch an den Augen Ascanius, der zwar
noch klein ist, aber um die
Bedeutung des heiligen
Feuers, das nie erlöschen
darf, weiß. Der konzentrierte Gesichtsausdruck
von Äneas bringt seine Verantwortung für den Schutz
seiner Blutsverwandten
zum Ausdruck: Um die
Nachkommenschaft zu sichern wurde ihm, der im
vollem Besitz seiner Kräfte
ist, die Aufgabe übertragen, seinen alten Vater und
seinen Sohn in Sicherheit
zu bringen. In dieser Familie kommt eine dramatische Spannung zum Aus-
presso il museo di Villa
Borghese.
Il soggetto è noto: Enea, figlio di Anchise e padre di
Ascanio, fugge con entrambi dall'incendio di Troia. Il piccolo Ascanio, rotondo e paffuto, si aggrappa impaurito alla gamba
del padre Enea, stringendo
a sé il fuoco sacro della famiglia, attento che la fiamma non si spenga. Sulle
sue spalle, Enea porta il
vecchio padre Anchise, che,
a sua volta, custodisce tra
le deboli braccia un’opera
scultorea che rappresenta
i Penati, i numi tutelari
della famiglia.
Si tratta di una scultura a
torre, pensata per essere
percepita come un’ascesa
progressiva: al punto sommo Bernini colloca, attribuendo loro il massimo
valore, il vecchio e i numi
tutelari. Quella di rendere
giustizia e gloria meritata
alla propria genia è una
preoccupazione che possiamo leggere non solo negli occhi di Anchise, testimone vivente delle origini
della famiglia, ma anche in
quelli di Ascanio che, per
quanto piccolo, si rende
conto dell'importanza del
fuoco sacro, che non deve
spegnersi mai. Nel viso con-
centrato di Enea si esprime
infine la responsabilità per
la difesa dei suoi consanguinei: a lui, nel pieno delle forze, è affidato il compito di portare in salvo il
vecchio padre e il figlio, assicurando così la continuità della discendenza.
In questa famiglia, così raffigurata nella sua potente
tensione drammatica, il
passato, il presente e il futuro sono vivi e uniti. Nella struttura a spirale scelta
dal Bernini si legge una
promessa positiva: la forza
e il coraggio di Enea saranno premiati, l’unità della famiglia consentirà di
Kultur | Cultura 27
druck: In ihr leben Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft auf und sind vereint. Im spiralförmigen
Aufbau des Werks ist ein
positives Versprechen zu
erkennen: Äneas Kraft und
Mut werden belohnt werden und durch die Einheit
der Familie werden alle
Hindernisse überwunden
werden. Die Helligkeit des
weißen Marmors, der
durch die sorgfältige Bearbeitung durch den
Künstler an Glanz gewonnen hat, vermittelt dem
Betrachter das Gefühl von
Kostbarkeit. Für Bernini ist
die Familie heilig. Er weiß
sehr wohl, dass er sein eigenes Glück als Künstler
Il gruppo scultureo dell’Enea a Villa Borghese
Die EneaSkupltur in Villa Borghese
superare tutti gli ostacoli.
La luminosità del marmo
bianco, reso splendente
dalla sapiente lavorazione
dell’artista, trasmette a chi
guarda l'idea del prezioso.
Per Bernini non c’è nulla di
più sacro della famiglia.
den väterlichen Lehren verdankt. Pietro Bernini, der
wie viele Bildhauer seiner
Zeit auf der riesigen Baustelle des Petersdoms in
Rom arbeitete, nahm den
kleinen Gian Lorenzo täglich mit zur Arbeit. Auf diese Weise konnte der junge
Bernini sehr früh schon
mit der Ausbildung beginnen und mit einem kleinen Meißel ausgerüstet
dem Vater nacheifern. In
der Aufbauphase des Barocks war das Leben nicht
leicht in Rom. Pietro Bernini sorgte für seinen Sohn
und erahnte schon bald
das große Potenzial, dass in
ihm steckte. Er ließ ihn
schon sehr früh als seinen
Assistenten arbeiten und
vertraute ihm die selbstständige Ausführung verschiedener Elemente der
Hermen in Villa Borghese
an. Wir wissen z.B., dass
die wunderschönen Obstkörbe, die die Büsten überragen, von dem jungen
Gian Lorenzo stammen.
