64. Jahrgang
Anno 2012
Nr. 1
I.R.
ITEINANDER
INSIEME
Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen
Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano
Chiesa Evangelica Luterana in Italia
Evangelisch-Lutherische Kirche
in Italien
Grafik/grafica: Ingeborg Herold
Jahreslosung 2012 aus 2. Korinther 12, Vers 9
Versetto dell’Anno 2012 da 2 Corinzi 12, 9
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S • I N D I C E
Dekanswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Messaggio del decano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
ELKI • CELI
Rede zum 100. Geburtstag von Idelmo Poggioli . . . . . . 4
Wie entsteht MITEINANDER/INSIEME? . . . . . . . . . . . . . 7
Einführungsgottesdienst für Pfarrer Schwalbe
in Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Gemeinde-Aufbau-Projekt Apulien hat
begonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Einberufung der Synode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
»Von Walfischen, Seemännern und Angsthasen«
Familienfreizeit auf Elba im August 2012 . . . . . . . . . . . . . 13
Gemeindeakademie September 2011 – Rückblick . . . . 14
Nel centenario della nascita di Idelmo Poggioli . . . . . . . . . 4
Come nasce MITEINANDER/INSIEME? . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Culto d’insediamento solenne per il Pastore Schwalbe
a Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
È iniziato il progetto di costruzione di
una comunità in Puglia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Convocazione al Sinodo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
«Di balene, marinai e fifoni»
Campo estivo per famiglie all’Elba agosto 2012 . . . . . . . . . .13
Accademia Comunitaria settembre 2011 – retrospettiva . . 14
VERANSTALTUNGSKALENDER • APPUNTAMENTI
Gemeindeakademie – Vorschau:
»Mit Herzen, Mund und Händen« . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Viaggio di Bach 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
GLAUBE • FEDE
Weltgebetstag der Frauen - 2. März 2012
Malaysia »Steht auf für Gerechtigkeit« . . . . . . . . . . . . . . .15
Von Epiphanias zur Jahreslosung . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Giornata Mondiale di preghiera - 2 marzo 2012
Malaysia «Possa la giustizia prevalere» . . . . . . . . . . . . . . . .15
Dall’Epifania al Versetto dell’Anno 2012 . . . . . . . . . . . . . . 16
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI
Gedanken zum Epheserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Fondaco dei Tedeschi oder: Not macht erfinderisch . . 21
Riflessioni sulla lettera di San Paolo agli Efesini . . . . . . . . 19
Fondaco dei Tedeschi oppure il bisogno aguzza l‘ingegno 21
FRAUENNETZWERK • RETE DELLE DONNE
»Frauen in verschiedenen Lebenssituationen« . . . . . . . 26
Reisebericht: Bari-Brindisi-Matera . . . . . . . . . . . . . . . . 27
«Donne in diverse situazioni di vita» . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Diario di viaggio: Bari-Brindisi-Matera . . . . . . . . . . . . . . . 27
KULTUR & MEDIEN • MEDIA & CULTURA
Ein Leben für das Evangelium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Literaturpreis »Ein Platz, eine Erzählung« . . . . . . . . . . 31
Una vita per l’Evangelo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Premio «Una piazza, un racconto» . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Solidarität ist die Stärke der Schwachen.
Einsamkeit ist die Schwäche der Starken.
La solidarietà è la forza dei deboli.
La solitudine è la debolezza dei forti.
Ugo Ojetti (1871–1946) - www.frasicelebri.it
2
Liebe Leserinnen und Leser,
Care lettrici, cari lettori,
2012 – der Titel jenes 2009 herausgekommenen Katastrophenfilms von Roland Emmerich ist jetzt Realität: Wir haben
das Jahr erreicht. Was wird es uns bringen?
2012: è il titolo di un film catastrofico di Roland Emmerich
uscito nel 2009. Oggi è diventato il presente, abbiamo raggiunto l’anno. Che cosa ci riserva?
Einige Daten und Ereignisse in unserer Kirche sind bereits seit
langem festgelegt; manches Neue, vieles Bekannte ist dabei.
Die ELKI-Synode Ende April wird wieder einmal unter dem
Vorzeichen der Wahlen stehen; im September haben die Waldenser, Methodisten und wir Lutheraner die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas in Florenz zu Gast; im Oktober wird unser zweiter ELKI-Tag in Rom
stattfinden. Schöne und interessante Begegnungen, auf die man sich freuen kann. Gleichwohl schon im Vorfeld von 2012 wurden Katastrophen-Bilder und Weltuntergangsfantasien
beschworen …
Alcuni dati e risultati nell’ambito della nostra chiesa sono già
stati fissati da tempo: qualcosa di nuovo, ma anche molte
cose già esistenti. Il Sinodo della CELI alla fine di aprile sarà di
nuovo all’insegna di nuove elezioni; a settembre Valdesi, Metodisti e noi Luterani avremo come ospiti l’assemblea generale delle Chiese Protestanti in Europa, a Firenze; ad ottobre ci
sarà la seconda «giornata» della CELI a Roma. Incontri belli ed
interessanti dei quali già oggi ci rallegriamo, anche se già prima del 2012 sono
state evocate immagini di catastrofi e fantasie sulla fine del mondo …
Uno dei più antichi calendari del mondo,
quello dei Maya, ha calcolato che il 21 dicembre 2012, in occasione del solstizio
d’inverno, si formerà una costellazione
che, nella compilazione del calendario di
5100 anni fa, compare per la prima volta
in assoluto. Il calendario termina dunque
col 2012. Per questa ragione le associazioni esoteriche orientate alla fine dei tempi,
hanno visto in questa data la fine dell’intero mondo. Anche il film di Roland Emmerich si riferisce a questa data. All’inizio
viene posta la domanda provocatoria: come faranno i governi
di sei miliardi di persone a preparare la gente alla fine del
mondo? E la risposta: non faranno proprio nulla …
Einer der ältesten Kalender der Menschheit,
der Urkalender der Maya, hat errechnet, dass
am 21.12.2012 zur Wintersonnenwende eine
Zahlenkonstellation entstehen wird, die bei
der Einrichtung des Kalenders vor über 5100
Jahren zum ersten Mal auftrat. Der Kalender
endet dann mit dem Jahr 2012. Deshalb sehen
esoterische und Endzeit-orientierte Kreise darin
das Datum des Weltuntergangs. Auch der Film
von Roland Emmerich bezieht sich auf dieses
Datum. Er stellt in einem Vorspann die provozierende Frage:
»Wie würden die Regierungen sechs Milliarden Menschen auf
den Weltuntergang vorbereiten?« Und er gibt die Antwort:
»Gar nicht …«
Menschen haben immer wieder übernatürliche Ereignisse als
Apokalypse beschworen, vielleicht auch, um sich von diesen
Geschehnissen zu einer Aufmerksamkeit bewegen zu lassen,
die eigentlich immer da sein sollte. Eine Aufmerksamkeit
nämlich, die dem Wissen von der Begrenztheit unseres Seins
und unserer Welt Rechnung trägt und ein Gespür dafür entwickelt, was für unser Leben und seinen Fortbestand wichtig
sein könnte.
Die Welt verändert sich rasant. Erklärungen, die gestern noch
unbestritten waren, gelten heute als überholt oder naiv. Der
Forscherdrang und die ungebändigte Gier des Menschen,
Materie, Leben, Zeit und Raum zu durchdringen und bis ins
letzte zu erklären, scheitert auch an der unüberschaubaren
Fülle von Informationen, von Deutungen, von Ideologien, die
nicht unter einen Hut zu bringen sind, manchmal sogar im
offenen Widerspruch zueinander stehen. Glaube und Vernunft scheinen solche unlösbaren Widersprüche zu sein.
Die Geschichte von Welt und Menschheit wird in der Bibel als
ein Ringen beschrieben. Das Leben auf Erden ist nie nur rosig,
und es ist nie nur finster. Es hat Bestand, so sehr, dass man
den Begriff der Ewigkeit damit verbindet. Und selbst wenn
dieser Himmel und diese Erde vergehen sollten, dann verheißt die Bibel, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue
Erde hervorrufen wird. Was dabei als unbestrittener Halt bestehen bleibt, ist Gottes Schöpfer-Wille und seine Macht, die
dem Streiten, Sorgen, Hadern und Zweifeln immer etwas entgegen setzt.
Gli esseri umani hanno sempre evocato avvenimenti sovranaturali come apocalissi, forse anche per risvegliare la propria
stessa attenzione su questi avvenimenti, cosa che dovrebbe
essere, in realtà, sempre attuale. Un’attenzione, cioè, che
tenga conto della limitatezza del nostro essere e del nostro
mondo e sviluppi un discorso su ciò che è importante per la
nostra vita e per il suo futuro.
Il mondo cambia velocemente. Spiegazioni che fino ad ieri
erano ovvie, sono oggi superate ed ingenue. La bramosia della
ricerca ed il desiderio irrefrenabile di penetrare la materia, la
vita, il tempo e lo spazio per spiegare tutto fino all’ultimo dettaglio si scontrano comunque con le innumerevoli informazioni, interpretazioni, ideologie che non è possibile raccogliere
sotto una stessa egida, che – anzi – spesso sono in contrasto
l’una con l’altra. Fra queste contraddizioni sembra esserci
anche il conflitto fra fede e ragione.
La storia del mondo e dell’umanità viene descritta nella Bibbia
come un conflitto. La vita nel mondo non è soltanto rose e
fiori, ma neppure un cammino nelle tenebre. Sussiste, ed in
modo tale che la si può collegare al concetto di eternità. Ed
anche se questo cielo e questa terra dovessero scomparire, la
Bibbia sostiene comunque che Dio creerà un nuovo cielo ed
una nuova terra. Ciò che rimane come un punto fermo è la volontà creatrice di Dio e la sua potenza che si pone sempre contro ogni dissenso, preoccupazione, lotta e dubbio.
Non ultimo ci giunge il messaggio del versetto dell’anno che
annuncia di come la potenza di Dio trova spazio in coloro che
3
Nicht zuletzt auch in der Verheißung der Jahreslosung, dass
Gottes Kraft in denjenigen Menschen Raum findet, die sich
unterlegen fühlen oder den Herausforderungen der Mächte
dieser Zeit nicht in dem Maß gewachsen sind, die diese fordern und erzwingen wollen.
Weltuntergang oder nicht – wir werden es nach der Wintersonnenwende 2012 wissen. Wichtig ist, dass wir bis dahin unserem Wirken und unserem Leben einen Sinn gegeben
haben. Im Glauben, Lieben und Hoffen beieinander sein, nah
und fern, und Gottes Gerechtigkeit der Welt zugänglich halten: Darin mag unser Beitrag zur Katastrophenbewältigung in
vielen Bereichen liegen.
Unter Gottes Segen wünsche ich uns allen ein gutes und behütetes neues Jahr, dem noch viele folgen sollen.
si sentono più deboli o che non riescono ad opporsi alle sfide
delle potenze di questo mondo che, nella sfida, vogliono sottometterli.
Fine del mondo o meno, lo sapremo al prossimo solstizio d’inverno. Importante è dare un senso al nostro agire ed alla nostra vita fino a quel giorno. Restare insieme nella fede, nell’amore e nella speranza, vicini e lontani, e tenere aperte le
porte del mondo alla giustizia di Dio: in questo consiste il nostro contributo al superamento delle aspettative catastrofiche
in tanti campi.
Vi auguro di trascorrere, sotto la benedizione di Dio, un anno
nuovo felice e benedetto, un anno al quale seguiranno tanti
altri.
Il vostro
Ihr
Dekan Holger Milkau
Auch 2012 konnten wir wieder eine Graphik von Frau
Ingeborg Herold zur Titelblattgestaltung der ersten
MITEINANDER-Ausgabe des Kalenderjahres verwenden.
Herzlichen Dank! Dieses Mal fiel unsere Wahl nach einer
internen Umfrage auf einen viersprachig gestalteten Entwurf zur Jahreslosung: »Meine Kraft ist in den Schwachen
mächtig.«
Holger Milkau
Grazie mille! Anche per il titolo della prima edizione del
2012 di INSIEME potevamo scegliere tra diverse proposte
grafiche della Signora Ingeborg Herold. Quest’anno, la
nostra «giuria» estemporanea ha optato per un’interpretazione grafica quadrilingue del versetto dell’anno: «La mia
potenza si dimostra perfetta nella debolezza.»
ELKI • CELI
Rede zum 100. Geburtstag
von Idelmo Poggioli
am 20. Dezember 2011
Nel centenario della nascita
di Idelmo Poggioli
il 20 dicembre 2011
Ich könnte stundenlang über Idelmo Poggioli erzählen. Er
Io potrei parlare per ore di Idelmo Poggioli. La sua figura è apwar schon in meiner Kindheit ein wichtiger Teil meines Leparsa nella mia vita fin da quando ero bambino e posso dire
bens. Seine Lehre und
di essere vissuto alseine Worte haben mich
l’ombra dei suoi insehr beeinflusst. Idelmo
segnamenti e della
Poggioli besaß großes
sua parola. Aveva
Charisma und fesselte die
quel carisma necesAufmerksamkeit der Zuhösario a calamitare
rer auch während der lanla tua attenzione
gen Predigten, die so
anche nelle lunghe
manch einen schon ermüprediche che facedet den Kopf haben hänvano chinare il capo
gen lassen. Ich aber fühlte
a più di uno. Ma io
mich schon immer von seisono stato sempre
ner Ausdrucksweise und
attratto dal suo linder Kraft seiner Worte anguaggio e dal vigogezogen. Seine Lehre ist
re delle parole che
Von links nach rechts/Da sinistra a destra: Paolo Poggioli, Bernardo Mercolino, Jürg Kleemann
eine, in der ich mich verproferiva. Un insewurzelt fühle, und die ich heute als Zeugnis der bedingungsgnamento che mi si è radicato dentro e che oggi porto come
losen Liebe für die Botschaft des Evangeliums in mir trage.
segno testimoniale di un amore incondizionato per la verità
Dank Idelmo Poggioli habe ich das Evangelium zu lesen, zu
dell’Evangelo che lui mi ha insegnato a leggere, capire, interverstehen, zu interpretieren und zu lieben gelernt.
pretare ed amare.
4
Vor dem Fenster seines Arbeitszimmers im Hochparterre stanC’erano due poltrone dietro il davanzale di quella finestra al
den zwei Sessel. Und in einer Ecke des Zimmers hatte er ein
piano rialzato nella stanza del suo studio, dove in un angolo
Grammophon aufgestellt, um sonntags die Platte mit dem Gloaveva sistemato il grammofono per il disco delle campane che
ckengeläut abspielen zu lassen und über den auf dem höchsten
la domenica suonavano propagandosi da un altoparlante che
Punkt des Kirchendachs angebrachten Lautsprecher zu verbreiaveva allocato sulla parte più alta del tetto della chiesa. Seten. Wie oft saßen wir uns auf diesen zwei Sesseln gegenüber
dendo uno di fronte all’altro su quelle poltrone abbiamo diund diskutierten lebhaft und eingehend über tiefgründige perscusso, parlato e sviscerato problematiche intime e teologiche,
sönliche und theologische Fragen und/oder planten die soziaabbiamo pianificato il lavoro sociale, ho avuto il mio primo
len Tätigkeiten. Hier habe ich auch meine erste Entlohnung ercompenso per il lavoro svolto a pitturare prima l’insegna sul
halten, als ich zunächst
frontespizio del centro e
das Schild über dem
poi tutte le porte della
Eingangsbereich des
scuola che avevano una
Zentrums gemalt hatte
denominazione aula per
und später alle Schilder
aula di ciascuna delle città
an den Klassenzimmere delle comunità che avetüren mit den Namen
vano contribuito con le
der Städte und Gemeinloro offerte a realizzare gli
den beschriftete, die mit
arredi delle classi. Tanti
ihren Spenden zur jealtri sono passati dietro
weiligen Klasseneinrichquel davanzale, tanti altri
tung beigetragen hatsi sono seduti su quelle
ten. Auf diesen zwei
poltrone: molti Nicodemo
Stühlen saßen noch
(monaci e sacerdoti che
viele mit Idelmo Pogchiedevano aiuto ad Idelgioli zusammen: viele
mo per la loro conversione
Nikodemusse (Mönche
e per il loro futuro).
und Priester, die ihn bei
Lo spirito missionario che
ihrem Übertritt um Hilfe
muoveva Idelmo era di
baten).
stampo umanitario: lavoDer
missionarische
rava nel sociale con una
Geist, der Idelmo an- Paolo Poggioli, Dekan Holger Milkau in/a Torre Annunziata
propensione ed una pastrieb, war humanitärer Art. Er war im sozialen Bereich mit grosione che coinvolgeva chi anche casualmente entrava in conßer Leidenschaft und Energie sehr aktiv und bezog alle mit
tatto con il suo lavoro. Non aveva mai dimostrato timore per
ein, auch diejenigen, die eher zufällig mit seiner Arbeit in Bemancanza di sostegni economici, gli amici che gli si stringevarührung kamen. Er machte sich nie Sorgen um die finanzielle
no intorno erano tantissimi. Quando decise l’adesione alla
Seite seiner Projekte, denn er war von zahlreichen Freunden
chiesa Luterana, sembrò anche a noi, come era già per lui, lo
umgeben. Als er beschloss, dass die Gemeinde der Evangesbocco naturale di una professione di fede protestante nella
lisch-Lutherischen Kirche in Italien beitreten sollte, erschien
chiesa della Riforma. Diventare luterani fu per tutti motivo di
uns dies bald als die logische Einbindung im Rahmen der Weivanto e l’appartenenza fu subito convinta e definitiva. Era
terentwicklung unserer Gemeinde. Alle waren stolz, Lutheraquello della chiesa luterana un mondo germanico che forse
ner zu werden, wir fühlten uns sofort ohne Wenn und Aber
non ci apparteneva ma che forse aveva il suo fascino proprio
zugehörig. Die deutsche Welt der lutherischen Kirche war uns
in questa lingua nuova che non era solo il nuovo «linguaggio»
zwar fremd, die neue Sprache aber, die nicht nur die »Spradella Riforma a cui avevamo aderito. Fu quello di Idelmo e poi
che« der Reformation war, faszinierte uns trotz oder gerade
del suo collaboratore più valido, il pastore Leuzzi, un periodo
wegen ihrer Fremdartigkeit sehr. Die Zeit mit Idelmo und seidi forte sviluppo.
nem wichtigsten Mitarbeiter, Pfarrer Leuzzi, war von einer
La crescita è stata costante in tutti quegli anni in cui l’Italia
starken Gemeindeentwicklung begleitet.
usciva dalla grande crisi del dopoguerra e lavorare per la creDieses Wachstum hielt in den Nachkriegsjahren stetig an.
scita spirituale della gente semplice e meno abbiente era lo
Hauptziel der Mission von Idelmo Poggioli war es, für die spiriscopo principale della Missione di Idelmo Poggioli. Dalla chietuelle Weiterbildung der einfachen und ärmeren Menschen
sa sugli scogli era cresciuta una comunità forte e numerosa e
tätig zu sein. Mit der Zeit entstand eine starke und große Gequindi l’opera sociale che fu la prima pietra del grande lavoro
meinde. Grundstein für das Wachstum der Gemeinde am Golf
che avrebbe portato alla crescita delle Comunità del Golfo: la
war das Sozialwerk: die Schule in Torre del Greco, die auf
scuola a Torre del Greco, poi la chiesa sulla stalla* e la comueinem Stall* errichtete Kirche und die Gemeinde in Santa
nità di Santa Maria la Bruna, ma Torre Annunziata, con il loMaria la Bruna. Torre Annunziata aber mit seinen Gottesdienstcale di culto in via Oplonti, esprimeva la comunità più solida e
räumen in Via Oplonti war die älteste, am meisten gefestigte
antica per le affluenze di membri di preesistenti chiese di origiGemeinde, nicht zuletzt wegen des Zulaufs durch bereits zuvor
ni battiste e valdesi e fu la prima a godere della presenza di un
gegründete Baptisten- und Waldensergemeinden. Es war auch
pastore autenticamente luterano proveniente dalla Germania.
die erste der drei »Golfgemeinden«, die einen »Original« evanLa provenienza dal cattolicesimo di Idelmo Poggioli gli procugelisch-lutherischen Pfarrer aus Deutschland gestellt bekam.
rò motivi di saggezza e metodica che gli furono di grande
Dass er aus der katholischen Kirche kam, war für Idelmo Pogaiuto nell’inizio del nuovo percorso nel mondo protestante e
gioli hinsichtlich Methodik und Weisheit ein Vorteil beim Bebenché andasse modificando in cuor suo la disposizione alla lischreiten des neu eingeschlagenen Wegs in der evangelischen
turgia ed all’assetto estetico della chiesa, dell’altare, delle ap-
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Kirche. Und obgleich er Liturgie und Kirchenausstattung änderte, blieb er ein strenger und kraftvoller Prediger des Wort
Gottes und bekehrte viele zum reformierten Christentum.
Endgültig war Idelmo von seinem und unserem Übertritt zur
neuen Konfession überzeugt, als ein Kruzifix das Altarkreuz
und damit im Wesentlichen die theologische Symbolik ersetzt
hatte und die Grundsätze der freien und calvinistischen Kirchen nach der Logik der lutherischen Reformation verwandelt
hatte, und nachdem neue Themen mit neuen Ausdrucksformen diskutiert wurden. Idelmo Poggioli war somit der Vater
des italienischen, lutherischen Protestantismus.
Nie zuvor hatte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien
mehr als eine Kirche der in Italien lebenden Deutschen werden wollen. Der Beitritt der drei kleinen italienischsprachigen
Gemeinden »am Golf von Neapel« hat der Evangelisch-Lutherischen Kirche einen neuen Impuls und eine bis dahin ungeahnte, auch von den deutschen Gemeinden vielleicht damals nicht unbedingt erwünschte Sichtbarkeit verliehen.
Pfarrer Poggioli warb mit seinen Predigten unermüdlich um
neue Mitglieder. Auch im katholischen Umfeld und anderen
evangelischen Kirchen, mit denen er immer intensive Beziehungen unterhielt und die ihn und seine Arbeit sehr schätzten. Er beteiligte sich aktiv an der Gründung des evangelischen Krankenhauses in Ponticello und der Erfolg seiner Arbeit, an der sich seine Gemeinden mit großem Eifer und Einsatz beteiligten, war für alle deutlich sichtbar. Er unterstütze
nicht nur seinen ältesten Sohn bei dessen Entscheidung für die
seelsorgerische Mission. Heute gedenken die Gemeinden seiner mit Dankbarkeit und beweisen ihm ihre Verbundenheit im
Glauben, indem sie seinen 100. Geburtstag so feiern, wie es
einem großen und geliebten Menschen gebührt.
parenze, egli fu un predicatore rigoroso e vigoroso della Parola convertendo non pochi al cristianesimo riformato. Quando
la croce dell’altare divenne crocifisso e sostituì sostanzialmente il concetto teologico dei simboli convertendo i principi delle
chiese libere e calviniste in logica della riforma luterana e la
dialettica assunse nuovi temi e nuovi caratteri esplicativi Idelmo si sentì finalmente e liberamente convinto del suo e del nostro passaggio alla nuova confessione. Egli è stato dunque il
Padre del protestantesimo luterano italiano.
Mai prima la Chiesa Luterana in Italia aveva provato o tentato di uscire dalle sue chiese circoscritte all’ambito dei residenti tedeschi legati in vario modo ai lavori delle ambasciate o dei
residenti per motivi professionali. L’annessione delle tre piccole comunità che furono poi definite «del golfo» di fede luterana e di lingua italiana diede un nuovo impulso alla presenza
della chiesa evangelica luterana dandole una visibilità fin allora impensata e poco voluta dalle comunità tedesche.
Il pastore Poggioli fu instancabile propugnatore del proselitismo attraverso la predicazione: egli evangelizzava e convertiva anche negli ambienti cattolici e protestanti di altre denominazioni. I suoi rapporti con il clero e con le chiese intorno di
altre denominazioni furono sempre intensi e il suo lavoro ben
visto e apprezzato. Fu tra i promotori della fondazione di un
Ospedale Evangelico a Ponticelli e vide accrescere il frutto del
suo lavoro circondato dallo zelo e dalla partecipazione delle
sue comunità. Incoraggiò l’insorgere di vocazioni che stimolò
e promosse fino a coinvolgere il suo stesso primogenito a intraprendere la missione pastorale. Oggi le comunità riconoscenti lo ricordano con passione e gli dimostrano il loro attaccamento alla fede alla quale li ha indirizzati onorandone il
centenario della nascita come si può fare solo con gli uomini
illustri ed amati con gratitudine.
Bernardo Mercolino, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats
Evangelisch-Lutherische Gemeinde »Cristo Salvatore«,
Torre Annunziata
Übersetzung: Kerstin Gros
Bernardo Mercolino, Presidente consiglio di chiesa Comunità
Evangelica Luterana «Cristo Salvatore»,
Torre Annunziata
* [Anmerkung der Redaktion: Bevor die jetzige Kirche und die
Schule gebaut wurden, benutzte die kleine Gemeinde in S.
Maria la Bruna einen Raum über dem Stall eines Gemeindemitglieds als »Kirche«. Mehr stand damals nicht zur Verfügung.]
* [Nota della Redazione. Prima che fossero costruite la chiesa
e la scuola, la piccola comunità di Santa Maria la Bruna
usava i locali sopra una stalla di uno dei suoi membri come
«chiesa». Era tutto quello che si aveva a disposizione, all’epoca.]
Anlässlich der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag Idelmo
Poggiolis hielt auch Jürg Kleemann, sein ehemaliger Kollege und Wegbegleiter, einen freien Vortrag über den Gründer der »Gemeinden am Golf«. Sein aus den Vortragsstichpunkten rekonstruierter Artikel wird in der nächsten
MITEINANDER/INSIEME-Ausgabe erscheinen.
In occasione del centenario dalla nascita di Idelmo Poggioli intervenne anche Jürg Kleemann, suo collega pastore e
accompagnatore di viaggio di una volta, con un discorso
sul fondatore delle «Comunità del Golfo». Il suo intervento,
che trasforma gli appunti in un articolo per INSIEME/
MITEINANDER, sarà pubblicato sul prossimo numero.
Charakterschwäche ist der einzige Fehler,
der sich nicht korrigieren lässt.
La debolezza di carattere è l'unico difetto che non si possa correggere.
François de La Rochefoucauld (1613-1680)
www.frasicelebri.it
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Wie entsteht
MITEINANDER/INSIEME?
Come nasce
MITEINANDER/INSIEME?
Am Anfang steht der Redaktionsschluss, denn die Artikel müssen bis zur ihrer Veröffentlichung noch übersetzt und redaktionell bearbeitet werden. Oft suchen wir noch geeignete Bilder
heraus, stellen Rückfragen, klären Zweifel. Dazu benötigen wir
einige Tage Zeit. Weitere Tage vergehen, bis die einzelnen Artikel in der Druckerei zu einem Gesamtlayout zusammengefügt und anschließend mehrmals von der Redaktion – unter
Einbeziehung der Autorinnen und Autoren – durchkorrigiert
werden. »Dieses Bild bitte etwas größer«, »Bitte keine Silbentrennung an der Stelle«, »Hier fehlt die Angabe x« … So geht
das eine Weile hin und her. Internet sei Dank, haben alle Beteiligten Texte und Bildmaterial innerhalb weniger Augenblicke
vorliegen und können im stillen Kämmerlein weiter feilen, bis
alles unseren hohen Ansprüchen genügt. Irgendwann wird
die Ausgabe zum Druck freigegeben. Anschließend dauert es
noch ein paar Wochen, bis die Heftausgaben fertig gedruckt
und versandbereit sind. Ab dann ergeben sich erhebliche Unterschiede bei den Zustellungszeiten.
Der Redaktionsschluss ist bei einigen Ausgaben besonders
wichtig, bei anderen können wir ein wenig flexibler auf
Nachzügler reagieren. Die Ausgabe Nummer 2/2012
(April/Mai) soll zum Beispiel rechtzeitig vor Ostern und zur
Einstimmung auf die ELKI-Synode bei Ihnen ALLEN eintreffen,
deshalb muss der Redaktionsschluss vor dem 1. März 2012
liegen. Bitte beachten Sie diesen Stichtag, falls Sie uns einen
Artikelvorschlag oder einen Veranstaltungshinweis schicken
möchten.
Tutto parte dalla chiusura della redazione, visto che bisogna
tradurre e redigere gli articoli prima della loro pubblicazione.
Spesso cerchiamo ancora delle immagini adatte, chiediamo ulteriori informazioni, chiariamo eventuali dubbi. Tutto questo ci
richiede diversi giorni. Ci vogliono altri giorni ancora prima
che il materiale «grezzo» si trasformi in tipografia in una
prima, seconda … bozza che a sua volta viene corretta e migliorata a più riprese dalla redazione, coinvolgendo anche i
nostri autori e le nostre autrici. «La foto va ingrandita» – «evitiamo di dividere quella parola» – «qui manca il nome x» …
per un poco si va avanti così. Grazie all’internet, tutti gli interessati ricevono in pochi istanti il materiale in questione e possono continuare a «limare» tutto fin quando non arrivi vicino
ai nostri standard sempre più elevati. Prima o poi, il «via!» alla
stampa. Da quel momento ci vogliono ancora alcune settimane prima che MITEINANDER/INSIEME sia stampato su carta e
pronta per la spedizione. Da lì in avanti, ci sono grandi differenze nei tempi di consegna.
In alcuni casi, dobbiamo essere abbastanza «fiscali» per
quanto riguarda la data per la chiusura della redazione, per
altre edizioni possiamo essere più flessibili. La prossima edizione (2/2012 per aprile/maggio) dovrebbe arrivare in tempo DA
TUTTI VOI entro Pasqua e per prepararci mentalmente al Sinodo della CELI. Gli articoli dovranno quindi giungerci entro il
1° marzo 2012 – chi avesse intenzione di mandarci un contributo o segnalarci un appuntamento importante, è pregato di
rispettare questa scadenza.
Ausgabe/Edizione
Für/Periodo
Redaktionsschluss/Chiusura della Redazione
3/2012
Juni-Juli / giugno-luglio
5. Mai 2012 / 5 maggio 2012
4/2012
August-September / agosto-settembre
15. Juni 2012 / 15 giugno 2012
5/2012
Oktober-November / ottobre-novembre
5. September 2012 / 5 settembre 2012
6/2012
Dezember-Januar / dicembre-gennaio
15. Oktober 2012 / 15 ottobre 2012
1/2013
Februar-März / febbraio-marzo
5. Januar 2013 / 5 gennaio 2013
RADIO
Ogni domenica mattina,
alle 7.30, su RAI Radiouno, «Culto Evangelico»
propone una
predicazione, notizie dal
mondo evangelico, appuntamenti e
commenti di attualità.
Le trasmissioni possono essere riascoltate
collegandosi al sito di RAI Radiouno,
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sulla teologia e la chiesa
luterana». E cosa c’è di più
bello che riflettere su Dio
e la sua rivelazione?
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Lutero etc.
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Einführungsgottesdienst für
Pfarrer Schwalbe in Bari
Am 4. Dezember 2011,
dem zweiten Advent,
wurde Pfarrer Helmut
Schwalbe in der Waldenser-Kirche in Bari
mit einem feierlichen
Gottesdienst in die Gemeinde eingeführt.
Die kleine Kirche war bis
auf den letzten Platz besetzt, als der Gottesdienst
um 11 Uhr begann. Unter
den Teilnehmern waren
auch die deutsche Honorarkonsulin in Bari, Caterina Calia, Giovanni Arcidiacono, Präsident der FCEPL (Federazione delle Chiese Evangeliche di Puglia e Lucania) sowie zahlreiche Mitglieder der Waldenser-Gemeinde und deren Pastor Francesco Carri. Er
war es auch, der Pfarrer Schwalbe in der
»evangelischen Diaspora« Apulien begrüßte
und einen Willkommensbrief von Winfrid
Pfannkuche, Superintendent der Waldenser
in Süditalien, verlas.
Der Gottesdienst selbst wurde von Dekan
Holger Milkau geleitet und zweisprachig gestaltet. Ein sehr schöner, feierlicher Moment
war die offizielle Beauftragung von Pfarrer
Schwalbe und die Erteilung des Segens für
seine zukünftige Gemeindearbeit. Auch die
gemeinsame Feier des Abendmahls in dieser Gruppe von
Gleichgesinnten, die etwas Neues aufbauen wollen, war sehr
berührend.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es im Nebenraum
einen kleinen Umtrunk. So ergab sich unkompliziert die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Gemeinsamkeiten festzustellen und sich etwas kennen zu lernen. Wir sind
eine relativ gemischte Gruppe,
was unterschiedliche Wünsche
und Vorstellungen bedeuten
kann, aber auch ein sich ergänzendes Miteinander, verschiedene Ideen und Ansätze, den Gemeindeaufbau zu begleiten und
zu unterstützen.
Es freut uns, dass es mit Pfarrer
Schwalbe nun die Möglichkeit
gibt, eine aktive evangelisch-lutherische Gemeinde in Bari und
Apulien zu haben, mag sie auch (zunächst) noch klein sein.
Teil der Entstehung einer neuen Gemeinde zu sein, ist eine
bereichernde Erfahrung und es ist spannend zu sehen, was
daraus werden kann und wird. Wir können die Zukunft gemeinsam gestalten!
Simone Wenzel
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Culto d’insediamento solenne
per il Pastore Schwalbe a Bari
In data 4 dicembre 2011, al secondo Avvento, con
un culto nella Chiesa Valdese di Bari, il Pastore luterano Helmut Schwalbe è stato solennemente introdotto alla sua carica presso il progetto di fondazione di una comunità.
Quando, alle 11, il culto è iniziato, la piccola chiesa era già occupata fino all’ultimo posto. Il culto
stesso è stato celebrato in italiano ed in tedesco
dal Decano Holger Milkau.
Tra i partecipanti figuravano la Console onoraria
della Repubblica Federale Tedesca a Bari, Caterina
Calia, Giovanni Arcidiacono, Presidente della
FCEPL (Federazione delle Chiese Evangeliche di
Puglia e Lucania) nonché numerosi membri della
comunità valdese con il loro pastore Francesco Carri. Infatti, è
stato proprio quest’ultimo a dare il benvenuto nella «diaspora
evangelica» in Puglia, leggendo a tutti la lettera di benvenuto
da parte di Winfrid
Pfannkuche, Sovraintendente dei valdesi
nell’Italia Meridionale.
Abbiamo vissuto un
momento particolarmente bello e solenne
durante l’insediamento e la benedizione del
Pastore Schwalbe per
il suo futuro incarico
nella comunità. Altrettanto toccante è stata anche la Santa Cena in mezzo ad un
gruppo unito dallo stesso spirito di un progetto comune nel costruire qualcosa di nuovo.
Dopo il culto, nella sala accanto è stato offerto un piccolo rinfresco informale che dava la possibilità di scambiarsi due parole, trovare dei punti in comune e conoscersi meglio. Il nostro
gruppo risulta abbastanza misto, un fatto che si fonda forse
su desideri ed ideali diversi, ma che
comporta anche la chance di unire
approcci diversi nel comune progetto di accompagnare e far prosperare la comunità nella sua crescita.
Siamo lieti di avere a disposizione
una comunità evangelica luterana
a Bari e in Puglia, anche se partiamo (per ora) con un gruppetto dai
piccoli numeri. Essere parte di una
comunità in via di fondazione rappresenta un’esperienza che ci arricchisce: possiamo essere curiosi di scoprire le potenzialità e la loro realizzazione. Insieme
riusciremo a plasmare il futuro!
Simone Wenzel, Bari
Traduzione: Sabine Wolters
Gemeinde-Aufbau-Projekt
Apulien hat begonnen – mit
Pastor Helmut Schwalbe
È iniziato il progetto di costruzione di una comunità in Puglia
– con il pastore Helmut Schwalbe
Mitten im November bin ich für zwei Wochen zum Sprachkurs nach Rom gefahren. In diesem Jahr war wunderschönes
trockenes und sonniges Wetter, eine gute Motivationsgrundlage zum Erlernen der italienischen Sprache. Natürlich reicht
ein erster Kurs nicht aus, um in Süditalien über die Kontakte
mit deutschsprachigen Menschen hinaus wirklich zu arbeiten.
Meine Vorstellung in der Gemeinde war langfristig für den
zweiten Advent geplant. In diesem zweisprachigen Gottesdienst in der Waldenserkirche in Bari hat die ungefähr 50köpfige Gemeinde unter der liturgischen Leitung von Herrn
Dekan Holger Milkau mich und unsere gemeinsame Arbeit mit Gebet und der Bitte
um Gottes Segen offiziell auf den Weg gebracht. Meine Aufgabe ist es, hier in Bari
und ganz Apulien für die ELKI eine neue Gemeinde aufzubauen. Auch der Waldenserpastor, Francesco Carri, sowie der Präsident
der FCEPL (Federazione delle Chiese Evangeliche di Puglia e Lucania), Giovanni Arcidiacono, fanden ermutigende Worte für mich
und unseren Weg zu einer neuen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Apulien.
Wie kam ich an diese Aufgabe? Im vergangenen Sommer erreichte mich die Anfrage
über die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland). Ich verliebte mich sofort in diese Aufgabe, konnte Deutschland aufgrund persönlicher Verpflichtungen noch nicht sofort verlassen – aber jetzt bin ich da!
Seit zwei Jahren bin ich im Ruhestand – und das mit jetzt 60
Jahren. Aufgewachsen bin ich in Lübeck; mehr als 30 Jahre
war ich Gemeindepfarrer in Westfalen (Bielefeld, Soest,
Unna). Mit dem Eintritt in den Vorruhestand bin ich mit meiner Frau Beate nach Rosenheim gezogen (Sie bleibt in Rosenheim, wir werden mit Besuchen eine »Fernbeziehung«
leben). Jetzt bin ich für eine völlig neue Tätigkeit in die von
der ELKI angemietete Wohnung in Bari gezogen und versuche, erste Kontakte zu knüpfen, erste Schritte zu gehen ...
Zu den ersten Erlebnissen in Bari gehörte der Nikolaus-Tag.
Seit mehr als 900 Jahren sind ja die Gebeine des Heiligen Nikolaus in Bari – zumindest das, was man damals dafür hielt.
So machte ich mich an diesem Vormittag, zwei Tage nach
meiner »Einführung«, auf zur katholischen Basilika San Nicola. Schon von weitem ist der starke Autoverkehr zu erkennen,
etliche Busse, Markttreiben am »Lungomare« vor dem Tor
zum Kirchplatz hin. Bettler stehen, sitzen, spielen Violine oder
Akkordeon...
Auf dem Kirchplatz mit typisch italienischen Aufbauten zur Illumination herrscht ein buntes Treiben, aber durchaus mit
gedämpftem Schaum, nicht so sehr Volksfest – das gibt es
wohl mehr im Mai, wenn man die Überführung der Gebeine
nach Bari im Jahre 1087 feiert.
Ich entdecke, dass von 6.00 bis 13.00 Uhr zu jeder vollen
Stunde eine Santa Messa zu Ehren von S. Nicola gefeiert
wird. Ich entdecke auch, dass die orthodoxe Kirche erst am
19. Dezember Nikolaus feiert – na ja, an den Julianischen Kalender hatte ich wirklich nicht gedacht.
A metà novembre sono stato due settimane a Roma per seguire un corso di lingua. Il tempo magnifico, secco e soleggiato di
quest’anno, era una buona motivazione per imparare la lingua italiana. Naturalmente un primo corso non basta per
poter lavorare veramente in Italia meridionale stabilendo contatti al di là di quelli con persone che parlano il tedesco.
La mia presentazione alla comunità era prevista per la seconda domenica d’avvento, il 4 dicembre 2011. In questo culto
bilingue celebrato nella chiesa valdese di Bari la comunità di
circa 50 persone sotto la direzione liturgica del Decano Holger
Milkau ha sancito ufficialmente con
la preghiera e la benedizione di Dio il
nostro lavoro comune. Il mio compito è quello di avviare una nuova comunità della CELI qui a Bari per tutta
la Puglia. Anche il pastore valdese,
Francesco Carri, così come il presidente della FCEPL (Federazione delle
Chiese Evangeliche di Puglia e Lucania), Giovanni Arcidiacono, hanno
trovato parole incoraggianti per me
e il cammino verso una nuova comunità evangelica luterana in Puglia.
Come sono arrivato a questo incarico? L’estate scorsa mi è giunta la richiesta da parte della EKD
(Evangelische Kirche in Deutschland). Mi sono entusiasmato
subito per questo incarico, tuttavia non ho potuto lasciare repentinamente la Germania per motivi personali, ma ora eccomi qui!
Da due anni sono in pensione e ora ho 60 anni. Sono cresciuto a Lubecca; per più di 30 anni sono stato pastore delle comunità in Westfalia (Bielefeld, Soest, Unna). Dopo il mio prepensionamento mi sono trasferito con mia moglie Beate a Rosenheim (lei resta a Rosenheim, vivremo una «relazione a distanza», andandoci a trovare). Ora sono responsabile di
un’attività totalmente nuova e mi sono trasferito a Bari nell’appartamento che è stato affittato per me dalla CELI e cerco
di stabilire i primi contatti, di fare i primi passi.
Una delle mie prime esperienze a Bari è stata la giornata di S.
Nicola. Da più di 900 anni infatti i resti mortali di S. Nicola, o
almeno quelli che allora si reputavano tali, si trovano a Bari.