Der Aufstieg des jungen
Bernini verlief rasant und
seine Kunstfertigkeit übertraf schon bald die seines
Vaters.
Aber ohne die Harmonie
zwischen Vater und Sohn
und ohne die wertvollen
väterlichen Lehren hätte
die Kunst des Gian Loren-
zo nicht die Höhen erreicht,
wie wir sie in der vollendeten Ausdruckform der
Skulptur des Äneas bewundern können. Bernini
gelang es mit seinem bildhauerischen Geschick dem
weißen und harten Marmor der Mehrfigurenskulptur eine Milde und positive Energie zu verleihen,
wie es sie nur in einer in
Liebe verbundenen Familie
gibt, die dank dieses geteilten Gefühls vereint alle
Schwierigkeiten überwindet. Eine Lehre, die auch für
uns gilt, die wir den Äneas
im 21. Jahrhundert betrachten.
Karen Thomas
Lui lo sa bene: la sua stessa fortuna come artista
trova le origini negli insegnamenti paterni. Pietro
Bernini, impiegato come
tanti scultori del suo tempo in quell’immenso cantiere che era San Pietro,
porta infatti sempre con sé
il piccolo Gian Lorenzo sul
luogo di lavoro. E così il
giovane inizia prestissimo
il suo apprendistato, imitando il padre con un piccolo scalpello. Una vita tutt’altro che facile, in una
Roma in forte crescita barocca. Pietro Bernini si
prende cura del figlio e
presto ne intuisce il gran-
de potenziale, concedendogli anzitempo di diventare suo assistente e affidandogli la realizzazione in
autonomia di alcuni elementi delle Erme di Villa
Borghese. Sappiamo, ad
esempio, che sono del giovane Gian Lorenzo i meravigliosi canestri con frutti
che i busti portano sulla testa. L’ascesa del giovane
Bernini è rapida e presto la
sua abilità supera quella
del padre. Tuttavia, senza la
sintonia con cui i due hanno lavorato insieme, senza
i preziosi lasciti paterni,
forse l’arte di Gian Lorenzo
non avrebbe raggiunto le
vette espressive dell’Enea.
Nel marmo bianco e duro
del gruppo familiare, Bernini riesce a imprimere,
con la sua abilità di scultore, tutta la dolcezza e
l’energia positiva che esistono solo là dove esiste
una famiglia unita nell’amore e che, proprio in virtù di questo sentimento
condiviso, può superare
tutte le difficoltà. Un insegnamento che vale anche
per noi, che guardiamo
l’Enea nel 21° secolo.
Karen Thomas
Übersetzung: Kerstin Gros
28 Aus der ELKI | Dalla CELI
Familienfreizeit auf Elba:
Die wunderbare Woche
von Rio Marina
Campo estivo per famiglie
all’Elba: la meravigliosa
settimana di Rio Marina
G
bambini guardano incantati come aumenta la temperatura. Sono
seduti in silenzio e osservano l’indicatore che sale da 600 a 700 gradi Celsius. Ci troviamo al workshop di raku del campo estivo per famiglie vicino a Portoferraio all’isola d’Elba e siamo tutti impazienti. Finalmente sono stati raggiunti i 970 gradi e Alessandra, insieme a suo
marito, il noto artista Italo Bolano, apre il forno per ceramica. Le ciotole
che prima avevamo verniciato con diverse vernici dai colori terrosi vengono estratte incandescenti. Alessandra ci ha spiegato quali colori potrebbero assumere le vernici dopo la cottura, ma in questa tecnica di
cottura giapponese il fuoco e il fumo decidono del risultato. Ora salgono le fiamme e un fumo denso, le ciotole vengono poste su di un letto di segatura. La tensione cresce. Poi per il raffreddamento vengono
trasferite in un secchio d’acqua. “Adesso comincia la magia”, ci annuncia solennemente Alessandra dopo un po’ e pesca una
ciotola dopo l’altra dall’acqua. Occhi sgranati e stupore, piccoli gridi di gioia e
espressioni sorprese. Alcuni che volevano
l’oro, hanno invece ottenuto un verdeazAuf den Klippen
zurro scuro. Altri desideravano colori saturi
Sugli scogli
e hanno ottenuto un riflesso metallico. È
come se fosse avvenuto un miracolo. Sicuramente è stato uno dei momenti più
belli di questo campo estivo per famiglie.
Così siamo giunti anche al tema, perché nel
complesso si trattava di miracoli. Per il terzo anno consecutivo la pastora Ulrike Hesse insieme ai pastori Uwe Habenicht (Ispra-Varese) e Bernd Prigge (Venezia) hanno invitato le famiglie
a partecipare al campo estivo per famiglie della CELI nella bella casa
per ferie valdese a Rio Marina. Siamo un gruppo molto eterogeneo di
17 bambini e 16 adulti, che rispecchia bene la CELI nel suo complesso.
La diversità è arricchente, lo notiamo subito, parliamo in tedesco e in
italiano in una animata confusione.
Durante il vespro mattutino nella piccola chiesa ci godiamo gli intrattenimenti teatrali dei pastori, che per noi ogni mattina si trasformano in un severo senatore romano, in suo figlio amante delle piante e nella moglie di un pescatore del lago di Genezareth. Ci racconta-
ebannt schauen die Kinder wie die Temperatur steigt. Sie sitzen ganz still und beobachten, wie die Anzeige von 600 weiter auf 700 Grad Celsius steigt. Wir befinden uns auf dem RakuWorkshop der Familienfreizeit in der Nähe von Portoferraio auf Elba und
alle sind gespannt. Dann sind endlich 970 Grad erreicht und Alessandra öffnet gemeinsam mit ihrem Mann, dem bekannte Künstler Italo
Bolano, den Keramikofen. Rotglühend werden die Schalen herausgehoben, die wir zuvor mit verschiedenen erdfarbenen Lasuren bestrichen
haben. Alessandra hat uns zwar erklärt, welche Lasur nach dem Brand
welche Farbe bekommen könnte, aber das Feuer und der Rauch entscheiden bei dieser japanischen Brenntechnik letztlich über das Ergebnis.
Nun steigen Flammen und Qualm auf, die Schalen werden in ein Bett
aus Sägespänen gestellt. Die Spannung
steigt. Dann wandern sie zur Abkühlung in
einen Wassereimer. „Adesso comincia la
magia“, verkündet uns Alessandra nach einer Weile feierlich und fischt eine Schale
nach der anderen aus dem Wasser. Große
Augen und Staunen, kleine Freudenschreie
und überraschte Mienen. Einige, die Gold
wollten, haben statt dessen ein dunkles
Blaugrün erhalten. Einige wollten satte Farben und haben einen metallischen Schimmer erhalten. Es ist, als wäre ein Wunder geschehen. Sicher mit einer der schönsten
Momente auf dieser Familienfreizeit.
Und damit sind wir auch beim Thema, denn um Wunder ging es auch
insgesamt. Das dritte Jahr in Folge haben die Pastoren Ulrike Hesse und
Uwe Habenicht (Ispra-Varese) und Bernd Prigge (Venedig) Familien in
das schöne Waldenserhaus in Rio Marina zu der ELKI-Familienfreizeit
geladen. Wir sind eine sehr heterogene Gruppe von 17 Kindern und 16
Erwachsenen, ein guter Spiegel der ELKI insgesamt. Die Verschiedenheit ist bereichernd, das merken wir schnell und wir sprechen Deutsch
und Italienisch im lebhaften Durcheinander.