Così quella mattina, due giorni dopo il mio «insediamento»,
mi avvio verso la Basilica cattolica di San Nicola. Già da lontano si può notare l’incremento del traffico, numerosi bus, il
mercanteggiare sul «lungomare» davanti alla porta che conduce alla piazza della chiesa. Ci sono mendicanti in piedi, seduti, che suonano il violino o la fisarmonica.
Nella piazza della chiesa con tipici allestimenti italiani per l’illuminazione c’è un gran via vai, ma senz’altro un’atmosfera
più contenuta, meno festa popolare come succede a maggio,
quando si celebra la traslazione a Bari dei resti mortali del
santo nell’anno 1087.
Scopro che dalle 6.00 alle 13.00 viene celebrata ogni ora una
Santa Messa in onore di S. Nicola e, che la Chiesa ortodossa
celebra S. Nicola appena il 19 dicembre, eh già, non avevo
proprio pensato al calendario giuliano.
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Die Kirche ist zu jeder Stunde gedrängt voll mit sicherlich 600
Leuten, viel Lauferei, Handy-Klingeln, Kinder-Rufen. Gruppen
mit eigenen Erkennungszeichen und Standarten (Pilgervereine usw.) kommen geschlossen nach vorne. Eine Gruppe ruft
laut einen Gruß zur Statue des Nikolaus. Lauter Beifall der Gemeinde. In diesem Trubel hält der Priester eine Predigt, in der
er die Einheit der Christen betont (Eph 4: »... ein Glaube,
eine Taufe, ein Gott und Vater aller ...«), und zelebriert das
Heilige Mahl.
Später folge ich dem vorher schon erkundeten Extraweg zur
Krypta. Ich habe Glück! Die Warteschlange ist nur kurz, ich
kann das Allerheiligste der Nikolaus-Verehrung in Ruhe betrachten: den Schrein in der Krypta, in dem wohl die Gebeine
sind. Angesichts der intensiven Verehrung um mich herum
kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, an einer herausragenden Glaubensstätte der Christenheit zu sein.
Vor dem Schrein liegt Geld – Münzen und Scheine (auch 50
Euro-Scheine!) – und ein Kärtchen, das wie ein Fahrschein
aussieht. Ich kann mir das Lächeln nicht verkneifen bei dem
Gedanken, wohin Nikolaus wohl fahren soll ...
Am Abend erlebe ich dann noch den Anfang der Prozession
mit der Statue des Heiligen Nikolaus. Der Platz vor der Basilika
ist voll, eigentlich mehr als voll. Ich dränge mich auf den Platz
und erkenne es als unschätzbaren Vorteil, länger gewachsen
zu sein als die meisten Italienerinnen und Italiener. Mein Platz
bietet eine tolle Übersicht. Dann kommt Bewegung in die
Menge: Aus der Kirche kommen die ersten Menschen, untrügliches Zeichen, dass nun die Prozession beginnt. Kurz darauf wird das Erscheinen der Nikolaus-Statue im Mittelportal
der Kirche mit tosendem Beifall bedacht. Die Prozession sucht
ihren Weg: Vorweg singend die schon vom Vormittag bekannten Pilgergruppen und Nikolaus-Vereine mit ihren Standarten,
dann die Männer mit der Nikolaus-Statue auf den Schultern,
dann eine große Bläsergruppe, die mich an bayerische Volksmusik denken lässt, die aber italienisch-schmissige Musik
spielt. Und der Weg wird freigemacht genau dort, wo ich
stehe – die Prozession führt also direkt an mir vorbei. Ich hätte
– wie so manche Frau in meiner Nähe – den Sockel der Statue
berühren können. Hinter mir hat ein Mann seinen Fotoapparat erhoben und ruft der Nikolaus-Statue zu: »Ridi, Nicola,
ridi!« San Nicola hat gewiss gelächelt – wofür ein kleinasiatischer Bischof von vor mehr als 1600 Jahren herhalten muss!
Die süditalienische Frömmigkeit, die auch die Personalisierung
einer Heiligenstatue einschließt, ist mir doch fremd.
Ich freue mich auf viele Begegnungen, Gespräche, Besuche,
Gottesdienste – auf all das, was Gemeinde für uns Evangelische
ausmacht. Bari wird mir zur Heimat für die kommenden eineinhalb Jahre – ich bin sicher, dass diese Zeit für die neue Gemeinde in Apulien und für mich eine denkwürdige Zeit wird!
Helmut Schwalbe, Pastor in Bari
La chiesa è affollatissima ad ogni ora, ci sono sicuramente
600 persone, cellulari che suonano, bambini che strillano.
Gruppi con propri contrassegni e stendardi (associazioni di
pellegrini ecc.) avanzano compatti. Un gruppo rivolge un saluto a voce alta alla statua di S. Nicola. La comunità applaude
fragorosamente. In questo caos il prete tiene una predica in
cui sottolinea l’unità dei cristiani (Efesini 4: «... una sola fede,
un solo battesimo. Un solo Dio Padre di tutti ...»), e celebra la
Santa Cena ...
Più tardi seguo il percorso che avevo già scoperto prima per
raggiungere la cripta. Sono fortunato: la coda per entrare è
breve, posso osservare con calma le reliquie di S. Nicola: nella
cripta si trova la teca dove probabilmente ci sono i suoi resti
mortali. Data la venerazione che vedo intorno a me non posso
trattenermi dal pensare di trovarmi in un uno dei più eccezionali luoghi di culto del Cristianesimo.
Davanti alla teca ci sono soldi, monete e banconote (anche
una banconota da 50 Euro!) ed un cartoncino, che sembra essere un biglietto. Non posso trattenermi dal sorridere pensando a dove possa mai andare S. Nicola …
La sera assisto anche all’inizio della processione con la statua
di S. Nicola. La piazza davanti alla basilica è piena, anzi più
che piena. Mi faccio largo nella piazza e considero un vantaggio impagabile il fatto di essere più alto della maggior parte
degli italiani. Il mio posto mi permette di vedere benissimo. Poi
la massa comincia a muoversi: dalla chiesa arrivano le prime
persone, segnale inequivocabile che ora inizia la processione.
Poco dopo appare la statua di S. Nicola nel portale centrale
della chiesa e viene accolta da un applauso scrosciante. La
processione si fa strada: in testa si trovano i gruppi che cantano di pellegrini ed associazioni di S. Nicola con i loro stendardi, poi gli uomini con la statua di S. Nicola sulle spalle, seguiti da una banda di fiati, che mi ricorda la musica popolare bavarese, ma che suona musica italiana piena di brio. La strada
viene liberata proprio dove mi trovo io, la processione mi
passa quindi direttamente davanti. Avrei potuto toccare il piedistallo della statua, come ha fatto qualche donna che mi
stava vicino. Dietro di me un uomo ha alzato la sua macchina
fotografica e ha urlato alla statua di S. Nicola: «Ridi, Nicola,
ridi!» San Nicola ha sicuramente sorriso, che gli tocca fare a
un vescovo dell’Asia minore di più di 1600 anni fa! La religiosità dell’Italia meridionale che include anche la personalizzazione della statua di un santo, mi è ancora estranea.
Mi rallegro per i tanti incontri, discorsi, visite, culti che ci saranno, per tutto quello che per noi evangelici vuol dire comunità. Bari sarà la mia casa per il prossimo anno e mezzo e
sono certo che sarà un periodo memorabile sia per la nuova
comunità in Puglia che per me!
Helmut Schwalbe, pastore a Bari
Traduzione: Maria Clara Finetti
So können Sie mich erreichen / Ecco le mie coordinate per il contatto
Pastorenwohnung, auch für Gemeindeaktivitäten:
Alloggio pastorale, anche per attività della comunità:
Pastore Helmut Schwalbe, Via Maranelli 7, 70125 Bari,
tel. (080) 5021317, Mobil/Cell. 339 3775109 - [email protected]
Gottesdienst einmal monatlich/Culto una volta al mese:
Chiesa Valdese, Corso Vittorio Emanuele II, 138, 70122 Bari.
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✃
Neapel, den 16. Januar 2012
Liebe Synodale, liebe Mitglieder, Partner und Freunde der ELKI,
hiermit berufe ich die 1. Sitzung der XXI. Synode der ELKI ordnungsgemäß ein.
Sie wird vom 25.‐29. April 2012 in Rom, Executive Style Hotel, Via di Torre Rossa 80, 00165
Roma, Tel.06 66.10.551, (www.esh‐hotel.com) stattfinden.
Die Synode beginnt am Mittwoch, dem 25. April, um 16.00 Uhr mit dem Gottesdienst und
endet am Sonntag, dem 29. April, um 12 Uhr.
Anmeldungen sollen bis zum 23. März 2012 im Dekanat der ELKI, Via Aurelia Antica 391,
00165 Rom, e‐mail: [email protected] eingegangen sein.
Dies ist eine Wahlsynode. Das Präsidium der Synode und die Laienmitglieder des
Konsistoriums werden neu gewählt. Neben der Abwicklung der normalen Tagesgeschäfte
wird sich die Synode mit dem Thema der Migration beschäftigen.
Mit dem Wunsch für eine fruchtbare Zusammenarbeit freue ich mich darauf, Sie in Rom zu
sehen.
Mit freundlichen Grüssen,
✃
_______________
CHRISTIANE GROEBEN
Präsidentin der Synode
Napoli, 16 gennaio 2012
Cari sinodali, cari membri, partner e amici della CELI,
con la presente convoco la 1° seduta del XXI Sinodo della CELI come stabilito dal
regolamento.
Essa avrà luogo dal 25 ‐29 aprile 2012 a Roma, presso l’Executive Style Hotel, via di Torre
Rossa 80, 00165 Roma, Tel.06 66.10.551, (www.esh‐hotel.com).
Il Sinodo avrà inizio mercoledì, 25 aprile, alle ore 16 con il culto e terminerà domenica, 29
aprile, alle ore 12.
Le iscrizioni dovranno pervenire entro e non oltre il 23 marzo 2012 al Decanato della CELI,
Via Aurelia Antica 391, 00165 Roma, e‐mail [email protected].
Questo sarà un sinodo con elezioni. Saranno, infatti, eletti la presidenza del sinodo e i
membri laici del Concistoro. Oltre allo svolgimento dei lavori di normale amministrazione il
Sinodo si occuperà anche del tema dell’emigrazione.
Certa che svolgeremo insieme un lavoro proficuo ed in attesa di vedervi a Roma, vi saluto
cordialmente,
________________
CHRISTIANE GROEBEN
Presidente del Sinodo
»Von Walfischen, Seemännern
und Angsthasen«
«Di balene, marinai
e fifoni»
Familienfreizeit auf Elba im August 2012
Campo estivo per famiglie all’Elba agosto 2012
Jetzt anmelden!
Prenotatevi ora!
Vom 24. bis 31. August dreht sich bei der Familienfreizeit der
ELKI auf Elba alles ums Meer. Auf der toskanischen Insel, die
einst Napoleon gehörte, wollen wir gemeinsam Schätze
heben, nach alten Wracks Ausschau halten und eine Piratenprüfung ablegen. Daneben hören wir täglich Geschichten
von einem Mann namens Jona, der das Weite sucht und so
manches Abenteuer mit Seemännern und einem Walfisch erlebt. Auf der Freizeit, die offen ist für große und kleine Familien, Alleinerziehende, aber auch Großeltern mit Enkeln, gibt
es neben vielen Entdeckungen in der Gruppe auch Zeit für eigene Erkundungen.
Dal 24 al 31 agosto 2012 si svolgerà all’Elba il campo estivo
per famiglie della CELI all’insegna del mare. Nell’isola toscana, che un tempo apparteneva a Napoleone, vogliamo
cercare insieme dei tesori e vecchi relitti e superare un esame
di pirateria. Inoltre ascolteremo ogni giorno storie di un uomo
chiamato Giona, che prende il largo e vive alcune avventure
insieme a marinai ed a una balena. Il campo estivo è aperto
a piccole e grandi famiglie, genitori single, ma anche a
nonni con nipotini, e oltre a molte scoperte da fare in gruppo
c’è anche del tempo a disposizione per esplorazioni individuali.
Wir werden in Meeresnähe in dem Gästehaus der Waldenserkirche in dem kleinen Dörfchen Rio Marina zu Gast sein
(www.casariomarina.it). Die Anfahrt wird von den einzelnen
Familien selbst organisiert.
Für Unterkunft und Halbpension in Familienzimmern bezahlen
• Erwachsene 350 Euro,
• Kinder ab 5 Jahre 150 Euro,
• Kinder von 1 bis 5 Jahre 130 Euro,
• ab dem 3. Kind zahlen Familien 50 Euro.
Saremo alloggiati vicino al mare nella foresteria della
Chiesa valdese nel piccolo paese di Rio Marina (www.
casariomarina.it). Il viaggio è organizzato individualmente.
Per l’alloggio e la mezza pensione
• gli adulti pagano 350 Euro,
• i bambini sopra i 5 anni 150 Euro,
• i bambini da 1 a 5 anni 130 Euro,
• a partire dal 3° bambino 50 Euro.
Die Fahrt wird von der ELKI bezuschusst.
Il campo viene gestito dai pastori Bernd Prigge (Venezia),
Ulrike Hesse e Uwe Habenicht (Ispra-Varese).
Die Leitung haben die Pastoren Bernd Prigge aus Venedig,
Ulrike Hesse und Uwe Habenicht aus Ispra-Varese.
Weitere Infos bei:
• Bernd Prigge: [email protected], Tel. 049/8668929
• Ulrike Hesse und Uwe Habenicht:
[email protected], Tel. 0332/700371
Il viaggio viene sovvenzionato dalla CELI.
Ulteriori informazioni ed iscrizione:
• Bernd Prigge/Ufficio pastorale Venezia:
[email protected], tel. 049/8668929
• Ulrike Hesse e Uwe Habenicht/Ufficio pastorale Ispra/Varese:
[email protected], tel. 0332/700371
Das Anmeldeformular erhalten Sie beim Pfarramt in IspraVarese unter [email protected]
Il modulo d’iscrizione lo potete richiedere presso l’ufficio
pastorale ad Ispra-Varese scrivendo a
[email protected]
Da die ELKI für eventuelle Ausfallgelder einstehen muss, noch
folgender Hinweis: Bei einem Reiserücktritt innerhalb von drei
Monaten vor der Freizeit müssen 70 Prozent, in der letzten
Woche vor der Reise 90 Prozent des Teilnehmerbeitrages von
den Angemeldeten gezahlt werden, sofern die Plätze nicht
noch anderweitig vergeben werden können.
Dato che la CELI deve rispondere di eventuali annullamenti vorremmo avvisarvi che in caso di annullamento del viaggio da
parte degli iscritti entro 3 mesi prima del campo estivo questi ultimi devono saldare il 70 percento, nell’ultima settimana prima
del viaggio il 90 percento della quota di partecipazione. A meno
che i posti non possano essere occupati da altre persone.
13
Gemeindeakademie
September 2011 – Rückblick
Accademia Comunitaria
settembre 2011 – retrospettiva
Auch 2011 war die Gemeindeakademie ein Erfolg. Grundthema waren die Erde, der Ton und der Mensch, der – aus
Erde geschaffen – sie bepflanzt, sie durchwandert, ihre Kraft
für sich benutzt, sie mit seinen Händen knetet; und, selber
Schöpfer, ihr so viel abnimmt, dass er den Planeten in Gefahr
bringt.
Durch Lektüren (ein schönes Beispiel ist der Psalm »Die Erde
ist des Herrn«), Diskussionen (»Ich bin ein Gast auf Erden«
oder »Die Spiritualität der Erde«), durch Singen (die Wahl der
Lieder brachte uns stufenweise zu dem ergreifenden Text des
Indianerhäuptlings Seattle von 1854), einen vorahnungsvollen Film (...), Töpfern und Wandern kam die Gruppe etappenweise der Erde, der Natur näher. Meditation, manuelles
Arbeiten und körperliche Bewegung in der wunderschönen
Umgebung der Riviera di Levante – die von der Flutkatastrophe noch nicht heimgesucht war – ließ uns zum Schluss unsere persönliche Verantwortung für die uns anvertraute
Schöpfung erkennen. Die Überschwemmung im Oktober
brachte uns allen leider die Leichtfertigkeit der Menschen im
Umgang mit der Erde vor Augen.
Nun aber gebührt nicht nur Pastor Möslein ein besonderer
Dank: Er hat unser Treffen hervorragend vorbereitet und seinen Ablauf aufs beste begleitet. Auch Frau Katharina Steinhäuser, der Töpferin, sei Dank: Durch sie wurde Hand und Fuß,
Blatt und Zweig in unseren Fingern Gegenstände aus Ton.
Alle Teilnehmer/innen, ob aus Nord oder Süd, sind sich einig:
Die Gemeindeakademie war ein gelungenes Zusammensein,
das Menschen zusammengebracht und ihnen Kraft und Mut
zur Bewältigung der Zukunft gegeben hat.
Wir freuen uns auf das Wiedersehen 2012.
Marie-Luise Gallung Martini
Anche questa volta, l’Accademia Comunitaria è stato un successo. A condurci attraverso le attività è stato il tema della
Terra, dell’argilla e dell’uomo che, creato dalla terra, la coltiva, l’attraversa camminando, sfrutta la sua forza, la lavora
con le mani e, diventando egli stesso creatore, le toglie tanto
da mettere a repentaglio il Pianeta.
Il gruppo si è avvicinato man mano alla Terra tramite letture
(vedi l’esempio del salmo 24: «Del Signore è la Terra»), discussioni («Sono ospite sulla terra» oppure «la spiritualità della
terra«), canti (portandoci passo a passo verso il testo commovente del grande capo indiano Seattle del 1854), una previsione del film premonitorio, lavorando con l’argilla, camminando. La meditazione, il lavoro manuale e il movimento fisico
nell’ambiente bellissimo della Riviera di Levante (prima che arrivasse l’inondazione), tutto quanto ci faceva riconoscere la
nostra responsabilità personale nei confronti del Creato a noi
affidato. Poco dopo, l’alluvione ci avrebbe illustrato con forza
le conseguenze della nostra leggerezza irresponsabile nei confronti della terra.
Naturalmente, ringraziamo di cuore il Pastore Möslein che ha
preparato così bene l’incontro, accompagnandolo perfettamente in ogni sua fase. Un particolare grazie va alla Signora
Katharina Steinhäuser, la ceramista – con il suo aiuto, mano e
piede, foglia e ramo nascevano come oggetti riconoscibili dalle
nostre dita a contatto con l’argilla.
Tutte le partecipanti, tutti i partecipanti, dal Nord e dal Sud,
sono d’accordo: l’accademia comunitaria è stata un successo
che ha unito le persone e conferito a tutti forza e coraggio per
affrontare il futuro.
A quando la prossima nel 2012?
Marie-Luise Gallung Martini
V E R A N S T A LT U N G S K A L E N D E R • A P P U N T A M E N T I
Gemeindeakademie – Vorschau
»Mit Herzen, Mund und
Händen«
in diesem Jahr wird sich die Gemeindeakademie dem
Thema Reformation und Musik widmen. Dazu wird
uns ein Kantor begleiten, denn wir wollen das Thema
erleben – und das heißt auch selber viel singen.
Unsere Unterkunft wird in der Nähe von Brindisi sein,
sodass Sie auch eine gute Verbindung dorthin haben.
Und zeitlich werden wir vor dem 2. ELKI-Kirchentag
einladen: 9. bis 11. Oktober 2012.
L’Accademia Comunitaria del 2012 sarà dedicata ai
temi «Riforma e Musica» e si svolgerà prima della seconda Giornata della CELI nei pressi di Brindisi – in lingua tedesca.
14
Viaggio di Bach 2012
Avrà luogo dal 6 al 13 giugno il
viaggio sulle orme di Bach organizzato dalla CELI quest'anno.
Weimar, Mühlhausen, Arnstadt e
Lipsia sono le mete di questo
viaggio musicale.
Il programma e i dettagli saranno pubblicati sul prossimo numero di Miteinander / Insieme.
In diesem Jahr findet vom 6. bis 13. Juni wieder eine
Reise auf Bachs Spuren statt. Programm und Anmeldeformular für die Reise in italienischer Sprache in der
kommenden Ausgabe.
GLAUBE • FEDE
Weltgebetstag der Frauen
2. März 2012
Giornata Mondiale di preghiera
2 marzo 2012
Malaysia »Steht auf für Gerechtigkeit«
Malaysia «Possa la giustizia prevalere»
Die Weltgebetstagsliturgie für den 2. März 2012 wurde von
malaysischen Frauen zusammengestellt. Malaysia besteht aus
zwei Landesteilen, die durch das südchinesiche Meer getrennt sind. Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur
grenzt an Thailand, und Ostmalaysia liegt an der Nordspitze
der Insel Borneo (Indonesien). Das multikulturelle und multiethnische Land ist islamisch geprägt. Es gibt nur etwa 1 Million Christen (3% der Bevölkerung), die mehrheitlich in Ostmalaysia leben. Malaysia ist ein Einwanderungsland mit
einem großen chinesischen und indischen Bevölkerungsanteil. Viele Immigranten leben in prekären Verhältnissen und
ohne rechtliche Absicherung. So verwundert uns auch nicht
das Thema »Gerechtigkeit«. Die Verfasserinnen wollen uns
mit dem Gleichnis von der hartnäckigen Witwe (Lukas 18,
1–8) klarmachen, dass wir nicht aufgeben sollen, uns mit
Gebet und Durchsetzungskraft für Gerechtigkeit einzusetzen.
Der englische Titel »Let justice prevail« wurde von den einzelnen Länderkomitees verschieden übersetzt. Das italienische Komitee entschied sich für »Possa la giustizia
prevalere«, es kommt den Verhältnissen in Malaysia
mehr entgegen. Offene Proteste gegen Ungerechtigkeit
oder öffentliche Anklagen werden von der Regierung mit
Gefängnis geahndet.
Das Bild zum diesjährigen Weltgebetstagmotto wurde von
der Künstlerin Hanna Cheriyan Varghese gestaltet.
La liturgia per il
2 marzo è scritta da diverse
donne cristiane
della Malaysia.
La Malaysia è
divisa in due
parti dal mare
cinese; Malaysia ovest con la
capitale Kuala
Lumpur confina
con la Tailandia, la Malaysia est si trova
sull’isola di Borneo (Indonesia) con le due regioni Sabah e Sarawak. Il
paese asiatico è una nazione multiculturale, multietnica
e plurireligiosa a maggioranza islamica. Solo il 3%
della popolazione è cristiana. Molta gente immigrata in
Malaysia dall’India e dalla Cina per cercarvi lavoro, vive
in condizioni precarie e spesso senza protezione legale.
Non sorprende quindi se il tema della giustizia che percorre
l’intera liturgia sia ancora sottolineata dalle redattrici con
i testi biblici scelti. Con la parabola della vedova insistente (Luca 18, 1–8), le donne malaysiane vogliono incoraggiarci ad operare con perseveranza affinché «la giustizia prevalga».
Die Gottesdienstordnung ist erhältlich über:
• MVG, Postfach 101545, 52015 AACHEN – E-Mail
[email protected] bzw. www.eine-welt-shop.de
• Das Italienische WGT Komitee (Comitato Italiano GMP)
Presidente Magg. Elaine Cavanagh,
E-Mail: [email protected]
• Zweisprachige Gottesdienstordnungen und Arbeitsmappen zur Gottesdienstgestaltung sind erhältlich über den
Ökumenischen Arbeitskreis der Katholischen
Frauenbewegung Bozen, E-Mail: [email protected]
• Annerose Lier, Mozartallee 4, 39100 Bozen,
Telefon 0471 539343 oder Handy 3406189520 –
E-Mail: [email protected]
I libretti in lingua italiana tradotti dal Comitato Italiano per
la GMP si possono ordinare
• tramite la presidente del Comitato Magg. Elaine Cavanagh
E-Mail: [email protected]
• Libretti bilingue e materiale con informazioni sul paese,
ricette per pasti tipici e suggerimenti per la celebrazione del
culto sono disponibili in lingua italiana tramite
«Ökumenischer Arbeitskreis» – Bolzano, E-Mail: [email protected]
• oppure tramite Annerose Lier, cell. 3406189520 –
E-Mail: [email protected]
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Informationen über unsere Kirche,
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in deutscher Sprache.
troverete le informazioni dettagliate
sulla nostra chiesa, i rapporti completi
su Sinodo, teologia e temi attuali,
notizie su manifestazioni,
comunicati stampa e
MITEINANDER/INSIEME
in lingua italiana
15
Von Epiphanias
zur Jahreslosung
Dall’Epifania al Versetto
dell’Anno 2012
(1 Korinther 1,26-31 – 2 Korinther 12, 9)
(1 Corinzi 1,26-31 – 2 Corinzi 12, 9)
Es ist gut und hilfreich, dass die Zeit Strukturen hat, dass es
È un bene e aiuta il fatto che il tempo abbia delle strutture;
neben den Werktagen den Sonntag gibt, neben dem Alltag
che oltre ai giorni feriali ci sia anche la domenica, che oltre
die Festzeiten. Diese Strukturen können helfen, sich auf dem
alla vita quotidiana ci siano anche i giorni festivi. Queste
Weg durch die Zeit des eigenen Lebens nicht zu verlaufen.
strutture possono aiutare a far sì che non ci si perda sul camFeiertage bieten Rastplätze, um innezuhalten und sich auf das
mino attraverso il tempo della propria vita. I giorni festivi sono
Wesentliche zu besinnen, Gottesdienste an diesen Tagen biecome dei luoghi di sosta per fermarsi e riflettere sulle cose esten Orientierung für die Frage nach dem richtigen Weg. Die
senziali; i culti in questi giorni offrono un orientamento alla
Inhalte der Feste, die biblischen Geschichten, die an den verdomanda sul giusto cammino. I contenuti delle feste, le storie
schiedenen Festtagen gelesen werden, kontrastieren unsere
bibliche che vengono lette nei vari giorni di festa creano un
eigenen Lebensinhalte und Lebensgeschichten und ermöglicontrasto con i contenuti e le nostre storie di vita permettendo
chen so neue Perspektiven.
nuove prospettive.
Wir haben das Jahr 2012 begonnen. Ein Neuanfang bietet
Abbiamo iniziato l’anno 2012. Un nuovo inizio offre nuove
neue Möglichkeiten. Dazu gehört auch, Altes und Gewohntes
possibilità. Per viverle bisogna anche lasciarsi alle spalle le
hinter sich zu lassen. (…)
cose vecchie e consuete. (…)
»Gott ist die Liebe« heißt es im ersten Johannesbrief, deshalb
«Dio è l’amore» viene detto nella prima lettera di Giovanni,
kann und will er nicht allein bleiben und will auch uns nicht
quindi non può e non vuole restare da solo e non vuole lasciaallein lassen. Gott zeigt sich als Liebe in dem Kind in der Kripre da soli nemmeno noi. Dio si mostra come amore nel bambipe und erhofft sich eine Antwort von uns. Ein Kind ist völlig
no nel presepe e spera di ricevere da noi una risposta. Un
wehrlos und auf Liebe angewiesen. Ob wir unser Leben in
bambino è assolutamente indifeso e dipende dall’amore. Se viLiebe leben, daran wird sich entscheiden, ob es gelingt.
viamo la nostra vita nell’amore: questo è ciò che ne determina
Die Liebe, die Gott ist, zeigt sich aber nicht nur in einem
il successo.
Kind. Aus dem Jesuskind in der Krippe wird ein erwachsener
L’amore, che è Dio, non si manifesta però soltanto in un bamMann. Und auch in diesem Mann offenbart sich Gott als Liebino. Il Gesù Bambino nella mangiatoia diventa un uomo
bender und hofft auf unsere Antwort. Das ist
adulto. E anche in questo
das Thema von Epiphanias und den Wochen
uomo si manifesta Dio come
danach. Gott erscheint in unserer Welt und
essere amante e spera nella
wird erkennbar in dem, was Jesus sagt und
nostra risposta. Questo è il
tut.
tema dell’Epifania e delle settiAm Anfang des neuen Jahres redet somit die
mane successive. Dio appare
kirchliche Tradition davon, dass Gott in Jesus
nel nostro mondo ed è riconoChristus in unserer Welt erscheint. Und was
scibile in ciò che Gesù dice e fa.
hat das mit uns zu tun? Lässt sich das irAll’inizio del nuovo anno la
gendwie in Verbindung bringen mit unsetradizione della Chiesa parla
rem Bemühen hier auf dieser Erde ein einicosì del fatto che Dio sia apgermaßen anständiges, befriedigendes,
parso nel nostro mondo in
sinnvolles Leben zu leben?
Gesù Cristo. E che cos’ha queEine wirkliche Offenbarung Gottes, ein Ersto a vedere con noi? Lo si può
scheinen Gottes oder seine Gegenwart in
in qualche modo collegare con
unserer Welt müsste doch irgendwie spürn qualche modo collegare con i
bar sein. Eine biblische Geschichte kann ich
nostri sforzi, qui su questa
hören und ich kann mich darum bemühen,
terra, di vivere una vita abba«Finalmente una direzione chiara per il nostro futuro!»
Karikatur/vignetta: Löffler
sie zu glauben. Aber muss ich mich damit
stanza decorosa, soddisfacenbegnügen, daran zu glauben, dass Gott vor
te, che abbia un senso?
2000 Jahren erschienen ist? Geht es nicht eigentlich darum,
Una vera rivelazione di Dio, un’apparizione di Dio o la sua
dass er in meinem Leben erscheint?
presenza nel nostro mondo dovrebbe essere percettibile in
Vielleicht kann uns der Predigtabschnitt aus dem 1. Brief des
qualche modo. Una storia biblica la posso ascoltare e mi posso
Apostels Paulus an die Korinther bei dieser Frage weiterhelfen:
sforzare di crederci, ma mi devo accontentare di credere che
Dio sia apparso 2000 anni fa? Non si tratta invece del fatto
»Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele
che appaia nella mia vita?
Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele
Forse ci può aiutare a dare una risposta a questa domanda il
Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der
passo della predica dalla prima lettera dell’Apostolo Paolo ai
Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanCorinzi:
den mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat
Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
Infatti, fratelli, guardate la vostra vocazione; non ci sono tra
und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat
di voi molti sapienti secondo la carne, né molti potenti, né
Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte
molti nobili; ma Dio ha scelto le cose pazze del mondo per
16
mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott
rühme. Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns
von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit
und zur Heiligung und zur Erlösung, damit, wie geschrieben steht (Jeremia 9,22-23): »Wer sich rühmt, der rühme
sich des Herrn!«
Der Apostel Paulus lädt uns ein, nicht nur auf das Geschehen
von vor 2000 Jahren zu schauen, sondern vor allem erst einmal auf uns selbst. »Seht auf eure Berufung« sagt er. Sind
wirklich wir damit gemeint? Sicherlich richtet sich der Brief
des Paulus zunächst einmal an die Gemeinde in Korinth, die
er durch seine Besuche gut kennt. Aber darüber hinaus richten sich seine Worte an Christen an allen Orten. Denn die Berufung, von der er spricht, macht sich an der Taufe fest. Am
Anfang des Christenlebens steht die Taufe, die dem Getauften zuspricht, dass er ein Kind Gottes sei. Die Taufe sagt: Du
bist nicht zufällig in dieser Welt gelandet. Du bist ein Wunschkind Gottes. Du bist eine Frucht seiner Liebe. Was auch
immer Dir zustößt in dieser Welt, es soll Dir dazu dienen,
immer mehr in diese Liebe hineinzuwachsen, aus ihr zu leben
und sie weiterzugeben. Und alles, was du dazu brauchst, findest du in dem, was Jesus Christus gesagt und getan hat.
In diesem Sinn sind auch wir
berufen. Aber Paulus wird noch
konkreter. Nicht nur auf den Inhalt der Berufung sollen wir
sehen, wir sollen uns vielmehr
auch umsehen. Und wenn wir
das tun, würden wir feststellen:
»Nicht viele Weise nach dem
Fleisch, nicht viele Mächtige,
nicht viele Angesehene sind
berufen.« Bezieht sich das nun
nicht aber doch eher auf die
Gemeinde in Korinth? Dort war, Foto: Bachmeier
wenn man den Kirchengeschichtlern glauben darf, die Gemeinde ein ziemlich bunt zusammengewürfelter Haufen von
Hafenarbeitern, Tagelöhnern und wohl auch moralisch zwielichtigen Gestalten, alle eher aus den unteren Gesellschaftsschichten. Kann man das zum Maßstab nehmen? Es ist ja fast
beleidigend, wie es weiter geht: »Was töricht ist vor der
Welt … was schwach ist vor der Welt … das Geringe und
das Verachtete vor der Welt … das hat Gott erwählt.«
Wenn man das zur allgemeinen Norm machen will, wird die
Kirche zu so etwas wie einem exklusiver Club mit umgekehrten Vorzeichen: Wenn anderswo nur die Reichen und Schönen, die Gebildeten und die Mächtigen Zutritt haben, dann
wäre es in der Kirche genau anders herum: Hier wären nur
die schlichten Gemüter, die Armen und Beschränkten willkommen.
Nein, das kann so nicht sein. In der Gemeinde ist jeder willkommen, egal ob mächtig oder ohnmächtig und unabhängig vom Intelligenzquotienten. Aber der Punkt, der sich sehr
wohl verallgemeinern lässt, ist, dass das, was in der Welt
zählt, in der Gemeinde keine Rolle spielen soll. Und noch
mehr: Es soll im Leben als Christ keine Rolle spielen.
Und das scheint mir nun wirklich eine spannende Perspektive
zu sein: Einerseits haben wir Gaben und Begabungen, Fähigkeiten und Potentiale. Die können und sollen wir entwickeln.
Wir sollen unsere Talente nicht vergraben. Wir sollen unser
Leben und das gemeinsame Leben damit gestalten. Wir sol-
svergognare i sapienti; Dio ha scelto le cose deboli del mondo
per svergognare le forti; Dio ha scelto le cose ignobili del
mondo e le cose disprezzate, anzi le cose che non sono, per ridurre al niente le cose che sono, perché nessuno si vanti di
fronte a Dio. Ed è grazie a lui che voi siete in Cristo Gesù, che
da Dio è stato fatto per noi sapienza, giustizia, santificazione
e redenzione; affinché, com'è scritto: «Chi si vanta, si vanti nel
Signore».
L’Apostolo Paolo ci invita a non guardare soltanto a quanto è
accaduto 2000 anni fa, ma soprattutto come prima cosa a
guardare a noi stessi. «Guardate la vostra vocazione» dice lui.
Intende veramente noi? Di certo la lettera di Paolo si rivolge
innanzitutto alla comunità di Corinto che lui conosceva bene,
ma le sue parole si rivolgono anche ai Cristiani di ogni dove
poiché la vocazione della quale parla si collega al battesimo.
All’inizio della vita cristiana c’è il battesimo che assicura al
battezzato che egli è un figlio di Dio. Il battesimo dice: non sei
arrivato in questo mondo per caso; sei un figlio di Dio desiderato: sei il frutto del suo amore; qualsiasi cosa ti accada in
questo mondo ti deve servire affinché tu cresca sempre più in
questo amore, perché tu viva di questo amore e lo trasmetta.
E tutto ciò di cui hai bisogno per
farlo lo trovi in quello che ha
detto e fatto Gesù.
In questo senso siamo chiamati
anche noi, ma Paolo è ancora
più concreto: non dobbiamo
guardare soltanto il contenuto
della vocazione, ma piuttosto ci
dovremmo anche guardare intorno. E se lo facessimo, vedremo che «non ci sono tra di voi
molti sapienti secondo la carne,
né molti potenti, né molti nobili.» Non si riferisce però piuttosto
alla comunità di Corinto? Secondo quanto dicevano i narratori della Chiesa, la comunità era
un mucchio eterogeneo di lavoratori del porto, braccianti e di
loschi figuri, tutti dai ceti piuttosto bassi della società. Lo si
può prendere come metro di misura? È quasi offensivo come
continua: «Dio ha scelto le cose pazze del mondo … Dio ha
scelto le cose deboli del mondo … Dio ha scelto le cose ignobili del mondo e le cose disprezzate, anzi le cose che non sono.»
Se lo si vuole prendere come norma generale, allora la Chiesa
diventa una specie di club esclusivo al contrario: se in altri
posti possono entrare soltanto i ricchi e i belli, i colti e i potenti, nella Chiesa sarebbe esattamente l’opposto: qui sarebbero
benvenuti soltanto le nature semplici, i poveri e i limitati.
No, non può essere così. Nella comunità sono tutti benvenuti,
è indifferente se potenti o deboli e indipendentemente dal
quoziente d’intelligenza. Ma il punto che si può generalizzare
è il seguente: quello che conta nel mondo non deve avere nessuna importanza nella comunità.
E questa mi sembra davvero essere una prospettiva interessante: da una parte abbiamo dei talenti e delle vocazioni,
delle capacità e dei potenziali. Li possiamo e li dobbiamo sviluppare; non dobbiamo seppellire i nostri talenti; dovremmo
tenerli presenti nella nostra vita e nella vita comune. Dovremmo prenderci delle responsabilità, prefissarci delle mete, svolgere dei compiti.
Ma non è tutto. C’è anche un altro aspetto. La nostra vita non
si realizza per il fatto che facciamo tutto in modo buono e cor-
17
len Verantwortung übernehmen, uns Ziele stecken, Aufgaben
retto; della nostra vita fanno parte anche la debolezza, l’incaerfüllen.
pacità, il fallimento. E questa non è un’imperfezione che dobAber das ist nicht alles. Es gibt auch noch eine andere Seite.
biamo superare o nascondere. È piuttosto un lato della nostra
Unser Leben geht nicht darin auf, dass wir alles gut und richumanità che ne fa necessariamente parte. In un certo senso è
tig machen. Zu unserem Leben gehört auch die Schwäche,
proprio questa che permette l’umanità stessa poiché è l’accesdas Unvermögen, das Scheitern. Und das ist nicht eine Unso che Dio ha in noi: senza il lato debole della nostra esistenvollkommenheit, die wir überwinden oder wenigstens überza, potremmo bastare a noi stessi e allora non ci sarebbe più
decken müssten. Es ist vielmehr eine Seite unserer Menschnessuno spazio per l’amore. Soltanto nella nostra mancanza e
lichkeit, die notwendig mit dazu gehört. In einem gewissen
vulnerabilità possiamo trovare la strada l’uno verso l’altro e
Sinn ermöglicht sie geradezu erst die Menschverso Dio. E viceversa
lichkeit. Denn sie ist der Zugang Gottes zu uns.
proprio nella nostra
Ohne die schwache Seite unserer Existenz könndebolezza Dio può riten wir uns selbst genug sein. Dann gäbe es
velarsi efficace e fare
aber auch keinen Platz für die Liebe. Erst in unsecose che non ci sarem Mangel und unserer Verletzlichkeit können
remmo mai aspettati.
wir zueinander und zu Gott finden. Und umgeNon come esempi
kehrt kann sich Gott gerade in unserer Schwacheroici, bensì nella noheit als wirksam erweisen und Dinge tun, die wir
stra debolezza divennie erwartet hätten. Nicht als heldenhafte Vortiamo trasparenti per
bilder sondern gerade in unserer Schwäche werDio e per l’amore.
den wir transparent für Gott und für die Liebe.
Però chi rimane vulAllerdings muss, wer verletzbar bleibt, wer seine
nerabile, chi non na«Ma sì! Mi sento bene, sono pieno di speranze e ottimista!»
Schwächen nicht versteckt sondern sie ansconde le sue debo«Un dottore, subito!»
Von/di: Plaßmann
nimmt, auch damit rechnen, verletzt zu werden.
lezze, ma le accetta,
Aber vielleicht ist der dabei entstehende Schmerz ein
deve anche mettere in conto di venir ferito. Forse però il doloSchmerz, der eine Heilung begleitet.
re che ne deriva è un dolore che accompagna una guarigione.
Gott ist erschienen in Jesus Christus, im Kind in der Krippe, in
Dio è apparso in Gesù Cristo, nel bambino nella mangiatoia,
dem Mann aus Nazareth. Gott erscheint aber auch heute mitnell’uomo di Nazaret. Dio appare però anche oggi tra di noi.
ten unter uns. Manchmal erfährt man das, wenn man mitten
A volte lo si sperimenta quando nel bel mezzo del proprio falim eigenen Scheitern eine unerwartete Kraft spürt, die neue
limento si sente una forza inaspettata che permette nuovi sviEntwicklungen ermöglicht: eine Kündigung, die zu einer anluppi: un licenziamento che porta a una nuova occupazione;
deren Tätigkeit führt, eine Krankheit, die eine neue Haltung
una malattia che provoca un nuovo atteggiamento verso la
dem Leben gegenüber hervorruft, eine Trennung, die wachvita; una separazione che fa crescere. Non vale soltanto nella
sen lässt. Aber nicht nur im eigenen Leben trifft das zu:
propria vita: a volte è visibile anche negli altri.
Manchmal wird es auch bei anderen Menschen sichtbar.
«Guardate!» dice Paolo; non fatevi abbagliare dal successo,
Seht hin! sagt Paulus. Lasst euch nicht blenden von Erfolg,
dal potere, dalle parole grosse; permettete che gli uomini
von Macht, von großen Worten. Lasst es zu, dass Menschen
siano deboli, voi stessi e gli altri. Contate sul fatto che Dio vi
schwach sind, ihr selbst und andere. Rechnet damit, dass
incontri proprio nella debolezza.
euch gerade in der Schwachheit Gott begegnet.
Il versetto per il 2012 ci può aiutare a tenere gli occhi aperti.