Während der morgendlichen Andacht in der kleinen Kirche genießen
wir die schauspielerischen Einlagen der Pastoren, die sich für uns jeden Morgen in einen strengen römischen Senator, seinen pflanzen-
I
Aus der ELKI | Dalla CELI 29
liebenden Sohn sowie eine Fischerfrau vom See Genezareth verwandeln. Sie erzählen uns so von den Wundertaten Jesu. Wie er den Sturm
zähmte und fünftausend Menschen speiste. Wie er die Fischernetze füllte und Kranke heilte. Neben dem Morgenkreis steht ansonsten der tägliche Strandbesuch als weiterer Fixpunkt auf dem Programm, welches
ergänzt wurde durch eine Fülle von anderen spannenden Aktivitäten,
die uns kaum Pause lassen. Wir machen eine Morgen- und eine
Nachtwanderung, fahren eine anstrengende Kanufahrt auf dem
Meer, besuchen eben jenen Raku-Workshop, basteln und erleben vieles mehr. Und trotzdem ist es zugleich ein unvergleichlich entspannter Urlaub für die Eltern. Wir sehen unsere Kinder kaum, denn jeder hat sofort jemanden zum Spielen und Toben gefunden. Wir müssen uns um keine Mahlzeit kümmern, dem Lunchpaket und leckeren Abendbrot sei Dank.
Zu der Frage „Wie halte ich es mit Wundern?“ versuchen wir im abendlichen Gespräch auf einen Nenner zu
kommen. Jeder versteht unter Wunder offenbar etwas anderes und misst dem ganz unterschiedliche Bedeutung in
Leben bei. Und trotzdem würden sicher aller die Behauptung unterschreiben: die Familienfreizeit war „wunderbar“. Und so wie „Raku“
auf Japanisch auch „Freude“ heißt, und nicht „Wunder“, geht es vielleicht um eine gemeinschaftlich geteilte Freude, die wie ein stilles Wunder nachwirkt. Wir haben viel zusammen erlebt und gelacht, wir sind
uns begegnet. Der letzte Abend war lustig und traurig zu gleich, bei einem römischen Festmahl haben wir geschlemmt und Gladiatorenkämpfen der Kinder zugeschaut. Und wir haben Abschied genommen
von neuen Freunden und Mitstreitern. Es ist schön, dass man nun mit
den anderen Gemeinden Gesichter und Erlebnisse verbindet und persönliche Kontakte wachsen können. Und so sehen wir uns vielleicht
schon bald wieder, z.B. im nächsten Sommer auf Elba. Das wäre wunderbar.
Marion Elle
no dei miracoli di Gesù. Di come ha calmato la tempesta e ha sfamato cinquemila persone. Di come ha riempito le reti dei pescatori e ha
guarito gli ammalati. Oltre all’incontro mattutino è prevista la visita
giornaliera alla spiaggia come punto fisso del programma, che è stato integrato con una miriade di altre attività appassionanti che non
ci hanno quasi lasciato un attimo di pausa. Abbiamo fatto una passeggiata mattutina e una serale e una faticosa gita in canoa in mare,
abbiamo partecipato a questo workshop di raku, ci siamo dilettati con il bricolage e molte altre cose. Ciononostante è stata una
vacanza molto rilassante per i genitori. Non abbiamo quasi visto i nostri figli, perché ognuno di loro ha subito trovato un compagno di giochi. Non abbiamo nemmeno
dovuto occuparci dei pasti grazie ai cestini per il pranzo e alle cene appetitose.