Die Jahreslosung für 2012 kann uns helfen, die Augen offen
Anche questo è da una lettera di Paolo alla comunità di Corinzu halten. Sie stammt auch aus einem Brief des Paulus an die
to (II lettera – 12,9) e riferisce le parole di Gesù Cristo: «La
mia potenza si dimostra perfetta nella debolezza.» Per il
Gemeinde in Korinth und heißt: »Jesus Christus spricht:
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.« Ich wünsche
nuovo anno auguro a tutti noi di sentire qualcosa di questa
uns allen für das neue Jahr, dass wir etwas spüren von dieser
forza: che non crediamo solo che Dio sia apparso in questo
Kraft: Dass wir von Gott nicht nur glauben, dass er in dieser
mondo 2000 anni fa, ma che appare e agisce nella nostra vita
Welt erschienen ist, sondern dass er in unserem Leben hier
qui e oggi. Amen.
und heute erscheint und wirkt. Amen.
Estratti della predica del Pastore Heiner Bludau tenuta l’8 genAuszüge der Predigt von Pastor Heiner Bludau – gehalten am
naio 2012 nella Chiesa Sant’Antonio da Padova a Torino
8. Januar 2012 in der Kirche Sant’Antonio da Padova – Turin
Traduzione: Katia Cavallito
Redaktion • Redazione
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BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI
Gedanken
zum Epheserbrief
Riflessioni sulla lettera
di San Paolo agli Efesini
von Pastor Jens Hansen
a cura del Pastore Jens Hansen
Die folgende Andacht wurde von Pastor Jens Hansen am
29. November 2011 anlässlich der Eröffnungssitzung des
Komitees des Flüchtlings- und Migrantendienstes (Servizio Rifugiati e Migranti) des Bundes Evangelischer Kirchen in Italien in Rom gehalten.
Meditazione di apertura della riunione del Comitato del Servizio Rifugiati e Migranti della Federazione delle Chiese Evangeliche in Italia (Roma, 29 novembre 2011)
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern
Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut
auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander
gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung
Gottes im Geist. (Epheserbrief, Kapitel 2, Verse 19–22,
Lutherübersetzung Bibelausgabe 1994)
Così dunque non siete più né stranieri né ospiti; ma siete
concittadini dei santi e membri della famiglia di Dio. Siete
stati edificati sul fondamento degli apostoli e dei profeti, essendo Cristo Gesù stesso la pietra angolare, sulla quale
l'edificio intero, ben collegato insieme, si va innalzando per
essere un tempio santo nel Signore. In lui voi pure entrate a
far parte dell'edificio che ha da servire come dimora a Dio
per mezzo dello Spirito. (Efesini 2:19,22)
«Così dunque non siete più né stranieri né ospiti; ma siete concittadini dei santi e membri della famiglia di Dio» … Sono pa»So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sonrole belle, parole che innanzitutto spazzano via un pregiudizio
dern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen«
spesso purtroppo reso vero dalla storia, diventato giudizio e
… Diese Worte sind schön. Es sind Worte, die vor allem ein
realtà: queste parole spazzano via il pregiudizio con cui devoVorurteil ausräumen, das im Laufe der Geschichte leider oft
no combattere tutte le tre religioni semitiche, le tre più grandi
wahr und damit zu einem Urteil geworden ist. Diese Worte
religioni monoteistiche: l'ebraismo, il cristianesimo e l'islam. Il
räumen das Vorurteil aus, mit dem alle drei semitischen Relipregiudizio di essere esclusivi, di dividere il mondo in »voi« e in
gionen – gleichzeitig die größten mono»noi«, di definire i confini fra gli altri e me,
theistischen Religionen – zu kämpfen haben:
di voler definire chi è dentro e chi è fuori.
das Judentum, das Christentum und der
C'è chi dice che è insito nelle religioni moIslam. Es ist das Vorurteil des Absolutheitsannoteistiche l'esclusivismo e il pensiero di
spruchs, der die Welt in »ihr« und »wir«
possedere la verità.
trennt, der eine Grenze zwischen dem andeQui, nel nostro brano di tutto ciò non c'è
ren und sich selbst zieht und bestimmen
traccia. Così dunque non siete più né strawill, wer dazugehört und wer draußen
nieri né ospiti; ma siete concittadini dei
bleibt. Es gibt Menschen, die sagen, dass es
santi e membri della famiglia di Dio –
ein fester Bestandteil der monotheistischen
questo versetto si trova nella migliore traReligionen sei, den Wahrheits- und den Abdizione universale e inclusiva di Gesù di
solutheitsanspruch zu besitzen.
Nazaret e del cristianesimo delle origini di
Hier, in unserer Bibelstelle, ist davon keine
cui secondo me il miglior testimone è il
Spur. »So seid ihr nun nicht mehr Gäste
versetto 28 del terzo capitolo della lettera
und Fremdlinge, sondern Mitbürger der
di Paolo ai Galati, dove Paolo afferma:
Heiligen und Gottes Hausgenossen« –
Non c'è qui né Giudeo né Greco; non c'è
Dieser Vers befindet sich in der besten Tradiné schiavo né libero; non c'è né maschio
tion des Universalismus und des Inklusivisné femmina; perché voi tutti siete uno in
mus Jesu von Nazareth und des UrchristenCristo Gesù.
tums, dessen, so denke ich, bester Zeuge
Qui nel nostro brano dalla mano di un dider 28. Vers aus dem 3. Kapitel des von Pau- »Non vorrà mica raccontarmi che la Sua vita scepolo di Paolo come lì dalla mano di
lus verfassten Briefes an die Galater ist: Hier sarebbe in pericolo in Palestina?!«
Paolo stesso non c'è il noi e il voi, non c'è
Vignetta/ Karikatur: Mester
ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht
l'esclusione e l'esclusivismo, non c'è il conSklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn
fine fra chi è dentro e chi è fuori, siamo tutti uno in Cristo, facihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
ciamo tutti e tutte parte della famiglia di Dio.
In unserem Vers aus der Feder eines Paulusschülers sowie im
Certo, l'universalismo di queste parole non annulla le differenvon Paulus selbst verfassten Galatervers gibt es kein »wir«
ze, ma queste differenze non danno più il diritto di erigere
und »ihr«, keinen Ausschluss und keine Ausschließlichkeit; es
strutture di potere, non sono una ragione per escludere gli altri
gibt keine Grenze zwischen denjenigen, die dazugehören,
e costruire mura di separazione.
und jenen da draußen, wir sind alle eins in Christus, wir alle
Ecco, siamo in mezzo al tema dell'accoglienza, al fatto di acsind Teil der Familie Gottes, seine Hausgenossen. Sicher, die
cogliere l'altro con le braccia aperte e di vedere il mondo con
19
Universalität dieser Worte macht die Unterschiede nicht
gli occhi di chi vive prozunichte, aber diese Unterschiede geben niemandem
fondamente un universalimehr das Recht, Machtstrukturen aufzubauen, diese
smo inclusivo che abbatte
Unterschiede können kein Grund mehr sein, die andele mura dell'esclusione. Il
ren auszuschließen und Mauern der Trennung zu ertesto vuole non solo afferrichten. So sind wir nun mitten im Thema der Gastmare un principio fondafreundschaft, die einfordert, den anderen mit offenen
mentale della nostra fede,
Armen zu empfangen und die Welt mit den Augen
cioè l'inclusivismo, l'assenderer zu sehen, die grundlegend eine Universalität und
za del voi e del noi, ma
eine Einschließlichkeit leben, die die Mauern der Trencontiene anche un impenung abreißen.
rativo: costruite il mondo
Unsere Bibelstelle will nicht nur ein grundlegendes Prinin modo degno della vozip unseres Glaubens unterstreichen – die Einschließstra vocazione inclusiva.
lichkeit und die Abwesenheit des »ihr« und des »wir« –,
Ed è qui che il nostro
sondern sie enthält auch eine Aufforderung: Baut an
brano ci interroga, soprateiner Welt, die eurer inklusiven Berufung würdig ist.
tutto di fronte a tanta
L’altro è diverso, è come te
Genau hier stellt unsere Bibelstelle uns infrage, vor
sfrenata esclusione preQuelle/Fonte: www.gemeindebrief.de
allem angesichts der ungeheuerlichen Ausschließlichsente nel nostro tempo.
keit, der wir gegenwärtig begegnen. Milliarden von MenMiliardi di persone sono escluse dall'accesso all'acqua potabischen sind ausgeschlossen vom Zugang zu Trinkwasser und
le e al cibo, sono condannate a morire di fame mentre noi
Nahrungsmitteln. Sie sind zum Sterben verurteilt, während
ogni anno buttiamo via tonnellate di cibo. Allo stesso tempo,
wir jedes Jahr Tonnen von Lebensmitteln vernichten. Ebenso
tante persone sono escluse da un livello minimo di benessere,
sind viele Menschen von einem Wohlstandsminimum ausgenon hanno accesso alle scuole, non possono vivere in un amschlossen, ohne Zugang zur Schulbildung, ohne eine gesunbiente sano e curato, non hanno accesso a nessun servizio sade Umwelt, ohne Gesundheitsversorgung, ohne soziale Sinitario, non hanno nessuna sicurezza sociale, persone senza
cherheit, Menschen ohne Zukunft, die oft in dunklen Fabrifuturo spesso chiuse a chiave in fabbriche oscure dove lavoraken eingeschlossen sind, in denen sie wie Sklaven arbeiten
no e dormono come schiavi per produrre con i minor costi posund schlafen, um die Produktionskosten zu senken, damit eisibili al fine di aumentare il profitto di pochi.
nige wenige mehr Profit erwirtschaften. Wir leben in einem
Viviamo in un sistema che esclude, che definisce fatalmente
System, das ausgrenzt, das in nur allzu fataler Weise bechi è fuori e chi è dentro, un sistema che al centro mette l'io, il
stimmt, wer draußen vor bleibt und wer dabei ist, ein System,
profitto, l'accaparrarsi la fetta più grande della torta chiamadas das Ich in den Mittelpunkt
ta ricchezza, mestellt, den Profit, den Trieb, sich
glio ancora, tutta
das größte Stück der Torte nala torta.
mens Reichtum einzuverleiben,
I perdenti sono la
am besten gleich die ganze
creazione
che
Torte.
viene sfruttata,
Unter den Verlierern befindet sich
sporcata e avveledie Schöpfung, die bis zum
nata fino all'orlo
Rande des Zusammenbruchs ausdel collasso, i pergebeutet, verschmutzt und verdenti sono le pergiftet wird, Verlierer sind die aussone escluse, più
geschlossenen Menschen, mehr
dell'80% della poals 80% der Weltbevölkerung,
polazione mondie mit weniger als 20% der lediale. Sono loro
«Sì, Mina?» – «Cosa vuol dire ‹interculturale›?» von/di Pfeffer
benswichtigen Ressourcen ausche devono ackommen müssen. Davon sehen wir im Fernsehen wenig; wir
contentarsi di meno del 20% delle risorse che servono per visehen das Elend der Ausgeschlossenen nur, wenn sie zu uns
vere. Noi di questo vediamo poco nelle nostre televisioni, vekommen und auch hier außen vor bleiben, verschlossen in
diamo la miseria altrui solo quando le persone escluse vengoAufnahmelager, die oft nichts anderes als Gefängnisse ohne
no da noi rimanendo degli esclusi portati in centri di accojegliche Garantie für Menschenrechte sind.
glienza che spesso non sono altro che carceri senza la minima
Der Text aus dem Epheserbrief erinnert uns daran, dass wir
garanzia dei diritti umani.
Teil eines neuen Baus sind, an dem Jesus der Eckstein ist; als
Il brano della lettera agli Efesini ci ricorda che facciamo parte
ein solcher Teil sind wir aufgerufen, die Ausschließlichkeiten
di una nuova costruzione di cui Gesù è la pietra angolare e
dieser Welt zu durchbrechen. Wir sind aufgerufen, uns am
come tali dovremmo rompere gli schemi esclusivi di questo
Aufbau einer Welt zu beteiligen, in der niemand ausgeschlosmondo.
sen wird, in der es eine globale Vision gibt, die sich nicht auf
Dovremmo partecipare alla costruzione di un mondo in cui
den Profit reduziert, sondern von Verantwortung geprägt ist,
nessuno viene escluso, in cui c'è una visione globale non ridoteine Vision, die den anderen als eine Person sieht, die es anta al profitto, ma una visione di responsabilità, una visione
zunehmen gilt und nicht auszubeuten und auszuschließen.
che nell'altro vede una persona da accogliere e non da sfruttaWir sind gerufen, Platz zu machen, den Platz, den wir besetre ed escludere. Dobbiamo fare spazio, quello spazio che noi
zen, obwohl er anderen gehört, damit wir alle ein Leben fühoccupiamo togliendolo agli altri affinché tutti e tutte abbiano
ren können, das diesen Namen verdient. Amen.
una vita degna di essere chiamata così. Amen.
20
Fondaco dei Tedeschi oder:
Not macht erfinderisch
Fondaco dei Tedeschi oppure
il bisogno aguzza l‘ingegno
In unmittelbarer Nähe der ältesten lutherischen Gemeinde
Italiens in Venedig lässt sich gerade wieder einmal ein typisches Beispiel für eine Zwickmühle beobachten. In dieser befindet sich nämlich die Stadt Venedig als Verwalterin weltweit
bekannten Kulturerbes einerseits
und nahezu leerer Staats- und
Stadtkassen andererseits. Ausgerechnet in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hatte sich vor drei Jahren ein privater Käufer (= die Benetton-Gruppe) für ein öffentliches Gebäude mit reicher handelshistorischer, aber auch kultureller Tradition (= Fondaco dei Tedeschi) gefunden, dessen Sanierung mit öffentlichen Geldern
schwierig bis unmöglich finanzierbar gewesen wäre. Zum Jahreswechsel 2011/2012 wurde nun
ein Vertrag unterschrieben, der
Einschränkungen der öffentlichen
Nutzung des Gebäudes in Aussicht stellt – Voraussetzung dafür
wäre eine entsprechende Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde.
Sollte diese nicht gewährt werden, müsste die Stadt die entsprechende Zahlung für die Abgeltung der Nutzungsrechte an den
Käufer des Gebäudes zurücküberweisen. Diese ganze Entwicklung
wird nun jenseits der Alpen, aber auch von den ortsansässigen kulturellen Vereinen mit deutsch(sprachig)en Wurzeln
mit sehr kritischen Augen verfolgt. Wo liegt das Problem?
Vor einer Antwort hier ein kurzer Ausflug in die Geschichte:
Spätestens seit dem 15. Jahrhundert entsandten die wichtigsten deutschen Kaufmannsfamilien ihre Mitarbeiter,
Agenten und Söhne an diesen »meistbesuchten und
schönsten Ort der Stadt« (Giorgio Vasari). Die Männer
handelten nicht nur mit Gewürzen oder Stoffen, sie lebten auch in dem venezianisch kontrollierten Gebäude
(…). Geschäfte durften nur unter Aufsicht abgeschlossen
werden, das Haus wurde nachts verschlossen. So bildete
sich beim Mühlespiel im Hof eine deutsche Gemeinschaft,
obwohl doch Nürnberger und Augsburger, Lübecker, Kölner und Prager ansonsten wenig verband. Die Dogen von
Venedig wussten, was sie an den nordalpinen Geschäftsleuten hatten. »Wir Deutsche und Venezianer sind ein
und dasselbe, weil unsere Wirtschaftsbeziehung uralt ist«,
befand der 1559 zum Staatsoberhaupt gewählte Girolamo Priuli. Die Obrigkeit legte auf ökonomische Maßnahmen wie die Preishoheit stets mehr Wert als auf übertriebene Forderungen nach kultureller Anpassung. So trafen
sich mitten in der Gegenreformation Protestanten im
Fondaco. An hohen Festtagen nahmen sie an den Messen
der benachbarten deutschkatholischen Kirche San Bartolomeo teil – und verließen den Gottesdienst nach der Predigt, um das Abendmahl zu vermeiden. (…) (Quelle 1)
Nell’ambito della più antica comunità luterana in Italia, quella di Venezia sta venendo alla luce un classico esempio di dilemma. È il dilemma che deve affrontare il Comune di Venezia
nella sua doppia funzione di amministratore di beni culturali
riconosciuti a livello internazionale da un lato e casse quasi
vuote dall’altro. Proprio in
tempi difficili per l’economia,
tre anni fa si era trovato un acquirente privato ( il gruppo Benetton) per un edificio pubblico
dalla ricca tradizione storica e
commerciale, ma anche culturale (il Fondaco dei Tedeschi), il
cui recupero e la cui ristrutturazione sarebbero stati a stento,
se non addirittura impossibile,
da realizzare con i (soli) fondi
pubblici. A cavallo degli anni
2011 e 2012, è stato firmato
un accordo che prevede limitazioni all’uso pubblico dell’edificio, uso regolamentato dalla
Soprintendenza ai Beni Architettonici e Paesaggistici. In
caso di mancato permesso dell’autorità competente, il Comune dovrebbe restituire la
somma incassata per la cessione dei diritti d’uso versati dall’acquirente. Tutto questo andamento viene osservato con attenzione critica da Oltralpe,
ma anche dalle varie associazioni culturali di lingua tedesca.
Qual è il problema?
Prima di una risposta, ecco un breve excursus nella storia:
Entro il 1400 tutte le famiglie tedesche importanti nel commercio inviarono i loro collaboratori, agenti e figli a questo
«luogo più visitato e più bello della città» (Giorgio Vasari). Gli
uomini non si limitavano a commerciare con spezie e tessuti,
vivevano proprio nell’edificio controllato dai veneziani. (…).
Gli affari potevano essere conclusi solo sotto sorveglianza e
durante la notte la casa veniva chiusa a chiave. Ne conseguiva che giocando a filetto nel cortile si andasse a formare una
comunità tedesca, malgrado in condizioni normali i cittadini
di Norimberga, Augusta, Lubecca, Colonia e Praga non si sentissero particolarmente legati tra loro. I dogi di Venezia riconoscevano il valore dei commercianti di Oltralpe: «Noi tedeschi e veneziani siamo identici, perché i nostri legami commerciali hanno radici antichissime« affermó Girolamo Priuli, eletto nel 1559 a capo dello Stato. Le autorità attribuivano maggiore importanza alle misure di natura economica, come la
determinazione dei prezzi,e meno ad un’esagerata insistenza
sull’integrazione culturale. Nel bel mezzo della Controriforma, i protestanti si potevano radunare al Fondaco. Per le festività importanti partecipavano alle messe della vicina chiesa
di San Bartolomeo di confessione cattolica tedesca – per lasciare il proprio posto dopo la predica, evitando così la comunione. (…) (Fonte 1)
21
(…)
Jahrhundertelang
mussten Händler aus dem
Norden, die in Venedig
Ware umschlagen wollten, das in dieser deutschen Handelsniederlassung tun. (…) »Ohne den
Fondaco wären die Tuchers, Holzschuher, Hirsvogels und andere Patrizierfamilien nicht so zu
Geld und Ansehen gekommen«, sagt Thomas
Eser vom Germanischen
Nationalmuseum
und
sieht einen Bezug bis zur
Gegenwart: »Der heutige
Stolz von Städten wie
Köln Augsburg und Nürnberg auf ihre handelsgeschichtliche Bedeutung hängt mit diesem Gebäude zusammen, das so etwas wie die Wallstreet des Mittelalters
war.« (…) Wie wichtig die Niederlassung aber auch für die
Venezianer war, zeigt die Tatsache, dass sie nach einem
Brand 1505 im Eiltempo wieder aufgebaut wurde. Und es
ist kein Zufall, dass sich Dürer (1471–1528) just zu dieser
Zeit auf seine zweite Italienreise machte, wie Eser erklärt:
»Er hatte gehofft, am Wiederaufbau des Fondaco mitwirken zu können.« Vergebens. Malen durften Tizian und
Giorgione. (…) (Quelle 2)
Albrecht Dürer (…) sog in Venedig das Antikische und die
Farbenpracht der norditalienischen Kunst auf und brachte sie nach Deutschland. Umgekehrt lernten die heimischen Künstler von seinen Grafiken und Techniken. (…) In
Venedig schauten die Kaufleute des Fondaco bei der ortsansässigen Oberschicht nicht nur ab, wie man sich geschmackvoll kleidet und einrichtet, sie erkannten auch
den Prestigegewinn durch Kunst. Der Reichtum deutscher Sammlungen wäre ohne den jahrhundertelangen
Venedighandel undenkbar. (Quelle 3)
Damals befruchteten sich zum beiderseitigen Vorteil also italienischer und deutscher Handel und Kunst gegenseitig. Im
Fondaco dei Tedeschi haben die deutschen Händler auch eindeutige Spuren ihrer Tätigkeit hinterlassen:
1228 von der Republik Venedig für die Kaufleute aus dem
Gebiet des Reichs nördlich der Alpen erbaut, war der Fondaco seit jeher ein strategisch wichtiger Ort für die Entwicklung, Entfaltung, Verdichtung von
Kommunikation, Handel und kulturellem Leben im heutigen »Mitteleuropa«.
Vor diesem Hintergrund
• appellieren wir, dass das Gebäude unverändert seine aktuelle Bauform beibehalten möge, die auf die Restaurierung nach dem Brand von 1505 zurückgeht;
• wünschen wir insbesondere, dass die zahlreichen Händlerzeichen auf den Balustraden in den verschiedenen
Stockwerken im Innenhof auf keinen Fall beseitigt, sondern geschützt und aufgewertet werden mögen;
• hoffen wir, dass auch im Rahmen der zukünftigen Nutzung des Fondaco an den kulturellen Geist erinnert werden möge, der über Jahrhunderte hinweg die Verbindungen zwischen Venezianern und »Teutschen« ausgezeichnet hat (Quelle 4)
22
(…) Per secoli, i commercianti provenienti
dal Nord che intendevano intraprendere
affari a Venezia, dovevano recarsi al Fondaco dei Tedeschi per
questo scopo. (…)
«Senza il Fondaco, i
vari Tucher, Holzschuher, Hirsvogel e altre
famiglie patrizie non
sarebbero riusciti ad
ottenere denaro e reputazione
come
hanno fatto – afferma
Thomas Eser del
Museo Nazionale Germanico di Norimberga, trovando anche
un collegamento col presente: se oggi città come Colonia, Augusta e Norimberga possono vantare il loro ruolo imponente
nella storia commerciale, lo devono a questo edificio, che potrebbe essere considerato come un predecessore della Wallstreet odierna nel Medioevo.» (…)
L’importanza del Fondaco non solo per i tedeschi, ma anche
per i veneziani si lascia dedurre dal fatto che fosse stato ricostruito in tempi record dopo l’incendio che l’aveva colpito nel
1505. Altrettanto poco casuale è il fatto che Dürer
(1471–1528) si mettesse per la seconda volta in viaggio verso
l’Italia giusto in quel periodo. Eser spiega: «Dürer aveva sperato di essere coinvolto come artista nella ricostruzione del
Fondaco.» In vano. I pittori incaricati furono Tiziano e Giorgione. (…) (Fonte 2)
Albrecht Dürer (…) assorbiva a Venezia lo stile antichiggiante e la ricchezza dei colori dell’arte italiana settentrionale,
portandola in Germania. Viceversa, gli artisti del posto studiavano le sue grafiche e tecniche. (…) A Venezia, i commercianti del Fondaco non copiavano soltanto dai ceti più nobili
abiti ed arredi scelti con gusto, ma scoprirono anche il prestigio che traevano attraverso le opere d’arte. La ricchezza delle
collezioni d’arte tedesche sarebbe impensabile senza il commercio secolare con Venezia. (Fonte 3)
Dunque, all’epoca scambi d’arte e commerciali tra italiani e
tedeschi si svolgevano a reciproco vantaggio. Al Fondaco dei
Tedeschi, i commercianti tedeschi hanno anche lasciato delle
tracce conservate fino ai giorni nostri:
Costruito intorno al 1228 dalla Repubblica di Venezia per i
mercanti d’oltralpe provenienti dai territori un tempo del
Sacro Romano Impero, fu per secoli luogo strategicamente importante per lo sviluppo delle comunicazioni, del commercio e
della vita culturale di quella che oggi chiameremmo la «Mitteleuropa« nella città lagunare, pertanto:
• rivolgiamo un appello affinché l’edificio mantenga inalterata la propria attuale forma, risalente all’ultimo restauro
dopo l’incendio del 1505;
• ci auguriamo in particolare che gli innumerevoli segni lasciati dai mercanti sulle balaustre ai vari piani del cortile interno, non vengano in alcun modo rimossi, anzi siano salvaguardati e valorizzati;
• auspichiamo che anche nel futuro uso del Fondaco venga in
qualche modo ricordato lo spirito intellettuale che per secoli ha distinto i rapporti fra Venezia e «i Tedeschi»; (Fonte 4)
Um diese Handelszeichen, aber auch insgesamt um die tatsächlich »öffentliche« Nutzung der Räume, etwa durch die
Post, die seit den 1930er Jahren und bis vor kurzem in den
Räumlichkeiten des Fondaco diskret ihren Geschäften nachging (»Die Venezianer kamen, plauderten beim Schlangestehen oder im Hof und gingen in das Café, eines der billigsten der Stadt. Öffentlicher kann ein geschlossener
Raum nicht sein.«) (Quelle 5), geht es jetzt. Von Benetton
engagiert wurde der niederländische Stararchitekt Rem Kolhaas, dessen knallrote Rolltreppen im Projekt gemischte Gefühle hervorrufen. In der Süddeutschen Zeitung sehen diese
Gefühle eher mulmig aus, die Nürnberger Nachrichten stehen Kolhaas etwas positiver gegenüber: »Der Niederländer
hat zum Beispiel bei der Umgestaltung der Zeche Zollverein in Essen gezeigt, dass er historische Bausubstanz geschickt in die Moderne führen kann. Klar ist aber auch:
Ohne massive Eingriffe in die Bausubstanz geht das nicht.
Und Bürgermeister Orsoni beteuert zwar, dass es weiterhin Räume geben wird, die zur öffentlichen Nutzung vorgesehen sind. Klarheit darüber wird aber erst der Bauplan
bringen. (…)«. (Quelle 6). Zwangsläufig optimistisch gibt
sich Bürgermeister Orsoni: »Benettons Vorsatz ist sehr
schön«, meint der Bürgermeister von Venedig, Giorgio
Orsoni, »deshalb werden wir
uns bemühen, die Zeiten für
den Amtsweg einzuhalten.
Noch im Januar wird der
Stadtrat einberufen, um die
erste Phase abzuschließen.
Schließlich war mit Edizione
bereits vor Weihnachten
eine Einigung erzielt worden, da der vorgelegte bedeutende Sanierungsplan
eine kommerzielle Nutzung
vorsieht, die sich nahtlos an
die jahrhundertelange Handelsgeschichte des Fontego
anschließt und damit dem
von der Stadtverwaltung
stets vertretenen Wunsch
entspricht. Abgelehnt hatten
wir, im Sinne der Bürger und
deren vorherrschenden Meinung, hingegen eine komplett andere Nutzung, etwa als
Hotel.«. (…) (Quelle 7) Letztere Lösung wäre nach den
schlechten Erfahrungen mit dem »Ridotto« wohl auch nicht
durchsetzbar gewesen. »Andernfalls würde sich die
schmerzliche Erfahrung des ›Ridotto‹ wiederholen, bei
dem die vielen Versprechungen im Vorfeld bis heute
überhaupt keine praktische Umsetzung erfuhren. Associazione 40xVenezia« (= Verein 40 für Venedig) (Quelle 8) Die
Benetton-Gruppe meldet sich selbstverständlich auch zu
Wort: Bezüglich einiger Detailfragen des Projekts, die auf
Widerstand gestoßen waren, wie etwa Rolltreppen und
Dachterrasse, schaltete sich inzwischen Valentina Zanatta
ein, ihres Zeichens Asset manager bei Edizione. »Diese
Aspekte waren für uns von vornherein wesentlich für die
Funktionstüchtigkeit des Einkaufszentrums. Selbstverständlich müssen wir die Bauvorschriften beachten und
seit geraumer Zeit arbeiten wir auch mit dem Bauaufsichtsamt zusammen. So hoffen wir, eine allgemein annehmbare Lösung zu finden.« (Ansa) (Quelle 9)
Al centro della preoccupazione attuale ci sono quindi queste
testimonianze architettoniche nonché un vero «uso pubblico»
dei locali, come praticato in modo discreto ed esemplare dalle
Poste, che dagli anni 1930 vi aveva i suoi sportelli. («I veneziani arrivavano, chiacchieravano mentre stavano aspettando il proprio turno nel cortile, oppure andavano al caffé, uno
dei più economici della città. Più ‹pubblico› di così non si riesce a rendere un luogo chiuso.») (Fonte 5) Il gruppo Benetton
ha incaricato il rinomato architetto olandese Rem Kolhaas, il
cui sogno di scale mobili rosse incluse nel progetto suscitano
sentimenti misti. Mentre la Süddeutsche Zeitung non si trova
a suo agio con le proposte dell’olandese, il «Nürnberger Nachrichten» si pronuncia in modo più positivo nei confronti di Kolhaas: «L’Olandese ha già dimostrato nel caso della Zeche
Zollverein ad Essen la sua abilità nel portare la sostanza architettonica storica nell’età moderna. Risulta altrettanto chiaro, però che ciò non potrà funzionare senza profondi interventi sulla sostanza architettonica. Va bene che il sindaco Orsoni
assicuri che rimarranno dei locali riservati all’uso pubblico.
Chiarezza su questo punto si avrà, però, soltanto alla presentazione del progetto definitivo.». (Fonte 6). Costretto dalla
grave situazione il sindaco Orsoni deve mostrarsi naturalmente ottimista: «Il proposito di Benetton – ha commentato il sindaco di Venezia,
Giorgio Orsoni – è
molto bello e ce la
metteremo tutta
per rispettare i
tempi burocratici,
avendo già convocato per gennaio il Consiglio
comunale
che
dovrà completare
il primo passaggio. L'accordo, del
resto, era già
stato raggiunto
prima di Natale,
visto che l'importante progetto di
recupero che ci è
stato presentato
prevede l'utilizzazione a fini commerciali, in linea con la storia secolare di traffici e commerci del Fontego, che l'Amministrazione comunale
aveva sempre auspicato, dicendo invece di no, in sintonia col
sentire della città, ad un uso diverso, come quello alberghiero». (…) (Fonte 7) Dopo la brutta esperienza con il «Ridotto»,
quest’ultima soluzione non sarebbe stata comunque accettabile. «In caso contrario è possibile che si ripeta il doloroso precedente del ‹Ridotto›; episodio che ancora brucia, segnato più
dalle molte promesse che da un risultato pratico che, ad oggi,
si è tradotto in un nulla di fatto. Associazione 40X Venezia»
(Fonte 8) Evidentemente, anche il gruppo Benetton dice la
sua: Su alcuni lati specifici del progetto, sui quali era stata accesa una piccola polemica, come le scale mobili e la grande
terrazza, è invece intervenuta Valentina Zanatta, asset manager. «Sono aspetti che per noi sono sempre stati essenziali per
il funzionamento del centro: chiaramente ci dobbiamo confrontare con i regolamenti edilizi – ha concluso – e da tempo
lavoriamo anche con la Soprintendenza, nella speranza di arrivare a una soluzione condivisa da tutti». (Ansa); (Fonte 9)
23
Insgesamt bietet die Frage nach der Zukunft des Fondaco dei
Tedeschi aus meiner Sicht etliche Denkanstöße, und zwar sowohl auf das Projekt selbst als auch auf die allgemeine Einstellung zum heutigen Umgang mit historischen Gebäuden bezogen.
Positiv ist sicher zu sehen, »dass sich die deutschen und
deutschsprachigen Kulturmittler in Venedig für einen so
wichtigen Anlass zusammengefunden haben und an
einem Strang ziehen.« (Quelle 10).
Im Rahmen der denkbaren Alternativen war und ist eine italienische Lösung, d. h. mit den Mitteln italienischer Investoren, sicherlich – auch für deutsche Beobachter – einer komplett fremdkulturellen Lösung vorzuziehen. In Zeiten, in
denen sich die Italiener politisch und wirtschaftlich durchaus
häufiger von Deutschland gegängelt fühlen und Venedig mit
hohen Schulden zu kämpfen hat, sei der Hinweis erlaubt,
dass sich über den inhaltlich und formell sachlich angemessenen Offenen Brief hinaus eine
finanzielle Geste seitens der
Bundesregierung oder ihrer
Organe die Causa gewiss
noch eindrucksvoller unterstreichen ließe.
Ermutigend ist die Tatsache,
dass Bürgermeister Orsoni am
22. Dezember auf den Offenen Brief geantwortet hat. In
seinem Antwortschreiben erklärt er ganz offiziell, das »Engagement zur Bewahrung
des historischen und künstlerischen Wertes« zu teilen
und versichert, dass »die
Stadtverwaltung das Projekt
in diesem Sinne prüfen
werde«. Ein Gespräch der
deutschsprachigen Kulturmittler mit den Verantwortlichen
des Bauprojekts will der Bürgermeister »persönlich erleichtern« und »die für öffentliche Veranstaltungen vorgesehenen Räumlichkeiten sollen auch den Unterzeichnenden
des Offenen Briefs bzw. den von ihnen vertretenen Institutionen – nach Absprache mit der Stadtverwaltung – zur
Verfügung stehen«. (Quelle 11)
Die ganze Problematik lässt sich natürlich auch auf – ebenfalls
öffentliche – Kirchengebäude übertragen. Zum Schluss
möchte ich deshalb noch einige Passagen aus einem Vortrag
zitieren, den die Kunsthistorikerin und Landschaftsarchitektin
Martina Oldengott im Oktober 2008 in Vezzolano hielt und
der den Umgang mit altehrwürdigen Kirchengebäuden in
Zeiten knapper finanzieller Mittel zum Inhalt hatte:
»Für den Erhalt der Kirchen lohnt es sich, auch neue Wege
der Nutzung zu beschreiten. Vielleicht können sie, wenn
sie für Gottesdienste nicht mehr benötigt werden, einer
kulturellen oder sozialen, ja vielleicht sogar gastronomischen Nutzung zugeführt werden. Sie mit einer attraktiven Nutzung zu vermarkten, ist besser, als sie verfallen zu
lassen, auch wenn es auf den ersten Blick pietätlos erscheint. Voraussetzung ist, dass die historische Substanz
und ihr Erscheinungsbild erhalten werden.(…) »Wir sollten die Kirche im Dorf lassen«, ist eine deutsche Sprachwendung für ›nun übertreibt mal nicht‹. In diesem Sinne
möchte ich Stoff für Ihre Diskussion anbieten, bin mir
24
Insomma, la questione del futuro per il Fondaco dei Tedeschi
offre, dal mio punto di vista, numerosi spunti di riflessione, e
questi non soltanto riferiti al progetto stesso ma più in generale per chiederci come intendiamo procedere nei confronti degli
edifici storici.
È senz’altro positivo «che i mediatori tedeschi e di lingua tedesca si siano messi insieme per un’occasione importante
come questa, unendo le loro forze». (Fonte 10)
Considerando soluzioni alternative, una soluzione italiana,
vale a dire finanziata da investitori italiani – anche secondo gli
osservatori tedeschi – era ed è tutt’ora di gran lunga preferibile ad una soluzione con fondi provenienti da culture completamente estranee. In tempi come questi, in cui gli italiani spesso
temono un’intromissione politica ed economica da parte della
Germania e Venezia deve affrontare debiti considerevoli, sarà
permesso il suggerimento che oltre alla lettera aperta ineccepibile in forma e contenuti, un gesto concreto finanziario da
parte del governo
federale risp. dei
suoi organi darebbe maggiore
risalto alla richiesta.
Per ora risulta incoraggiante
il
fatto che abbia
risposto per iscritto il sindaco Orsoni. Nella sua
lettera del 22 dicembre 2011 intende «assicurarVi la mia condivisione relativamente all’impegno a salvaguardare il valore storico ed artistico
dell’edificio e in tal senso l’Amministrazione Comunale è impegnata a valutare la qualità del progetto predisposto dalla
proprietà. Sarà mia cura facilitare un confronto con i professionisti che hanno redatto il progetto preliminare e sin d’ora
assicuro che gli spazi destinati all’uso pubblico all’interno del
Fondaco saranno a disposizione anche delle Vs. associazioni
per le iniziative culturali da concordare con l’Amministrazione
Comunale.» (Fonte 11)
È evidente che tutto il discorso vale anche per edifici – altrettanto pubblici – di chiesa. Vorrei pertanto concludere con alcuni passaggi finali da una relazione tenuta dalla storica dell’arte e architetto paesaggista Prof.ssa Martina Oldengott ad ottobre 2008 a Vezzolano, che aveva come tema il trattamento
di edifici ecclesiastici storici in tempi di scarsità di fondi finanziari:
«Per conservare le chiese, vale la pena percorrere anche strade
nuove d’utilizzo. Se non dovessero più servire per i culti religiosi, magari potrebbero essere utilizzati per iniziative culturali, sociali o – perché no – gastronomiche. Commercializzarle con un utilizzo attraente è comunque preferibile al lasciarle cadere in degrado, anche se a prima vista potrebbe sembrare irrispettoso. Sempre a condizione che rimangano intatti la
sua sostanza storica e il suo aspetto.(…) Noi tedeschi abbiamo un proverbio molto carino, ‹Lasciamo la chiesa nel paese›
per esprimere l’invito a non esagerare. In questo senso, vorrei
aber durchaus auch der Sensibilität bewusst, der es bei
der Frage der Erhaltung historischer Kirchen für die Zukunft bedarf.« (Quelle 12)
Sabine Wolters, Turin
Fotos: Bernd Prigge, Venedig
darvi uno spunto per la discussione, rendendomi anche conto
che ci vuole sensibilità per affrontare la conservazione delle
chiese storiche anche in futuro.» (Fonte 12)
Sabine Wolters, Torino
Foto: Bernd Prigge, Venezia
Quellen:
(1) Süddeutsche Zeitung, Kia Vahland, 29.11.2011
(2) Nürnberger Nachrichten, Birgit Ruf, 31.12.2011
(3) Siehe (1)
(4) Offener Brief der deutschsprachigen Kulturmittler in
Venedig an Bürgermeister Orsoni und Edizioni srl
vom 24. November 2011
(5) Siehe (1)
(6) Siehe (2)
(7) Corriere della Sera, 28.12.2011
(8) Repubblica 02.01.2012
(9) Siehe (7)
(10) Zitat aus dem Brief des deutschen Generalkonsuls
in Mailand, Jürgen Bubendey, an Gemeindepräsidentin Lore Sarpellon und Pfarrer Bernd Prigge,
05.12.2011).
(11) Antwortschreiben vom 22. Dezember 2011 des Bürgermeisters von Venedig, Giorgio Orsoni, auf den
Offenen Brief (Siehe Quelle 4)
(12) aus dem Vortrag der Kunsthistorikerin und Landschaftsarchitektin Martina Oldengott im Oktober
2008 in Vezzolano
Fonti:
(1) Süddeutsche Zeitung, Kia Vahland, 29.11.2011
(2) Nürnberger Nachrichten, Birgit Ruf, 31.12.2011
(3) Vedi (1)
(4) Lettera aperta degli operatori culturali di lingua tedesca a Venezia al sindaco Orsoni e Edizioni srl del
24. novembre 2011)
(5) Vedi (1)
(6) Vedi (2)
(7) Corriere della Sera, 28.12.2011
(8) Repubblica, 02.01.2012
(9) Corriere della Sera, 28.12.2011
(10) citato dalla lettera del Console Generale della
Repubblica Federale Tedesca alla presidente della
Comunità Lore Sarpellon e il pastore Bernd Prigge,
05.12.2011).
(11) Lettera di risposta del 22 dicembre 2011, protocollo
N 534239aa, del Sindaco di Venezia agli operatori
culturali i lingua tedesca a Venezia
(12) Passaggi finali da una relazione tenuta dalla storica
dell’arte e architetto paesaggista Prof.ssa Martina
Oldengott ad ottobre 2008 a Vezzolano
Zur Vertiefung empfohlen:
»Il Gazzettino«, 25.11.2011, 30.11.2011, 23.12.2011
Per approfondimenti, si raccomandano anche:
«Il Gazzettino», 25.11.2011, 30.11.2011, 23.12.2011
Buchtipp: Klaus Bergdolt: »Deutsche in Venedig«. Von
den Kaisern des Mittelalters bis zu Thomas Mann. Primus
Verlag, Darmstadt 2011. 304 S., geb., 24,90 Euro.
Libro in lingua tedesca:
Klaus Bergdolt: «Tedeschi a Venezia». Dagli imperatori del
Medioevo fino a Thomas Mann. Editore Primus Verlag,
Darmstadt 2011. 304 pagine, 24,90 Euro.
Ein besonderes Dankeschön gilt Pastor Bernd Prigge für
die Zusendung der Quellen 1, 2, 4, 10 und 11, die als
Ausgangspunkt für diesen erweiterten Pressespiegel
dienten.
Dies müsste doch ein Glück ergeben, das
bisher der Mensch noch nicht kannte, —
eines Gottes Glück voller Macht und Liebe,
voller Tränen und voll Lachens, ein Glück,
welches, wie die Sonne am Abend,
fortwährend aus seinem unerschöpflichen
Reichthume wegschenkt und ins Meer
schüttet und, wie sie, sich erst dann am
reichsten fühlt, wenn auch der ärmste
Fischer noch mit goldenem Ruder rudert!