Alla domanda “Cosa pensi dei miracoli?” cerchiamo di
giungere a un comun denominatore nella discussione serale. Ognuno interpreta evidentemente il miracolo
in modo diverso e gli attribuisce un significato totalmente
differente nella sua vita. Ciononostante sicuramente tutti
sottoscriverebbero l’affermazione che il campo estivo per famiglie è stato “meraviglioso”. Dato che “raku“ in giapponese significa “gioia” e non “miracolo”, si tratta forse di una gioia condivisa che perdura come un miracolo silenzioso. Abbiamo condiviso molte cose, abbiamo
riso insieme e ci siamo incontrati. L’ultima sera è stata divertente e triste allo stesso tempo, abbiamo banchettato con una cena romana guardando le lotte dei gladiatori dei bambini. Ci siamo congedati dai nuovi amici e compagni. È bello ora poter collegare i volti delle altre comunità
con delle esperienze e che i contatti personali possano crescere. Forse ci rivedremo presto, ad esempio l’estate prossima all’Elba. Sarebbe
meraviglioso.
Marion Elle
Traduzione: MariaClara Palazzini Finetti
Familienfreizeit auf Elba 2015 - 22. bis 29. August
Casa Valdese in Rio Marina
Information: Pastor Bernd Prigge/ Pastorenehepaar Ulrike Hesse und Uwe Habenicht
Campo Famiglia all’Isola d’Elba 2015 - 22 - 29 agosto
Casa Valdese a Rio Marina
Informazioni: Pastore Bernd Prigge/ pastori Ulrike Hesse e
Uwe Habenicht
Die Teilnehmer
Il gruppo di
partecipanti
30 Rezension | Recensione
Bibel und Geschichte im
Vergleich
Confrontare Bibbia
e storia
I
n“Liberté, égalité, fraternité. Il lettore, la storia e la Bibbia” di Lidia Maggi e Angelo Reginato con premessa di Paolo Ricca
(Claudiana, Torino 2014), il titolo riporta tre parole chiave che caratterizzano le maggiori aspirazioni della nostra civiltà degli ultimi
due secoli: liberté, égalité, fraternité. Ci sentiamo subito trasportati
in quegli anni formidabili (nei due sensi del vocabolo) della Rivoluzione Francese. Perché inserire nel titolo di un libro sulla Bibbia termini così legati al pensiero laico, illuminista e rivoluzionario del XVIII secolo? L'opera di Lidia Maggi e Angelo Reginato ci porta a scoprire come questi concetti, in apparenza così moderni, trovino, in realtà, la propria origine proprio nel testo Biblico e siano elementi fondamentali della religione ebraica e di quella cristiana. Questo avviene sullo sfondo che sembrerebbe
meno appropriato ad un tema religioso: quello delle
vicende storiche. Leggere la storia con la Bibbia (e la Bibbia con la storia), partendo dal racconto della vicenda più importante per Israele, l'Esodo, base stessa del
pensiero e della religione di un intero popolo. Ma l'opera è anche una meditazione su come si pone il lettore nei confronti della Scrittura: semplice fruitore passeggero, persona coinvolta emotivamente e psicologicamente, credente che cerca la volontà di Dio.. Gli autori ci propongono un diverso approccio alla lettura:
lasciando da parte per un attimo la dimensione intimistica, sentimentale, la consolazione o la sicurezza delle leggi che danno un senso alla nostra esistenza, ci pongono di fronte all'azione certa di Dio nella storia, alla comprensione del suo piano nella realtà dei
fatti. Come confrontare, allora, Bibbia e storia? Come cogliere i segni
di Dio nelle vicende dei giorni nostri? Un'opera di sicuro interesse che
consigliamo vivamente di leggere.