Dieses göttliche Gefühl hieße dann —
Menschlichkeit!
Un particolare grazie al Pastore Bernd Prigge per avermi
inviato le fonti 1, 2, 4, 10 e 11, punto di partenza per la
rassegna stampa allargata del presente articolo.
Una felicità che finora l’uomo non ha mai
conosciuto: la felicità di un dio colmo di
potenza e d’amore, di lacrime e di riso, una
felicità che, come il sole alla sera, non si
stanca di effondere doni della sua ricchezza
inestinguibile e li sparge nel mare,
e come il sole, soltanto allora si sente
assolutamente ricca, quando anche il più
povero pescatore rema con un remo d'oro!
Questo sentimento divino si chiamerebbe,
allora — umanità!
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Aus: »Die fröhliche Wissenschaft«
Fonte: «La Gaia Scienza»
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»Frauen in verschiedenen
Lebenssituationen«
«Donne in diverse situazioni
di vita»
Bericht vom Frauennetzwerkseminar
in Florenz
Relazione del seminario della Rete delle donne
a Firenze
Am 15. Oktober 2011 trafen sich Referentinnen des Frauennetzwerkes sowie einige Delegierte in Florenz, um an einem
Seminar zum Thema »Frauen in verschiedenen Lebenssituationen« teilzunehmen. Das Seminar wurde im Gemeinderaum der Kirche von der Schriftstellerin und Journalistin Irmela Körner gehalten, die mittlerweile vielen Frauen in der ELKI
bekannt ist. Im Wesentlichen ging es um Fragen, die mit dem
Prozess des Älterwerdens zusammenhängen.
Il 15 ottobre 2011 a Firenze le referenti della Rete delle donne
insieme ad alcune delegate hanno partecipato ad un seminario sul tema «donne in diverse situazioni di vita». Il seminario
è stato tenuto nella sagrestia della chiesa dalla scrittrice e
giornalista Irmela Körner, che è ormai conosciuta da molte
donne della CELI. Sono state affrontate essenzialmente questioni legate al processo dell’invecchiamento.
Älterwerden – ein weites Feld
La fascia d‘età delle partecipanti variava dalla metà dei 40
alla metà dei 70 anni, rendendo così possibile affrontare molti
aspetti diversi di questa tematica come ad es. l’invecchiamento legato alla salute e al benessere, agli aspetti materiali e finanziari, al contesto. Si è discusso anche del continuo mutamento dei valori e delle tradizioni.
La signora Körner aveva preparato per noi alcuni esercizi e
testi che ci hanno aiutato a confrontarci attivamente con queste riflessioni. Così ad esempio ha utilizzato alcune citazioni
ed affermazioni. Personalmente mi ha colpito l’affermazione
che i peccati che si rimpiangono in vecchiaia sono quelli che
non si sono commessi – Carpe diem!
La signora Körner inoltre aveva portato diversi oggetti con sé
come ad es. angeli, sfere, figure di animali e altre figure fra cui
ognuno doveva scegliere quella dalla quale si sentiva spontaneamente attratto. Infine facendo una specie di piccola meditazione abbiamo cercato di scoprire cosa ci avesse attirato di
quell’oggetto.
Dopo uno spuntino nella sagrestia (ringraziamo le signore
della comunità fiorentina che si sono prese cura magnificamente del nostro benessere fisico!) è iniziata la seconda
parte del seminario, tenuta da Gerd Schulze, supervisore per
consulenti del servizio sociale.
Die Altersspanne der Teilnehmerinnen reichte von Mitte 40
bis Mitte 70, so dass viele unterschiedliche Aspekte dieses
Themas zur Diskussion kamen, z. B. Älterwerden im Zusammenhang mit Gesundheit und Wohlbefinden, mit materiellen
und finanziellen Aspekten, die Beziehung zum Umfeld. Auch
die sich ständig verändernden Werte und Traditionen kamen
zur Sprache.
Frau Körner hatte einige Übungen und Texte für uns vorbereitet, die uns halfen, uns aktiv mit diesen Gedanken auseinanderzusetzen. So legte sie zum Beispiel Zitate und Behauptungen auf den Boden. Mich persönlich berührte die Aussage,
dass die Sünden, die man im Alter bedauert, diejenigen sind,
welche man nicht begangen hat – Carpe diem!
Frau Körner hatte überdies diverse unterschiedliche Gegenstände mitgebracht, wie z. B. Engel, Kugeln, Tierfiguren und
andere, aus denen jede einen auswählen sollte, von dem sie
spontan angezogen war. Anschließend haben wir in einer Art
kleinen Meditation versucht herauszufinden, was uns an dem
Gegenstand angesprochen haben könnte.
Nach einem Spuntino [kleinen Imbiss] im Gemeindesaal (Vielen Dank an die Damen der Florentiner Gemeinde dafür, dass
sie so toll für unser leibliches Wohl gesorgt haben!) begann
der zweite Teil des Seminars, diesmal gehalten von Gerd
Schulze, Dipl.-Supervisor für Berater im sozialen Dienst.
Systemische Aufstellung nach Hellinger
Herr Schulze führte uns in die systemische Aufstellung nach
Hellinger ein, wobei es hier, im Gegensatz zu der etwas bekannteren Methode der Familienaufstellung, nicht um das
Lösen von Beziehungsproblemen geht. Bei dieser Methode
werden Systeme, also zum Beispiel Arbeitsplatz, Familie,
Freunde usw. repräsentativ aufgestellt, um eventuelle Probleme zu erkennen sowie sich Klarheit darüber zu verschaffen,
wie diese Systeme untereinander kommunizieren.
In Anbetracht der kurzen uns zur Verfügung stehenden Zeit
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L’invecchiamento sotto vari aspetti
Costruzione sistemica secondo Hellinger
Il signor Schulze ci ha introdotto nella costruzione sistemica
secondo Hellinger, anche se in questo caso, contrariamente al
metodo più conosciuto delle costellazioni familiari, non si
trattava di risolvere problemi relazionali. Con questo metodo
vengono costruiti rappresentativamente dei sistemi, come ad
esempio il posto di lavoro, la famiglia, la cerchia di amici ecc.
per riconoscere eventuali problemi e fare chiarezza su come
comunicano questi sistemi fra loro.
Visto il poco tempo a nostra disposizione naturalmente abbiamo potuto avere solo un «assaggio» di questa tecnica. Ognuna di noi, se voleva, aveva l’opportunità di «costruire» un con-
konnten wir natürlich nur eine »Kostprobe« dieser Technik erhalten, die darin bestand, dass jede von uns, die wollte, die
Gelegenheit hatte, einen für sie wichtigen emotionalen Begriff (wie z. B. Trauer, Angst, Zweifel, Freude oder Liebe) »aufzustellen«. »Aufstellen« bedeutet in diesem Zusammenhang
eine Person zu wählen, die stellvertretend für diesen Begriff
steht. Diese Person wird an einer bestimmten Stelle im Raum
positioniert. Anschließend nimmt man selbst eine Position
ein, die unsere Einstellung, bzw. unseren Umgang mit diesem
Gefühl/Begriff wiederspiegelt. Der Therapeut interpretiert anhand dieser Aussage den Einfluss dieser Emotion in unserem
Leben und unseren bisherigen Umgang damit und gibt aufschlussreiche Tipps. Für uns war dies eine ganz neue Art, Einblick in unser Innenleben zu erhalten.
Anschließend machte Herr Schulze mit uns noch eine Strukturaufstellung, das ist eine komplexere Darstellung eines Themas, das durch verschiedene Personen in seinen begrifflichen
Einzelaspekten analysiert wird. Gewähltes Thema:
»Wie nehme ich an, was unabänderlich ist?«
Die dazu aufgestellten Begriffe waren unter anderem Zeit,
Alter, Tod, Krankheit, Gelassenheit, Geduld usw. Mit sehr viel
Einfühlungsvermögen moderierte Herr Schulze diese komplexe Aufstellung. Selbst die Seminarteilnehmerin, die dieses
Thema aufgestellt hatte, war sehr überrascht, wie viele Aspekte dieses für sie wichtigen Themas beleuchtet und zum Teil
positiv verwandelt werden konnten.
Ein herzliches Dankeschön an Irmela Körner und Gerd Schulze sowie an alle, die zum Gelingen dieses schönen Events beigetragen haben!
Martina Goetze
Reisebericht:
Bari-Brindisi-Matera
cetto emotivamente importante per lei (come ad es. il lutto, la
paura, il dubbio, la gioia o l‘amore). «Costruire» in questo
contesto significa scegliere una persona che rappresenti questo concetto. Questa persona viene posizionata nello spazio in
un posto determinato. Infine la persona stessa assume una
posizione, che riflette il proprio atteggiamento/approccio nei
confronti di questa emozione/questo concetto. Il terapeuta
grazie alla posizione da noi scelta interpreta l’influenza di
questa emozione nella nostra vita e l’approccio che abbiamo
avuto e ci fornisce dei consigli illuminanti. Per noi è stato un
modo totalmente nuovo di osservare la nostra vita interiore.
Infine il signor Schulze ha effettuato con noi una costruzione
strutturale, che corrisponde ad una rappresentazione più complessa di un tema che viene analizzato attraverso diverse persone nei suoi singoli aspetti concettuali. Il tema scelto è stato:
«Come accetto ciò che è immutabile?»
I concetti utilizzati sono stati fra gli altri il tempo, la vecchiaia, la morte, la malattia, la tranquillità, la pazienza ecc. Il signor Schulze è riuscito a fare da moderatore con grande empatia a questo complessa costruzione. Anche la partecipante
al seminario che aveva introdotto questi temi è rimasta lei
stessa stupita di quanti aspetti di queste tematiche così importanti si siano riusciti ad analizzare e a trasformare in parte positivamente con questo metodo.
Un caloroso ringraziamento va ad Irmela Körner e a Gerd
Schulze così come a tutti coloro che hanno contribuito al successo di questa bella iniziativa!
Martina Goetze
Traduzione: Maria Clara Finetti
Diario di viaggio:
Bari-Brindisi-Matera
Das Frauennetzwerk Sizilien warf wieder einmal sein Netz
La rete delle donne della Sicilia ha nuovamente gettato la sua
aus. Wie eine Spinne spannte es sich über Apulien: Bari-Brinrete. Come un ragno si è estesa sulla Puglia: Bari-Brindisi-Madisi-Matera.
tera.
Acht Frauen, aus Comiso, Catania und Partinico kommend,
Otto donne prevenienti da Comiso, Catania e Partinico si sono
trafen am Abend des 21.10.2011 am Flughafen Catania ein.
incontrate la sera del 21.10.2011 all’aeroporto di Catania
Zielflughafen: Bari. Nach gut einer Stunde Flug betraten wir
con destinazione Bari. Dopo un’ora di volo siamo arrivate a
bei Regen die Stadt. Mit dem Taxi ging es weiter zum Bed
Bari sotto la pioggia. Con il taxi abbiamo raggiunto il nostro
and Breakfast. Ein kurzes Abendessen (Selbstverpflegung),
bed and breakfast. Dopo una breve cena (vitto a nostre
danach die Zimmerverteispese), c’è stata la distrilung (Doppelzimmer, zwei
buzione delle camere
Bäder, ein Aufenthalts(quattro camere doppie,
raum). Müde fielen wir
due bagni, un salotto).
dann in unsere Betten.
Stanche siamo piombate
Der Wecker am nächsten
nel sonno.
Morgen schellte schon
La sveglia del mattino
früh, sieben Uhr. Um 9.30
dopo era caricata presto,
Uhr erwartete uns der
alle sette. Alle 9.30 il paPfarrer der Waldenserkirstore della Chiesa valdeche in seiner Pfarrei im
se ci aspettava nella sua
Stadtzentrum. Zum Glück
parrocchia in centro. Per
schien die Sonne, darum
fortuna splendeva il sole
gingen wir zu Fuß. Der
così siamo potute andare
Pfarrer begrüßte uns herza piedi. Il pastore ci ha
lichst und überließ uns Gemeinschaftsfoto deutscher Frauen von Bari und Sizilien.
accolto calorosamente e
seine Räume, die noch Foto di gruppo delle donne tedesche di Bari e della Sicilia.
ci ha messo a disposizio-
27
kurz für unser Programm hergerichtet wurden. Wir, Frauen
ne i suoi locali che abbiamo preparato poco prima dell’inizio
und Begleiterinnen des Frauennetzwerkes, hatten ja schließdel nostro programma. Noi donne della Rete delle donne dopo
lich eine Aufgabe. Unser Thema: Frauenarbeit macht Spaß.
tutto avevamo un compito da svolgere. La nostra missione: il
Hierzu hatten wir deutsche, in Bari und Umgebung lebende
lavoro delle donne è divertente. A questo scopo avevamo inviFrauen eingeladen. Die Konfessionszugehörigkeit spielte
tato donne tedesche che vivono a Bari e dintorni, erano le
dabei keine Rolle. Es erschienen sieben Interessierte; sogar
benvenute indipendentemente dal fatto che fossero protestanAnnette Brünger aus Neapel war extra angereist. Nach einer
ti o cattoliche. Sono arrivate sette donne interessate; persino
Andacht und einer kurzen Vorstellungsrunde tauschten wir
Annette Brünger ci aveva raggiunto apposta da Napoli. Dopo
Lebenserfahrungen als Emigrantinnen aus, erläuterten unsere
una funzione e un breve giro di presentazioni ci siamo scamheutige Position im Ausland, gaben spielerisch mit Hilfe eines
biate le nostre esperienze di vita come emigranti, illustrando
Gegenstandes eine Charakterisierung unserer momentanen
la nostra situazione odierna all’estero e caratterizzando con
Lebenssituation und deren Veränderung im Hinblick auf frül’aiuto di un oggetto la nostra situazione di vita presente e i
her. Zudem erforschten wir, wo und wie tief unsere Wurzeln
suoi cambiamenti rispetto al passato. Inoltre abbiamo indagain der italienischen Gesellschaft, im
to dove e quanto prokirchlichen Gemeindeleben, in der Fafondamente sono radimilie und im Freundeskreis verankert
cate le nostre radici
sind. Wir erklärten auch, wie wichtig
nella società italiana,
und interessant es sei, eine Frauennella vita della comunità
gruppe zu bilden, damit sich die Frauecclesiastica, nella famien untereinander informieren, helfen
glia e nella cerchia di
und austauschen können. Die lutheriamici. Abbiamo anche
sche Gemeinde unterstützt diese Initiaspiegato quanto fosse
tive und gibt ihr Halt und Einigkeit. So
importante ed intereskann dann mit den Wurzeln ein großer,
sante creare un gruppo
starker und gut verankerter Baum entdi donne affinché le
stehen. Mit Freude und großem Intedonne potessero scamresse erarbeiteten wir gemeinsam diebiarsi informazioni ed
ses Thema, und am Ende wurden Deutsche Gruppe des Frauennetzwerkes Sizilien.
esperienze ed aiutarsi.
Gruppo tedesco della Rete delle Donne proveniente dalla Sicilia.
Adressen und E-Mails ausgetauscht;
La comunità luterana
auch organisierten sich die Frauen aus Bari gleich für ein weiappoggia questa iniziativa e le dà sostegno ed unità. Così con
teres Treffen. Es würde mich freuen, die »Bareser« bald in Sile radici può crescere un albero più grande, più forte e ben razilien wiederzutreffen.
dicato. Abbiamo lavorato insieme con gioia ed interesse su
Am Nachmittag besichtigten wir die Stadt Bari. Lavinia Cozzi,
questo tema e alla fine ci siamo scambiate indirizzi ed e-mail;
eine Freundin von Renate Zwick und wie sie SERVAS-Mitanche le donne di Bari si sono dette pronte per organizzare
glied*, stellte sich als Fremdenführerin zur Verfügung. Ich bepresto un altro incontro. Mi farebbe piacere rincontrare presto
wunderte ihr geschichtliches Wissen und ihre kulturelle Gele «baresi» in Sicilia.
wandtheit. Sie war eine aufgeschlagene Enzyklopädie. KomNel pomeriggio abbiamo visitato la città di Bari. Lavinia
pliment!! Wir schlenderten durch die engen und verschlungeCozzi, un’amica di Renate Zwick e membro SERVAS* come lei,
nen Gassen, erkannten Ähnlichkeiten mit Sizilien, besichtigsi è messa a nostra disposizione come guida. Ammiro le sue
ten Kirchen, die Schlossburg Friedrichs II., Museen, die
conoscenze storiche e la sua cultura. È un’enciclopedia aperta.
Strandpromenade mit ihren Fischern und die vielen StraßenComplimenti!! Abbiamo girovagato attraverso gli stretti e torcafés. Wir bemerkten auch die Ordnung und die allgemeine
tuosi vicoli, abbiamo riconosciuto somiglianze con la Sicilia,
Sauberkeit der Stadt; obwohl leider zu aller Bedauern viel
abbiamo visitato chiese, il castello di Federico II, musei, abbiaHundekot auf den Bürgersteigen lag. Na ja, die Leute in Bari
mo percorso la passeggiata sul lungomare con i pescatori e i
lieben eben ihre Hunde ... Mit dem abendlichen Pizzaessen
numerosi caffè. Abbiamo notato anche l’ordine e la pulizia geging es dann lustig und harmonisch weiter. Wir wurden
nerale della città; anche se purtroppo c’erano molti escremendurch Lydia mit einer sehr bekannten Opernsängerin der
ti di cani sui marciapiedi. Beh, la gente di Bari ama i propri
Stadt und mit deren Bruder bekannt gemacht. Auch gesellten
cani ... La sera abbiamo mangiato insieme la pizza in un
sich italienische Freunde von Renate zum Abendessen.
clima divertente ed armonico. Lydia ci ha fatto conoscere una
Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Zug nach Brindisi. Dort
famosa cantante d’opera della città e suo fratello. Anche degli
erwartete uns Katrin Petzoldt. Sie lebt schon seit einiger Zeit
amici italiani di Renate hanno cenato con noi.
in Brindisi und stellte den Kontakt zu zwei weiteren Frauen
Il giorno dopo abbiamo proseguito con il treno per Brindisi. Li
her. Sie kamen beide extra aus Lecce. Wir trafen uns in einem
ci aspettava Katrin Petzoldt. Vive a Brindisi già da lungo
hübschen Café am Hafen. Wir stellten uns ihnen vor und ertempo e aveva stabilito un contatto con altre due donne che
zählten vom Frauennetzwerk. Auch hier stießen wir auf groerano venute entrambe apposta da Lecce. Ci siamo incontraßes Interesse und tauschten wieder Adressen aus. Auch in
te in un bel caffè al porto. Ci siamo presentate e abbiamo loro
Brindisi luden wir für Anfang Dezember zum Einführungsgotraccontato della Rete delle donne. Anche in questo caso abtesdienst von Ruhestandspfarrer Schwalbe nach Bari ein, der
biamo sollevato un grande interesse e ci siamo scambiate gli
im Rahmen eines ELKI-Projekts eine kleine Gemeinde ins
indirizzi. Le abbiamo invitate al culto di insediamento del paLeben rufen möchte. Die Frauen waren sehr um uns Gäste
store a riposo Schwalbe a Bari all’inizio di dicembre, che farà
bemüht, sie hatten sich den Sonntagnachmittag frei genomnascere una piccola comunità nell’ambito di un progetto CELI.
men und führten uns durch ihre Stadt. Vielen Dank, es war
Le donne si sono occupate molto di noi ospiti, si erano prese la
wirklich sehr schön. Ich empfand es, als kenne man sich
domenica pomeriggio libera e ci hanno guidato per la loro
28
schon ewig. Am Spätnachmittag fuhren wir nach Bari zurück,
gingen noch in einem romantischen Restaurant essen und
dann zurück in unsere Betten. Aber vorher tranken wir noch
ein Glas Wein zusammen und plauderten …
Wecker 7.00 Uhr. Bahnfahrt nach Matera, einer Stadt in der
Region Basilikata. Nach gut einer Stunde Zugfahrt kamen wir
dort bei Sonnenschein an. Unser Gepäck stellten wir in einem
Reisebüro unter. Eine deutsche Fremdenführerin erwartete
uns auf der Piazza. Heute hatten wir Freizeit, wir wurden zu
echten Touristen. Matera ist eine antike Stadt; die Altstadt,
die sogenannten Sassi, ähnelt sehr Ragusa Ibla, für manche
LeserInnen vielleicht ein Begriff. Die Einwohner von Matera
lebten in Grotten, die in Steinfelsen geschlagen waren. Einige
lebten dort noch bis in die sechziger Jahre hinein. Sie wohnten dort ohne Licht, Wasser, ohne Toiletten. Die Abwasser-Kanalisierung wurde erst Ende der Fünfziger-, Anfang der Sechzigerjahre gelegt. Die Menschen lebten alle in einem Zimmer,
zusammen mit Hühnern, Eseln und anderen Tieren. In demselben Raum wurde gekocht, geschlafen und gearbeitet. In
Sizilien war es früher genauso. Wunderschöne Barockkirchen,
wie die von Santa Chiara und von San Francesco d’Assisi, befinden sich ebenfalls in der Altstadt. Von der romanischen
Zeit zeugen die Kathedrale und der Domplatz. Heute sind die
Grotten von Matera zu schönen Häusern restauriert worden,
und es befinden sich dort viele Hotels und B&Bs. Mehrere Regisseure drehten ihre Filme hier. So entstand vor Ort der Film
von Mel Gibson: The Passion; auch Richard Gere wohnte einige Zeit in dieser Stadt. Es gibt aber auch ein modernes Viertel
mit vielen Geschäften, Banken und Büros unterschiedlicher
Art. Wir alle waren sehr beeindruckt von diesem in Kalkstein
gehauenen Zeitzeugnis; übrigens wird dort ein ausgezeichnetes Brot gebacken, das mit dem aus Altamura konkurriert.
Diese Reise hat sich echt gelohnt und ich kann jedem raten,
Matera einen Besuch abzustatten. Mit dem Bus fuhren wir
abends zum Flughafen Bari zurück. Um ca. 23.00 Uhr landeten wir in Catania. Es ist auch schön, wieder zu Hause zu sein.
Ein großes Dankeschön geht an unsere Organisatorinnen Renate Zwick und Gisela Salomon. Lasst mich wissen, wohin die
nächste Reise geht. Vielleicht werde ich wieder dabei sein!
Text: Ilka Lehmann
Fotos: Hildegard Albani aus Acate
città. Le ringraziamo, è stato molto bello, ho avuto come l’impressione che ci conoscessimo da sempre. Nel tardo pomeriggio siamo ritornate a Bari dove siamo andate a cena in un romantico ristorante e prima di andare a dormire abbiamo ancora bevuto insieme un bicchiere di vino e chiacchierato ...
Sveglia alle ore 7.00 per prendere il treno per Matera, che si
trova in Basilicata. Dopo circa un’ora di viaggio siamo arrivate con il sole. Il bagaglio che avevamo portato con noi lo abbiamo lasciato in un’agenzia di viaggio. Una guida tedesca ci
aspettava nella piazza. Oggi ci eravamo prese una giornata libera per fare le vere turiste. Matera è una città antica; il centro storico, i cosiddetti Sassi, assomiglia molto a Ragusa Ibla,
che alcune lettrici forse conosceranno. Gli abitanti di Matera
vivevano in grotte scavate nella roccia. Alcuni vi hanno vissuto fino agli anni sessanta. Vivevano senza luce, acqua, senza
bagni. Gli scarichi delle fogne sono stati costruiti solo alla fine
degli anni cinquanta, inizio anni sessanta. La gente viveva in
un’unica stanza, insieme a polli, asini ed altri animali. Nella
stessa stanza si cucinava, dormiva e lavorava. Anche in Sicilia
un tempo era così. Meravigliose chiese barocche, come quella
di Santa Chiara e di San Francesco d’Assisi, si trovano anche
nel centro storico. La cattedrale e la piazza del duomo sono
testimonianze dell’epoca romanica. Oggi le grotte di Matera
sono state restaurate e trasformate in belle case e vi si trovano diversi hotel e B&B. Molti registi hanno girato qui dei film.
In loco è stato girato il film di Mel Gibson «The Passion»;
anche Richard Gere ha vissuto per un pò di tempo in questa
città. C’è anche un quartiere moderno con molti negozi, banche ed uffici di diverso tipo. Noi tutte siamo rimaste molto colpite da questa testimonianza di un’epoca scavata nella pietra
calcarea; inoltre si cuoce un pane eccezionale, che fa concorrenza a quello di Altamura.
Il viaggio è valso veramente la pena e non posso che raccomandare a tutti di visitare Matera. La sera abbiamo raggiunto l’aeroporto di Bari con il bus. Alle ore 23.00 circa siamo atterrate a Catania. È bello anche essere di nuovo a casa.
Un caloroso ringraziamento va alle nostre organizzatrici Renate Zwick e Gisela Salomon. Fatemi sapere dove organizzate
il prossimo viaggio. Forse vi parteciperò di nuovo!
Ilka Lehmann, Traduzione: Maria Clara Finetti
Foto: Hildegard Albani, Acate
*(Servas ist eine internationale Friedensorganisation (NGO),
die Frieden durch persönliche Kontakte fördern will –
www.servas.de/.)
*(Servas è un’organizzazione internazionale per la pace
(ONG), che vuole promuovere la pace attraverso i contatti
personali - www.servas.de/.)
K U LT U R & M E D I E N
• M E D I A & C U LT U R A
Ein Leben für das Evangelium
Una vita per l’Evangelo
In Erinnerung an Idelmo Poggioli
In memoria di Idelmo Poggioli (1911–2011)
Von Alberto Saggese (herausgegeben von Paolo Poggioli)
Vorwort von Dekan Holger Milkau
Di Alberto Saggese, a cura di Paolo Poggioli
Prefazione dal Decano Holger Milkau
Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Diasporakirche den
100. Geburtstag einer ihrer interessantesten Persönlichkeiten
mit einer Veröffentlichung begeht.
Ebenso außergewöhnlich wie das Ereignis, ist die Person, um
die es hier geht: Idelmo Poggioli.
Non è cosa di ogni giorno che una chiesa nella diaspora celebri il centesimo anniversario della nascita di una delle sue personalità più importanti con una pubblicazione.
Straordinaria come l’evento è la persona in questione: Idelmo
Poggioli.
29
Mit ihm und durch ihn ist eine unverzichtbare Facette unserer
Con lui e grazie a lui si è espresso un aspetto irrinunciabile
Lutherischen Kirche in Italien ausgestaltet worden – die Italiadella nostra chiesa luterana in Italia: l’italianità. In un monità. In einer Zeit, als die sich historisch auf deutsche und
mento in cui le comunità che traevano origine storica dagli
deutschsprachige Immigranten zurückführenden Gemeinden
immigranti tedeschi e di lingua tedesca avevano subìto una
durch den 2. Weltkrieg starke Eingrenzung und Verwirrung erforte limitazione e un profondo turbamento a seguito della selitten, kam ein neuer starker Impuls: die Evangelisation am
conda Guerra Mondiale, giunse un nuovo e forte impulso:
Golf von Neapel und mit ihr die italienischen evangelisch-lul’evangelizzazione al Golfo di Napoli, e con essa i membri
therischen Gemeindeglieder. Sie folgten im
evangelico-luterani italiani. Essa ebbe
Geist von Aufbruch und Aufbauwillen dem
luogo nello spirito di chi inizia e di chi
Ruf zur Neubesinnung. Idelmo Poggioli hat
vuole costruire qualcosa di nuovo sulla
sie angeleitet.
base della chiamata nata da una nuova
Una vita
per l’Evangelo
Mit Charisma, Glaubenskraft und diakoniriflessione.
schem Engagement hat er Menschen für die
Idelmo Poggioli ne ha avuto la guida.
Botschaft von der Freiheit eines ChristenCon carisma, forza di fede e impegno
Ein Leben für das
Evangelium
menschen gewonnen. Er hat mit seiner perdiaconale, egli ha conquistato uomini al
sönlichen Entscheidung nicht nur eine klare
messaggio della libertà del cristiano. Egli,
Richtung für sich selbst eingeschlagen, er
con la sua personale decisione, non ha
hat auch eine wichtige gesellschaftspolitisch
segnato una chiara direzione solo per sé
relevante Haltung demonstriert, die heute
stesso, egli ha pure mostrato un impormehr denn je Nachahmung verdient: Hinwendung zu einer
tante atteggiamento sociale e politico, che assume valore sobestimmten christlichen Konfession aus Überzeugung.
prattutto oggi: la scelta di una confessione cristiana sulla base
Diese Umkehr, diese Konversion hatte seinerzeit sehr folgendella convinzione.
reiche Konsequenzen.
Questo cambiamento, questa conversione fu a quei tempi
Poggioli nahm sie in Kauf und lebte entschlossen das bedinricco di conseguenze.
gungslose Engagement eines evangelischen Christen in GePoggioli le accettò e visse l’impegno incondizionato di cristiameinde, Gesellschaft und Familien.
no evangelico nella comunità, nella società e nella famiglia.
Poggioli hat seiner individuellen Überzeugung von der FreiPoggioli ha dato alla sua convinzione personale della libertà
heit des Christen mehr Bedeutung eingeräumt als dem unkridel cristiano più significato di un acritico attaccamento alle
tischen Festhalten an Traditionen und antiquierten Sicherheitradizioni e alle sicurezze antiquate. Una sfida personale e poten. Eine persönliche und eine kirchenpolitische
litico-ecclesiastica.
Herausforderung.
Nel centesimo anniversario della nascita di Idelmo Poggioli la
Am 100. Geburtstag von Idelmo Poggioli muss die ELKI sich
CELI deve chiedersi in modo autocritico: come dà lei spazio a
auch selbstkritisch fragen: Wie gibt sie heute dem Ruf zur
questo cambiamento oggi? Come sostiene l’italianità nelle sue
Umkehr Raum. Wie fördert sie die Italianità in ihren Gemeincomunità e la confessione luterana in Italia? Poggioli fece queden und das lutherische Bekenntnis in Italien? Poggioli tat
sto ai suoi tempi, rafforzando il significato della fede nella sua
dies seinerzeit, indem er die Bedeutung des Glaubens im eivita e nella società, e cioè come aiuto e maestra di vita. Quegenen Leben und in der Gesellschaft zu stärken suchte und
st’invito giunge sino a noi oggi.
zwar als Hilfe und Schule zur Meinungsbildung. Diese EinlaLa CELI è grata e orgogliosa di poter guardare a Idelmo Pogdung geht auch an uns Heutige.
gioli come ad uno dei suoi padri fondatori e desidera onorare
Die ELKI ist dankbar und stolz, auf Idelmo Poggioli als einen
il ricordo di lui con questo piccolo lavoro.
ihrer Gründungsväter zurückblicken zu können und möchte
Holger Milkau, Decano
mit diesem kleinen Werk sein Gedächtnis ehren.
Holger Milkau, Dekan
Per avere una copia del libro, siete pregati di rivolgervi al
Decanato a Roma.
Das Buch kann über das Dekanat in Rom bezogen werden.
L’autore: Alberto Saggese nasce nel 1943 a Campobasso.
Der Autor: Alberto Saggese wird 1943 in Campobasso geCompletati gli studi con la maturità liceale inizia la sua formaboren. Nach Abschluss der Hochschulreife beginnt seine theozione teologica presso la facoltà teologica valdese di Roma.
logische Ausbildung an der Fakultät für Theologie der WaldenContinua gli studi in Germania, prima ad Erlangen, poi ad
ser in Rom. Diese führt er in Deutschland fort, erst in Erlangen,
Heidelberg. Termina gli studi dopo essere tornato ad Erlangen.
anschließend in Heidelberg, wo er seinen Hochschulabschluss
Espleta il suo vicariato in Italia, presso il Decano Luedemann
in Theologie ablegt. Seine Vikariatszeit absolviert er in Italien
della Comunità di Napoli e presso il pastore Poggioli a Torre
bei Dekan Lüdemann in der Gemeinde Neapel und bei Pfarrer
Annunziata. Termina gli studi di vicariato nel seminario della
Poggioli in Torre Annunziata. Er schließt sein Vikariatsstudium
Chiesa Luterana Bavarese a Bayreuth e con il 2° esame di Laumit dem 2. Staatsexamen in Nürnberg ab.
rea ad Ansbach (Chiesa Luterana Bavarese).
Nachdem er Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Diventato Pastore della Chiesa Evangelica Luterana in Italia
Italien geworden ist, erfüllt er sein Pfarrmandat in Torre del
esplica il suo mandato pastorale nelle comunità di Torre del
Greco und Neapel. Für fünf Jahre ist er auch Pfarrer in einer
Greco e Napoli. Per 5 anni è anche pastore presso una comulutherischen Gemeinde in Deutschland, in Nürnberg, und
nità luterana in Germania, a Norimberga, e al suo ritorno in
nach seiner Rückkehr in Italien im Jahre 1993 ist er Pfarrer in
Italia, nel 1993, è pastore, per due anni, presso una comunieiner evangelischen Gemeinde in Apulien.
tà evangelica in Puglia (Brindisi).
In den Folgejahren und bis zum Jahre 2010 wirkt er im DekaNegli anni a seguire, fino al 2010 opera nel Decanato, sede
nat, dem Rechtssitz der ELKI in Rom.
legale della CELI, a Roma.
Così è della mia parola,
uscita dalla mia bocca:
essa non torna a me a vuoto,
senza aver compiuto
ciò che io voglio
e condotto a buon fine
ciò per cui l’ho mandata.
[Isaia, 55,11]
In memoria di
Idelmo Poggioli [1911 – 2011]
So soll das Wort,
das aus meinem
Munde geht, auch sein:
Es wird nicht wieder
leer zu mir zurückkommen,
sondern wird tun,
was mir gefällt,
und ihm wird gelingen,
wozu ich es sende.
In Erinnerung an
Idelmo Poggioli [1911 – 2011]
30
[Jesaja 55,11]
Literaturpreis
»Ein Platz, eine Erzählung«
Premio
«Una piazza, un racconto»
Siegerin ist Fiorella Borin aus Venedig
Vince la veneziana Borin
Der Preis wird von der Lutherischen Gemeinde Neapel
vergeben und gehört zu den prestigereichsten Italiens.
Jahresthema dieses Mal: »Kraft und Sanftmut des Meeres«
Organizzato dalla Comunità Luterana di Napoli, è tra i più
prestigiosi d’Italia. Tema di quest’anno: «La forza e la dolcezza del mare».
Aus einem Literaturwettbewerb wird
ein Kulturprojekt im weiteren Sinne,
bei dem nach neuen Talenten Ausschau gehalten wird, die den authentischen Geist der italienischen Schriftstellerei zum Ausdruck zu bringen
vermögen: Una piazza, un racconto
(Ein Platz, eine Erzählung) versammelt die preisgekrönten Erzählungen
des gleichnamigen Wettbewerbs,
den die Luthterische Gemeinde Neapel nun schon zum 13. Mal ausgeschrieben hatte. Wie schon seit einigen Jahren wurde hierbei auch 2011
die Zusammenarbeit mit Iuppiter Edizioni fortgeführt. Die feierliche Preisverleihung fand am 23.
November 2011 in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche der Lutherischen Gemeinde in Neapel in der Via Carlo
Poerio statt. Durch den Abend führte in bewährter Manier die
Kulturkoordinatorin der Gemeinde, Luciana Renzetti. Unter
der Leitung des Gemeindepräsidenten Riccardo Bachrach
hatte die Jury (Christiane Groeben, Aurora Cacopardo, Francesco D’Episcopo und Massimiliano De Francesco) die Qual
der Wahl zwischen den zahlreichen Vorschlägen. Dieses Jahr
mussten sich die Teilnehmer mit dem Thema »Kraft und
Sanftmut des Meeres: Der Mensch auf der Reise zwischen
den Wellen der Erde. Wirklichkeit und Phantasie zwischen
dem Geheimnis des Abgrunds und der unbändigen Lust, den
Horizont zu erobern« auseinandersetzen. Das Siegertreppchen war 2011 zu zwei Dritteln weiblich besetzt: Fiorella
Borin aus Venedig errang mit der bemerkenswerten Erzählung »Im Bottich löst sich wie Salz ein Stern auf« den ersten
Platz; auf dem zweiten Platz landete Linda Di Giacomo aus
Salerno mit »Viva/Sie lebt«; der dritte Platz ging an Enrico
Ruggiero aus Ligurien für sein »Zwischenmeer«. Vorgetragen
wurden einige Ausschnitte aus den Preisträgererzählungen
vom gewohnt bravourösen Schauspieler Andrea de Goyzueta, im Wechselspiel mit der inspiriert spielenden Pianistin
Maria Grazia Ritrovato Buonoconto, die die Musikstücke speziell auf die Erzählungen abgestimmt hatte: »Valse triste«,
Opus 44 von Jean Sibelius, die Eigenkomposition »Barche alla
Marina« (Boote an der Meeresküste) sowie »Big my secret«
von Michael Nyman. Sehr ansprechend ist die Aufmachung
des Sammelbands mit den Erzählungen der Preisträger und
Finalisten des Literaturpreises, den Titel schmückt dabei ein
Abdruck des 1986 von Luciana Renzetti gestickten Gobelinbildes »Meeresgesang«. »Mit meiner Kunst,« erklärt die kulturelle Leiterin der Lutherischen Gemeinde ihr Bild, »wollte ich
dieses kraftvolle Naturelement feiern, das meiner Ansicht
nach in größter Vollkommenheit die Farbe, die Bewegung,
den Frieden, den Traum, die Wirklichkeit und das Geheimnis
des Universums singt.«
Massimiliano De Francesco, Übersetzung: Sabine Wolters
Un concorso letterario diventa un ampio progetto culturale, alla ricerca di nuovi talenti che possano esprimere
lo spirito autentico della scrittura italiana: Una piazza,
un racconto è un’antologia che raccoglie i brani vincitori dell’omonimo premio organizzato dalla Comunità Luterana di Napoli e arrivato alla sua XIII edizione, in collaborazione da alcuni anni con Iuppiter Edizioni. La serata di premiazione, egregiamente condotta dalla coordinatrice culturale della Comunità Luterana, Luciana
Renzetti, si è tenuta il 23 novembre scorso nella chiesa
luterana gremita ed accogliente di via Carlo Poerio.
All’evento ha partecipato la giuria presieduta dal presidente della Comunità Luterana di Napoli, Riccardo
Bachrach, e composta da Cristiane Groeben, Aurora Cacopardo, Francesco D’Episcopo e Massimiliano De Francesco. Il tema di quest’anno su cui si sono dovuti confrontare
i partecipanti è stato: «La forza e la dolcezza del mare: l’uomo
in viaggio sulla terra delle onde. Realtà e fantasia tra il mistero degli abissi e la smodata voglia di conquistare l’orizzonte».
Il podio dell’edizione 2011 è stato per due terzi al femminile:
il primo premio è andato, infatti, alla veneziana Fiorella Borin
con il notevole «Si scioglie nel tino, come sale, una stella»; il
secondo alla salernitana Linda Di Giacomo con «Viva»; il terzo
al ligure Enrico Ruggiero con «Mare intermedio». L’attore Andrea de Goyzueta ha letto, con la consueta bravura, alcuni
brani dei racconti premiati, intervallati dall’esecuzione al pianoforte di un’ispirata Maria Grazia Ritrovato Buonoconto di
brani selezionati appositamente per le opere letterarie: «Valse
triste», op. 44 di Jean Sibelius, la sua composizione «Barche
alla Marina» e «Big my secret» di Michael Nyman. Di pregevole fattura il volume antologico con la raccolta dei racconti premiati e finalisti che in copertina è impreziosito dalla riproduzione dell’arazzo «Il canto del mare» del 1986, realizzato da
Luciana Renzetti. «Desideravo – ha detto la direttrice culturale della Comunità Luterana – con la mia arte celebrare questo
possente elemento della natura che, a mio avviso, in modo
completo canta il colore, il movimento, la pace, il sogno, la realtà, il mistero dell’universo».
Massimiliano De Francesco
Da sinistra/V.l.n.r.: Riccardo Bachrach, Enrico Ruggiero, Fiorella Borin, Linda
Di Giacomo, Massimiliano De Francesco, Aurora Cacopardo, Francesco
D’Episcopo
Foto: Laura Cocozza
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Gut genug!
«Va bene così»
7 Wochen ohne falschen Ehrgeiz
7 settimane senza false ambizioni
Zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bietet die
Evangelischen Kirchen in Deutschland dieses Jahr das
Fastenmotto »Gut genug!« an. Es soll dazu anregen, mit
dem Gegebenen, Geschenkten zufrieden zu sein und
ohne falschen Ehrgeiz den Wert jedes Menschen an sich zu
erfahren.
»Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre
und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt« (Psalm 8)
Tra il mercoledì delle ceneri e la domenica di Pasqua,
quest’anno la Chiesa Evangelica Tedesca propone come
motto della Quaresima «Va bene così!». L’idea è quella di
(ri)conoscere i propri limiti, di imparare ad accontentarsi di
ciò è ci è stato dato, donato, scoprendo il valore intrinseco
di ogni essere umano al di là delle prestazioni e pretese.
«Eppure tu l’hai fatto solo di poco inferiore di Dio, e l’hai
coronato di gloria e d’onore.» (Salmo 8)
Quelle/Fonte: www.gemeindebrief.de – Foto: GEP
MITEINANDER
ist das Organ der
»Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«
INSIEME
è l’organo della «Chiesa Evangelica
Luterana in Italia»
mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel Decanato
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Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49
Stampa • Druck: Ferrari-Auer, Bolzano • Bozen - Copie • Auflage: 3000 - n. 1-2012 - Siap.n.s. 50 %
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