Roberto Tresoldi
n dem Buch “Liberté, égalité, fraternité. Il lettore, la storia e la Bibbia” von Lidia Maggi und Angelo Reginato, mit Vorwort von Paolo Ricca (Claudiana, Turin 2014) kommen drei Grundbegriffe im
Titel vor, die für die höchsten Bestrebungen unserer Kultur der letzten
zwei Jahrhunderte stehen: liberté, égalité, fraternité. Da fühlt man sich
sofort in die außergewöhnliche und gleichzeitig furchtbare Zeit der
französischen Revolution zurückversetzt und fragt sich, warum für den
Titel dieses Buchs Begriffe verwendet wurden, die eng
mit dem weltlichen Prinzip der Aufklärung und Revolution des 18. Jh. verbunden sind? In diesem Werk von
Lidia Maggi und Angelo Reginato wird aufgezeigt, dass
diese dem Anschein nach modernen Begriffe eigentlich aus der Bibel stammen und wesentliche Elemente der jüdischen und der christlichen Religion sind. Dafür verwenden die Autoren einen Hintergrund, der für
ein religiöses Thema nicht unbedingt geeignet erscheint:
historische Ereignisse. Dank der Bibel erfahren wir mehr
über die Geschichte (und umgekehrt). Dabei beginnen
die Verfasser mit dem Auszug aus Ägypten, also mit der
für die Juden wichtigsten Geschichte, die die Grundlage
des Gedankenguts und der Religion eines ganzen Volkes ist. Das Buch bietet aber auch eine Reflexion über
Einstellung und Erwartungshaltung mit der der/die BibelleserIn die Lektüre angeht: als gelegentlicher Nutzer, als emotional und psychologisch involvierte LeserIn, als Gläubiger auf der Suche nach dem Willen Gottes usw. Die Autoren bieten uns auch einen weiteren Ansatz für die Bibellektüre: Indem wir die Dimension der Innerlichkeit, der Sentimentalität, des Trostes oder der Gewissheit der unserem Leben sinnspendenden Gesetze für einen Moment beiseitelassen und uns mit den historisch gesicherten Taten Gottes und dem Verständnis seines Plans auf dem Boden der Tatsachen auseinandersetzen. Wie also kann ein Vergleich
zwischen Bibel und Geschichte aussehen? Wie können wir die Zeichen
Gottes in den Ereignissen der heutigen Zeit erkennen? Ein interessantes
Buch, das wir nachdrücklich empfehlen.
Roberto Tresoldi
I
Übersetzung: Kerstin Gros
Post Scriptum 31
Die Familie: Funktionen
und Werte
La famiglia: funzioni
e valori
D
a famiglia è il luogo di spinta alla ricerca dell’unità e della completezza attraverso esperienze di appartenenza e connessione
sempre più articolate. Baldascini (1996) ha individuato le principali funzioni della famiglia: Accogliere (permettere la nascita dell’individuo nella sua irriducibile unicità riconoscendogli una propria
generatività); Elaborare (lo scambio realizzato nel qui e ora di quella
specifica famiglia rimanda infatti all’intreccio delle generazioni passate ovvero al tessuto connettivale simbolico familiare e si proietta nelle generazioni future), Spingere (è il gioco dell’attaccamento e della separazione; è il bisogno di legame e spinge l’individuo in spazi esperienziali ed emotivi sempre più ampi), Contenere (la famiglia rappresenta un sistema emozionale di scambio che tiene insieme i suoi membri affettivamente in modo
da assumere al suo interno le angosce esistenziali implicite nel processo di differenziazione e di crescita; al tempo stesso rappresenta un contenimento simbolico che attraversa e supera le vicende del singolo all’interno di una specifica famiglia).
Negli ultimi trent’anni i modelli familiari hanno perduto la loro universalità. Il cambiamento dei rapporti tra generazioni e la trasformazione dei ruoli parentali da un lato sembra aver migliorato l’ambiente familiare rendendo più serene ed affettuose le relazioni tra genitori
e figli, concorrendo quindi a rallentare il bisogno di uscire dall’abitazione dei genitori (Buzzi, Cavalli, de Lillo 2007), dall’altro sembra aver
comportato una debolezza emotiva a cui corrisponde la crescente richiesta da parte dei figli di una maggiore presenza dei genitori nella
loro educazione e cura (Biancheri 2012). La famiglia rimane il valore prioritario per i giovani a fronte di una progressiva perdita di certezze economiche e sociali, una famiglia caratterizzata dal dialogo e non dalla
distanza generazionale come avveniva decenni fa e da un nuovo legame
tra autonomia e responsabilità.
Antoniomaria Salzano,
Psicoterapeuta dell'Ospedale Evangelico Villa Betania
Psychotherapeut im Evangelischen Krankenhaus Villa Betania
ie Familie ist ein Ort, der aufgrund zunehmend strukturierter Zugehörigkeits- und Bindungserfahrungen auf die Suche
nach Einheit und Vollständigkeit ausgerichtet ist. Der Psychiater und Psychotherapeut Baldascini (1996) hat die wesentlichen Funktionen der Familie folgendermaßen aufgezeigt:
An- und Aufnahme (die Geburt eines Individuums in seiner unveränderbaren Einzigartigkeit zulassen und ihm eine eigene generative Zukunft zuerkennen); Verarbeitung (der im Hier und Jetzt geführte
Austausch der jeweiligen Familie verweist auf das Generationengeflecht der Vergangenheit beziehungsweise auf das symbolische Bindegewebe der Familie und projiziert sich in die kommenden Generationen), Antrieb (die Familie ist der Raum für Bindung und Trennung; sie ist das Bedürfnis nach
Verbundenheit und treibt das Individuum zu
einem Hineinwachsen in einen immer größeren Erlebnis- und Emotionsraum an), Halt
(die Familie stellt ein System für den emotionalen Austausch dar, das seine Mitglieder gefühlsmäßig zusammenhält, um die mit dem Differenzierungs- und Wachstumsprozess
implizit verbundenen existenziellen Ängste aufzunehmen; gleichzeitig
stellt sie einen symbolischen Halt dar, der die Erlebnisse des Einzelnen in der jeweiligen Familie begleitet und über sie hinaus bestehen
bleibt). In den letzten dreißig Jahren haben die familiären Modelle ihre
Allgemeingültigkeit verloren. Die veränderten Beziehungen zwischen den Generationen und der Wandel der Elternrollen scheint das
familiäre Umfeld verbessert zu haben, denn die Beziehungen zwischen
Eltern und Kindern sind offener und liebevoller geworden. Das hatte zur Folge, dass die Kinder erst später das Bedürfnis verspüren, das
Elternhaus zu verlassen (Buzzi, Cavalli, de Lillo 2007). Andererseits haben diese Veränderungen auch zu einer emotionalen Schwäche geführt, denn die Kinder fordern verstärkt mehr Anwesenheit der Eltern
bei ihrer Fürsorge und Erziehung (Biancheri 2012). In Anbetracht eines fortschreitenden Verlusts an finanzieller und sozialer Sicherheit
bleibt die Familie für junge Menschen ein vorrangiger Wert: eine durch
Dialog, und nicht durch emotionale Distanz zwischen den Generationen (so wie vor Jahrzehnten noch), und durch einen neuen Zusammenhang zwischen Selbstständigkeit und Verantwortung geprägte
Familie.
L
Übersetzung: Kerstin Gros
INFO - INTERNET
CELI|ELKI
Chiesa Evangelica Luterana in Italia | Evangelisch-Lutherische
Kirche in Italien
www.chiesaluterana.it - [email protected]
www.facebook.com/ChiesaEvangelicaLuteranaInItalia
Sinodo | Synode
[email protected]
Bozen, Christuskirche
Centri studi | Studienzentrum
Centro Filippo Melantone a Roma | Melanchthon Zentrum in Rom
www.centromelantone.org
[email protected]
Altri siti | Andere Webseiten
Per saperne di più | Um mehr darüber zu wissen
www.bollunet.org
www.luterani.it
www.gustav-adolf-werk.de
www.velkd.de
Radio (in italiano / in italienischer Sprache)
Rai Radiouno “Culto Evangelico” la domenica mattina alle 7.30
Per riascoltare le trasmissioni:
www.fedevangelica.it/servizi/ssrtvo31.asp
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Bolzano, Christuskirche
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“Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist” (Genesis 2,18